[0001] Die Erfindung betrifft ein Oszillationssystem für eine Kokille einer Stranggießanlage,
nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, und ein Verfahren zum Erzeugen einer oszillierenden
Bewegung einer Kokille einer Stranggießanlage nach dem Oberbegriff von Anspruch 9.
[0002] Beim Stranggießen wird die Kokille in eine periodische Oszillationsbewegung versetzt,
um durch eine Relativbewegung zwischen Strang und Kokille die Reibung zwischen Kokille
und Strang zu verringern. Dadurch wird eine unerwünscht hohe Reibung des Strangs an
der Kokillenwand vermindert.
[0003] Nach dem Stand der Technik sind für Stranggießkokillen mechanische 4-Exzenter-Oszillatoren
bekannt. Für solche mechanischen Oszillatoren bestehen Nachteile dahingehend, dass
für eine Variation bzw. Änderung der Hubhöhe und der Kurvenform der erzeugten Schwingung
nur eine eingeschränkte Flexibilität besteht, und dass in Folge von Verschleißteilen
ein höherer Wartungsaufwand notwendig ist. Demgegenüber können mit hydraulischen,
pneumatischen oder servoelektrischen Oszillatoren eine größere technologische Vielfalt
an Oszillationskurvenformen erzeugt werden, wodurch das Vergießen eines größeren Spektrums
an Stahlsorten ermöglicht wird.
[0004] Hydraulische Oszillationssysteme arbeiten in vielen Fällen mit einem Hydraulikzylinder
je Hubtischseite, und weisen in der Regel eine relativ große Bauhöhe auf. Deshalb
können solche Oszillationssysteme in vorhandenen Stranggießanlagen nur in Verbindung
mit großen Umbauaufwendungen eingesetzt werden.
[0005] Aus
DE 43 41 719 C1 ist eine Einrichtung zum Stranggießen von Stahl mit einer in Gießrichtung oszillierenden
Stranggießkokille bekannt, die mit einem hydraulischen Oszillationsantrieb verbunden
ist, der neben den üblichen sinusförmigen Oszillationskurven auch andersförmige Oszillationskurven
zulässt. Hierbei ist die Stranggießkokille an sich quer zur Gießrichtung erstreckenden,
beidendig fest ein- und vorgespannten Federpaketen gelagert, die sich auf beiden Seiten
der Stranggießkokille seitlich neben deren Schmalseitenplatten befinden. Mittig zwischen
den übereinander angeordneten Federpaketen befindet sich jeweils ein Befestigungsblock,
unter dem jeweils der als Servo-Hydraulikzylinder ausgebildete, insgesamt somit zwei
Zylinder umfassende Oszillationsantrieb angeordnet ist. Die Befestigungsblöcke übertragen
die von den Hydraulikzylindern ausgeführte Oszillationsbewegung auf die an ihnen befestigte
Kokille. Die Einrichtung gemäß
DE 43 41 719 C1 unterliegt dem Nachteil einer relativ großen Bauhöhe, weil die Servo-Hydraulikzylinder
unterhalb der Befestigungsblöcke angeordnet sind.
[0006] Aus
DE 198 17 701 C2 ist eine Einrichtung zum Stranggießen von Stahl bekannt, bestehend aus einer in Gießrichtung
oszillierenden, in einem Hubtisch gehaltenen Stranggießkokille und mindestens einem
auf den Hubtisch wirkenden Oszillationsantrieb. Der Hubtisch weist unterhalb seiner
Tischebene Führungsblöcke auf, zwischen denen ein stationärer Spannblock angeordnet
ist. Unterhalb der Tischebene sind entlang der Kokillenschmalseiten zu beiden Seiten
des Spannblocks jeweils zwei einzelne Blattfedern angeordnet, die parallel zueinander
verlaufen und übereinander angeordnet sind. Eine solche Ausgestaltung der Blattfedern
unterliegt dem Nachteil einer relativ großen Bauhöhe, und schränkt die Zugänglichkeit
zu einem Bereich innerhalb des Hubtischs ein.
[0007] Aus der
DE 199 06 886 A1 ist eine Vorrichtung zum Oszillieren einer Stranggießkokille bekannt, umfassend eine
oszillierbare Stranggießkokille, deren Oszillationsantrieb mit an einem ortsfesten
Grundrahmen angeordneten Hydraulikaggregaten ausgebildet ist. Die Stranggießkokille
ist auf zwei einzelnen Hubtischen angeordnet. Der Hubtisch ist mit dem oberen Teil
jedes Hydraulikaggregats und dessen unteres Teil ist mit dem Grundrahmen gelenkig
verbunden. Der Hubtisch ist mit dem Grundrahmen mittels gelenkig verbundenen Lenkern
geführt. Die Achsen der Gelenke sowie der Gelenke an den Hydraulikaggregaten und die
Achsen der Gelenke an den Lenkern sind parallel zueinander ausgerichtet. Eine Längserstreckung
der Lenker verläuft parallel zur Gießrichtung der Stranggießkokille.
[0008] DE 10 2006 002 929 B4 zeigt ein Bauteil zur gelenkigen Verbindung eines oszillierenden Hubtisches mit einem
feststehenden Hubtisch, das aus mindestens zwei parallel angeordneten Hebeln mit einer
Hebellänge besteht, an deren beiden Enden jeweils ein Gelenk angeordnet ist. Das jeweils
obere Gelenk ist mit dem oszillierenden Hubtisch und das jeweils untere Gelenk ist
mit dem feststehenden Hubtisch verbunden. Die Gelenke weisen Lager auf, wobei mindestens
eines der Gelenke mit mindestens zwei im Abstand zueinander angeordneten Lagern zum
Lagern des jeweiligen Hebels ausgebildet ist. Der oszillierende Hubtisch wird über
insgesamt vier Hydraulikzylinder in Schwingung versetzt, wobei die Hebel mit ihrer
Längserstreckung in Gießrichtung der Kokille verlaufen.
[0009] Die Oszillationssysteme gemäß der vorstehend genannten Dokumente zum Stand der Technik
beschreiben jeweils 4-Zylinder-Systeme, mit den Nachteilen, dass eine Zugänglichkeit
zu dem oszillierenden Hubtischrahmen eingeschränkt ist und insbesondere keine Querführung
für den Hubtisch bzw. Hubtischrahmen besteht. Dies hat zur Folge, dass die vorgesehenen
Lager für den oszillierenden Hubtischrahmen vergleichsweise groß bauen, und zusätzlich
die vorgesehenen Antriebszylinder bzw. Aktuatoren in Bezug auf den Hubtischrahmen
weit außerhalb davon angeordnet sind, wodurch solche bekannten 4-Zylinder-Systeme
eine große horizontale Ausdehnung beanspruchen.
[0010] Entsprechend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Oszillationssystem für
eine Kokille einer Stranggießanlage und ein entsprechendes Verfahren zu schaffen,
bei dem in Verbindung mit zumindest vier Aktuatoren eine hochpräzise Führung des oszillierenden
Hubtischrahmens gewährleistet ist und zugleich wenig Bauraum beansprucht wird.
[0011] Diese Aufgabe wird durch ein Oszillationssystem mit den in Anspruch 1 angegebenen
Merkmalen, und durch ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß Anspruch 9 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen nicht definiert.
[0012] Ein Oszillationssystem nach der vorliegenden Erfindung dient dazu, eine Kokille einer
Stranggießanlage in eine oszillierende Bewegung zu versetzen, und umfasst einen oszillierenden
Hubtischrahmen, in dem die Kokille aufgenommen werden kann. Der Hubtischrahmen ist
durch Gelenkverbindungen mit einem feststehenden Grundrahmen oder mit Festlagern gelenkig
verbunden. Das Oszillationssystem umfasst zumindest vier Aktuatoren, die zwischen
dem oszillierenden Hubtischrahmen und dem feststehenden Grundrahmen bzw. den Festlagern
angeordnet sind und in Wirkverbindung mit dem Hubtischrahmen stehen, wobei an einem
Seitenrand des Hubtischrahmens zumindest zwei Aktuatoren angeordnet sind. Das Oszillationssystem
umfasst weiter zumindest einen stationären Spannblock, und zumindest ein Führungselement,
durch das der oszillierende Hubtischrahmen mit dem Spannblock verbunden ist. Der Hubtischrahmen
ist mit dem Spannblock durch zumindest ein sich in Gießrichtung der Kokille erstreckendes
Längsführungselement und durch zumindest ein Querführungselement verbunden, wobei
das Längsführungselement und das Querführungselement jeweils seitlich außerhalb des
Hubtischrahmens angeordnet und quer zueinander ausgerichtet sind.
[0013] In gleicher Weise sieht die Erfindung ein Verfahren zum Erzeugen einer oszillierenden
Bewegung einer Kokille einer Stranggießanlage vor, bei dem ein Hubtischrahmen, in
dem die Kokille aufgenommen werden kann, durch zumindest vier Aktuatoren in oszillierende
Schwingungen versetzt wird. Hierbei wird der Hubtischrahmen durch Führungselemente
parallel zur Gießrichtung der Kokille und quer zur Gießrichtung der Kokille geführt.
[0014] Der Erfindung liegt die wesentliche Erkenntnis zugrunde, dass ein oszillierender
Hubtischrahmen, der durch zumindest vier Aktuatoren in Schwingung versetzt wird, durch
geeignete Führungselemente geführt wird, wobei diese Führungselemente in zwei Richtungen
wirken, nämlich in Gießrichtung der Kokille und in einer Richtung quer dazu. Zu diesem
Zweck sind die Führungselemente durch zumindest ein sich in Gießrichtung erstreckendes
Längsführungselement und durch ein quer zum Längsführungselement ausgerichtetes Querführungselement
ausgebildet. Hierdurch wird für das Oszillationssystem nach der vorliegenden Erfindung
vorteilhaft eine besonders kompakte Bauweise erreicht, insbesondere in der Höhe bzw.
in vertikaler Richtung.
[0015] Ein weiterer Vorteil für die vorliegende Erfindung ergibt sich dadurch, dass bereits
vorhandene mechanische 4-Exzenter-Oszillatoren mit lediglich geringem Investitionsaufwand
umgebaut werden können. Anstelle von mechanischen Exzenterantrieben werden zweckmäßigerweise
hydraulische, pneumatische oder elektrische Aktuatoren eingesetzt, die eine annähernd
vertikal arbeitende Aktuatorrichtung generieren, und dadurch den oszillierenden Hubtischrahmen
in Schwingung versetzen. Durch die Anzahl von mindestens vier Aktuatoren je Strang
wird eine kleinere Bauweise erreicht und somit eine geringere Bauhöhe des Oszillationssystems
erzielt. Durch die erfindungsgemäße Bauweise kann das Oszillationssystem auch in seiner
horizontalen Erstreckung kompakt ausgeführt werden.
[0016] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung können die Gelenkverbindungen, durch
die der oszillierende Hubtischrahmen mit dem feststehenden Grundrahmen oder mit den
Festlagern gelenkig verbunden ist, jeweils durch Gelenke ausgebildet sein, die jeweils
an einem Betätigungselement eines Aktuators und an einem dem Betätigungselement entgegengesetzten
bodenseitigen Abschnitt des Aktuators vorgesehen sind. Zweckmäßigerweise verlaufen
hierbei die Achsen der Gelenke jeweils horizontal parallel zueinander und quer zur
Gießrichtung. Indem die Gelenkverbindungen - wie erläutert - beiderseits an den Aktuatoren
vorgesehen sind, ist hierdurch eine Gelenkverbindung des oszillierenden Hubtischrahmens
mit dem feststehenden Grundahmen gewährleistet, ohne dass weitere zusätzliche Gelenkverbindungen
erforderlich sind.
[0017] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist ein Längsführungselement mit einem
Ende davon an einem stationären Spannblock an einem ersten Anbindungspunkt befestigt,
und mit seinem entgegengesetzten Ende an einem Seitenrand des Hubtischrahmens an einem
zweiten Anbindungspunkt befestigt. Hierbei liegt der erste Anbindungspunkt in Bezug
auf einen Seitenrand des Hubtischrahmens, an dem zwei Aktuatoren angebracht sind,
außerhalb dieser beiden Aktuatoren. Eine solche Ausgestaltung eines Längsführungselements
und dessen Anbringung an dem stationären Spannblock bzw. an dem Seitenrand des Hubtischrahmens
kann vorsehen, dass die zwei Aktuatoren, die an einem Seitenrand des Hubtischrahmens
angebracht sind, jeweils einen gleichen Abstand zu dem zweiten Anbindungspunkt aufweisen,
wobei das Längsführungselement eine vorbestimmte Länge aufweist, die größer ist als
der jeweilige Abstand der Aktuatoren zu dem zweiten Anbindungspunkt. Hierdurch ist
eine kompakte Bauform des Oszillationssystems insbesondere in horizontaler Richtung
gewährleistet.
[0018] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung sind zwei Längsführungselemente vorgesehen,
wobei an gegenüberliegenden Seitenrändern des Hubtischrahmens seitlich außerhalb davon
je ein Längsführungselement angebracht ist. Anders ausgedrückt, sind pro Rahmenhubtisch
bzw. pro oszillierendem Hubtischrahmen die Längsführungen mindestens zweifach vorhanden,
d.h. mindestens zwei Längsführungselemente vorgesehen. Dies gewährleistet eine Aufnahme
von Lasten in der Gießrichtung bzw. parallel zur Gießrichtung der Kokille. Hierbei
kann es genügen, dass die Querführung einfach, d.h. nur ein Querführungselement vorgesehen
ist.
[0019] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung können zwei Querführungselemente vorgesehen
sein, wobei an gegenüberliegenden Seitenrändern des Hubtischrahmens seitlich außerhalb
davon je ein Querführungselement angebracht ist. Hierdurch ist gewährleistet, dass
eine verbesserte Aufnahme von Lasten auch in einer Richtung quer zur Gießrichtung
gewährleistet ist.
[0020] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann der Hubtischrahmen als geschlossener
Rahmen ausgebildet sein, der - in einer horizontalen Ebene - vorzugsweise einen rechteckigen
Querschnitt aufweist.
[0021] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung können die Führungselemente, d.h. ein
Längsführungselement und/oder ein Querführungselement, jeweils in Form einer Blattfeder
ausgebildet sein. Vorzugsweise kann eine solche Blattfeder auch mit einer Beschichtung
versehen sein, die zu einer verbesserten Stabilität der Blattfeder führt. Die Ausgestaltung
der Führungselemente in Form von Blattfedern führt zu dem Vorteil, dass hierdurch
sowohl eine Führung des oszillierenden Hubtischrahmens - in Bezug auf den stationären
Spannblock - und gleichzeitig eine Federung für den oszillierenden Hubtischrahmen
sichergestellt ist.
[0022] Nach einer alternativen Ausgestaltung ist es möglich, die Führungselemente jeweils
in Form eines vorzugsweise schmalen Lenkerelements auszubilden.
[0023] Die vorliegende Erfindung eignet sich zum Einsatz bei einer Stranggießanlage, und
für ein zugehöriges Oszillationssystem für Brammen-, Dünnbrammen- und Vorblockkokillen.
[0024] Weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung bestehen in folgenden Aspekten:
- Kompakte Bauweise eines Oszillationssystems insbesondere in vertikaler Richtung, wobei
ein Ersatz von 4-Exzenteroszillatoren mit nur geringem Umbauaufwand möglich ist.
- Verringerung des Wartungsaufwandes durch Eliminierung von Einstellarbeiten und Verschließteilen.
- Durch die Aufteilung der auftretenden Kräfte auf mindestens vier Aktuatoren und mindestens
zwei Längsführungselemente und ein Querführungselement können diese kompakt gehalten
werden und energieeffizient eingesetzt werden.
[0025] Nachstehend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer schematisch vereinfachten
Zeichnung im Detail beschrieben.
[0026] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Perspektivansicht eines erfindungsgemäßen Oszillationssystems,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht des Oszillationssystems von Fig. 1, und
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf das Oszillationssystem von Fig. 1.
[0027] Die vorliegende Erfindung sieht vor, dass ein Hubtisch für eine Stranggießkokille
bzw. ein zugehöriger Hubtischrahmen in eine oszillierende Bewegung versetzt wird.
Zu diesem Zweck sind ein Oszillationssystem 10 und ein entsprechendes Verfahren vorgesehen.
[0028] Nachstehend ist unter Bezugnahme auf die Figuren 1-3 eine bevorzugte Ausführungsform
für ein erfindungsgemäßes Oszillationssystem 10 gezeigt. Gleiche Merkmale in den Figuren
1-3 sind jeweils mit gleichen Bezugszeichen versehen. Es versteht sich, dass das Oszillationssystem
10 in der Zeichnung lediglich vereinfacht und ohne Maßstab dargestellt ist.
[0029] Fig. 1 zeigt eine vereinfachte Perspektivansicht des erfindungsgemäßen Oszillationssystems
10, wobei hiervon in Fig.2 eine Seitenansicht und in Fig. 3 eine Draufsicht gezeigt
sind.
[0030] Das Oszillationssystem 10 umfasst einen oszillierenden Hubtischrahmen 12 mit einer
Ausnehmung 13 (vgl. Fig. 3). In der Ausnehmung 13 kann eine (nicht dargestellte) Kokille
einer Stranggießanlage aufgenommen werden. Der Hubtischrahmen 12 ist durch Gelenkverbindungen
mit einem feststehenden Grundrahmen 16 gelenkig verbunden.
[0031] Zwischen dem oszillierenden Hubtischrahmen 12 und dem feststehenden Grundrahmen 16
sind vier Aktuatoren 18 vorgesehen, die in Form von Hydraulikzylindern ausgebildet
sein können. Nachfolgend werden diese Aktuatoren 18 stets als Hydraulikzylinder bezeichnet,
ohne dass hierin eine Einschränkung lediglich auf Hydraulikzylinder zu sehen ist.
[0032] Der Hubtischrahmen 12 und der Grundrahmen 16 sind jeweils als geschlossener Rahmen
ausgebildet und weisen - in horizontaler Ebene - einen rechteckigen Querschnitt auf.
An den Seitenrändern 20 des Hubtischrahmens 12, nämlich an dessen Querseite, sind
jeweils zwei Hydraulikzylinder 18 angeordnet.
[0033] An dem Grundrahmen 16 sind verschiedene Spannblöcke 22.1 - 22.4 (vgl. Fig. 3) angebracht,
wobei der oszillierende Hubtischrahmen 12 durch Führungselemente mit diesen Spannblöcken
verbunden ist. Im Einzelnen ist der Hubtischrahmen 12 mit den Spannblöcken 22.1 und
22.3 (vgl. Fig. 2 + Fig. 3) durch Längsführungselemente 24 verbunden, die sich in
Gießrichtung der Kokille - in den Fig. 2 und 3 jeweils durch "GR" bezeichnet - erstrecken.
Des Weiteren ist der Hubtischrahmen 12 mit den Spannblöcken 22.2 und 22.4 (vgl. Fig.
3) durch Querführungselemente 26 verbunden, die jeweils quer zu den Längsführungselementen
24 verlaufen. Entsprechend ist der Hubtischrahmen 12 mit den an dem Grundrahmen 16
angebrachten Spannblöcken durch insgesamt je zwei Längsführungselemente 24 und zwei
Querführungselemente 26 verbunden (vgl. Fig. 3).
[0034] Durch die Perspektivansicht von Fig. 1 wird weiters verdeutlicht, dass die Längsführungselemente
24 und die Querführungselemente 26 jeweils außerhalb des Hubtischrahmens 12 und an
einem Seitenrand davon angeordnet sind. In dieser Weise wird die Halterung einer Kokille
innerhalb der Ausnehmung 13 des Hubtischrahmens 12 nicht beeinträchtigt.
[0035] Ausweislich der Darstellung von Fig. 2 sind die Gelenkverbindungen, durch die der
oszillierende Hubtischrahmen 12 mit dem feststehenden Grundrahmen 16 gelenkig verbunden
ist, jeweils durch Gelenke 28 ausgebildet. Diese Gelenke 28 sind einerseits an einem
freien Ende eines Betätigungselements 30 in Form einer Kolbenstange eines Hydraulikzylinders
18, und andererseits an einem der Kolbenstange 30 entgegengesetzten bodenseitigen
Abschnitt 32 eines Hydraulikzylinders 18 vorgesehen. Die Achsen dieser Gelenke 28
sind in der Darstellung von Fig. 2 jeweils mit "X" bezeichnet, und verlaufen horizontal
und parallel zueinander, und jeweils quer zur Gießrichtung GR. Durch eine solche Ausgestaltung
der Hydraulikzylinder 18 und der Gelenke 28 an deren beiden Enden ist demnach eine
"integrierte Gelenkverbindung" des Hubtischrahmens 12 mit dem Grundrahmen 16 gewährleistet.
[0036] An dieser Stelle wird gesondert darauf hingewiesen, dass die Kolbenstangen 30 der
Hydraulikzylinder 18 jeweils in Wirkverbindung mit dem Hubtischrahmen 12 stehen. Bei
einer Betätigung der Hydraulikzylinder 18 wird somit der Hubtischrahmen 12 in vertikaler
Richtung angeregt und entsprechend in eine oszillierende Bewegung versetzt.
[0037] Die Darstellung von Fig. 2 verdeutlicht weiters, dass ein Längsführungselement 24
an dem Spannblock 22.1 an einem ersten Anbindungspunkt AP1, und mit seinem entgegengesetzten
Ende an einem Seitenrand 20 des Hubtischrahmens 12 an einem zweiten Anbindungspunkt
AP2 befestigt ist. Die beiden Hydraulikzylinder 18, die an dem Seitenrand 20 des Hubtischrahmens
12 angebracht sind, sind jeweils um einen Abstand A von dem zweiten Anbindungspunkt
AP2 beabstandet. Hierbei ist eine Länge L des Längsführungselements 24 derart bemessen,
dass diese Länge jeweils größer als der Abstand A ist, um den die beiden Hydraulikzylinder
18 von dem zweiten Anbindungspunkt AP2 jeweils beabstandet sind. In Folge dessen liegt
der erste Anbindungspunkt AP1, mit dem das Längsführungselement 24 an dem Spannblock
22.1 befestigt ist, außerhalb der beiden Hydraulikzylinder 18.
[0038] Die vorstehend erläuterte Anbringung des Längsführungselements 24, welches an dem
Spannblock 22.1 befestigt und im Bildvordergrund von Fig. 2 gezeigt ist, gilt in gleicher
Weise für das Längsführungselement 24, welches an dem Spannblock 22.3 (vgl. Fig. 1
+ Fig. 3) befestigt ist.
[0039] Die Führungselemente zum Verbinden des Hubtischrahmens mit den an dem Grundrahmen
befestigten Spannblöcken, nämlich in Form der Längsführungselemente 24 und der Querführungselemente
26, sind vorzugsweise als Blattfedern ausgebildet. Zweckmäßigerweise können diese
Blattfedern auch mit einer geeigneten Beschichtung versehen sein, um deren Stabilität
zu verbessern und/oder eine vorbestimmte Federkennlinie zu erreichen. In diesem Zusammenhang
darf auch darauf hingewiesen werden, dass die Anbindungsachsen - in der Draufsicht
von Fig. 3 jeweils mit "34" bezeichnet -, mit denen die Blattfedern in Form der Längsführungselemente
24 und der Querführungselemente 26 jeweils an den zugeordneten Spannblöcken und dem
Hubtischrahmen 12 angebracht sind, jeweils quer bzw. senkrecht zur Gießrichtung GR
der Kokille verlaufen.
[0040] In Abweichung von der Darstellung gemäß der Fig. 1-3 kann es für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung genügen, wenn zur Verbindung des oszillierenden Hubtischrahmens 12 mit dem
feststehenden Grundrahmen 16 ein einziges Querführungselement 26 vorgesehen ist.
[0041] Das erfindungsgemäße Verfahren wird dadurch ausgeführt, dass die Hydraulikzylinder
18 bei deren Aktuierung mit ihren Kolbenstangen 30 auf den Hubtischrahmen 12 in vertikaler
Richtung einwirken und somit den Hubtischrahmen in eine oszillierende Bewegung versetzen.
Wie erläutert, wird hierbei der Hubtischrahmen 12 durch die Längsführungselemente
24 parallel zur Gießrichtung GR, und durch zumindest ein Querführungselement 26 quer
zur Gießrichtung GR, geführt.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 10
- Oszillationssystem
- 12
- (Oszillierender) Hubtischrahmen
- 13
- Ausnehmung
- 16
- (Feststehender) Grundrahmen
- 18
- Aktuator(en)
- 20
- Seitenrand (des Hubtischrahmens 12)
- 22.1 - 22.4
- Spannblock
- 24
- Längsführungselement
- 26
- Querführungselement
- 28
- Gelenke
- 30
- Betätigungselement (eines Aktuators)
- 32
- Bodenseitiger Abschnitt (eines Aktuators)
- 34
- Anbindungsachse
- AP1
- Erster Anbindungspunkt
- AP2
- Zweiter Anbindungspunkt
- A
- Abstand (eines Aktuators zum zweiten Anbindungspunkt AP2)
- GR
- Gießrichtung
- L
- Vorbestimmte Länge (eines Längsführungselements 24)
- X
- Achsen (der Gelenke 28)
1. Oszillationssystem (10) für eine Kokille einer Stranggießanlage, umfassend
einen oszillierenden Hubtischrahmen (12), in dem die Kokille aufnehmbar ist, wobei
der Hubtischrahmen (12) durch Gelenkverbindungen mit einem feststehenden Grundrahmen
(16) oder mit Festlagern gelenkig verbunden ist,
zumindest vier Aktuatoren (18), die zwischen dem oszillierenden Hubtischrahmen (12)
und dem feststehenden Grundrahmen (16) bzw. den Festlagern angeordnet sind und in
Wirkverbindung mit dem Hubtischrahmen (12) stehen, wobei an einem Seitenrand (20)
des Hubtischrahmens (12) zumindest zwei Aktuatoren (18) angeordnet sind,
einen stationären Spannblock (22.1; 22.2; 22.3), und
zumindest ein Führungselement, durch das der oszillierende Hubtischrahmen (12) mit
dem Spannblock (22) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Hubtischrahmen (12) mit dem Spannblock (22) durch zumindest ein sich in Gießrichtung
(GR) der Kokille erstreckendes Längsführungselement (24) und durch zumindest ein Querführungselement
(26) verbunden ist, wobei das Längsführungselement (24) und das Querführungselement
(26) jeweils seitlich außerhalb des Hubtischrahmens (12) angeordnet und quer zueinander
ausgerichtet sind.
2. Oszillationssystem (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkverbindungen, durch die der oszillierende Hubtischrahmen (12) mit dem feststehenden
Grundrahmen (16) oder mit den Festlagern gelenkig verbunden ist, jeweils durch Gelenke
(28) ausgebildet sind, die jeweils an einem Betätigungselement (30) eines Aktuators
(18) und an einem dem Betätigungselement (30) entgegengesetzten bodenseitigen Abschnitt
(32) des Aktuators (18) vorgesehen sind, vorzugsweise, dass die Achsen (X) der Gelenke
(28) jeweils horizontal und parallel zueinander und quer zur Gießrichtung (GR) verlaufen.
3. Oszillationssystem (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Längsführungselement (24) mit einem Ende an dem stationären Spannblock (22.1;
22.3) an einem ersten Anbindungspunkt (AP1) befestigt ist und mit seinem entgegengesetzten
Ende an einem Seitenrand (20) des Hubtischrahmens (12) an einem zweiten Anbindungspunkt
(AP2) befestigt ist, wobei der erste Anbindungspunkt (AP1) in Bezug auf einen Seitenrand
(20) des Hubtischrahmens (12), an dem zwei Aktuatoren (18) angebracht sind, außerhalb
dieser beiden Aktuatoren (18) liegt.
4. Oszillationssystem (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Aktuatoren (18), die an einem Seitenrand (20) des Hubtischrahmens (12) angebracht
sind, jeweils einen gleichen Abstand (A) zu dem zweiten Anbindungspunkt (AP2) aufweisen,
wobei das Längsführungselement (24) eine vorbestimmte Länge (L) aufweist, die größer
ist als der jeweilige Abstand (A) der Aktuatoren (18) zu dem zweiten Anbindungspunkt
(AP2).
5. Oszillationssystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Längsführungselemente (24) vorgesehen sind, wobei an gegenüberliegenden Seitenrändern
des Hubtischrahmens (12) seitlich außerhalb davon je ein Längsführungselement (24)
angebracht ist.
6. Oszillationssystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Querführungselemente (26) vorgesehen sind, wobei an gegenüberliegenden Seitenrändern
des Hubtischrahmens (12) seitlich außerhalb davon je ein Querführungselement (26)
angebracht ist.
7. Oszillationssystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Längsführungselement (24) und/oder ein Querführungselement (26) jeweils in Form
einer Blattfeder ausgebildet sind, vorzugsweise, dass die Blattfeder mit einer Beschichtung
versehen ist.
8. Oszillationssystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Längsführungselement (24) und/oder ein Querführungselement (26) jeweils in Form
eines Lenkerelements ausgebildet sind.
9. Verfahren zum Erzeugen einer oszillierenden Bewegung einer Kokille einer Stranggießanlage,
bei dem ein Hubtischrahmen (12), in dem die Kokille aufnehmbar ist, durch zumindest
vier Aktuatoren (18) in oszillierende Schwingungen versetzt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Hubtischrahmen (12) durch Führungselemente parallel zur Gießrichtung (GR) der
Kokille und quer zur Gießrichtung (GR) geführt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungselemente durch ein sich in Gießrichtung (GR) erstreckendes Längsführungselement
(24) und durch ein quer zum Längsführungselement (24) ausgerichtetes Querführungselement
(26) ausgebildet sind.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungselemente jeweils seitlich außerhalb des Hubtischrahmens (12) angeordnet
sind.