[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Bewegen und Verriegeln von Lamellen einer
Lamellenkonstruktion, die insbesondere in Gebäudeinstallationen verwendet werden.
[0002] Lamellenkonstruktionen weisen im Allgemeinen eine Mehrzahl von dreh- oder schwenkbar
gelagerten Lamellen auf, die mittels eines Bewegungsmechanismus zwischen einem geschlossenen
und einem geöffneten Zustand hin und her bewegt werden können. Je nach Größe oder
Funktion der Lamellenkonstruktion kann es erforderlich sein, diese im geschlossenen
Zustand zu verriegeln. Dadurch ist es zum Beispiel möglich den Bewegungsmechanismus
und den Antrieb von Kräften zu entkoppeln, die beim Abdichten der Lamellenkonstruktion
mit Dichtelementen entstehen, gegen welche die Lamellen angedrückt werden müssen.
Weiterhin ist es mit einer geeigneten Verrieglung möglich die Lamellenkonstruktion
vor der direkten Wirkung von Windlasten zu schützen oder ein gewaltsames Öffnen von
außen wirksam zu verhindern. Aus optischen Gründen und zum Schutz vor Umwelteinflüssen
und Verschmutzung ist der Bewegungsmechanismus vorteilhaft innerhalb der Lamellenkonstruktion
angeordnet. Dazu ist es erforderlich, diese gesamte Anordnung zum Bewegen und Verriegeln
von Lamellen möglichst kompakt zu halten.
[0003] Ein innerhalb des Rahmens einer Lamellenkonstruktion angeordnete und mit einer Verrieglung
versehene Anordnung zum Bewegen ist in der Patentschrift
DE 10 2009 005 594 B4 offenbart. Die Anordnung zum Bewegen besteht zu beiden Seiten der Lamellen aus mehreren
Hebelarmen. Die Hebelarme sind über zwei Drehgelenke mit der Lamelle und über zwei
Drehgelenke mit dem Rahmen verbunden. Jeweils ein weiteres Drehgelenk verbindet die
Anordnung zum Bewegen mit einem linear im Rahmen beweglichen Antriebselement und zwei
der Hebelarme miteinander. Durch die Längen der Hebelarme und die Positionen der Drehgelenke
wird eine Kipp- und Ausstellbewegung der Lamellen beim Öffnen und Schließen ausgeführt.
Um die Lamellen im geschlossenen Zustand zu verriegeln, weist einer der Hebelarme
ein hakenförmiges Ende auf, das beim Schließen der Lamellenkonstruktion einen an der
Lamelle befestigten Bolzen umgreift.
[0004] Nachteil dieser Anordnung zum Bewegen ist der relativ aufwändige Aufbau mit 12 Drehgelenken
je Lamelle. Je mehr Gelenke eine solche Anordnung aufweist, umso höher ist dessen
Wartungsaufwand.
[0005] Aus der Patentschrift
GB 1396285 A ist eine von Hand zu betätigende Anordnung zum Bewegen für eine Lamellenkonstruktion
bekannt. Die Lamellen weisen zu beiden Seiten jeweils eine kurze Welle auf, durch
welche die Drehachse der Lamellen verläuft.
[0006] Zum Öffnen und Schließen der Lamellen sind die Wellen im Rahmen der Lamellenkonstruktion
drehbar in Drehlagern aufgenommen. Um die Drehbewegung der einzelnen Lamellen zu koppeln,
ist einseitig der Lamellen das Ende jeweils einer der Wellen mit zwei antiparallel
beweglichen Koppelstangen verbunden. Die Koppelstangen werden beweglich an zwei achsparallel
zur Drehachse orientierten Zapfen aufgenommen, die zu beiden Seiten der Drehachse
an der jeweiligen Welle befestigt sind. An einer der Koppelstangen ist zwischen den
Drehlagern zweier benachbarter Lamellen eine Platte mit einem langlochförmigen Durchbruch
befestigt. An der anderen Koppelstange ist an etwa gleicher Position ein um ein Drehpunkt
schwenkbarer Betätigungshebel mit einem Handgriff aufgenommen. Auf der dem Handgriff
gegenüberliegenden Seite des Drehpunkts weist der Betätigungshebel einen in den langlochförmigen
Durchbruch der Platte eingreifenden Mitnehmer auf. Der Mitnehmer ist eine an einem
Bolzen drehbar gelagerte Rolle. Bei einer Schwenkbewegung des Betätigungshebels werden
die Koppelstangen über das Lager des Betätigungshebels und über den innerhalb des
Durchbruchs geführten Mitnehmer antiparallel bewegt. Die Bewegung wird mittels der
Zapfen auf die Wellen übertragen, wodurch alle mit den Koppelstangen verbundenen Lamellen
um die Drehachsen bewegt werden.
[0007] Um die Lamellen im geschlossenen Zustand zu verriegeln, weist der ansonsten linear
verlaufende langlochförmige Durchbruch ein abgewinkeltes Ende auf. Im geschlossenen
Zustand der Lamellenkonstruktion befindet sich dort der Mitnehmer des Betätigungshebels.
Zum Verriegeln ist das abgewinkelte Ende und der Mitnehmer so zum Drehpunkt des Betätigungshebels
positioniert, dass der Mitnehmer vor Erreichen des abgewinkelten Endes einen Umkehrpunkt
überschreiten muss, hinter dem der Betätigungshebel durch eine von den Lamellen ausgehende
Kraft in der verriegelten Stellung gehalten wird. Der Umkehrpunkt befindet sich dort,
wo der Mitnehmer eine gedachte, senkrecht zum Bewegungsvektor der Koppelstangen orientierte
Verbindungslinie zum Drehpunkt des Betätigungshebels überschreitet. Die von den Lamellen
ausgehende Kraft wird hier offensichtlich durch den Gegendruck der elastischen Dichtelemente
erreicht, an welche die Lamellen im geschlossenen Zustand angelegt werden. Der Umkehrpunkt
kann ausschließlich durch die von Hand ausgeführte Schwenkbewegung des Betätigungshebels
überwunden werden, sodass die Lamellenkonstruktion nicht von außen zu öffnen ist.
Das Verriegeln würde auch mit einem linear verlaufenden Durchbruch, ohne das abgewinkelte
Ende funktionieren. Mit dem abgewinkelten Ende kann jedoch der zum Einnehmen der verriegelten
Stellung erforderliche Weg des Betätigungshebels verkürzt werden. Nachteilig ist,
dass nach dem Überschreiten des Umkehrpunktes die im geschlossenen Zustand auf die
Dichtelemente wirkende Kraft wieder nachlässt, was sich nachteilig auf die Abdichtung
der Lamellenkonstruktion auswirken kann.
[0008] Je nach Größe der Lamellenkonstruktion kann es außerdem nachteilig sein, dass zum
Verriegeln der über die Koppelstangen gekoppelten Lamellen nur die eine Anordnung
zum Bewegen vorhanden ist. Das Abdichten der gesamten Lamellenkonstruktion mit den
elastischen Dichtelementen erfordert einen gewissen Anpressdruck. Ein daraus resultierender
Bewegungswiederstand kann für die einzelne Anordnung eine sehr hohe mechanische Beanspruchung
verursachen.
[0009] Mit dem umgesetzten Prinzip der Anordnung zum Bewegen sind pro Lamelle 5 Drehgelenke
zum Übertragen der Drehbewegung erforderlich, wobei an der beweglichen Verbindung
zwischen den Koppelstangen und den Zapfen von höheren Toleranzen auszugehen ist, die
ein sicheres Abdichten der Lamellenkonstruktion zusätzlich erschweren.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit für eine Anordnung zum
Bewegen und Verriegeln von Lamellen einer Lamellenkonstruktion zu schaffen, die wartungsarm
ist und aus möglichst wenigen, einfach aufgebauten Einzelteilen besteht.
[0011] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Anordnung zum Bewegen und Verriegeln von Lamellen
einer Lamellenkonstruktion enthaltend
- ein Drehlager mit einer Drehachse,
- eine koaxial im Drehlager drehbar aufgenommene Welle, mit einer zur Lamelle weisenden
ersten Stirnfläche und einer zweiten Stirnfläche,
- ein Anschlussstück, das fest an der ersten Stirnfläche der Welle angeordnet ist,
- ein Verbindungselement, das fest an der zweiten Stirnfläche der Welle angeordnet ist
und
- Mittel zum Bewegen der Lamelle, eine Koppelstange aufweisend, mittels der die Lamelle
bewegbar ist, wobei die Koppelstange eine Verbindung zum Verbindungselement und zu
einer Mitnehmereinrichtung aufweist, die einen Mitnehmerzapfen und einen langlochförmigen
Durchbruch zum Aufnehmen und Führen des Mitnehmerzapfens aufweist, wobei der Durchbruch
ein in einem Winkel abgewinkeltes Ende zum Verriegeln der Lamelle mittels des Mitnehmerzapfens
aufweist, wobei
- das Verbindungselement ein Hebelarm ist, der mit einem festen Ende drehfest an der
zweiten Stirnfläche der Welle angeordnet ist,
- der Durchbruch im Hebelarm angeordnet ist,
- der Mitnehmerzapfen in den Durchbruch des Hebelarms eingreifend an der Koppelstange
angeordnet ist und die Koppelstange entlang ihrer Achse linear beweglich geführt ist,
- der Durchbruch sich an einem Scheitelpunkt des Winkels in einen geraden ersten Schenkel
und geraden zweiten Schenkel aufteilend angeordnet ist, wobei der zum festen Ende
weisende erste Schenkel in radialer Richtung zur Drehachse angeordnet ist und der
zu einem losen Ende des Hebelarms weisende zweite Schenkel parallel zur Achse der
Koppelstange ausgerichtet ist, solange der Mitnehmerzapfen sich zwischen oberer Endlage
und Scheitelpunkt des Winkels bewegt wird.
[0012] Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich durch die abhängigen Ansprüche.
[0013] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
In den dazugehörigen Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- einen prinzipiellen Aufbau einer Anordnung zum Bewegen und Verriegeln von Lamellen
einer Lamellenkonstruktion,
- Fig. 2
- einen prinzipiellen Aufbau der Anordnung in einer anderen Ansicht und
- Fig. 3
- einen prinzipiellen Aufbau der Anordnung in einer Ansicht ohne Darstellung des Rahmens.
[0014] Die Anordnung zum Bewegen und Verriegeln von Lamellen einer Lamellenkonstruktion
umfasst gemäß Fig. 1 ein Drehlager 1 mit einer Drehachse 10. Das Drehlager 10 weist
die Form einer zylinderförmigen Hülse auf, die in einem Rahmen 11 (in den Figuren
nur als Ausschnitt dargestellt) der nicht dargestellten Lamellenkonstruktion befestigt
ist, der für die gesamte Lamellenkonstruktion eine Tragstruktur ausbildet.
[0015] Im Drehlager 1 ist eine Welle 2 aufgenommen, die um die Drehachse 10 drehbar gelagert
ist. Die Welle 2 weist eine erste Stirnfläche 21 und eine zweite Stirnfläche 22 auf.
Die erste Stirnfläche 21 ist einer Lamelle 7 (in den Figuren mit einer gepunkteten
Linie angedeutet) der Lamellenkonstruktion zugewandt. An der ersten Stirnfläche 21
ist ein Anschlussstück 3 drehfest angeordnet. Das Anschlussstück 3 ist ein quaderförmiger
Körper, mit dem eine form- und kraftschlüssige Verbindung zur Lamelle 7 herstellbar
ist. Die zweite Stirnfläche 22 der Welle 2 weist einen koaxial angeordneten Profilfortsatz
23 zum Herstellen einer form- und kraftschlüssigen Verbindung zu einem Verbindungselement
auf.
[0016] An der zweiten Stirnfläche 22 ist das Verbindungselement an der Welle 2 aufgenommen.
Das Verbindungselement ist ein Hebelarm 4 aus einem streifenförmigen Flachmaterial,
mit einem festen Ende 41 und einem losen Ende 42. Mit dem festen Ende 41 ist der Hebelarm
4 flächig an der zweiten Stirnfläche 22 anliegend und über eine formschlüssige Verbindung
zum Profilfortsatz 23 drehfest mit der Welle 2 verbunden angeordnet.
[0017] Am losen Ende 42 ist ein den Hebelarm 4 in Richtung der Drehachse 10 durchdringender,
langlochförmiger Durchbruch 43 angeordnet. Der Durchbruch 43 weist eine konstante
Breite b auf. Im Verlauf des Langlochs ist der Durchbruch 43 mit einem Winkel α abgewinkelt.
An einem Scheitelpunkt S des Winkels α ist der Durchbruch 43 in jeweils einen geraden
ersten Schenkel 44 und einen geraden zweiten Schenkel 45 aufgeteilt. Der vom Scheitelpunkt
S zum festen Ende 41 weisende erste Schenkel 44 ist in radialer Richtung zur Drehachse
10 angeordnet. Der vom Scheitelpunkt S zum losen Ende 42 weisende zweite Schenkel
45 ist im Verlauf einer Passante zur Drehachse 10 angeordnet, wobei er die radiale
Richtung, entsprechend der Darstellung in Fig. 1, mit dem Winkel α im Uhrzeigersinn
verlassend angeordnet ist.
[0018] In den Durchbruch 43 eingreifend ist achsparallel zur Drehachse 10 ein zylindrischer
Mitnehmerzapfen 5 angeordnet. Er weist einen geringfügig kleineren Durchmesser als
die Breite b des Durchbruchs 43 auf, sodass er mit geringem Spiel im langlochförmigen
Durchbruch 43 beweglich ist.
[0019] Der Mitnehmerzapfen 5 ist fest mit einem Mitnehmerzapfenhalter 51 verbunden. Der
Mitnehmerzapfenhalter 51 ist ein quaderförmiger Körper, der einstellbar an einer Koppelstange
6 befestigt ist.
[0020] Die Koppelstange 6 ist mit ihrer Achse entlang des Rahmens 11, orthogonal zur Drehachse
10 und mit einem axialen Abstand zur Drehachse 10 angeordnet. Die Koppelstange 6 weist
einen kreisförmigen Querschnitt auf und ist entlang ihrer Achse in zwei Gleitlagern
61 linear beweglich gelagert. Die Gleitlager 61 sind entlang der Koppelstange 6, symmetrisch
zu beiden Seiten des Drehlagers 1 angeordnet und sind mit dem Rahmen 11 fest verbunden.
[0021] Der den Mitnehmerzapfen 5 tragende Mitnehmerzapfenhalter 51 ist zwischen den Gleitlagern
an der Koppelstange 6 aufgenommen. Dazu weist der Mitnehmerzapfenhalter 51 eine Durchgangsbohrung
auf, mit der er auf die Koppelstange 6 aufgeschoben ist. Die Befestigung des Mitnehmerzapfenhalters
51 an der Koppelstange 6 ist lösbar und erfolgt mittels radial zur Koppelstange eingeschraubten
Gewindestiften 52.
[0022] Zum Ausführen einer gesteuerte Bewegung der Lamelle 7 zwischen einem geöffneten und
einem geschlossenen und verriegelten Zustand, ist die Koppelstange 6 mit einem Linearantrieb
8 verbunden. Geeignete Linearantriebe 8 sind aus dem Stand der Technik bekannt und
werden hier nicht weiter ausgeführt. Mit dem Linearantrieb 8 wird die Koppelstange
6 linear in den Gleitlagern 61 verschoben.
[0023] In den Figuren 1 bis 3 ist die Anordnung an einer vertikal orientierten und sich
im geschlossenen und verriegelten Zustand befindenden Lamellenkonstruktion (nicht
dargestellt) gezeigt. Im geschlossenen Zustand befindet sich die Koppelstange 6 in
einer oberen Endlage O. In der oberen Endlage O ist der Mitnehmerzapfen 5 oberhalb
einer gedachte Horizontalen H durch die Drehachse 10 des Drehlagers 1 angeordnet und
befindet sich innerhalb des zweiten Schenkels 45.
[0024] Unter Beachtung von erforderlichen Kräften zum Bewegen der Lamelle 7 und unter der
Vorgabe, die Anordnung möglichst platzsparend in den Rahmen 11 der Lamellenkonstruktion
integrieren zu können, ist der axiale Abstand zwischen Drehachse 10 und Koppelstange
6 und damit auch der Hebelarm 4 möglichst kurz gehalten. Im geschlossenen Zustand
nimmt der Hebelarm 4 etwa einen Winkel von 45° zur gedachten Horizontalen H ein.
[0025] Der Winkel α und ein Radius r des Scheitelpunkts S zur Drehachse 10 werden aufeinander
abgestimmt. Bei der in den Figuren gezeigten Ausführung beträgt der Wert des Radius
r = 45mm und der des Winkels α = 45°. Im Größenbereich des Winkels α von >0° bis <90°
sind auch andere Werte für den Radius r und den Winkel α möglich, wobei unter den
zuvor genannten Vorgaben und üblichen Öffnungswinkeln von Lamellen einer Lamellenkonstruktion
nur Winkel im Größenbereich zwischen 30° und 60° sinnvoll sind. Die Werte für den
Winkel α sind stetst so zu wählen, dass der zweite Schenkel 45 im geschlossenen Zustand
parallel zur Koppelstange 6 verläuft. Durch diesen Verlauf ist die Lamelle 7 gegen
ein Öffnen von außen verriegelt.
[0026] Bei einem Versuch, die Lamelle 7 durch eine äußere Krafteinwirkung zu verdrehen,
wird die Kraft von der Welle 2 über den Hebelarm 4 auf den Mitnehmerzapfen 5 übertragen.
Ein auf den Mitnehmerzapfen 5 wirkendes Moment ist durch die Orientierung des zweiten
Schenkels 45 nahezu orthogonal zum Verlauf der Koppelstange 6 ausgerichtet. Die eingeleitete
Kraft wird über den Mitnehmerzapfenhalter 51 und die Koppelstange 6 radial auf die
Gleitlager 61 übertragen und in den Rahmen 11 abgeleitet. Ein in axialer Richtung
auf die Koppelstange 6 wirkender Anteil der Kraft ist, wenn überhaupt vorhanden, verschwindend
gering, sodass es nicht möglich ist die von außen auf die Lamelle 7 wirkende Kraft
auf die Koppelstange 6 zu übertragen. Deshalb benötigt der mit der Koppelstange 6
verbundene Linearantrieb 8 keine hohen Haltekräfte und kann dementsprechend klein
und kostensparend ausgelegt werden.
[0027] Bei der gesteuerten Bewegung zum Öffnen der Lamelle 7 wird die Koppelstange 6 nach
unten aus der oberen Endlage O heraus bewegt. Der Koppelstange 6 folgend wird der
Mitnehmerzapfen 5 innerhalb des zweiten Schenkels 45 nach unten verschoben. Die Verschiebung
im geraden zweiten Schenkel 45 erfolgt ohne das Überwinden einer Kraft, wie sie z.B.
an dem aus dem Stand der Technik bekannten Umkehrpunkt von den Lamellen 7 erzeugt
wird. Da der zweite Schenkel 45 parallel zur Koppelstange 6 verläuft, bewirkt die
Verschiebung innerhalb des zweiten Schenkels 45 zunächst keine Bewegung der Lamelle
7. Erreicht der Mitnehmerzapfen 5, wie in Fig. 3 dargestellt, am Scheitelpunkt S den
ersten Schenkel 44, wird die Verschiebung des Mitnehmerzapfens 5 im Durchbruch 43
im ersten Schenkel 44 fortgesetzt. Durch den Winkel α, mit dem der zweite Schenkel
45 vom radialen Verlauf des ersten Schenkels 44 abweicht, trifft der Mitnehmerzapfen
5 im ersten Schenkel 44 auf die Wand des Durchbruchs 43 auf. Dadurch wird der Hebelarm
4 mit dem Mitnehmerzapfen 5 mitbewegt, sodass die Welle 2 in eine Drehbewegung um
die Drehachse 10 versetzt und die Lamelle 7 geöffnet wird.
[0028] Die gesteuerte Bewegung der Lamelle 7 kann bis zu einer unteren Endlage U der Koppelstange
6 fortgesetzt werden. In der unteren Endlage U befindet sich die Lamelle 7 im geöffneten
Zustand. Die Positionen der oberen und unteren Endlage O und U richtet sich nach den
gewünschten Stellungen der Lamelle 7 im geöffneten und geschlossenen Zustand und wird
durch Konfiguration des Linearantriebs 8 festgelegt.
[0029] Es ist möglich, das der Mitnehmerzapfen 5 zum Erreichen der unteren Endlage U die
gedachte Horizontale H passiert. Beim Passieren der Horizontallinie H nähert sich
der Mitnehmerzapfens 5 tangential an die Drehachse 10 an. Ein zwischen der Drehachse
10 und dem Ende des ersten Schenkels 44 bestehender Abstand a ist deshalb stetst so
gewählt, dass der erste Schenkel 44 die tangentiale Annäherung nicht begrenzt.
[0030] In den Figuren 1 bis 3 ist jeweils nur eine Anordnung zum Bewegen und Verriegeln
einer Lamelle 7 dargestellt. Es soll hier klargestellt werden, dass bei einer Lamellenkonstruktion
mit einer Vielzahl von Lamellen 7, jede Lamelle 7 mit jeweils einem Hebelarm 4, einem
Mitnehmerzapfenhalter 51 und Mitnehmerzapfen 5 mit der Koppelstange 6 verbunden ist.
Für die linear bewegliche Lagerung der Koppelstange 6 sind mehrere Gleitlager 61 vorhanden.
Die Anzahl der Gleitlager 61 entspricht mindestens der Anzahl der Lamellen 7, wobei
die Gleitlager 61 symmetrisch zwischen den Drehlagern 10 der Lamellen 7 angeordnet
sind. Durch die angetriebene Koppelstange 6 werden alle Lamellen 7 der Lamellenkonstruktion
gemeinsam bewegt.
[0031] Eine weitere Ausgestaltung für eine Lamellenkonstruktion mit einer Vielzahl von Lamellen
7 besteht darin, dass jede Lamelle 7 auf jeder Seite mit einer Anordnung zum Bewegen
und Verriegeln gemäß den Figuren 1 bis 3 versehen ist. Die beiden Koppelstangen 6
werden dann im unteren oder oberen Bereich der Lamellenkonstruktion umgelenkt und
über einen einzigen horizontal angeordneten Linearantrieb bewegt.
[0032] Bei einer Lamellenkonstruktion mit mehreren Lamellen 7 kommen die Vorteile der lösbaren
Befestigung des Mitnehmerzapfenhalters 51 an der Koppelstange 6 zum tragen, durch
die eine unabhängige Justage der einzelnen Lamellen 7 gewährleistet ist.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 1
- Drehlager
- 10
- Drehachse
- 11
- Rahmen
- 2
- Welle
- 21
- erste Stirnfläche
- 22
- zweite Stirnfläche
- 23
- Profilfortsatz
- 3
- Anschlussstück
- 4
- Hebelarm
- 41
- festes Ende
- 42
- loses Ende
- 43
- Durchbruch
- 44
- erster Schenkel
- 45
- zweiter Schenkel
- 5
- Mitnehmerzapfen
- 51
- Mitnehmerzapfenhalter
- 52
- Gewindestift
- 6
- Koppelstange
- 61
- Gleitlager
- 7
- Lamelle
- 8
- Linearantrieb
- H
- Horizontale
- O
- obere Endlage
- S
- Scheitel des Winkels
- U
- untere Endlage
- α
- Winkel
- a
- Abstand zwischen Drehachse und erstem Schenkel
- b
- Breite
- r
- Radius des Scheitelpunkts zur Drehachse
1. Anordnung zum Bewegen und Verriegeln von Lamellen einer Lamellenkonstruktion enthaltend
- ein Drehlager (1) mit einer Drehachse (10),
- eine koaxial im Drehlager (1) drehbar aufgenommene Welle (2), mit einer zur Lamelle
(7) weisenden ersten Stirnfläche (21) und einer zweiten Stirnfläche (22),
- ein Anschlussstück (3), das fest an der ersten Stirnfläche (21) der Welle (2) angeordnet
ist,
- ein Verbindungselement, das fest an der zweiten Stirnfläche (22) der Welle (2) angeordnet
ist und
- Mittel zum Bewegen der Lamelle (7), eine Koppelstange (6) aufweisend, mittels der
die Lamelle (7) bewegbar ist, wobei die Koppelstange (6) eine Verbindung zum Verbindungselement
und zu einer Mitnehmereinrichtung aufweist, die einen Mitnehmerzapfen (5) und einen
langlochförmigen Durchbruch (43) zum Aufnehmen und Führen des Mitnehmerzapfens (5)
aufweist, wobei der Durchbruch (43) ein in einem Winkel (α) abgewinkeltes Ende zum
Verriegeln der Lamelle (7) mittels des Mitnehmerzapfens (5) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Verbindungselement ein Hebelarm (4) ist, der mit einem festen Ende (41) drehfest
an der zweiten Stirnfläche (22) der Welle (2) angeordnet ist,
- der Durchbruch (43) im Hebelarm (4) angeordnet ist,
- der Durchbruch (43) sich an einem Scheitelpunkt (S) des Winkels (α) in einen ersten
Schenkel (44) und einen geraden zweiten Schenkel (45) aufteilend angeordnet ist, wobei
der zum festen Ende (41) weisende erste Schenkel (44) radial zur Drehachse (10) und
der zu einem losen Ende (42) des Hebelarms (4) weisende zweite Schenkel (45) bei geschlossener
Lamelle (7) parallel zur Koppelstange (6) angeordnet ist,
- der Mitnehmerzapfen (5) in den Durchbruch (43) des Hebelarms (4) eingreifend an
der Koppelstange (6) angeordnet ist, und
- die Koppelstange (6) entlang ihrer Achse linear beweglich geführt ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel (α) einen Wert im Bereich >0°und <90° aufweist.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel (α) einen Wert im Bereich zwischen 30° und 60° aufweist.
4. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Radius (r) zwischen dem Scheitelpunkt (S) und der Drehachse (10) größer als ein
minimaler Abstand zwischen dem Mitnehmerzapfen (5) und der Drehachse (10) ist.
5. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abstand zwischen der Drehachse (10) und dem ersten Schenkel (44) kleiner als
der minimalste Abstand zwischen dem Mitnehmerzapfen (5) und der Drehachse (10) ist.
6. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Mitnehmerzapfenhalter (51) zur einstellbaren Befestigung des Mitnehmerzapfens
(5) an der Koppelstange (6) zwischen der Koppelstange (6) und dem Mitnehmerzapfen
(5) angeordnet ist.
7. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Gleitlager (61) zur linearen Führung der Koppelstange (6) jeweils symmetrisch zu
den Drehlagern (1) angeordnet sind.
8. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Lamellenkonstruktion mit mehreren Lamellen (7), jede Lamelle (7) jeweils
über einen Hebelarm (4) und einen Mitnehmerzapfen (5) mit der Koppelstange (6) in
Verbindung stehend angeordnet ist.
9. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Lamellenkonstruktion mit mehreren Lamellen (7), jede Lamelle (7) sowohl
linksseitig als auch rechtsseitig jeweils über einen Hebelarm (4) und einen Mitnehmerzapfen
(5) mit einer Koppelstange (6) in Verbindung stehend angeordnet ist.
10. Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Koppelstangen (6) über Eckumlenkungen mit einem horizontal angeordneten
Linearantrieb in Verbindung stehen, so dass beide Koppelstangen (6) über den einen
Linearantrieb gleichzeitig zwischen ihren Endlagen (O und U) bewegbar sind.