[0001] Die folgende Erfindung betrifft einen Steckverbinder zur Verbindung mit einer komplementären
Steckdose in einem Betriebszustand zur Herstellung einer Datenverbindung, ein Steckverbindersystem
zur Herstellung einer Datenverbindung und ein Verfahren zur Herstellung eines Steckverbinders
zur Verbindung mit einer komplementären Steckdose in einem Betriebszustand zur Herstellung
einer Datenverbindung.
[0002] Auf dem Gebiet der Steckverbinder hat sich das Push-Pull Verriegelungssystem für
die Verbindung zwischen Steckern und Steckdosen als sicher und zuverlässig erwiesen,
wobei eine solche Verbindung auch unter extremsten Umweltbedingungen verwirklicht
werden kann. Zudem ist es möglich, die Verbindung ohne Schrauben oder andere Werkzeuge
herzustellen und wieder zu lösen. Hierbei ist es wichtig, insbesondere angesichts
der möglichen Umweltbedingungen, den Steckverbinder adäquat zu schützen und abzudichten.
Bislang wurde dies durch eine lose Dichtung an dem Stecker gewährleistet. Hierdurch
konnte die Dichtung schnell und einfach an dem Stecker angebracht werden. Ein allgemeines
Problem ist jedoch, dass eine solche lose Dichtung schnell von dem Stecker abfallen
oder an diesem verrutschen kann, wodurch eine sichere Abdichtung nicht gewährleistet
werden kann.
[0003] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen abgedichteten Steckverbinder
zur Verbindung mit einer Steckdose mit verbesserter Dichtungssicherheit zu ermöglichen.
[0004] Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte
Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0005] Ein Aspekt der Erfindung betrifft einen Steckverbinder zur Verbindung mit einer komplementären
Steckdose in einem Betriebszustand zur Herstellung einer Datenverbindung, umfassend:
ein Verbindergehäuse umfassend eine Verbindungseinrichtung, welche ausgebildet ist,
mit der komplementären Steckdose zumindest teilweise in Eingriff zu gelangen und damit
verbunden zu werden; ein umlaufendes Dichtelement, wobei das umlaufende Dichtelement
an der Verbindungseinrichtung angeordnet ist; und ein umlaufendes Presselement, das
ausgelegt ist, das umlaufende Dichtelement an dem Verbindergehäuse zu fixieren, wobei
das umlaufende Dichtelement ausgelegt ist, in dem Betriebszustand eine Dichtung gegenüber
dem Verbindergehäuse herzustellen.
[0006] Der Betriebszustand definiert hierbei insbesondere einen Zustand des Steckverbinders,
in dem der Steckverbinder vollständig mit der komplementären Steckdose verbunden und
betriebsfähig ist. Die in einem solchen Betriebszustand hergestellte Datenverbindung
kann eine beliebige Datenverbindung darstellen, wobei die Datenverbindung bevorzugt
eine elektrische Datenverbindung und/oder eine Ethernet-Datenverbindung ist. Der erfindungsgemäße
Steckverbinder ist jedoch nicht nur auf die Herstellung von Datenverbindungen beschränkt,
und kann auch in anderen Verbindungssystemen Verwendung finden.
[0007] Das Verbindergehäuse kann zylindrisch ausgebildet sein, wobei ein Zylinderradius
des Verbindergehäuses nicht zwingend konstant entlang des Verbindergehäuses sein muss.
Das Verbindergehäuse kann ferner starr ausgebildet sein, wobei starr in diesem Sinne
eine hohe Formstabilität gegenüber externen Kräften bedeutet. Der Fachmann ist in
seiner Wahl für ein geeignetes Material für das Verbindergehäuse nicht beschränkt,
und ein mögliches Material könnte ein Metall, ein Polymer, ein Kompositmaterial oder
eine beliebige Kombination von Materialien sein. Die Verbindungseinrichtung ist ausgebildet,
mit einer komplementären Steckdose zumindest teilweise in Eingriff zu gelangen. Hierdurch
wird eine Verbindung zwischen Steckdose und Steckverbinder hergestellt. Die Verbindungseinrichtung
kann insbesondere an einem Ende des Verbindergehäuses angeordnet sein und sich parallel
zu einer Steckverbinderachse erstrecken.
[0008] Das umlaufende Dichtelement ist ausgebildet, um das Verbindergehäuse zu umlaufen,
wobei das Dichtelement vorzugsweise das Verbindergehäuse geschlossen umläuft. Insbesondere
kann das Dichtelement hierfür als Dichtring oder Dichtring-artig ausgebildet sein.
Das Dichtelement kann insbesondere elastisch verformbar ausgebildet sein. Elastisch
verformbar bedeutet in diesem Sinne die Fähigkeit, sich äußeren Kräften durch Verformen
anzupassen und die ursprüngliche Form wieder einzunehmen, sobald die äußeren Kräfte
nicht mehr auftreten. Das Dichtmittel kann ferner aus einem haltbaren, korrosionsresistenten
Polymer ausgebildet sein, wodurch die Haltbarkeit des Dichtmittels vorteilhaft erhöht
wird.
[0009] Das umlaufende Presselement ist ausgebildet, das umlaufende Dichtmittel an dem Verbindergehäuse,
und insbesondere an der Verbindungseinrichtung, zu fixieren, insbesondere durch ein
Klemmen des Dichtelements. Klemmen in diesem Sinne bedeutet ein Einschließen zumindest
eines Teils des Dichtelements zwischen dem Presselement und dem Verbindergehäuse,
wobei das Dichtmittel durch das Einschließen in mindestens einer Richtung komprimiert
wird. Hierdurch wird ein Abfallen des Dichtelements von dem Verbindergehäuse vorteilhaft
vermieden. Das umlaufende Presselement kann als umlaufender Pressring ausgebildet
sein. Das Presselement kann ferner starr ausgebildet sein, wobei starr in diesem Sinne
eine hohe Formstabilität gegenüber externen Kräften bedeutet. Der Fachmann ist in
seiner Wahl für ein geeignetes Material für das Presselement nicht beschränkt, und
ein mögliches Material könnte ein Metall, ein Polymer, ein Kompositmaterial oder eine
beliebige Kombination von Materialien sein, wobei das Material des Pressrings dem
Material des Verbindergehäuses entsprechen kann.
[0010] Das Dichtelement ist ausgebildet, in dem Betriebszustand eine Dichtung gegenüber
dem Verbindergehäuse herzustellen. Hierdurch kann vorteilhaft ein ungewünschter Materialtransfer,
zum Beispiel von Flüssigkeit oder Staub, zwischen Verbindergehäuse und Dichtelement
reduziert oder vermieden werden.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das umlaufende Dichtelement ausgelegt, in
dem Betriebszustand ferner eine Dichtung gegenüber der komplementären Steckdose herzustellen.
Hierdurch kann vorteilhaft ein ungewünschter Materialtransfer, zum Beispiel von Flüssigkeit
oder Staub, zwischen Steckdose und Dichtelement reduziert oder vermieden werden. Daher
kann besonders vorteilhaft ein ungewünschter Materialtransfer, zum Beispiel von Flüssigkeit
oder Staub, zwischen Steckdose und Verbindergehäuse reduziert oder vermieden werden.
[0012] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft einen Steckverbinder zur Verbindung mit
einer komplementären Steckdose in einem Betriebszustand zur Herstellung einer Datenverbindung,
umfassend: ein Verbindergehäuse umfassend eine Verbindungseinrichtung, welche ausgebildet
ist, mit der komplementären Steckdose zumindest teilweise in Eingriff zu gelangen
und damit verbunden zu werden; ein umlaufendes Dichtelement, wobei das umlaufende
Dichtelement an der Verbindungseinrichtung angeordnet ist; und ein umlaufendes Presselement,
das ausgelegt ist, das umlaufende Dichtelement an dem Verbindergehäuse zu fixieren,
wobei das umlaufende Dichtelement ausgelegt ist, in dem Betriebszustand eine Dichtung
gegenüber der komplementären Steckdose herzustellen.
[0013] Der Betriebszustand definiert hierbei insbesondere einen Zustand des Steckverbinders,
in dem der Steckverbinder vollständig mit der komplementären Steckdose verbunden und
betriebsfähig ist. Die in einem solchen Betriebszustand hergestellte Datenverbindung
kann eine beliebige Datenverbindung darstellen, wobei die Datenverbindung bevorzugt
eine elektrische Datenverbindung und/oder eine Ethernet-Datenverbindung ist. Der erfindungsgemäße
Steckverbinder ist jedoch nicht nur auf die Herstellung von Datenverbindungen beschränkt,
und kann auch in anderen Verbindungssystemen Verwendung finden.
[0014] Das Verbindergehäuse kann zylindrisch ausgebildet sein, wobei ein Zylinderradius
des Verbindergehäuses nicht zwingend konstant entlang des Verbindergehäuses sein muss.
Das Verbindergehäuse kann ferner starr ausgebildet sein, wobei starr in diesem Sinne
eine hohe Formstabilität gegenüber externen Kräften bedeutet. Der Fachmann ist in
seiner Wahl für ein geeignetes Material für das Verbindergehäuse nicht beschränkt,
und ein mögliches Material könnte ein Metall, ein Polymer, ein Kompositmaterial oder
eine beliebige Kombination von Materialien sein. Die Verbindungseinrichtung ist ausgebildet,
mit einer komplementären Steckdose zumindest teilweise in Eingriff zu gelangen. Hierdurch
wird eine Verbindung zwischen Steckdose und Steckverbinder hergestellt. Die Verbindungseinrichtung
kann insbesondere an einem Ende des Verbindergehäuses angeordnet sein und sich parallel
zu einer Steckverbinderachse erstrecken.
[0015] Das umlaufende Dichtelement ist ausgebildet, um das Verbindergehäuse zu umlaufen,
wobei das Dichtelement vorzugsweise das Verbindergehäuse geschlossen umläuft. Insbesondere
kann das Dichtelement hierfür als Dichtring oder Dichtring-artig ausgebildet sein.
Das Dichtelement kann insbesondere elastisch verformbar ausgebildet sein. Elastisch
verformbar bedeutet in diesem Sinne die Fähigkeit, sich äußeren Kräften durch Verformen
anzupassen und die ursprüngliche Form wieder einzunehmen, sobald die äußeren Kräfte
nicht mehr auftreten. Das Dichtmittel kann ferner aus einem haltbaren, korrosionsresistenten
Polymer ausgebildet sein, wodurch die Haltbarkeit des Dichtmittels vorteilhaft erhöht
wird.
[0016] Das umlaufende Presselement ist ausgebildet, das umlaufende Dichtmittel an dem Verbindergehäuse,
und insbesondere an der Verbindungseinrichtung, zu fixieren, insbesondere durch ein
Klemmen des Dichtelements. Klemmen in diesem Sinne bedeutet ein Einschließen zumindest
eines Teils des Dichtelements zwischen dem Presselement und dem Verbindergehäuse,
wobei das Dichtmittel durch das Einschließen in mindestens einer Richtung komprimiert
wird. Hierdurch wird ein Abfallen des Dichtelements von dem Verbindergehäuse vorteilhaft
vermieden. Das umlaufende Presselement kann als umlaufender Pressring ausgebildet
sein. Das Presselement kann ferner starr ausgebildet sein, wobei starr in diesem Sinne
eine hohe Formstabilität gegenüber externen Kräften bedeutet. Der Fachmann ist in
seiner Wahl für ein geeignetes Material für das Presselement nicht beschränkt, und
ein mögliches Material könnte ein Metall, ein Polymer, ein Kompositmaterial oder eine
beliebige Kombination von Materialien sein, wobei das Material des Pressrings dem
Material des Verbindergehäuses entsprechen kann.
[0017] Das Dichtelement ist ausgebildet, in dem Betriebszustand eine Dichtung gegenüber
der komplementären Steckdose herzustellen. Hierdurch kann vorteilhaft ein ungewünschter
Materialtransfer, zum Beispiel von Flüssigkeit oder Staub, zwischen Steckdose und
Dichtelement reduziert oder vermieden werden.
[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Steckverbinder ferner eine umlaufende
Verbindergehäuse-Schulter, an welcher das Dichtelement angeordnet ist. Die Verbindergehäuse-Schulter
kann ferner ausgebildet sein, so dass ein Durchmesser des Verbindergehäuses an der
Verbindergehäuse-Schulter größer ist als ein Durchmesser des Verbindergehäuses an
der Verbindungseinrichtung. In einer weiteren Ausführungsform fixiert das Presselement
das umlaufende Dichtelement an der umlaufenden Verbindergehäuse-Schulter. Hierdurch
wird ein sicherer Sitz des Dichtelements an dem Verbindergehäuse gewährleistet.
[0019] In einer weiteren Ausführungsform ist das umlaufende Presselement durch einen Reibschluß
bzw. einen Presssitz an dem Verbindergehäuse befestigt. Hierdurch wird ein sicherer
Sitz des Presselements an dem Verbindergehäuse gewährleistet. Insbesondere werden
aufwendige Befestigungsverfahren wie z.B. Schweißen oder Löten vermieden. Das Presselement
kann jedoch auch durch solche Verfahren an dem Verbindergehäuse befestigt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Presselement durch ein Verschrauben mit
dem Verbindergehäuse an dem Verbindergehäuse befestigt, wodurch ein Austausch des
Dichtelements ermöglicht wird.
[0020] In einer weiteren Ausführungsform weist das umlaufende Dichtelement eine umlaufende
Dichtlippe auf, welche ausgelegt ist, mit dem Presselement, insbesondere mit einer
Schulter des Presselements in Eingriff zu gelangen. Die Dichtlippe ermöglicht einen
optimalen Eingriff zwischen Presselement und Dichtelement. Hierdurch kann die Dichtlippe
durch das Presselement an dem Verbindergehäuse, insbesondere an der Verbindergehäuse-Schulter
befestigt werden. Ferner wird durch eine solche Ausführungsform zusätzlich ein Materialaufwand
des Dichtelements reduziert.
[0021] In einer weiteren Ausführungsform weist das umlaufende Dichtelelement eine umlaufende
Dichtelementnut auf. Durch die Dichtelementnut wird eine Flexibilität des Dichtelements
erhöht, wodurch eine einfachere Montage des Dichtelements an dem Verbindergehäuse
ermöglicht wird.
[0022] In einer weiteren Ausführungsform ist die Dichtelementnut in dem Betriebszustand
durch die Steckdose zumindest teilweise komprimiert. Hierdurch wird ein sicherer und
dichter Sitz der Steckdose an dem Dichtelement gewährleistet. Die Dichtelementnut
kann bevorzugt ausgebildet sein, in Richtung der Verbindergehäuse-Schulter geöffnet
zu sein, wodurch die Dichtelementnut vorteilhaft durch die Verbindergehäuse-Schulter
vor Schmutz und Beschädigungen geschützt ist.
[0023] In einer weiteren Ausführungsform umfasst die Verbindungseinrichtung mindestens eine
Rasteinrichtung, die ausgelegt ist, mit der komplementären Steckdose in Eingriff zu
gelangen. Die mindestens eine Rasteinrichtung kann hierbei als mindestens ein Rastzahn
ausgebildet sein, der mit einer komplementären Rastzahnaufnahme der komplementären
Steckdose in Eingriff gelangt. Alternativ kann auch die zumindest eine Rasteinrichtung
als Rastzahnaufnahme ausgebildet sein, die in Eingriff mit einem komplementären Rastzahn
der komplementären Steckdose gelangt. Hierbei umfasst die Verbindungseinrichtung mindestens
zwei, bevorzugt drei Rasteinrichtungen, wobei die Abstände zwischen benachbarten Rasteinrichtungen
identisch sind. Die Rasteinrichtung ist jedoch nicht auf eine Rastzahn-Rastzahnaufnahme-Kombination
beschränkt. Vielmehr kann eine Vielzahl von möglichen Befestigungseinrichtungen verwendet
werden. Hierdurch wird ein sicherer Sitz der Steckdose an der Verbindungseinrichtung
gewährleistet. Insbesondere ist die zumindest eine Rasteinrichtung ausgebildet, mit
der Steckdose derart in Eingriff zu gelangen, so dass die Steckdose das Dichtelement
elastisch verformt.
[0024] In einer weiteren Ausführungsform weist das Dichtelement eine Shore-A Materialhärte
von 40 Shore bis 60 Shore, besonders bevorzugt von 45 Shore bis 55 Shore auf. Hierdurch
wird eine einfache Handhabung des Dichtelements während eines Montieren an dem Verbindergehäuse
gewährleistet. Insbesondere ist es hierdurch möglich, ein eng anliegendes Dichtelement
ohne großen Kraftaufwand über abstehende Bestandteile des Verbindergehäuses, wie z.B.
möglicherweise vorhandene Rasteinrichtungen, zu bewegen. Ferner kann sich ein Dichtelement
mit einer solchen Materialhärte dicht an z.B. eine anliegende Steckdose anpassen.
[0025] In einer weiteren Ausführungsform ist ein radialer Abstand zwischen dem Verbindergehäuse
und dem umlaufenden Dichtelement mindestens teilweise größer als 0mm. Der radiale
Abstand sieht hierdurch einen radialen Spielraum bzw. Spalt zwischen Dichtelement
und Verbindergehäuse vor, wodurch eine vereinfachte Handhabung des Dichtelements ermöglicht
wird. Zusätzlich wird somit eine vergrößerte radiale Verformung des Dichtelements
möglich.
[0026] Ein weiterer Aspekt betrifft ein Steckverbindersystem, umfassend einen erfindungsgemäßen
Steckverbinder und eine zum Steckverbinder komplementäre Steckdose, die ausgelegt
ist, mit der Verbindungseinrichtung des Steckverbinders in Eingriff zu gelangen und
damit verbunden zu sein.
[0027] In einer weiteren Ausführungsform des Steckverbindersystems ist das umlaufende Dichtelement
bzw. der umlaufende Dichtring ausgelegt, den Steckverbinder und die komplementäre
Steckdose nach außen abzudichten. Hierdurch wird vorteilhaft ein ungewünschter Materialtransfer
von außerhalb des Steckverbindersystems in einen inneren Bereich des Steckverbindersystems
reduziert oder vermieden. Das Dichtelement bzw. der Dichtring kann hierbei ausgelegt
sein, um das Steckverbindersystem gegen Flüssigkeit und/oder Staub abzudichten. Bevorzugt
weist das Steckverbindersystem eine IP-Schutzart von mindestens IP54 auf.
[0028] Ein weiterer Aspekt betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Steckverbinders
zur Verbindung mit einer komplementären Steckdose in einem Betriebszustand zur Herstellung
einer Datenverbindung, umfassend: Bereitstellen eines Verbindergehäuses umfassend
eine Verbindungseinrichtung, welche ausgebildet ist, mit der komplementären Steckdose
zumindest teilweise in Eingriff zu gelangen und damit verbunden zu werden; Bereitstellen
eines umlaufenden Dichtelements, wobei das umlaufende Dichtelement an der Verbindungseinrichtung
angeordnet ist; und Fixieren des umlaufenden Dichtelements an dem Verbindergehäuse
durch ein Presselement.
[0029] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Dichtelement ausgelegt, in dem Betriebszustand
eine Dichtung gegenüber dem Verbindergehäuse und/oder eine Dichtung gegenüber der
komplementären Steckdose herzustellen.
[0030] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand von in Figuren gezeigten exemplarischen
Ausführungsformen näher beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine perspektivische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Steckverbinders;
- Figur 2A und 2B:
- eine perspektivische Vorder- und Rückansicht einer bevorzugten Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Dichtelements;
- Figur 3:
- eine perspektivische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Steckverbinders mit montiertem Dichtelement;
- Figur 4A und 4B:
- eine perspektivische Ansicht eines Presselements und eines Presselements mit einem
Dichtelement gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung;
- Figur 5:
- eine perspektivische Ansicht eines Steckverbinders mit montiertem Dichtelement und
Presselement gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung;
- Figur 6:
- eine Querschnittsansicht der Verbindungsregion zwischen Verbindergehäuse, Dichtelement
und Presselement; und
- Figur 7a und 7B:
- eine perspektivische Ansicht einer Steckdose und eines Steckverbindersystems gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.
[0031] Figur 1 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform eines Steckverbinders
10. Zur vereinfachten Darstellung des Steckverbinders
10, wurden in dieser Figur und allen folgenden Figuren auf die Darstellung der internen
elektrischen Verbindungen verzichtet. Daher ist der Steckverbinder
10 hier hohl ausgebildet. In einem Betriebszustand verlaufen jedoch intern elektrische
Kontakte und Leitungen entlang einer Steckverbinderachse. Der Steckverbinder
10 umfasst ein Verbindergehäuse
1, welches eine Verbindungseinrichtung
2 aufweist. Die Verbindungseinrichtung
2 ist hierbei an einem ersten Ende des Verbindergehäuses
1 angeordnet. Das Verbindergehäuse
1 umfasst ferner eine Verbindergehäuse-Schulter
3, welche die Verbindungseinrichtung
2 entlang des Verbindergehäuses
1 begrenzt. Hierbei ist ein Durchmesser des Verbindergehäuse-Schulter
3 größer als ein Durchmesser der Verbindungseinrichtung
2, wodurch eine umlaufende Fläche der Verbindergehäuse-Schulter
3 entsteht, deren Normalvektor vorzugsweise parallel zu der Steckverbinderachse verläuft.
Ferner zeigt Figur 1 eine Rasteinrichtung
4 der Verbindungseinrichtung
2, wobei die Rasteinrichtung
4 in der gezeigten Ausführungsform als Rastzahn ausgebildet ist.
[0032] Figuren 2A und 2B zeigen jeweils eine perspektivische Vorderansicht und eine perspektivische Rückansicht
eines bevorzugten Dichtelements
5. Das Dichtelement
5 ist in der gezeigten Ausführungsform als geschlossener Ring ausgebildet. Das Dichtelement
5 weist eine Dichtlippe
51 auf, welche das Dichtelement
5 vollständig umläuft. Das Dichtelement
5 weist ferner eine umlaufende Dichtelementnut
52 auf, die sich von der Seite des Dichtelements
5 mit der Dichtlippe
5 entlang einer axialen Richtung des Dichtelements
5 erstreckt. Durch die Dichtelementnut
52 wird eine elastische Verformung des Dichtelements
5 mit geringer Presskraft möglich. Hierdurch kann sich das Dichtelement
5 vereinfacht an anliegende Objekte anpassen und gewährleistet somit eine sichere Abdichtung
gegen die anliegenden Objekte.
[0033] Figur 3 zeigt eine perspektivische Ansicht des Steckverbinders
10 mit montiertem Dichtelement
5. Das Dichtelement
5 liegt hierbei direkt an der Verbindergehäuse-Schulter
3 an. In der gezeigten Ausführungsform liegt die Seite des Dichtelements
5, welche die Dichtelementnut
52 aufweist an der Verbindergehäuse-Schulter
3 an. Somit ist die Dichtelementnut
52 vor Schmutz und Beschädigungen geschützt und das Dichtelement
5 kann auf eine gegenüberliegenden Seite der anliegenden Seite eine komplementäre Steckdose
durch Verformen aufnehmen. Bei der Montage des Dichtelements
5 ist es von Vorteil, ein Dichtelement
5 mit niedrigem Härtewert zu verwenden, da das Dichtelement
5 somit leicht über die Rasteinrichtungen
4 bewegt werden kann. Ferner ist das Dichtelement
5 ausgebildet, so dass ein maximaler Durchmesser des Dichtelements
5 in einem nicht gespannten bzw. nicht elastisch gedehnten Zustand nicht den Durchmesser
der Verbindergehäuse-Schulter
3 übersteigt.
[0034] Figur 4A zeigt eine perspektivische Ansicht eines bevorzugten Presselements
6. Das Presselement
6 ist in der gezeigten Ausführungsform als Pressring ausgebildet. Das Presselement
6 weist dabei vorzugsweise einen insbesondere im Wesentlichen zylindrischen Spannring
und eine Schulter
61 auf, welche von dem Spannring in radialer Richtung nach innen vorsteht. Die Schulter
61 ist dabei ausgelegt, mit der Dichtlippe
51 des Dichtelements
5 in Eingriff zu gelangen.
Figur 4B zeigt eine perspektivische Ansicht eines bevorzugten Presselements
6 mit einem bevorzugten Dichtelement
5. Die Dichtlippe
51 des Dichtelements
5 wird hierbei im Wesentlichen vollständig durch die Schulter
61 des Presselements
6 bedeckt. Somit verhindert das Presselement
6, dass das Dichtelement
5 in radialer Richtung innerhalb des Presselements
6 verrutscht.
[0035] Figur 5 zeigt eine perspektivische Ansicht des Steckverbinders
10 mit montiertem Dichtelement
5 und Presselement
6. Hierbei wird das Presselement
6 auf den Steckverbinder
10 wie in Figur 3 gezeigt aufgeschoben. Das Presselement
6, insbesondere dessen Spannring, ist ausgelegt, um mit der Verbindergehäuse-Schulter
3 in Reibschluß zu gelangen, wobei die Schulter
61 des Presselements
6 die Dichtlippe
51 des Dichtelements
5 gegen die Verbindergehäuse-Schulter
3 presst und dort fixiert. Das Presselement
6 ist ferner derart ausgebildet, so dass das Presselement
6 über die Rasteinrichtungen
4 der Verbindungseinrichtung
2 bewegt werden kann, ohne dabei verformt zu werden.
[0036] Figur 6 zeigt eine Querschnittsansicht der Verbindungsregion zwischen Verbindergehäuse
1, Dichtelement
5 und Presselement
6. Hierbei ist das Dichtelement
5 an der Verbindergehäuse-Schulter
3 des Verbindergehäuses
1 angeordnet, wobei die Dichtlippe
51 des Dichtelements
5 auf der Verbindergehäuse-Schulter
3 flach aufliegt. Die Verbindergehäuse-Schulter
3 weist hierbei eine umlaufende Fläche
31 auf, deren Normalvektor vorzugsweise im Wesentlichen parallel zu der Steckverbinderachse
verläuft. Die Verbindergehäuse-Schulter
3 weist ferner eine umlaufende Pressfläche
32 auf, deren Normalvektor vorzugsweise im Wesentlichen radial nach außen bezüglich
der Steckverbinderachse verläuft. Die Dichtlippe
51 ragt insbesondere nicht radial nach außen bezüglich der Steckverbinderachse über
die Verbindergehäuse-Schulter
3 hinaus, um die Befestigung des Presselements
6 an der Verbindergehäuse-Schulter
3 nicht zu beeinträchtigen. Das Dichtelement
5 weist ferner eine Dichtelementnut
52 auf, wobei die Dichtelementnut
52 vorzugsweise einen Trapz-artigen Querschnitt aufweist und an der umlaufenden Fläche
31 aufliegt. Dichtelementnut
52 kann jedoch mit einem beliebigen Querschnitt ausgebildet werden und ist daher nicht
auf eine Trapez-artige Form beschränkt. Die Dichtelementnut
52 kann hierbei eine Dicke von mindestens 50%, bevorzugt mindestens 75%, weiter bevorzugt
mindestens 85% einer Dicke des Dichtelements
5 entlang der Steckverbinderachse aufweisen. Die Dichtelementnut
52 ist ausgelegt, um eine Kompression des Dichtelements
5 parallel zu der Steckverbinderachse zu ermöglichen.
[0037] Figur 6 zeigt ferner einen Dichtfreiraum bzw. Spalt
53 zwischen Dichtelement
5 und Verbindergehäuse
1, der in einer radialen Richtung bezüglich der Steckverbinderachse ausgebildet ist.
Der Dichtfreiraum
53 ermöglicht eine einfache Bewegung des Dichtelements
5 während dessen Montage am Steckverbinder
10, im Wesentlichen ohne dass das Dichtelement
5 radial gedehnt wird. Zusätzlich ermöglicht der Dichtfreiraum
53 eine radiale Dehnung bzw. Kompression des Dichtelements
5 in dem Betriebszustand in Richtung der Steckverbinderachse.
[0038] Figur 6 zeigt ferner ein Presselement
6. Das Presselement
6 weist eine Reibschlußfläche
62 auf, die ausgelegt ist, mit der Pressfläche
32 in Reibschluß zu gelangen und somit das Presselement
6 an der Verbindergehäuse-Schulter
3 zu befestigen. Die Pressfläche
32 und Reibschlußfläche
62 weisen hierbei vorzugsweise einen rechten Flächenwinkel mit der Fläche
31 auf, wobei der Flächenwinkel auch größer oder kleiner als 90° ausgebildet sein kann.
Das Presselement
6 umfasst ferner eine Schulter
61, welche ausgelegt ist, in Eingriff mit der Dichtlippe
51 des Dichtelements
5 zu kommen. Durch das durch Reibschluß mit der Verbindergehäuse-Schulter
3 verbundene Presselement
6 presst die Schulter
61 die Dichtlippe
51 gegen die Fläche
31 der Verbindergehäuse-Schulter
3 und stellt somit eine dichte Auflage der Dichtlippe
51 an der Verbindergehäuse-Schulter
3 her.
[0039] Figur 7A zeigt eine perspektivische Ansicht einer exemplarischen Steckdose
7, welche ausgelegt ist, mit dem Steckverbinder
10 verbunden zu werden. Die Steckdose
7 kann hierbei eine handelsübliche Steckdose sein.
Figur 7B zeigt eine perspektivische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Steckverbindersystems
20 umfassend einen erfindungsgemäßen Steckverbinder
10 und eine Steckdose
7. Die Steckdose
7 wird hierzu parallel zu der Steckverbinderachse auf die Verbindungseinrichtung
2 geschoben, bis die Rasteinrichtungen
4 mit der Steckdose
7 in Eingriff gelangen. Hierbei liegt die Steckdose
7 auf dem Dichtelement
5 auf und wird durch die Rasteinrichtungen
4 an das Dichtelement
5 gehalten, wodurch das Steckverbindersystem
20 durch das Dichtelement
5 nach außen abgedichtet wird.
[0040] Dem Fachmann steht es offen, einen Steckverbinder, ein Steckverbindersystem oder
ein Verfahren zur Herstellung eines Steckverbinders mit einer beliebigen Kombination
der oben genannten Bestandteile und Merkmale zu realisieren.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 10
- Steckverbinder
- 1
- Verbindergehäuse
- 2
- Verbindungseinrichtung
- 3
- Verbindergehäuse-Schulter
- 31
- umlaufende Fläche
- 32
- Pressfläche
- 4
- Rasteinrichtung
- 5
- Dichtelement
- 51
- Dichtlippe
- 52
- Dichtelementnut
- 53
- Dichtfreiraum
- 6
- Presselement
- 61
- Schulter
- 62
- Reibschlußfläche
- 7
- Steckdose
- 20
- Steckverbindersystem
1. Steckverbinder (10) zur Verbindung mit einer komplementären Steckdose (7) in einem
Betriebszustand zur Herstellung einer Datenverbindung, umfassend:
ein Verbindergehäuse (1) umfassend eine Verbindungseinrichtung (2), welche ausgebildet
ist, mit der komplementären Steckdose (7) zumindest teilweise in Eingriff zu gelangen
und damit verbunden zu werden;
ein umlaufendes Dichtelement (5), wobei das umlaufende Dichtelement (5) an der Verbindungseinrichtung
(2) angeordnet ist; und
ein umlaufendes Presselement (6), das ausgelegt ist, das umlaufende Dichtelement (5)
an dem Verbindergehäuse (1) zu fixieren,
wobei das umlaufende Dichtelement (5) ausgelegt ist, in dem Betriebszustand eine Dichtung
gegenüber dem Verbindergehäuse (1) herzustellen.
2. Steckverbinder (10) nach Anspruch 1, wobei das umlaufende Dichtelement (5) ausgelegt
ist, in dem Betriebszustand ferner eine Dichtung gegenüber der komplementären Steckdose
(7) herzustellen.
3. Steckverbinder (10) zur Verbindung mit einer komplementären Steckdose (7) in einem
Betriebszustand zur Herstellung einer Datenverbindung, umfassend:
ein Verbindergehäuse (1) umfassend eine Verbindungseinrichtung (2), welche ausgebildet
ist, mit der komplementären Steckdose (7) zumindest teilweise in Eingriff zu gelangen
und damit verbunden zu werden;
ein umlaufendes Dichtelement (5), wobei das umlaufende Dichtelement (5) an der Verbindungseinrichtung
(2) angeordnet ist; und
ein umlaufendes Presselement (6), das ausgelegt ist, das umlaufende Dichtelement (5)
an dem Verbindergehäuse (1) zu fixieren,
wobei das umlaufende Dichtelement (5) ausgelegt ist, in dem Betriebszustand eine Dichtung
gegenüber der komplementären Steckdose (7) herzustellen.
4. Steckverbinder (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, ferner umfassend eine
umlaufende Verbindergehäuse-Schulter (3), an welcher das Dichtelement (5) angeordnet
ist, wobei das Presselement (6) das umlaufende Dichtelement (5) an der umlaufenden
Verbindergehäuse-Schulter (3) fixiert.
5. Steckverbinder (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das umlaufende
Presselement (6) durch einen Reibschluß bzw. einen Presssitz an dem Verbindergehäuse
(1) befestigt ist.
6. Steckverbinder (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das umlaufende
Dichtelement (5) eine umlaufende Dichtlippe (51) aufweist, welche ausgelegt ist, mit
dem Presselement (6), insbesondere mit einer Schulter (61) des Presselements (6) in
Eingriff zu gelangen.
7. Steckverbinder (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das umlaufende
Dichtelelement eine umlaufende Dichtelementnut (52) aufweist.
8. Steckverbinder (10) nach Anspruch 7, wobei die Dichtelementnut (52) in dem Betriebszustand
durch die Steckdose (7) zumindest teilweise komprimiert ist.
9. Steckverbinder (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Verbindungseinrichtung
(2) mindestens eine Rasteinrichtung (4) umfasst, die ausgelegt ist, mit der komplementären
Steckdose (7) in Eingriff zu gelangen.
10. Steckverbinder (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das Dichtelement
(5) eine Shore-A Materialhärte von 40 Shore bis 60 Shore aufweist.
11. Steckverbinder (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei ein radialer Abstand
zwischen dem Verbindergehäuse (1) und dem umlaufenden Dichtelement (5) mindestens
teilweise größer als 0mm ist.
12. Steckverbindersystem, umfassend:
ein Steckverbinder (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, und
eine zum Steckverbinder (10) komplementäre Steckdose (7), die ausgelegt ist, mit der
Verbindungseinrichtung (2) des Steckverbinders (10) in Eingriff zu gelangen und damit
verbunden zu sein.
13. Verfahren zur Herstellung eines Steckverbinders (10) zur Verbindung mit einer komplementären
Steckdose (7) in einem Betriebszustand zur Herstellung einer Datenverbindung, umfassend:
Bereitstellen eines Verbindergehäuses (1) umfassend eine Verbindungseinrichtung (2),
welche ausgebildet ist, mit der komplementären Steckdose (7) zumindest teilweise in
Eingriff zu gelangen und damit verbunden zu werden;
Bereitstellen eines umlaufenden Dichtelements (5), wobei das umlaufende Dichtelement
(5) an der Verbindungseinrichtung (2) angeordnet ist; und
Fixieren des umlaufenden Dichtelements (5) an dem Verbindergehäuse (1) durch ein Presselement
(6).