Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Längenausgleichsanordnung für Baugerüste.
Stand der Technik
[0002] Bei der Einrüstung von Gebäuden entsteht häufig das Problem, dass die erforderliche
Gerüstlänge nicht durch eine Kombination von Systemgerüstfeldern erreicht werden kann.
Insbesondere im Bereich von Gebäudeecken ist in solchen Fällen keine Systemlösung
mit standardisierten Gerüstfeldlängen möglich, weil dadurch zu große Wandabstände
entstehen würden. Korrekturmöglichkeiten über die seitlichen Wandabstände bestehen
in der Praxis nur minimal, da auch ein gewisser Mindestwandabstand beachtet werden
muss, der für die Durchführung von Arbeiten erforderlich ist. Daher kommt es häufig
zu der Situation, dass Lücken zwischen einzelnen Gerüstböden überbrückt werden müssen.
[0003] In der Praxis sind verschiedene Ansätze bekannt, eine solche Überbrückung zu bewerkstelligen.
Dazu zählen der Einbau eines Teleskopgerüstfeldes, die Montage einer stirnseitigen
Konsolenverbreiterung, der Einbau eines längenvariablen Schlitzes, der mit Holzbohlen
bzw. Stahlbohlen und Rohrkupplungsgeländer geschlossen wird, und die Überkreuzung
der beiden Gerüstfelder mit Höhenversatz um mindestens die komplette Gerüstbodenhöhe.
[0004] Leider haben alle vorgenannten Methoden schwerwiegende Nachteile und deutliche Einschränkungen.
So kann beispielsweise ein Teleskopgerüstfeld erst ab einer Gebäudeseitenlänge mit
mindestens drei Gerüstfeldern eingebaut werden, da das Teleskopgerüstfeld zwischen
die beiden Diagonalenfelder eingebaut werden muss. Außerdem sind Teleskopgerüstfelder
relativ teuer in der Anschaffung und bringen daneben eine erhöhte Unfallgefahr mit
sich, da ein ungewolltes Ein- bzw. Ausfahren des Teleskopbelags während des Transports
zu schwerwiegenden Handverletzungen führen kann. Daneben ist die Mindestlänge eines
Gerüstteleskopbelages technisch bedingt immer relativ lang.
[0005] Die Montage einer stirnseitigen Konsolenverbreiterung ist durch die zur Verfügung
stehenden Maße an Konsolenbreiten auf bestimmte Maße eingeschränkt. Da häufig wandseitige
Konsolen angebaut werden müssen, steht der Montageplatz für die stirnseitigen Konsolen
in vielen Fällen überhaupt nicht zur Verfügung.
[0006] Der Einbau von Schlitzen, die mit Holz- oder Stahlbohlen geschlossen werden, ist
mit dem Problem verbunden, dass der Schlitz erst nach Aufstecken des darüber liegenden
Gerüstrahmens geschlossen werden kann. Das bedeutet, dass der Gerüstmonteur frei über
den Spalt steigen oder die Stelle provisorisch abdecken muss. Da ein solche provisorische
Abdeckung üblicherweise nicht gegen Abheben und Verschieben gesichert ist, besteht
die Gefahr, dass die ungesicherte Abdeckung wegrutscht. Die Befestigung der übergelegten
Bohlen bereitet ebenfalls Probleme, da die unteren Querprofile der Gerüstrahmen eine
höhenversetzte Kante zu dem Belagniveau bilden, was beim Belasten der Bohlen eine
Klappbewegung auslöst, was durch eine weitere Holzunterlage ausgeglichen werden muss.
Holzbohlen sind daneben mit den bekannten Problemen einer nur begrenzten Witterungsstabilität,
einer geringen Rutschsicherheit, insbesondere bei Regen, und einer leichten Brennbarkeit
verbunden.
[0007] Die Überkreuzung der Gerüstfelder stellt ebenfalls keine optimale Lösung dar, da
hierbei die Durchgangshöhe sehr stark vermindert wird. Häufig ist eine Überkreuzung
der Gerüstfelder auch gar nicht möglich, da beispielsweise außenseitige Konsolenverbreiterungen
vom gegenseitigen Gerüstrahmen durchdrungen werden müssten.
[0008] Zur Lösung der oben dargestellten Probleme schlägt beispielsweise die
DE 20 2012 101 000 U1 eine Überlappungs-Anordnung von wenigstens zwei Laufplanken für ein Baugerüst vor.
Die Überlappungs-Anordnung umfasst wenigstens eine erste Laufplanke aus Metall und
eine zweite Laufplanke aus Metall, von denen jede eine Lauffläche aus Metallblech
aufweist, welches mit im Wesentlichen runden Durchgangslöchern versehen ist. Zumindest
ein Teil der Durchgangslöcher ist jeweils von einem einen Innendurchmesser aufspannenden,
aufgewulsteten bzw. aufgewölbten, umlaufenden Lochrand begrenzt. Die zweite Laufplanke
ist oberhalb der ersten Laufplanke angeordnet und überlappt die erste Laufplanke derart,
dass die Lauffläche der oberen, zweiten Laufplanke die Lauffläche der unteren, ersten
Laufplanke zumindest teilweise übergreift. Die erste Laufplanke und die zweite Laufplanke
sind mittels eines Befestigungs-Bolzens gegen Verschieben relativ zueinander in einer
parallel zu ihren Laufflächen verlaufenden Verschiebeebene und gegen Abheben voneinander
gesichert wieder lösbar aneinander befestigt. Der Befestigungs-Bolzen weist einen
Befestigungskopf und einen Bolzenschaft auf, der sowohl durch ein Durchgangsloch der
oberen, zweiten Laufplanke als auch durch ein Durchgangsloch der unteren, ersten Laufplanke
hindurchragt, wobei der Befestigungskopf einen Lochrand desjenigen Durchgangsloches
der oberen, zweiten Laufplanke übergreift und an diesem Lochrand anliegt, durch welches
der Bolzenschaft des Befestigungs-Bolzens hindurchragt. Die in der
DE 20 2012 101 000 U1 beschriebene Überlappungs-Anordnung, bei der zwei Laufplanken überlappend übereinander
angeordnet und mit Befestigungs-Bolzen gegeneinander gesichert werden, ist mit dem
Nachteil verbunden, das sich an den Kanten der oben aufgelegten Laufplanke ein Höhenversatz
gegenüber der darunter angeordneten Laufplanke in Laufplankenhöhe ergibt. Dieser Höhenversatz
entsteht an sämtlichen Kanten der oberen Laufplanke, was zu einer entsprechenden Stolper-
und damit Unfallgefahr führt. Außerdem muss die obere Laufplanke an beiden Seiten
der von ihr überbrückten Lücke mit Hilfe der Befestigungs-Bolzen gegen ein Verrutschen
gesichert werden, was mit einem erhöhten Arbeitsaufwand verbunden ist.
[0009] Trotz der aus dem Stand der Technik bekannten Lösungsansätze besteht weiterhin ein
Bedarf an Anordnungen, mit deren Hilfe Lücken zwischen einzelnen Gerüstböden eines
Baugerüsts überbrückt werden können, die einfach und schnell installiert werden können
und die eine hohe Sicherheit für die das Baugerüst benutzenden Bauarbeiter gewährleisten.
Darstellung der Erfindung
[0010] Hier setzt die Erfindung an. Es soll eine Anordnung zur Überbrückung von Lücken zwischen
einzelnen Gerüstböden eines Baugerüsts zur Verfügung gestellt werden, welche einfach
und schnell installiert werden kann und die eine hohe Sicherheit für die das Baugerüst
benutzenden Bauarbeiter gewährleistet. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Längenausgleichsanordnung gemäß unabhängigem Anspruch 1 gelöst. Weitere vorteilhafte
Aspekte, Details und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen
Ansprüchen, der Beschreibung sowie den Zeichnungen.
[0011] Die vorliegende Erfindung stellt eine Längenausgleichsanordnung aufweisend zumindest
einen ersten, einen zweiten, einen dritten und einen vierten Gerüstrahmen, einen ersten
Gerüstboden, einen zweiten Gerüstboden und ein Längenausgleichselement zur Verfügung.
Der erste Gerüstboden ist fest, aber lösbar mit dem ersten und dem zweiten Gerüstrahmen
verbunden und zwischen diesen Gerüstrahmen angeordnet. Der zweite Gerüstboden ist
fest, aber lösbar mit dem dritten und dem vierten Gerüstrahmen verbunden und zwischen
diesen Gerüstrahmen angeordnet. Der erste Gerüstboden ist in vertikaler Richtung oberhalb
des zweiten Gerüstbodens 6 angeordnet. Das Längenausgleichselement überbrückt eine
zwischen den beiden voneinander beabstandet angeordneten Gerüstböden gebildete Lücke,
wobei das Längenausgleichselement ein erstes, dem ersten Gerüstboden zugeordnetes,
stirnseitiges Abschlussprofil, ein zweites, dem zweiten Gerüstboden zugeordnetes,
stirnseitiges Abschlussprofil und zwei, die beiden stirnseitigen Abschlussprofile
verbindendende, seitliche Abschlussprofile aufweist. Die beiden stirnseitigen Abschlussprofile
und die beiden seitlichen Abschlussprofile sind durch einen Belag miteinander verbunden,
wobei das erste stirnseitige Abschlussprofil mit zumindest zwei Einhängekrallen oder
zwei Einhängedurchbrechungen zur festen, aber lösbaren Verbindung mit dem zweiten
Gerüstrahmen ausgestattet ist, und das zweite stirnseitige Abschlussprofil im Schnitt
senkrecht zu einer von dem Belag gebildeten Ebene dreiecksförmig ausgebildet ist.
Das Längenausgleichselement ist im Bereich seines zweiten stirnseitigen Abschlussprofils
und zumindest in einem, dem zweiten stirnseitigen Abschlussprofil benachbarten Teilabschnitt
seines Belags mit dem zweiten Gerüstboden überlappend angeordnet.
[0012] Unter dem Begriff "Gerüstrahmen" werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung nicht
nur die üblichen, dem Fachmann bekannten Gerüstrahmen verstanden, sondern auch entsprechende
Konstrukte aus zwei durch Querstreben (Riegel, U-Riegel) miteinander verbundene Modulgerüststiele.
Ist also in dem vorliegenden Text und insbesondere auch in den Ansprüchen von einem
"Gerüstrahmen" die Rede, so sind damit nicht nur Standardgerüstrahmen gemeint, sondern
sämtliche aus zwei vertikalen Rohren und diese Rohre verbindenden Querstreben zusammengesetzten
Gerüstrahmenteile.
[0013] Das Längenausgleichselement als zentrales Element der erfindungsgemäßen Längenausgleichsanordnung
ist mit den bei Standardgerüsten üblichen Einhängekrallen oder Einhängedurchbrechungen
ausgestattet. Dadurch kann das Längenausgleichselement genau wie ein Standard-Gerüstboden
mit den bei üblichen Standard-Gerüstrahmen vorgesehenen U-Schienen bzw. Verbindungszapfen
in Eingriff gebracht und somit schnell und problemlos beim Gerüstaufbau eingebaut
werden.
[0014] Das Längenausgleichselement wird also mit seinen am ersten stirnseitigen Abschlussprofil
angebrachten Verbindungselementen mit einem Gerüstrahmen verbunden. Mit seinem zweiten
stirnseitigen Abschlussprofil und mit einem diesem zweiten stirnseitigen Abschlussprofil
benachbarten Teilabschnitt seines Belags ist das Längenausgleichselement mit dem zweiten
Gerüstboden überlappend angeordnet, es liegt also auf diesem Gerüstboden auf. Insgesamt
ergibt sich damit ein denkbar simpler Einbau des Längenausgleichselements in ein Gerüst.
Das Längenausgleichselement wird einfach auf der einen Seite der Lücke in den Gerüstrahmen
eingehängt und auf der anderen Seite der Lücke auf den Gerüstboden aufgelegt.
[0015] Durch das Einhängen in den Gerüstrahmen ergibt sich automatisch ein Niveau-Ausgleich
zwischen dem benachbarten Gerüstboden und dem Belag des Längenausgleichselements,
wodurch eine Stolpergefahr und die damit einhergehende Unfallgefahr deutlich verringert
werden. Gleiches gilt für die spezielle Ausbildung des zweiten stirnseitigen Abschlussprofils,
welches im Schnitt senkrecht zu einer von dem Belag gebildeten Ebene eine dreiecksförmige
Gestalt aufweist. Dadurch wird ebenfalls die Stolpergefahr im Bereich des dem zweiten
Gerüstboden zugeordneten, stirnseitigen Abschlussprofils deutlich verringert.
[0016] Grundsätzlich sind der erste und der zweite Gerüstboden in vertikaler Richtung zumindest
leicht gegeneinander versetzt angeordnet, wobei der erste Gerüstboden oberhalb des
zweiten Gerüstbodens angeordnet ist. Würden sich der erste und der zweite Gerüstboden
in einer gemeinsamen Gerüstbodenebene befinden, so würde sich eine schräge Anordnung
des Längenausgleichselements ergeben, da dieses ja mit seinen am ersten stirnseitigen
Abschlussprofil angebrachten Verbindungselementen mit einem Gerüstrahmen verbunden
und auf der gegenüberliegenden Seite der Lücke auf den Gerüstboden aufgelegt wird.
Daher müsste das Längenausgleichselement in diesem Fall eine seiner eigenen Höhe H
entsprechende Höhendifferenz überwinden, was zu einer erhöhten Stolpergefahr insbesondere
im Bereich des zweiten stirnseitigen Abschlussprofils führen würde.
[0017] Sind der erste und der zweite Gerüstboden in vertikaler Richtung gegeneinander versetzt
angeordnet und insbesondere im Wesentlichen um die Höhe H des Längenausgleichselements
gegeneinander versetzt angeordnet, wobei der erste Gerüstboden oberhalb des zweiten
Gerüstbodens angeordnet ist, so ergibt sich ein weiterer Vorteil. Ist nämlich der
erste Gerüstboden im Wesentlichen um die Höhe H des Längenausgleichselements in vertikaler
Richtung oberhalb des zweiten Gerüstbodens angeordnet, so verläuft das Längenausgleichselement
nach dem Verbinden mit dem Gerüstrahmen mit dem ersten Gerüstboden in einer gemeinsamen
Ebene. Auf der gegenüberliegenden Seite liegt das Längenausgleichselement auf dem
zweiten Gerüstboden auf und überlappt in einem ausreichenden Bereich mit diesem. Durch
die spezielle Ausbildung des zweiten stirnseitigen Abschlussprofils, das im Schnitt
senkrecht zu einer von dem Belag gebildeten Ebene eine dreiecksförmige Gestalt aufweist,
besteht auch im Bereich des zweiten Gerüstboden praktisch keine Stolpergefahr.
[0018] Bevorzugt handelt es sich im Zusammenhang mit sämtlichen Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung bei dem Belag des Längenausgleichselements um einen profilierten Belag.
Durch den Einsatz eines profilierten Belags kann die Rutschgefahr deutlich verringert
werden. Außerdem werden durch einen profilierten Belag sämtliche Standards von Systemgerüstbelägen
in Bezug auf Rutschfestigkeit und Tragfähigkeit erfüllt.
[0019] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind der erste und der zweite Gerüstboden
im Wesentlichen rechtwinklig zueinander angeordnet. Bei einer im Wesentlichen rechtwinkligen
Anordnung der beiden Gerüstboden zueinander ergibt sich eine über die gesamte Breite
des Längenausgleichselements gleichmäßig tiefe Überlappung mit dem zweiten Gerüstboden.
Grundsätzlich können die Gerüstböden in einem nahezu beliebigen Winkel zueinander
angeordnet sein, wobei die Grenzbereiche der Anordnung relativ zueinander für den
Fachmann selbstverständlich technisch Sinn ergeben müssen. Sind die beiden Gerüstböden
und damit auch die beiden Abschnitte des gesamten Baugerüstes, zwischen denen sich
eine Lücke ergibt, in einem von 90° abweichenden Winkel relativ zueinander angeordnet,
so bleibt trotzdem die Funktionsfähigkeit der vorliegenden Erfindung erhalten. Es
muss lediglich dafür gesorgt werden, dass die die Lücke überbrückende Längsausdehnung
des Längenausgleichselements ausreichend groß gewählt wird, sodass auch in dem Bereich
der geringsten Überlappung mit dem zweiten Gerüstboden diese Überlappung trotzdem
sicher, stabil und ausreichend groß ausgeprägt ist. Für den Fachmann ist die Auswahl
eines angemessen dimensionierten Längenausgleichselements keine Problem.
[0020] Eine ausreichende Sicherheit ergibt sich ab einer Ausdehnung des überlappenden Bereichs
in Richtung der Ausdehnung der Lücke, also in Richtung von erstem zu zweitem Gerüstboden,
von wenigstens 100 mm. Maximal kann das Längenausgleichselement über die gesamte Ausdehnung
des zweiten Gerüstbodens in Lückenrichtung mit diesem überlappen, also bis zum Anschlag
an das gegenüberliegende Bordbrett.
[0021] Der relativ großen Bandbreite an Ausdehnungen der beim Gerüstbau entstehenden Lücken
wird dadurch Rechnung getragen, dass das Längenausgleichselement in verschieden großer
lateraler Ausdehnung, also verschieden groß dimensioniert in Richtung von dem ersten
stirnseitigen Abschlussprofil zu dem zweiten stirnseitigen Abschlussprofil gefertigt
wird. Die einzelnen Längen sind so dabei gestaffelt, dass für jede denkbare Lücke
bis hin zu annähernd der Länge eines Standard-Gerüstbodens ein passend dimensioniertes
Längenausgleichselement zur Verfügung steht.
[0022] Die Breiten des Längenausgleichselement sind vorteilhafterweise angepasst an die
bei Standardgerüsten üblichen Breiten und entsprechen im Wesentlichen den üblichen
Breiten der Gerüstböden. Dabei kann die Breite, wie im Gerüstbau üblich, der Breite
der Gerüstrahmen entsprechen, sie kann aber auch nur die Hälfte oder ein Drittel der
Breite eines Gerüstrahmens betragen. Entsprechend werden dann zum Überbrücken einer
Lücke ein, zwei oder drei Längenausgleichselemente eingesetzt. Dadurch kann in jedem
Fall gewährleistet werden, dass die Breite des begehbaren Bereichs des bzw. der Längenausgleichselemente
der Breite des begehbaren Bereichs der Gerüstböden entspricht. Durch die genannten
Breiten können im Wesentlichen alle Lücken, die bei bekannten Gerüstbreiten wie auch
bei allen denkbaren Konsolenkombinationen und Flächengerüsten auftreten, überbrückt
werden.
[0023] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform verlaufen die beiden stirnseitigen
Abschlussprofile im Wesentlichen parallel zueinander, verlaufen die beiden seitlichen
Abschlussprofile im Wesentlichen parallel zueinander und der die stirnseitigen Abschlussprofile
und die seitlichen Abschlussprofile miteinander verbindende Belag ist im Wesentlichen
rechteckig ausgebildet. Damit ergibt sich eine in Draufsicht rechteckige Standard-Form
für das Längenausgleichselement, die eine einfache Handhabung, eine platzsparende
Lagerung und eine kostengünstige Herstellung sicherstellt. Insbesondere bei Einsatz
des rechteckigen Längenausgleichselements zur Überbrückung einer Lücke zwischen im
Wesentlichen rechtwinklig bzw. in einem nur leicht von 90° abweichenden Winkel relativ
zueinander angeordneten Gerüstabschnitten ergibt sich eine sichere Überbrückung der
Lücke mit einem gleichmäßigen Überlappungsbereich und somit einem sicheren Auflager
des Längenausgleichselements auf dem zweiten Gerüstboden.
[0024] Besonders bevorzugt besteht das Längenausgleichselement aus Metall und der Belag
ist aus einem Metallblech gebildet. Diese Ausführungsform ergibt ein stabiles, nur
schwer zu deformierendes Element, das gleichzeitig einfach hergestellt werden kann.
Zur weiteren Verbesserung der Stabilität kann das Längenausgleichselement im Bereich
seiner seitlichen Abschlussprofile mehrfach gekantet ausgeführt sein. Besonders bevorzugt
ist der Belag aus einem profilierten Metallblech gebildet.
[0025] Zur Verminderung der Rutschgefahr beim Begehen des Längenausgleichselements kann
das Metallblech gemäß einer weiter bevorzugten Ausführungsform eine Vielzahl an im
Wesentlichen runden Durchgangslöchern aufweisen, wobei zumindest ein Teil der Durchgangslöcher
jeweils von einem einen Innendurchmesser aufspannenden, aufgewulsteten, umlaufenden
Lochrand begrenzt ist. Das den Belag bildende Metallblech weist in seinen den stirnseitigen
Abschlussprofilen benachbarten Bereichen keine Durchgangslöcher, keine Erhebungen
und keine Vertiefungen auf. Durch die fehlenden Durchgangslöcher, Erhebungen und Vertiefungen
wird eine sichere Stapelung gewährleistet. Diese kann weiter verbessert werden, wenn
auch in den den seitlichen Abschlussprofilen benachbarten Bereichen des Belags keine
solchen Durchgangslöcher, Erhebungen oder Vertiefungen vorgesehen sind.
[0026] Besonders bevorzugt beträgt der Lochdurchmesser der Durchgangslöcher rund 14 mm,
so dass übliche Bolzen oder Spezialschrauben zur Sicherung des Längenausgleichselements
in dem mit dem benachbarten Gerüstboden überlappenden Abschnitt verwendet werden können.
Es kann also ganz allgemein und besonders vorteilhaft mit der beschriebenen Ausführungsform
ein zusätzliches Befestigungselement vorgesehen sein, mit dem das Längenausgleichselement
und der zweite Gerüstboden aneinander befestigt werden und so ein Verrutschen oder
ein Anheben des Längenausgleichselements zusätzlich sicher vermieden wird. Eine solche
Sicherung ist insbesondere für den Fall hoher Windlasten erforderlich. Im Falle von
Durchgangslöchern mit einem Durchmesser von rund 14 mm ist diese Befestigung besonders
einfach möglich. Eine weitere zusätzliche Sicherung gegen ein Abheben des Längenausgleichselements
kann durch die unteren Rechteckrohrprofile der aufgesteckten Gerüstrahmen bzw. durch
Modulgerüst-Aushebesicherungen erfolgen.
[0027] Vorteilhaft weist das Längenausgleichselement eine Höhe H von 40 mm bis maximal 50
mm, insbesondere bevorzugt eine Höhe H von rund 45 mm, auf. Die genannten Höhen entsprechen
den Höhen üblicher Holzgerüstbohlen oder Stahlgerüstbohlen. In vertikaler Richtung
entspricht die Anordnung der Einhängekrallen bzw. Einhängelochung an dem ersten stirnseitigen
Abschlussprofil der Längenausgleichsanordnung der Anordnung der Einhängekrallen bzw.
Einhängelochung der Systemgerüstbeläge. Daher schließt nach dem Einhängen beispielsweise
der Einhängekrallen in die beispielsweise U-förmige Schiene des Gerüstrahmens die
Oberfläche des Belags bündig mit der Oberfläche des benachbarten Gerüstbodens ab.
Damit ist im Bereich des dem ersten Gerüstboden zugeordneten, stirnseitigen Abschlussprofils
jede Stolpergefahr ausgeschlossen.
[0028] Wie bereits erwähnt sind der erste und der zweite Gerüstboden in vertikaler Richtung
gegeneinander versetzt angeordnet und sind besonders bevorzugt im Wesentlichen um
die Höhe H des Längenausgleichselements gegeneinander versetzt angeordnet, wobei der
erste Gerüstboden oberhalb des zweiten Gerüstbodens angeordnet ist. Dadurch ergeben
sich die bereits angesprochenen Vorteile, nämlich eine Anordnung des Längenausgleichselements
und des ersten Gerüstbodens in einer gemeinsamen Ebene. Auf der gegenüberliegenden
Seite liegt das Längenausgleichselement auf dem zweiten Gerüstboden auf und überlappt
in einem ausreichenden Bereich mit diesem. Im Bereich des zweiten stirnseitigen Abschlussprofils
muss relativ zum zweiten Gerüstboden lediglich eine der Höhe H des Längenausgleichselements
entsprechende Höhendifferenz überwunden werden, was schon zu einer verringerten Stolpergefahr
führt, die durch die spezielle Ausbildung des zweiten stirnseitigen Abschlussprofils
noch weiter verringert wird.
[0029] Der Abstand zwischen den beiden Gerüstböden in vertikaler Richtung ist im Idealfall
an die Höhe H des Längenausgleichselements angepasst. Weist das Längenausgleichselement
eine Höhe H von 40 mm auf, so ist es im Rahmen der vorliegenden Erfindung besonders
bevorzugt, wenn der erste Gerüstboden in vertikaler Richtung um rund 40 mm oberhalb
des zweiten Gerüstbodens angeordnet. Beträgt die Höhe des Längenausgleichselements
50 mm, so ist es entsprechend bevorzugt, wenn der erste Gerüstboden in vertikaler
Richtung um rund 50 mm oberhalb des zweiten Gerüstbodens angeordnet ist.
[0030] Gemäß weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsformen ist der erste Gerüstboden
in vertikaler Richtung oberhalb des zweiten Gerüstbodens angeordnet, wobei der Abstand
zwischen den beiden Gerüstböden in vertikaler Richtung zwischen 30 mm und 150 mm,
besonders bevorzugt zwischen 35 mm und 100 mm, insbesondere bevorzugt zwischen 40
mm und 75 mm und ganz besonders bevorzugt zwischen 40 mm und 50 mm beträgt. Idealerweise
beträgt der Abstand zwischen dem ersten und dem zweiten Gerüstboden in vertikaler
Richtung rund 45 mm entsprechend der Höhe H des Längenausgleichselements.
[0031] Besonders bevorzugt schließt die Hypotenuse der dreiecksförmigen Schnittfläche des
zweiten stirnseitigen Abschlussprofils mit der von dem Belag gebildeten Ebene einen
Winkel α zwischen 120° und 150°, bevorzugt einen Winkel von rund 135°, ein. Durch
die genannten Winkelbereiche wird das zweite stirnseitige Abschlussprofil ausgehend
von der Ebene des Belags bis zur Oberfläche des darunter angeordneten Gerüstbodens
in sinnvoller Weise abgeschrägt ausgebildet, sodass eine Stolpergefahr im Bereich
des zweiten stirnseitigen Abschlussprofils weiter verringert werden kann.
[0032] Gemäß einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
weist die Längenausgleichsanordnung zusätzlich ein Geländerelement auf, wobei das
Geländerelement zumindest einen Geländerobergurt aufweist, wobei der Geländerobergurt
mit zumindest einem Befestigungselement zur Befestigung an dem zweiten Gerüstrahmen
ausgestattet ist. Die durch das Längenausgleichselement erreichte Überbrückung der
Lücke zwischen zwei Gerüstböden stellt zwar eine problemlose fußläufige Überquerung
sicher, allerdings ist diese immer noch mit einer erhöhten Unfallgefahr verbunden,
da eine seitliche Sicherung fehlt. Mit der genannten bevorzugten Ausführungsform wird
diese Sicherung in Form eines Geländerelements mit einem Geländerobergurt zur Verfügung
gestellt. Durch das Befestigungselement ist eine einfache Befestigung an dem zweiten
Gerüstrahmen möglich.
[0033] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Geländerelement zusätzlich
einen im Wesentlichen U-förmig ausgebildeten Geländerbügel auf, wobei die beiden Enden
des U-förmig ausgebildeten Geländerbügels durch den Geländerobergurt miteinander verbunden
sind. Diese Ausführungsform trägt zu einer weiter erhöhten Sicherheit bei, da der
Steg des U-förmig ausgebildeten Geländerbügels eine zusätzliche Abgrenzung zum Gerüstaußenraum
darstellt und so die Absturzgefahr deutlich verringert. Bei dem Befestigungselement
zur Befestigung an dem zweiten Gerüstrahmen handelt es sich bevorzugt um eine fest
mit dem Geländerobergurt verbundene, insbesondere mit dem Geländerobergurt verschweißte,
Halbkupplung. Eine Halbkupplung ist ein aus dem Gerüstbau bekanntes Standard-Bauteil,
das bei leichter Verfügbarkeit eine einfache, sichere und schnelle Befestigung des
Geländerobergurts an dem zweiten Gerüstrahmen sicherstellt.
[0034] Bevorzugt ist der Geländerobergurt rohrförmig ausgebildet und weist einen Außendurchmesser
zwischen 45 mm und 55 mm, bevorzugt zwischen 47 mm und 50 mm, besonders bevorzugt
einen Außendurchmesser von rund 48,3 mm, auf. Der Außendurchmesser von rund 48,3 mm
entspricht exakt dem Außendurchmesser der Rohre eines Standardgerüstrahmens. Damit
können sämtliche Zusatzbauteile, Verbindungselemente und Kupplungen, die für Gerüstrahmen
zum Einsatz kommen, auch im Zusammenhang mit dem Geländerbügel und insbesondere im
Zusammenhang mit dem Geländerobergurt verwendet werden.
[0035] Besonders zum Tragen kommt dieser Vorteil, wenn vorteilhafterweise die Längenausgleichsanordnung
zusätzlich eine Gerüstkupplung aufweist, wobei die Gerüstkupplung den Geländerobergurt
fest, aber lösbar mit dem dritten Gerüstrahmen verbindet. Auch eine Gerüstkupplung
ist ein aus dem Gerüstbau bekanntes Standard-Bauteil, das bei leichter Verfügbarkeit
eine einfache, sichere und schnelle Befestigung des Geländerobergurts an dem dritten
Gerüstrahmen sicherstellt.
[0036] Durch ein solches, fest an dem zweiten Gerüstrahmen und gleichzeitig fest an dem
dritten Gerüstrahmen befestigtes Geländerelement wird eine weitere Gerüstverbindung
erzielt, wodurch ein Auseinanderkippen oder Verrutschen der beiden Gerüstabschnitte
sicher verhindert wird.
[0037] Bevorzugt werden als Bordbrett Systembordbretter verwendet, welche versetzt zu den
vorhandenen Bordbrettern eingebaut werden. Alternativ können herkömmliche Schalbretter
mit Bordbrettbolzenkupplungen eingeklemmt werden. Die Ausgleichsbeläge werden wie
ein normaler Gerüstbelag bei der Montage einfach eingehängt.
[0038] Wie bereits im Zusammenhang mit dem Längenausgleichselement erwähnt, kann auch im
Hinblick auf das Geländerelement der relativ großen Bandbreite an Ausdehnungen der
beim Gerüstbau entstehenden Lücken dadurch Rechnung getragen werden, dass das Geländerelement
in verschieden großer lateraler Ausdehnung, also verschieden langem Geländerobergurt
und entsprechend angepasstem U-förmig ausgebildeten Geländerbügel ausgebildet wird.
Die einzelnen Längen und Größen sind so gestaffelt, das für jede denkbare Lücke bis
hin zu annähernd der Länge eines Standard-Gerüstbodens ein passend dimensionierter
Geländerbügel zur Verfügung steht. Zusammen mit einem entsprechend dimensionierten
Längenausgleichselement ergibt sich damit ein modulares System, das einfach und kostengünstig
hergestellt sowie einfach und schnell eingebaut werden kann, das über einen weiten
Bereich unterschiedlich große Lücken überbrücken kann und das ein extrem hohes Maß
an Sicherheit für die Bauarbeiter bereitstellt.
[0039] Bevorzugt ist der im Wesentlichen U-förmig ausgebildete Geländerbügel rohrförmig
ausgebildet und weist einen Außendurchmesser zwischen 30 mm und 40 mm, bevorzugt zwischen
32 mm und 35 mm, besonders bevorzugt einen Außendurchmesser von rund 33,7 mm, auf.
Die genannten Größen ermöglichen eine kostengünstige Herstellung bei gleichzeitig
ausreichender Stabilität.
[0040] Bevorzugt weist das Geländerelement, gemessen von der Unterkante des Stegs des im
Wesentlichen U-förmig ausgebildeten Geländerbügels bis zur Oberkante des Geländerobergurts,
eine Höhe zwischen 50 cm und 70 cm, bevorzugt eine Höhe von 59 cm, auf. Die genannten
Höhen decken die seitliche Gerüstlücke besonders vorteilhaft weitestgehend vollständig
ab.
[0041] Weiterbildungen, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich
auch aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und aus den Figuren.
Dabei sind alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder
in beliebiger Kombination grundsätzlich Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer
Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0042] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit
den Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen
- Fig. 1
- in schematischer Darstellung eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen
Längenausgleichsanordnung am Beispiel eines Modulgerüstsystems;
- Fig. 2
- in schematischer Darstellung einen vertikalen Schnitt durch ein Längenausgleichselement;
- Fig. 3
- in schematischer Darstellung eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Längenausgleichsanordnung;
- Fig. 4A
- in schematischer Darstellung eine Seitenansicht eines Geländerelements;
- Fig. 4B
- in schematischer Darstellung eine Draufsicht auf das Geländerelements der Fig. 4;
- Fig. 5
- in schematischer Darstellung eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Längenausgleichsanordnung
am Beispiel eines Rahmengerüstsystems.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0043] Die Figur 1 zeigt in schematischer Darstellung eine perspektivische Ansicht einer
erfindungsgemäßen Längenausgleichsanordnung. Dargestellt sind ein erster Gerüstrahmen
1, ein zweiter Gerüstrahmen 2, ein dritter Gerüstrahmen 3 und ein vierter Gerüstrahmen
4 sowie eine Mehrzahl an Gerüstböden, von denen ein erster Gerüstboden mit dem Bezugszeichen
5 und ein zweiter Gerüstboden mit dem Bezugszeichen 6 gekennzeichnet sind. Der erste
Gerüstboden 5 ist fest, aber lösbar mit dem ersten 1 und dem zweiten 2 Gerüstrahmen
verbunden und zwischen diesen Gerüstrahmen 1, 2 angeordnet. Der zweite Gerüstboden
6 ist fest, aber lösbar mit dem dritten 3 und dem vierten 4 Gerüstrahmen verbunden
und zwischen diesen Gerüstrahmen 3, 4 angeordnet.
[0044] Der erste Gerüstboden 5 und der zweite Gerüstboden 6 sind im Wesentlichen rechtwinklig
zueinander angeordnet. In vertikaler Höhe sind der erste Gerüstboden 5 und der zweite
Gerüstboden 6 in etwa um die Höhe H (siehe Figur 2) des Längenausgleichselements 7
gegeneinander versetzt. Das Längenausgleichselement 7 befindet sich mit dem ersten
Gerüstboden 5 in einer Ebene und liegt auf dem zweiten Gerüstboden 6 auf.
[0045] Das Längenausgleichselement 7 überbrückt eine zwischen den beiden voneinander beabstandet
angeordneten Gerüstböden 5, 6 gebildete Lücke. Das Längenausgleichselement 7 weist
ein erstes, dem ersten Gerüstboden 5 zugeordnetes, stirnseitiges Abschlussprofil 8,
ein zweites, dem zweiten Gerüstboden 6 zugeordnetes, stirnseitiges Abschlussprofil
9 und zwei, die beiden stirnseitigen Abschlussprofile 8, 9 verbindendende, seitliche
Abschlussprofile 10, 11 auf. Die beiden stirnseitigen Abschlussprofile 8, 9 und die
beiden seitlichen Abschlussprofile 10, 11 sind durch einen profilierten Belag 12 miteinander
verbunden.
[0046] Aus den Figuren 2 und 3 ist zu ersehen, dass das erste stirnseitige Abschlussprofil
8 mit zwei Einhängekrallen 13, 14 zur festen, aber lösbaren Verbindung mit dem zweiten
Gerüstrahmen 2 ausgestattet ist. Das zweite stirnseitige Abschlussprofil 9 ist im
Schnitt senkrecht zu einer von dem profilierten Belag 12 gebildeten Ebene dreiecksförmig
ausgebildet (siehe Figur 2).
[0047] Figur 1 zeigt, dass das Längenausgleichselement 7 im Bereich seines zweiten stirnseitigen
Abschlussprofils 9 und in einem, dem zweiten stirnseitigen Abschlussprofil 9 benachbarten
Teilabschnitt seines profilierten Belags 12 mit dem zweiten Gerüstboden 6 überlappend
angeordnet ist.
[0048] In der Figur 1 ist eine Situation gezeigt, in der in jeder Gerüstebene jeweils zwei
Gerüstböden nebeneinander angeordnet sind. Die vorliegende Erfindung stellt auch für
diese Gegebenheiten eine einfach anzupassende Lösung dar. Es werden einfach zwei Längenausgleichselemente
7 nebeneinander angeordnet, wodurch die Lücke zwischen den beiden ersten Gerüstböden
5 und den beiden zweiten Gerüstböden 6 vollständig abgedeckt und überbrückt wird.
[0049] Aus den Figuren 1 und 3 ist ersichtlich, dass die beiden stirnseitigen Abschlussprofile
8, 9 im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen, dass die beiden seitlichen Abschlussprofile
10, 11 im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen und dass der die stirnseitigen
Abschlussprofile 8, 9 und die seitlichen Abschlussprofile 10, 11 miteinander verbindende
profilierte Belag 12 im Wesentlichen rechteckig ausgebildet ist.
[0050] Das gesamte Längenausgleichselement 7 besteht aus Metall, wobei der profilierte Belag
12 aus einem Metallblech gebildet ist. Das Metallblech weist eine Vielzahl an im Wesentlichen
runden Durchgangslöchern auf, die in den Figuren 1 und 3 in ihrer Gesamtheit als schraffierte
Fläche dargestellt sind. Die Durchgangslöcher sind jeweils von einem einen Innendurchmesser
aufspannenden, aufgewulsteten, umlaufenden Lochrand begrenzt. Das den profilierten
Belag 12 bildende Metallblech weist in seinen den stirnseitigen Abschlussprofilen
8, 9 benachbarten Bereichen keine Durchgangslöcher, keine Erhebungen und keine Vertiefungen
auf.
[0051] Weitere Details des Längenausgleichselement 7 sind in der Figur 2 gezeigt. Die Höhe
H des Längenausgleichselements 7 beträgt rund 45 mm und entspricht damit der Höhe
von Holzgerüstbohlen oder Stahlgerüstbohlen. Nach dem Einhängen der Einhängekrallen
13, 14 in die U-förmige Schiene des Gerüstrahmens 2 schließt die Oberfläche des profilierten
Belags 12 bündig mit der Oberfläche des benachbarten Gerüstbodens 5 ab. Damit ist
im Bereich des dem ersten Gerüstboden 5 zugeordneten, stirnseitigen Abschlussprofil
8 jede Stolpergefahr ausgeschlossen.
[0052] Im Bereich des dem zweiten Gerüstboden 6 zugeordneten, stirnseitigen Abschlussprofils
9 liegt das Längenausgleichselement 7 auf dem zweiten Gerüstboden 6 auf, wodurch sich
ein stufenartiger Höhenversatz ergeben würde. Wie aus Figur 2 ersichtlich ist das
stirnseitigen Abschlussprofil 9 über seine gesamte Höhe H hinweg abgeschrägt ausgebildet.
In dem gezeigten Ausführungsbeispiel schließt die Hypotenuse der dreiecksförmigen
Schnittfläche des zweiten stirnseitigen Abschlussprofils 9 mit der von dem profilierten
Belag 12 gebildeten Ebene einen Winkel α von rund 135° ein. Durch diese spezielle
Ausbildung des stirnseitigen Abschlussprofils 9 wird die Stolpergefahr im Bereich
des dem zweiten Gerüstboden 6 zugeordneten, stirnseitigen Abschlussprofils 9 deutlich
verringert.
[0053] Aus der Draufsicht gemäß Fig. 3 geht hervor, dass zwei rechteckig ausgebildete Längenausgleichselemente
benachbart zueinander eine Lücke zwischen den Gerüstböden 5 und 6 überbrücken. Die
Breite der beiden Längenausgleichselemente entspricht dabei in etwa der Hälfte der
Breite des Gerüstbodens 5, wodurch in Summe eine Lauffläche gleichbleibender Breite
erhalten wird.
[0054] In Fig. 3 ist auch ein Geländerelement 15 gezeigt, das die Lücke zwischen den Gerüstböden
5 und 6 seitlich absichert. Dieses Geländerelement 15 ist im Detail in den Figuren
4A und 4B in Seitenansicht bzw. in Draufsicht gezeigt.
[0055] Das Geländerelement 15 weist einen Geländerobergurt 16 auf, der mit einem Befestigungselement
17 zur Befestigung an dem zweiten Gerüstrahmen ausgestattet ist. Durch das Befestigungselement
17 ist eine einfache Befestigung an dem zweiten Gerüstrahmen 2 möglich. Bei dem Befestigungselement
17 handelt es sich um eine fest mit dem Geländerobergurt verschweißte Halbkupplung.
[0056] Das Geländerelement 15 weist außerdem einen U-förmig ausgebildeten Geländerbügel
18 auf, wobei die beiden Enden des U-förmig ausgebildeten Geländerbügels 18 durch
den Geländerobergurt 16 miteinander verbunden sind. Der Steg des U-förmig ausgebildeten
Geländerbügels 18 stellt eine zusätzliche Abgrenzung zum Gerüstaußenraum dar und verringert
die Absturzgefahr deutlich.
[0057] Der Geländerobergurt 16 ist rohrförmig ausgebildet und weist einen Außendurchmesser
von rund 48,3 mm, auf. Dieser Außendurchmesser entspricht exakt dem Außendurchmesser
der Rohre eines Standardgerüstrahmens, weshalb ein weiteres, in der Fig. 5 gezeigtes
Verbindungselement problemlos zusammen mit dem Geländerbügel und insbesondere zusammen
mit dem Geländerobergurt verwendet werden kann. Bei dem Verbindungselement handelt
es sich um eine Gerüstkupplung 19, welche den Geländerobergurt 16 fest, aber lösbar
mit dem dritten Gerüstrahmen 3 verbindet.
[0058] Durch das in Fig. 5 gezeigte, fest an dem zweiten Gerüstrahmen 2 und gleichzeitig
fest an dem dritten Gerüstrahmen 3 befestigte Geländerelement 15 wird eine weitere
Gerüstverbindung erzielt, wodurch ein Auseinanderkippen oder Verrutschen der beiden
Gerüstabschnitte sicher verhindert wird.
[0059] Wie ebenfalls aus Fig. 5 zu ersehen ist, kann durch das Längenausgleichselement 7
und das Geländerelement 15 eine große Bandbreite an Ausdehnungen der beim Gerüstbau
entstehenden Lücken in flexibler Weise überbrückt werden. So ist es problemlos möglich,
den die Gerüstrahmen 3 und 4 umfassend Gerüstabschnitt bei Bedarf ein zusätzliches
Stück von dem den Gerüstrahmen 2 umfassenden Gerüstabschnitt weg zu rücken. Dazu muss
lediglich die Gerüstkupplung 19 gelöst werden. Das Längenausgleichselement 7 liegt
auf dem Gerüstboden 6 lediglich auf, weshalb bei einem Vergrößern der Lücke nur darauf
geachtet werden muss, dass der Überlappungsbereich von Längenausgleichselement 7 und
Gerüstboden 6 ausreichend ausgeprägt erhalten bleibt. Nach dem Wegrücken muss lediglich
die Gerüstkupplung 19 wieder festgezogen werden.
[0060] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Geländerbügel 18 rohrförmig ausgebildet
und weist einen Außendurchmesser von rund 33,7 mm, auf. Das Geländerelement 15 weist
eine Höhe von 59 cm auf, gemessen von der Unterkante des Stegs des im Wesentlichen
U-förmig ausgebildeten Geländerbügels 18 bis zur Oberkante des Geländerobergurts 16.
[0061] Geländerelement und Längenausgleichselement stellen ein modulares System dar, das
einfach und kostengünstig hergestellt sowie einfach und schnell eingebaut werden kann,
das über einen weiten Bereich unterschiedlich große Lücken überbrücken kann und das
ein extrem hohes Maß an Sicherheit für die Bauarbeiter bereitstellt.
Bezugszeichenliste
[0062]
- 1
- erster Gerüstrahmen
- 2
- zweiter Gerüstrahmen
- 3
- dritter Gerüstrahmen
- 4
- vierter Gerüstrahmen
- 5
- erster Gerüstboden
- 6
- zweiter Gerüstboden
- 7
- Längenausgleichselement
- 8
- erstes stirnseitiges Abschlussprofil
- 9
- zweites stirnseitiges Abschlussprofil
- 10, 11
- seitliche Abschlussprofile
- 12
- profilierter Belag des Längenausgleichselements
- 13, 14
- Einhängekrallen
- 15
- Geländerelement
- 16
- Geländerobergurt
- 17
- Befestigungselement, Halbkupplung
- 18
- Geländerbügel
- 19
- Gerüstkupplung
- H
- Höhe des Längenausgleichselements
- α
- Winkel zwischen der Hypotenuse der dreiecksförmigen Schnittfläche des zweiten stirnseitigen
Abschlussprofils mit der von dem profilierten Belag gebildeten Ebene
1. Längenausgleichsanordnung aufweisend zumindest einen ersten (1), einen zweiten (2),
einen dritten (3) und einen vierten (4) Gerüstrahmen, einen ersten Gerüstboden (5),
einen zweiten Gerüstboden (6) und ein Längenausgleichselement (7), wobei der erste
Gerüstboden (5) fest, aber lösbar mit dem ersten (1) und dem zweiten (2) Gerüstrahmen
verbunden und zwischen diesen Gerüstrahmen (1, 2) angeordnet ist, wobei der zweite
Gerüstboden (6) fest, aber lösbar mit dem dritten (3) und dem vierten (4) Gerüstrahmen
verbunden und zwischen diesen Gerüstrahmen (3, 4) angeordnet ist, wobei der erste
Gerüstboden (5) in vertikaler Richtung oberhalb des zweiten Gerüstbodens (6) angeordnet
ist, wobei das Längenausgleichselement (7) eine zwischen den beiden voneinander beabstandet
angeordneten Gerüstböden (5, 6) gebildete Lücke überbrückt, wobei das Längenausgleichselement
(7) ein erstes, dem ersten Gerüstboden (5) zugeordnetes, stirnseitiges Abschlussprofil
(8), ein zweites, dem zweiten Gerüstboden (6) zugeordnetes, stirnseitiges Abschlussprofil
(9) und zwei, die beiden stirnseitigen Abschlussprofile (8, 9) verbindendende, seitliche
Abschlussprofile (10, 11) aufweist, wobei die beiden stirnseitigen Abschlussprofile
(8, 9) und die beiden seitlichen Abschlussprofile (10, 11) durch einen Belag (12)
miteinander verbunden sind, wobei das erste stirnseitige Abschlussprofil (8) mit zumindest
zwei Einhängekrallen (13, 14) oder zwei Einhängedurchbrechungen zur festen, aber lösbaren
Verbindung mit dem zweiten Gerüstrahmen (2) ausgestattet ist, und das zweite stirnseitige
Abschlussprofil (9) im Schnitt senkrecht zu einer von dem Belag (12) gebildeten Ebene
dreiecksförmig ausgebildet ist und das Längenausgleichselement (7) im Bereich seines
zweiten stirnseitigen Abschlussprofils (9) und zumindest in einem, dem zweiten stirnseitigen
Abschlussprofil (9) benachbarten Teilabschnitt seines Belags (12) mit dem zweiten
Gerüstboden (6) überlappend angeordnet ist.
2. Längenausgleichsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste (5) und der zweite (6) Gerüstboden im Wesentlichen rechtwinklig zueinander
angeordnet sind.
3. Längenausgleichsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden stirnseitigen Abschlussprofile (8, 9) im Wesentlichen parallel zueinander
verlaufen, dass die beiden seitlichen Abschlussprofile (10, 11) im Wesentlichen parallel
zueinander verlaufen und dass der die stirnseitigen Abschlussprofile (8, 9) und die
seitlichen Abschlussprofile (10, 11) miteinander verbindende Belag (12) im Wesentlichen
rechteckig ausgebildet ist.
4. Längenausgleichsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Längenausgleichselement (7) aus Metall besteht und der profilierte Belag (12)
aus einem Metallblech gebildet ist, wobei das Metallblech eine Vielzahl an im Wesentlichen
runden Durchgangslöchern aufweist, wobei zumindest ein Teil der Durchgangslöcher jeweils
von einem einen Innendurchmesser aufspannenden, aufgewulsteten, umlaufenden Lochrand
begrenzt ist und das den Belag (12) bildende Metallblech in seinen den stirnseitigen
Abschlussprofilen (8, 9) benachbarten Bereichen keine Durchgangslöcher, keine Erhebungen
und keine Vertiefungen aufweist.
5. Längenausgleichsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Längenausgleichselement eine Höhe (H) von 40 mm bis maximal 50 mm, bevorzugt
eine Höhe (H) von rund 45 mm, aufweist.
6. Längenausgleichsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Gerüstboden (5) in vertikaler Richtung oberhalb des zweiten Gerüstbodens
(6) angeordnet, wobei der Abstand zwischen den beiden Gerüstböden in vertikaler Richtung
zwischen 30 mm und 150 mm, bevorzugt zwischen 35 mm und 100 mm, besonders bevorzugt
zwischen 40 mm und 75 mm, insbesondere bevorzugt zwischen 40 mm und 50 mm, ganz besonders
bevorzugt rund 45 mm beträgt.
7. Längenausgleichsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Hypotenuse der dreiecksförmigen Schnittfläche des zweiten stirnseitigen Abschlussprofils
(9) mit der von dem Belag (12) gebildeten Ebene einen Winkel (α) zwischen 120° und
150°, bevorzugt einen Winkel von rund 135°, einschließt.
8. Längenausgleichsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Längenausgleichsanordnung zusätzlich ein Geländerelement (15) aufweist, wobei
das Geländerelement (15) zumindest einen Geländerobergurt (16) aufweist, wobei der
Geländerobergurt (16) mit zumindest einem Befestigungselement (17) zur Befestigung
an dem zweiten Gerüstrahmen (2) ausgestattet ist.
9. Längenausgleichsanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Geländerelement (15) zusätzlich einen im Wesentlichen U-förmig ausgebildeten
Geländerbügel (18) aufweist, wobei die beiden Enden des U-förmig ausgebildeten Geländerbügels
(18) durch den Geländerobergurt (16) miteinander verbunden sind.
10. Längenausgleichsanordnung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Befestigungselement (17) zur Befestigung an dem zweiten Gerüstrahmen
(2) um eine fest mit dem Geländerobergurt (16) verbundene, insbesondere mit dem Geländerobergurt
(16) verschweißte, Halbkupplung handelt.
11. Längenausgleichsanordnung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Geländerobergurt (16) rohrförmig ausgebildet ist und einen Außendurchmesser zwischen
45 mm und 55 mm, bevorzugt zwischen 47 mm und 50 mm, besonders bevorzugt einen Außendurchmesser
von rund 48,3 mm, aufweist.
12. Längenausgleichsanordnung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Längenausgleichsanordnung zusätzlich eine Gerüstkupplung (19) aufweist, wobei
die Gerüstkupplung (19) den Geländerobergurt (16) fest, aber lösbar mit dem dritten
Gerüstrahmen (3) verbindet.
13. Längenausgleichsanordnung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der im Wesentlichen U-förmig ausgebildete Geländerbügel (18) rohrförmig ausgebildet
ist und einen Außendurchmesser zwischen 30 mm und 40 mm, bevorzugt zwischen 32 mm
und 35 mm, besonders bevorzugt einen Außendurchmesser von rund 33,7 mm, aufweist.
14. Längenausgleichsanordnung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Geländerelement (15), gemessen von der Unterkante des Stegs des im Wesentlichen
U-förmig ausgebildeten Geländerbügels (18) bis zur Oberkante des Geländerobergurts
(16), eine Höhe zwischen 50 cm und 70 cm, bevorzugt eine Höhe von 59 cm, aufweist.