Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Gussblöcken nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Durchführen des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0002] Aus der
WO 2015/101553 A2 der Anmelderin ist ein Verfahren zur Herstellung von Gussblöcken mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 1 bekannt. Das aus dieser Schrift bekannte Verfahren
zeichnet sich im Wesentlichen dadurch aus, dass nach Ende des regulären Gießvorgangs
weiter flüssiges Material in einem Ausmaß zugeführt wird, so dass mindestens die bei
der Erstarrung auftretende Schrumpfung der Metall- bzw. Stahlschmelze ausgeglichen
wird. Das Verfahren dient insbesondere der Erhöhung der Wirtschaftlichkeit bei der
Erzeugung relativ großer Gussblöcke. Darüber hinaus dient das bekannte Verfahren auch
der Vermeidung der Ausbildung von tiefreichenden Primärlunkern, die typischerweise
beim Ausbilden von Gussblöcken mit relativ großem Querschnitt auftreten. Bei dem bekannten
Verfahren ist es hierzu gemäß der Fig. 5 der Schrift vorgesehen, nach dem Ende des
Gießvorgangs und Entfernen einer Gießpfanne (aus der das Metall während des eigentlichen
Gießvorgangs über einen Verteiler oder direkt in die Kokille abgegeben wird) einen
auf der Kokille sitzenden Speiser in Form eines Isoliergefäßes zu füllen, damit entsprechend
der fortschreitenden Erstarrung flüssiger Stahl zur Kompensation der Erstarrungsschrumpfung
in das Blockinnere nachfließen kann.
[0003] Weiterhin ist es bei der Ausbildung von Gussblöcken mittels Standkokillen, d.h. bei
Kokillen, bei denen kein Abzug des Gussblocks aus der Kokille während des Gießvorgangs
erfolgt, an sich bekannt, nach dem Gießende die offene Stirnseite der Kokille mit
einer Haube abzudecken, um den sogenannten Blockkopf warmzuhalten, damit entsprechend
der fortschreitenden Erstarrung flüssiger Stahl in das Blockinnere nachfließen kann.
Hierzu dienen sogenannte exotherme Haubenaufsätze, die ggf. zusätzlich in Verbindung
mit exothermen Pulvern verwendet werden.
[0004] Aus der
US 3,381,741 sowie der
US 4,450,893 ist es bekannt, auf eine Kokille Isoliergefäße anzuordnen, die über den gesamten
Querschnitt der Kokille reichen und mit einer Stirnseite auf der Kokille aufsitzen.
Weiterhin werden diese Isoliergefäße bereits zu Beginn des Gießvorgangs an den Kokillen
befestigt bzw. angeordnet und sind während des Gießbetriebs in Betrieb, d.h. mit flüssigem
Stahl gefüllt.
Offenbarung der Erfindung
[0005] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Gussblöcken mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 hat den Vorteil, dass eine verbesserte Produktivität der Vorrichtung
erzielt werden kann, da auf eine Demontage des Isoliergefäßes von der Kokille gegen
Erstarrungsende des Metalls verzichtet werden kann, und somit die Rüstzeiten verringert
werden. Hierzu ist es gemäß der Lehre des Anspruchs 1 vorgesehen, dass das in Wirkverbindung
bringen des Isoliergefäßes mit der Kokille gegen Gießende erfolgt, dass bis zum Erstarren
des Gussblocks und des im Speicherraum des Isoliergefäßes befindlichen Metalls die
Abzugsbewegung des Gussblocks unterbrochen wird, wobei nach dem Erstarren der Gussblock
zusammen mit dem Isoliergefäß aus der Kokille abgezogen wird, oder dass während der
Erstarrung des flüssigen Metalls der Gussblock zusammen mit dem Isoliergefäß aus der
Kokille abgezogen wird.
[0006] Es ist somit, wie an sich bekannt möglich, dass auch der Querschnitt des Gussblocks
gegen Gießende, d.h. der entsprechende Stirnbereich des Gussblocks qualitativ hochwertig
ist, d.h. insbesondere keine Fehlstellen wie Primärlunker usw. aufweist. Dadurch ist
es möglich, zumindest nahezu die gesamte Länge des Gussblocks für die Weiterverarbeitung
zu nutzen.
[0007] Durch das Abziehen des Stranges mit dem Isoliergefäß während der Enderstarrung wird
die Verweilzeit des Strangendes in der Kokille verringert, wodurch auch eine bessere
Strangoberfläche in diesem Endbereich erzielt werden kann, einerseits durch Zuführen
von flüssigem Metall gegen Gießende, das durch die Erstarrung des flüssigen Metalls
verminderte Volumen ausgleicht, wobei durch den Erstarrungsprozess ohne Zuführen von
flüssigem Metall die Gefahr von qualitätsmindernden Fehlstellen auftreten würde, und
andererseits wird der Erstarrungsprozess insofern optimiert bzw. verzögert, als dass
ein Isoliergefäß zur Speicherung des flüssigen Metalls verwendet wird, das den Gussblock
auf dem Isoliergefäß zugewandten Seite zumindest teilweise überdeckt. Das verwendete
Isoliergefäß weist somit einen Doppelnutzen auf: Zum einen dient es als Speichervolumen
für das flüssige Metall, so dass auch ohne zusätzliche Maßnahmen wie bzw. Dosiereinrichtungen
stets genügend flüssiges Metall zur Verfügung steht, um das durch den Schrumpfungsprozess
entstehende Volumen des Gussblocks auszugleichen, und zum anderen findet durch die
isolierenden Eigenschaften des Isoliergefäßes eine relativ langsame Erstarrung des
Metalls am Gussblockende statt, was sich qualitätsverbessernd auf die Struktur bzw.
den Querschnitt des Gussblocks (Vermeidung von Fehlstellen) auswirkt, so dass eine
höhere Ausbringung ermöglicht wird.
[0008] Die verzögerte Erstarrung der flüssigen Schmelze kann ggf. durch zusätzliche Maßnahmen,
wie eine Heizeinrichtung (z.B. einen Brenner wie einen Porenbrenner), die Zugabe von
exothermem Pulver oder auch durch elektromagnetisches Rühren unterstützt werden.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung von Gussblöcken sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
[0010] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Befüllen des Speicherraums des Isoliergefäßes
über das Zuführelement (zum Beispiel in Form eines sogenannten Schattenrohrs oder
Tauchrohres) erfolgt, das auch während des normalen Gießvorgangs Verwendung findet.
Es sind somit keine zusätzlichen Elemente bzw. Einrichtungen zum Zuführen von flüssigem
Metall erforderlich.
[0011] Um beim Befüllen des Speicherraums des Isoliergefäßes mit dem flüssigen Metall zu
vermeiden, dass das Isoliergefäß aufschwimmt bzw. axial aus der Kokille herausgehoben
wird und somit flüssiges Metall aus der Kokille austritt, ist es darüber hinaus vorgesehen,
dass zumindest während des Befüllens des Speicherraums des Isoliergefäßes mit dem
flüssigen Metall das Isoliergefäß mit der Kokille fest verbunden wird oder durch ein
separates Bauteil beschwert ist. Zusätzlich kann das Isoliergefäß mit Vorrichtungen
versehen sein, die in Kontakt mit dem flüssigen Metall bzw, Stahl in der Kokille eine
formfeste Verbindung eingehen. Gedacht ist hierbei beispielsweise an Stahlbolzen o.ä.,
die beim Erstarren des flüssigen Metalls eine Verbindung zwischen dem Metall in der
Kokille und dem Isoliergefäß herstellen und dadurch das Abführen des Isoliergefäßes
über die Kokille erleichtern.
[0012] Eine weitere Verbesserung hinsichtlich der Verringerung der Abkühlgeschwindigkeit
des flüssigen Metalls bzw. der Verzögerung der Erstarrung wird erzielt, wenn dem Speicherraum
des Isoliergefäßes zusätzlich neben dem flüssigen Metall Hilfsmittel, insbesondere
exotherme Pulver, zugegeben werden. Dies ermöglicht es insbesondere, dass auf eine
zusätzliche, mit dem Isoliergefäß verbundene Heizeinrichtung verzichtet werden kann.
[0013] Eine weitere Verbesserung hinsichtlich der Verringerung der Abkühlgeschwindigkeit
findet statt, wenn im Bereich des Isoliergefäßes z.B. eine induktive Spule installiert
ist.
[0014] Eine besonders einfache Montage des Isoliergefäßes im Bereich der Kokille wird ermöglicht,
wenn zur Montage des Isoliergefäßes an der Kokille das Zuführelement zum Zuführen
des flüssigen Metalls zeitweise aus dem Bereich der Kokille entfernt wird. Dadurch
kann insbesondere das Isoliergefäß ohne das in Überdeckung mit dem Querschnitt der
Kokille bzw. in die Kokille eintauchende Zuführelement oberhalb der Kokille positioniert
werden. Gleichzeitig ist eine gute Zugänglichkeit zur Oberseite der Kokille während
des normalen Gießvorgangs, d.h. vor Gießende sichergestellt, da dann sich das Isoliergefäß
außerhalb des Bereichs der Zuführeinrichtung bzw. der Kokille befindet.
[0015] Um die Zugänglichkeit zur Kokille während des Gießvorgangs nicht zu beeinträchtigen
kann das Isoliergefäß alternativ auch unter am Zwischengefäß aufgehängt sein, wobei
nach Gießende das Isoliergefäß mit vorhandenen Ablassvorrichtungen auf oder teilweise
in die Kokille abgelassen werden kann.
[0016] Die Erfindung umfasst auch eine Vorrichtung zum Durchführen eines soweit beschriebenen
erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei sich die Vorrichtung dadurch auszeichnet, dass
ein Isoliergefäß verwendet wird, das einen Speicherraum zur Aufnahme von flüssigem
Metall ausbildet, wobei das Isolierelement einen Durchgang für ein Zuführelement für
flüssiges Metall, insbesondere in Form eines in Richtung der Kokille heb- und senkbaren
Schattenrohrs oder Tauchrohres aufweist. Weiterhin ist es vorgesehen, dass das Isoliergefäß
über seine gesamte axiale Erstreckung einen Querschnitt aufweist, der geringer ist
als der Öffnungsquerschnitt der Kokille über deren gesamte Länge. Dadurch wird es
ermöglicht, das Isoliergefäß zusammen mit dem Gussblockende über die Kokille abzuziehen.
[0017] Eine besonders bevorzugte konstruktive Ausgestaltung des Isoliergefäßes sieht vor,
dass dieses im Wesentlichen hülsenförmig ausgebildet ist. Dadurch wird insbesondere
die Verwendung des für den normalen Gießvorgang üblicherweise verwendeten Zuführelements
(das als Schattenrohr oder Tauchrohr bezeichnet wird) ermöglicht, das in axialer Richtung
weiterhin frei beweglich angeordnet ist und nicht durch die Anwesenheit des Isolierelements
an seiner Beweglichkeit gehindert ist. Die Form des Isoliergefäßes kann dabei im Querschnitt
zum Beispiel zylindrisch, konisch oder pyramidenförmig ausgebildet sein. Auch sind
sowohl einteilige, als vorzugsweise auch mehrteilig ausgebildete Isoliergefäße möglich.
[0018] Zuletzt kann es zur Verbesserung der isolierenden Wirkung des Isolierelements vorgesehen
sein, dass ein Abdeckelement zum zumindest teilweisen Abdecken des Querschnitts des
Isoliergefäßes auf der der Kokille abgewandten Seite vorgesehen ist.
[0019] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung.
[0020] Diese zeigt in:
- Fig. 1 bis Fig. 5
- jeweils im Längsschnitt einen Teilbereich einer Vorrichtung zum Erzeugen von Gussblöcken,
bei der der Gussblock über eine Kokille abgezogen wird, unter Verwendung eines ersten,
nicht von der Erfindung umfassten Isoliergefäßes während aufeinanderfolgender Zeitpunkte
und
- Fig. 6 bis Fig. 9
- die Vorrichtung gemäß der Fig. 1 unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Isoliergefäßes,
ebenfalls in Längsschnitten während aufeinanderfolgender Zeitpunkte.
[0021] Gleiche Elemente bzw. Elemente mit gleicher Funktion sind in den Figuren mit den
gleichen Bezugsziffern versehen.
[0022] In den Fig. 1 bis 5 ist ein Teilbereich einer Vorrichtung 10 zum Herstellen eines
aus Metall bestehenden Gussblocks 1 dargestellt. Bei dem Metall zur Herstellung des
Gussblocks 1 handelt es sich insbesondere, jedoch nicht einschränkend, um einen Stahlwerkstoff.
[0023] Zur Erzeugung des Gussblocks 1 findet eine beispielsweise wassergekühlte Kokille
12 Verwendung, in deren (oberen) Öffnungsquerschnitt 14 eine in Richtung des Doppelpfeils
16 heb- und senkbare Zuführeinrichtung 18, beispielhaft in Form eines sogenannten
Schatten- oder Tauchrohrs 20, einführbar ist. Das Tauchrohr 20 bzw. die Zuführeinrichtung
18 dient zumindest während des normalen Gießvorgangs zum Befüllen der Kokille 12 mit
dem flüssigen Metall, wobei das flüssige Metall über eine lediglich bereichsweise
dargestellte Einrichtung in Form eines Verteilergefäßes 22 in das Tauchrohr 20 gelangt.
[0024] Die Kokille 12 ist auf der der Zuführeinrichtung 18 gegenüberliegenden Stirnseite
als offene Kokille 12 ausgebildet, derart, dass der Gussblock 1 beispielsweise mittels
einer in den Öffnungsquerschnitt der Kokille 12 auf der der Zuführeinrichtung 18 gegenüberliegenden
Seite eintauchbaren und senkbaren Plattform aus der Kokille 12 abziehbar ist. Das
Absenken des Gussblocks 1 erfolgt dabei, wie an sich bekannt, derart, dass der aus
der Kokille 12 abgezogene Abschnitt des Gussblocks 1 zumindest im Wesentlichen über
seine gesamte Querschnittsfläche erstarrt ist.
[0025] Während des normalen Gießvorgangs ist es beispielhaft vorgesehen, dass entsprechend
der Darstellung der Fig. 1 die Zuführeinrichtung 18 bzw. das Tauchrohr 20 innerhalb
des flüssigen Bereichs 2 des (noch nicht erstarrten) Gussblocks 1 eintaucht.
[0026] Gegen Gießende, d.h., wenn der Gussblock 1 zumindest nahezu seine vorgesehene Länge
erreicht hat, wird ein oberhalb des Öffnungsquerschnitts 14 der Kokille 12 angeordnetes
Isoliergefäß 25 in Richtung der Kokille 12 abgesenkt.
[0027] Das Isoliergefäß 25 besteht beispielsweise aus einem thermisch schlecht leitenden
Material und weist ggf. zusätzlich eine nicht dargestellte Heizeinrichtung auf. Das
lediglich beispielhaft einteilig ausgebildete Isoliergefäß 25, das vorzugsweise auch
mehrteilig ausgebildet sein kann, ist bei dem in den Fig. 1 bis 5 dargestellten Ausführungsbeispiel
hülsenförmig mit einer radial umlaufenden Wand 26 ausgebildet und weist in einem in
etwa in Bezug auf die axiale Erstreckung der Wand 26 mittleren Bereich einen radial
nach außen abstehenden Halteflansch 28 auf. Der Halteflansch 28 kann auch der Befestigung
des Isoliergefäßes 25 an einer Hebe- oder Haltevorrichtung (nicht dargestellt) dienen.
Der der Kokille 12 zugewandte Bereich des Isoliergefäßes 25 bzw. die Wand 26 weist
bis in den Bereich des Halteflansches 28 einen Querschnitt 30 auf, der höchstens und
unter Berücksichtigung eines Spalts zur Kokille 12 dem Öffnungsquerschnitt 14 der
Kokille 12 entspricht. Demgegenüber weist der Halteflansch 28 einen Querschnitt auf,
der den Öffnungsquerschnitt 14 zumindest teilweise überragt.
[0028] Dadurch ist es möglich, dass entsprechend der Fig. 2 das Isoliergefäß 25 mit der
dem Öffnungsquerschnitt 14 zugewandten Stirnseite 32 in den Öffnungsquerschnitt 14
der Kokille 12 axial eingeführt werden kann, bis der Halteflansch 28 auf der dem Halteflansch
28 zugewandten (oberen) Stirnfläche 34 der Kokille 12 aufsetzt. Während des Verbindens
bzw. Einführens des Isoliergefäßes 25 in die Kokille 12 kann es vorgesehen sein, dass
die Zufuhr von flüssigem Metall aus dem Tauchrohr 20 weiterhin stattfindet.
[0029] Bei dem in der Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel befindet sich das Isoliergefäß
25 bereits während des normalen Gießvorgangs im Bereich oberhalb der Kokille 12. Es
kann jedoch auch vorgesehen sein (nicht dargestellt), dass während des normalen Gießbetriebs
sich das Isoliergefäß 25 außerhalb des Bereichs der Kokille 12 bzw. außer Deckung
mit dem Öffnungsquerschnitt 14 der Kokille 12 befindet. In diesem Fall ist es möglich,
über ein Anheben der Einrichtung 18 bzw. des Tauchrohrs 20 aus der Kokille 12 ein
Positionieren des Isoliergefäßes 25 über dem Öffnungsquerschnitt 14 der Kokille 12
zu ermöglichen. Alternativ ist es möglich, das Tauchrohr 20 kurzzeitig vollständig
zu entfernen. Anschließend wird die Zuführeinrichtung 18 bzw. das Tauchrohr 20 wieder
in den Öffnungsquerschnitt 14 der Kokille 12 eingeführt bzw. abgesenkt, um flüssiges
Metall zuführen zu können.
[0030] Nachdem das Isoliergefäß 25 mit seinem Halteflansch 28 auf der Stirnfläche 34 der
Kokille 12 aufsitzt, ist es entsprechend der Fig. 3 vorgesehen, dass beispielhaft
mittels zweier quer verschiebbarer Abdeckplatten 36, 38 die Oberseite des Halteflansches
28 derart beschwert wird, dass das Isoliergefäß 25 zwischen der Stirnfläche 34 der
Kokille 12 und den beiden Abdeckplatten 36, 38 zur Vermeidung des Aufschwimmens axial
fixiert bzw. positioniert ist.
[0031] Das Isoliergefäß 25 bildet in dem von dem Tauchrohr 20 nicht durchsetzten Bereich
einen Speicherraum 40 aus. Dieser Speicherraum 40 wird entsprechend der Darstellung
der Fig. 4 beim Gießende mit flüssigem Metall aus dem Tauchrohr 20 zumindest teilweise
befüllt, bei dem in der Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel bis zu einem Füllpegel
42, der knapp unterhalb der Oberseite des Isoliergefäßes 25 verläuft. Durch das Befüllen
des Isoliergefäßes 25 bzw. des Speicherraums 40 mit dem flüssigen Metall gelangt das
flüssige Metall in unmittelbare Berührung mit der Oberseite des Gussblocks 1 bzw.
bildet einen integralen, monolithischen Bestandteil des Gussblocks 1 aus. Über den
auf der Kokille 12 abgewandten Seite offenen Querschnitt des Isoliergefäßes 25 ist
es möglich, die Oberseite des Metallspiegels im Bereich des Isoliergefäßes 25 mit
Hilfsmitteln, insbesondere mit exothermen Pulvern, abzudecken bzw. zu befüllen. Ebenso
ist es denkbar, den offenen Querschnitt des Isoliergefäßes 25 zur besseren thermischen
Isolierung mittels eines nicht dargestellten Abdeckelements, insbesondere in Form
eines Deckels, der eine Durchgangsöffnung zum Durchführen des Tauchrohrs 20 aufweist,
zu überdecken. Der Deckel kann gegebenenfalls nach Ende des Befüllens des Isoliergefäßes
25 und nach Entfernen des Tauchrohrs 20 als Vollabdeckung ausgeführt auf das Isoliergefäß
25 aufgesetzt werden.
[0032] Nach dem Befüllen des Speicherraums 40 des Isoliergefäßes 25, während dessen Zeitraum
beispielsweise die Abzugsbewegung des Gussblocks 1 aus der Kokille 12 unterbrochen
ist, wird anschließend das Tauchrohr 20 bzw. die Zuführeinrichtung 18 angehoben, bis
sich diese außerhalb des Isoliergefäßes 25 befindet (Fig. 5). In diesem Zustand erstarrt
das in dem Speicherraum 40 bzw. dem Isoliergefäß 25 befindliche flüssige Metall.
[0033] Anschließend kann es vorgesehen sein, dass nach der Entfernung der Abdeckplatten
36, 38 das Isoliergefäß 25 aus der Kokille 12 bzw. dem Öffnungsquerschnitt 14 der
Kokille 12 angehoben und somit entfernt wird und der Gussblock 1 axial aus der Kokille
12 abgezogen wird.
[0034] In den Fig. 6 bis 9 ist eine abgewandelte Vorrichtung 10 bzw. ein abgewandeltes,
erfindungsgemäßes Isoliergefäß 25a dargestellt. Das Isoliergefäß 25a unterscheidet
sich von dem Isoliergefäß 25 dadurch, dass es über seine gesamte axiale Erstreckung
einen Querschnitt 30a aufweist, der dem Öffnungsquerschnitt 14 der Kokille 12 derart
angepasst ist, dass ein vollständiges axiales Einführen des Isoliergefäßes 25a in
den Öffnungsquerschnitt 14 der Kokille 12 ermöglicht wird. Darüber hinaus ist der
Querschnitt 30a des Isoliergefäßes 25a dem (Innen-)Querschnitt der Kokille 12 derart
angepasst, dass das Isoliergefäß 25a über die gesamte Länge der Kokille 12 durch die
Kokille 12 gefördert werden kann.
[0035] Die Fig. 6 und 7 zeigen den Einführvorgang des Isoliergefäßes 25a in den Öffnungsquerschnitt
14 der Kokille 12. Insbesondere ist erkennbar, dass auf der der Kokille 12 abgewandten
Seite des Isoliergefäßes 25a dieses eine der Beschwerung dienende Abdeckplatte 44
mit einer Durchgangsöffnung 46 für das Tauchrohr 20 aufweist. Die Abdeckplatte 44
ermöglicht es insbesondere, dass entsprechend der Darstellung der Fig. 8 ein Aufschwimmen
des Isoliergefäßes 25a insofern verhindert wird, als dass zumindest ein Teilbereich
des Isoliergefäßes 25a auch während des Befüllens des Speicherraums 40 des Isoliergefäßes
25a über das Tauchrohr 20 sich innerhalb des Öffnungsquerschnitts 14 der Kokille 12
befindet. Nach dem Befüllen des Speicherraums 40 des Isoliergefäßes 25a wird entsprechend
der Darstellung der Fig. 9 das Tauchrohr 20 aus dem Isoliergefäß 25a entfernt und
entweder noch während des Erstarrungsprozesses des Gussblocks 1 bzw. des in dem Speicherraum
40 befindlichen flüssigen Metalls, oder aber anschließend der Gussblock 1 zusammen
mit dem Isoliergefäß 25a in Richtung des Pfeils 48 aus der Kokille 12 abgezogen.
[0036] Das soweit beschriebene Verfahren bzw. die soweit beschriebene Vorrichtung 10 können
in vielfältiger Art und Weise abgewandelt bzw. modifiziert werden, ohne vom Erfindungsgedanken
abzuweichen.
Bezugszeichen
[0037]
- 1
- Gussblock
- 2
- Bereich
- 10
- Vorrichtung
- 12
- Kokille
- 14
- Öffnungsquerschnitt
- 16
- Doppelpfeil
- 18
- Zuführeinrichtung
- 20
- Tauchrohr
- 22
- Verteilergefäß
- 25, 25a
- Isoliergefäß
- 26
- Wand
- 28
- Halteflansch
- 30, 30a
- Querschnitt
- 32
- Stirnseite
- 34
- Stirnfläche
- 36
- Abdeckplatte
- 38
- Abdeckplatte
- 40
- Speicherraum
- 42
- Füllpegel
- 44
- Abdeckplatte
- 46
- Durchgangsöffnung
- 48
- Pfeil
1. Verfahren zur Herstellung von Gußblöcken (1), bei dem eine Metallschmelze über eine
Zuführeinrichtung (18) in eine nach unten offene Kokille (12) abgegeben wird, wobei
der erstarrte Bereich des Gussblocks (1) während des Gießvorgangs aus der Kokille
(12) abgezogen wird, wobei gegen Gießende flüssiges Metall zugeführt wird, um zumindest
die bei der Erstarrung auftretende Schrumpfung auszugleichen, wobei zum Zuführen des
flüssigen Metalls ein den Querschnitt des Gussblocks (1) zumindest bereichsweise überdeckendes
Isoliergefäß (25; 25a) in Wirkverbindung mit der Kokille (12) angeordnet wird, wobei
ein von dem Isoliergefäß (25; 25a) gebildeter Speicherraum (40) mit flüssigem Metall
gefüllt wird, und wobei das flüssige Metall den Gussblock (1) auf der dem Isoliergefäß
(25; 25a) zugewandten Seite zumindest teilweise, vorzugsweise zumindest nahezu vollständig
überdeckt,
dadurch gekennzeichnet,
dass das in Wirkverbindung bringen des Isoliergefäßes (25a) mit der Kokille (12) gegen
Gießende erfolgt, dass bis zum Erstarren des Gussblocks (1) und des im Speicherraum
(40) des Isoliergefäßes (25a) befindlichen Metalls die Abzugsbewegung des Gussblocks
(1) unterbrochen wird, wobei nach dem Erstarren der Gussblock (1) zusammen mit dem
Isoliergefäß (25a) aus der Kokille (12) abgezogen wird, oder dass während der Erstarrung
des flüssigen Metalls der Gussblock (1) zusammen mit dem Isoliergefäß (25a) aus der
Kokille (12) abgezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Befüllen des Speicherraums (40) des Isoliergefäßes (25a) über die Zuführeinrichtung
(18) erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest während des Befüllens des Speicherraums (40) des Isoliergefäßes (25a) mit
dem flüssigen Metall das Isoliergefäß (25a) mit der Kokille (12) fest verbunden wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem Speicherraum (40) des Isoliergefäßes (25a) zusätzlich Hilfsmittel, insbesondere
exothermes Pulver, zugeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum in Wirkverbindung bringen des Isoliergefäßes (25a) mit der Kokille (12) die Zuführeinrichtung
(18) zeitweise aus dem Bereich der Kokille (12) entfernt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Isoliergefäß (25a) mit einer dem Gussblock (1) zugewandten Stirnseite in den
Öffnungsquerschnitt (14) der Kokille (12) eingeführt wird.
7. Vorrichtung (10) zum Durchführen eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
umfassend ein Isoliergefäß (25a), das einen Speicherraum (40) zur Aufnahme von flüssigem
Metall aufweist, wobei das Isoliergefäß (25a) einen Durchgang für eine Zuführeinrichtung
(18) für flüssiges Metall, insbesondere in Form eines in Richtung der Kokille (12)
heb- und senkbaren Tauchrohrs (20) aufweist, und wobei das Isoliergefäß (25a) über
seine gesamte axiale Erstreckung einen Querschnitt aufweist, der geringer ist als
der Öffnungsquerschnitt (14) der Kokille (12), so dass das Isoliergefäß (25a) durch
die Kokille (12) in Längsrichtung der Kokille (12) hindurchführbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das ein- oder mehrteilig ausgebildete Isoliergefäß (25a) im Wesentlichen hülsenförmig
ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Abdeckelement (44) zum zumindest teilweisen Abdecken des Querschnitts des Isoliergefäßes
(25a) auf der der Kokille (12) abgewandten Seite vorgesehen ist.