[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kapsel zur Zubereitung eines Getränkes gemäss
dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Im Stand der Technik sind eine Vielzahl von verschiedenen Portionsverpackungen und
Systemen zur Zubereitung von Getränken bekannt. Insbesondere Kapseln werden häufig
zur Herstellung von unterschiedlichen Heissgetränken, allen voran Kaffee oder Tee,
im Heimgebrauch eingesetzt. Üblicherweise umfassen solche Kapseln, die als Einwegprodukte
konzipiert sind, einen Kapselkörper zur Aufnahme der Getränkezutaten sowie einen den
Kapselkörper abdeckenden Deckel. Bei den Zutaten handelt es sich meist um geröstete
und gemahlene Kaffeebohnen, teilweise aber auch um getrocknete Teeblätter. Allerdings
kommen auch lösliche Produkte im Allgemeinen oder Konzentrate in Frage. Bei der eigentlichen
Zubereitung wird unter Druck stehendes Wasser durch die Kapsel geleitet, wodurch es
zu einer Extraktion bzw. zu einem Auflösen des in der Kammer enthaltenen Materials
kommt.
[0003] So beschreibt die
WO 2013/092910 A1 eine Kapsel zur Herstellung von Getränkeprodukten. Die Kapsel umfasst einen mit einem
Deckel abgedeckten Kapselkörper zur Bildung einer geschlossenen Kammer, die eine Substanz
zur Zubereitung eines Getränkes enthält. Der Kapselkörper weist im Bereich des Bodens
Schlitze zur Durchleitung einer Flüssigkeit durch die Kapsel auf. Diese haben die
Funktion, eine Penetration des Kapselbodens mit einer dazu vorgesehenen Vorrichtung
zu erleichtern. Bevorzugt wird der Kapselkörper mittels eines Tiefziehverfahrens hergestellt.
[0004] Durch das Anbringen von Schlitzen am Kapselboden resultiert der Nachteil, dass der
Kapselkörper an sich nicht fluiddicht ist. Um dem Rechnung zu tragen wird vorgeschlagen,
die Schlitze mit einer im Wesentlichen luftundurchlässigen Schicht zu verschliessen.
Dabei kann es sich beispielsweise um ein lösbares und lebensmitteltaugliches Polymer
oder auch um eine Aluminiumfolie, die ebenfalls penetriert wird, handeln. Das Anbringen
einer derartigen Schicht im oder am Kapselkörper ist allerdings aufwendig und kostenintensiv.
[0005] Ferner ist die Herstellung eines tiefgezogenen Kapselkörpers aus einem Kunststoffmaterial
teurer als ein entsprechender Spritzguss und ermöglicht weniger komplexe Formen. Um
einen derartigen Kapselkörper sauerstoff- und/oder aromadicht auszuführen, muss dieser
in der Regel aus einem mehrschichtigen Verbundmaterial aus verschiedenen Kunststoffen
hergestellt werden. Dies erschwert das Recycling der Kapsel nach deren Gebrauch.
[0006] Die
EP 2 957 524 A1 beschreibt eine Kapsel zur Herstellung eines Getränkes, deren Kapselkörper einen
Boden mit einem Schwächungsmuster mit mindestens einer Sollbruchlinie aufweist. Der
Kapselkörper ist derart ausgestaltet, dass es bei einem vorbestimmten Aussendruck
auf den Boden zu einem Aufreissen des Kapselkörpers entlang der Sollbruchlinie kommt.
Dadurch ist ein Öffnen der Kapsel in einer dazu vorgesehenen Getränkeherstellungsvorrichtung
möglich, ohne dass Penetrationsmittel erforderlich wären.
[0007] Die besagte Kapsel hat allerdings den Nachteil, dass der Kapselkörper im Bereich
der Sollbruchlinie nur eine sehr geringe Wandstärke aufweist und dadurch nicht sauerstoff-
und/oder aromadicht ist. Dadurch kann eine in der Kapsel enthaltene Ausgangssubstanz
nicht über einen längeren Zeitraum darin aufbewahrt werden.
[0008] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die oben genannten Nachteile im Stand
der Technik zu überwinden. Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine vielfältig anwendbare und konstruktiv einfache Kapsel zur geschlossenen, insbesondere
sauerstoff- und/oder aromadichten, Aufnahme von zumindest einer Ausgangssubstanz zur
Zubereitung eines Getränkes zu schaffen. Dennoch soll die Kapsel im Rahmen einer Getränkeherstellung
leicht geöffnet werden können. Darüber hinaus soll die Kapsel kostengünstig und in
hohen Stückzahlen herstellbar sein.
[0009] Diese Aufgaben werden durch eine Kapsel gelöst, welche die Merkmale in Anspruch 1
aufweist. Die Kapsel zur Zubereitung eines Getränkes umfasst einen vorzugsweise rotationssymmetrisch
ausgebildeten Kapselkörper mit einer Seitenwand und einem insbesondere einstückig
mit dieser ausgebildeten Boden. Ferner umfasst die Kapsel einen den Kapselkörper abdeckenden
Deckel zur Bildung einer geschlossenen Kammer. Die Kammer enthält zumindest eine Ausgangssubstanz
zur Zubereitung des Getränkes. Der Kapselkörper weist zumindest eine, insbesondere
spaltförmige, Öffnung oder Sollbruchlinie zum Durchleiten einer Flüssigkeit durch
die Kapsel auf. Der Kapselkörper ist zumindest teilweise mit einer die Öffnung oder
die Sollbruchlinie abdeckenden Barriereschicht aus einem Metalloxid beschichtet.
[0010] Unter dem Begriff Metalloxid werden im vorliegenden Zusammenhang nicht nur Oxide
von Metallen verstanden, sondern auch Oxide des Halbmetalls Silizium.
[0011] Diese Ausgestaltung der Kapsel ermöglicht eine besonders zuverlässige geschlossene
Aufnahme von zumindest einer Ausgangssubstanz zur Zubereitung eines Getränkes, obwohl
der Kapselkörper zumindest eine Öffnung oder Sollbruchlinie zum Durchleiten einer
Flüssigkeit durch die Kapsel aufweist. Im Rahmen einer Getränkeherstellung kann die
Kapsel damit leicht geöffnet werden. Die Kapsel ist kostengünstig und in hohen Stückzahlen
herstellbar, da insbesondere ein aufwendiges Anbringen einer Aluminiumfolie im Bereich
einer Öffnung oder Sollbruchlinie entfällt.
[0012] Der Kapselkörper kann sauerstoff- und/oder aromadicht sein. Durch eine sauerstoffdichte
Ausführung kann ein Eindringen von Sauerstoff in die Kapsel während der Lagerung einer
darin enthaltenen Ausgangssubstanz im Wesentlichen vermieden werden. Entsprechend
kann ein Altern der Ausganssubstanz, beispielsweise von Kaffeepulver, durch Oxidation
vermieden werden. Eine sauerstoffdichte Kapsel ist in der Regel auch aromadicht. Entsprechend
wird ein Austreten von in der Ausgangssubstanz enthaltenen Aromastoffen während der
Lagerung derselben innerhalb der Kapsel im Wesentlichen verhindert.
[0013] Sauerstoff- und/oder Aromadichtigkeit ist erforderlich, um insbesondere bei Kaffee
eine Mindesthaltbarkeit von 12 Monaten, vorzugsweise von 18 Monaten, zu erreichen.
Entsprechend wird im vorliegenden Zusammenhang unter einer sauerstoff- und/oder aromadichten
Kapsel eine Kapsel verstanden, in welcher Kaffeepulver für eine Dauer von mindestens
12 Monaten, vorzugsweise mindestens 18 Monaten, bei Raumtemperatur an Atmosphärenluft
lagerbar ist, ohne dass es zu einer Veränderung des Kaffeepulvers kommen würde, welche
die Qualität eines daraus hergestellten Kaffeegetränkes signifikant beeinträchtigt.
[0014] Der Kapselkörper kann eine oberflächenbereinigte Oxygen Transmission Rate (OTR) in
der Einheit cm
3 pro m
2 pro Tag pro 0,21 bar von weniger als 20, vorzugsweise weniger als 10, bevorzugterweise
weniger als 5, haben. Die OTR gibt an, welche Menge an Sauerstoff pro Flächen- und
Zeiteinheit durch den Kapselkörper diffundiert.
[0015] Der Kapselkörper kann aus einem Kunststoffmaterial, insbesondere aus Polypropylen
oder aus einem biologisch abbaubaren Kunststoffmaterial, bestehen. Ein Kapselkörper
aus diesen Materialien ist umweltfreundlicher als beispielsweise einer aus Aluminium.
So kann ein Kapselkörper aus einem Kunststoffmaterial einer thermischen Wiederverwertung
zugeführt werden. Allerdings ist auch ein eigentliches Recycling oder ggf. ein biologischer
Abbau möglich. Insbesondere in diesem Zusammenhang hat eine Barriereschicht aus einem
Metalloxid den Vorteil, dass diese vergleichsweise dünn ausgebildet sein kann, wie
weiter unten noch näher erläutert wird. Dadurch ist es möglich, eine Kapsel mit einem
Kapselkörper zu schaffen, der im Wesentlichen aus einem einzigen Kunststoffmaterial
(aus einem sogenannten Monomaterial) hergestellt ist. Dies hat gegenüber mehrschichtigen
Kapselkörpern den Vorteil, dass eine erfindungsgemässe Kapsel leichter auf umweltfreundlichere
Weise rezykliert oder ggf. abgebaut werden kann. Polypropylen hat sich bei Getränkepackungen,
insbesondere für Portionsverpackungen von Heissgetränken, bewährt. Es lässt sich hervorragend
durch Spritzguss verarbeiten, mit einem Metalloxid beschichten und siegeln. Darüber
hinaus ist es gut rezyklierbar.
[0016] Die Barriereschicht kann aus einem Siliziumoxid oder aus einem Aluminiumoxid bestehen.
Diese beiden Materialien zeigen gute Barriereeigenschaften, insbesondere im Hinblick
auf die Sauerstoff- und/oder Aromadichtigkeit. Darüber hinaus sind derartige Barriereschichten
weitestgehend unempfindlich gegenüber Hitze und Feuchtigkeit, womit auch sterilisations-
und pasteurisationstaugliche Kapseln hergestellt werden können.
[0017] Die Barriereschicht kann eine Stärke von 10 nm bis 1 µm, vorzugsweise von 20 nm bis
500 nm, bevorzugterweise von 40 nm bis 200 nm, aufweisen. Derartig geringe Schichtstärken
haben den Vorteil, dass zum beschichten des Kapselkörpers nur eine geringe Menge an
Metalloxid verwendet werden muss. Daraus ergibt sich der oben bereits erläuterte Vorteil,
dass eine mit einer derart dünnen Barriereschicht beschichtete Kapsel gegebenenfalls
als aus einem Monomaterial bestehend angesehen werden kann. Ferner sind derart dünne
Barriereschichten im Wesentlichen transparent. Damit lassen sich Kapselkörper beliebiger
Farbe beschichten, ohne dass diese nicht mehr sichtbar wäre. Auch die Herstellung
transparenter Kapselkörper ist möglich.
[0018] Wenn der Kapselkörper eine spaltförmige Öffnung aufweist, kann diese eine Breite
von weniger als 150 nm, vorzugsweise weniger als 100 nm, bevorzugterweise weniger
als 50 nm haben. Derart schmale spaltförmige Öffnungen lassen sich besonders gut mit
einer Barriereschicht aus einem Metalloxid abdecken. Derartige Öffnungen lassen sich
mit einem Laserschneidverfahren am Kapselkörper anbringen.
[0019] Der Kapselkörper kann mit einem Spritzguss- oder einem Tiefziehverfahren hergestellt
sein. Insbesondere ein Spritzgussverfahren hat den Vorteil, dass damit leicht Kapselkörper
nahezu beliebiger Geometrie kostengünstig in hoher Stückzahl hergestellt werden können.
In der Regel bestehen aus Spritzguss hergestellte Teile aus einem Monomaterial, das
sich auf einfache Weise kostengünstig und umweltfreundlich rezyklieren lässt. Aufgrund
der Barriereschicht aus einem Metalloxid weist der aus einem Monomaterial bestehende
Kapselkörper dennoch eine hohe Sauerstoff- und/oder Aromadichtigkeit auf.
[0020] Insbesondere für die Herstellung eines Kapselkörpers mit zumindest einer Sollbruchlinie
ist die Verwendung eines Spritzgussverfahrens vorteilhaft, da mittels Spritzguss besonders
wirkungsvoll Wand- und/oder Bodenbereiche mit reduzierter Stärke hergestellt werden
können. Gegenüber Kapselkörpern mit zumindest einer Öffnung hat es sich in diesem
Zusammenhang zudem als günstig erwiesen, dass bei der Herstellung von Kapselkörpern
mit zumindest einer Sollbruchlinie die beiden Hälften der Spritzgussform nicht in
Kontakt kommen müssen, um eine Öffnung im Gussteil (Kapselkörper) zu erzeugen. Dadurch
kann ein übermässiger verschleiss der Spritzgussform vermieden werden.
[0021] Die Barriereschicht kann durch ein Plasmabeschichtngsverfahren, vorzugsweise durch
ein PEVCD-Verfahren, auf den Kapselkörper aufgetragen sein. Für das PEVCD (Plasma
Enhanced Chemical Vapour Deposition)-Verfahren wird vorzugsweise HMDSO (Hexamthyldisiloxan)
oder TEOS (Tetraethoxysilan) verwendet. Besonders bevorzugt kann eine Plasma-Vorbehandlung
mit HMDSO und/oder TEOS und Sauerstoff (O
2) erfolgen. Dadurch lassen sich Kapselkörper mit vergleichsweise komplexer Geometrie
beschichten. Zudem kann mit dieser Methode eine oben beschriene überaus dünne Barriereschicht
aufgetragen werden.
[0022] Die Barriereschicht kann innenseitig, aussenseitig oder beidseitig am Kapselkörper
angebracht sein. Dies gewährt grosse Flexibilität bei der Ausgestaltung des Kapselkörpers.
Insbesondere wenn die Barriereschicht innenseitig am Kapselkörper angebracht ist,
kann verhindert werden, dass in der zumindest einen Ausgangssubstanz zur Zubereitung
eines Getränkes enthaltene Substanzen in das Material des Kapselkörpers diffundieren.
[0023] Der Kapselkörper kann zusätzlich, innenseitig, aussenseitig oder beidseitig, eine
Überlackschicht aufweisen. Diese Überlackschicht kann insbesondere eine Dicke von
500 nm bis 50 µm, vorzugsweise von 1 µm bis 25 µm, bevorzugterweise von 2 µm bis 10
µm, aufweisen. Die besagte Überlackschicht kann die optische Erscheinung der Kapsel
ansprechender machen. Allerdings kann sie auch einem Schutz der Barriereschicht gegen
Abrasion und/oder Korrosion dienen.
[0024] Die spaltförmige Öffnung oder die Sollbruchlinie kann nach deren aufreissen als Engstelle
zum Aufschäumen einer aus dem Kapselkörper abgeleiteten Flüssigkeit ausgebildet sein.
Dies ist insbesondere bei der Herstellung von Cafe Creme oder Espresso zum Erzielen
der charakteristischen Crema vorteilhaft, allerdings auch zum Herstellen von Milchschaum.
[0025] Weitere Vorteile und Einzelmerkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele und aus den Zeichnungen.
[0026] Es zeigen schematisch:
- Figur 1:
- Perspektivische Darstellung eines Kapselkörpers einer erfindungsgemässen Kapsel mit
Sollbruchlinien;
- Figur 2:
- Schnittansicht eines Kapselkörpers gemäss Figur 1;
- Figur 3:
- Vereinfachte Vergrösserung des Teilbereichs A aus Figur 2;
- Figur 4:
- Perspektivische Darstellung einer erfindungsgemässen Kapsel mit einem Kapselkörper
gemäss den Figuren 1 bis 3;
- Figur 5:
- Seitenansicht eines Kapselkörpers eines alternativen Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemässen
Kapsel mit spaltförmigen Öffnungen;
- Figur 6:
- Draufsicht auf einen Kapselkörper gemäss Figur 5;
- Figur 7:
- Vereinfachte Vergrösserung des Teilbereichs B aus Figur 5;
- Figur 8:
- Schnittansicht eines Kapselkörpers eines weiteren einer erfindungsgemässen Kapsel;
- Figur 9:
- Vereinfachte Vergrösserung des Teilbereichs C aus Figur 8.
[0027] Figur 1 zeigt einen Kapselkörper 2 eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemässen
Kapsel 1. Der Kapselkörper 2 ist rotationssymmetrisch bezüglich seiner Längsmittelachse
L ausgebildet und umfasst eine Seitenwand 3 sowie einen einstückig mit dieser verbundenen
Boden 4. Im Bereich des Bodens 4 weist der Kapselkörper 2 Sollbruchlinien 5, 5' auf.
Der Kapselkörper 2 ist einstückig durch ein Spritzgussverfahren hergestellt und besteht
aus einem für Spritzguss geeigneten Kunststoff, beispielsweise aus Polypropylen oder
Polyethylen. Der Kapselkörper 2 ist auf der Innenseite mit einer Barriereschicht 12
aus Siliziumoxid beschichtet, welche durch ein Plasmabeschichtungsverfahren aufgetragen
ist (vgl. Fig. 3). Die Sollbruchlinien 5, 5' im Bereich des Bodens 4 sind in einem
kreuzförmigen Muster angeordnet. Neben den Sollbruchlinien 5, 5' weist der Boden 4
auch die Schwächungslinien 6, 7 und 8 auf.
[0028] Wie aus Figur 2 hervorgeht, bildet der Kapselkörper 2 eine Kammer 9 zur Aufnahme
von zumindest einer Ausgangssubstanz zur Zubereitung eines Getränkes. Dabei kann es
sich beispielsweise um geröstete und gemahlene Kaffeebohnen, getrocknete Teeblätter,
Trockenmilch oder auch Schokoladenpulver handeln. Allerdings wären auch andere Ausgangssubstanzen
zur Zubereitung von Getränken denkbar, beispielsweise Konzentrate für Limonaden. Innerhalb
der Kammer 9 sind an der Seitenwand 3 sowie im Übergangsbereich zum Boden 4 Stützelemente
10 angeordnet. Diese stützen jeweils einen sich zwischen zwei parallel verlaufenden
Sollbruchlinien 5, 5' befindenden Abschnitt des Bodens 4. In der Teilvergrösserung
A gemäss Figur 3 ist die Ausgestaltung der Sollbruchlinien 5, 5' besser zu erkennen.
Zudem ist die Barriereschicht 12 auf der Innenseite des Kapselkörpers durch eine dicke
Schwarze Linie angedeutet. Die Dicke der Linie gibt dabei die Stärke der Barriereschicht
12 nicht massstabsgetreu wieder. Die Barriereschicht 12 stellt sicher, dass der Kapselkörper
auch in Bereichen mit reduzierter Wandstärke sauerstoff- und/oder aromadicht ist.
[0029] In Figur 4 ist die Kapsel 1 gezeigt, nachdem diese durch Eindrücken des Bodens 4
geöffnet wurde. Es ist zu erkennen, dass die zwischen zwei Sollbruchlinien 5, 5' liegenden
Bereiche des Bodens 4 durch die Stützelemente 10 gestützt wurden, während der gewölbt
ausgestaltete Boden 4 eingedrückt wurde.
[0030] Die Figuren 5 bis 7 zeigen einen Kapselkörper 2 für ein alternatives Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemässen Kapsel 1. Der besagte Kapselkörper 2 ist durch ein Tiefziehverfahren
hergestellt und besteht aus einer Seitenwand 3 sowie einem einstückig mit dieser ausgebildeten
Boden 4. Der Kapselkörper 2 ist auf der Innenseite mit einer Barriereschicht 12 aus
Siliziumoxid beschichtet, welche durch ein Plasmabeschichtungsverfahren aufgetragen
ist. Im Bereich des Bodens 4 sind die Schlitze 11 angebracht. Wie aus der Teilvergrösserung
B gemäss Figur 7 hervorgeht, überdeckt die Barriereschicht 12 Schlitze 11. Die Dicke
der Linie gibt auch hier die Stärke der Barriereschicht 12 nicht massstabsgetreu wieder.
Auch die Breite des in Figur 7 gezeigten Schlitzes ist nicht massstabsgetreu. Der
Kapselkörper ist damit sauerstoff- und/oder aromadicht, lässt sich jedoch dennoch
leicht in einer dazu vorgesehenen Getränkeherstellungsvorrichtung penetrieren. Da
die Dichtigkeit des Kapselkörpers 2 durch die Barriereschicht 12 erzielt wird, kann
dieser aus einem Monomaterial durch Tiefziehen hergestellt werden. Da die Stärke der
Barriereschicht 12 im Vergleich zur Wandstärke des Kapselkörpers vergleichsweise gering
ist, kann der Kapselkörper leicht, faktisch als Monomaterial, rezykliert werden.
[0031] Wie aus Figur 8 hervorgeht, umfasst eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemässen
Kapsel 1 einen Kapselkörper 2, welcher von einem Deckel (nicht dargestellt) verschlossen
ist. Auf der dem Deckel gegenüberliegenden Seite der Kapsel 1 ist ein Auslaufstutzen
13 angeordnet. Der Kapselkörper 2 weist eine Kammer 9 auf, in welcher eine Ausgangssubstanz
zur Zubereitung eines Getränkes lagerbar ist. Zwischen der Kammer 9 und dem Auslaufstutzen
13 ist ein Filterelement 14 angeordnet, welches ein austreten von ungelösten Substanzpartikeln
aus der Kapsel 1 verhindert. Anschliessend an das Filterelement 14 folgt ein Sammelraum
15, welcher das zubereitete Getränk in einem Bereich über dem Auslaufstutzen 13 sammelt.
[0032] Wie insbesondere aus der Teilvergrösserung C gemäss Figur 9 näher hervorgeht, ist
im Auslaufstutzen 13 eine Sollbruchlinie 5 angeordnet. Auf der Innenseite des Kapselkörpers
2 ist eine Barriereschicht 12 aufgebracht, welche die Sollbruchlinie 5 abdeckt. Die
Dicke der Linie gibt dabei die Stärke der Barriereschicht 12 nicht massstabsgetreu
wieder. Die Barriereschicht 12 stellt sicher, dass der Kapselkörper auch in Bereichen
mit reduzierter Wandstärke sauerstoff- und/oder aromadicht ist. Die spaltförmige Öffnung,
die sich nach Aufreissen der Sollbruchlinie bildet, ist als Engstelle zum Aufschäumen
einer aus dem Kapselkörper abgeleiteten Flüssigkeit ausgebildet. Die gezeigte Kapsel
kann damit zur Herstellung von Cafe Creme oder Espresso mit der charakteristischen
Crema eingesetzt werden.
1. Kapsel (1) zur Zubereitung eines Getränkes, umfassend einen vorzugsweise rotationssymmetrisch
ausgebildeten Kapselkörper (2) mit einer Seitenwand (3) und mit einem insbesondere
einstückig mit dieser ausgebildeten Boden (4), sowie mit einem den Kapselkörper (2)
abdeckenden Deckel (16) zur Bildung einer geschlossenen Kammer (9), welche zumindest
eine Ausgangssubstanz zur Zubereitung des Getränkes enthält, wobei der Kapselkörper
(2) zumindest eine, insbesondere spaltförmige, Öffnung (11) oder Sollbruchlinie (5,
5') zum Durchleiten einer Flüssigkeit durch die Kapsel (1) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Kapselkörper (2) zumindest teilweise mit einer die Öffnung (11) oder die Sollbruchlinie
(5, 5') abdeckenden Barriereschicht (12) aus einem Metalloxid beschichtet ist.
2. Kapsel (1) nach einem Anspruche 1, wobei der Kapselkörper (2) sauerstoff- und/oder
aromadicht ist.
3. Kapsel (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei der Kapselkörper eine oberflächenbereinigte
Oxygen Transmission Rate (OTR) in der Einheit cm3 pro m2 pro Tag pro 0,21 bar von weniger als 20, vorzugsweise weniger als 10, bevorzugterweise
weniger als 5, hat.
4. Kapsel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Kapselkörper (2) aus einem
Kunststoffmaterial, insbesondere aus Polypropylen besteht.
5. Kapsel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Barriereschicht (12) aus Siliziumoxid
oder Aluminiumoxid besteht.
6. Kapsel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei Barriereschicht (12) eine Stärke
von 10 nm bis 1 µm, vorzugsweise von 20 nm bis 500 nm, bevorzugterweise von 40 nm
bis 200 nm, aufweist.
7. Kapsel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der Kapselkörper (2) eine spaltförmige
Öffnung (11) mit einer Breite von weniger als 150 nm, vorzugsweise weniger als 100
nm, bevorzugterweise weniger als 50 nm aufweist.
8. Kapsel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei der Kapselkörper (2) mit einem
Spitzguss- oder Tiefziehverfahren hergestellt ist.
9. Kapsel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Barriereschicht (12) durch
ein Plasmabeschichtngsverfahren, vorzugsweise durch ein PEVCD-Verfahren, auf den Kapselkörper
(2) aufgetragen ist.
10. Kapsel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Barriereschicht (12) innenseitig,
aussenseitig oder beidseitig auf den Kapselkörper (2) aufgetragen ist.
11. Kapsel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei der Kapselkörper zusätzlich, innenseitig,
aussenseitig oder beidseitig, eine Überlackschicht ausweist, wobei die Überlackschicht
insbesondere eine Dicke von 500 nm bis 50 µm, vorzugsweise von 1 µm bis 25 µm, bevorzugterweise
von 2 µm bis 10 µm, aufweist.
12. Kapsel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei die spaltförmige Öffnung (11)
oder die Sollbruchlinie (5, 5') nach deren aufreissen als Engstelle zum Aufschäumen
einer aus dem Kapselkörper abgeleiteten Flüssigkeit ausgebildet ist.