[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kapselkörper für eine Kapsel, ein Verfahren
zum Herstellen einer Kapsel sowie eine Kapsel gemäss den Oberbegriffen der unabhängigen
Ansprüche.
[0002] Im Stand der Technik sind eine Vielzahl von unterschiedlichen Portionsverpackungen
und Systemen zur Zubereitung von Getränken bekannt. Insbesondere Kapseln werden häufig
zur Herstellung von unterschiedlichen Heissgetränken, allen voran Kaffee oder Tee,
im Heimgebrauch eingesetzt. Üblicherweise umfassen solche Kapseln, die als Einwegprodukte
konzipiert sind, einen Kapselkörper zur Aufnahme der Getränkezutaten sowie einen den
Kapselkörper abdeckenden Deckel. Bei den Zutaten handelt es sich meist um geröstete
und gemahlene Kaffeebohnen, teilweise aber auch um getrocknete Teeblätter. Allerdings
kommen auch lösliche Produkte im Allgemeinen oder Konzentrate in Frage. Bei der eigentlichen
Zubereitung wird unter Druck stehendes Wasser durch die Kapsel geleitet, wodurch es
zu einer Extraktion bzw. zu einem Auflösen des in der Kammer enthaltenen Materials
kommt.
[0003] So sind schon seit einiger Zeit Kapseln zur Herstellung von Kaffeegetränken erhältlich,
die im Wesentlichen aus Aluminium gefertigt sind. Obwohl sich mit diesen Kapseln gute
Resultate erzielen lassen, sind sie aufgrund der schlechten Wiederverwertbarkeit von
Aluminium einer zunehmend grösseren Kritik ausgesetzt. Entsprechend zielen jüngere
Entwicklungen mehr und mehr auf Kapseln aus Kunststoffmaterialien ab. Die technischen
Ansätze der Kapselherstellung sind zum einen das Thermoformverfahren und zum anderen
der Spritzguss. Eines der wesentlichen Probleme bei der Herstellung einer derartigen
Kapsel aus einem Kunststoffmaterial liegt im Erzielen einer hohen Barriereleistung
des Kapselkörpers, wie man sie von Aluminiumkapseln kennt.
[0004] Bei durch Thermoformverfahren hergestellten Kapselkörpern werden hierzu insbesondere
Laminatstrukturen als Ausgangsmaterial eingesetzt. Derartige Kapseln weisen eine gute
Sauerstoff- und Aromadichtigkeit auf. Darüber hinaus lassen sich die Kapselkörper
einer thermischen Weiterverwertung zuführen. Jedoch sind derartige Kapselkörper, aufgrund
der Vielzahl von verschiedenen Polymerem aus denen die Laminatstruktur gebildet ist,
keiner eigentlichen Wiederverwertung des Kunststoffmaterials zugänglich.
[0005] In jüngerer Zeit wurden erfolgreich Spritzgussteile hergestellt, bei denen eine hohe
Barriereleistung durch eine auf die Oberfläche aufgebrachte Barriereschicht erzielt
wird. Insbesondere mit durch ein Plasmabeschichtungsverfahren angerachten Beschichtungen
aus Siliziumoxid wurden gute Resultate in Bezug auf Sauerstoff- und Aromadichtigkeit
erzielt. Da aufgrund der hohen Barriereleistung nur eine sehr dünne Schicht auf den
Kapselkörper aufgetragen werden muss, gelten derartige Kapseln als aus einem Monomaterial
bestehend und können damit ohne Einschränkungen in den werkstofflichen Recyclingkreislauf
des Kunststoffs eingebracht werden.
[0006] Ein Problem bei derartigen Kapseln besteht allerdings darin, dass die Beschichtung
aus Siliziumoxid ein Anhaften eines am Kapselkörper anzubringenden Deckels erschwert.
Die
EP 2 518 102 A1 schlägt daher eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung von beschichteten
Verpackungsformteilen vor, bei denen diese vor dem eigentlichen Beschichten mit einem
Maskierkörper maskiert werden. Dadurch kann das Beschichten von Siegelbereichen der
Verpackungsformteile unterbunden werden. Allerdings ist die Maskierung nicht zuverlässig
erzielbar, womit es dennoch zumindest zu einer partiellen Beschichtung der Siegelbereiche
kommen kann.
[0007] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die oben genannten Nachteile im Stand
der Technik zu überwinden. Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung
eine vielfältig anwendbare und konstruktiv einfache Kapsel zur Zubereitung eines Getränkes
zu schaffen, die eine hohe Sauerstoff- und/oder Aromadichtigkeit aufweist und dennoch
kostengünstig und in hohen Stückzahlen herstellbar ist. Der Kapselkörper soll dabei
gut siegelbar sein.
[0008] Diese Aufgaben werden durch einen Kapselkörper, ein Verfahren zum Herstellen einer
Kapsel und eine Kapsel gelöst, welche die Merkmale in den unabhängigen Ansprüchen
aufweisen.
[0009] Bei einem derartigen Kapselkörper für eine Kapsel, insbesondere zur Zubereitung eines
Getränkes, ist die Oberfläche zur Erhöhung von dessen Durchtrittssperrwirkung modifiziert.
Zudem weist der Kapselkörper zum Anbringen eines diesen abdeckenden Deckels durch
Ultraschallschweissen eine Stirnfläche, insbesondere in Form eines umlaufenden Flansches,
mit einem Energierichtungsgeber aus einem thermoplastischen Kunststoffmaterial auf.
Der Energierichtungsgeber ist derart ausgebildet, dass dieser beim Anbringen des Deckels
derart aufschmilzt, dass der Deckel mit im Wesentlichen unmodifiziertem thermoplastischem
Kunststoffmaterial in Kontakt kommt.
[0010] Der vorliegenden Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass der Energierichtungsgeber
bei der Herstellung einer derartigen Kapsel ausreichend gross sein muss, damit der
Deckel beim Ultraschallsiegeln mit genügend unmodifiziertem Kunststoffmaterial in
Kontakt kommt. Dadurch kann eine gute Anhaftung des Deckels am Kapselkörper gewährleistet
werden.
[0011] Unter einer Modifikation der Oberfläche des Kapselkörpers zur Erhöhung von dessen
Durchtrittssperrwirkung wird im vorliegenden Zusammenhang jede oberflächliche Veränderung
der chemischen und/oder physikalischen Materialeigenschaften des Kapselkörpers, insbesondere
auch eine Beschichtung, verstanden, die zu einer Erhöhung von dessen Durchtrittssperrwirkung
führt.
[0012] Der Energierichtungsgeber kann eine Höhe von 0.2 mm bis 1.2 mm, vorzugsweise 0.4
mm bis 1.0 mm, bevorzugterweise 0.6 mm bis 0.8 mm und eine Breite von 0.5 mm bis 1.5
mm, vorzugsweise 0.8 mm bis 1.4 mm, bevorzugterweise 1.0 mm bis 1.3 mm haben. Diese
Dimensionierung des Energierichtungsgebers hat sich bei Kapseln zur Getränkezubereitung,
insbesondere von Einzel- oder Doppelportionen von Kaffeegetränken, bewährt.
[0013] Der Kapselkörper kann zur Erhöhung von dessen Durchtrittssperrwirkung mit einer Barriereschicht
aus einem Beschichtungsmaterial beschichtet sein. Das Beschichtungsmaterial kann ein
Metalloxid sein. Unter dem Begriff Metalloxid werden im vorliegenden Zusammenhang
nicht nur Oxide von Metallen verstanden, sondern auch Oxide des Halbmetalls Silizium.
Insbesondere kann das Beschichtungsmaterial Siliziumoxid oder ein Aluminiumoxid sein.
Diese beiden Materialien zeigen gute Barriereeigenschaften, insbesondere im Hinblick
auf die Sauerstoff- und/oder Aromadichtigkeit. Darüber hinaus sind derartige Barriereschichten
weitestgehend unempfindlich gegenüber Hitze und Feuchtigkeit, womit auch sterilisations-
und pasteurisationstaugliche Kapseln hergestellt werden können.
[0014] Die Barriereschicht kann durch ein Plasmabeschichtngsverfahren, vorzugsweise durch
ein PEVCD-Verfahren, auf den Kapselkörper aufgetragen sein. Für das PEVCD (Plasma
Enhanced Chemical Vapour Deposition)-Verfahren wird vorzugsweise HMDSO (Hexamthyldisiloxan)
oder TEOS (Tetraethoxysilan) verwendet. Dadurch lassen sich Kapselkörper mit vergleichsweise
komplexer Geometrie beschichten. Zudem kann mit dieser Methode eine oben beschriene,
überaus dünne, Barriereschicht aufgetragen werden.
[0015] Zum Auftragen der Barriereschicht kann der Kapselkörper mit einem Sauerstoffplasma
vorbehandelt sein. Besonders bevorzugt kann eine solche Plasma-Vorbehandlung mit HMDSO
und/oder TEOS und Disauerstoff (O
2) erfolgen. Durch eine Vorbehandlung mit Sauerstoff-Plasma kommt es zu einer chemischen
Modifikation der Polymersträgne im Bereich der Oberfläche des Kunststoffmaterials.
Zwar haftet die Barriereschicht dann deutlich besser an diesem. Allerdings ist es
dadurch auch weniger fliessfähig und insbesondere weniger siegelfreudig. Eine Maskierung
der Stirnfläche des Kapselkörpers bei der Plasma-Vorbehandlung zu Vermeidung der chemischen
Modifikation in diesem Bereich konnte bislang nicht wirksam erzielt werden. Durch
die vorliegende Erfindung kann dieses Problem umgangen werden.
[0016] Die Barriereschicht kann eine Stärke von 10 nm bis 1 µm, vorzugsweise von 20 nm bis
500 nm, bevorzugterweise von 40 nm bis 200 nm, aufweisen. Derartig geringe Schichtstärken
haben den Vorteil, dass zum Beschichten des Kapselkörpers nur eine geringe Menge an
Metalloxid verwendet werden muss. Daraus ergibt sich der oben bereits erläuterte Vorteil,
dass eine mit einer derart dünnen Barriereschicht beschichtete Kapsel gegebenenfalls
als aus einem Monomaterial bestehend angesehen werden kann. Ferner sind derart dünne
Barriereschichten im Wesentlichen transparent. Damit lassen sich Kapselkörper beliebiger
Farbe beschichten, ohne dass der Farbeindruck des Kapselkörpers beeinflusst würde.
Auch die Herstellung transparenter Kapselkörper ist möglich.
[0017] Der Kapselkörper kann sauerstoff- und/oder aromadicht ausgebildet sein. Durch eine
sauerstoffdichte Ausführung kann ein Eindringen von Sauerstoff in die Kapsel während
der Lagerung einer darin enthaltenen Ausgangssubstanz im Wesentlichen vermieden werden.
Entsprechend kann ein Altern der Ausganssubstanz, beispielsweise von Kaffeepulver,
durch Oxidation vermieden werden. Eine sauerstoffdichte Kapsel ist in der Regel auch
aromadicht. Entsprechend wird ein Austreten von in der Ausgangssubstanz enthaltenen
Aromastoffen während der Lagerung derselben innerhalb der Kapsel im Wesentlichen verhindert.
[0018] Sauerstoff- und/oder Aromadichtigkeit sind erforderlich, um insbesondere bei Kaffee
eine Mindesthaltbarkeit von 12 Monaten, vorzugsweise von 18 Monaten, zu erreichen.
Entsprechend wird im vorliegenden Zusammenhang unter einer sauerstoff- und/oder aromadichten
Kapsel eine Kapsel verstanden, in welcher Kaffeepulver für eine Dauer von mindestens
12 Monaten, vorzugsweise mindestens 18 Monaten, bei Raumtemperatur an Atmosphärenluft
lagerbar ist, ohne dass es zu einer Veränderung des Kaffeepulvers kommen würde, welche
die Qualität eines daraus hergestellten Kaffeegetränkes signifikant beeinträchtigt.
[0019] Der Kapselkörper kann eine oberflächenbereinigte Oxygen Transmission Rate (OTR) in
der Einheit cm
3 pro m
2 pro Tag pro 0,21 bar von weniger als 20, vorzugsweise weniger als 10, bevorzugterweise
weniger als 5, haben. Die OTR gibt an, welche Menge an Sauerstoff pro Flächen- und
Zeiteinheit durch den Kapselkörper diffundiert.
[0020] Der Kapselkörper kann aus einem thermoplastischen Kunststoffmaterial, insbesondere
aus Polypropylen, bestehen. Ein Kapselkörper aus einem derartigen Material ist umweltfreundlicher
als beispielsweise einer aus Aluminium. So kann ein Kapselkörper aus einem Kunststoffmaterial
einer thermischen Wiederverwertung zugeführt werden. Allerdings ist auch ein eigentliches
Recycling möglich. Insbesondere in diesem Zusammenhang hat eine Barriereschicht aus
einem Metalloxid den Vorteil, dass diese vergleichsweise dünn ausgebildet sein kann,
wie weiter unten noch näher erläutert wird. Dadurch ist es möglich, eine Kapsel mit
einem Kapselkörper zu schaffen, der im Wesentlichen aus einem einzigen Kunststoffmaterial
(aus einem sogenannten Monomaterial) hergestellt ist. Dies hat gegenüber mehrschichtigen
Kapselkörpern den Vorteil, dass eine erfindungsgemässe Kapsel leichter auf umweltfreundlichere
Weise rezykliert werden kann. Polypropylen hat sich bei Getränkepackungen, insbesondere
für Portionsverpackungen von Heissgetränken, bewährt. Es lässt sich hervorragend durch
Spritzguss verarbeiten, mit einem Metalloxid beschichten und siegeln. Darüber hinaus
ist es gut rezyklierbar.
[0021] Der Kapselkörper kann mit einem Spritzguss- oder einem Tiefziehverfahren hergestellt
sein. Insbesondere ein Spritzgussverfahren hat den Vorteil, dass damit leicht Kapselkörper
nahezu beliebiger Geometrie kostengünstig in hoher Stückzahl hergestellt werden können.
In der Regel bestehen aus Spritzguss hergestellte Teile aus einem Monomaterial, das
sich auf einfache Weise kostengünstig und umweltfreundlich rezyklieren lässt. Aufgrund
der Barriereschicht aus einem Metalloxid weist der aus einem Monomaterial bestehende
Kapselkörper dennoch eine hohe Sauerstoff- und/oder Aromadichtigkeit auf.
[0022] Die vorliegende Erfindung betrifft darüber hinaus ein Verfahren zum Herstellen einer
Kapsel, insbesondere einer Kapsel zur Zubereitung eines Getränkes. Das Verfahren umfasst
die folgenden Schritte:
- Bereitstellen eines Kapselkörpers, insbesondere eines Kapselkörpers wie oben beschrieben,
wobei die Oberfläche des Kapselkörpers zur Erhöhung von dessen Durchtrittssperrwirkung
modifiziert ist;
- Bereitstellen eines Deckels;
- Anbringen des Deckels an einer Stirnfläche des Kapselkörpers, insbesondere in Form
eines umlaufenden Flansches, mit einem Energierichtungsgeber aus einem thermoplastischen
Kunststoffmaterial durch Ultraschallsiegeln.
[0023] Der Energierichtungsgeber ist derart ausgebildet, dass dieser beim Anbringen des
Deckels derart aufschmilzt, dass der Deckel mit im Wesentlichen unmodifiziertem thermoplastischem
Kunststoffmaterial in Kontakt kommt.
[0024] Dadurch kann eine besonders widerstandsfähige Verbindung zwischen Kapselkörper und
Deckel geschaffen werden. Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn eine derart hergestellte
Kapsel während einer Getränkeherstellung unter Druck gesetzt wird. Ein Ablösen des
Deckels unter Druckeinwirkung kann zuverlässig vermieden werden.
[0025] Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Kapsel zur Herstellung eines Getränkes,
die nach dem oben beschriebenen Verfahren herstellbar ist.
[0026] Weitere Vorteile und Einzelmerkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele und aus den Zeichnungen.
[0027] Es zeigen schematisch:
- Figur 1:
- Perspektivische Teilschnittansicht eines erfindungsgemässen Kapselkörpers;
- Figur 2:
- Vergrösserte Darstellung des Randbereichs eines Kapselkörpers gemäss Figur 1;
- Figur 3:
- Teilschnitt eines erfindungsgemässen Kapselkörpers gemäss Figur 1, inkl. anzubringender
Deckel;
- Figur 4:
- Teilschnitt einer erfindungsgemässen Kapsel mit einem Kapselkörper gemäss Figur 3.
[0028] Figur 1 zeigt beispielhaft einen erfindungsgemässen Kapselkörper 2 für eine Kapsel
1 zur Zubereitung eines Getränkes. Der Kapselkörper 2 wird nach dem Befüllen der Kapsel
1 mit einem Deckel 4 (vgl. Fig. 3 und 4) verschlossen. Auf der dem Deckel gegenüberliegenden
Seite der Kapsel 1 ist ein Auslaufstutzen 7 angeordnet. Der Kapselkörper 2 weist eine
Kammer 8 auf, in welcher eine Ausgangssubstanz zur Zubereitung eines Getränkes lagerbar
ist. Zwischen der Kammer 8 und dem Auslaufstutzen 7 ist ein Filterelement 9 angeordnet,
welches ein austreten von ungelösten Substanzpartikeln aus der Kapsel 1 verhindert.
Anschliessend an das Filterelement 9 folgt ein Sammelraum 10, welcher das zubereitete
Getränk in einem Bereich über dem Auslaufstutzen 7 sammelt. Auf der Oberfläche des
Kapselkörpers 2 ist eine Barriereschicht 3 (vgl. Fig. 2 bis 4) aufgebracht. Die Barriereschicht
3 stellt sicher, dass der Kapselkörper sauerstoff- und/oder aromadicht ist. Aus Figur
2 ergeben sich nähere Einzelheiten zum Randbereich des Kapselkörpers, der als umlaufender
Flansch 5 ausgebildet ist. Der Flansch weist einen Energierichtungsgeber 6 auf, der
eine Höhe h und eine Breite b hat.
[0029] In den Figuren 3 und 4 ist das Ansiegeln eines Deckels 4 an den Flansch 5 durch Ultraschallsiegeln
gezeigt. In Figur 3 sind der Kapselkörper 2 und der Deckel 4 vor dem Ansiegeln dargestellt.
Figur 4 zeigt den der Figur 9 entsprechenden Teilbereich einer Kapsel 1, die mit einem
Deckel 4 verschlossen ist. Es ist zu erkennen, dass der Energierichtungsgeber 6 durch
das Ansiegeln des Deckels 4 mit einen Siegelwerkzeug umfassend eine Sonotrode 11 (hier
symbolisch angedeutet) aufgeschmolzen und sein Material beidseitig verdrängt wurde.
Der Energierichtungsgeber 6 hat dadurch an Höhe verloren. Ferner wurde thermoplastisches
Kunststoffmaterial freigelegt, das frei von Beschichtungsmaterial ist. Dadurch wird
eine zuverlässige Verbindung zwischen dem Kapselkörper 2 und dem Deckel 4 gewährleistet.
1. Kapselkörper (2) für eine Kapsel (1), insbesondere zur Zubereitung eines Getränkes,
wobei die Oberfläche des Kapselkörpers zur Erhöhung von dessen Durchtrittssperrwirkung
modifiziert ist und wobei der Kapselkörper (2) zum Anbringen eines diesen abdeckenden
Deckels (4) durch Ultraschallschweissen eine Stirnfläche, insbesondere in Form eines
umlaufenden Flansches (5), mit einem Energierichtungsgeber (6) aus einem thermoplastischen
Kunststoffmaterial aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Energierichtungsgeber (6) derart ausgebildet ist, dass dieser beim Anbringen
des Deckels (4) derart aufschmilzt, dass der Deckel (4) mit im Wesentlichen unmodifiziertem
thermoplastischem Kunststoffmaterial in Kontakt kommt.
2. Kapselkörper (2) nach Anspruch 1, wobei der Energierichtungsgeber (6) eine Höhe (h)
von 0.2 mm bis 1.2 mm, vorzugsweise 0.4 mm bis 1.0 mm, bevorzugterweise 0.6 mm bis
0.8 mm und eine Breite (b) von 0.5 mm bis 1.5 mm, vorzugsweise 0.8 mm bis 1.4 mm,
bevorzugterweise 1.0 mm bis 1.3 mm hat.
3. Kapselkörper (2) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei der Kapselkörper (2) zur
Erhöhung von dessen Durchtrittssperrwirkung mit einer Barriereschicht (3) aus einem
Beschichtungsmaterial beschichtet ist.
4. Kapselkörper (2) nach Anspruch 3, wobei das Beschichtungsmaterial ein Metalloxid,
insbesondere Siliziumoxid oder Aluminiumoxid, ist.
5. Kapselkörper (2) nach einem der Ansprüche 3 oder 4, wobei die Barriereschicht (3)
durch ein Plasmabeschichtungsverfahren, insbesondere durch ein PEVCD-Verfahren, aufgetragen
ist.
6. Kapselkörper (2) nach Anspruch 5, wobei der Kapselkörper (2) zum Auftragen der Barriereschicht
(3) mit einem Sauerstoffplasma vorbehandelt ist.
7. Kapselkörper (2) nach einem der Ansprüche 3 bis 6, wobei die Barriereschicht (3) eine
Stärke von 10 nm bis 1 µm, vorzugsweise von 20 nm bis 500 nm, bevorzugterweise von
40 nm bis 200 nm, aufweist.
8. Kapselkörper (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei der Kapselkörper (2) sauerstoff-
und/oder aromadicht ausgebildet ist.
9. Kapselkörper (2) nach Anspruch 8, wobei der Kapselkörper (2) eine oberflächenbereinigte
Oxygen Transmission Rate (OTR) in der Einheit cm3 pro m2 pro Tag pro 0,21 bar von weniger als 20, vorzugsweise weniger als 10, bevorzugterweise
weniger als 5, hat.
10. Kapselkörper (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bestehend aus einem thermoplastischen
Kunststoffmaterial, insbesondere aus Polypropylen.
11. Kapselkörper (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, hergestellt mit einem Spitzguss-
oder Thermoformverfahren.
12. Verfahren zum Herstellen einer Kapsel (1), insbesondere einer Kapsel (1) zur Zubereitung
eines Getränkes, umfassend die folgenden Schritte:
- Bereitstellen eines Kapselkörpers (2), insbesondere eines Kapselkörpers (2) gemäss
einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei die Oberfläche des Kapselkörpers zur Erhöhung
von dessen Durchtrittssperrwirkung modifiziert ist;
- Bereitstellen eines Deckels (4);
- Anbringen des Deckels (4) an einer Stirnfläche des Kapselkörpers, insbesondere in
Form eines umlaufenden Flansches (5), mit einem Energierichtungsgeber (6) aus einem
thermoplastischen Kunststoffmaterial (2) durch Ultraschallsiegeln,
dadurch gekennzeichnet, dass der Energierichtungsgeber (6) derart ausgebildet ist, dass dieser beim Anbringen
des Deckels (4) derart aufschmilzt, dass der Deckel (4) mit in Wesentlichen unmodifiziertem
thermoplastischem Kunststoffmaterial in Kontakt kommt.
13. Kapsel (1) zur Zubereitung eines Getränkes, herstellbar mit einem Verfahren nach Anspruch
12.