[0001] Die Erfindung betrifft eine kontinuierliche Presse zur Herstellung von Holzwerkstoffplatten,
wobei die Presse jeweils ein unter Pressspaltbildung umlaufendes Oberband und Unterband
aufweist, die mit Hilfe von zumindest teilweise beheizbaren Druckplatten, die über
längs der Presse verlaufende Zu- und Ableitungen mit einem Wärmeträgermedium versorgbar
sind, und die gegen eine Matte aus einem Holzfaserwerkstoff pressbar sind, indem zumindest
ein Teil der Druckplatten über sich an einem Rahmen abstützenden Aktuatoren mit Druck
beaufschlagbar ist.
[0002] Bei der Herstellung von Holzwerkstoffplatten wird heutzutage in der Regel eine sogenannte
Doppelbandpresse verwendet. Zwei umlaufende Stahlbänder laufen über den Pressabschnitt,
in dem der Holzfaserwerkstoff kontinuierlich zu einer Holzwerkstoffplatte verpresst
wird, parallel unter Druck gegeneinander. Sie werden dabei in der Regel über Rollkörper
geführt, die sich wiederum auf zumindest teilweise beheizbaren Druckplatten abstützen,
von denen entweder die oberen, oder die unteren oder beide über Hydraulikzylinder,
die sich am Pressenrahmen abstützen, beaufschlagbar sind.
[0003] In der
DE 41 07 833 C2 wird der Stand der Technik zur Beheizung dieser Druckplatten dargestellt. Die beheizbaren
Druckplatten weisen verschiedene Heizkreise in inneren Kanälen auf. Es sind auch Vorkehrungen
getroffen, die Auswirkungen der Wärmedehnungen der einzelnen, aneinandergesetzten
Druckplatten zu minimieren.
[0004] Von den Zu- und Ableitungen verlaufen Stichleitungen zu den Anschlüssen der beheizbaren
Druckplatten. Aufgrund der beschriebenen Wärmedehnung der Druckplatten werden hier
zumindest abschnittsweise Schläuche verwendet, die die ausdehnungsbedingten Bewegungen
mitmachen.
[0005] Da eine solche Doppelbandpresse heutzutage jedoch 50 bis zu 80 Meter lang sein kann,
kann sich bei durchaus üblichen Vorlauftemperaturen des Heizmediums, beispielsweise
Thermalöl von über 250°C, eine Gesamtlängendehnung der beheizbaren Druckplatten von
mehr als 150 mm ergeben. Diese Längendehnung findet in der Regel innerhalb mehrerer
hintereinandergeschalteter Rahmen statt. Dabei werden die Druckplatte oder die aneinandergesetzten
Druckplatten an einer Stelle in der Doppelbandpresse fixiert und der übrige Teil kann
sich ungehindert und verschiebbar abgestützt ausdehnen. Dabei können Druckplatten
sowohl im Oberband- als auch im Unterbandumlauf angeordnet und über Aktuatoren, beispielsweise
Hydraulikzylinder, unter Zwischenschaltung von Rollkörpern gegen eines der umlaufenden
Bänder gedrückt werden und somit den Holzfaserwerkstoff im Pressspalt zwischen den
Bändern verpressen.
[0006] Aber für die Schläuche, die wegen der Leitung hochbeheizbarer Heizmedien mit unflexiblen
Stahlummantelungen ausgerüstet sein müssen oder aber allgemein von ihrem wärmebeständigen
Material her relativ steif und unflexibel sind, sind derartige Längendehnungen der
Druckplatte nicht mehr mitmachbar, ohne dass große Schlauchschlaufen ungewünscht viel
Bauraum einnehmen. Bei zu kurz gewählten Schlauchlängen können diese durch Anfahr-
und Abkühlungsvorgänge derart strapaziert werden, dass sie bisweilen sogar brechen
oder zumindest undicht werden.
[0007] Es ist deshalb die Aufgabe der Erfindung, eine kontinuierliche Presse zur Herstellung
von Holzwerkstoffplatten zu schaffen, bei der der negative Einfluss der wärmebedingten
Längenausdehnung der beheizbaren Druckplatten auf deren Wärmeträgermedienzu- und -abfuhr
deutlich minimiert wird. Insbesondere soll diese Aufgabe zudem auch gelöst werden,
wenn Bauraum unmittelbar seitlich des durch die Druckplatten gebildeten Spaltes für
eine Vorrichtung zum Abführen von Holzspänen oder anderen Holzpartikeln benötigt wird.
[0008] Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 und insbesondere dadurch gelöst,
dass zumindest eine in Pressenlängsrichtung verlaufende Zu- und/oder Ableitung für
das Wärmeträgermedium zur Beheizung der Druckplatten auf Gleitlagern abgestützt ist.
[0009] Die Erfinder machen sich hier die Erkenntnis zunutze, dass das Wärmeträgermedium
in den Zu- und/oder Ableitungen und in den Druckplatten nur einen geringen Temperaturunterschied
aufweist. Die Leitungen können sich wegen der Abstützung und Führung auf einem Gleitlager
entsprechend ebenso ausdehnen wir die Druckplatten. Damit bleiben die Abzweigstellen
an den Zu- bzw. Ableitungen im Wesentlichen in Längsrichtung der Presse gesehen in
unveränderter Position zu den Anschlüssen an den Druckplatten. Als Stichverbindung
sind - wenn überhaupt notwendig und nicht als Festverrohrung ausgeführt - also nur
kurze Schlauchverbindungen vorzusehen. Diese Schlauchverbindungen werden aber nur
bei Aufheiz- und Abkühlungsvorgängen der Presse wirksam, da dann kurzeitig ein größerer
Temperaturunterschied zwischen Zu- bzw. Ableitung und Druckplatte vorhanden ist. Die
Verschiebung der Anschlüsse von Druckplatten und Leitungen ist aber in jedem Fall
mit der Erfindung deutlich kleiner, als wenn die Leitungen wie heute üblich, beispielsweise
ohne Gleitlagerung an den Rahmen der Presse befestigt sind. Mit Hilfe der Gleitlager
können sich Zu- und Ableitungen ungehindert ausdehnen und die Stichleitungen in Bezug
auf die Anschlüsse an den beheizbaren Druckplatten "auf gleicher Höhe" halten.
[0010] Dabei ist es bevorzugt, dass die beheizbaren Druckplatten als auch die Zu- bzw. Ableitungen
im in Förderrichtung ersten Drittel der Presse fixiert sind.
[0011] Auf diese Weise erhält man einen Bezugspunkt, um die Wärmedehnungen bei der Konstruktion
der gesamten Presse berücksichtigen zu können. Im ersten Drittel wird die Anlage in
der Regel am heißesten gefahren.
[0012] Mit Vorteil ist vorgesehen, dass sowohl die Druckplatten als auch die Zu- und Ableitungen
in der gleichen quer zur Pressenlängsrichtung ausgerichteten Ebene X fixiert sind.
[0013] Mit diesem Fixpunkt in gleicher Höhe in Laufrichtung der Presse können sich die beheizbaren
Druckplatten und die Zu- bzw. Ableitungen nach vorne und hinten in gleicher Größenordnung
ausdehnen.
[0014] In bevorzugter Weise ist vorgesehen, dass sowohl das Material der beheizbaren Druckplatten
als auch das der Zu- bzw. Ableitungen im Wesentlichen den gleichen Wärmeausdehnungskoeffizient
hat.
[0015] Dies garantiert eine gleichförmige Ausdehnung der beheizbaren Druckplatten und der
Zu- bzw. Ableitungen.
[0016] Vorzugsweise weist zumindest eine Zu- bzw. Ableitung wenigstens ein Gelenk auf.
[0017] Aufgrund der eventuellen Durchbiegung der beheizbaren Druckplatten in Längsrichtung
kann gegebenenfalls der Abstand zwischen den Anschlüssen an der Druckplatte und denen
an der Zu- bzw. Ableitung leicht variieren. Vor diesem Hintergrund wird die Verbindungsleitung
mittels einer Anpassung durch die Schrägstellung der Leitung an die Krümmung der Druckplatte
weniger beansprucht und besser geschont.
[0018] Mit Vorteil sind die Zu- bzw. Ableitungen unter einem Hallenboden einer Halle, in
dem die Presse steht, und insbesondere unabhängig von der Rahmenkonstruktion angeordnet.
[0019] Dies bringt gleich zwei Vorteile mit sich. Erstens können sich die Leitungen ungehindert
durch Temperaturerhöhung durch das Wärmeträgermedium ausdehnen, ohne durch eine Ankopplung
an den Rahmen daran gehindert zu werden. Und zweitens wird erheblicher Freiraum auf
beiden Seiten der Presse realisierbar, der beispielsweise ungehinderte Wartungsarbeiten
erlaubt oder die Möglichkeit bietet, eine Auffangtrichteranordnung seitlich an den
Pressspalt heranzuführen. Denn während der Produktion kommt es durch die hohen Temperaturen
und Drücke, insbesondere am Ende der Presse, zum Verdampfen von der in den Holzfasern
eingeschlossenen Feuchtigkeit. Der entstehende Gasdruck bedingt, dass Holzspäne oder
andere Holzpartikel seitlich aus dem Pressspalt herausgeschleudert werden.
[0020] Das verursacht nicht nur einen großen Reinigungsaufwand, sondern ist zudem gefährlich,
denn die Späne und anderen Holzpartikel können sich an den heißen Versorgungsleitungen
für die beheizbaren Druckplatten entzünden.
[0021] Aus der
DE 101 00 895 A1 ist es beispielsweise bekannt, die austretenden Späne zu befeuchten und direkt abzusaugen.
Dies verursacht mit der Installation der Befeuchtungsanlage einen großen Aufwand.
Außerdem bewirkt die Absaugung, dass auch Späne und Partikel aus dem Randbereich des
Holzfaserwerkstoffs herausgesaugt werden und somit die Ränder der fertigen Holzfaserplatte
eine unerwünschte andere Dichte aufweisen als die Mitte. Diese Ränder müssen oft an
den fertigen Holzwerkstoffplatten abgeschnitten werden.
[0022] Dadurch dass die Zu- und Ableitungen zumindest zum Teil unter dem Flurboden unabhängig
von der Rahmenkonstruktion angeordnet sind, erhält man die Möglichkeit, die aus dem
Pressspalt austretenden Späne unmittelbar aufzufangen, ohne dass sie das Umfeld der
Presse verschmutzen oder sich an den Leitungen der heißen Wärmeträger für die Heizplatten
entzünden können, weil der Raum für die Auffangtrichteranordnung erzeugt ist.
[0023] Bevorzugt sind die Anschlüsse für das Wärmeträgermedium an den Druckplatten an einer
dem Pressspalt abgewandten Seite angeordnet..
[0024] Bislang war es häufig üblich, die Anschlüsse an den zur Seite der Presse zeigenden
Stirnseiten der Druckplatten anzuschließen, weil man oberhalb der oberen Druckplatte
und unterhalb der unteren Druckplatte die Abstützung nicht beeinträchtigen wollte
(obwohl das im zitierten Stand der Technik, der
DE 41 07 833 C2, bereits so angedeutet ist). Das führte jedoch zu einer komplizierten Verlegung der
Stichleitungen, und war ohne längere Schlauchverbindungen gar nicht möglich. Zudem
raubte diese Anordnung natürlich den für eine eventuelle Vorrichtung zum Abführen
von Holzspänen oder anderen Holzpartikeln vorgesehenen Raum und barg die Gefahr, dass
Späne auf die heißen Stichleitungen fallen und sich entzünden konnten.
[0025] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher erläutert. In dieser zeigt
Figur 1 eine Querschnitts-Darstellung einer kontinuierlichen Doppelbandpresse mit
einer Vorrichtung zum Abführen von Holzspänen oder anderen Holzpartikeln,
Figur 2 einen Ausschnitt aus einer Seitenansicht im ersten Drittel einer kontinuierlichen
Doppelbandpresse,
Figur 3 einen vergrößerten Ausschnitt aus dem Querschnitt gemäß Figur 1 ohne die Vorrichtung
zum Abführen von Holzspänen oder anderen Holzpartikeln.
[0026] Die Figuren 1, 2 und 3 zeigen die gleiche Anlage einer kontinuierlichen Doppelbandpresse
2 aus unterschiedlichen Blickrichtungen und in Fig. 1 zusätzlich eine Vorrichtung
zum Abführen von Holzspänen 1. Die Beschreibung der Figur 1 dient zunächst der Grundlagenbeschreibung
der erfindungsgemäßen kontinuierlichen Presse 2, deren erfindungswesentlichen Details
erst ausführlich in den vergrößerten Figuren 2 und 3 beschrieben werden.
[0027] Der Pressvorgang einer Doppelbandpresse gemäß der Erfindung erfolgt über obere Druckplatten
7 und untere Druckplatten 8, von denen zumindest eine durch Aktuatoren 9, beispielsweise
hydraulische Andrückzylinder unter Zwischenschaltung von nicht dargestellten Rollkörpern,
gegen wenigstens ein umlaufendes Band 3, 4 gepresst werden und damit den Pressspalt
5 schließen und mit Druck auf den Holzwerkstoff 6 wirken. Die Andrückzylinder 9 sind
beispielsweise an einzelnen Rahmen 13 befestigt und werden beispielsweise aus einer
Hydraulikstation 10 mit Drucköl versorgt. Dabei können ihre Drücke über die Breite
und Länge der kontinuierlichen Presse von Zylinder zu Zylinder variieren und separat
einstellbar sein.
[0028] Das untere Trum des Oberbandes 3 und das obere Trum des Unterbandes 4 bilden innerhalb
der Rahmen 13 den Pressspalt 5 und werden über nicht dargestellte Leitwalzen am Anfang
und Ende der Presse umgelenkt und schließlich oberhalb bzw. unterhalb der Rahmen 13
zurückgeführt.
[0029] Die beheizbaren Druckplattenplatten werden in der Regel über längs der kontinuierlichen
Presse verlaufende Zu- und Ableitungen 11 und Stichleitungen 12 mit einem Heizmedium,
beispielsweise Heizöl, versorgt, das durch in die Druckplatte 7, 8 eingebrachte Kanäle
läuft und somit den Pressspalt 5 bzw. des Holzwerkstoff 6 zusätzlich beheizt. Das
im Holzwerkstoff 6 befindliche Wasser verdampft, und der Dampfdruck treibt Holzspäne
seitlich aus dem Pressspalt heraus, was ohne die Vorrichtung zum Abführen von Holzspänen
oder anderen Holzpartikeln 1 zu großer Verschmutzung und in gefährdender Weise sogar
zur Verbrennung der Fasern an den Zuleitungen für das Heizmedium führen kann.
[0030] Aus diesem Grund weist die Vorrichtung zum Abführen von Holzspänen oder anderen Holzpartikeln
1 in Fig. 1 eine Auffangtrichteranordnung 15 mit einzelnen Trichtern 16 zwischen den
Rahmen 13 auf. Die den Trichter bildenden Bleche können Wartungsklappen 17 aufweisen.
[0031] Die Trichter sind so gestaltet, dass die seitlich aus dem Pressspalt 6 ausgeblasenen
Späne direkt zu einer mechanischen Transportvorrichtung 18, in diesem Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 1 einer Förderschnecke 19.1, 19.2, zugeleitet werden. In diesen Förderschnecken
19.1, 19.2 werden die Späne zu einer Absaugeinrichtung 20 transportiert. Am Ende der
Presse hat eine Absaugeinrichtung keinen schädlichen Einfluss mehr auf die Seitenkanten
des Holzwerkstoffs 6.
[0032] Im Querschnitt der Figur 1 nicht erkennbar, sind zwei Förderschnecken 19.1 und 19.2
übereinander und überlappend angeordnet. Die Förderschnecke 19.1 übergibt das geförderte
Material an Förderschnecke 19.2, die auch gleichzeitig die abgeführten Späne vom letzten
Abschnitt der Auffangtrichteranordnung 15 aufnimmt. Durch die Verkürzung einer möglichen
langen Schnecke auf zwei kürzere kann der Bauraum für die Antriebe verkleinert werden.
Die Förderschnecke 19.2 übergibt die abgeführten Späne an die Absaugeinrichtung 20.
[0033] Die Förderschnecken 19.1, 19.2 und die Trichteranordnung 15 bilden auf jeder Seite
der kontinuierlichen Doppelbandpresse 2 eine gemeinsame Baueinheit 21, die auf Schienen
22 über den Hallenboden 23 verfahrbar und somit von der kontinuierlichen Doppelbandpresse
mehr oder weniger beabstandet werden kann. Damit kann beispielsweise ein Freiraum
für Wartungsarbeiten geschaffen werden. Aus diesem Grund ist die Baueinheit 21 in
Fig. 1 auf der rechten Seite in zwei unterschiedlichen Endpositionen E1 und E2 gezeichnet.
[0034] In Fig. 2 erkennt man den Anfang der erfindungsgemäßen kontinuierlichen Doppelbandpresse
2 in der Seitenansicht der Doppelbandpresse gemäß Fig. 1, allerdings ohne die Vorrichtung
zum Abführen von Holzspänen oder anderen Holzpartikeln 1. Das umlaufende Oberband
3 und das umlaufende Unterband 4 sind nur in Fig. 1 angedeutet. Oberband 3 und Unterband
4 bilden einen Pressspalt 5 in dem ein Holzwerkstoff 6, bestehend zumindest zu einem
großen Teil aus Holzspänen oder anderen Holzpartikeln verpresst wird.
[0035] Fig. 2 und 3 zeigen die die beheizbaren Druckplatten versorgenden Leitungen. Parallel
zur Presse verlaufen die Zu- und Ableitungen 11. Dargestellt sind sowohl unter dem
Hallenboden 23 als auch oberhalb der oberen beheizbaren Druckplatte 7 jeweils zwei
Leitungen 24.1 und 24.2 bzw. 25.1 und 25.2. Die Leitungen mit der Bezugsnummer 24
sind die Zulaufleitungen und die Leitungen mit dem Bezugszeichen 25 sind die Rücklaufleitungen.
Von diesen Zu- und Ableitungen führen die Stichleitungen 12 zu den beheizbaren Druckplatten
7, 8. Die Zu- und Ableitungen 11 selbst werden über ein Versorgungsleitungssystem
26 ver- bzw. entsorgt. Die befinden sich entweder an einem Ende der Presse oder im
Bereich der Rahmen 13.
[0036] Da sich die die beheizbaren Druckplatten 7, 8, versorgt mit beispielsweise über 250°
C heißem Thermalöl, bei einer Gesamtlänge von z. B. 70 m insgesamt über 150 mm ausdehnen
(in Fig. 3 also in die Blattebene hinein), muss dafür gesorgt werden, dass es bei
den Stichleitungen nicht zu einem zu großen Versatz kommt.
[0037] Sowohl die Druckplatten 7, 8 sind in der Ebenen X am Rahmen befestigt und können
sich in beide Richtungen beliebig ausdehnen. Da sie Presse im ersten Drittel in Förderrichtung
F am heißesten gefahren wird, sollte die Ebene X auch im ersten Drittel sein. An der
Rahmennummer erkennt man, dass die Ebene X zu Beginn der Presse 2 ist, denn eine 70
m lange Presse hat etwa 80 Rahmen 13.
[0038] Damit die Anschlüsse der Zu- und/oder Ableitung 11, 24.1, 24.2, 25.1, 25.2 für das
Wärmeträgermedium und die Anschlüsse an den beheizbaren Druckplatten 7, 8 sich nicht
gegenseitig verschieben, sind die Zu- und/oder Ableitungen 11, 24.1, 24.2, 25.1, 25.2
in Führungen 27 auf Gleitlagern 28 abgestützt. Da sie in etwa den gleichen Wärmeausdehnungskoeffizienten
wir die Druckplatten 7, 8 haben, bewegen sich die Anschlüsse beider Einheiten als
synchron bei der Wärmedehnung.
[0039] Um auch die Durchbiegung der Druckplatten 7,8 ausgleichen zu können, sind die Zu-
und/oder Ableitungen 11, 24.1, 24.2, 25.1, 25.2 an einigen Stellen mit Gelenken 29
versehen.
[0040] Mit Vorteil liegen die Zu- und/oder Ableitungen 11, 24.1, 24.2, 25.1, 25.2 entweder
unter dem Hallenboden 23 oder oberhalb des Pressspaltes 5. Dadurch wird die Möglichkeit
geschaffen, eine Vorrichtung zum Abführen von Holzspänen oder anderen Holzpartikeln
1 installieren zu können.
[0041] In dem Ausführungsbeispiel sind die Anschlüsse 30 an den Druckplatten 7, 8 an einer
dem Pressspalt 5 abgewandten Seite angeordnet. Auch das vergrößert den Bauraum seitlich
der Presse 2.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 1
- Vorrichtung zum Abführen von Holzspänen oder anderen Holzpartikeln
- 2
- Kontinuierliche Presse
- 3
- Oberband
- 4
- Unterband
- 5
- Pressspalt
- 6
- Holzwerkstoff
- 7
- Obere Druckplatte
- 8
- Untere Druckplatte
- 9
- Aktuator, Andrückzylinder
- 10
- Hydraulikstation
- 11
- Zu- und -Ableitung Heizmedium
- 12
- Heizmedium-Stichleitung
- 13
- Rahmen
- 15
- Auffangtrichteranordnung
- 16
- Trichter
- 17
- Wartungsklappe
- 18
- Transportvorrichtung
- 19.1, 19.2
- Förderschnecke
- 20
- Absaugeinrichtung
- 21
- Baueinheit
- 22
- Schiene
- 23
- Hallenboden
- 24.1,24.2
- Zulaufleitung
- 25.1, 25.2
- Ableitung
- 26
- Versorgungsleitungssystem
- 27
- Führung
- 28
- Gleitlager
- 29
- Gelenk
- 30
- Anschluss Heizträgermedium
- X
- Fixierungsebene
- F
- Förderrichtung des Holzwerkstoffs und Transportrichtung in der Transportvorrichtung
- E1, E2
- Endpositionen der verfahrbaren Einheit
1. Kontinuierliche Presse zur Herstellung von Holzwerkstoffplatten, wobei die Presse
jeweils ein unter Pressspaltbildung (5) umlaufendes Oberband (3) und Unterband (4)
aufweist, die mit Hilfe von zumindest teilweise beheizbaren Druckplatten, die über
längs der Presse verlaufende Zu- und Ableitungen (11, 24.1, 24.2, 25.1, 25.2) mit
einem Wärmeträgermedium versorgbar sind, und die gegen eine Matte aus einem Holzfaserwerkstoff
pressbar sind, indem zumindest ein Teil der Druckplatten (7, 8) über sich an einem
Rahmen (13) abstützenden Aktuatoren (9) mit Druck beaufschlagbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine in Pressenlängsrichtung verlaufende Zu- und/oder Ableitung (11, 24.1,
24.2, 25.1, 25.2) für das Wärmeträgermedium zur Beheizung der Druckplatten (7, 8)
auf Gleitlagern (28) abgestützt ist.
2. Kontinuierliche Presse gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beheizbaren Druckplatten (7, 8) als auch die Zu- bzw. Ableitungen (11, 24.1,
24.2, 25.1, 25.2) im in Förderrichtung (F) ersten Drittel der kontinuierlichen Presse
(2) fixiert sind.
3. Kontinuierliche Presse gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl die Druckplatten (7, 8) als auch die Zu- und Ableitungen (11, 24.1, 24.2,
25.1, 25.2) in der gleichen quer zur Pressenlängsrichtung ausgerichteten Ebene (X)
fixiert sind.
4. Kontinuierliche Presse gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl das Material der beheizbaren Druckplatten (7, 8) als auch das der Zu- bzw.
Ableitungen (11, 24.1, 24.2, 25.1, 25.2) im Wesentlichen den gleichen Wärmeausdehnungskoeffizient
hat.
5. Kontinuierliche Presse gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Zu- bzw. Ableitung (11, 24.1, 24.2, 25.1, 25.2) wenigstens ein Gelenk
aufweist.
6. Kontinuierliche Presse gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die seitlich an der Längsseite der kontinuierlichen Presse (2) verlaufenden Zu- bzw.
Ableitungen (11. 24.1, 25.1) unter einem Hallenboden (23) einer Halle, in dem die
Presse (2) steht, angeordnet sind.
7. Kontinuierliche Presse gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Zu- bzw. Ableitungen (11. 24.1, 25.1) unabhängig von der Rahmenkonstruktion (13)
sind.
8. Kontinuierliche Presse gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlüsse (30) für das Wärmeträgermedium an den Druckplatten (7, 8) an einer
dem Pressspalt (5) abgewandten Seite angeordnet sind.