Gebiet der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein sich selbsttätig fortbewegendes Reinigungsgerät mit einem
Gehäuse, einem Gebläse und einer Flächenreinigungseinrichtung zur Reinigung einer
zu reinigenden Fläche.
[0002] Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb eines sich selbsttätig
fortbewegenden Reinigungsgerätes mit einem Gebläse und einer Flächenreinigungseinrichtung,
wobei eine zu reinigende Fläche von einem Luftstrom des Gebläses beaufschlagt wird.
Stand der Technik
[0003] Sich selbsttätig fortbewegende Reinigungsgeräte der vorgenannten Art sind im Stand
der Technik bekannt. Diese sind insbesondere Reinigungsroboter, welche eine Trocken-
und/oder Feuchtreinigungsaufgabe durchführen können. Das Reinigungsgerät verfährt
während einer Reinigung über die zu reinigende Fläche und nimmt dabei, beispielsweise
mittels eines Gebläses und/oder gegebenenfalls weiter vorgesehener Reinigungselemente,
Staub oder Schmutz von der zu reinigenden Fläche auf. Dabei navigiert das Reinigungsgerät
vorzugsweise mittels einer Navigations- und Selbstlokalisierungseinrichtung innerhalb
der Umgebung, wobei Abstände zu Hindernissen gemessen werden, um eine Kollision zu
vermeiden.
[0004] Die Veröffentlichung
DE 10 2008 014 912 A1 offenbart beispielsweise ein selbsttätig verfahrbares Reinigungsgerät mit einer Abstandsmesseinrichtung
zur Messung des Abstandes des Reinigungsgerätes zu einem Objekt, beispielsweise einem
Hindernis wie einer Wand oder einem Möbelstück. Die Abstandsmesseinrichtung weist
dort beispielsweise ein Triangulationssystem auf, dessen Lichtquelle Licht auf das
zu vermessende Objekt strahlt und dessen Sensor von dem Objekt gestreutes oder reflektiertes
Licht detektiert. Das Reinigungsgerät erhält somit eine Information über die Entfernung
von Hindernissen, so dass eine Verfahrstrategie darauf abgestimmt werden kann und
eine Kollision mit diesen im Voraus vermieden wird.
[0005] Während der selbsttätigen Fortbewegung reinigt das Reinigungsgerät die Fläche, über
welche das Reinigungsgerät verfährt. Die Reinigung erfolgt zum einen mittels des von
einem Gebläse erzeugten Unterdrucks, wobei Staub und Schmutz durch einen Saugmund
des Gehäuses in eine Filterkammer des Reinigungsgerätes befördert werden und zum anderen
üblicherweise zusätzlich durch Mitwirkung eines Reinigungselementes, wie beispielsweise
einer Borstenwalze, welche über die zu reinigende Fläche streicht und dabei Staub
und Schmutz löst. Die Reinigung ist dabei auf die üblicherweise horizontal angeordnete
Fläche, auf welcher sich das Reinigungsgerät fortbewegt, begrenzt. Eine Reinigung
von Überbodenflächen findet nicht statt.
[0006] Des Weiteren ist aus der
DE 10 2009 049 637 A1 ein Reinigungsroboter bekannt, an dessen Gehäuseunterseite ein flexibles Reinigungstuch
befestigt ist, dessen über eine Führungsfläche des Reinigungsroboters hinausstehender
Randbereich genutzt werden kann, um vertikal angeordnete Flächen, wie beispielsweise
Fußleisten, zu reinigen. Das an der Gehäuseunterseite angeordnete Reinigungstuch wird
mit seinem Randbereich bei Annäherung an eine Ecke, Engstelle oder Fußleiste nach
oben aufgestellt, und vollzieht dort eine Reinigungsleistung.
[0007] Aufgrund der flexiblen, nicht steifen Ausbildung des Reinigungstuches, ist dieses
allenfalls geeignet, einen unteren, der Bodenfläche zugewandten, Bereich einer Fußleiste
bzw. eines Hindernisses zu reinigen. Eine Reinigung von Überbodenflächen, welche im
Wesentlichen parallel zu der Bodenfläche ausgerichtet sind, ist damit nicht möglich,
da das Reinigungstuch aufgrund seiner geringen Eigensteifigkeit ab einer bestimmten,
geringen Höhendifferenz auf die Bodenfläche zurückklappt.
Zusammenfassung der Erfindung
[0008] Ausgehend von dem vorgenannten Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, ein
sich selbsttätig fortbewegendes Reinigungsgerät zu schaffen, welches neben der Reinigung
einer im Wesentlichen horizontalen Fläche, insbesondere einer Bodenfläche, ebenfalls
die Reinigung einer Überbodenfläche, wie beispielsweise einem Plateau einer Fußleiste,
erlaubt.
[0009] Zur Lösung der vorgenannten Aufgabe schlägt die Erfindung vor, dass das Reinigungsgerät
zusätzlich eine Überbodenreinigungseinrichtung zur Reinigung einer relativ zu der
Fläche höhenversetzten Überbodenfläche aufweist, wobei die Überbodenreinigungseinrichtung
eine eine Strömungsverbindung zu einem Gebläse aufweisende Saug- und/oder Blaseinrichtung
aufweist, deren Strömungsöffnung bezogen auf eine für einen Reinigungsbetrieb übliche
Orientierung des Reinigungsgerätes eine Höhendifferenz von ungefähr 3 cm oder mehr
zu einer Standfläche des Reinigungsgerätes aufweist.
[0010] Das erfindungsgemäße Reinigungsgerät weist nun neben der üblichen Flächenreinigungseinrichtung
zur Reinigung einer Fläche, auf welcher das Reinigungsgerät sich üblicherweise fortbewegt,
zusätzlich eine Überbodenreinigungseinrichtung zur Reinigung einer Überbodenfläche
auf, welche sich auf einer anderen Ebene befindet als die Fläche, auf welcher das
Reinigungsgerät verfährt. Die Überbodenreinigungseinrichtung dient damit insbesondere
zur Reinigung von beispielsweise Fußleisten, auf deren Plateau sich häufig vermehrt
Schmutz ansammelt und durch die übliche Flächenreinigungseinrichtung des Reinigungsgerätes
nicht erreicht wird. Dabei ist es möglich, dass das Reinigungsgerät gleichzeitig eine
Fläche mit der Flächenreinigungseinrichtung und eine Überbodenfläche mittels der Überbodenreinigungseinrichtung
reinigt, so dass während des üblichen, dem Nutzer bekannten Reinigungsbetriebs automatisch
eine Mitreinigung der Überbodenfläche erfolgt. Die Überbodenreinigungseinrichtung
reinigt die Überbodenfläche mittels einer Saug- und/oder Blaseinrichtung, welche eine
Strömungsöffnung aufweist, die so auf die Überbodenfläche gerichtet ist, dass dort
angesammeltes Sauggut von der Saug- und/oder Blaseinrichtung eingesaugt bzw. geblasen
werden kann. Besonders vorteilhaft befindet sich die Strömungsöffnung über der Ebene
der Überbodenfläche, so dass Sauggut beispielsweise mittels Blasluft von oben beaufschlagt
werden kann, so dass das Sauggut der Schwerkraft folgend auf die Fläche überführt
wird, welche daraufhin in üblicher Art und Weise von der Flächenreinigungseinrichtung
gereinigt wird. Sofern die Saug- und/oder Blaseinrichtung eingerichtet ist, Sauggut
von der Überbodenfläche zu saugen, kann es empfehlenswert sein, dass die Strömungsöffnung
unterhalb der Ebene der Überbodenfläche angeordnet ist, so dass das auf der Überbodenfläche
befindliche Sauggut der Schwerkraft folgend in die Strömungsöffnung der Saug- und/oder
Blaseinrichtung überführt werden kann. Die Strömungsöffnung der Saug- und/oder Blaseinrichtung
ist so an dem Reinigungsgerät positioniert und ausgerichtet, dass die Öffnungsebene
der Strömungsöffnung zumindest 3 cm oder mehr, bis hin zu beispielsweise 8 cm, über
der Standfläche des Reinigungsgerätes und damit auch über der Fläche, auf welcher
das Reinigungsgerät steht, liegt. Die Strömungsöffnung kann grundsätzlich auch höher
als 8 cm liegen, beispielsweise für besonders hohe Fußleisten von 10 cm, 15 cm oder
mehr. Die Standfläche des Reinigungsgerätes ist dabei üblicherweise durch Umfangsteilbereiche
der Verfahrräder des Reinigungsgerätes vorgegeben. Alternativ oder zusätzlich kann
eine Standfläche - oder zumindest ein Teilbereich dieser - jedoch auch ein Umfangsteilbereich
eines Reinigungselementes, wie beispielsweise einer Reinigungswalze oder dergleichen,
sein. Die Standfläche des Reinigungsgerätes stimmt bei einer üblichen Orientierung
des Reinigungsgerätes für einen Reinigungsbetrieb mit einer Teilfläche der zu reinigenden
Fläche überein, nämlich in demjenigen Bereich, in welchem die Standfläche des Reinigungsgerätes,
beispielsweise eine Umfangsteilfläche eines Verfahrrades, die Fläche berührt. Die
Saug- und/oder Blaseinrichtung ist somit so ausgerichtet, dass diese Saug- und/oder
Blasluft in einer Höhe von mindestens 3 cm auf die Überbodenfläche richten kann. Diese
Höhe beinhaltet diejenigen Höhenebenen, innerhalb welcher üblicherweise Plateaus von
Fußleisten angeordnet sind. Die Überbodenreinigungseinrichtung, insbesondere die Strömungsöffnung,
kann relativ zu dem Gehäuse des Reinigungsgerätes und damit auch zu der Fläche, auf
welcher das Reinigungsgerät steht, verlagerbar ausgebildet sein, so dass sich die
Höhendifferenz zwischen der Strömungsöffnung und der Standfläche des Reinigungsgerätes
bzw. der Fläche, auf welcher das Reinigungsgerät steht, variieren lässt. Die Höhenverstellung
kann dabei automatisch und/oder manuell von einem Nutzer des Reinigungsgerätes durchgeführt
werden.
[0011] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass das die Saug- und/oder Blaseinrichtung mit
Saug- und/oder Blasluft beaufschlagende Gebläse ein der Flächenreinigungseinrichtung
des Reinigungsgerätes zugeordnetes Gebläse oder ein separat zu dem Gebläse der Flächenreinigungseinrichtung
ausgebildetes Gebläse ist. Zum Betrieb der Saug- und/oder Blaseinrichtung kann diese
auf unterschiedliche Art und Weise mit einem Gebläse in Strömungsverbindung stehen.
Gemäß einer ersten Ausführungsform ist die Saug- und/oder Blaseinrichtung bzw. deren
Strömungsöffnung an das Gebläse des Reinigungsgerätes angeschlossen, welches ebenfalls
die Flächenreinigungseinrichtung zur Reinigung einer Bodenfläche mit Saugluft beaufschlagt.
Dazu kann ein Hauptströmungskanal des Reinigungsgerätes, welcher zwischen einem Saugmund
des Reinigungsgerätes und der Saugseite des Gebläses ausgebildet ist, einen Abzweig
zu der Überbodenreinigungseinrichtung aufweisen, so dass die Strömungsöffnung der
Saug- und/oder Blaseinrichtung ebenfalls an die Saugseite des Gebläses angeschlossen
ist und somit einem Unterdruck ausgesetzt werden kann. Die Abzweigung kann vorteilhaft
schaltbar sein, d. h. je nach gewünschter Reinigungssituation geschlossen bzw. geöffnet
werden, so dass entweder Sauggut über den Saugmund in das Reinigungsgerät aufgenommen
wird und/oder über die Überbodenreinigungseinrichtung. Alternativ zu der Nutzung des
Gebläses der Flächenreinigungseinrichtung auch für die Überbodenreinigungseinrichtung
kann die Überbodenreinigungseinrichtung des Weiteren auch ein separat zu dem Gebläse
der Flächenreinigungseinrichtung ausgebildetes Gebläse aufweisen. Dieses separate
Gebläse dient dann vorteilhaft nur der Beaufschlagung der Saug- und/oder Blaseinrichtung
mit Unterdruck bzw. Überdruck, so dass die Funktion der Saug- und/ oder Blaseinrichtung
völlig unabhängig von der Funktion der Flächenreinigungseinrichtung ist. Ebenfalls
lassen sich dadurch die Strömungswege der Flächenreinigungseinrichtung und der Überbodenreinigungseinrichtung
innerhalb des Reinigungsgerätes vollständig trennen, so dass keine Abzweigungen, Schaltelemente
und dergleichen notwendig sind.
[0012] Es wird des Weiteren vorgeschlagen, dass die Saug- und/oder Blaseinrichtung eine
Strömungsverbindung zu einer Druckseite und/ oder einer Saugseite des Gebläses aufweist.
Im Sinne eines Gebläses kann hier entweder das Gebläse der Flächenreinigungseinrichtung
verstanden werden, welches zur Reinigung einer Fußbodenfläche dient, und/ oder ein
Gebläse, insbesondere separates Gebläse, der Überbodenreinigungseinrichtung. Es ist
nun möglich, die Saug- und/oder Blaseinrichtung, d. h. deren Strömungsöffnung, entweder
mit der Druckseite oder mit der Saugseite des Gebläses zu verbinden, so dass einerseits
entweder eine Blasfunktion oder andererseits eine Saugfunktion an der Überbodenfläche
genutzt werden kann. Im erstgenannten Fall, bei welchem die Saug- und/oder Blaseinrichtung
eine Strömungsverbindung zu der Druckseite des Gebläses aufweist, strömt Blasluft
aus der Strömungsöffnung auf die zu reinigende Überbodenfläche. Dabei wird auf der
Überbodenfläche befindliches Sauggut weggefördert, nämlich vorzugsweise von der Überbodenfläche
herab auf die darunterliegende Fläche, insbesondere Fußbodenfläche, so dass das Reinigungsgerät
das weggeblasene Sauggut auf übliche Art und Weise mittels der Flächenreinigungseinrichtung
wegsaugen kann. In dem zweitgenannten Fall, bei welchem die Saug- und/oder Blaseinrichtung
eine Strömungsverbindung zu der Saugseite des Gebläses aufweist, wird das Sauggut
unmittelbar durch die Strömungsöffnung der Saug- und/oder Blaseinrichtung in das Reinigungsgerät
eingesaugt. Der Reinigungsvorgang für die Überbodenfläche ähnelt somit dem Reinigungsvorgang
für die Reinigung der Fußbodenfläche mittels der Flächenreinigungseinrichtung, insbesondere
können die Flächenreinigungseinrichtung und die Saug- und/oder Blaseinrichtung der
Überbodenreinigungseinrichtung gleichzeitig an die Saugseite des Gebläses angeschlossen
sein, so dass gleichzeitig ein Absaugen der Überbodenfläche und ein Absaugen der bezogen
auf eine vertikale Richtung darunterliegenden Fläche möglich ist. Der Nutzer hat somit
keinen zweiten Verfahrensschritt durchzuführen, um beispielsweise zunächst eine Fußbodenfläche
und dann eine Überbodenfläche zu reinigen, oder umgekehrt. Vielmehr erfolgen beide
Reinigungsvorgänge innerhalb eines einzigen Schritts, so dass der Nutzer im besten
Fall keinen Unterschied in der Handhabung des Reinigungsgerätes bemerkt.
[0013] Es wird vorgeschlagen, dass die Überbodenreinigungseinrichtung einen einen Strömungskanal
bereitstellenden Reinigungsarm aufweist, welcher zumindest teilweise so von außen
an dem Gehäuse des Reinigungsgerätes angeordnet ist, dass die Strömungsöffnung über
eine Außenkontur des Gehäuses hinaus neben das Gehäuse ragt. Der Reinigungsarm ist
von außen an dem Gehäuse des Reinigungsgerätes angeordnet, beispielsweise mit dem
Gehäuse einteilig ausgebildet oder verlagerbar an diesem befestigt, so dass ein Endbereich
des Reinigungsarms, welcher die Strömungsöffnung aufweist, über die Außenkontur des
Gehäuses in horizontaler Richtung - bei einer Orientierung des Reinigungsgerätes während
eines üblichen Reinigungsbetriebs, d. h. auf einer Fläche stehend - hinausragt und
neben dem Reinigungsgerät eine Reinigung einer Überbodenfläche durchführen kann. Der
Reinigungsarm kann insbesondere relativ zu dem Gehäuse verlagerbar sein, so dass dieser
beispielsweise in Bezug auf eine vertikale Richtung verstellbar ist und/ oder in Bezug
auf die Verlagerung des die Strömungsöffnung aufweisenden Bereiches des Reinigungsarmes
innerhalb derselben Ebene, so dass die Strömungsöffnung beispielsweise an eine Seite
des Gehäuses verlagert werden kann, oder alternativ in den Front- und/oder Heckbereich
des Gehäuses. Somit kann der Reinigungsarm besonders flexibel relativ zu dem Gehäuse
verstellt werden, um je nach der aktuellen Orientierung des Reinigungsgerätes innerhalb
einer Umgebung, variabel auf eine zu reinigende Überbodenfläche eingestellt werden
zu können. Der Reinigungsarm kann insbesondere so an dem Gehäuse angeordnet sein,
dass der die Strömungsöffnung aufweisende Endbereich des Reinigungsarms in vertikale
Richtung einen Abstand von ungefähr 3 cm bis 8 cm zu der Fläche, auf welcher das Reinigungsgerät
steht, aufweist. Dabei befindet sich die Strömungsöffnung vorteilhaft auf der Höhe
der zu reinigenden Überbodenfläche oder darüber, wobei als Überbodenfläche beispielsweise
ein Plateau einer Fußleiste gereinigt werden kann. Der Reinigungsarm kann motorisch
verlagerbar sein oder alternativ oder zusätzlich manuell durch einen Nutzer des Reinigungsgerätes.
Bei einer motorischen Verlagerung kann insbesondere eine Detektionseinrichtung des
Reinigungsgerätes genutzt werden, welche Überbodenflächen, beispielsweise Plateaus
von Fußleisten, erkennt und den Reinigungsarm so relativ zu dem Gehäuse des Reinigungsgerätes
verlagert, dass die Strömungsöffnung des Reinigungsarms in einer Höhe positioniert
wird, welche die Abreinigung der Überbodenfläche erlaubt, nämlich so, dass die durch
die Strömungsöffnung eingesaugte bzw. ausgeblasene Luft zumindest mit einem Anteil
über die zu reinigende Überbodenfläche strömt.
[0014] Insbesondere wird vorgeschlagen, dass die Überbodenreinigungseinrichtung einen einen
Strömungskanal bereitstellenden Reinigungsarm aufweist, welcher bezogen auf einen
Querschnitt durch das Gehäuse und den Reinigungsarm im Wesentlichen eine um 180 Grad
gedrehte L-Form aufweist, deren langer Schenkel bezogen auf eine übliche Orientierung
des Reinigungsgerätes während einer Reinigung im Wesentlichen vertikal ausgerichtet
ist und deren kurzer Schenkel im Wesentlichen horizontal ausgerichtet ist. Der Reinigungsarm
kann durch entsprechende Ausbildung der Strömungsöffnung insbesondere speziell dazu
ausgebildet sein, eine Fußleiste abzureinigen, welche einerseits einen vertikalen
Oberflächenteilbereich und zum anderen einen horizontalen Oberflächenteilbereich,
nämlich das Fußleistenplateau, aufweist. Der Reinigungsarm umgreift somit die freie
Oberfläche der Fußleiste so, dass sowohl das Plateau als auch die in Richtung des
Rauminneren gewandte Seitenfläche optimal gereinigt werden kann. Die Strömungsöffnung
der Saug- und/oder Blaseinrichtung kann dabei an dem langen Schenkel und/ oder dem
kurzen Schenkel ausgebildet sein, so dass die Saug- und/oder Blaseinrichtung dabei
die Seitenfläche oder das Plateau reinigt oder bevorzugt beide gleichzeitig. Der Reinigungsarm
kann auch dabei bevorzugt höhenverstellbar an dem Gehäuse ausgebildet sein, so dass
die Höhe des horizontal ausgerichteten Schenkels auf die Höhe der Überbodenfläche,
nämlich hier beispielsweise das Plateau der Fußleiste, angepasst werden kann.
[0015] Es wird vorgeschlagen, dass zwischen dem Gebläse und der Saug- und/oder Blaseinrichtung
ein Ventilelement angeordnet ist, welches eingerichtet ist, einen Strömungsweg zu
sperren bzw. freizugeben. Das Ventilelement sperrt somit den Strömungsweg zwischen
dem Gebläse und der Strömungsöffnung, so dass Luft bei geschlossenem Ventilelement
nicht durch die Strömungsöffnung gelangen kann, bzw. Luft bei geöffnetem Ventilelement
durch die Strömungsöffnung strömen kann. Die Ausbildung mit einem Ventilelement bietet
sich insbesondere dort an, wo die Überbodenreinigungseinrichtung an einen Strömungskanal
der Flächenreinigungseinrichtung angeschlossen ist, beispielsweise mittels einer Abzweigung,
da die Strömungswege der Flächenreinigungseinrichtung und der Überbodenreinigungseinrichtung
dadurch situativ voneinander entkoppelt werden können, so dass die gesamte Strömung
des Gebläses somit je nach der aktuellen Stellung des Ventilelementes nur der Flächenreinigungseinrichtung,
nur der Überbodenreinigungseinrichtung oder beiden gleichzeitig zur Verfügung gestellt
werden kann. Das Ventilelement ist besonders vorzugsweise an einer Abzweigung zwischen
einem Hauptströmungskanal des Reinigungsgerätes zur Versorgung der Flächenreinigungseinrichtung
und einem Strömungskanal der Überbodenreinigungseinrichtung angeordnet, d. h. auf
der Saugseite des Gebläses. Alternativ kann das Ventilelement auch der Druckseite
des Gebläses zugeordnet sein, wobei die Saug- und/ oder Blaseinrichtung in diesem
Fall vorzugsweise als ausschließliche Blaseinrichtung ausgebildet ist, welche die
Druckluft des Gebläses zu der Strömungsöffnung der Überbodenreinigungseinrichtung
führt.
[0016] Es wird insbesondere vorgeschlagen, dass das Ventilelement in Abhängigkeit von einem
Detektionssignal einer Detektionseinrichtung schaltbar ist, wobei die Detektionseinrichtung
eingerichtet ist, eine Überbodenfläche zu detektieren. Das Ventilelement ist in Abhängigkeit
eines Detektionssignals beispielsweise bei Annäherung an einen Raumrandbereich öffenbar,
so dass eine entsprechende Abreinigung einer dort befindlichen Überbodenfläche erfolgen
kann. Die Detektionseinrichtung kann beispielsweise einen Sensor zur Abstandsmessung
in Bodennähe aufweisen. Dieser Sensor kann beispielsweise ein seitlich - relativ zu
einer üblichen Verfahrrichtung des Reinigungsgerätes - angebrachter Abstandssensor,
wie Ultraschallsensor, Infrarotsensor, Laserdistanzsensor und dergleichen, sein. Des
Weiteren ist es auch möglich, dass die Detektionseinrichtung eine Kamera mit entsprechender
Bildverarbeitung zur Erkennung einer Überbodenfläche aufweist.
[0017] Es kann vorgesehen sein, dass die Detektionseinrichtung zwei Abstandssensoren aufweist,
welche bezogen auf eine für eine Reinigung übliche Orientierung des Reinigungsgerätes
zueinander höhenversetzte und sich bezogen auf eine Projektion in vertikale Richtung
überlappende Detektionsbereiche aufweisen. Die beiden Abstandssensoren sind so an
dem Gehäuse arrangiert, dass diese das Erkennen einer Überbodenfläche, beispielsweise
eines Plateaus einer Fußleiste, ermöglichen. Die Sensorik beinhaltet eine Kombination
von zwei oder mehr Sensorelementen, wie beispielsweise Ultraschallsensoren, Infrarotsensoren,
Laserdistanzsensoren oder weitere, von welchen zumindest einer einen Abstandswert
zu einem eine Überbodenfläche aufweisenden Objekt, insbesondere einer Fußleiste, ermittelt.
Zumindest ein weiterer Abstandssensor misst entsprechend einen Abstand in einer anderen
Höhe, so dass von einer Differenz der gemessenen Abstände und der jeweiligen Höhe
auf eine Form bzw. Höhe des Objektes geschlossen werden kann, insbesondere erkannt
werden kann, ob es sich um eine Überbodenfläche wie eine Fußleiste handelt. Insbesondere
kann die Detektionseinrichtung auch mehr als zwei Abstandssensoren aufweisen, beispielsweise
ein Sensorarray mit einer Vielzahl von Sensoren, welche bezogen auf eine übliche Orientierung
des Reinigungsgerätes während eines Reinigungsbetriebs vertikal übereinander angeordnet
sind. Die Sensoren dieses Sensorarrays messen eine Vielzahl von Messwerten in unterschiedlichen
Abständen zu einer Bodenfläche, so dass eine Kontur eines Objektes abgescannt werden
kann, eine tatsächliche Höhe, beispielsweise die Höhe einer Fußleiste, erkannt werden
kann und eine Höhenanpassung der Überbodenreinigungseinrichtung entsprechend ausgelöst
werden kann. Dabei kann insbesondere vorgesehen sein, dass einer oder mehrere Abstandssensoren
der Detektionseinrichtung gleichzeitig Sensoren sind, welche nach dem Stand der Technik
ohnehin an dem Reinigungsgerät vorhanden sind, beispielsweise als eine Messeinrichtung,
insbesondere Triangulationsmesseinrichtung, zur Navigation und Selbstlokalisierung
des Reinigungsgerätes oder dergleichen. In dem Fall, dass die für die Navigation verwendete
Triangulationsmesseinrichtung eingesetzt wird, kann vorteilhaft in einem Winkel von
360 Grad eine Abstandsmessung zu Hindernissen erfolgen.
[0018] Insbesondere wird vorgeschlagen, dass ein erster Abstandssensor einen Detektionsbereich
aufweist, welcher bezogen auf eine vertikale Raumrichtung zumindest in einem Teilbereich
einen Abstand von weniger als ungefähr 3 cm zu einer untersten Standfläche des Reinigungsgerätes
aufweist, und dass ein zweiter Abstandssensor einen Detektionsbereich aufweist, welcher
bezogen auf die vertikale Raumrichtung zumindest in einem Teilbereich einen Abstand
von mehr als ungefähr 8 cm zu der untersten Standfläche aufweist. Durch diese Ausgestaltung
sind die Abstandssensoren so positioniert, dass zumindest ein Abstandssensor einen
Detektionsbereich aufweist, welcher eine Fußleiste beinhaltet, und ein zweiter Abstandssensor
einen Detektionsbereich aufweist, welcher bezogen auf dieselbe Raumrichtung keine
Fußleiste aufweist. Der erste Abstandssensor ermittelt dabei einen Abstand zu einem
Objekt, wie hier beispielsweise der Fußleiste, während der zweite Abstandssensor,
der gegebenenfalls weiteren Aufgaben wie der Navigation des Reinigungsgerätes dient,
erst hinzugezogen werden kann, wenn eine Annäherung des Reinigungsgerätes an einen
Raumrand festgestellt wurde. Dabei ist der Abstand des zweiten Abstandssensors von
einer Fußbodenfläche so bemessen, dass sein Detektionsbereich oberhalb des Detektionsbereiches
des ersten Abstandssensors und oberhalb der Oberkante einer üblichen Fußleiste liegt.
Die Differenz der von den beiden Abstandssensoren gemessenen Abstandswerte lässt einen
Rückschluss auf das Vorhandensein einer Fußleiste zu. Die Detektionsbereiche der Abstandssensoren
können dabei beispielsweise Messebenen eines Sensors sein, welche bei üblicher Orientierung
des Reinigungsgerätes während eines Reinigungsbetriebs im Wesentlichen parallel zu
einer ebenen Fußbodenfläche liegen. Hier können sich gegebenenfalls Abweichungen ergeben,
wenn es sich bei der Fußbodenfläche um eine unebene Fläche und/ oder eine Fußbodenfläche
mit Steigungen bzw. Neigungen handelt.
[0019] Schließlich wird vorgeschlagen, dass die Überbodenreinigungseinrichtung ein mechanisches
Reinigungselement zur mechanischen Reinigung der Überbodenfläche aufweist. Bei dem
mechanischen Reinigungselement kann es sich beispielsweise um Borstenelemente, Bürsten,
Reinigungswalzen, textile Elemente und dergleichen handeln. Diese können beispielsweise
eine ebenfalls vorgesehene Saug- oder Blaseinrichtung sinnvoll unterstützen. Das Reinigungselement
kann dabei besonders vorzugsweise - wie zuvor schon vorgeschlagen - an einem Reinigungsarm
des Reinigungsgerätes angeordnet sein.
[0020] Neben dem zuvor beschriebenen Reinigungsgerät wird mit der Erfindung ebenso ein Verfahren
zum Betrieb eines sich selbsttätig fortbewegenden Reinigungsgerätes mit einem Gebläse
und einer Flächenreinigungseinrichtung vorgeschlagen, wobei eine zu reinigende Fläche
von einem Luftstrom des Gebläses beaufschlagt wird, wobei eine Überbodenreinigungseinrichtung
des Reinigungsgerätes eine relativ zu der Fläche höhenversetzte Überbodenfläche reinigt,
indem die Überbodenfläche während der Anordnung des Reinigungsgerätes auf der Fläche
mit Blasluft eines Gebläses des Reinigungsgerätes beaufschlagt wird, wobei die Überbodenreinigungseinrichtung
die Blasluft entgegen einer üblichen Vorwärtsfahrtrichtung des Reinigungsgerätes ausbläst,
wobei das Reinigungsgerät anschließend wendet und entgegen der vorherigen Vorwärtsfahrtrichtung
verfährt, während die Flächenreinigungseinrichtung von der Überbodenfläche herabgeblasenes
Sauggut von der Fläche absaugt. Das Verfahren eignet sich insbesondere zum Betrieb
eines zuvor beschriebenen selbsttätig fortbewegenden Reinigungsgerätes. Das Verfahren
beinhaltet nun einerseits eine Reinigung einer Fläche mittels einer Flächenreinigungseinrichtung,
insbesondere eine Fußbodenfläche, auf welcher das Reinigungsgerät verfährt, und zum
anderen eine Reinigung einer Überbodenfläche, welche beispielsweise ein Plateau einer
Fußleiste sein kann. Dabei kann insbesondere eine Saugleistung eines Gebläses des
Reinigungsgerätes zeitweise entweder nur der Flächenreinigungseinrichtung oder nur
der Überbodenreinigungseinrichtung zur Verfügung stehen. Sofern die Abreinigungen
der Fläche und der Überbodenfläche gleichzeitig und mittels desselben Gebläses erfolgen,
wird eine Gebläseleistung des Reinigungsgerätes geteilt, so dass beide Abreinigungsvorgänge
erfolgreich stattfinden können. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass zum Betrieb
der Überbodenreinigungseinrichtung ein separat zu dem Gebläse für die Flächenreinigungseinrichtung
ausgebildetes Gebläse verwendet wird. Dadurch sind die beiden Abreinigungsvorgänge
vollständig unabhängig voneinander durchführbar, insbesondere auch in Bezug auf die
beteiligten Strömungswege getrennt. Die Reinigung der Überbodenfläche erfolgt mittels
Abblasen, wobei die Überbodenreinigungseinrichtung Blasluft auf die Überbodenfläche
bläst, so dass das auf der Überbodenfläche befindliche Sauggut entfernt wird und vorzugsweise
zu der unter der Überbodenfläche angeordneten Fläche geblasen wird, wo anschließend
eine Reinigung mittels der Flächenreinigungseinrichtung erfolgt und zu einem Überführen
des Sauggutes in die Sauggutkammer des Reinigungsgerätes zulässt. Die Verfahrensführung
sieht somit zwei aufeinanderfolgende Verfahrensschritte vor, wobei ein erster Verfahrensschritt
vorsieht, dass die Überbodenfläche zunächst mit Blasluft entgegen einer üblichen Vorwärtsfahrtrichtung
des Reinigungsgerätes auf die Überbodenfläche gerichtet wird. Üblicherweise entspricht
die der Vorwärtsfahrtrichtung entgegengesetzte Richtung ohnehin derjenigen Richtung,
in welcher Abluft des Gebläses für die Flächenreinigungseinrichtung auf der Druckseite
aus dem Reinigungsgerät herausgeblasen wird. Diese Abluft wird nun genutzt, um die
Überbodenfläche abzublasen. Anschließend, nach dem Abblasen, wendet das Reinigungsgerät
und verfährt entgegen der vorherigen Vorwärtsfahrtrichtung während des Abblasens der
Überbodenfläche, dadurch verfährt das Reinigungsgerät über denjenigen Teilbereich
der Fläche, auf welchen das von der Überbodenfläche entfernte Sauggut gefallen ist.
Insbesondere kann das Reinigungsgerät während des Abblasvorgangs entlang einer Fußleiste
verfahren, anschließend um 180 Grad in der horizontalen Ebene wenden und in entgegensetzte
Richtung, wiederum entlang der Fußleiste, verfahren, um das abgeblasene Sauggut aufzusammeln.
[0021] Alternativ wird ein Verfahren zum Betrieb eines sich selbsttätig fortbewegenden Reinigungsgerätes
mit einem Gebläse und einer Flächenreinigungseinrichtung vorgeschlagen, wobei eine
zu reinigende Fläche von einem Luftstrom des Gebläses beaufschlagt wird, und wobei
eine Überbodenreinigungseinrichtung des Reinigungsgerätes eine relativ zu der Fläche
höhenversetzte Überbodenfläche reinigt, indem die Überbodenfläche während der Anordnung
des Reinigungsgerätes auf der Fläche mit Blasluft eines Gebläses des Reinigungsgerätes
beaufschlagt wird, wobei die Überbodenreinigungseinrichtung die Blasluft in Richtung
einer üblichen Vorwärtsfahrtrichtung des Reinigungsgerätes ausbläst, wobei das Reinigungsgerät
von der Überbodenfläche herabgeblasenes Sauggut von der Fläche absaugt.
[0022] Es kann ein separates Gebläse für das Abblasen der Überbodenfläche verwendet werden,
wobei das separate Gebläse so innerhalb des Reinigungsgerätes angeordnet sein kann,
dass Blasluft auf der Druckseite des Gebläses in eine übliche Vorwärtsfahrtrichtung
des Reinigungsgerätes aus dem Gebläse herausströmt und somit Sauggut in Fahrtrichtung
des Reinigungsgerätes von der Überbodenfläche auf die Fläche bläst. Somit kann das
Sauggut in einem einzigen Schritt und unter Verwendung nur einer Verfahrrichtung von
der Überbodenfläche entfernt und aufgesaugt werden. Alternativ ist es selbstverständlich
auch möglich, dass die Abluft des ebenfalls für die Flächenreinigungseinrichtung verwendeten
Gebläses in eine übliche Vorwärtsrichtung des Reinigungsgerätes aus dem Reinigungsgerät
ausgeblasen wird, so dass auch in diesem Fall in einem Schritt Sauggut von der Überbodenfläche
entfernt und von der Fläche, beispielsweise der Fußbodenfläche, aufgenommen werden
kann. Es ist durch das Ausblasen in Vorwärtsfahrtfahrtrichtung nicht erforderlich,
dass das Reinigungsgerät zwischen dem Abblasvorgang an der Überbodenfläche und dem
Absaugvorgang der Fläche wendet. Somit ist das Verfahren besonders zeitsparend anwendbar.
Des Weiteren kann es auch vorgesehen sein, dass Blasluft sowohl in die übliche Vorwärtsfahrtrichtung
des Reinigungsgerätes als auch in Gegenrichtung gleichzeitig ausgeblasen wird. Dies
kann die Reinigungsleistung des Reinigungsgerätes vorteilhaft erhöhen.
[0023] Es kann des Weiteren vorgesehen sein, dass ein Teil eines Saugluftstroms der Flächenreinigungseinrichtung
genutzt wird, beispielsweise mit Hilfe von schaltbaren Ventilelementen, um die Überbodenfläche
abzusaugen. Dabei kann entweder der gesamte Luftstrom des Gebläses genutzt werden,
um die Überbodenfläche zu reinigen, oder alternativ nur ein bestimmter Anteil. Hierzu
können die Strömungswege der Flächenreinigungseinrichtung und der Überbodenreinigungseinrichtung
entsprechend geschaltet werden.
[0024] Die Überbodenreinigung wird vorteilhaft durch ein mechanisches Reinigungselement
unterstützt. Dieses Reinigungselement kann beispielsweise eine Bürste sein. Eine vertikale
Position des Reinigungselementes kann anhand einer detektieren Höhe der Überbodenfläche
automatisch von dem Reinigungsgerät eingestellt werden, insbesondere mittels eines
Spindelhubgetriebes. Die benötigte Höhe kann beispielsweise über eine Detektionseinrichtung
erkannt werden, vorzugsweise ein Infrarot-Sensorarray oder dergleichen. Das Sensorarray
kann dem Reinigungselement in Bewegungsrichtung des Reinigungsgerätes vorgelagert
sein, um eventuelle Hindernisse oder Änderungen der Höhe der Überbodenfläche frühzeitig
zu erkennen und Änderungen oder Ausweichvorgänge einzuleiten.
[0025] Des Weiteren kann das Verfahren auch vorsehen, dass Reinigungsdaten über Reinigungsvorgänge
des Reinigungsgerätes gespeichert werden, so dass beispielsweise auf eine Reinigung
einer Bodenfläche verzichtet wird, wenn eine Auswerte- und Steuereinrichtung feststellt,
dass eine solche vor kurzem erst erfolgt ist. In diesem Fall wird beispielsweise nur
eine Überbodenfläche gereinigt, ohne die Fußbodenfläche miteinzubeziehen. Ebenso kann
eine Verfahrensführung auch vorsehen, dass auf eine Reinigung einer Überbodenfläche
verzichtet wird, sofern diese vor kurzem erst durchgeführt wurde, und dass in diesem
Fall nur eine Fläche mittels der Flächenreinigungseinrichtung gereinigt wird.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0026] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßes Reinigungsgerät gemäß einer ersten Ausführungsform,
- Fig. 2
- ein erfindungsgemäßes Reinigungsgerät gemäß einer zweiten Ausführungsform in einer
Frontansicht,
- Fig. 3
- das Reinigungsgerät gemäß Figur 2 in einer Seitenansicht,
- Fig. 4
- das Reinigungsgerät gemäß den Figuren 2 und 3 in einer Draufsicht,
- Fig. 5
- ein erfindungsgemäßes Reinigungsgerät gemäß einer dritten Ausführungsform.
Beschreibung der Ausführungsformen
[0027] Figur 1 zeigt ein Reinigungsgerät 1, welches hier als selbsttätig verfahrbarer Saugroboter
ausgebildet ist. Das Reinigungsgerät 1 verfügt über ein Gehäuse 2 mit einer Außenkontur
15, welche bei einer vertikalen Projektion des Gehäuses 2 den Umriss des Reinigungsgerätes
1 wiedergibt. Innerhalb des Gehäuses 2 ist ein Gebläse 3 angeordnet, welches einerseits
auf einer Saugseite 12 mit einem Saugmund 22 in Strömungsverbindung steht, und auf
einer Druckseite 11 mit einer Saug- und/oder Blaseinrichtung 8. In dem Saugmund 22
des Reinigungsgerätes 1 ist eine Flächenreinigungseinrichtung 4 angeordnet, welche
hier als Bürstenwalze ausgebildet ist. Von dem Saugmund 22 zu dem Gebläse 3 führt
ein Hauptströmungskanal 24. Auf der Druckseite 11 des Gebläses 3 befindet sich ein
Strömungskanal 13 der zu einer die Saug- und/oder Blaseinrichtung 8 aufweisende Überbodenreinigungseinrichtung
6 führt. Zwischen dem Gebläse 3 und dem Strömungskanal 13 befindet sich ein Ventilelement
16, welches einen Strömungsweg von dem Gebläse 3 zu dem Strömungskanal 13 versperren
bzw. freigeben kann.
[0028] Die Saug- und/oder Blaseinrichtung 8 der Überbodenreinigungseinrichtung 6 weist einen
Reinigungsarm 14 auf, welcher teilweise den Strömungskanal 13 aufnimmt und an einem
freien Endbereich eine Strömungsöffnung 9 aufweist, durch welche Saugluft und/ oder
Blasluft strömen kann. Der Reinigungsarm 14 ist hier oberseitig an dem Gehäuse 2 des
Reinigungsgerätes 1 ausgebildet und erstreckt sich im Wesentlichen nach der Art eines
umgedrehten U zu dem die Strömungsöffnung 9 aufweisenden Endbereich.
[0029] Das Reinigungsgerät 1 weist des Weiteren eine Standfläche 10 auf, welche hier Umfangsteilbereiche
der Verfahrräder des Reinigungsgerätes 1 aufweist. Diese Standfläche 10 steht auf
einer zu reinigenden Fläche 5, nämlich einer Fußbodenfläche. Neben dem Gehäuse 2 des
Reinigungsgerätes 1 befindet sich eine Überbodenfläche 7, nämlich hier ein Plateau
einer Fußleiste.
[0030] Das Reinigungsgerät 1 weist des Weiteren unterseitig des Gehäuses 2 eine zusätzliche
Bürste 23 auf, welche der Reinigung von Übergängen zwischen der Fläche 5 und einem
vertikalen Raumrandbereich dient.
[0031] Das Reinigungsgerät 1 verfügt über eine Detektionseinrichtung 17 mit zwei verschiedenen
Abstandssensoren 18. Ein erster Abstandssensor 18, welcher senkrecht zu einer üblichen
Verfahrrichtung an dem Gehäuse 2 des Reinigungsgerätes 1 angeordnet ist, ist hier
ein Ultraschallsensor, welcher Abstände zu Hindernissen messen kann. Ein zweiter Abstandssensor
18 (in den Figuren nicht sichtbar) ist Teil einer Triangulationsmesseinrichtung, welche
gleichzeitig zur Navigation und Selbstlokalisierung des Reinigungsgerätes 1 innerhalb
einer Umgebung dient. Beim Befahren der Umgebung erkennt die Triangulationsmesseinrichtung
einen Verfahrweg blockierende Hindernisse, wie beispielsweise Raumbegrenzungen, Möbelstücke
und dergleichen. Eine Lichtquelle emittiert einen Lichtstrahl und empfängt aus unterschiedlichen
Entfernungen Reflektionen bzw. Streulichtanteile des emittierten Lichtes. Daraus kann
auf die Entfernung des reflektierenden Hindernisses geschlossen werden. Der als Ultraschallsensor
ausgebildete Abstandssensor 18 weist einen Detektionsbereich 19 auf, welcher unterhalb
eines Detektionsbereiches 20 der Triangulationsmesseinrichtung liegt. Der Abstand
der Ebenen der beiden Detektionsbereiche 19, 20 bezieht sich hier auf die dargestellte
Orientierung des Reinigungsgerätes 1, bei welcher das Reinigungsgerät 1 mittels der
Standfläche 10 auf der zu reinigenden Fläche 5 steht, was einer üblichen Orientierung
des Reinigungsgerätes 1 während eines Reinigungsbetriebs entspricht.
[0032] Die Erfindung gemäß dieser Ausführungsform funktioniert beispielsweise so, dass sich
das Reinigungsgerät 1 während eines Reinigungsbetriebs innerhalb der Umgebung bewegt,
beispielsweise auf der zu reinigenden Fläche 5 verfährt. Dabei detektiert die Detektionseinrichtung
17 fortwährend Hindernisse innerhalb der Umgebung des Reinigungsgerätes 1. Sobald
die beiden Abstandssensoren 18 der Detektionseinrichtung 17 bezogen auf eine gleiche
Raumrichtung einen abweichenden Abstand zu einem Hindernis detektieren, schließt eine
Auswerte- und Steuereinrichtung des Reinigungsgerätes 1 auf eine Existenz eines Hindernisses
mit einer Höhe, welche zwischen dem Detektionsbereich 19 des ersten Abstandssensors
18 und dem Detektionsbereich 20 des Abstandssensors 18 der Triangulationsmesseinrichtung
liegt. Hier handelt es sich bei dem Hindernis um eine Fußleiste, deren Überbodenfläche
7, nämlich deren Plateau, oberhalb des Detektionsbereichs 19 des als Ultraschallsensor
ausgebildeten Abstandssensors 18 liegt, jedoch unterhalb des Detektionsbereichs 20
des Abstandssensors 18 der Triangulationsmesseinrichtung. Aufgrund der gemessenen
Abstandsdifferenz kann, bei einer Abstandsdifferenz von beispielsweise 0,5 mm bis
30 mm auf eine Existenz einer Fußleiste als Hindernis geschlossen werden, insbesondere
wenn wie hier die beiden Detektionsbereiche 19, 20 unterhalb bzw. oberhalb einer üblichen
Höhe einer Fußleiste, nämlich beispielsweise 30 mm bis 80 mm, liegen. Sobald die Auswerte-
und Steuereinrichtung des Reinigungsgerätes 1 auf die Existenz einer Überbodenfläche
7 geschlossen hat, wird das Reinigungsgerät 1 zu der Überbodenfläche 7 hinbewegt,
so dass das Reinigungsgerät 1 mit einem bezogen auf eine übliche Vorwärtsfahrtrichtung
Seitenbereich des Gehäuses 2 an dem die Überbodenfläche 7 aufweisenden Hindernis vorbeifährt.
Die Orientierung und Höhe des Reinigungsarms 14 der Saug- und/oder Blaseinrichtung
8 wird so ausgerichtet, dass deren Strömungsöffnung 9 oberhalb der Überbodenfläche
7 angeordnet ist.
[0033] Für eine Reinigung der Überbodenfläche 7 wird das zwischen der Druckseite 11 des
Gebläses 3 und dem Strömungskanal 13 der Saug- und/oder Blaseinrichtung 8 angeordnete
Ventilelement 16 geöffnet, so dass die Druckluft des Gebläses 3 in den Strömungskanal
13 und zu dem Reinigungsarm 14 strömen kann. Die Blasluft durchströmt den Reinigungsarm
14 und gelangt zu der Strömungsöffnung 9, welche oberhalb der Überbodenfläche 7 angeordnet
ist. Die Blasluft gelangt durch die Strömungsöffnung 9 hindurch auf die Überbodenfläche
7 und bläst dort befindliches Sauggut von der Überbodenfläche 7 herunter auf die Fläche
5. Nach einem vorgegebenen Verfahrweg, beispielsweise nach Erreichen einer weiteren
Raumbegrenzung in Vorwärtsfahrtrichtung wendet das Reinigungsgerät 1 um 180 Grad und
fährt in umgekehrte Richtung an der Fußleiste entlang. Dabei wird das zuvor von der
Überbodenfläche 7 auf die Fläche 5 herabgeblasene Sauggut in üblicher Art und Weise
mittels der Flächenreinigungseinrichtung 4 des Reinigungsgerätes 1 bzw. über den Saugmund
22 in das Reinigungsgerät 1 aufgenommen, wo es in eine Staubkammer gelangt.
[0034] Eine nicht weiter dargestellte, weitere Ausführungsform kann vorsehen, dass der Strömungskanal
13 der Saug- und/oder Blaseinrichtung 8 an die Saugseite 12 des Gebläses 3 angeschlossen
ist, beispielsweise an einer Abzweigung des Hauptströmungskanals 24. Somit wird die
Strömungsöffnung 9 des Reinigungsarms 14 mit Saugluft beaufschlagt, so dass auf der
Überbodenfläche 7 angeordnetes Sauggut durch die Strömungsöffnung 9 in den Reinigungsarm
14 eingesaugt wird und durch den Strömungskanal 13 zu einer Sauggutkammer des Reinigungsgerätes
1 gelangt. Bei dieser Ausführungsform wird das auf der Überbodenfläche 7 befindliche
Sauggut unmittelbar in das Reinigungsgerät 1 eingesaugt, ohne Beteiligung der Flächenreinigungseinrichtung
4.
[0035] Die Figuren 2 bis 4 zeigen eine weitere mögliche Ausführungsform der Erfindung, bei
welcher das Reinigungsgerät 1 eine seitlich - bezogen auf eine übliche Vorwärtsfahrtrichtung
- an dem Gehäuse 2 angeordnete Saug- und/ oder Blaseinrichtung 8 aufweist. Die Saug-
und/oder Blaseinrichtung 8 weist einen im Querschnitt im Wesentlichen L-förmigen Reinigungsarm
14 auf, wobei die L-Form entgegen der üblichen Orientierung eines L um 180 Grad gedreht
ist, so dass der kurze Schenkel oberhalb des langen Schenkels angeordnet ist. Die
in der Frontansicht des Reinigungsgerätes 1 dargestellte Figur 2 zeigt den Reinigungsarm
14 mit als Borsten ausgebildeten Reinigungselementen 21, welche ausgehend von dem
Reinigungsarm 14 in eine dem Gehäuse 2 abgewandte Richtung weisen, nämlich in Richtung
eines zu reinigenden Hindernisses. Dabei dienen die an dem kurzen Schenkel des Reinigungsarms
14 angeordneten Reinigungselemente 21 zur Reinigung einer Überbodenfläche 7 während
die an dem langen Schenkel des Reinigungsarms 14 angeordneten Reinigungselemente 21
einem Überstreichen einer vertikal stehenden Seitenfläche der die Überbodenfläche
7 aufweisenden Fußleiste dienen.
[0036] Figur 3 zeigt eine Seitenansicht des Reinigungsgerätes 1 gemäß Figur 2. Es ist zu
erkennen, dass die Saug- und/oder Blaseinrichtung 8 neben den Reinigungselementen
21 eine Strömungsöffnung 9 aufweist, durch welche Saug- und/oder Blasluft strömen
kann. Die Reinigungselemente 21 des Reinigungsarms 14 sind in Umfangsrichtung um die
Strömungsöffnung 9 herumgeführt, so dass diese gleichzeitig ein Dichtelement für die
Strömungsöffnung 9 darstellen. Die Figur 4 zeigt schließlich eine Draufsicht auf das
Reinigungsgerät 1 mit der Saug- und/oder Blaseinrichtung 8.
[0037] Gemäß der gezeigten Ausführungsform der Figuren 2 bis 4 erfolgt die Reinigung der
Überbodenfläche 7 beispielsweise so, dass die Strömungsöffnung 9 in Strömungsverbindung
mit einer Saugseite 12 des Gebläses 3 des Reinigungsgerätes 1 steht. Dadurch wird
die Strömungsöffnung 9 mit einem Unterdruck beaufschlagt, welcher Sauggut von der
Überbodenfläche 7 und der Seitenfläche der Fußleiste in den Strömungskanal 13 des
Reinigungsarms 14 saugt. Die Reinigungselemente 21 liegen an der Überbodenfläche 7
bzw. der Seitenfläche der Fußleiste an und dichten den Strömungskanal 13 an der Strömungsöffnung
9 ab. Die Strömungsöffnung 9 ist durch die L-Form des Reinigungsarms 14 bei Anlage
der Reinigungselemente 21 des kurzen Schenkels an der Überbodenfläche 7 automatisch
so positioniert, dass die Strömungsöffnung 9 innerhalb des von den Reinigungselementen
21 begrenzten Teilbereichs des Reinigungsarms 14 liegt. Die Strömungsöffnung 9 beaufschlagt
somit einen Höhenbereich von hier ungefähr 3 cm bis 8 cm mit Unterdruck. Sauggut kann
somit sowohl an der Seitenfläche der Fußleiste als auch an der Überbodenfläche 7 der
Fußleiste abgesaugt werden.
[0038] Auch in Bezug auf das zweite Ausführungsbeispiel gelten die zuvor dargestellten Ausführungen
in Bezug auf die Detektionseinrichtung 17 des Reinigungsgerätes 1 und/oder des Ventilelementes
16.
[0039] Darüber hinaus ist es selbstverständlich auch möglich, die Saug- und/ oder Blaseinrichtung
8 des zweiten Ausführungsbeispiels so auszubilden, dass der Reinigungsarm 14 Blasluft
auf die Überbodenfläche 7 bläst und dass das dadurch auf die Fläche 5 überführte Sauggut
anschließend mittels der Flächenreinigungseinrichtung 4 von der Fläche 5, nämlich
der Fußbodenfläche, aufgesaugt wird.
[0040] Figur 5 zeigt ein Reinigungsgerät 1 gemäß einer weiteren möglichen Ausführungsform
der Erfindung. Das Reinigungsgerät 1 ist grundsätzlich wie das Reinigungsgerät 1 gemäß
Figur 1 ausgebildet aber weist ein separat zu dem Gebläse 3 der Flächenreinigungseinrichtung
4 ausgebildetes Gebläse 3 auf. Somit ist das Gebläse 3, das die Saug- und/oder Blaseinrichtung
8 mit Saug- und/oder Blasluft beaufschlagt ein zusätzliches Gebläse 3. Zwischen dem
Gebläse 3 und einem Strömungskanal 13 befindet sich ein Ventilelement 16, welches
einen Strömungsweg von dem Gebläse 3 zu dem Strömungskanal 13 versperren beziehungsweise
freigeben kann.
[0041] Es versteht sich von selbst, dass des Weiteren Unterkombinationen der gezeigten Saug-
und/oder Blaseinrichtungen 8 möglich sind, beispielsweise sowohl eine Blasfunktion
als auch eine Saugfunktion ermöglichen, gegebenenfalls unter Mithilfe eines zusätzlichen
Gebläses 3 für die Saug- und/oder Blaseinrichtung 8. Darüber hinaus kann das Reinigungsgerät
1 neben dem dargestellten Saugroboter auch ein kombiniertes Saug-Wisch-Gerät oder
dergleichen sein.
Liste der Bezugszeichen
[0042]
- 1
- Reinigungsgerät
- 2
- Gehäuse
- 3
- Gebläse
- 4
- Flächenreinigungseinrichtung
- 5
- Fläche
- 6
- Überbodenreinigungseinrichtung
- 7
- Überbodenfläche
- 8
- Saug- und/oder Blaseinrichtung
- 9
- Strömungsöffnung
- 10
- Standfläche
- 11
- Druckseite
- 12
- Saugseite
- 13
- Strömungskanal
- 14
- Reinigungsarm
- 15
- Außenkontur
- 16
- Ventilelement
- 17
- Detektionseinrichtung
- 18
- Abstandssensor
- 19
- Detektionsbereich
- 20
- Detektionsbereich
- 21
- Reinigungselement
- 22
- Saugmund
- 23
- Bürste
- 24
- Hauptströmungskanal
1. Sich selbsttätig fortbewegendes Reinigungsgerät (1) mit einem Gehäuse (2), einem Gebläse
(3) und einer Flächenreinigungseinrichtung (4) zur Reinigung einer zu reinigenden
Fläche (5), wobei das Reinigungsgerät (1) zusätzlich eine Überbodenreinigungseinrichtung
(6) zur Reinigung einer relativ zu der Fläche (5) höhenversetzten Überbodenfläche
(7) aufweist, wobei die Überbodenreinigungseinrichtung (6) eine eine Strömungsverbindung
zu einem Gebläse (3) aufweisende Saug- und/oder Blaseinrichtung (8) aufweist, deren
Strömungsöffnung (9) bezogen auf eine für einen Reinigungsbetrieb übliche Orientierung
des Reinigungsgerätes (1) eine Höhendifferenz von ungefähr 3 cm oder mehr zu einer
Standfläche (10) des Reinigungsgerätes (1) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das die Saug- und/oder Blaseinrichtung (8) mit Saug- und/oder Blasluft beaufschlagende
Gebläse (3) ein separat zu dem Gebläse (3) der Flächenreinigungseinrichtung (4) ausgebildetes
Gebläse (3) ist.
2. Reinigungsgerät (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Saug- und/oder Blaseinrichtung (8) eine Strömungsverbindung zu einer Druckseite
(11) und/oder einer Saugseite (12) des Gebläses (3) aufweist.
3. Reinigungsgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überbodenreinigungseinrichtung (6) einen einen Strömungskanal (13) bereitstellenden,
insbesondere relativ zu dem Gehäuse (2) verlagerbaren, Reinigungsarm (14) aufweist,
welcher zumindest teilweise so von außen an dem Gehäuse (2) des Reinigungsgerätes
(1) angeordnet ist, dass die Strömungsöffnung (9) über eine Außenkontur (15) des Gehäuses
(2) hinaus neben das Gehäuse (2) ragt.
4. Reinigungsgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überbodenreinigungseinrichtung (6) einen einen Strömungskanal (13) bereitstellenden
Reinigungsarm (14) aufweist, welcher bezogen auf einen Querschnitt durch das Gehäuse
(2) und den Reinigungsarm (14) im Wesentlichen eine um 180 Grad gedrehte L-Form aufweist,
deren langer Schenkel bezogen auf eine übliche Orientierung des Reinigungsgerätes
(1) während einer Reinigung im Wesentlichen vertikal ausgerichtet ist und deren kurzer
Schenkel im Wesentlichen horizontal ausgerichtet ist.
5. Reinigungsgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Gebläse (2) und der Saug- und/oder Blaseinrichtung (8) ein Ventilelement
(16) angeordnet ist, welches eingerichtet ist, einen Strömungsweg zu sperren bzw.
freizugeben.
6. Reinigungsgerät (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventilelement (16) in Abhängigkeit von einem Detektionssignal einer Detektionseinrichtung
(17) schaltbar ist, wobei die Detektionseinrichtung (17) eingerichtet ist, eine Überbodenfläche
(7) zu detektieren.
7. Reinigungsgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überbodenreinigungseinrichtung (6) ein mechanisches Reinigungselement (21) zur
mechanischen Reinigung der Überbodenfläche (7) aufweist.
8. Verfahren zum Betrieb eines sich selbsttätig fortbewegenden Reinigungsgerätes (1),
insbesondere Verfahren zum Betrieb eines Reinigungsgerätes (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, mit einem Gebläse (3) und einer Flächenreinigungseinrichtung (4), wobei
eine zu reinigende Fläche (5) von einem Luftstrom des Gebläses (3) beaufschlagt wird,
wobei eine Überbodenreinigungseinrichtung (6) des Reinigungsgerätes (1) eine relativ
zu der Fläche (5) höhenversetzte Überbodenfläche (7) reinigt, indem die Überbodenfläche
(7) während der Anordnung des Reinigungsgerätes (1) auf der Fläche (5) mit Blasluft
eines Gebläses (3) des Reinigungsgerätes (1) beaufschlagt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Überbodenreinigungseinrichtung (6) die Blasluft entgegen einer üblichen Vorwärtsfahrtrichtung
des Reinigungsgerätes (1) ausbläst, wobei das Reinigungsgerät (1) anschließend wendet
und entgegen der vorherigen Vorwärtsfahrtrichtung verfährt, während die Flächenreinigungseinrichtung
(4) von der Überbodenfläche (7) herabgeblasenes Sauggut von der Fläche (5) absaugt.
9. Verfahren zum Betrieb eines sich selbsttätig fortbewegenden Reinigungsgerätes (1),
insbesondere Verfahren zum Betrieb eines Reinigungsgerätes (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, mit einem Gebläse (3) und einer Flächenreinigungseinrichtung (4), wobei
eine zu reinigende Fläche (5) von einem Luftstrom des Gebläses (3) beaufschlagt wird,
wobei eine Überbodenreinigungseinrichtung (6) des Reinigungsgerätes (1) eine relativ
zu der Fläche (5) höhenversetzte Überbodenfläche (7) reinigt, indem die Überbodenfläche
(7) während der Anordnung des Reinigungsgerätes (1) auf der Fläche (5) mit Blasluft
eines Gebläses (3) des Reinigungsgerätes (1) beaufschlagt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Überbodenreinigungseinrichtung (6) die Blasluft in Richtung einer üblichen Vorwärtsfahrtrichtung
des Reinigungsgerätes (1) ausbläst, wobei das Reinigungsgerät (1) von der Überbodenfläche
(7) herabgeblasenes Sauggut von der Fläche (5) absaugt.