[0001] Die Erfindung betrifft ein Fingerschutzrollo zur Spaltabdichtung entsprechend dem
Oberbegriff des ersten Patentanspruches.
[0002] Es ist ein Fingerschutzrollo zur Spaltabdichtung als Unfallschutzvorrichtung für
Flügeltüren bekannt,
DE 37 16 654 A1, welches ein Halteleistenprofil für ein Rollo und ein Rollogehäuse aufweist, aus
dem das Rollo aufgerollt während des Öffnens einer Tür ausgezogen werden kann und
sich dabei über den Spalt zwischen einem Türflügel und einem Türrahmen erstreckt.
[0003] Nachteilig an dem vorbekannten Fingerschutzrollo zur Spaltabdeckung ist insbesondere,
dass das Halteleistenprofil oftmals zu breit ausgeführt ist, um an Fenster- oder Türbeschlägen
vorbeigeführt werden zu können, sodass es erforderlich wird, diesen Bereich auszuklinken,
was umfangreiche Fräsarbeiten mit sich bringt, die arbeits-, kosten- und werkzeugintensiv
sind.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Fingerschutzrollo zur Verfügung zu stellen, dass
sich im Bereich von Fenster- oder Türbeschlägen einfach mit einer Ausklinkung versehen
lässt, ohne dass dazu aufwendige Fräsarbeiten oder der Einsatz von aufwendigen Bearbeitungsvorrichtungen
erforderlich werden.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich in Verbindung mit den Oberbegriffsmerkmalen
erfindungsgemäß dadurch, dass das Halteprofil einen Halteprofilabschnitt für den Rand
eines Rollos aufweist sowie einen Befestigungsprofilabschnitt für die Befestigung
des Halteleistenprofils auf der Oberfläche eines Flügels oder Rahmens und dass parallel
zwischen dem Halteprofilabschnitt und dem Befestigungsprofilabschnitt eine Brechnut
in dem Halteleistenprofil angeordnet ist.
[0006] Bei einem aus Leichtmetall bestehenden Halteleistenprofil kann diese Brechnut mit
im Stranggusspresswerkzeug eingearbeitet sein, sodass deren Herstellung keinerlei
weitere Arbeitsschritte erfordert. Das Gleiche gilt für ein extrudiertes Kunststoffprofil.
[0007] Zur Herstellung einer Ausklinkung muss die Halteleiste dann nur noch an der erforderlichen
Stelle, die über die gesamte Länge des Halteleistenprofils frei auswählbar ist, mit
einer einfachen Säge von der dem Rollo entgegengesetzten Seite her bis hin zur Brechnut
zweifach in der für eine Ausklinkung erforderlich Länge eingesägt werden, was von
jedem Handwerker am Ort der Montage durchführbar ist, der dann das gewünschte Stück
einfach aus dem Halteleistenprofil ausbrechen kann, sodass zur Herstellung dieser
Ausklinkung das Halteleistenprofil nicht aufwendig in eine Fräse eingespannt werden
muss, die üblicherweise am Montageort auch gar nicht vorhanden ist.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich mit und
in Kombination aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist im Halteleistenprofilabschnitt
des Halteleistenprofils eine kederförmige Aufnahmenut für den verdickten Rand eines
Rollos eingeformt, die eine in Richtung auf eine Befestigungsoberfläche auf einem
Rahmen oder einen Flügel nach unten oder nach unten und schräg zur Seite ausgerichtete
Auslassöffnung für das Rollo aufweist. Hierdurch wird ein stabiler Halteleistenprofilabschnitt
zur Verfügung gestellt, der auch nach der Herstellung einer Ausklinkung formstabil
bleibt und parallel an einem Fenster- oder Türbeschlag vorbei verlaufen kann, ohne
dabei durch die Spannkraft des Rollos verformt werden zu können. Diese Formstabilität
kann durch weitere zusätzliche seitliche Schrägen am Halteleistenprofil oder wulstförmig
ausgebildete Rastnasen wirkungsvoll verstärkt werden.
[0010] Entsprechend einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Halteleistenprofil
einteilig hergestellt, und der Befestigungsabschnitt aus in einer Reihe von beabstandet
in das Halteleistenprofil eingebrachten Schraubenlöchern ausgeführt oder aber der
Befestigungsprofilabschnitt besteht aus einer ebenen unteren Klebefläche, sodass das
gesamte Halteleistenprofil entweder mechanisch aufgeschraubt oder klebetechnisch auf
einem Rahmen oder Flügel einer Tür oder eines Fensters befestigt werden kann.
[0011] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Halteleistenprofil
mehrteilig ausgebildet, wobei dem Befestigungsprofilabschnitt ein zusätzliches Grundprofil
zugeordnet ist, welches seinerseits mit Schraubenlöchern und/ oder Klebeflächen zur
Befestigung auf einem Flügel oder Rahmen ausgebildet ist sowie Rastverbindungen mit
dem Befestigungsprofilabschnitt aufweist. Hierdurch lässt sich auf vielerlei Art und
Weise das Halteleistenprofil an einem Flügel oder Rahmen anordnen.
[0012] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung besteht die Rastverbindung
dabei aus gegenseitig am Befestigungsprofil und am Halteprofilabschnitt angeformten
Rastnasen, die sich im zusammengesetzten Zustand gegenseitig hintergreifen oder auch
aus einer einzelnen Halteschnur oder aus mehreren parallel zueinander angeordneten
elastischen Halteschnüren, die von seitlichen Stegen des jeweils anderen Bauteils
seitlich umgriffen werden, wodurch zusätzlich zu der einfachen Montage des Fingerschutzrollos
ein vorteilhafter Rammschutz zur Verfügung gestellt wird, da die elastischen Halteschnüre
seitliche Kollisionskräfte dämpfend aufnehmen können.
[0013] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung einer erfinderischen Rastvorrichtung besteht
aus mehreren separaten Rastvorrichtungen, die jeweils über ein elastisches Element,
wie eine Feder, einen in dem Grundprofil quer zu Längsrichtung des Grundprofils verschieblich
gelagerte vorgespannte Schieber aufweisen, die ihrerseits seitlich über das Grundprofil
vorstehende Rastnasen aufweisen und damit zu Rastzwecken hinter Raststege des Halteleistenprofils
eingreifen können.
[0014] Die Halteleistenprofile dieser mit zusätzlichen Grundprofilen ausgestatteten Halteprofilabschnitten
können mit den darin eingebrachten Ausklinkungen seitlich an Fenster- oder Türbeschlägen
entlanggeführt werden, ohne den Rand eines Rollos uneingefasst lassen zu müssen, wobei
die verwendeten Grundprofile seitlich eines Beschlages mittels eines einfachen Sägewerkzeuges
passend abgetrennt werden können, sodass sich insgesamt eine sehr einfache aber sichere
Montage der Halteleistenprofile eines Fingerschutzrollos verwirklichen lässt.
[0015] Nachfolgend sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Zeichnungen
näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht eines mit Sägeschlitzen ausgestatteten Halteleistenprofils,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht des Halteleistenprofils gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- eine räumliche Teilansicht eines Panikverschlusses an einer Tür,
- Fig. 4
- eine verkleinerte Draufsicht auf einen Panikverschluss gemäß Fig. 3,
- Fig. 5
- eine geschnittene Seitenansicht auf ein einteiliges Halteleistenprofil,
- Fig. 6
- eine geschnittene Seitenansicht auf ein erstes mehrteiliges Halteleistenprofil,
- Fig. 7
- eine geschnittene Seitenansicht auf ein zweites mehrteiliges Halteleistenprofil, und
- Fig. 8
- eine geschnittene Seitenansicht auf ein drittes mehrteiliges Halteleistenprofil.
[0016] Das Fingerschutzrollo zur Spaltabdeckung besteht aus einem Rollogehäuse 6 mit einem
darin aufgewickelt ausziehbarem Rollo 5, welches, wie in Fig. 4 gezeigt ist, an einem
Rahmen 42 angeordnet sein kann, wohingegen das dazugehörige Halteleistenprofil 1-4
am Rand bzw. Seitenholm eines Flügels 7 angeordnet ist, welcher mit einer Paniköffnungsvorrichtung
ausgestattet ist, mit einem an den vertikalen Flügelholmen verlaufenden Gehäuse 44
mit Panikstangenhebeln 45, die über eine gemeinsame Panikstange 46 über die Breite
einer Tür miteinander verbunden sind. Das sich über den Spalt zwischen Rahmen 42 und
Flügel 7 erstreckende Rollo 5 ist im Bereich des Gehäuses 44 mit einer Ausklinkung
39 ausgestattet, die durch von der entgegengesetzten Seite des Rollos 5 eingebrachten
Schlitzen 13 gebildet wird, deren dazwischen befindlicher Teilbereich 14 entlang einer
Brechnut 8-11 aufgebrochen wird, ohne dass hierzu weitere Werkzeuge, wie Fräswerkzeuge,
zum Einsatz kommen müssen.
[0017] Das Halteleistenprofil 1-4 ist mit einem Halteprofilabschnitt für den Rand eines
Rollos 5 ausgestattet sowie mit einem Befestigungsprofilabschnitt für die Befestigung
des Halteleistenprofils 1-4 auf der Oberfläche eines Flügels 7 oder Rahmens 42, wobei
parallel zwischen dem Halteprofilabschnitt und dem Befestigungsprofilabschnitt eine
Brechnut 8-11 in dem Halteleistenprofil 1-4 eingeformt ist, welches aus einem Leichtmetall
stranggepresst oder aus einem Kunststoff extrudiert ist.
[0018] Im Halteleistenprofil 1-4 ist im Halteprofilabschnitt eine kederförmige Aufnahmenut
12 für den verdickten Rand eines Rollos 5 eingeformt, die ein in Richtung auf eine
Befestigungsoberfläche auf einem Rahmen 42 oder Flügel 7 nach unten oder nach unten
und schräg zur Seite ausgerichtete Auslassöffnung 15-18 aufweist, sodass das sich
seitlich daraus hervorerstreckende Rollo 5 zumindest im Austrittsbereich noch geringfügig
überdeckt ist.
[0019] Ein Halteleistenprofil 1, wie es in Fig. 5 dargestellt ist, ist einteilig ausgeführt,
wobei der Befestigungsprofilabschnitt aus in einer Reihe von beabstandet in das Halteleistenprofil
1 eingebrachten Schraubenlöchern 19 besteht oder aus einer ebenen unteren Klebefläche
23.
[0020] Das Halteleistenprofil 2-4 gemäß den Fig. 6-8 ist mehrteilig ausgebildet, wobei dem
Befestigungsprofilabschnitt zusätzlich ein Grundprofil 27-29 mit Schraubenlöchern
20-22 oder Klebeflächen 24-26 zur Befestigung auf einem Flügel 7 oder Rahmen 42 zugeordnet
ist, das gleiche oder unterschiedliche Rastverbindungen mit dem Befestigungsprofilabschnitt
aufweist.
[0021] Eine solche Rastverbindung kann, wie in Fig. 6 dargestellt ist, aus gegenseitig angeformten
Rasten 30,31 bestehen oder, wie in Fig. 8 dargestellt ist, von teilkreisförmigen seitlichen
Profilabschnitten 40,41 zwischen dem Befestigungsprofilabschnitt und dem Halteprofilabschnitt
gebildet sein.
[0022] Die Rastverbindung kann jedoch auch aus im Halteprofilabschnitt oder im Grundprofil
27,28 festgelegten elastischen Schnüren 34 erfolgen, wie dies in den Fig. 6 und 7
dargestellt ist, die jeweils von Seitenstegen 32;33 des anderen Bauteils umgriffen
werden und neben einer Verrastung zusätzlich eine Dämpfung für auf das Halteleistenprofil
2;3 einwirkende Kollisionskräfte darstellen.
[0023] Wie in Fig. 8 dargestellt, kann eine Rastverbindung auch aus mehreren in dem Grundprofil
29 seitlich durch ein elastisches Federelement 35 kraftbeaufschlagten Schieber 36
erfolgen, welche eine sich über den seitlichen Rand eines Grundprofils 29 erstreckende
Rastnase 37 aufweist, die sich hinter einem Raststeg 38 des Halteleistenprofils 4
erstreckt und dieses dort verriegelt.
[0024] Die Brechnuten 8-11 sind bei allen Ausführungsbeispielen benachbart des Befestigungsprofilabschnittes
eingebracht, sodass dieses durch zusätzliche seitliche Sägeschlitze 13 im Bereich
eines Türbeschlages ausgebrochen und so mit einer Ausklinkung 39 versehen werden kann,
die es ermöglicht, dass der Befestigungsprofilabschnitt durchgängig seitlich an dem
Türbeschlag vorbeigeführt werden kann, wobei bei Ausführungsformen mit zusätzlichen
Grundprofilen 27-29 diese in dem entsprechenden Bereich ausgespart werden können.
1. Fingerschutzvorrichtung zur Spaltabdeckung zwischen einem Tür- oder Fensterflügel
(7) und einem Rahmen (42) oder zwischen zwei Türen, mit einem Halteleistenprofil (1-4)
für ein Rollo (5) und einem Rollogehäuse (6), dadurch gekennzeichnet, dass das Halteleistenprofil (1-4) einen Halteprofilabschnitt für den Rand eines Rollos
(5) aufweist sowie einen Befestigungsprofilabschnitt für die Befestigung des Halteleistenprofils
(1-4) auf der Oberfläche eines Flügels (7) oder Rahmens (42) und dass parallel zwischen
dem Halteprofilabschnitt und dem Befestigungsprofilabschnitt eine Brechnut (8-11)
in dem Halteleistenprofil (1-4) angeordnet ist.
2. Fingerschutzrollo nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Halteleistenprofil (1-4) an beliebigem Ort auf der ganzen Länge des Halteleistenprofils
(1-4) durch zweifaches seitliches Einbringen von Schlitzen (13) mit einem gegenseitigen
Abstand von der benötigten Länge eines auszubrechenden Teilbereiches (14) von der
einem Rollo (5) entgegengesetzten Richtung her bis zur Brechnut (8) der aus dem Halteleistenprofil
(1-4) ausbrechbarer Teilbereich (14) für eine Ausklinkung (39) erzeugt ist.
3. Fingerschutzrollo nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Halteleistenprofilabschnitt des Halteleistenprofils (1-4) eine kederförmige Aufnahmenut
(12) für einen verdickten Rand eines Rollos (5) eingeformt ist, die eine in Richtung
auf eine Befestigungsoberfläche auf einem Rahmen (42) oder Flügel (7) nach unten oder
nach unten und schräg zur Seite ausgerichtete Auslassöffnung (15-18) aufweist.
4. Fingerschutzrollo nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteleistenprofil (1) einteilig hergestellt ist und der Befestigungsprofilabschnitt
aus in einer Reihe von beabstandet in das Halteleistenprofil eingebrachten Schraubenlöchern
(15) oder einer ebenen unteren Klebefläche (23) besteht.
5. Fingerschutzvorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteleistenprofil (2-4) mehrteilig ausgebildet ist und der Befestigungsprofilabschnitt
ein zusätzliches Grundprofil (27-29) mit Schraubenlöchern (20-22) oder Klebeflächen
(24-26) zur Befestigung auf einem Flügel (7) oder Rahmen (42) sowie eine Rastverbindung
mit dem Befestigungsprofilabschnitt aufweist.
6. Fingerschutzrollo nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastverbindung aus gegenseitig angeformten Rastnasen (30;31;40;41) besteht oder
aus elastischen, von Seitenstegen (32;33) umgriffenen und in einem gegenüberliegenden
Bauteil festgelegten Halteschnüren (34) besteht.
7. Fingerschutzrollo nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastverbindung aus mehreren mechanischen Rastvorrichtungen mit über ein elastisches
Element (35) vorgespannten, in dem Grundprofil (29) verschieblich gelagerten Schiebern
(36) besteht, die seitlich über das Grundprofil (29) vorstehende Rastnasen (37) aufweisen
und damit hinter Raststege (38) des Halteleistenprofils (4) eingreifen.