[0001] Der Inhalt der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2017 202 200.0 wird durch Bezugnahme hierin aufgenommen.
[0002] Die Erfindung betrifft eine Abweisevorrichtung für Transporttaschen in einer Beladestation
einer Hängeförderanlage sowie eine Beladestation mit einer derartigen Abweisevorrichtung.
[0003] In einer Hängeförderanlage dient eine Beladestation zum Beladen von hängend transportierten
Transporttaschen mit Transportgut, das unterschiedliche Größen, unterschiedliche Masse
und unterschiedliche Verpackung aufweisen kann. Eine derartige Beladestation ist bekannt
aus
DE 10 2008 061 685 A1. Um zu gewährleisten, dass die Transporttaschen zuverlässig auch mit großen Kartons
beladen werden, werden die Transporttaschen maximal weit geöffnet. Durch das maximale
Öffnen der Tasche können kleinere Transportgüter undefiniert in die Transporttasche
fallen und insbesondere derart in der Transporttaschen angeordnet sein, dass die größte
Dimension des Kartons die in Förderrichtung orientierte Taschenbreite festlegt. In
dieser Weise geförderte Kartons können in einem Staubereich der Hängeförderanlage
in Folge des Staudrucks beschädigt werden. Biegeschlaffe Ware, die beispielsweise
in Tüten verpackt ist, kann in Folge der maximalen Taschenöffnung U-förmig gefaltet
oder geknickt auf dem Taschenboden zu liegen kommen und somit eine unerwünschte Faltlinie
verursachen.
[0004] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das Beladen von Transporttaschen zuverlässig,
unaufwändig und trotzdem in Abhängigkeit des Transportguts flexibel zu ermöglichen.
[0005] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Abweisevorrichtung mit den in
Anspruch 1 angegebenen Merkmalen sowie durch eine Beladestation mit den in Anspruch
10 angegebenen Merkmalen.
[0006] Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass eine verbesserte Beladung von Transporttaschen
mit einer Abweisevorrichtung möglich ist. Die Abweisevorrichtung weist eine Prallplatte
auf. Die Prallplatte stützt eine Rückwand der Transporttasche beim Beladen mit dem
Transportgut, wobei eine Verbindungseinheit eine Beweglichkeit der Prallplatte ermöglicht.
Die Verbindungseinheit dient zum beweglichen Verbinden der Prallplatte mit einer Befestigungseinheit.
Die Befestigungseinheit dient zum Befestigen der Abweisevorrichtung an einer Fördervorrichtung
einer Hängeförderanlage. Die Abweisevorrichtung ist insbesondere im Bereich einer
Beladestation der Hängeförderanlage vorgesehen. Die Fördervorrichtung ist insbesondere
eine Förderschiene, längs der die Transporttaschen entlang einer Förderrichtung transportiert
werden können. Die Transporttaschen können mittels Rolladaptern, wie sie beispielsweise
aus der
DE 10 2005 006 455 A1 bekannt sind, oder ohne Rolladapter, insbesondere mit einem Bügelhals, transportiert
werden. Die Abweisevorrichtung ermöglicht ein Auslenken der Prallplatte in Abhängigkeit
der Größe des Transportguts. In der Beladestation befindet sich die Transporttasche
in einer geöffneten Position. In der geöffneten Position weist die Transporttasche
eine Taschenöffnung mit einer Größe derart auf, dass ein Transportgut von der Beladestation
zunächst in die Transporttasche durch die Öffnung hineinragen kann. Wenn das Transportgut
derart groß ist, dass es durch die Öffnung nicht selbsttätig in Folge der Schwerkraft
in die Transporttasche fallen kann, ermöglicht die bewegliche Prallplatte ein Ausweichen
der Rückwand der Transporttasche und dadurch ein Vergrößern der Öffnung der Transporttasche.
Durch das Auslenken der Prallplatte durch das Transportgut wird auf die Prallplatte
eine Rückstellkraft eingeprägt. Sobald das Transportgut durch die Öffnung der Transporttasche
in diese gefallen ist, wird die Prallplatte selbsttätig, insbesondere in Folge der
Rückstellkraft, in die Ausgangsposition zurückverlagert und dadurch die Öffnung der
Transporttasche in die Ausgangsposition rückgeführt. Die Abweisevorrichtung wirkt
insbesondere ausschließlich passiv. Zusätzliche Komponenten, insbesondere aktive oder
antreibbare Öffnungsvorrichtungen, die ein aktives Öffnen der Transporttasche bewirken,
sind entbehrlich. Die Abweisevorrichtung ist robust und unkompliziert ausgeführt.
Die Abweisevorrichtung ermöglicht die individuelle Anpassung der Öffnung der Transporttasche
an die Größe des Transportguts.
[0007] Die Abweisevorrichtung ist insbesondere als Bestandteil einer Beladestation einer
Hängeförderanlage ausgeführt. Die Abweisevorrichtung ist insbesondere bezüglich der
Transportrichtung der Transporttaschen unbeweglich angeordnet. Die Prallplatte ist,
abgesehen von der beweglichen Verbindung mit der Befestigungseinheit, unbeweglich
an der Abweisevorrichtung angeordnet. Insbesondere ist die Prallplatte getrennt von
der Transporttasche ausgeführt. Die Transporttasche wird entlang der Transportrichtung
der Hängeförderanlage durch die Beladestation transportiert. Insbesondere wird die
Transporttasche entlang der Transportrichtung in die Beladeposition befördert, an
der die Abweisevorrichtung angeordnet ist. Nach dem Beladen wird die Transporttasche
insbesondere von der Abweisevorrichtung weg transportiert. Die Prallplatte ist Bestandteil
der Abweisevorrichtung. Die Transporttasche ist nicht Bestandteil der Abweisevorrichtung.
[0008] Eine Abweisevorrichtung gemäß Anspruch 2 ermöglicht eine besonders vorteilhafte,
weil unkomplizierte, Auslenkung der Prallplatte. Die Prallplatte kann an der Befestigungseinheit
verschwenkt werden. Insbesondere ist die Prallplatte in einer Ausgangsposition in
Folge der Schwerkraft vertikal nach unten hängend angeordnet. Durch die Beaufschlagung
der Prallplatte mit einer Beladekraft beim Beladen mit dem Transportgut wird die Prallplatte
entgegen der Schwerkraft verschwenkt, also ausgelenkt. Die eingeprägte Rückstellkraft
ist die Schwerkraft, die zu einem unmittelbaren Rückstellen der Prallplatte in die
Ausgangsposition führt, sobald die von dem Transportgut ausgeübte Kraft nicht mehr
vorliegt. Das in Folge der Rückstellkraft eingeprägte Rückstelldrehmoment, das auf
die Prallplatte wirkt, ist direkt proportional zu deren Verschwenkung. Je größer der
Schwenkwinkel ist, desto größer ist die Rückstellkraft. Die Verbindungseinheit ist
insbesondere um eine Befestigungseinheit-Schwenkachse zur Befestigungseinheit schwenkbar
angelenkt. Die schwenkbare Anlenkung kann insbesondere vorteilhaft durch eine Bolzenverbindung
mit einer schwenkbaren Hülse erfolgen. Insbesondere ist die Verbindungseinheit als
schwenkbare Hülse ausgeführt. Diese Ausführung ist besonders unkompliziert und kostensparend.
Die Prallplatte kann unmittelbar an der um die Befestigungseinheit-Schwenkachse schwenkbare
Hülse oder an einem Verbindungsarm, der an der schwenkbaren Hülse befestigt ist, angelenkt
sein. Der Verbindungsarm erstreckt sich insbesondere radial zur Befestigungseinheit-Schwenkachse.
Die Befestigungseinheit-Schwenkachse ist insbesondere parallel zur Förderrichtung
der Transporttasche orientiert. Die Transporttasche ist insbesondere schwenkbar zur
Förderrichtung in der Fördervorrichtung, insbesondere der Förderschiene, angeordnet.
[0009] Eine Abweisevorrichtung gemäß Anspruch 3 ermöglicht eine vorteilhafte Schwenkbarkeit
der Prallplatte selbst. Dadurch, dass die Verbindungseinheit um eine Prallplatten-Schwenkachse
schwenkbar an der Prallplatte angelenkt ist, ist es möglich, dass die Prallplatte
trotz einer Auslenkung, insbesondere einer Verschwenkung gegenüber der Befestigungseinheit
vertikal nach unten hängend an der Rückseite der Transporttasche angeordnet ist. Die
Prallplatten-Schwenkachse ist insbesondere parallel zur Förderrichtung der Transporttasche
und insbesondere parallel zur Befestigungseinheit-Schwenkachse orientiert.
[0010] Die Verbindungseinheit bildet insbesondere ein Schwenkgelenk zur schwenkbaren Verbindung
der Prallplatte an der Befestigungseinheit. Das Schwenkgelenk kann als entlang der
Förderrichtung durchgängiges, einteiliges Scharnier ausgeführt sein. Das Scharnier
ist in diesem Fall leistenartig ausgeführt. Es ist auch denkbar, dass entlang der
Fördervorrichtung zwei oder mehr beabstandet angeordnete Scharniere angeordnet sind,
die jeweils eine scharniergelenkige Anordnung der Prallplatte an der Befestigungseinheit
ermöglichen.
[0011] Die Ausführung der Verbindungseinheit gemäß Anspruch 4 ist vorteilhaft. Insbesondere
ist eine Kette als Standardbaukomponente im Bereich der Fördertechnik verfügbar. Die
Kette ermöglicht eine flexible und robuste schwenkgelenkige Anordnung der Prallplatte
an der Befestigungseinheit.
[0012] Alternativ kann die Verbindungseinheit gemäß Anspruch 5 ein Linearverlagerungselement
aufweisen, um eine Linearverlagerung der Prallplatte gegenüber der Befestigungseinheit
zu ermöglichen. Die Linearverlagerung erfolgt entlang einer linearen Verlagerungsrichtung,
die insbesondere senkrecht zur Förderrichtung der Transporttasche orientiert ist.
Insbesondere ist die Verlagerungsrichtung im Wesentlichen entlang einer Transportgutzuführrichtung
orientiert. Dadurch ist gewährleistet, dass eine unmittelbare Ausweichbewegung der
Prallplatte in Folge der Zuführung des Beladeguts vereinfacht möglich ist.
[0013] Führungselemente gemäß Anspruch 6 gewährleisten eine möglichst zuverlässige passive
Verlagerung der Prallplatte. Die Führungselemente können beispielsweise Führungsrollen
aufweisen, die an jeweils korrespondierenden Führungsbahnen, insbesondere Führungsschienen,
abrollen. Es können zusätzlich oder alternativ zu den Führungsrollen Gleitelemente
vorgesehen sein.
[0014] Ein Kraftspeicherelement gemäß Anspruch 7 unterstützt die Rückstellung der Prallplatte
in die Ausgangsposition. Beispielsweise kann das Kraftspeicherelement als Federelement,
insbesondere als Schraubenfeder, ausgeführt sein. Das Kraftspeicherelement ist insbesondere
dann vorgesehen, wenn die Verbindungseinheit ein Linearverlagerungselement aufweist.
Das Kraftspeicherelement kann aber auch vorgesehen sein, wenn die Verbindungseinheit
als Scharnier ausgeführt ist. Durch das Kraftspeicherelement wird eine Federkraft
als Rückstellkraft auf die Prallplatte ausgeübt, wobei die Rückstellkraft insbesondere
proportional zur Auslenkung der Prallplatte ist. In Abhängigkeit der Anlenkungspunkte
des Kraftspeicherelements kann eine Zugfeder oder eine Druckfeder vorgesehen sein.
[0015] Alternativ oder zusätzlich zu den Kraftspeicherelementen können Stellglieder in Form
von Stufenzylindern verwendet werden, um mit einer im Wesentlichen konstanten Kraft
eine Verlagerung der Prallplatte zu ermöglichen. Bei der Verwendung von Stellgliedern
ist eine Messeinheit vorteilhaft, die die Höhe eines Transportguts, insbesondere eines
Kartons, und insbesondere auch dessen Gewicht, erfasst, um eine erforderliche Verlagerung
der Prallplatte über das mindestens eine Stellglied zu veranlassen.
[0016] Ein Verlagerungsaktor gemäß Anspruch 8 unterstützt die Verlagerung der Prallplatte.
Dadurch wird die Krafteinwirkung auf die Verpackung des Transportguts reduziert. Die
Gefahr von Beschädigungen des Transportguts ist reduziert.
[0017] Ein Zuführelement an der Prallplatte gemäß Anspruch 9 gewährleistet ein geordnetes
Zuführen der Transporttaschen in die Beladestation. Ein unbeabsichtigtes Pendeln der
Transporttasche in der Beladestation in einer Ebene senkrecht zur Förderrichtung ist
erschwert und insbesondere verhindert.
[0018] Eine Beladestation gemäß Anspruch 10 weist im Wesentlichen die Vorteile der Abweisevorrichtung
auf, worauf hiermit verwiesen wird. Die Beladestation ist insbesondere Teil der Hängeförderanlage.
Die Beladestation weist eine Fördervorrichtung zum Fördern der Transporttaschen entlang
einer Förderrichtung auf. Die Fördervorrichtung weist insbesondere eine Förderschiene
auf. Die Beladestation weist zudem eine Zuführvorrichtung auf, um das Transportgut
entlang einer Transportgutzuführrichtung zuzuführen. Die Beladestation weist ferner
die Abweisevorrichtung auf, die an der Fördervorrichtung befestigt ist. Vorteilhaft
ist es, wenn die Transportgutzuführrichtung quer und insbesondere senkrecht zur Förderrichtung
der Transporttaschen orientiert ist. Dadurch ist die Zugänglichkeit der Transporttaschen
zum Beladen verbessert.
[0019] Eine Anordnung der Prallplatte gemäß Anspruch 11 ermöglicht eine zuverlässige und
robuste Zuführung und dadurch Beladung der Transporttaschen. Die Prallplatte kann
auftretende, von dem Transportgut verursachte Kräfte auf die Prallplatte vorteilhaft
aufnehmen.
[0020] Eine Erfassungseinheit gemäß Anspruch 12 ermöglicht das Erfassen von Größe und/oder
Masse des Transportguts. Die Erfassungseinheit kann in Form von einer oder mehreren
Lichtschranken ausgeführt sein, die im Bereich der Transporttaschen angeordnet sind.
[0021] Eine Steuerungseinheit gemäß Anspruch 13 ermöglicht das gesteuerte Beladen der Transporttaschen
in der Beladestation. Insbesondere ist ein Anordnen der Transporttaschen in der Beladestation,
beispielsweise das Stoppen der Transporttaschen in der Beladestation, gesteuert möglich.
[0022] Eine Signalverbindung gemäß Anspruch 14 ermöglicht eine direkte Kommunikation zwischen
der Steuerungseinheit und der Erfassungseinheit und/oder einem Verlagerungsaktor,
um das Beladen der Transporttasche zusätzlich zu verbessern.
[0023] Eine Beladestation gemäß Anspruch 15 ermöglicht eine unaufwändige Beladung. Die Beladestation
kann als Beladetisch mit einer Ablagefläche ausgeführt sein. Über einen Zuführschacht,
der als nach unten geneigte Rampe am Beladetisch vorgesehen ist, ist eine direkte,
schwerkraftbedingte Zuführung von Transportgut in die Transporttasche möglich. Die
Beladestation ist für die manuelle Beladung durch eine Bedienperson vorgesehen. Zusätzlich
oder alternativ kann die Zuführung des Transportguts automatisiert mittels eines Gurtförderers
erfolgen, der insbesondere derart angeordnet ist, dass eine der Umlenkrollen im Bereich
der Taschenöffnung angeordnet ist. Alternativ kann auch ein Rollenförderer zum Zuführen
vorgesehen sein, der insbesondere bei großen, also großvolumigen, Transportgut vorteilhaft
ist.
[0024] Weitere Vorteile, zusätzliche Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung von vorne einer Beladestation einer Hängeförderanlage
mit einer erfindungsgemäßen Abweisevorrichtung für Transporttaschen,
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung von hinten der Beladestation gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf die Beladestation gemäß Fig. 1,
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung gemäß Schnittlinie IV-IV in Fig. 3,
- Fig. 5
- eine vergrößerte Detaildarstellung des Details V in Fig. 4
- Fig. 6
- eine Fig. 3 entsprechende Ansicht einer Beladestation mit einer Abweisevorrichtung
gemäß einer weiteren Ausführungsform,
- Fig. 7
- eine Schnittdarstellung gemäß Schnittlinie VII-VII in Fig. 6,
- Fig. 8
- eine vergrößerte Detaildarstellung des Details VIII in Fig. 7,
- Fig. 9
- eine vergrößerte perspektivische Darstellung der Abweisevorrichtung gemäß Fig. 6,
- Fig. 10
- eine Rückansicht der Abweisevorrichtung gemäß Fig. 9,
- Fig. 11
- eine vergrößerte Detaildarstellung des Details XI in Fig. 9,
- Fig. 12
- eine Schnittdarstellung gemäß Schnittlinie XII-XII in Fig. 13 einer weiteren Ausführungsform
eine Abweisevorrichtung,
- Fig. 13
- eine Draufsicht auf die Abweisevorrichtung gemäß Fig. 12,
- Fig. 14
- eine perspektivische Darstellung der Beladestation gemäß Fig. 12,
- Fig. 15
- eine vergrößerte Detaildarstellung des Details XV in Fig. 14,
- Fig. 16
- eine Fig. 14 entsprechende Darstellung einer Beladestation mit einer Abweisevorrichtung
gemäß einer weiteren Ausführungsform,
- Fig. 17
- eine vergrößerte Detaildarstellung des Details XVII in Fig. 16,
- Fig. 18
- eine Fig. 4 entsprechende Seitenansicht einer Beladestation mit einer Abweisevorrichtung
gemäß einer weiteren Ausführungsform,
- Fig. 19
- eine vergrößerte Detaildarstellung des Details XIX in Fig. 18,
- Fig. 20
- eine perspektivische Darstellung der Beladestation gemäß Fig. 18,
- Fig. 21
- eine vergrößerte Detaildarstellung des Details XXI in Fig. 20,
- Fig. 22
- eine Fig. 2 entsprechende Perspektivdarstellung einer Beladestation mit einer Abweisevorrichtung
gemäß einer weiteren Ausführungsform,
- Fig. 23
- eine vergrößerte Detaildarstellung des Details XXIII in Fig. 22,
- Fig. 24
- eine Fig. 23 entsprechende vergrößerte Detaildarstellung einer weiteren Ausführungsform
einer Abweisevorrichtung mit Kettenelementen.
[0025] Eine in Fig. 1 bis 5 dargestellte Beladestation 1 ist Teil einer nicht näher dargestellten
Hängeförderanlage. In der Hängeförderanlage werden Transporttaschen 2 entlang einer
von einer Fördervorrichtung 3 vorgegebenen Förderrichtung 4 hängend gefördert. Die
Fördervorrichtung 3 weist eine Förderschiene auf, entlang der die Transporttaschen
2 mit einem nicht näher dargestellten Rollelement verlagerbar angeordnet sind. Das
Rollelement kann als Rolladapter oder als Bügelhals ausgeführt sein.
[0026] Die Transporttaschen 2 sind im Wesentlichen aus einem Textilmaterial ausgeführt.
Die Transporttaschen 2 weisen einen oberen Metallrahmen auf, der die Öffnung zum Beladen
der Transporttasche 2 vorgibt. Die Transporttaschen 2 hängen in Folge der Schwerkraft
an der Fördervorrichtung 3 senkrecht nach unten.
[0027] Die Fördervorrichtung 3 ist gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel horizontal orientiert.
Um die Förderung der Transporttaschen 2 zu ermöglichen, kann die Fördervorrichtung
3 eine Antriebsvorrichtung, insbesondere ein angetriebenes Zugmittel, insbesondere
eine Förderkette, aufweisen. Es ist auch denkbar, die Fördervorrichtung 3 zusätzlich
oder alternativ mit einem Gefälle geneigt anzuordnen, um ein selbsttätiges Fördern
der Transporttaschen 2 in Folge der Schwerkraft zu ermöglichen.
[0028] An der Beladestation 1 kann eine nicht näher dargestellte Stoppvorrichtung vorgesehen
sein, um ein definiertes Stoppen der Transporttaschen 2 an der Beladestation 1 zu
gewährleisten. Eine Stoppvorrichtung kann auch dadurch ausgeführt sein, dass die Antriebsvorrichtung,
wenn die Transporttasche in der gewünschten Position in der Beladestation 1 angekommen
ist, gezielt, insbesondere gesteuert, gestoppt wird. Die Erfassung der Zielposition
der Transporttasche 2 in der Beladestation 1 kann sensorgesteuert erfolgen. Die Stoppvorrichtung
kann auch mechanische Stoppelemente aufweisen, die eine automatische, insbesondere
schwerkraftbedingte Weiterförderung der Transporttaschen 2 entlang der Förderrichtung
4 verhindern.
[0029] Die Beladestation 1 weist eine Zuführvorrichtung 5 auf, die zum Zuführen von Transportgut
6 entlang einer Transportgutzuführrichtung 7 dient. Die Zuführvorrichtung 5 ist als
Beladetisch 8 ausgeführt, dessen Tischhöhe im Wesentlichen der Höhe entspricht, an
der die Förderschiene der Fördervorrichtung 3 angeordnet ist.
[0030] Als Transportgüter dienen gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel Verpackungskartons,
die quaderförmig ausgeführt sind. Es sind auch andersförmige Versandkartons als Transportgut
6 denkbar. Es ist auch denkbar, dass das Transportgut biegeschlaff ausgeführt ist
und beispielsweise ein textiles Produkt, insbesondere ein Kleidungsstück, umfasst,
das in einer forminstabilen Verpackungstüte angeordnet ist.
[0031] Der Beladetisch 8 weist eine obere Ablagefläche 9 auf, die im Wesentlichen horizontal
orientiert ist. In die Ablagefläche 9 ist eine geneigte Vertiefung eingebracht, die
einen Zuführschacht 10 für das Transportgut 6 zu der Transporttasche 2 bildet. Der
Zuführschacht 10 weist ein der Transporttasche 2 zugewandtes Gefälle auf, sodass das
Transportgut 6, das in den Zuführschacht 10 beispielsweise von einer nicht dargestellten
Bedienperson geschoben wird, in Folge der Schwerkraft selbsttätig in die geöffnete
Transporttasche 2 rutschen kann. Der Zuführschacht 10 weist eine der Transporttasche
2 zugewandte Übergabekante 39 auf. Mit der Übergabekante 39 schließt der Zuführschacht
10 entlang der Transportgutzuführrichtung 7 ab. Über die Übergabekante 39 kann das
Transportgut 6 in die Transporttasche 2 gleiten. Solange der Schwerpunkt des Transportguts
6 auf der schrägen Rutschfläche 40 des Zuführschachts 10 angeordnet ist, ist ein Rutschen
des Transportguts 6 entlang der Transportgutzuführrichtung 7 gewährleistet. Sobald
der Schwerpunkt des Transportguts 6 entlang der Transportgutzuführrichtung 7 die Übergabekante
39 passiert hat, kippt das Transportgut 6 um die Übergabekante 39 in die Transporttasche
2.
[0032] Im Bereich des Zuführschachts 10 ist eine Erfassungseinheit 11 in Form einer Lichtschranke
vorgesehen. Die Erfassungseinheit 11 ist mit einer in Fig. 1 rein schematisch dargestellten
Steuerungseinheit 12 in Signalverbindung. Die Signalverbindung kann kabellos oder
kabelgebunden erfolgen.
[0033] Die Lichtschranke der Erfassungseinheit 11 ist mit einem Höhenabstand H (vergleiche
Fig. 4) zu der geneigten Rutschfläche 40 des Zuführschachts 10 angeordnet. Die Erfassungseinheit
11 ist geeignet, bei einem Transportgut zu erfassen, wenn dessen Höhe größer ist als
der Höhenabstand H. Die Erfassungseinheit 11 übermittelt dann ein geeignetes Signal
an die Steuerungseinheit 12. Es ist denkbar, dass die Steuerungseinheit 12 mit einem
Aktuator in Signalverbindung steht. Die Steuerungseinheit 12 kann ein Stellsignal
an den Aktuator übermitteln, damit dieser eine Verlagerungsbewegung einer Prallplatte
18 initiiert und/oder unterstützt.
[0034] Die Beladestation 1 weist eine Abweisevorrichtung 13 für die Transporttaschen 2 in
der Beladestation 1 auf. Die Abweisevorrichtung 13 weist eine Befestigungseinheit
14 auf, mit der die Abweisevorrichtung 13 an der Fördervorrichtung 3 befestigt ist.
Insbesondere ist die Abweisevorrichtung 13 an einer der Zuführvorrichtung 5 abgewandten
Rückseite der Förderschiene angeschraubt.
[0035] Die Befestigungseinheit 14 ist gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel als Halteschiene
ausgeführt, die entlang der Förderrichtung 4 eine Längserstreckung aufweist, die im
Wesentlichen der Breite des Zuführschachts 10 entspricht.
[0036] An der Befestigungseinheit 14 ist um eine Befestigungseinheit-Schwenkachse 15 eine
Verbindungseinheit 16 schwenkbar angelenkt. Die Verbindungseinheit 16 weist zwei Stangen
43 auf, die entlang der Befestigungseinheit-Schwenkachse 15 beabstandet zueinander
angeordnet und jeweils schwenkbar an der Befestigungseinheit 14 angelenkt sind. Die
Stangen 43 sind an einer nicht näher dargestellten Drehhülse befestigt. Die Drehhülse
ist um die Befestigungseinheit-Schwenkachse 15 drehbar angeordnet. Die Stangen 43
erstrecken sich jeweils von einer Außenseite der Drehhülse in radialer Richtung bezüglich
der Befestigungseinheit-Schwenkachse 15.
[0037] Die in radialer Richtung zur Befestigungseinheit-Schwenkachse 15 orientierte Länge
der Stangen 43 kann variieren und insbesondere entsprechend der geometrischen Verhältnisse
an der Beladestation 1 festgelegt werden. Es ist insbesondere denkbar, dass die Länge
der Stangen 43 jeweils Null ist, also keine Stangen 43 vorgesehen sind. In diesem
Fall ist eine Prallplatte 18 unmittelbar an der Drehhülse angelenkt.
[0038] Die Befestigungseinheit 14 weist zwei sich im Wesentlichen senkrecht zur Befestigungseinheit-Schwenkachse
15 orientierte Befestigungslaschen 17 auf, die einteilig an der Befestigungseinheit
14 angeformt sind. Es ist auch denkbar, dass die Stangen 43 der Verbindungseinheit
16 entlang der Förderrichtung 4 miteinander verbunden sind. In diesem Fall ist die
Verbindungseinheit 16 als Schwenkrahmen ausgeführt. Der Schwenkrahmen weist eine vergleichsweise
hohe Stabilität, insbesondere entlang der Befestigungseinheit-Schwenkachse 15, auf.
[0039] Die Verbindungseinheit 16 ist an den Stangen 43 jeweils mit einer Prallplatte 18
verbunden. Die Verbindungseinheit 16 ist insbesondere starr mit der Prallplatte 18
verbunden. Eine winkelige Auslenkung, insbesondere eine Verschwenkung, der Verbindungseinheit
16 gegenüber der Befestigungseinheit 14 bewirkt unmittelbar eine im Wesentlichen identische
Verschwenkung der Prallplatte 18 gegenüber der Befestigungseinheit 14. Die Prallplatte
18 ist aus einem vergleichsweise starren und stabilen Material hergestellt. Die Prallplatte
18 weist eine Grundfläche auf, die im Wesentlichen der Größe der Rückwand der Transporttasche
2 entspricht. Insbesondere ist die Prallplatte 18 im Bereich der Rückwand der Transporttasche
2 angeordnet, wo zugeführte Transportgüter 6 die Transporttasche 2 kontaktieren. Die
Prallplatte 18 dient zum Stützen der Rückwand der Transporttasche 2.
[0040] Die Prallplatte 18 weist ein Zuführelement 19 auf, um die Transporttasche 2 der Beladestation
1 geordnet zuzuführen. Das Zuführelement 19 ist einteilig an der Prallplatte 18 angeformt.
Das Zuführelement 19 ist insbesondere ein um eine Biegekante 20 gegenüber der Prallplatte
18 gebogenes Plattenelement. Das Zuführelement 19 verhindert ein seitliches Pendeln
der Transporttaschen 2 in einer Ebene senkrecht zur Förderrichtung 3, wenn die Transporttasche
2 in die Beladestation 1 transportiert wird. Das Beladen der Transporttasche 2 ist
dadurch zuverlässig und insbesondere fehlerunanfällig möglich.
[0041] Nachfolgend wird anhand der Fig. 1 bis 5 ein Beladevorgang der Transporttasche 2
in der Beladestation 1 näher erläutert. Zunächst wird eine leere, zu beladende Transporttasche
2 entlang der Förderrichtung 4 an der Fördervorrichtung 3 in die Beladestation 1 gefördert,
bis die Transporttasche 2 mit der oberen Öffnung an dem Zuführschacht 10 angeordnet
ist. Das Transportgut 6 wird entlang der Transportgutzuführrichtung 7 über die Ablagefläche
9 in den Zuführschacht 10 gefördert. Das Transportgut 6 rutscht entlang der Rutschfläche
40 des Zuführschachts 10 in Richtung der Transporttasche und kann selbsttätig in die
Öffnung der Transporttasche 2 gleiten.
[0042] Wenn das Transportgut 6, wie in Fig. 1 bis 4 dargestellt, derart groß ist, also insbesondere
entlang der Transportgutzuführrichtung 7 eine derart große Länge aufweist, dass in
Folge der Schwerkraft ein selbsttätiges Kippen um die Übergabekante 39 und ein Hineinfallen
des Transportgutes 6 in die Taschenöffnung nicht unmittelbar möglich ist, kann die
Prallplatte 18 der Abweisevorrichtung 13 flexibel ausweichen. Die flexible Ausweichbewegung
wird dadurch ermöglicht, dass die Abweisevorrichtung 13 ein Wegschwenken der Taschenrückwand
von dem Zuführschacht 10 ermöglicht. Dadurch wird die Taschenöffnung der Transporttasche
2 vergrößert.
[0043] Durch das Anliegen des Transportguts 6 an der Taschenrückwand wird die Prallplatte
18 vom Beladetisch 8 entgegen der Schwerkraft weggedrückt. Die Prallplatte 18 wird
gemäß Fig. 4 um die Befestigungseinheit-Schwenkachse 15 gegen den Uhrzeigersinn geschwenkt.
Die Prallplatte 18 ist gegenüber der Vertikalen 21, die der Ausgangsposition der Prallplatte
18 entspricht, um einen Drehwinkel a geschwenkt. Sobald das Transportgut 6 in die
Transporttasche 2 eingeführt und hineingefallen ist, wird die Prallplatte 18 in Folge
der Schwerkraft wieder zurück in die Ausgangsposition geschwenkt. Die beladene Transporttasche
2 wird aus der Beladestation 1 abgefördert, sodass die nächste leere Transporttasche
2 beladen werden kann.
[0044] Fig. 6 bis 11 zeigen eine weitere Ausführung einer Beladestation 1. Komponenten,
die denjenigen entsprechen, die vorstehend unter Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 5 erläutert
wurden, tragen die gleichen Bezugsziffern und werden nicht nochmals im Einzelnen diskutiert.
[0045] Der wesentliche Unterschied der Abweisevorrichtung 25 gegenüber der vorherigen Ausführungsform
besteht darin, dass die Prallplatte 18 um eine Prallplatten-Schwenkachse 22 schwenkbar
an der Verbindungseinheit 16 angelenkt ist.
[0046] Dadurch, dass die Verbindungseinheit 16 eine zweite Schwenkachse aufweist, kann die
Prallplatte 18 in Folge der Schwerkraft im Wesentlichen vertikal nach unten hängen.
Der Schwenkwinkel a beträgt bei diesem Ausführungsbeispiel gegenüber der Vertikalen
210°.
[0047] Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass an der Prallplatte 18 eine Verlängerung
23 angesetzt ist, an der einteilig das Zuführelement 19 angeformt ist.
[0048] Die beidseitigen Stangen der Verbindungseinheit 16 sind jeweils schwenkbar über eine
Bolzenverbindung mit der Befestigungseinheit 14 und der Prallplatte 18 verbunden.
Für die Befestigung an der Prallplatte ist eine Prallplatten-Schiene 24 vorgesehen.
Die Prallplatten-Schiene 24 ist im Wesentlichen U-förmig ausgeführt, um die Bolzenverbindung
entlang der Prallplatten-Schwenkachse 22 aufzunehmen. Die Befestigungseinheit-Schwenkachse
15 und die Prallplatten-Schwenkachse 22 sind parallel zueinander orientiert.
[0049] Fig. 12 bis 15 zeigen eine weitere Ausführungsform einer Beladestation mit einer
Abweisevorrichtung 26. Komponenten, die denjenigen entsprechen, die vorstehend unter
Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 11 bereits erläutert wurden, tragen die gleichen Bezugsziffern
und werden nicht nochmals im Einzelnen erläutert.
[0050] Bei der Abweisevorrichtung 26 weist die Verbindungseinheit 27 ein Linearverlagerungselement
28 auf. Bei dieser Ausführungsform ist die Prallplatte 18 linear entlang einer Verlagerungsrichtung
gegenüber der Befestigungseinheit 14 verlagerbar. Die Verlagerungsrichtung 29 entspricht
im Wesentlichen der Transportgutzuführrichtung 7. Die Verlagerungsrichtung 29 ist
quer und insbesondere senkrecht zur Förderrichtung 4 der Fördervorrichtung 3 orientiert.
[0051] Die Verbindungseinheit 27 weist seitliche Führungsbahnen 30, insbesondere Führungsschienen,
auf, an welchen Führungsrollen 31 abrollbar geführt angeordnet sind.
[0052] Die Führungsrollen 31 sind jeweils um eine Rollachse 32 drehbar an der Verbindungseinheit
27 befestigt. Gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind jeweils einer Führungsbahn
30 zwei Führungsrollen 31 zur seitlichen Führung und jeweils zwei Führungsrollen 31
zur vertikalen Führung vorgesehen. Die entsprechenden Drehachsen 32 sind vertikal
beziehungsweise horizontal orientiert.
[0053] Die Führungsbahnen 30 sind einteilig an der Befestigungseinheit 14 angeformt. Die
Führungsbahnen 30 sind unbeweglich bezüglich der Fördervorrichtung 3 angeordnet. Die
Führungsrollen 31 sind zusammen mit der Verbindungseinheit 27 verlagerbar und rollen
dabei an der Führungsfläche der Führungsbahnen 30 ab.
[0054] Die Abweisevorrichtung 26 weist einen elektrisch antreibbaren Stellzylinder 33 auf,
der in Verlagerungsrichtung 29 des Linearverlagerungselements 28 teleskopierbar ist.
[0055] Der Stellzylinder 33 weist insbesondere einen nicht näher dargestellten, insbesondere
integrierten elektrischen Schrittmotor als Antrieb auf, der beispielsweise mit einem
Spindeltrieb zusammenwirkt und eine Axialverlagerung, also das teleskopierbare Ausfahren
in Verlagerungsrichtung 29 ermöglicht. Der Stellzylinder 33 weist insbesondere einen
Inkrementalgeber auf, der mit einem im Zylinder integrierten Sensorelement zusammenwirkt,
sodass die aktuelle Ausfahrposition des Stellzylinders bestimmbar ist.
[0056] Der Stellzylinder 33 ist insbesondere mit einer Steuerungseinheit in Signalverbindung,
um beispielsweise in Abhängigkeit der Größe des Transportguts eine automatische Verlagerung
der Abweisevorrichtung 26 mittels des Stellzylinders 33 zu bewerkstelligen.
[0057] Es ist grundsätzlich denkbar, dass in dem Stellzylinder 33 ein Kraftspeicherelement
integriert ist, insbesondere in Form einer Druckfeder, die beim Ausfahren der Kolbenstange
des Stellzylinders 33 komprimiert wird. Dadurch wird eine Federkraft eingeprägt, die
eine Rückstellkraft auf den Stellzylinder 33 ausübt, sodass eine automatische Rückstellung
des Stellzylinders 33, insbesondere selbsttätig, erfolgt.
[0058] Fig. 16 und 17 zeigen eine weitere Ausführungsform einer Beladestation 1. Komponenten,
die denjenigen entsprechen, die vorstehend unter Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 15
bereits erläutert wurden, tragen die gleichen Bezugsziffern und werden nicht nochmals
im Einzelnen diskutiert.
[0059] Die Abweisevorrichtung 34 entspricht im Wesentlichen der Abweisevorrichtung 26, weist
also eine Verbindungseinheit mit Linearverlagerungselement auf. Der wesentliche Unterschied
besteht darin, dass ein Kraftspeicherelement in Form einer Schraubenfeder 35 vorgesehen
ist. Die Schraubenfeder 35 ist mit einem ersten Ende an der Befestigungseinheit 14
und mit einem zweiten Ende an der Verbindungseinheit 27 angeordnet. Eine Verlagerung
der Verbindungseinheit 27 entlang der Linearverlagerungsrichtung 29 bewirkt eine Dehnung
der Schraubenfeder 35, sodass eine Rückstellkraft automatisch eingeprägt wird, wenn
Transportgut 6 eine Verlagerung der Prallplatte 18 mit der Verbindungeinheit 27 bewirkt.
[0060] In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Kraftspeicherelement 35 derart ausgeführt,
dass es in einem maximal eingefahrenen Zustand im Wesentlichen kraftfrei angeordnet
ist. Ein Auseinanderziehen des Kraftspeicherelements 35 bewirkt ein Beaufschlagen
eines internen Kraftspeichers mit einer Kraft, sodass eine Rückstellkraft eingeprägt
wird, die eine Bewegung der Verbindungseinheit zurück in die Ausgangsposition bewirkt.
Das Kraftspeicherelement 35 unterstützt und/oder veranlasst die Rückstellbewegung
der Verbindungseinheit 27 in die Ausgangsposition, da insbesondere bei der Ausführungsform
der Abweisevorrichtung 26 eine schwerkraftbedingte Rückstellbewegung nicht erfolgt,
da die Verlagerungsrichtung 29 insbesondere horizontal orientiert ist.
[0061] Es ist grundsätzlich denkbar, die Verlagerungsrichtung mit einer nach oben orientierten
Steigung auszuführen, indem beispielsweise die Führungsbahnen 30 eine Neigung gegenüber
der Horizontalen nach oben aufweisen. Dann wird die Rückstellbewegung in Folge der
Schwerkraft unterstützt durch das Kraftspeicherelement 35. Die Führungsbahnen 30 sind
mechanische robust in Rahmenbauweise ausgeführt.
[0062] Fig. 18 bis 21 zeigen eine weitere Ausführungsform einer Beladestation 1. Komponenten,
die denjenigen entsprechen, die vorstehend unter Bezugnahme auf Fig. 1 bis 17 bereits
erläutert wurden, tragen die gleichen Bezugsziffern und werden nicht nochmals im Einzelnen
diskutiert.
[0063] Die Beladestation entspricht im Wesentlichen der Ausführung gemäß Fig. 6 bis 11,
wobei die Verbindungseinheit 16 zwei Seilelemente 36 anstelle der Stangen aufweist.
Die Seilelemente 36 sind jeweils mit einem ersten Ende schwenkbar um die Befestigungseinheit-Schwenkachse
15 und um die Prallplatten-Schwenkachse 22 angelenkt. Dadurch, dass die Seilelemente
36 ausschließlich auf Zug belastet werden, ist deren Verwendung anstelle von Stangen
möglich. Eine Eigensteifigkeit ist für die Elemente der Verbindungseinheit 16 nicht
erforderlich. Die Ausführung mit den Seilelementen 36 ist unkompliziert und kostensparend.
[0064] Fig. 22 und 23 zeigen eine weitere Ausführungsform einer Beladestation 1. Komponenten,
die denjenigen entsprechen, die vorstehend unter Bezugnahme auf Fig. 1 bis 21 bereits
erläutert wurden, tragen die gleichen Bezugsziffern und werden nicht nochmals im Einzelnen
diskutiert.
[0065] Der wesentliche Unterschied gegenüber der vorherigen Ausführungsform besteht darin,
dass die Verbindungseinheit 16 ein entlang der Förderrichtung 4 durchgängiges, flexibles
Verbindungselement 37 aufweist. Das Verbindungselement 37 ist gemäß dem gezeigten
Ausführungsbeispiel als textile Stoffbahn ausgeführt, die mit mehreren Befestigungselementen
38 jeweils an der Befestigungseinheit 14 beziehungsweise der Prallplatte 18 befestigt
ist. Das flexible Verbindungselement 37 kann auch aus Leder oder Kunststoff hergestellt
sein. Als Befestigungselemente 38 dienen Befestigungsschrauben.
[0066] Das Verbindungselement 37 erstreckt sich entlang der Förderrichtung 4 im Wesentlichen
über die gesamte Breite der Prallplatte 18 beziehungsweise der Befestigungseinheit
14. Das Verbindungselement 37 ermöglicht eine erhöhte Seitenstabilität bei der Schwenkung
um die Schwenkachsen 15, 22. Die Befestigungseinheit-Schwenkachse 15 und die Prallplatten-Schwenkachse
22 werden durch integrierte Schwenkgelenke des Verbindungselements 37 ausgebildet.
Eine separate Bolzenverbindung ist entbehrlich.
[0067] Es ist denkbar, das Verbindungselement 37 aus einem Material herzustellen, das eine
Eigensteifigkeit aufweist, wie beispielsweise Kunststoff. In diesem Fall können die
Schwenkachsen 15, 22 durch Filmscharniere des Verbindungselements 37 vorgegeben sein.
[0068] Fig. 24 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Abweisevorrichtung 41. Komponenten,
die denjenigen entsprechen, die vorstehend unter Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 23
bereits erläutert wurden, tragen die gleichen Bezugsziffern und werden nicht nochmals
im Einzelnen diskutiert.
[0069] Der wesentliche Unterschied gegenüber den vorherigen Ausführungsformen besteht darin,
dass die Verbindungeinheit 16 zwei Kettenabschnitte 42 aufweist, die jeweils schwenkbar
bezüglich der Befestigungseinheit-Schwenkachse 15 und bezüglich der Prallplatten-Schwenkachse
22 doppelscharniergelenkig an der Befestigungseinheit 14 beziehungsweise der Prallplatte
18 angelenkt sind. Jeder Kettenabschnitt 42 weist mehrere, insbesondere mindestens
zwei, schwenkbar miteinander verbundene Kettenglieder auf. Durch die Anzahl der Kettenglieder
der Kettenabschnitte 42 kann die Parallelverschiebung der Ausweichbewegung der Prallplatte
18 beeinflusst werden. Die Kettenabschnitte 42 sind kostengünstig verfügbar.
1. Abweisevorrichtung für Transporttaschen in einer Beladestation einer Hängeförderanlage
umfassend
- eine Befestigungseinheit (14) zum Befestigen der Abweisevorrichtung (13) an einer
Fördervorrichtung (3) der Hängeförderanlage,
- eine Prallplatte (18) zur Stützung einer Rückwand einer Transporttasche (2) beim
Beladen mit einem Transportgut (6),
- eine Verbindungseinheit (16) zum beweglichen Verbinden der Prallplatte (18) mit
der Befestigungseinheit (14).
2. Abweisevorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinheit (16) um eine Befestigungseinheit-Schwenkachse (15) schwenkbar
an der Befestigungseinheit (14) angelenkt ist.
3. Abweisevorrichtung gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinheit (16) um eine Prallplatten-Schwenkachse (22) schwenkbar an
der Prallplatte (18) angelenkt ist.
4. Abweisevorrichtung gemäß Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinheit (16) eine Kette (42), eine Stange, eine Leiste, ein Seil (36)
und/oder eine Textilbahn (37) aufweist.
5. Abweisevorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinheit (16) ein Linearverlagerungselement (28) für eine Linearverlagerung
der Prallplatte (18) gegenüber der Befestigungseinheit (14) entlang einer Verlagerungsrichtung
(29) aufweist.
6. Abweisevorrichtung gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinheit (16) Führungselemente zum geführten Verlagern entlang der
Verlagerungsrichtung (29) aufweist, wobei insbesondere Führungsrollen (31) vorgesehen
sind, die an jeweils korrespondierenden Führungsbahnen (30) abrollen.
7. Abweisevorrichtung gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinheit (16) ein Kraftspeicherelement (33) aufweist.
8. Abweisevorrichtung gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinheit (16) einen Verlagerungsaktor für eine angetriebene Verlagerung
der Prallplatte (18) aufweist.
9. Abweisevorrichtung gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Prallplatte (18) ein Zuführelement (19) zum geordneten Zuführen der Transporttasche
(2) in die Beladestation (1) aufweist.
10. Beladestation für eine Hängeförderanlage umfassend
- eine Fördervorrichtung (3) zum Fördern der Transporttaschen (2),
- eine Zuführvorrichtung (5) zum Zuführen von Transportgut (6) entlang einer Transportgutzuführrichtung
(7),
- eine an der Fördervorrichtung (3) befestigte Abweisevorrichtung (13) gemäß einem
der vorstehenden Ansprüche.
11. Beladestation gemäß Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Prallplatte (18) senkrecht zur Transportgutzuführrichtung (7) orientiert ist.
12. Beladestation gemäß Anspruch 10 oder 11, gekennzeichnet durch eine Erfassungseinheit (11) zum Erfassen von Größe und/oder Masse des Transportguts
(6).
13. Beladestation gemäß einem der Ansprüche 10 bis 12, gekennzeichnet durch eine Steuerungseinheit (12) zum gesteuerten Beladen der Transporttasche (2) in der
Beladestation (1).
14. Beladestation gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinheit (12) mit der Erfassungseinheit (11) und/oder mit einem Verlagerungsaktor
zum gezielten Beladen der Transporttasche (2) in Signalverbindung steht.
15. Beladestation gemäß einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführvorrichtung (5) eine Ablagefläche (9) mit Zuführschacht (10) aufweist.