[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Klinkerriemchen, mit
zumindest einer Extruderpresse zur Extrusion bzw. zum Strangpressen zumindest eines
Stranges aus plastifizierter Masse, insbesondere aus plastifizierter Keramikmasse,
mit zumindest einer Formgebungsvorrichtung zum Einbringen von Strukturelementen in
zumindest eine zu strukturierende Oberfläche des plastifizierten Stranges und mit
zumindest einer Schneideinrichtung zur Abtrennung von Riemchenabschnitten von dem
Strang. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung von Klinkerriemchen.
- Klinkerriemchen werden auch als Riemchen-Verblender bezeichnet. Solche Klinkerriemchen
dienen zur Verkleidung von Außenfassaden von Gebäuden. Sie werden gleichsam als Ersatz
für vollständige Ziegelsteine an den Außenfassaden von Gebäuden angebracht. Es ist
üblich und wünschenswert, dass die Außenoberfläche dieser Klinkerriemchen strukturiert
ist bzw. charakteristische Strukturelemente aufweist.
[0002] Vorrichtungen und Verfahren der eingangs genannten Art sind aus der Praxis grundsätzlich
bekannt. So ist es bereits bekannt den aus der Extruderpresse extrudierten Strang
aus plastifizierter Keramikmasse mit einer Formgebungsvorrichtung in Form einer senkrecht
zur Extrusionsrichtung angeordneten Formwalze zu bearbeiten. Mit einer solchen Formwalze
werden üblicherweise Strukturelemente in die Oberfläche des Stranges eingebracht,
die in Form von senkrecht zur Extrusionsrichtung orientierten Strukturlinien ausgebildet
sind. Der Nachteil dieser Verfahrensweise liegt darin, dass kaum Variationsmöglichkeiten
gegeben sind und dass die Einbringung solcher Strukturelemente mit den genannten Formwalzen
zu unerwünschten Wiederholungseffekten führt. Einstellmöglichkeiten zur Veränderung
der Strukturen bzw. Strukturelemente sind kaum gegeben. Aufgrund der mehr oder weniger
unflexiblen bzw. starren Beaufschlagung der Strangoberflächen mit den Formwalzen sind
auch nachteilhafte Beschädigungen der Strangoberfläche nicht ausgeschlossen. Demgegenüber
besteht Verbesserungsbedarf.
[0003] Deshalb liegt der Erfindung das technische Problem zugrunde, eine Vorrichtung der
eingangs genannte Art anzugeben, mit der Strukturen bzw. Strukturelemente auf einfache
und wenige aufwendige Weise sehr variabel und flexibel in die Oberfläche eines extrudierten
Stranges aus plastifizierter Masse eingebracht werden können. Der Erfindung liegt
weiterhin das technische Problem zugrunde, ein entsprechendes Verfahren zur Herstellung
von Klinkerriemchen anzugeben.
[0004] Zur Lösung des technischen Problems lehrt die Erfindung eine Vorrichtung zur Herstellung
von Klinkerriemchen der eingangs genannten Art, welche Vorrichtung dadurch gekennzeichnet
ist, dass die Formgebungsvorrichtung zumindest eine Formgebungseinheit aufweist, die
über der zu strukturierenden Oberfläche des extrudierten Stranges schräg zur Extrusionsrichtung
des Stranges bzw. schräg zur Längsrichtung des Stranges bewegbar ist. Dadurch werden
Strukturelemente in die zu strukturierende Oberfläche eingebracht. Es liegt im Rahmen
der Erfindung, dass die Bewegungsrichtung der mit der Formgebungseinheit vollzogenen
Bewegung mit der Extrusionsrichtung des Stranges bzw. mit der Längsrichtung des Stranges
einen Winkel α einschließt. Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist dieser
Winkel α kleiner als 90°, vorzugsweise kleiner als 85° und bevorzugt kleiner als 80°.
Der Winkel α beträgt insbesondere 25° bis 80°, zweckmäßigerweise 30° bis 75° und bevorzugt
35° bis 70°. - Eine besonders empfohlene Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Formgebungsvorrichtung eine Mehrzahl von Formgebungseinheiten
aufweist.
[0005] Einbringen von Strukturelementen in die Oberfläche des zu strukturierenden Stranges
meint im Rahmen der Erfindung insbesondere, dass die Formgebungsvorrichtung und/oder
die Formgebungseinheit und/oder eine Komponente der Formgebungsvorrichtung und/oder
der Formgebungseinheit in Kontakt mit der plastifizierten Masse an der Oberfläche
des Stranges kommt und dass dabei plastifizierte Masse an dieser Oberfläche verschoben
und/oder komprimiert und/oder abgetragen wird, so dass hierdurch Strukturelemente
- insbesondere linienförmige bzw. lineare Strukturelemente - entstehen.
[0006] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sehr variabel und flexibel unterschiedliche Strukturelemente in die Oberfläche des
extrudierten plastifizierten Stranges eingebracht werden können. Dabei werden unerwünschte
Wiederholungseffekte vollständig bzw. quasi vollständig vermieden. Mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung können vorzugsweise quer zur Extrusionsrichtung und besonders bevorzugt
senkrecht bzw. im Wesentlichen senkrecht zur Extrusionsrichtung orientierte Strukturelemente
in die Strangoberfläche eingebracht werden. Dies ist auf sehr einfache und wenig aufwendige
Weise möglich. Dabei ist eine Vielzahl von Einstellungsmöglichkeiten gegeben, wodurch
die Variabilität der Gestaltung der Strukturelemente weiter erhöht wird.
[0007] Empfohlenermaßen weist eine Formgebungsvorrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
2 bis 70, vorzugsweise 10 bis 65, bevorzugt 15 bis 55 und sehr bevorzugt 15 bis 50
Formbebungseinheiten auf. Diese Formgebungseinheiten sind zweckmäßigerweise an bzw.
mit der Formgebungsvorrichtung schräg zur Extrusionsrichtung des Stranges bzw. schräg
zur Längsrichtung des Stranges bewegbar. - Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass
eine Formgebungseinheit als Formgebungsbürste, als Formgebungsschwamm, als Formgebungslippe,
als Formgebungsschaber oder als Formgebungsdraht ausgebildet ist. Grundsätzlich sind
im Rahmen der Erfindung auch anders gestaltete Formgebungseinheiten möglich. Eine
Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass an einer Formgebungsvorrichtung
eine Mehrzahl von unterschiedlichen Formgebungseinheiten angeordnet ist, beispielsweise
eine Kombination von Formgebungsbürsten und Formgebungsschwämmen. Es liegt weiterhin
im Rahmen der Erfindung, dass die an einer Formgebungsvorrichtung vorhandenen Formgebungseinheiten
austauschbar sind. Auch insoweit bestehen im Rahmen der Erfindung mannigfaltige Variationsmöglichkeiten.
In diesem Zusammenhang liegt es auch im Rahmen der Erfindung, dass Formgebungseinheiten
aus verschiedenen Materialien eingesetzt werden können. So sind beispielsweise Kombinationen
von Formgebungsbürsten mit Drahtborsten einerseits und mit Kunststoffborsten andererseits
verwendbar. Auch insoweit zeichnet sich eine erfindungsgemäße Vorrichtung durch eine
besondere Flexibilität und Variabilität aus.
[0008] Eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet,
dass die gesamte Formgebungsvorrichtung schräg - und zwar vorzugsweise mit dem oben
beschriebenen Winkel α - zur Extrusionsrichtung des Stranges bzw. zur Längsrichtung
des extrudierten Stranges angeordnet ist. Gemäß einer Ausführungsvariante wird zumindest
eine an dieser Formgebungsvorrichtung angebrachte Formgebungseinheit-vorzugsweise
eine Mehrzahl von an dieser Formgebungsvorrichtung angebrachten Formgebungseinheiten
- relativ zur Formgebungsvorrichtung über der zu strukturierenden Oberfläche des Stranges
schräg zur Extrusionsrichtung bzw. schräg zur Längsrichtung des Stranges bewegt. Alternativ
oder zusätzlich wird die gesamte Formgebungsvorrichtung über der zu strukturierenden
Oberfläche des Stranges schräg zur Extrusionsrichtung bzw. schräg zur Längsrichtung
des Stranges bewegt. Zweckmäßigerweise schließt in beiden Fällen die Bewegungsrichtung
dieser Bewegung der zumindest einen Formgebungseinheit und/oder der Formgebungsvorrichtung
mit der Extrusionsrichtung des Stranges bzw. mit der Längsrichtung des Stranges einen
Winkel α ein bzw. den beschriebenen Winkel α ein.
[0009] Eine besonders empfohlene Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dadurch
gekennzeichnet, dass die zumindest eine Formgebungseinheit, vorzugsweise die Mehrzahl
von Formgebungseinheiten einer Formgebungsvorrichtung kontinuierlich schräg zur Extrusionsrichtung
des Stranges bzw. schräg zur Längsrichtung des Stranges bewegbar ist bzw. bewegt wird.
Es liegt dabei im Rahmen der Erfindung, dass die zumindest eine Formgebungseinheit
bzw. dass die Mehrzahl von Formbebungseinheiten relativ zu der zugeordneten Formgebungsvorrichtung
bewegt werden. Eine ganz besonders bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass die zumindest eine Formgebungseinheit,
vorzugsweise die Mehrzahl von Formgebungseinheiten an zumindest einem Endlosstrang
fixiert ist/sind und dass die Formgebungseinheit bzw. die Mehrzahl von Formgebungseinheiten
mit dem Endlosstrang schräg zur Extrusionsrichtung des Stranges bzw. schräg zur Längsrichtung
des Stranges kontinuierlich umläuft/umlaufen. Der Endlosstrang ist vorzugsweise als
Endloskette oder als Endloszahnriemen oder als Endlosband ausgeführt. Es liegt weiterhin
im Rahmen der Erfindung, dass der Endlosstrang schräg zur Extrusionsrichtung bzw.
zur Längsrichtung des Stranges ausgerichtet ist.
[0010] Gemäß einer empfohlenen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die
zumindest eine Formgebungseinheit und/oder ist die gesamte Formgebungsvorrichtung
oszillierend - vorzugsweise periodisch oszillierend - schräg zur Extrusionsrichtung
bzw. zur Längsrichtung des Stranges bewegbar. Zweckmäßigerweise vollzieht dabei die
zumindest eine Formgebungseinheit und/oder die gesamte Formgebungsvorrichtung eine
Hin- und Herbewegung bzw. eine Vorwärts- und Rückwärtsbewegung schräg zur Extrusionsrichtung
bzw. zur Längsrichtung des Stranges. Es liegt dabei im Rahmen der Erfindung, dass
lediglich bei der Hinbewegung bzw. bei der Vorwärtsbewegung ein Strukturelement bzw.
Strukturelemente in die Strangoberfläche eingebracht werden und dass die Herbewegung
bzw. die Rückwärtsbewegung als Leerhub ausgeführt wird, ohne dass dabei eine Strukturierung
der Strangoberfläche erfolgt.
[0011] Es liegt weiterhin im Rahmen der Erfindung, dass die Strukturierung der Oberfläche
des Stranges durch Abschneiden bzw. Abschälen dünner Schichten der Strangoberfläche
erzielt wird. Gemäß einer Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann
die Strukturtiefe der in die Strangoberfläche eingebrachten Strukturelemente durch
verstellbare Anstellung der gesamten Formgebungseinrichtung und/oder der zumindest
einen Formgebungseinheit bzw. der Formgebungseinheiten variiert werden. Auch insoweit
zeichnet sich die erfindungsgemäße Vorrichtung durch eine optimale Flexibilität und
Variabilität im Hinblick auf die Strukturierung der Strangoberfläche aus.
[0012] Eine Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass in Extrusionsrichtung
hinter der Extruderpresse eine Mehrzahl von Formgebungsvorrichtungen hintereinander
angeordnet sind. Empfohlenermaßen weist jede diese Formgebungsvorrichtung zumindest
eine Formgebungseinheit auf, die über der zu strukturierenden Oberfläche des Stranges
schräg zur Extrusionsrichtung des Stranges bzw. schräg zur Längsrichtung des Stranges
bewegbar ist, so dass dadurch Strukturelemente in die zu strukturierende Strangoberfläche
eingebringbar sind. Nach einer Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist an jeder der hinter der Extruderpresse hintereinander angeordneten Formgebungsvorrichtungen
eine Mehrzahl von Formgebungseinheiten angebracht, die schräg zur Extrusionsrichtung
des Stranges bewegbar ist.
[0013] Zur Lösung des technischen Problems lehrt die Erfindung weiterhin ein Verfahren zur
Herstellung von Klinkerriemchen, wobei ein Strang aus plastifizierter Masse - insbesondere
aus plastifizierter Keramikmasse - extrudiert bzw. stranggepresst wird, wobei im Anschluss
daran Strukturelemente in zumindest eine zu strukturierende Oberfläche des plastifizierten
Stranges mittels zumindest einer Formgebungsvorrichtung bzw. mittels zumindest einer
Formgebungseinheit eingebracht werden, wobei anschließend Riemchenabschnitte von dem
Strang abgetrennt werden und vorzugsweise daraufhin getrocknet und/oder gebrannt werden,
wobei die zumindest eine Formgebungseinheit und/oder die zumindest eine Formgebungsvorrichtung
schräg zur Extrusionsrichtung des Stranges bzw. schräg zur Längsrichtung des Stranges
bewegt wird, so dass mittels der zumindest einen Formgebungseinheit und/oder der zumindest
einen Formgebungsvorrichtung Strukturelemente in die zu strukturierende Oberfläche
des Stranges eingebracht werden.
[0014] Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Bewegungsrichtung der Schrägbewegung der zumindest einen Formgebungseinheit
und/oder der zumindest einen Formgebungsvorrichtung mit der Extrusionsrichtung des
Stranges bzw. mit der Längsrichtung des Stranges einen Winkel α einschließt. Zweckmäßigerweise
ist der Winkel α kleiner als 90°, vorzugsweise kleiner als 85° und bevorzugt kleiner
als 80°. Es empfiehlt sich, dass der Winkel α zwischen 25° und 75°, zweckmäßigerweise
zwischen 30° und 70° liegt.
[0015] Nach der Formgebung in der zumindest einen Formgebungsvorrichtung wird der an seiner
Oberfläche strukturierte Strang durch eine Schneideinrichtung geführt, in der Riemchenabschnitte
von dem Strang abgetrennt bzw. abgeschnitten werden. Die Abtrennung erfolgt zweckmäßigerweise
mit der Maßgabe, dass die Länge der abgetrennten Riemchenabschnitte im Wesentlichen
der Länge der herzustellenden Klinkerriemchen entspricht. Es liegt im Rahmen der Erfindung,
dass die abgetrennten Riemchenabschnitte im Anschluss an den Schneidvorgang getrocknet
und/oder gebrannt werden. Es versteht sich, dass beim Trocknen und/oder Brennen auch
eine Änderung der Länge der Riemchenabschnitte stattfinden kann. Anschließend können
die auf diese Weise hergestellten Klinkerriemchen ihrer Verwendung zugeführt werden.
Das Brennen der Riemchenabschnitte erfolgt zweckmäßigerweise in einem geeigneten Ofen,
beispielsweise in einem Tunnelofen.
[0016] Zur Lösung des technischen Problems lehrt die Erfindung weiterhin ein Verfahren zur
Herstellung von Klinkerriemchen, wobei ein Strang aus plastifizierter Masse - insbesondere
aus plastifizierter Keramikmasse - extrudiert bzw. stranggepresst wird, wobei im Anschluss
daran Strukturelemente in zumindest eine zu strukturierende Oberfläche des plastifizierten
Stranges mittels zumindest einer Formgebungsvorrichtung bzw. mittels zumindest einer
Formgebungseinheit eingebracht werden, wobei anschließend Riemchenabschnitte von dem
Strang abgetrennt bzw. abgeschnitten werden und insbesondere daraufhin getrocknet
und/oder gebrannt werden,
wobei fernerhin die zumindest eine Formgebungseinheit und/oder die zumindest eine
Formgebungsvorrichtung schräg zur Extrusionsrichtung des Stranges bzw. schräg zur
Längsrichtung des Stranges bewegt wird, so dass mittels der zumindest einen Formgebungseinheit
und/oder der zumindest einen Formgebungsvorrichtung Strukturelemente in die zu strukturierende
Oberfläche des Stranges eingebracht werden. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass
die Strukturierung der Strangoberfläche durch Abschälen oder Abschneiden dünner Schichtabschnitte
der Strangoberfläche erzielt werden kann.
[0017] Weiterhin liegt es im Rahmen der Erfindung, dass die Bewegungsrichtung der Schrägbewegung
der zumindest einen Formgebungseinheit und/oder der zumindest einen Formgebungsvorrichtung
mit der Extrusionsrichtung des Stranges bzw. mit der Längsrichtung des Stranges einen
Winkel bzw. den Winkel α einschließt. Vorzugsweise ist der Winkel α kleiner als 90°,
empfohlenermaßen kleiner als 85°, bevorzugt kleiner als 80° und sehr bevorzugt kleiner
als 75°. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann der Winkel α während des Betriebs der Vorrichtung verändert werden, so dass auf
diese Weise Variationen der in die Strangoberfläche eingebrachten Strukturierungen
bzw. Strukturelemente erreicht werden können.
[0018] Es empfiehlt sich, dass die Bewegung der zumindest einen Formgebungseinheit und/oder
der zumindest einen Formgebungsvorrichtung mit der Maßgabe durchgeführt wird, dass
die in die Oberfläche des Stranges eingebrachten Strukturelemente quer - insbesondere
senkrecht bzw. im Wesentlichen senkrecht - zur Extrusionsrichtung des Stranges bzw.
zur Längsrichtung des Stranges angeordnet sind. Zweckmäßigerweise schließt die Längsrichtung
eines Strukturelementes mit der Extrusionsrichtung bzw. mit der Längsrichtung des
Stranges einen Winkel β von 70° bis 110°, insbesondere von 80° bis 100° und vorzugsweise
von 85° bis 95° ein. Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung werden lineare bzw.
im Wesentlichen lineare Strukturelemente in die Strang-oberfläche eingebracht. Wenn
die in die Strangoberfläche eingebrachten Strukturelemente nicht linear bzw. nicht
exakt linear sind, ist bei dieser Ausführungsform mit der Längsrichtung des Strukturelementes
die Längsrichtung des längsten linearen Abschnittes des Strukturelementes gemeint.
[0019] Gemäß einer empfohlenen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens kann der
Winkel α zwischen einerseits der Bewegungsrichtung der zumindest einen Formgebungseinheit
und/oder der zumindest einen Formgebungsvorrichtung und andererseits der Extrusionsrichtung
bzw. Längsrichtung des Stranges, während der Extrusion und/oder während der Formgebung
bzw. Strukturierung der Strangoberfläche variiert werden. Zusätzlich oder alternativ
kann während des erfindungsgemäßen Verfahrens die Geschwindigkeit der Schrägbewegung
der zumindest einen Formgebungseinheit und/oder der zumindest einen Formgebungsvorrichtung
variiert werden und/oder die Extrusionsgeschwindigkeit des Stranges kann variiert
werden. Durch die Variation des Winkels α und/oder die Variation der Geschwindigkeit
der Schrägbewegung und/oder der Extrusionsgeschwindigkeit können in vorteilhafter
Weise mannigfaltige Variationen der Strukturierungen erzielt werden.
[0020] Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens - der im Rahmen
der Erfindung besondere Bedeutung zukommt - ist dadurch gekennzeichnet, dass die Geschwindigkeiten
mit der Maßgabe eingestellt werden, dass der Geschwindigkeitsvektor
vS der Geschwindigkeit des an der Formgebungsvorrichtung entlangbewegten Stranges und
der Geschwindigkeitsvektor
vF der Geschwindigkeit der schräg bewegten zumindest einen Formgebungseinheit und/oder
der schräg bewegten Formgebungseinrichtung ein rechtwinkliges Dreieck aufspannen.
Es versteht sich, dass dabei die beiden Geschwindigkeitsvektoren vom gleichen Ausgangspunkt
ausgehen müssen. Diese Ausführungsform hat sich im Hinblick auf die gezielte Einbringung
von Strukturelementen in die Strangoberfläche besonders bewährt.
[0021] Eine empfohlene Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zeichnet sich dadurch
aus, dass die Strukturtiefe der in die Strangoberfläche eingebrachten Strukturelemente
durch Veränderung des Abstandes der zumindest einen Formgebungseinrichtung und/oder
der zumindest einen Formgebungseinheit zur Oberfläche des Stranges verändert werden
kann. Auch insoweit ergeben sich vorteilhafte Variationsmöglichkeiten. Gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung kann der genannte Abstand während es erfindungsgemäßen
Verfahrens variiert werden.
[0022] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
und mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zum einen eine sehr einfache, wenig aufwendige
und funktionssichere Einbringung von Strukturelementen in die Oberfläche des zu strukturierenden
Stranges möglich ist. Zum anderen erlaubt die erfindungsgemäße Vorrichtung und das
erfindungsgemäße Verfahren eine einfache und vielfältige Variation der eingebrachten
Strukturelemente, so dass unerwünschte Wiederholungseffekte quasi nicht auftreten
bzw. vollständig vermieden werden können. Diese Flexibilität der erfindungsgemäßen
Vorrichtung wird durch die variablen Einstellungsmöglichkeiten an den Komponenten
der Vorrichtung noch erhöht. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. der erfindungsgemäßen
Vorrichtung können fernerhin Riemchenabschnitte bzw. Klinkerriemchen verhältnismäßig
zügig und nichtsdestoweniger quasi ausschussfrei erzeugt werden. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung weist nichtsdestoweniger einen verhältnismäßig einfachen und wenig komplexen
Aufbau auf. Das erfindungsgemäße Verfahren lässt sich mit relativ geringen Kosten
realisieren.
[0023] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht des Gegenstandes aus Fig. 1 und
- Fig. 3
- eine Seitenansicht einer bevorzugten Formgebungsvorrichtung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
[0024] Die Figuren zeigen eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung von Klinkerriemchen
1. Im Ausführungsbeispiel weist die Vorrichtung eine Extruderpresse 2 für die Extrusion
bzw. für ein Strangpressen eines Stranges 3, 3' aus plastifizierter Keramikmasse auf.
Im Ausführungsbeispiel (s. insbesondere Fig. 1) wird die plastifizierte Keramikmasse
als Doppelstrang aus zwei Strängen 3, 3' extrudiert. In Extrusionsrichtung hinter
der Extruderpresse 2 ist im Ausführungsbeispiel eine Formgebungsvorrichtung 4 zum
Einbringen von Strukturelementen 5 in die zu strukturierende Oberfläche der Stränge
3, 3' vorgesehen. Der Formgebungsvorrichtung 4 ist zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel
eine Schneideinrichtung 6 zur Abtrennung von Riemchenabschnitten von den Strängen
3, 3' nachgeschaltet.
[0025] Die Formgebungsvorrichtung 4 weist zumindest eine Formgebungseinheit 7 auf, die über
der zu strukturierenden Oberfläche des Stranges 3, 3' schräg zur Extrusionsrichtung
des Stranges 3, 3' bzw. schräg zur Längsrichtung des Stranges 3, 3' bewegt wird. Dadurch
werden die Strukturelemente 5 in die zu strukturierende Oberfläche des Stranges 3,
3' eingebracht. Nach einer bevorzugten Ausführungsform und im Ausführungsbeispiel
weist die Formgebungsvorrichtung 4 eine Mehrzahl von als Formgebungsbürsten ausgebildeten
Formgebungseinheiten 7 auf (s. insbesondere Fig. 3). Die als Formgebungsbürsten ausgebildeten
Formgebungseinheiten 7 werden im Ausführungsbeispiel entlang der Formgebungsvorrichtung
4 bzw. in Längsrichtung der Formgebungsvorrichtung 4 bewegt.
[0026] Vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel schließt die Bewegungsrichtung der Formgebungseinheit
7 bzw. der Formgebungseinheiten 7 mit der Extrusionsrichtung des Stranges 3, 3' bzw.
mit der Längsrichtung des Stranges 3, 3' einen Winkel α ein (in Fig. 1 eingezeichnet).
Zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel ist dieser Winkel α kleiner als 90°,
empfohlenermaßen kleiner als 85°, bevorzugt kleiner als 80° und sehr bevorzugt kleiner
als 75°. Es empfiehlt sich, dass der Winkel α 25° bis 75° beträgt, zweckmäßigerweise
30° bis 70°.
[0027] Wie bereits dargelegt weist eine erfindungsgemäße Formgebungsvorrichtung 4 vorzugsweise
und im Ausführungsbeispiel (Fig. 3) eine Mehrzahl von Formgebungseinheiten 7 auf,
insbesondere 2 bis 30, vorzugsweise 2 bis 20 Formgebungseinheiten 7. Im Ausführungsbeispiel
(Fig. 3) ist die Formgebungsvorrichtung 4 mit neun als Formgebungsbürsten ausgebildeten
Formgebungseinheiten 7 ausgestattet. Die Borsten 8 der Formgebungsbürsten beaufschlagen
bei der Bewegung der Formgebungsbürsten bzw. Formgebungseinheiten 7 die Oberfläche
des Stranges 3, 3', so dass auf diese Weise die Strukturelemente 5 in die zu strukturierende
Strangoberfläche eingebracht werden.
[0028] Die erfindungsgemäße Schrägbewegung einer Formgebungseinheit 7 bzw. der Formgebungseinheiten
7 wird nachfolgend an dem in den Figuren dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiel
erläutert. Vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel ist die gesamte Formgebungsvorrichtung
4 schräg und zwar mit dem Winkel α zur Extrusionsrichtung des Stranges 3, 3' bzw.
zur Längsrichtung des Stranges 3, 3' angeordnet. Vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel
werden die an die Formgebungsvorrichtung 4 angeschlossenen Formgebungseinheiten 7
kontinuierlich schräg zur Extrusionsrichtung bzw. zur Längsrichtung des Stranges 3,
3' bewegt. Dazu sind nach bevorzugter Ausführungsform und im Ausführungsbeispiel die
Formgebungseinheiten 7 an einem Endlosstrang 9 angeschlossen, der im Ausführungsbeispiel
als Endloskette ausgebildet sein kann. Der Endlosstrang 9 läuft schräg zur Extrusionsrichtung
bzw. zur Längsrichtung des Stranges 3, 3' kontinuierlich um. Zweckmäßigerweise und
im Ausführungsbeispiel ist die Formgebungsvorrichtung 4 oberhalb des zu strukturierenden
Stranges 3, 3' angeordnet. Beim Endlos-Umlauf der Formgebungseinheiten 7 kommen die
Borsten 8 der an der Unterseite der Formgebungsvorrichtung 4 bewegten Formgebungsbürsten
bzw. Formgebungseinheiten 7 mit der Oberfläche des plastifizierten Stranges 3, 3'
in Kontakt, so dass bevorzugt im Ausführungsbeispiel linienförmige Strukturelemente
5 in die zu strukturierende Strangoberfläche eingebracht werden.
[0029] Es liegt somit im Rahmen der Erfindung, dass die Bewegung bzw. Schrägbewegung der
Formgebungseinheiten 7 mit der Maßgabe erfolgt, dass die in die Oberfläche des Stranges
3, 3' eingebrachten Strukturelemente 5 bzw. linienförmige Strukturelemente 5 quer
und zwar bevorzugt und im Ausführungsbeispiel senkrecht zur Extrusionsrichtung des
Stranges 3, 3' bzw. zur Längsrichtung des Stranges 3, 3' angeordnet sind. Im Ausführungsbeispiel
schließt die Längsrichtung der Strukturelemente 5 mit der Extrusionsrichtung bzw.
mit der Längsrichtung des Stranges 3, 3' jeweils einen Winkel β von 90° ein. Es liegt
im Rahmen der Erfindung, dass dieser Winkel β zwischen 70° und 110°, bevorzugt zwischen
80° und 100° und besonders bevorzugt zwischen 85° und 95° liegt.
[0030] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Geschwindigkeiten der Extrusion einerseits und der Formgebungseinheiten 7
andererseits mit der Maßgabe eingestellt werden, dass der Geschwindigkeitsvektor
vS der Geschwindigkeit des an der Formgebungsvorrichtung 4 entlangbewegten Stranges
3, 3' und der Geschwindigkeitsvektor
vF der Geschwindigkeit der Formgebungseinheiten 7 ein rechtwinkliges Dreieck aufspannen.
Dieses von den Vektoren
vS und
vF aufgespannte rechtwinklige Dreieck ist in einem Ausschnitt der Fig. 1 dargestellt.
Die Geschwindigkeitsvektoren
vS und
vF gehen dabei natürlich von dem gleichen Ausgangspunkt aus.
[0031] Gemäß besonders bevorzugter Ausführungsform der Erfindung kann im Betrieb der erfindungsgemäßen
Vorrichtung der Winkel α variiert werden und/oder die Geschwindigkeit
vF der Formgebungseinheiten 7 und/oder die Geschwindigkeit der Extrusion verändert werden.
Dadurch ergeben sich viele Variationsmöglichkeiten bezüglich der in die Oberfläche
des Stranges 3, 3' einzubringenden Strukturierungen. Eine empfohlene Ausführungsform
ist weiterhin dadurch gekennzeichnet, dass die Formgebungsvorrichtung 4 und/oder die
Formgebungseinheiten 7 bezüglich ihres Abstandes zur Oberfläche des Stranges 3, 3'
verändert werden können. Diese mögliche Abstandsveränderung wird in der Fig. 2 durch
einen Doppelpfeil angedeutet. Auf diese Weise kann auch die Strukturtiefe der Strukturelemente
5 variiert werden und zwar vorzugsweise auch im Betrieb der Vorrichtung variiert werden.
1. Vorrichtung zur Herstellung von Klinkerriemchen (1),
- mit zumindest einer Extruderpresse (2) zur Extrusion bzw. zum Strangpressen zumindest
eines Stranges (3, 3') aus plastifizierter Masse, insbesondere aus plastifizierter
Keramikmasse,
- mit zumindest einer Formgebungsvorrichtung (4) zum Einbringen von Strukturelementen
(5) in zumindest eine zu strukturierende Oberfläche des plastifizierten Stranges (3,
3')
- und mit zumindest einer Schneideinrichtung (6) zur Abtrennung von Riemchenabschnitten
von dem Strang (3, 3'),
dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Formgebungsvorrichtung (4) zumindest eine Formgebungseinheit (7)
aufweist, die über der zu strukturierenden Oberfläche des Stranges (3, 3') schräg
zur Extrusionsrichtung des Stranges (3, 3') bzw. schräg zur Längsrichtung des Stranges
bewegbar ist und dass dadurch Strukturelemente (5) in die zu strukturierende Oberfläche
einbringbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungsrichtung der Formgebungseinheit (7) mit der Extrusionsrichtung bzw.
mit der Längsrichtung des Stranges (3, 3') eines Winkel α einschließt und dass dieser
Winkel α kleiner als 90°, vorzugsweise kleiner als 85° und bevorzugt kleiner als 80°
ist und dass der Winkel α insbesondere 25° bis 80°, zweckmäßigerweise 30° bis 75°
beträgt.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Formgebungsvorrichtung (4) eine Mehrzahl von Formgebungseinheiten
(7), insbesondere 2 bis 70, vorzugsweise 10 bis 65, bevorzugt 15 bis 55 und sehr bevorzugt
15 bis 50 Formgebungseinheiten aufweist, die schräg zur Extrusionsrichtung bzw. zur
Längsrichtung des Stranges bewegbar ist/sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Formgebungseinheit (7) als Formgebungsbürste, als Formgebungsschwamm, als Formgebungslippe,
als Formgebungsschaber oder Formgebungsdraht ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Formgebungsvorrichtung (4) schräg - insbesondere mit einem Winkel
α - zur Extrusionsrichtung des Stranges (3, 3') bzw. zur Längsrichtung des Stranges
(3, 3') angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Formgebungsvorrichtung (4) über der zu strukturierenden Oberfläche
des Stranges (3, 3') schräg zur Extrusionsrichtung bzw. schräg zur Längsrichtung des
Stranges (3, 3') bewegbar ist und dass insbesondere die Bewegungsrichtung der Formgebungsvorrichtung
(4) mit der Extrusionsrichtung bzw. mit der Längsrichtung des Stranges (3, 3') den
bzw. einen Winkel α einschließt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Formgebungseinheit (7) kontinuierlich schräg zur Extrusionsrichtung
bzw. zur Längsrichtung des Stranges (3, 3') bewegbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Formgebungseinheit (7), vorzugsweise die Mehrzahl von Formgebungseinheiten
(7) an zumindest einem Endlosstrang - insbesondere an einer Endloskette, einem Endloszahnriemen
oder einem Endlosband (9) - fixiert ist/sind und mit den Endlosstrang (9) schräg zur
Extrusionsrichtung bzw. zur Längsrichtung des Stranges kontinuierlich umläuft/umlaufen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Formgebungseinheit (7) und/oder die zumindest eine Formgebungsvorrichtung
(4) oszillierend - vorzugsweise periodisch oszillierend - schräg zur Extrusionsrichtung
bzw. zur Längsrichtung des Stranges (3, 3') bewegbar ist/sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in Extrusionsrichtung hinter der Extruderpresse (2) eine Mehrzahl von Formgebungsvorrichtungen
(4) hintereinander angeordnet sind, wobei jede diese Formgebungsvorrichtungen zumindest
eine Formgebungseinheit (7) aufweist, die über der zu strukturierenden Oberfläche
des Stranges (3, 3') schräg zur Extrusionsrichtung des Stranges (3, 3') bzw. schräg
zur Längsrichtung des Stranges (3, 3') bewegbar ist, so dass dadurch Strukturelemente
(5) in die zu strukturierende Oberfläche einbringbar sind.
11. Verfahren zur Herstellung von Klinkerriemchen - insbesondere mit einer Vorrichtung
nach einem der Ansprüche 1 bis 10 - wobei ein Strang (3, 3') aus plastifizierter Masse
- insbesondere aus plastifizierter Keramikmasse - extrudiert bzw. stranggepresst wird,
wobei im Anschluss daran Strukturelemente (5) in zumindest eine zu strukturierende
Oberfläche des plastifizierten Stranges (3, 3') mittels zumindest einer Formgebungsvorrichtung
(4) bzw. mittels zumindest einer Formgebungseinheit (7) eingebracht werden, wobei
anschließend Riemchenabschnitte von dem Strang (3, 3') abgetrennt werden und vorzugsweise
daraufhin getrocknet und/oder gebrannt werden,
dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Formgebungseinheit (7) und/oder die zumindest eine Formgebungsvorrichtung
(4) schräg zur Extrusionsrichtung des Stranges (3, 3') bzw. zur Längsrichtung des
Stranges (3, 3') bewegt wird, so dass mittels der zumindest einen Formgebungseinheit
(7) und/oder der zumindest einen Formgebungsvorrichtung (4) Strukturelemente (5) in
die zu strukturierende Oberfläche des Stranges (3, 3') eingebracht werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungsrichtung der Schrägbewegung der zumindest einen Formgebungseinheit (7)
und/oder der zumindest einen Formgebungsvorrichtung (4) mit der Extrusionsrichtung
bzw. mit der Längsrichtung des Stranges (3, 3') einen Winkel α einschließt, der kleiner
als 90°, bevorzugt kleiner als 85° und vorzugsweise kleiner als 80° ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung der zumindest einen Formgebungseinheit (7) und/oder der zumindest einen
Formgebungsvorrichtung (4) mit der Maßgabe durchgeführt wird, dass die in die Oberfläche
des Stranges (3, 3') eingebrachten Strukturelemente (5) quer - insbesondere senkrecht
bzw. im Wesentlichen senkrecht - zur Extrusionsrichtung des Stranges (3, 3') bzw.
zur Längsrichtung des Stranges (3, 3') angeordnet sind.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsrichtung eines Strukturelementes (5) mit der Extrusionsrichtung bzw. mit
der Längsrichtung des Stranges (3, 3') einen Winkel β von 70° bis 110°, insbesondere
von 80° bis 100° und vorzugsweise von 85° bis 95° einschließt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel α zwischen einerseits der Bewegungsrichtung der zumindest einen Formgebungseinheit
(7) und/oder der zumindest einen Formgebungsvorrichtung (4) und andererseits der Extrusionsrichtung
bzw. Längsrichtung des Stranges (3, 3'), während der Extrusion und/oder während der
Formgebung bzw. Strukturierung der Oberfläche des Stranges (3, 3') variiert wird bzw.
variiert werden kann.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschwindigkeiten mit der Maßgabe eingestellt werden, dass der Geschwindigkeitsvektor
vS der Geschwindigkeit des an der zumindest einen Formgebungsvorrichtung (4) entlangbewegten
Stranges (3, 3') und der Geschwindigkeitsvektor vF der Geschwindigkeit der bewegten zumindest einen Formgebungseinheit (7) und/oder
der bewegten zumindest einen Formgebungsvorrichtung (4) ein rechtwinkliges Dreieck
aufspannen.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschwindigkeit der Bewegung der zumindest einen Formgebungseinheit (7) und/oder
der zumindest einen Formgebungseinrichtung (4) variiert wird.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Vorrichtung zur Herstellung von Klinkerriemchen (1),
- mit zumindest einer Extruderpresse (2) zur Extrusion bzw. zum Strangpressen zumindest
eines Stranges (3, 3') aus plastifizierter Masse, insbesondere aus plastifizierter
Keramikmasse,
- mit zumindest einer Formgebungsvorrichtung (4) zum Einbringen von Strukturelementen
(5) in zumindest eine zu strukturierende Oberfläche des plastifizierten Stranges (3,
3')
- und mit zumindest einer Schneideinrichtung (6) zur Abtrennung von Riemchenabschnitten
von dem Strang (3, 3'),
wobei die zumindest eine Formgebungsvorrichtung (4) eine Mehrzahl von Formgebungseinheiten
(7) aufweist, die über der zu strukturierenden Oberfläche des Stranges (3, 3') in
einer Richtung schräg zur Extrusionsrichtung des Stranges (3, 3') bzw. schräg zur
Längsrichtung des Stranges bewegbar sind und dass dadurch Strukturelemente (5) in
die zu strukturierende Oberfläche einbringbar sind,
und wobei die Bewegung der Formgebungseinheiten (7) mit der Maßgabe erfolgt, dass
die in die Oberfläche des Stranges (3, 3') eingebrachten Strukturelemente (5) quer
- insbesondere senkrecht bzw. im Wesentlichen senkrecht - zur Extrusionsrichtung des
Stranges (3, 3') bzw. zur Längsrichtung des Stranges (3, 3') und zur Längserstreckung
der abzutrennenden Riemchenabschnitte bzw. der Klinkerriemchen (1) angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Bewegungsrichtung der Formgebungseinheiten
(7) mit der Extrusionsrichtung bzw. mit der Längsrichtung des Stranges (3, 3') eines
Winkel α einschließt und wobei dieser Winkel α kleiner als 90°, vorzugsweise kleiner
als 85° und bevorzugt kleiner als 80° ist und dass der Winkel α insbesondere 25° bis
80°, zweckmäßigerweise 30° bis 75° beträgt.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die zumindest eine Formgebungsvorrichtung
(4) 2 bis 70, vorzugsweise 10 bis 65, bevorzugt 15 bis 55 und sehr bevorzugt 15 bis
50 Formgebungseinheiten aufweist, die schräg zur Extrusionsrichtung bzw. zur Längsrichtung
des Stranges bewegbar ist/sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei eine Formgebungseinheit (7) als
Formgebungsbürste, als Formgebungsschwamm, als Formgebungslippe, als Formgebungsschaber
oder Formgebungsdraht ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die zumindest eine Formgebungsvorrichtung
(4) schräg - insbesondere mit einem Winkel α - zur Extrusionsrichtung des Stranges
(3, 3') bzw. zur Längsrichtung des Stranges (3, 3') angeordnet ist und wobei die zumindest
eine Formgebungsvorrichtung (4) über der zu strukturierenden Oberfläche des Stranges
(3, 3') schräg zur Extrusionsrichtung bzw. schräg zur Längsrichtung des Stranges (3,
3') bewegbar ist und wobei insbesondere die Bewegungsrichtung der Formgebungsvorrichtung
(4) mit der Extrusionsrichtung bzw. mit der Längsrichtung des Stranges (3, 3') den
bzw. einen Winkel α einschließt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Formgebungseinheiten (7) kontinuierlich
schräg zur Extrusionsrichtung bzw. zur Längsrichtung des Stranges (3, 3') bewegbar
sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Formgebungseinheiten (7),
an zumindest einem Endlosstrang - insbesondere an einer Endloskette, einem Endloszahnriemen
oder einem Endlosband (9) - fixiert sind und mit den Endlosstrang (9) schräg zur Extrusionsrichtung
bzw. zur Längsrichtung des Stranges kontinuierlich umlaufen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Formgebungseinheiten (7) und/oder
die zumindest eine Formgebungsvorrichtung (4) oszillierend - vorzugsweise periodisch
oszillierend - schräg zur Extrusionsrichtung bzw. zur Längsrichtung des Stranges (3,
3') bewegbar ist/sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei in Extrusionsrichtung hinter der
Extruderpresse (2) eine Mehrzahl von Formgebungsvorrichtungen (4) hintereinander angeordnet
sind, wobei jede diese Formgebungsvorrichtungen zumindest eine Formgebungseinheit
(7) aufweist, die über der zu strukturierenden Oberfläche des Stranges (3, 3') schräg
zur Extrusionsrichtung des Stranges (3, 3') bzw. schräg zur Längsrichtung des Stranges
(3, 3') bewegbar ist, so dass dadurch Strukturelemente (5) in die zu strukturierende
Oberfläche einbringbar sind.
10. Verfahren zur Herstellung von Klinkerriemchen - insbesondere mit einer Vorrichtung
nach einem der Ansprüche 1 bis 9 - wobei ein Strang (3, 3') aus plastifizierter Masse
- insbesondere aus plastifizierter Keramikmasse - extrudiert bzw. stranggepresst wird,
wobei im Anschluss daran Strukturelemente (5) in zumindest eine zu strukturierende
Oberfläche des plastifizierten Stranges (3, 3') mittels zumindest einer Formgebungsvorrichtung
(4) mit einer Mehrzahl von Formgebungseinheiten (7) eingebracht werden, wobei anschließend
Riemchenabschnitte von dem Strang (3, 3') abgetrennt werden und vorzugsweise daraufhin
getrocknet und/oder gebrannt werden,
wobei die Formgebungseinheiten (7) in einer Richtung schräg zur Extrusionsrichtung
des Stranges (3, 3') bzw. zur Längsrichtung des Stranges (3, 3') bewegt werden, so
dass mittels der Formgebungseinheiten (7) Strukturelemente (5) in die zu strukturierende
Oberfläche des Stranges (3, 3') eingebracht werden
und wobei die Bewegung der Formgebungseinheiten (7) mit der Maßgabe erfolgt, dass
die in die Oberfläche des Stranges (3, 3') eingebrachten Strukturelemente (5) quer
- insbesondere senkrecht bzw. im Wesentlichen senkrecht - zur Extrusionsrichtung des
Stranges (3, 3') bzw. zur Längsrichtung des Stranges (3, 3') und zur Längserstreckung
der abzutrennenden Riemchenabschnitte bzw. der Klinkerriemchen (1) angeordnet sind.
11. Verfahren nach Anspruch 10 wobei die Bewegungsrichtung der Schrägbewegung der Formgebungseinheiten
(7) und/oder der zumindest einen Formgebungsvorrichtung (4) mit der Extrusionsrichtung
bzw. mit der Längsrichtung des Stranges (3, 3') einen Winkel α einschließt, der kleiner
als 90°, bevorzugt kleiner als 85° und vorzugsweise kleiner als 80° ist.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 oder 11, wobei die Längsrichtung eines Strukturelementes
(5) mit der Extrusionsrichtung bzw. mit der Längsrichtung des Stranges (3, 3') einen
Winkel β von 80° bis 100° und vorzugsweise von 85° bis 95° einschließt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei der Winkel α zwischen einerseits
der Bewegungsrichtung der Formgebungseinheiten (7) und/oder der zumindest einen Formgebungsvorrichtung
(4) und andererseits der Extrusionsrichtung bzw. Längsrichtung des Stranges (3, 3'),
während der Extrusion und/oder während der Formgebung bzw. Strukturierung der Oberfläche
des Stranges (3, 3') variiert wird bzw. variiert werden kann.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, wobei die Geschwindigkeiten mit der
Maßgabe eingestellt werden, dass der Geschwindigkeitsvektor vS der Geschwindigkeit des an der zumindest einen Formgebungsvorrichtung (4) entlangbewegten
Stranges (3, 3') und der Geschwindigkeitsvektor vF der Geschwindigkeit der bewegten Formgebungseinheiten (7) und/oder der bewegten zumindest
einen Formgebungsvorrichtung (4) ein rechtwinkliges Dreieck aufspannen.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, wobei die Geschwindigkeit der Bewegung
der Formgebungseinheiten (7) und/oder der zumindest einen Formgebungseinrichtung (4)
variiert wird.