[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Offenend-Rotorspinnvorrichtung mit einem
in einem Rotorgehäuse angeordneten Spinnrotor, wobei das Rotorgehäuse von einem Deckelelement
abgedeckt ist, und eine Schwenkeinrichtung zum Öffnen und Schließen sowie eine Verriegelungseinrichtung
zum Verriegeln des Deckelelementes vorgesehen ist, wobei in dem Deckelelement ein
Faserspeisekanal und ein Fadenabzugskanal angeordnet ist.
[0002] Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer Offenend-Rotorspinnvorrichtung,
die einen während des Spinnbetriebes in einem Rotorgehäuse umlaufenden Spinnrotor
aufweist, wobei das Rotorgehäuse mit einem Deckelelement geschlossen oder geöffnet
wird, und das Deckelelement zum Öffnen oder Schließen des Rotorgehäuses mit einer
Schwenkeinrichtung verschwenkt und zum Verriegeln des Deckelelementes mit einer Verriegelungseinrichtung
verriegelt wird.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind Offenend-Rotorspinnvorrichtungen mit einer Verriegelungseinrichtung
hinlänglich bekannt. So offenbart die
DE 10 2004 029 020 A1 eine Offenend-Rotorspinnvorrichtung mit einer Sensoreinrichtung zur Überwachung des
Schließzustands des Rotorgehäuses, wobei das Rotorgehäuse von einem Deckelelement
verschlossen ist. Hierbei werden aus dem Bewegungszustand des Spinnrotors Rückschlüsse
auf den Schließzustand des Rotorgehäuses gezogen. In Abhängigkeit des Bewegungszustandes
wird das Deckelelement zum Öffnen des Rotorgehäuses freigegeben. Für diverse Anwendungsfälle
ist es notwendig, dass der Rotor bei leicht geöffnetem Deckelelement weiterhin in
Betrieb ist, was auf Basis des Standes der Technik nicht möglich ist, ohne die Arbeitssicherheit
zu reduzieren.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, eine Offenend-Spinnvorrichtung bereitzustellen,
bei der Wartungsarbeiten bei erhöhter Arbeitssicherheit selbst bei geöffnetem Rotorgehäuse
realisiert werden können.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Offenend-Rotorspinnvorrichtung und ein Verfahren
zum Betreiben einer Offenend-Rotorspinnvorrichtung mit den Merkmalen der unabhängigen
Patentansprüche.
[0006] Vorgeschlagen wird eine Offenend-Rotorspinnvorrichtung mit einem in einem Rotorgehäuse
angeordneten Spinnrotor. Der Spinnrotor ist in dem Rotorgehäuse vorzugsweise drehbar
gelagert. Das Rotorgehäuse ist von einem Deckelelement abgedeckt. Es ist eine Schwenkeinrichtung
zum Öffnen und Schließen sowie eine Verriegelungseinrichtung zum Verriegeln des Deckelelementes
vorgesehen. In dem Deckelelement sind ein Faserspeisekanal und ein Fadenabzugskanal
angeordnet. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Schwenkeinrichtung und die Verriegelungseinrichtung
miteinander verbunden sind.
[0007] Die Offenend-Rotorspinnvorrichtung weist vorzugsweise eine Auflösewalze auf, von
welcher das Faserband zu Einzelfasern aufgelöst wird. Von der Auflösewalze gelangt
das zu Einzelfasern aufgelöste Faserband durch den Faserspeisekanal in das Innere
des Spinnrotors, wo die Einzelfasern zu einem Faden versponnen werden. Der Faden wird
durch den Fadenabzugskanal abgezogen und auf eine Spule aufgewickelt. Zur Fadenendpräparation,
Faserbartregulierung oder zu allgemeinen Wartungszwecken, muss das Deckelelement ggf.
geöffnet werden. Hierzu wird das Deckelelement mit Hilfe der Schwenkeinrichtung neu
positioniert. Die Schwenkeinrichtung steht vorzugsweise derart mit dem Deckelelement
in Wirkverbindung, dass diese beiden gemeinsam bewegt bzw. geschwenkt werden. Die
Position der Schwenkeinrichtung sowie des Deckelelements wird dabei überwacht. Zugleich
ist die Schwenkeinrichtung im gesicherten Betrieb mit der Verriegelungseinrichtung
verbunden, wobei auch dieser Zustand überwacht wird. In Abhängigkeit der Positionen
der Schwenkeinrichtung sowie der Verriegelungseinrichtung wird die Drehzahl des Spinnrotors
bestimmt. Da einzelne Spinnstellen der Offenend-Rotorspinnvorrichtung vorzugsweise
autonom betrieben werden, wird durch die bestehende Verbindung der Schwenkeinrichtung
mit der Verriegelungseinrichtung darauf geschlossen, dass die Bewegung des Deckelelements
automatisch, insbesondere ohne Bedienpersonal, erfolgt. Bei einer manuellen Betätigung
muss hingegen zunächst die Verbindung zwischen der Verriegelungseinrichtung und der
Schwenkeinrichtung getrennt werden. Die Trennung der Verriegelungsvorrichtung von
der Schwenkeinrichtung wird erfasst, woraufhin der Spinnrotor angehalten wird.
[0008] Vorteilhaft ist es, wenn die Schwenkeinrichtung einen Linearantrieb aufweist. Der
Linearantrieb ist vorzugsweise mittelbar mit dem Deckelement verbunden, so dass dieses
relativ zum Rotorgehäuse bewegt werden kann. Der Linearantrieb ist vorzugsweise automatisch
ansteuerbar, so dass das Deckelelement für spezielle Automationsschritte selbstständig
bewegt werden kann. Durch den Linearantrieb ist die Automation der Offenend-Rotorspinnvorrichtung
einfach und kostengünstig zu realisieren.
[0009] Weiterhin ist es von Vorteil, wenn der Linearantrieb einen Schrittmotor und eine
Gewindespindel aufweist. Der Schrittmotor weist vorzugweise ein Motorteil auf, welches
durch ein rotierendes elektromagnetisches Feld gedreht wird. Durch die Drehung des
Motorteils wird die Gewindespindel entlang eines korrespondierenden Innengewindes
in der Schwenkeinrichtung in Bewegung gesetzt. Das Innengewinde ist vorzugsweise in
einer Spindelhülse ausgebildet, welches die Gewindespindel aufnimmt. Der Kraftfluss
erfolgt derart, dass die Gewindespindel aus der Schwenkeinrichtung herausbewegt wird,
um das Deckelelement zu öffnen. Alternativ ändert sich der Kraftfluss, wenn die Gewindespindel
zum Schließen des Deckelelements in die Schwenkeinrichtung hineinbewegt werden soll.
Der Schrittmotor ist vorzugsweise automatisch ansteuerbar. Das Öffnen und Schließen
des Deckelelements ist hierdurch auf konstruktiv einfache Weise gelöst.
[0010] Vorteilhafterweise ist der Linearantrieb schwenkbar gelagert ist. Trotz den hochautomatisierten
Spinnstellen ist es teilweise notwendig, manuelle Wartungen vorzunehmen. Um das Deckelelement
auch manuell öffnen und schließen zu können, ist es von Vorteil, wenn der Linearantrieb
schenkbar gelagert ist. Hierzu ist der Linearantrieb in einem Boxenrahmen angeordnet,
wobei der Boxenrahmen mit dem Rotorgehäuse verbunden ist. Der Rahmen selbst ist vorzugsweise
mittels eines Schwenkgelenks mit dem Linearantrag verbunden. Das Schwenkgelenk erlaubt
es, den Linearantrieb um eine Drehachse zu schwenken und in der gewünschten Position
zu arretieren.
[0011] Es ist von Vorteil, wenn an der Gewindespindel ein Verriegelungskopf angeordnet ist.
Der Verriegelungskopf weist vorzugsweise eine mit dem Deckelelement korrespondierende
Kontur auf. Über den Verriegelungskopf wird die Schwenkeinrichtung mit dem Deckelelement
verbunden, damit das Deckelelement gemeinsam mit der Schwenkeinrichtung positioniert
werden kann.
[0012] Es stellt einen Vorteil dar, wenn die Gewindespindel eine Verdrehsicherung aufweist.
Beim autonomen Betrieb der Spinnstellen wird die Schwenkeinrichtung vorzugsweise gemeinsam
mit dem Deckelement, insbesondere durch das Ausfahren der Gewindespindel, in die gewünschte
Position bewegt. Damit die lineare Bewegung einfach auf das Deckelelement übertragen
wird, weist die Gewindespindel, insbesondere der Verriegelungskopf, eine Verdrehsicherung
auf. Der Verriegelungsstift dreht sich somit nicht mit der Gewindespindel.
[0013] Weiterhin weist die Verriegelungseinrichtung vorteilhafterweise einen Antrieb, insbesondere
einen Hubmagneten, auf. Der Antrieb ist ausgebildet, um die Verbindung zwischen der
Schwenkeinrichtung und der Verriegelungseinrichtung zu trennen und herzustellen. Hierzu
kann der Antrieb ebenso als Elektroantrieb ausgebildet sein. Der Antrieb wird vorzugsweise
automatisch angesteuert, so dass die Verriegelungseinrichtung aktiviert oder deaktiviert
wird, um die Schwenkeinrichtung zu verriegeln.
[0014] Vorteilhaft ist es, wenn der Antrieb einen Verriegelungsstift zur Verriegelung oder
zum Lösen der Verbindung zwischen Schwenkeinrichtung und Verriegelungseinrichtung
aufweist. Der Verriegelungsstift wird von dem Antrieb aus- oder eingefahren. Ebenso
ist es denkbar, dass der Verriegelungsstift als Klappstift ausgebildet ist, welcher
zum Verriegeln auf einen Teil, insbesondere den Verriegelungskopf, der Schwenkeinrichtung
geklappt und zum Lösen der Verbindung angehoben wird.
[0015] An dem Deckelelement ist vorteilhafterweise ein Aufnahmebolzen angeordnet ist. Der
Verriegelungskopf weist vorzugsweise eine mit dem Aufnahmebolzen korrespondierende
Bolzenaufnahme auf. Zur Verbindung der Schwenkeinrichtung mit dem Deckelelement wird
der Verriegelungskopf der Schwenkeinrichtung auf den Aufnahmebolzen des Deckelelements
gelegt. Durch die formschlüssige Verbindung, welche insbesondere infolge der korrespondierenden
Bauteile realisiert ist, sind das Deckelelement und die Schwenkeinrichtung zuverlässig
miteinander verbunden. Diese Verbindung ist vorzugsweise zusätzlich von dem Verriegelungsstift
gesichert und überwacht.
[0016] Es ist von Vorteil, wenn der Verriegelungskopf zwischen Verriegelungsstift und Aufnahmebolzen
gehalten ist. Hierdurch ist die Verbindung der Schwenkeinrichtung mit dem Deckelement
sicher ausgebildet, da sich der Verriegelungskopf durch den Verriegelungsstift nicht
von dem Aufnahmebolzen lösen kann. Alternativ oder ergänzend ist es von Vorteil, wenn
der Verriegelungsstift und der Aufnahmebolzen fluchtend zueinander angeordnet sind.
Beispielsweise weist der Verriegelungskopf hierzu eine U-förmige Aussparung als Bolzenaufnahme
auf, in welcher der Aufnahmebolzen aufgenommen wird. Im Bereich der Aussparung weist
der Verriegelungskopf eine Bohrung zur Aufnahme des Verriegelungsstiftes auf. Die
Aussparung und die Bohrung fluchten zumindest teilweise miteinander. Der Verriegelungskopf
kann hierdurch besonders platzsparend ausgebildet werden. Zur Verriegelung der Schwenkeinrichtung
sind der Verriegelungsstift in der Bohrung und der Aufnahmebolzen in der Aussparung
angeordnet. Der Verriegelungsstift wird zurückgefahren, um die Verbindung zwischen
der Schwenk- und Verriegelungseinrichtung zu lösen. Die Bolzenaufnahme des Verriegelungskopfes,
die beispielsweise als U-förmige Aussparung ausgebildet ist, und die Bohrung zur Aufnahme
des Verriegelungsstiftes können jedoch auch räumlich getrennt voneinander an dem Verriegelungskopf
ausgebildet sein.
[0017] Vorteilhafterweise weist die Schwenkeinrichtung und/oder die Verriegelungseinrichtung
eine Sensorik zur Erfassung der Position des Deckelelementes und/oder der Verriegelung
der Verbindung von Schwenkeinrichtung und Verriegelungseinrichtung auf. Die Sensorik
ist vorzugsweise mit dem Verriegelungsstift und der Gewindespindel verbunden, so dass
deren jeweilige Position von der Sensorik erfasst werden kann. Die Sensorik ermittelt
vorzugsweise, ob der Verriegelungsstift derart angeordnet ist, dass die Verbindung
zwischen der Verriegelungseinrichtung und der Schwenkeinrichtung verriegelt ist. Zum
Verriegeln ist der Verriegelungsstift vorzugsweise ausgefahren bzw. umgeklappt in
einer Sicherungsposition angeordnet. Vorzugsweise erfasst die Sensorik ebenso, wenn
der Verriegelungsstift derart angeordnet ist, dass die Verbindung zwischen der Schwenkeinrichtung
und der Verriegelungseinrichtung gelöst ist. Zum Lösen ist der Verriegelungsstift
vorzugsweise eingefahren bzw. eingeklappt in einer Trennposition angeordnet.
[0018] Zusätzlich zur Position des Verriegelungsstifts soll vorzugsweise auch die Position
der Gewindespindel in der Spindelhülse des Linearantriebs der Schwenkeinrichtung erfasst
werden. Die Position der Gewindespindel in der Spindelhülse gibt Aufschluss über die
Lage des Deckelelements relativ zum Rotorgehäuse und somit auf dessen Schließzustand.
Ist die Gewindespindel vollständig in die Spindelhülse eingefahren, so verschließt
das Deckelelement das Rotorgehäuse. Alternativ kann die Gewindespindel teilweise ausgefahren
sein, um leicht vom Rotorgehäuse beabstandet zu sein. Ebenso ist es denkbar, die Gewindespindel
vollständig auszufahren, um das Rotorgehäuse zu öffnen. In jedem Fall sind die Position
der Gewindespindel in dem Spindelgehäuse und somit auch die Lage des Deckelelements
gegenüber dem Rotorgehäuse erfasst. Durch die Überwachung zweier Bauteile, vorzugsweise
des Verriegelungsstift und der Gewindespindel, kann die Lage des Deckelelements zuverlässig
ermittelt werden. Die Drehzahl des Spinnrotors wird vorzugsweise basierend auf der
Position des Deckelelements gesteuert.
[0019] Weiterhin wird ein Verfahren zum Betreiben einer Offenend-Rotorspinnvorrichtung vorgeschlagen,
welche einen während des Spinnbetriebes in einem Rotorgehäuse umlaufenden Spinnrotor
aufweist. Das Rotorgehäuse wird mit einem Deckelelement geschlossen oder geöffnet.
Das Deckelelement wird zum Öffnen oder Schließen des Rotorgehäuses mit einer Schwenkeinrichtung
verschwenkt. Das Deckelelement wird mit einer Verriegelungseinrichtung an dem Rotorgehäuse
verriegelt. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Schwenkeinrichtung und die Verriegelungseinrichtung
wahlweise miteinander verbunden oder voneinander gelöst werden. Die Offenend-Rotorspinnvorrichtung
ist vorzugsweise gemäß der vorhergehenden Beschreibung ausgebildet.
[0020] Durch die Verbindung der Schwenkeinrichtung mit der Verriegelungseinrichtung wird
zuverlässig Aufschluss über den Schließzustand des Deckelelements gegeben. Basierend
auf dem Schließzustand des Deckelelements und folglich der Zugänglichkeit des Rotorgehäuses,
wird die Drehzahl des Spinnrotors gesteuert, so dass Verletzungen des Bedienpersonals
effizient vorgebeugt wird. Wenn die Verbindung der Schwenkeinrichtung mit der Verriegelungseinrichtung
gelöst ist, dreht sich der Spinnrotor vorzugsweise nicht oder zumindest nur langsam.
Sind die Schwenkeinrichtung und die Verriegelungseinrichtung hingegen miteinander
verbunden, kann sich der Spinnrotor mit bis zu maximaler Drehzahl drehen.
[0021] Von Vorteil ist es, wenn die Schwenkeinrichtung das Deckelelement in eine Offenposition,
Zwischenposition oder eine Schließposition bewegt. Die Schwenkeinrichtung wird hierzu
vorzugsweise manuell oder automatisch bewegt. Zum manuellen Schwenken der Schwenkeinrichtung
muss zunächst die Verriegelungseinrichtung von der Schwenkeinrichtung gelöst werden.
Die Schwenkeinrichtung kann sodann gemeinsam mit dem Deckelelement entlang einer Drehachse
der Schwenkeinrichtung in die gewünschte Position gebracht werden. Alternativ wird
der Linearantrieb der Schwenkeinrichtung angesteuert, um das Deckelelement relativ
zum Rotorgehäuse in die gewünschte Position zu bewegen. In der Schließposition ist
das Deckelelement derart angeordnet, dass das Rotorgehäuse von außen nicht zugänglich
ist und dieses folglich verschließt. In der Zwischenposition ist das Deckelelement
leicht von dem Rotorgehäuse beabstandet angeordnet, so dass beispielsweise eine Fadenendpräparation
erfolgen kann. In der Offenposition ist das Deckelelement von dem Rotorgehäuse beabstandet
angeordnet, so dass der Spinnrotor für etwaige Wartungsarbeiten vollständig zugänglich
ist. Durch die verschiedenen Positionen des Deckelelements können die Arbeiten problemlos
durchgeführt werden.
[0022] Es stellt einen Vorteil dar, wenn wenigstens eine Position des Deckelelements oder
der Schwenkeinrichtung und/oder die Verbindung von Schwenkeinrichtung und Verriegelungseinrichtung
von einer Sensorik erfasst werden. Das Deckelelement wird mithilfe der Schwenkeinrichtung
relativ zum Rotorgehäuse bewegt. Mittels der Sensorik werden Parameter der Schwenkeinrichtung
erfasst, um die genaue Position, insbesondere die Schließposition, die Offenposition
oder die Zwischenposition, des Deckelelements zu erfassen. Zusätzlich wird vorzugsweise
die Lage der Verriegelungseinrichtung gegenüber der Schwenkeinrichtung erfasst, da
die Verriegelungseinrichtung Aufschluss über den ordnungsgemäßen Schließzustand des
Deckelelements gibt. Vorzugsweise dreht sich der Spinnrotor nur infolge einer von
dem Sensor erfassten bestimmten Parameterkombination. Die Sicherheit des Bedienpersonals
ist hierdurch dauerhaft gewährleistet.
[0023] Vorteilhafterweise erfasst die Sensorik die Schließposition oder die Zwischenposition,
wenn die Schwenkeinrichtung und die Verriegelungseinrichtung miteinander verbunden
sind. In der Schließposition dreht sich der Spinnrotor vorzugsweise mit maximaler
Drehzahl, wobei sich der Spinnrotor in der Zwischenposition lediglich mit reduzierter
Drehzahl dreht. In der Schließposition ist eine Gewindespindel der Schwenkeinrichtung
vollständig in die Schwenkeinrichtung eingefahren angeordnet. Zudem sind ein Verriegelungsstift
der Verriegelungseinrichtung und ein Verriegelungskopf der Schwenkeinrichtung miteinander
verbunden. Um das Deckelelement in die Zwischenposition zu bewegen, wird die Gewindespindel
ausgefahren, so dass das Deckelelement von dem Rotorgehäuse wegbewegt wird, bis es
in der erforderlichen Position angekommen ist. Die Verbindung der Verriegelungseinrichtung
mit der Schwenkeinrichtung wird hierzu vorzugsweise nicht gelöst. Wenn die Schwenkeinrichtung
und die Verriegelungseinrichtung miteinander verbunden sind, dreht sich der Spinnrotor.
Etwaige Wartungsarbeiten können somit autonom an der Spinnstelle, manuell, mit an
jeder Spinnstelle vorhandenen Wartungselementen oder mit einem verfahrbaren Wartungsgerät
durchgeführt werden.
[0024] Des Weiteren ist es von Vorteil, dass das Deckelelement das Rotorgehäuse in der Schließposition
vollständig verschließt. In der Schließposition läuft der Spinnrotor vorzugsweise
mit maximaler Drehzahl zum Verspinnen der Fasern. In der Schließposition ist das Deckelelement
vorzugsweise so angeordnet, dass das Rotorgehäuse und somit der Spinnrotor von außen
nicht zugänglich sind. Hierbei ist die Gewindespindel vollständig eingefahren angeordnet,
so dass Deckelelement unmittelbar benachbart zum Rotorgehäuse angeordnet ist. Zur
Sicherung der Schließposition sind die Verriegelungseinrichtung und die Schwenkeinrichtung
miteinander verbunden. Die Position der Gewindespindel und der Verbindung zwischen
der Schwenkeinrichtung und der Verriegelungseinrichtung wird vorzugsweise von dem
wenigstens einen Sensor überwacht. Der sichere Betrieb der Offenend-Rotorspinnvorrichtung
ist hierdurch im autonomen sowie manuellen Betrieb dauerhaft gewährleistet.
[0025] Das Deckelelement verschließt das Rotorgehäuse vorteilhafterweise in der Zwischenposition
teilweise. In der Zwischenposition ist das Deckelelement vorzugsweise leicht von dem
Rotorgehäuse beabstandet. Das Deckelelement wird dabei soweit relativ zum Rotorgehäuse
verschwenkt, dass es im Wesentlichen halb geöffnet ist. In der Zwischenposition kann
die Reinigung des Spinnrotors oder ein Rückspulen eines fehlerhaften Garnstücks stattfinden.
[0026] Es ist von Vorteil, wenn in der Zwischenposition eine Fadenendpräparation erfolgt.
Vorzugsweise beträgt die Fadenendvorbereitungsdrehzahl weniger als 55 % der Betriebsdrehzahl
des Spinnrotors und ist vorzugsweise geringer als eine Anspinndrehzahl des Spinnrotors.
Ein Rand des Spinnrotors weist vorzugsweise eine Trennstruktur zum Unterbrechen und
Vorbereiten des Fadenendes auf. Hierfür ist es erforderlich, das Fadenende aufzufasern,
um die einzelnen Fasern des Fadenendes für den Anspinnvorgang auszurichten und von
Kurzfasern zu befreien. Das zum Anspinnen vorbereitete Fadenende muss dann mit einer
möglichst exakt bemessenen Länge wieder in den Spinnrotor zurückgeführt werden, um
sich mit dem dort abgelegten Fasermaterial wieder verbinden zu können.
[0027] Vorteilhafterweise wird der Spinnrotor gestoppt oder am Antrieb gehindert, wenn die
Verriegelungseinrichtung entriegelt ist oder sich das Deckelelement in der Offenposition
befindet. Vorzugsweise weist die Offenend-Rotorspinnvorrichtung eine Steuerung zur
Regulierung der Drehzahl des Spinnrotors auf. Die Steuerung steht vorzugsweise mit
dem Sensor zur Überwachung der Verbindung zwischen der Verriegelungseinrichtung und
der Schwenkeinrichtung in Verbindung, um eine Änderung des Betriebs zu veranlassen,
wenn die Sensorik eine Trennung der Verbindung erfasst. Ebenso wird die Betriebszahl
von der Steuerung vermindert, wenn die Position der Gewindespindel darauf hinweist,
dass das Deckelelement in die Zwischenposition oder die Offenposition bewegt wird.
Dies ist für eine gleichbleibende Garnqualität notwendig, da sich die Druckverhältnisse
in dem Spinnrotor mit dem Öffnen des Deckelements und somit auch die Fadendicke ändern.
Daneben wird auch den Sicherheitsaspekten Rechnung getragen.
[0028] Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben.
Es zeigt:
- Figur 1
- eine schematische Ansicht einer Offenend-Spinnvorrichtung in einer Schließposition,
- Figur 2
- eine schematische Draufsicht einer mit einer Verriegelungsein-richtung verbundenen
Schwenkeinrichtung,
- Figur 3
- eine schematische Vorderansicht der mit der Verriegelungsein-richtung verbundenen
Schwenkeinrichtung,
- Figur 4
- eine schematische Ansicht der Offenend-Spinnvorrichtung in einer Zwischenposition,
- Figur 5
- eine schematische Ansicht der Offenend-Spinnvorrichtung in einer Offenposition,
- Figur 6
- eine schematische Vorderansicht der Verriegelungseinrichtung und der Schwenkeinrichtung
gemäß einer alternativen Ausführungsform,
- Figur 7
- eine schematische Vorderansicht der Verriegelungseinrichtung und der Schwenkeinrichtung
gemäß einer dritten Ausführungsform,
- Figur 8
- eine schematische Vorderansicht eines alternativen Ausführungsbeispiels der Verriegelungseinrichtung
und
- Figur 9
- eine schematische Seitenansicht der Verriegelungseinrichtung gemäß Figur 8.
[0029] Bei der Beschreibung der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele werden
für Merkmale, die im Vergleich zu in anderen Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen
in ihrer Ausgestaltung und/oder Wirkweise identisch und/oder zumindest vergleichbar
sind, gleiche Bezugszeichen verwendet. Sofern diese nicht nochmals detailliert erläutert
werden, entspricht deren Ausgestaltung und/oder Wirkweise der Ausgestaltung und Wirkweise
der vorstehend bereits beschriebenen Merkmale.
[0030] Die Figur 1 zeigt eine Offenend-Rotorspinnvorrichtung 1 in einer schematischen Schnittdarstellung.
Die Offenend-Rotorspinnvorrichtung 1 weist ein Rotorgehäuse 2 auf, in welchem ein
Spinnrotor 3 drehbar gelagert ist und während des Betriebs der Offenend-Rotorspinnvorrichtung
1 mit einer Betriebsdrehzahl umläuft. Das Rotorgehäuse 2 wird von einem Deckelelement
4 abgedeckt, wobei das Deckelelement 4 um eine Drehachse 5 relativ zum Rotorgehäuse
2 schwenkbar angeordnet ist. Das Deckelelement 4 ist über eine Schwenkeinrichtung
6 mit dem Rotorgehäuse 2 verbunden, so dass das Deckelelement 4 geschlossen und geöffnet
werden kann. Die Schwenkeinrichtung 6 ist über einen Boxenrahmen 27 schwenkbar mit
dem Rotorgehäuse 2 verbunden. Hierbei ist die Schwenkeinrichtung 6 über eine zweite
Drehachse 25 mit dem Boxenrahmen 27 verbunden. Die Offenend-Rotorspinnvorrichtung
1 weist zudem eine Verriegelungseinrichtung 7 zum Verriegeln des Deckelelements 4
auf. Die Verriegelungseinrichtung 7 und die Schwenkeinrichtung 6 sind miteinander
verbunden.
[0031] Dem Spinnrotor 3 wird ein zu verspinnendes Fasermaterial über einen Faserspeisekanal
8 zugeführt. Vorzugsweise wird das Fasermaterial über eine nicht dargestellte Auflösevorrichtung
in Einzelfasern aufgelöst. Der im Spinnrotor 3 produzierte Faden wird über einen Fadenabzugskanal
9 abgezogen und mittels einer nicht dargestellten Spulvorrichtung auf eine Spule aufgewickelt.
[0032] Die Verriegelungsvorrichtung 7 umfasst einen Antrieb 10, welcher mit einem Verriegelungsstift
11 in Wirkverbindung steht. Der Verriegelungsstift 11 ist durch den Antrieb 10 beweglich
angeordnet, so dass der Verriegelungsstift 11 die Verbindung zwischen der Verriegelungsvorrichtung
7 und der Schwenkeinrichtung 6 fixieren oder lösen kann. Der Verriegelungsstift 11
ist zum Verriegeln der Schwenkeinrichtung 6 über einem Verriegelungskopf 12 der Schwenkeinrichtung
6 angeordnet.
[0033] Der Verriegelungskopf 12 ist drehfest mit einem Linearantrieb 13 der Schwenkeinrichtung
6 verbunden. Der Linearantrieb 13 umfasst einen Schrittmotor 14 mittels welchem eine
Gewindespindel 15 ein- und ausgefahren werden kann, um das Deckelelement 4 zu bewegen.
Die Gewindespindel 15 ist vorzugsweise in einer Spindelhülse 16 angeordnet. Die Gewindespindel
15 und die Spindelhülse 16 weist miteinander korrespondierende Gewinde auf. Alternativ
kann der Linearantrieb 13 ein Pneumatikzylinder oder ein Hydraulikzylinder sein.
[0034] Der Verriegelungskopf 12 ist am deckelelementseitigen Ende der Gewindespindel 15
drehfest mit dieser verbunden. Die Gewindespindel 15 weist hierzu eine Verdrehsicherung
17 auf. Die Verdrehsicherung 17 ist nur schematisch angedeutet. In jedem Fall bewirkt
die Verdrehsicherung 17, dass die Drehbewegung der Gewindespindel 15 nicht auf den
Verriegelungskopf 12 übertragen wird. Die Verdrehsicherung 17 ist im Wesentlichen
als bewegliche Führung mit dem Linearantrieb 13 verbunden. Dabei mündet die Gewindespindel
15 an ihrem deckelseitigen Ende vorzugsweise in der Verdrehsicherung 17, so dass die
Rotation der Gewindespindel 15 nicht auf die Verdrehsicherung 17 übertragen wird.
Die rotatorische Bewegung der Gewindespindel 15 wird in eine translatorische Bewegung
umgewandelt, um das Deckelelement 4 zu öffnen. Wird die Gewindespindel 15 von dem
Schrittmotor 14 ausgefahren, so bewegt sich die Verdrehsicherung 17 vorzugsweise translatorisch
in die Kraftrichtung. Hierbei ist der Verriegelungskopf 12 vorzugsweise mit der Verdrehsicherung
17 verbunden, so dass die translatorische Bewegung der Verdrehsicherung 17 auf den
Verriegelungskopf 12 übertragen wird, um das Deckelelement 4 zu öffnen bzw. zu schließen.
Der Verriegelungskopf 12 kann somit nur translatorisch jedoch nicht rotatorisch bewegt
werden.
[0035] Die Gewindespindel 15 ist vollständig in die Spindelhülse 16 eingefahren, so dass
das Deckelelement 4 das Rotorgehäuse 2 verschließt. Um das Deckelelement 4 in einer
hierdurch eingenommenen Schließposition 18 zu halten, weist der Verriegelungskopf
12 eine Bolzenaufnahme auf und ist formschlüssig mit einem Aufnahmebolzen 19 verbunden.
Die Bolzenaufnahme des Verriegelungskopfes 12 und der Aufnahmebolzen 19 sind zueinander
korrespondierend ausgebildet. Die formschlüssige Verbindung zwischen dem Verriegelungskopf
12 und dem Aufnahmebolzen 19 ist zusätzlich durch den Verriegelungsstift 11 der Verriegelungseinrichtung
7 gesichert. In der Schließposition 18 ist der Verriegelungsstift 11 über dem Verriegelungskopf
12 angeordnet, so dass sich der Verriegelungskopf 12 und somit die Schwenkeinrichtung
6 nicht aus der Schließposition 18 lösen können. Die Schwenkeinrichtung 6 und die
Verriegelungseinrichtung 7 sind durch den Verriegelungsstift 11 miteinander verbunden.
[0036] In der Figur 2 ist die Verbindung der Verriegelungseinrichtung 7 und der Schwenkeinrichtung
6 schematisch dargestellt. Der Verriegelungsstift 11 nimmt im dargestellten Ausführungsbeispiel
eine Sicherungsposition 20 ein. Der Verriegelungsstift 11 steht mit dem Antrieb 10
in Verbindung, so dass dieser von dem Verriegelungskopf 12 getrennt und in eine Trennposition
21 (vgl. Fig. 6 und 7) bewegt werden kann. Der Antrieb ist ein Hubmagnet 22, dessen
Funktionsweise hinlänglich bekannt ist und daher nicht im Detail beschrieben wird.
Die Schwenkeinrichtung 6 umfasst den Schrittmotor 14, mittels welchem der Verriegelungskopf
12 linear bewegt werden kann.
[0037] Weiterhin weist die Offenend-Rotorspinnvorrichtung einen Sensor 23 zur Erfassung
der Position des Verriegelungskopfes 12 sowie der Position der Gewindespindel 15 (vgl.
Fig. 1) auf. Um die Position der Gewindespindel 15 zu überwachen, werden bei aktiviertem
Schrittmotor 14 die Schritte des Schrittmotors 14 gezählt. Der Schrittmotor 14 ist
in der Schließposition 18 gemäß der Figur 1 nicht aktiviert, so dass auch keine Schritte
erfasst werden können. Weiterhin erfasst die Sensorik 23 die Position des Verriegelungsstifts
11, insbesondere dessen relative Position gegenüber dem Verriegelungskopf 12.
[0038] Die Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung des den Verriegelungskopf 12 fixierenden
Verriegelungsstiftes 11. Der Verriegelungskopf 12 ist zwischen dem Aufnahmebolzen
19 und dem Verriegelungsstift 11 angeordnet. Der Verriegelungskopf 12 kann sich somit
nicht aus seiner Sicherungsposition 20 lösen, so dass keine unerwünschte Positionsänderung
des Deckelelements 4 erfolgen kann.
[0039] Die in den Figuren 1 bis 3 beschrieben Schließposition 18 des Deckelelements 4 ist
maßgeblich für den Betrieb des Spinnrotors 3. Zur Sicherheit des Bedienpersonals darf
der Spinnrotor 3 nur mit hohen Betriebszahlen laufen, wenn vom Sensor 23 erfasst ist,
dass der Verriegelungsstift 11 den Verriegelungskopf 12 wirksam verriegelt und die
Gewindespindel 15 in der vorgegebenen eingefahrenen Position angeordnet ist. Die Position
der Gewindespindel 15 ermittelt die Sensorik 23 anhand der getätigten Schritte des
Schrittmotors 14.
[0040] In der Figur 4 ist das Deckelelement 4 in einer Zwischenposition 24 angeordnet. In
der Zwischenposition 24 ist das Deckelelement 4 von dem Rotorgehäuse 2 beabstandet
angeordnet, so dass eine Fadenendpräparation, Faserbartregulierung oder Wartung erfolgen
kann. Um das Deckelelement 4 von der Schließposition 18 gemäß der Figur 1 in die Zwischenposition
24 gemäß der Figur 4 zu bewegen, wird der Schrittmotor 14 aktiviert, so dass die Gewindespindel
15 ausgefahren wird. Das Deckelelement 4 ist durch den mit dem Aufnahmebolzen 19 verbundenen
Verriegelungskopf 12 kraftübertragend mit der Gewindespindel 15 verbunden. Infolge
der linearen Bewegung der Gewindespindel 15 wird das Deckelelement 4 gemeinsam mit
der Gewindespindel 15 in Kraftrichtung verschoben. Hierbei wird das Deckelelement
4 vorzugsweise um seine Drehachse 5 gedreht. Das Deckelelement 4 und die Schwenkeinrichtung
6 werden durch die Verdrehsicherung 17 stabilisiert.
[0041] Die Schwenkeinrichtung 6 ist zudem über den Boxenrahmen 27 schwenkbar mit dem Rotorgehäuse
2 verbunden. Um das Deckelelement 4 manuell gegenüber dem Rotorgehäuse 2 zu schwenken,
wird die Verbindung zwischen der Schwenkeinrichtung 6 und der Verriegelungseinrichtung
7 vorzugsweise gemäß der Figuren 6 und 7 getrennt. Das Deckelelement 4 kann somit
über den maximalen Ausschub der Gewindespindel 15 hinweg geöffnet werden. Weiterhin
ist die Schwenkeinrichtung 6 derart gegenüber dem Deckelelement 4, insbesondere dessen
Drehachse 5, angeordnet, dass sich diese gegeneinander verspannen, wodurch der Linearantrieb
13 in seiner Position fixiert wird.
[0042] Die Sensorik 23 erfasst die Schritte des Schrittmotors 14, welche erfolgen um die
Gewindespindel 15 zu drehen und aus der Spindelhülse 16 auszufahren. Bei Erreichen
einer definierten Schrittzahl wird vom Sensor 23 die Zwischenposition 24 erfasst.
Eine nicht dargestellte Steuerung veranlasst vorzugsweise das Anhalten des Schrittmotors
14 sowie eine Reduzierung der Drehzahl des Spinnrotors 3. Der Verriegelungsstift 11
ist während der Positionsänderung des Deckelelements 4 in der ausgefahrenen Sicherungsposition
20 (vgl. Fig. 2) gehalten, welche ebenso von dem Sensor 23 überwacht wird.
[0043] In der Zwischenposition 24 wird der Spinnrotor 3 gesteuert, so dass er lediglich
mit einer niedrigen Drehzahl, z. Bsp. im Bereich von maximal 50000 1/min, läuft. In
der Zwischenposition 24 ist die Schwenkeinrichtung 6 leicht geschwenkt angeordnet.
Das Deckelelement 4 ist zwischen 2 und 10 Grad um die Vertikalachse des Rotorgehäuses
2 gedreht, so dass es leicht von diesem beabstandet ist.
[0044] Die Figur 5 zeigt eine schematische Darstellung der Offenend-Rotorspinnvorrichtung
1, wobei sich das Deckelelement 4 in einer Offenposition 26 befindet. In der Offenposition
26 ist das Deckelelement 4 entlang der Vertikalachse um etwa 60 Grad gedreht. Hierzu
wird der Linearantrieb 13 angesteuert, so dass die Gewindespindel 15 von dem Schrittmotor
14 ausgefahren wird, bis die gewünschte Position und Schrittzahl erreicht ist. Der
Verriegelungsstift 11 und der Verriegelungskopf 12 sind während diesem Vorgang miteinander
verbunden. Die Sensorik 23 detektiert anhand der Schrittzahl des Schrittmotors 14,
dass sich die Gewindespindel 15 und somit auch das Deckelelement 4 in der Offenposition
26 befinden. Ebenso überwacht die Sensorik 23 die Verbindung zwischen dem Verriegelungskopf
12 und dem Verriegelungsstift 11. In der Offenposition 26 wird der Spinnrotor 3 nicht
angetrieben, so dass dieser gereinigt oder gewartet werden kann. Von der Offenposition
26 ausgehend kann das Deckelelement 4 durch Aktivierung des Linearantriebs 13 zurück
in die Zwischenposition 24 oder in die Schließposition 18 gemäß der Figuren 1 und
4 bewegt werden.
[0045] Die Figur 6 zeigt eine schematische Darstellung der Verbindung der Verriegelungsvorrichtung
7 mit der Schwenkeinrichtung 6. Der Verriegelungsstift 11 ist von dem Verriegelungskopf
12 zurückgezogen (durch die gestrichelte Linie angedeutet), so dass die Verriegelungsvorrichtung
7 und die Schwenkeinrichtung 6 voneinander getrennt sind. Hierzu wird von dem Hubmagnet
22 ein Magnetfeld erzeugt, welches den Verriegelungsstift 11 einzieht. Ebenso kann
der Verriegelungsstift 11 von einem herkömmlichen Linearantrieb 13 eingezogen oder
ausgefahren werden. Die getrennte Verbindung wird vom Sensor 23 erfasst, woraufhin
der Spinnrotor 3 angehalten wird. Der Spinnrotor 3 läuft nicht, wenn der Verriegelungsstift
11 von dem Verriegelungskopf 12 getrennt ist.
[0046] Die Figur 7 zeigt eine schematische Darstellung der Offenend-Rotorspinnvorrichtung
1, wobei der Verriegelungsstift 11 von dem Verriegelungskopf 12 getrennt ist. Der
Verriegelungsstift 11 wird von dem Verriegelungskopf 12 getrennt, um das Deckelelement
4 (vgl. Fig. 1, 4 und 5) manuell schwenken zu können. Vorzugsweise wird das Deckelelement
4 manuell um seine Drehachse 5 geschwenkt. Alternativ oder ergänzend ist es denkbar,
zusätzlich den Linearantrieb um seine zweite Drehachse 25 zu schwenken, um das Deckelelement
4 weiter zu öffnen. Das Deckelelement 4 kann hierdurch in die Zwischenposition 24,
Offenposition 26 sowie zurück in die Schließposition 18 bewegt werden. Wenn das Deckelement
4 manuell geöffnet wird, gibt die Sensorik 23 vorzugsweise das Signal 3, um den Spinnrotor
3 zu stoppen.
[0047] Die Figur 8 zeigt eine schematische Darstellung des Verriegelungskopfes 12 gemäß
einer alternativen Ausführungsform. Hierin weist der Verriegelungskopf 12 eine U-förmige
Aussparung 28 als Bolzenaufnahme auf. Die Gewindespindel 15 ist mit ihrem Verriegelungskopf
12 über die U-förmige Aussparung 28 auf dem Aufnahmebolzen 19 aufgenommen. Der Verriegelungskopf
12 weist weiterhin eine Bohrung 29 auf, in welche der Verriegelungsstift 11 gemäß
der nachfolgend beschriebenen Figur 9 zur Verriegelung des Verriegelungskopfes 12
einfahren kann.
[0048] Die Figur 9 zeigt eine schematische Seitenansicht der Verriegelungseinrichtung 7
mit einem Verriegelungskopf 12 gemäß der Figur 8. Der Verriegelungskopf 12 ist dabei
geschnitten dargestellt, um die Funktionsweise der Verriegelung deutlich zu machen.
Der Verriegelungsstift 11 und der Aufnahmebolzen 19 sind auf einer Achse fluchtend
zueinander angeordnet. Wie bereits zu Figur 8 beschrieben, nimmt der Verriegelungskopf
12 den Aufnahmebolzen 19 in seiner U-förmigen Aussparung 28 auf. Der Verriegelungsstift
11 ist vorliegend ausgefahren dargestellt, so dass er in die Bohrung 29 eingefahren
ist und der Verriegelungskopf 12 gesichert in seiner Schließposition 18 gehalten ist.
Der Verriegelungsstift 11 ist somit vollständig von der Bohrung 29 umschlossen, so
dass sich der Verriegelungskopf 12 nicht von dem Aufnahmebolzen 19 lösen kann.
[0049] Zum Lösen der Verriegelung kann der Verriegelungsstift 11 gemäß der vorhergehenden
Beschreibung zurückgezogen werden, so dass er nicht mehr in der Bohrung 29 angeordnet
ist. Durch die entsprechende Ausbildung des Schrittmotors 14 ist der Verriegelungskopf
12 auch bei zurückgezogenem Verriegelungsstift 11 auf dem Aufnahmebolzen 19 gehalten.
Der Verriegelungskopf 12 stützt sich im Wesentlichen auf dem Aufnahmebolzen 19 ab.
Zum manuellen Öffnen des Deckelelements 4 wird die Gewindespindel 15 mit dem Verriegelungskopf
12 angehoben, so dass der Aufnahmebolzen 19 nicht mehr in der Aussparung 28 angeordnet
ist. Die Verriegelungseinrichtung 7 ist hierdurch vollständig entriegelt.
[0050] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sind ebenso möglich wie eine
Kombination der Merkmale, auch wenn diese in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen
dargestellt und beschrieben sind.
Bezugszeichenliste
[0051]
- 1
- Offenend-Rotorspinnvorrichtung
- 2
- Rotorgehäuse
- 3
- Spinnrotor
- 4
- Deckelelement
- 5
- Drehachse
- 6
- Schwenkeinrichtung
- 7
- Verriegelungseinrichtung
- 8
- Faserspeisekanal
- 9
- Fadenabzugskanal
- 10
- Antrieb
- 11
- Verriegelungsstift
- 12
- Verriegelungskopf
- 13
- Linearantrieb
- 14
- Schrittmotor
- 15
- Gewindespindel
- 16
- Spindelhülse
- 17
- Verdrehsicherung
- 18
- Schließposition
- 19
- Aufnahmebolzen
- 20
- Sicherungsposition
- 21
- Trennposition
- 22
- Hubmagnet
- 23
- Sensorik
- 24
- Zwischenposition
- 25
- Zweite Drehachse
- 26
- Offenposition
- 27
- Boxenrahmen
- 28
- Aussparung
- 29
- Bohrung
1. Offenend-Rotorspinnvorrichtung (1) mit einem in einem Rotorgehäuse (2) angeordneten
Spinnrotor (3), wobei das Rotorgehäuse (2) von einem Deckelelement (4) abgedeckt ist,
und eine Schwenkeinrichtung (6) zum Öffnen und Schließen sowie eine Verriegelungseinrichtung
(7) zum Verriegeln des Deckelelementes (4) vorgesehen ist, wobei in dem Deckelelement
(4) ein Faserspeisekanal (8) und ein Fadenabzugskanal (9) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schwenkeinrichtung (6) und die Verriegelungseinrichtung (7) miteinander verbunden
sind.
2. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach dem vorherigen Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkeinrichtung (6) einen vorzugsweise schwenkbar gelagerten Linearantrieb
(13) aufweist.
3. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der insbesondere schwenkbare Linearantrieb (13) einen Schrittmotor (14) und eine
Gewindespindel (15) aufweist.
4. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Gewindespindel (15) ein Verriegelungskopf (12) angeordnet ist.
5. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindespindel (15) eine Verdrehsicherung (17) aufweist.
6. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungseinrichtung (7) einen Antrieb (10), insbesondere einen Hubmagneten
(22), aufweist.
7. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (10) einen Verriegelungsstift (11) zur Verriegelung oder zum Lösen der
Verbindung zwischen Schwenkeinrichtung (6) und Verriegelungseinrichtung (7) aufweist.
8. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Deckelelement (4) ein Aufnahmebolzen (19) angeordnet ist.
9. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verriegelungskopf (12) zwischen Verriegelungsstift (11) und Aufnahmebolzen (19)
gehalten ist und/oder dass der Verriegelungsstift (11) und der Aufnahmebolzen (19)
fluchtend zueinander angeordnet sind.
10. Offenend-Rotorspinnvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkeinrichtung (6) und/oder die Verriegelungseinrichtung (7) eine Sensorik
(23) aufweist zur Erfassung der Position des Deckelelementes (4) und/oder der Verriegelung
der Verbindung von Schwenkeinrichtung (6) und Verriegelungseinrichtung (7).
11. Verfahren zum Betreiben einer Offenend-Rotorspinnvorrichtung (1), die einen während
des Spinnbetriebes in einem Rotorgehäuse (2) umlaufenden Spinnrotor (3) aufweist,
wobei das Rotorgehäuse (2) mit einem Deckelelement (4) geschlossen oder geöffnet wird,
und das Deckelelement (4) zum Öffnen oder Schließen des Rotorgehäuses (2) mit einer
Schwenkeinrichtung (6) verschwenkt und zum Verriegeln des Deckelelementes (4) mit
einer Verriegelungseinrichtung (7) verriegelt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schwenkeinrichtung (6) und die Verriegelungseinrichtung (7) wahlweise miteinander
verbunden oder voneinander gelöst werden.
12. Verfahren nach dem vorherigem Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkeinrichtung (6) das Deckelelement (4) in eine Offenposition (26), Zwischenposition
(24) oder eine Schließposition (18) bewegt.
13. Verfahren nach einem der vorherigem Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Position des Deckelelements (4), insbesondere die Schließposition
(18) oder die Zwischenposition (24), oder der Schwenkeinrichtung (6) und/oder die
Verbindung von Schwenkeinrichtung (6) und Verriegelungseinrichtung (7) von einer Sensorik
(23) erfasst werden.
14. Verfahren nach einem der vorherigem Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Deckelelement (4) das Rotorgehäuse (2) in der Schließposition (18) vollständig
verschließt und dass das Deckelelement (4) das Rotorgehäuse (2) in der Zwischenposition
(24) teilweise verschließt.
15. Verfahren nach einem der vorherigem Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Zwischenposition (24) eine Fadenendpräparation erfolgt.
16. Verfahren nach einem der vorherigem Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Spinnrotor (3) gestoppt wird oder am Antrieb (10) gehindert wird, wenn die Verriegelungseinrichtung
(7) entriegelt ist oder sich das Deckelelement (4) in der Offenposition (26) befindet.