[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entwässern von schüttfähigem oder fließfähigem
Aufgabegut, beispielsweise Holzhackschnitzel, durch dessen Verdichtung mit einem Gehäuse
mit einem Mantelrohr, in dem eine Welle mit umfangseitig umlaufenden Wendeln um eine
Rotationsachse rotiert, wobei das Aufgabegut durch das Gehäuse transportiert und verdichtet
wird und das Restwasser durch Öffnungen im Mantelrohr aus der Vorrichtung geleitet
wird und einem Aufgabeschacht zur Zufuhr des zu entwässernden Aufgabegutes.
[0002] Derartige Vorrichtungen sind z.B. aus der
DE 20 2007 007 038 U1 bekannt. Spezielle Ausführungen dienen der Zuführung von Hackschnitzeln in einen
Zellstoffkocher in der Zellstoffindustrie und werden in diesem Zusammenhang oft auch
als Stopfschnecken bezeichnet. Neben dem Herauspressen des Restwassers dient die Verdichtung
des Aufgabegutes zusätzlich dazu einen hochverdichteten Materialpfropfen zu erzeugen,
der eine Abdichtung der Einlassöffnung gegenüber dem unter Druck stehenden Systems
eines Kochers bewirkt. Bei derartigen Vorrichtungen ergibt sich aus der hohen Verdichtung
des Aufgabegutes mit der Folge hoher Anpresskräfte auf die Innenseite des Schneckenmantels
ein hoher Verschleiß sowohl an der Schneckenwendel als auch am Mantelrohr, so dass
derartige Vorrichtungen in regelmäßigen Zeitintervallen erneuert oder aufgepanzert
werden müssen. Dadurch sind hohe Kosten und längere Stillstandzeiten bei der Produktion
verbunden. Dabei ist mit dem Austausch der Schnecke ein großer Demontageaufwand und
damit auch Zeitaufwand verbunden.
[0003] Da die Schnecke auch nach Demontage des Wassersammlers und des Kompressionsgehäuses
nicht nach vorne (Richtung Kocher) ausgebaut werden kann ist ein hoher Demontageaufwand
notwendig. Das Drucklager, das die Axialkräfte aufnimmt, muss vollständig demontiert
werden. Das Reduziergetriebe, sofern kein Spacer vorhanden ist, muss ebenso demontiert
werden. Die Dichtung am Hauptgehäuse muss geöffnet werden um die gesamte Schnecke
nach hinten wegziehen zu können. Die Demontage bedingt nach dem Schneckenwechsel wieder
eine Montage der Teile sowie deren genaue Ausrichtung. Das Ausmaß dieser Arbeiten
bedingt Stillstände bis zu 12 Stunden. Auf Grund der schweren Maschinenteile, die
manipuliert werden müssen, sind Kräne und andere Hebezeuge notwendig. Dadurch steigen
die Anforderungen an das Personal und verfügbaren Platz (Das Getriebe oder die Lagerung
müssen irgendwo stehen während die Schnecke ein- und ausgefädelt wird).
[0004] Die Erfindung soll nun diesen Nachteil vermeiden und einen Schneckentausch ohne wesentliche
Demontage ermöglichen sowie auch den dafür nötigen Platz verringern. Sie bietet weiter
die Möglichkeit einer kompakteren Bauweise, da die Verwendung eines Spacers notwendig
ist. Dies kann weiter zu einer Reduktion des stick-slip Effekts und damit zu einem
ruhigeren Betrieb beitragen.
[0005] Die Erfindung ist daher dadurch gekennzeichnet, dass das Mantelrohr aus zwei Halbschalen
besteht, deren Längsflansche vertikal übereinander angeordnet sind und dass der Aufgabeschacht
eine lösbare Seitenwand aufweist. Damit kann mit einem geringen Demontageaufwand eine
seitliche Öffnung zur Entnahme der Schnecke geschaffen werden. Durch die seitliche
Anordnung dieser Öffnung wird auch der Platzbedarf sowohl nach oben, als auch in Achsrichtung
wesentlich verringert.
[0006] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass das
Mantelrohr am auslaufseitigen Ende eine Spule aufweist, wobei die Spule austauschbar
sein kann. Mit einer am auslaufseitigen Ende des Mantelrohrs integrierten Spule kann
die Schnecke in einfacher Weise herausgezogen und anschließend seitlich entfernt werden.
[0007] Die einlaufseitige Abdichtung Richtung Antriebsstrang kann neu gestaltet werden,
da ein Herausziehen der Schnecke wegfällt.
[0008] Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnungen beispielhaft beschrieben, wobei
Fig. 1 den grundsätzlichen Aufbau einer gattungsmäßigen Entwässerungsvorrichtung,
Fig. 2 das Gehäuse einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 3 das Gehäuse einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit geöffneten Seitenwänden,
Fig. 4 das Gehäuse einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit geöffneten Seitenwänden
bei ausgebauter Schnecke
darstellt.
[0009] In Fig. 1 ist eine Entwässerungsvorrichtung 1 mit einer Stopfschnecke 2 und einem
Antrieb 3 dargestellt. Der Antrieb 3 weist einen Antriebsmotor 4, ein Getriebe 5,
eine Kupplung 6, beispielsweise eine Hochgeschwindigkeitskupplung, eine weitere Kupplung
7, beispielsweise eine Niedergeschwindigkeitskupplung, sowie ein Drucklager 8 auf.
Die Stopfschnecke 2 besteht aus einem Aufgabeschacht 9, dem Gehäuse 10 mit einer Ablaufkammer
11, sowie der Schnecke 12 mit Wendeln 13. Das Gehäuse 10 kann wie dargestellt zylindrisch
sein, aber auch konisch zulaufend ausgestaltet werden, je nach dem zu entwässernden
Gut. Das Gehäuse 10 der Stopfschnecke 2 ist an einem Behälter 14 befestigt, der im
Fall der Verwendung in der Zellstoffindustrie ein Zellstoffkocher sein kann. Das in
den Aufgabeschacht gegebene Gut, z.B. Holzhackschnitzel, aber auch Einjahrespflanzen,
Stroh, Bagasse oder dergleichen, wird durch die Schneckenwendeln 13 der Schnecke 12
in das Gehäuse 10 geführt und durch dieses hindurchgepresst, wobei Flüssigkeit, meist
Wasser das auch mit Chemikalien vermischt sein kann, in die Ablaufkammer 11 rinnt
und von dort abgeführt und gegebenenfalls einer Wiederverwertung zugeführt wird. Durch
die hohe Kompression des Aufgabegutes tritt an der Innenseite des Gehäuses 10 sowie
an der Schnecke 12 hoher Verschleiß auf, so dass die Schnecke in regelmäßigen Abständen
ausgetauscht werden muss. Die Schnecke 12 und das Kompressionsgehäuse 10 kann dann
in einer Werkstatt durch Aufpanzerung o.ä. wieder für einen neuerlichen Einsatz aufbereitet
werden.
[0010] Fig. 2 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung wobei hier bereits die Ablaufkammern
11 demontiert sind und somit das Gehäuse 10 mit den Bohrungen 15 erkennbar ist. Das
Gehäuse 10 kann zylindrisch (wie dargestellt) aber auch konisch ausgeführt sein. Das
Gehäuse 10 weist einen Flansch 16 zur Montage an z.B. einem Kocher für Zellstoff in
der Zellstoffindustrie auf. Erfindungsgemäß weist das Gehäuse 10 einen Längsflansch
17 (parallel zur Schneckendrehachse) auf die eine vertikale Teilung des Gehäuses 10
ermöglicht. Somit kann eine vordere Halbschale 18 des Gehäuses 10 demontiert werden,
während die hintere Halbschale noch montiert ist. Der Aufgabeschacht 9 besteht aus
einem festen Teil 19, der während der Reparatur mit den übrigen Zufuhrleitungen verbunden
bleiben kann. Ein weiterer Teil 20, vorzugsweise die vordere Seitenwand des Aufgabeschachts
9 kann demontiert werden. Dieses Teil 20 umfasst auch Teile der Stirnseiten des Aufgabeschachts
so dass bei Demontage die Durchgangsöffnungen für den Wellendurchgang geöffnet werden.
[0011] In Fig. 3 ist nun der Zustand der Vorrichtung bei geöffneten Seitenwänden dargestellt.
Man erkennt hier gut die nun frei zugängliche Schnecke 12, die noch in der hinteren
Halbschale 21 liegt. Auch kann hier die Spule 22 am austrittsseitigen Ende gut gesehen
werden. Der Aufgabeschacht 9 ist geöffnet, wobei der Teil 19 auch mit den Verbindungen
zur übrigen Anlage fest steht.
[0012] Fig. 4 zeigt die Vorrichtung der nach Demontage und insbesondere auch Demontage der
Schnecke. Es bleiben die hintere Halbschale 21 des Gehäuses und der fixe Teil 19 des
Aufgabeschachts 9 sowie die übrigen Teile des Antriebsstranges stehen und in den nun
freien Raum kann eine neue Schnecke eingeführt werden.
[0013] Die Erfindung ist nicht auf die Darstellung in den Zeichnungen beschränkt. Es können
beispielsweise sowohl konische Gehäuse anstelle des dargestellten zylindrischen Gehäuses,
als auch andere Formen der Schnecke eingesetzt werden.
1. Vorrichtung zum Entwässern von schüttfähigem oder fließfähigem Aufgabegut, beispielsweise
Holzhackschnitzel, durch dessen Verdichtung mit einem Gehäuse (10) mit einem Mantelrohr
(18, 21), in dem eine Welle (12) mit umfangseitig umlaufenden Wendeln (13) um eine
Rotationsachse rotiert, wobei das Aufgabegut durch das Gehäuse (10) transportiert
und verdichtet wird und das Restwasser durch Öffnungen (15) im Mantelrohr (18, 21)
aus der Vorrichtung geleitet wird und einem Aufgabeschacht (9) zur Zufuhr des zu entwässernden
Aufgabegutes, dadurch gekennzeichnet, dass das Mantelrohr aus zwei Halbschalen (18, 21) besteht, deren Längsflansche (17) vertikal
übereinander angeordnet sind und dass der Aufgabeschacht (9) eine lösbare Seitenwand
(20) aufweist die in Ihrer Form und Gestaltung ein entfernen der Schnecke (12) erlaubt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Mantelrohr (18, 21) am auslaufseitigen Ende eine Spule (22) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Spule (22) geteilt ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Wassersammler (11), das Kompressionsgehäuse (10) und das Hauptgehäuse auch bei
Demontage und Montage der Schnecke (12) fix mit dem Boden verbunden sind.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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