[0001] Die Erfindung betrifft ein Zerkleinerungssieb für eine Vorrichtung zum Zerkleinern
von Stückgut, die ein Gehäuse mit wenigstens einem ersten Gehäuseteil und einem zweiten
Gehäuseteil und einen Rotor, an dem Werkzeuge zum Zerkleinern des Stückguts angebracht
sind, aufweist. Über das Zerkleinerungssieb kann das zerkleinerte Stückgut aus einem
Wirkungsbereich des Rotors gelangen.
[0002] Ein solches Zerkleinerungssieb ist beispielsweise aus der
DE 472 243 C bekannt. Dieses Dokument beschreibt eine Schlag- oder Hammermühle, deren Mahlbahn
durch eine Tür aus dem Gehäuse herausgefahren werden kann. Damit dabei ein Kontakt
der Mahlbahn mit dem Rotor vermieden wird, kann ein Teil der Mahlbahn durch Betätigen
einer Schraubspindel abgesenkt werden.
[0003] Vorrichtungen zum Zerkleinern von Stückgut werden vielfältig verwendet. In vielen
Industriezweigen, so zum Beispiel in der Spanplattenindustrie, bei der Pellet- und
Brikettproduktion oder der Produktion von Biomasse, ist es notwendig, Stückgut, insbesondere
Holz, zu zerkleinern. Das zu zerkleinernde Material kann dabei z. B. aus Altholz,
Hobel-, Fräs- oder Sägespänen, Sichtergrobgut oder aus Grünschnitt bestehen. Gewöhnlich
werden für diesen Zweck sogenannte Hammermühlen oder Hammerbrecher eingesetzt. Diese
verfügen zumeist über ein trommelförmiges Gehäuse, in dem ein Rotor angeordnet ist,
über dessen Mantelfläche Werkzeuge zum Zerkleinern des Stückguts verteilt sind. Diese
Werkzeuge können Brechwerkzeuge, beispielsweise Hämmer, oder Schneidwerkzeuge, beispielsweise
Messer, sein. Der Rotor wird im Betrieb der Vorrichtung in Rotation versetzt, so dass
die Werkzeuge in Berührung mit dem zu zerkleinernden Stückgut kommen. Dabei wird dieses
Stückgut durch die Werkzeuge zerkleinert.
[0004] Üblicherweise verlässt das zerkleinerte Stückgut den Wirkungsbereich des Rotors durch
das Zerkleinerungssieb, das beispielsweise auch eine Lochscheibe oder ähnliches sein
kann. Das Stückgut bewegt sich dann durch einen Austragsschacht um anschließend abtransportiert
zu werden.
[0005] Der Wirkungsbereich des Rotors ist dabei als der Raumbereich definiert, in dem sich
die Zerkleinerungswerkzeuge bewegen. Der Wirkungsbereich ist also im Regelfall zylindrisch
und weist einen Radius auf, der der Summe aus Rotorradius und Werkzeuglänge entspricht.
In diesem Bereich entfalten die Werkzeuge ihre Wirkung und können das zu zerkleinernde
Stückgut zerkleinern.
[0006] Unter einem Zerkleinerungssieb wird vorliegend jede Vorrichtung verstanden, durch
die erreicht werden kann, dass Bestandteile des zerkleinerten Stückgutes, deren Größe
eine Maximalgröße überschreiten, im Innern des Gehäuses gehalten werden, während Bestandteile
des zerkleinerten Stückgutes, deren Größe die Maximalgröße unterschreitet, die Vorrichtung
verlassen können.
[0007] Sowohl die Zerkleinerungswerkzeuge als auch die Zerkleinerungssiebe sind ständigem
Verschleiß unterworfen. Sie müssen folglich regelmäßig ausgetauscht oder gewartet
werden. Zudem ist es möglich, dass das verwendete Zerkleinerungssieb gegen ein anderes
ausgetauscht werden soll, da beispielsweise das zerkleinerte Stückgut eine andere
Größenverteilung aufweisen soll.
[0008] Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, an einer Seite einer Hammermühle eine oder
mehrere Türen oder vergleichbare Öffnungen vorzusehen, durch die ein Zugang zu der
Mantelfläche des Rotors und zu den an dem Rotor angebrachten Zerkleinerungswerkzeugen
erreicht wird. Durch diese Öffnung können Wartungs- und Reparaturarbeiten durchgeführt
werden. Dabei muss jedoch nach dem Öffnen der Türen auch das Zerkleinerungssieb entfernt
werden, um Zugang zu dem Rotor und den daran befindlichen Werkzeugen zu erhalten.
Dies ist in der Regel aufwendig und zeitintensiv, da das Zerkleinerungssieb oftmals
mit einer Vielzahl von Schrauben mit dem Gehäuse der Hammermühle verbunden ist.
[0009] Die
DE 19713264 C1 beschreibt eine Hammermühle mit zwei gegenläufig rotierenden Rotoren und seitlich
heraus ziehbaren, mehrteilig ausgeführten Brechbahnen. Ein Teil der Mahlbahn ist schwenkbar
ausgeführt und kann durch das Einschieben in das Gehäuse in eine Arbeitsposition gebracht
werden.
[0010] Die
CA 2429244 beschreibt eine Zerkleinerungsvorrichtung, die einen Gehäuseteil aufweist, der zusammen
mit einem Teil des Zerkleinerungssiebs linear verschoben werden kann, so dass der
Rotor zugänglich wird.
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Zerkleinerungssieb gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 so zu verbessern, dass eine Wartung und Reparatur der Vorrichtung
oder ein Austausch des Zerkleinerungssiebes oder von Teilen der Vorrichtung einfach,
schnell und für die Beteiligten sicher möglich ist.
[0012] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch ein Zerkleinerungssieb gemäß Anspruch
1. Das Zerkleinerungssieb weist einen um eine Schwenkachse schwenkbar gelagerten Schwenkanteil
auf, der in eine Halteposition schwenkbar ist, indem der erste Gehäuseteil und der
Verschiebeanteil des Zerkleinerungssiebs in die Wartungsposition gebracht werden,
wobei der Schwenkanteil in der Halteposition eine begehbare Arbeitsplattform bildet.
Die Vorrichtung zum Zerkleinern von Stückgut weist ein Austragsschacht für zerkleinertes
Stückgut auf und der Schwenkanteil des Zerkleinerungssiebs überspannt in der Halteposition
den Austragsschacht zumindest teilweise. Durch diese Ausgestaltung kann mit einem
einzigen Arbeitsgang der Rotor freigelegt und so ein Zugang sowohl zum Rotor als auch
zu den Werkzeugen erreicht werden. Zudem wird auch das Zerkleinerungssieb zugänglich,
so dass Reinigungs-, Wartungs-, Reparatur- oder Austauscharbeiten einfach durchgeführt
werden können. Dabei kann das Zerkleinerungssieb im montierten Zustand verbleiben,
wodurch der zeitliche Aufwand und der Arbeitsauwand deutlich reduziert werden. Natürlich
ist es ausreichend, wenn ein Teil des Rotors, beispielsweise ein Teil seiner Mantelfläche,
zugänglich gemacht wird. Der Rotor ist drehbar gelagert, so dass durch Drehen des
Rotors die gesamte Mantelfläche zugänglich ist. Zugänglich bedeutet dabei, dass die
nötigen Reinigungs- oder Wartungsarbeiten oder Reparaturen möglich sind.
[0013] Das Verschieben des ersten Gehäuseteils relativ zu dem zweiten Gehäuseteil kann beispielsweise
über eine Hydraulik oder einen Spindelantrieb erfolgen. Natürlich sind auch andere
Antriebsarten denkbar.
[0014] Vorteilhafterweise weist das Zerkleinerungssieb einen um eine Schwenkachse schwenkbar
gelagerten Schwenkanteil auf, der in eine Halteposition schwenkbar ist, indem der
erste Gehäuseteil und der Verschiebeanteil des Zerkleinerungssiebs in die Wartungsposition
gebracht werden, wobei der Schwenkanteil in der Halteposition eine begehbare Arbeitsplattform
bildet.
[0015] Wie bereits dargelegt, ist bei derartigen Vorrichtungen das Gehäuse und der Rotor
zumeist trommel- oder zylinderförmig. Dieser Zylinder weist dabei zumeist eine in
axialer Richtung verlaufende Ausdehnung auf, die zu groß ist, als dass man durch einfaches
Hineingreifen, beispielsweise Wartungs- und Reparaturarbeiten über die gesamte Zylindermantelfläche
des jeweiligen Rotors oder des Zerkleinerungssiebs ausführen könnte. Daher ist es
zwingend notwendig für eine Person, die die entsprechenden Arbeiten ausführen soll,
in die Vorrichtung hineinzusteigen. Dabei ist jedoch in diesen Vorrichtungen in der
Regel keine separate Arbeitsplattform vorgesehen, da im Betrieb der Vorrichtung der
Abstand zwischen den Werkzeugen, die sich am Rotor befinden, und dem Zerkleinerungssieb
so klein wie möglich gehalten werden soll. Für eine separate Arbeitsplattform, die
ein bequemes Arbeiten bei Wartungs- oder Reinigungsarbeiten ermöglicht, fehlt der
bauliche Raum.
[0016] Durch die hier beschriebene vorteilhafte Ausgestaltung wird jedoch erreicht, dass
ein Teil des Zerkleinerungssiebes, nämlich der Schwenkanteil, eine Arbeitsplattform
bildet und so eine besonders bequeme und sichere Arbeit auch im Innern der Vorrichtung
ermöglicht.
[0017] Vorteilhafterweise sind der Verschiebeanteil und der Schwenkanteil des Zerkleinerungssiebs
durch wenigstens einen Verriegelungsbolzen lösbar miteinander verbunden. Besonders
vorteilhafterweise wird diese Verbindung durch zwei Verriegelungsbolzen erreicht.
Auf diese Weise wird besonders einfach eine schwenkbare Verbindung zwischen dem Verschiebeanteil
und dem Schwenkanteil des Zerkleinerungssiebs erreicht und zudem eine leichte Lösbarkeit
dieser Verbindung gewährleistet. Soll beispielsweise ein verwendetes Zerkleinerungssieb
gegen ein anderes Zerkleinerungssieb ausgetauscht werden, das beispielsweise über
eine veränderte Maschengröße verfügt, kann der Schwenkanteil des jeweiligen Zerkleinerungssiebs
einfach durch Lösen der Verriegelungsbolzen entfernt und gegen den Schwenkanteil des
anderen Zerkleinerungssiebs ausgetauscht werden.
[0018] Vorteilhafterweise verfügt die Vorrichtung über einen Austragsschacht für zerkleinertes
Stückgut, wobei der Schwenkanteil des Zerkleinerungssiebs in der Halteposition diesen
Austragsschacht zumindest teilweise überspannt. Herkömmlicherweise wird das zu zerkleinernde
Stückgut von oben in die Vorrichtung eingeführt. Das zerkleinerte Stückgut verlässt
die Vorrichtung der Schwerkraft folgend zumeist nach unten. An dieser Stelle ist folglich
der Austragsschacht angeordnet, durch den das zerkleinerte Stückgut hindurch fällt
und anschließend beispielsweise mit einem Kettenförderer, einem Förderband, einer
Doppelförderschnecke oder anderen Förderern abtransportiert wird. Daher ist ein Verbindungsschacht,
der sogenannte Austragsschacht, am Ausgang der Vorrichtung, die beispielsweise eine
Hammermühle sein kann, installiert.
[0019] Beim aufgefahrenen oder geöffneten Maschinengehäuse, also in dem Zustand, in dem
sich der erste Gehäuseteil in der Wartungsposition befindet und somit zumindest ein
Teil des Rotors zugänglich ist, besteht die Gefahr, dass Personen, die im Inneren
der Vorrichtung arbeiten, durch den Austragsschacht fallen und sich so Verletzungen
zuziehen. Vorliegend wird jedoch der Schwenkanteil in die Halteposition verschwenkt,
wenn der erste Gehäuseteil aus der Arbeitsposition in die Wartungsposition gebracht
wird. Dabei bildet der Schwenkanteil nicht nur die begehbare Arbeitsplattform, sondern
überdeckt vorteilhafterweise auch zumindest einen Teil dieses Austragsschachtes und
erhöht somit zudem die Arbeitssicherheit. Vorteilhafterweise bildet der Schwenkanteil
des Zerkleinerungssiebes etwa ein Drittel des gesamten Zerkleinerungssiebs. Damit
ist es möglich, den Austragsschacht vorteilzugsweise ganz zu überspannen.
[0020] Als vorteilhaft hat sich herausgestellt, wenn an dem ersten Gehäuseteil ein Siebträger
und an dem zweiten Gehäuseteil ein Gegensiebträger derart angeordnet sind, dass das
Zerkleinerungssieb zwischen dem Siebträger und dem Gegensiebträger einklemmbar ist,
indem das erste Gehäuseteil aus der Wartungsposition in die Arbeitsposition gebracht
wird. Durch das Zusammenfahren des ersten Gehäuseteils und des zweiten Gehäuseteils
relativ zueinander aufeinander zu wird folglich erreicht, dass das Zerkleinerungssieb
zwischen dem Siebträger und dem Gegensiebträger, die an den unterschiedlichen Gehäuseteilen
angeordnet sind, eingeklemmt wird. Eine komplizierte und zeitaufwändige Befestigung
des Zerkleinerungssiebs am jeweiligen Siebträger, beispielsweise über eine Vielzahl
von Schrauben oder ähnliche Verbindungselemente, entfällt daher. Der Austausch eines
Zerkleinerungssiebs gegen ein anderes Zerkleinerungssieb wird auf diese Weise schnell
und einfach möglich.
[0021] Da auf diese Weise die Anzahl der verlierbaren Elemente, beispielsweise
[0022] Schrauben oder Bolzen, stark reduziert wird, wird auch die Gefahr von unzureichend
befestigten Zerkleinerungssieben reduziert. Es besteht in dieser Ausge-staltung keine
Möglichkeit mehr, das Zerkleinerungssieb unzureichend, beispielsweise mit nicht ausreichend
vielen Schrauben, am jeweiligen Siebträger zu befestigen. Sobald das erste Gehäuseteil
und das zweite Gehäuseteil aufeinander zu gefahren werden und sich das erste Gehäuseteil
in der Arbeitsposition befindet, ist gleichzeitig sichergestellt, dass sich das Zerkleinerungssieb
ordnungsgemäß befestigt an der gewünschten und vorgesehen Position befindet. Auch
dadurch wird die Arbeitssicherheit erhöht und das Unfallrisiko stark reduziert.
[0023] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der insbesondere lösbar befestigte Schwenkanteil
des Zerkleinerungssiebs in Form einer Mahlbahn, beispielsweise einer Zerkleinerungsmahlbahn
oder einer Raspelbahn ausgebildet. Durch die einfache Lösbarkeit des Schwenkanteils
am Verschiebeanteil des Zerkleinerungssiebes ist hier eine besonders leichte Austauschbarkeit
gegeben, so dass den jeweiligen Anforderungen an das zu zerkleinernde Stückgut schnell
und einfach Rechnung getragen werden kann.
[0024] Vorteilhafterweise ist der Schwenkanteil des Zerkleinerungssiebs aus der Halteposition
in eine Siebposition schwenkbar, indem der erste Gehäuseteil aus der Wartungsposition
in die Arbeitsposition gebracht wird. Nachdem der Schwenkanteil in der Halteposition
die begehbare Arbeitsplattform bildet, ist es folglich nicht nötig, den Schwenkanteil
beispielsweise von Hand oder Betätigen eines Aktuators, in die Siebposition zu bringen,
in der der Schwenkanteil des Zerkleinerungssiebs als Zerkleinerungssiebanteil wirkt.
Vielmehr wird dies bereits dadurch erreicht, dass der erste Gehäuseteil aus der Wartungsposition
in die Arbeitsposition gebracht ist. Es ist somit folglich ausgeschlossen, dass beispielsweise
nach abgeschlossenen Wartungs- oder Reparaturarbeiten vergessen wird, den Schwenkanteil
aus der Halteposition in die Siebposition zu bringen, bevor das erste Gehäuseteil
aus der Wartungsposition in die Arbeitsposition gebracht wird. Ein derartiger separater
Arbeitsschritt ist nicht nötig.
[0025] Vorteilhafterweise ist an dem Schwenkanteil ein Vorsprung angeordnet, der an einer
an dem zweiten Gehäuseteil angeordneten Führung entlanggleitet und so für ein Verschwenken
des Schwenkanteils sorgt, wenn der erste Gehäuseteil relativ zu dem zweiten Gehäuseteil
verschoben wird. Dabei kann der Vorsprung beispielsweise auch als Rolle oder Rad ausgebildet
sein, der auf der Führung abrollt. Auf diese Weise ist sowohl beim Auseinanderfahren
der beiden Gehäuseteile von der Arbeitsposition in die Wartungsposition als auch auf
dem umgekehrten Weg gewährleistet, dass eine weiche und fließende Bewegung des Schwenkanteils
erreicht wird und ein Verkeilen, Herunterfallen oder Verkanten des Schwenkanteils
nahezu sicher ausgeschlossen werden kann. Wird der Schwenkanteil eines Zerkleinerungssiebs
durch den Schwenkanteil eines anderen Zerkleinerungssiebs ersetzt, muss lediglich
der Vorsprung auf die dafür vorgesehene Führung aufgesetzt werden. Eine weitere Justierung
oder Ausrichtung der Bauteile relativ zueinander ist nicht nötig.
[0026] Vorzugsweise weist das Zerkleinerungssieb eine teilzylinderförmige Gestalt mit einem
Siebradius auf und der Siebträger und der Gegensiebträger sind ausgebildet, um unterschiedliche
Zerkleinerungssiebe, die voneinander verschiedene Siebradien aufweisen, aufzunehmen.
Dazu können beispielsweise in dem Maschinengehäuse die Siebauflagen eingeschraubt
werden, wobei durch beispielsweise verschiedene Distanzeinlagen in der Vorrichtung
unterschiedliche Siebradien realisiert und die entsprechenden Siebauflagen sehr schnell
verändert werden können. Dies ist beispielsweise nötig, um die Siebabstände vom Schlag-
oder Schneidwerkzeug, das an dem jeweiligen Rotor angeordnet ist, zum Zerkleinerungssieb
anzupassen, wenn beispielsweise ein anderes, beispielsweise kürzeres oder längeres
Werkzeug am Rotor angeordnet wird. Dazu werden einstellbare Siebniederhalterungen,
die Teil beispielsweise des Siebträgers und des Gegensiebträgers sein können, auf
ein neues Maß justiert. Anschließend kann ein weiteres Zerkleinerungssieb mit einem
beispielsweise größeren oder kleineren Siebradius eingesetzt und verwendet werden.
Damit kann der Siebabstand vom Schlag- oder Schneidwerkzeug zum Zerkleinerungssieb
abgepasst und individuell eingestellt werden. Die Einklemmung des Zerkleinerungssiebs
erfolgt dabei wieder dadurch, dass nach dem Einlegen des Zerkleinerungssiebs in den
Siebträger die beiden Maschinenkörper beispielsweise durch eine Hydraulik oder Mechanik
aufeinander zu gefahren werden, so dass der erste Gehäuseteil aus der Wartungsposition
in die Arbeitsposition gebracht wird. Allein dadurch wird das Zerkleinerungssieb zwischen
dem Siebträger und dem Gegensiebträger eingeklemmt und in der Maschine befestigt.
[0027] Vorzugsweise sind daher der Siebträger und der Gegensiebträger an unterschiedliche
Siebradien anpassbar ausgestaltet.
[0028] Vorzugsweise ist das Zerkleinerungssieb an dem Siebträger durch wenigstens einen
Schnellspannbolzen befestigt. Dadurch wird eine noch sicherere Befestigung des Zerkleinerungssiebes
an dem Siebträger erreicht, so dass insbesondere beim Zusammenfahren der beiden Gehäuseteile,
während also das erste Gehäuseteil aus der Wartungsposition in die Arbeitsposition
gebracht wird, ein Verrutschen des Zerkleinerungssiebs am Siebträger sicher verhindert
wird.
[0029] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung anhand einer
Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
- Figur 1 -
- eine Vorrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel in der Arbeitsposition in
einer Seitenansicht,
- Figur 2 -
- eine Detailansicht unterschiedlicher Bauteile einer Vorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung,
- Figur 3 -
- eine Vorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung in der
Arbeitsposition und
- Figur 4 -
- die Vorrichtung aus Figur 3 in der Wartungsposition.
[0030] Figur 1 zeigt im oberen Bereich eine Seitenansicht einer Vorrichtung 2 gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Die Vorrichtung 2 verfügt über
ein erstes Gehäuseteil 4 und ein zweites Gehäuseteil 8, die im unteren Bereich vergrößert
dargestellt sind. Zwischen den beiden Gehäuseteilen 4, 8 befindet sich ein Rotor 6.
[0031] Im linken unteren Bereich ist das erste Gehäuseteil 4 vergrößert dargestellt. Man
erkennt einen Siebträger 10, an dem ein rechts daneben dargestellter Verschiebeanteil
12 eines Zerkleinerungssiebs angeordnet wird. Der Verschiebeanteil 12 weist eine teilzylinderförmige
Kontur auf und verfügt insbesondere innen über einen Siebradius.
[0032] Am dem Siebträger 10 entgegengesetzten Bereich des ersten Gehäuseteils 4 ist eine
Tür 24 dargestellt, die über Scharniere 22 an dem ersten Gehäuseteil 4 angeordnet
ist und über einen Griff 26 geöffnet werden kann. Auf diese Weise ist ein Zugang beispielsweise
zu einer Rückseite des Verschiebeanteils 12 des Zerkleinerungssiebs möglich.
[0033] Figur 1 zeigt zudem einen Schwenkanteil 14, der über Verriegelungsbolzen 16 an dem
Verschiebeanteil 12 befestigt wird. Dazu werden die Verriegelungsbolzen 16 durch Aufnahmen
18 am Schwenkanteil 14 und durch Aufnahmen 20 am Verschiebeanteil 12 geführt und verbinden
so die beiden Bauteile 12, 14 miteinander. Der Verschiebeanteil 12 und der Schwenkanteil
14 bilden zusammen das Zerkleinerungssieb. Der Schwenkanteil 14 ist in zwei unterschiedlichen
Positionen dargestellt. In etwas dickeren Linien ist der Schwenkanteil 14 in der Halteposition
dargestellt, in der eine Oberfläche 34 begehbar ist und als Arbeitsplattform dient.
In etwas dünneren Linien und um die Aufnahmen 18 verschwenkt dargestellt ist der Schwenkanteil
14 in der Siebposition.
[0034] Im rechten unteren Bereich des Schwenkanteils 14 ist ein Vorsprung 36 dargestellt,
der im montierten Zustand auf einer Führung 38 entlang gleitet, wenn das erste Gehäuseteil
4 und damit auch das an ihm befestigte Zerkleinerungssieb von der Arbeits- in die
Warteposition oder umgekehrt gebracht wird. Durch das Abgleiten des Vorsprungs 36
auf der Führung 38 wird der Schwenkanteil 14 um die Schwenkachse herum verschwenkt,
die durch die Aufnahmen 18, 20 sowie die Verriegelungsbolzen 16 gebildet wird. Befindet
sich das erste Gehäuseteil 4 in der Arbeitsposition, rastet der Vorsprung 36 in eine
dafür vorgesehene Hinterschneidung 40 ein.
[0035] Figur 2 zeigt eine vergrößerte Darstellung einiger der bereits benannten Bauteile.
[0036] Im rechten unteren Bereich ist wieder das erste Gehäuseteil 4 mit dem Siebträger
10, dem Verschiebeanteil 12 und dem Schwenkanteil 14 dargestellt. Man erkennt, dass
der Schwenkanteil 14 zwar auch über einen Siebradius verfügt, jedoch in der gezeigten
Position nicht den Siebradius des Verschiebeanteils 12 weiterführt. Der Schwenkanteil
14 befindet sich folglich in der Halteposition.
[0037] Links daneben ist eine Frontalansicht des Zerkleinerungssiebs dargestellt, wobei
die einzelnen Löcher 28 des Siebs dargestellt sind. Das Zerkleinerungssieb und insbesondere
der in dem linken unteren Bereich der Figur 2 gezeigten Verschiebeanteil 12 des Zerkleinerungssiebs,
wird über Schnellspannbolzen 30 am Siebträger 10 befestigt. Dies ist im linken oberen
Bereich der Figur 2 vergrößert dargestellt. Man erkennt die Schnellspannbolzen 30,
die im linken oberen Bereich einmal im nicht verbundenen und einmal im verbundenen
Zustand dargestellt sind. Dabei verbindet der Schnellspannbolzen 30 den Verschiebeanteil
12 des Zerkleinerungssiebs mit dem Siebträger 10. Um ein Herausziehen des Bolzens
zu verhindern, ist eine Sicherheitsklammer 32 vorgesehen. Auch im rechten oberen Bereich
der Figur 2 ist ein Schnellspannbolzen 30 dargestellt.
[0038] Figur 3 zeigt die Vorrichtung 2 im geschlossenen Zustand. Im rechten Bereich der
Vorrichtung 2 befindet sich eine Antriebsvorrichtung 42, durch die der Rotor 6 in
Rotation versetzt werden kann. Man erkennt, dass das erste Gehäuseteil 4 und das zweite
Gehäuseteil 8 direkt aneinander anliegen, so dass das erste Gehäuseteil 4 sich in
der Arbeitsposition befindet. Als dunkle Elemente sind sowohl der Verschiebeanteil
12 als auch der Schwenkanteil 14 dargestellt, die gemeinsam das Zerkleinerungssieb
bilden. Man erkennt am rechten Teil des Verschwenkanteils 14 den Vorsprung 36, der
in die Hinterschneidung 40 eingegriffen hat.
[0039] Unterhalb des Rotors 6 ist ein Hydraulikkolben 44 dargestellt, der im in Figur 3
gezeigten Zustand seine minimale Länge aufweist. Über ein Schienensystem 46 ist das
erste Gehäuseteil 4 relativ zum zweiten Gehäuseteil 8 verschiebbar, sobald der Hydraulikkolben
44 die beiden Bauteile 4, 8 voneinander weg bewegt. Insbesondere der Verschiebeanteil
12 ist zwischen dem Siebträger 10 und dem beispielsweise in Figur 1 gezeigten Gegensiebträger
48 eingeklemmt.
[0040] Figur 4 zeigt die Vorrichtung 2 aus Figur 3 im geöffneten Zustand. Man erkennt, dass
das erste Gehäuseteil 4 entlang des Schienensystems 46 relativ zum zweiten Gehäuseteil
8 und dem Rotor 6 verschoben wurde. Der Schwenkanteil 14 des Zerkleinerungssiebes
befindet sich nun in der Halteposition und kann als Arbeitsplattform verwendet werden.
Der Vorsprung 36 ist entlang der Führung 38 abgeglitten und hat dafür gesorgt, dass
der Schwenkanteil 14 relativ zum Verschiebeanteil 12 verschwenkt.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 2
- Vorrichtung
- 4
- erstes Gehäuseteil
- 6
- Rotor
- 8
- zweites Gehäuseteil
- 10
- Siebträger
- 12
- Verschiebeanteil
- 14
- Schwenkanteil
- 16
- Verriegelungsbolzen
- 18
- Aufnahme
- 2
- Aufnahme
- 22
- Scharnier
- 24
- Tür
- 26
- Griff
- 28
- Löcher
- 30
- Schnellspannbolzen
- 32
- Sicherheitsklammer
- 34
- Oberfläche
- 36
- Vorsprung
- 38
- Führung
- 40
- Hinterschneidung
- 42
- Antriebsvorrichtung
- 44
- Hydraulikkolben
- 46
- Schienensystem
- 48
- Gegensiebträger
1. Zerkleinerungssieb für eine Vorrichtung zum Zerkleinern von Stückgut, mit einem Verschiebeanteil
(12) und einem Schwenkanteil (14), der von einer Siebposition in eine Halteposition
verschwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkanteil (14) eine Oberfläche (34) aufweist, die in der Halteposition begehbar
ist und als Arbeitsplattform dient, und dass an dem Schwenkanteil (14) ein Vorsprung
(36) ausgebildet ist, der beim Verschwenken von der Siebposition in die Halteposition
an einer an einem Gehäuseteil (8) ausgebildeten Führung (38) entlanggleiten kann.
2. Zerkleinerungssieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschiebeanteil (12) und der Schwenkanteil (14) durch wenigstens einen Verriegelungsbolzen
(16) lösbar miteinander verbunden sind.
3. Zerkleinerungssieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Zerkleinerungssieb zwischen einem an einem ersten Gehäuseteil (4) angeordneten
Siebträger (10) und einem an einem zweiten Gehäuseteil (8) angeordneten Gegensiebträger
(48) eingeklemmbar ist, indem das erste Gehäuseteil (4) aus der Halteposition in die
Siebposition gebracht wird.
4. Zerkleinerungssieb nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (36) an der an dem zweiten Gehäuseteil (8) angeordneten Führung (38)
entlang gleitet und so für ein Verschwenken des Schwenkanteils (14) sorgt, wenn der
erste Gehäuseteil (4) relativ zu dem zweiten Gehäuseteil (8) verschoben wird.
5. Zerkleinerungssieb nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine teilzylinderförmige Gestalt mit einem Siebradius.
6. Zerkleinerungssieb nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es an dem Siebträger (10) durch wenigstens einen Schnellspannbolzen (30) befestigt
ist.