[0001] Die Erfindung betrifft einen Speichertisch für einen Vliesleger mit einem Leger,
der einen Faserflor auf einem Auslaufband gefaltet ablegt, wobei der Speichertisch
ein endloses Band aufweist, das den gefalteten Faserflor mit einer pulsierenden Geschwindigkeit
von dem Auslaufband übernimmt und mit einer konstanten Geschwindigkeit an eine nachfolgende
Maschine zur Weiterverarbeitung oder Verfestigung des gefalteten Faserflores abgibt,
nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, sowie ein Verfahren zum Betrieb eines Speichertisches.
[0002] Zur Herstellung von mehrlagigen Vliesen werden üblicherweise Krempelanlagen mit nachfolgenden
Vlieslegern verwendet. Bei den Krempelanlagen werden auf der Einlaufseite Faserflocken
zugeführt, die bis zur einzelnen Faser aufgelöst und an der Auslaufseite als ein unverfestigtes
textiles Flächengebilde, dem Faserflor, ausgegeben werden.
[0003] Der Vliesleger, der als Tafelleger oder Steilarmleger ausgebildet sein kann, transportiert
den Faserflor auf ein 90° zur Einlaufrichtung angeordnetes Auslaufband und legt den
Faserflor in vorbestimmter Legebreite in mehreren Schichten auf dem Auslaufband ab.
Das dann so entstehende Vlies kann in einer nachfolgenden Nadelmaschine verfestigt
werden. Die Relation der Einlaufgeschwindigkeit des Vlieslegers zur Auslaufgeschwindigkeit
des Auslaufbandes bestimmt die zu erreichende Aufschichtung, also die Anzahl der Lagen
Faserflor im abzuliefernden Flächengebilde "Vlies". Der kontinuierlich zulaufende
Faserflor wird auf dem 90° zur Faserfloreinlaufrichtung angeordneten Auslaufband abgelegt,
wobei in Auslaufrichtung ein anwachsendes Flächengebilde
"Vlies" aus dem Vliesleger ausgefahren wird. Die entsprechende Relation zwischen der Einlaufgeschwindigkeit
des Faserflors in den Vliesleger und die entsprechende Auslaufgeschwindigkeit des
Auslaufbandes ergibt angemessen zur Struktureigenschaft des zulaufenden Faserflores
die entsprechende Vliesdicke und bestimmt damit die Struktureigenschaft der aufgeschichteten
Einzelflore. Die zunehmende Verwendung von Vlieslegern in Produktionslinien mit geringem
Vliesgewicht führen zu hohen Ablieferungsgeschwindigkeiten und geringen Lagenzahlen.
Im Extremfall werden nur 4 Lagen auf dem Ablieferungstisch, dem Abzugsband abgelegt.
In Verbindung mit dem geforderten Materialdurchsatz kommen aber auch zunehmend größere
Krempelarbeitsbreiten zum Einsatz. Beide Faktoren, Lagenzahl und Krempelarbeitsbreite,
führen aufgrund der Brems- und Beschleunigungswege des oszillierenden Legewagens bei
gleichförmig konstanter Geschwindigkeit des Abzugbandes zu einer S-förmigen Verschleifung
des abgelegten Flores. S-förmige Verschleifung bedeutet hierbei, dass die Florlagen
im Randbereich des gelegten Vlieses nicht gerade, sondern in Form krummer Bahnen liegen.
Um die Ablage in Form krummer Bahnen zu vermeiden, wird der Abzugstisch synchron zur
Legewagenbewegung ebenfalls abgebremst und wieder beschleunigt. Die hinter dem Vliesleger
angeordneten Maschinen wie Vliesstrecke oder Nadelmaschine benötigen aber eine konstante
Zuführgeschwindigkeit des Vlieses. Um die pulsierende Bewegung des Abzugstisches zu
kompensieren und gleichzeitig eine konstante Geschwindigkeit bei der Zuführung zur
Folgemaschine zu erreichen, werden sogenannte Speichertische verwendet, die zwischen
dem Abzugstisch und der Folgemaschine angeordnet sind.
[0004] Der Einlauf des Vlieses auf den Speichertisch erfolgt daher synchron zur pulsierenden
Geschwindigkeit des Abzugstisches, wohin gegen der Auslauf des Vlieses vom Speichertisch
in die Folgemaschine mit einer konstanten Geschwindigkeit erfolgt.
[0005] Aus der
EP 1643022 A1 ist eine zwischen Florerzeuger und Vliesleger angeordnete Verzugseinrichtung bekannt,
durch die der in den Kreuzleger einlaufende Flor gezielt gestreckt oder gestaucht
wird, mit dem Ziel am Ausgang des Kreuzlegers ein Vlies mit einem vorgesehenen Profil
zu erhalten. Um eine kontinuierliche Abfördergeschwindigkeit des Vlieses zu einer
nachgeordneten Verarbeitungsstation, z.B. Nadelmaschine, zu ermöglichen, ist dem Kreuzleger
eine Ausgleichseinrichtung nachgeordnet, an welche das Vlies übergeben wird. Diese
besteht aus einem endlos umlaufenden Speicherband, dessen das Vlies förderndes Obertrum
einen variablen Durchhang aufweist. Das Speicherband ist dazu am Abzugstisch des Kreuzlegers
um eine Umlenkwalze geführt, welche mit dem Kreuzleger gekoppelt ist, also entsprechend
ungleichförmig läuft. Parallel zu der dem Kreuzleger zugeordneten ersten Umlenkwalze
ist im Abstand dazu eine weitere Umlenkwalze für das Speicherband angeordnet. Der
Antrieb dieser Umlenkwalze läuft konstant mit der Geschwindigkeit der Weiterverarbeitung,
so dass das Vlies mit gleichförmiger Geschwindigkeit in eine nachfolgende Weiterverarbeitung
läuft.
[0006] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, einen Speichertisch
für einen Vliesleger zu schaffen, mit dem bei hohen Geschwindigkeiten des Vlieslegers
eine kontinuierliche Zuführung des Vlieses in eine nachfolgende Maschine ermöglicht
wird. Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Betrieb eines Speichertisches
zu schaffen, bei dem ein möglichst geringer Verzug auf den gefalteten Faserflor wirkt
und dieser mit einer hohen Qualität an die nachfolgende Maschine übergeben wird.
[0007] Die Erfindung löst die gestellten Aufgaben durch die Lehre nach den Ansprüchen 1
und 7; weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der Erfindung sind durch die Unteransprüche
gekennzeichnet.
[0008] Gemäß der technischen Lehre nach Anspruch 1 umfasst der Speichertisch ein endloses
Band, das den gefalteten Faserflor mit einer pulsierenden Geschwindigkeit von dem
Auslaufband übernimmt und mit einer konstanten Geschwindigkeit an eine nachfolgende
Maschine zur Weiterverarbeitung oder Verfestigung des gefalteten Faserflores abgibt.
[0009] Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass das endlose Band des Speichertisches
am Einlauf mit einem ersten Antrieb angetrieben wird und am Auslauf mit einem zweiten
Antrieb angetrieben wird, wobei der erste Antrieb an die Bewegung und das Geschwindigkeitsprofil
des Legers gekoppelt ist. Mit Kopplung wird nicht die Höhe der Geschwindigkeit verstanden,
sondern die Steuerung des Antriebes an die Bewegungs- bzw. Eckpunkte des Legers, der
in seinem hin- und herfahren beschleunigt, konstant fährt und in Gegenrichtung abbremst.
Der Antrieb am Eingang des Speichertisches wird mit der Bewegung des Legers synchronisiert,
so dass der Speichertisch unabhängig von der Geschwindigkeit des Auslauftisches betrieben
werden kann.
[0010] Nach dem Stand der Technik weist der gefaltete Faserflor auf dem Auslaufband die
gleiche Geschwindigkeit auf, wie auf dem Einlauf des Speichertisches, also eine pulsierende
Geschwindigkeit, die zwischen dem minimalen Wert von beispielsweise 0 m/s und einem
Höchstwert schwankt mit dem Nachteil, dass der kreuzgelegte Faserflor durch den sich
dabei permanent verkleinernden oder vergrößernden Durchhang des Obertrums des Speichertisches
vom Band abheben kann. Die Antriebe des Auslaufbandes und der Umlenkrolle, die zusammen
mit dem Band die Geschwindigkeit des Einlaufes des Speichertisches bestimmt, sind
dabei miteinander so gekoppelt, dass beide Bänder immer mit der gleichen Geschwindigkeit
fahren. Das Auslaufband und das Band am Einlauf des Speichertisches haben dabei eine
Geschwindigkeit, die zeitgleich und in der Höhe permanent zwischen Stillstand und
einem Höchstwert schwankt, wodurch ständig beschleunigt oder abgebremst wird. Es entstehen
durch das Abheben des gefalteten Faserflors vom Band im Bereich des Durchhanges unerwünschte
Falten und sichtbare Defekte.
[0011] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, die Geschwindigkeit des Auslaufbandes von der Geschwindigkeit
des Einlaufes des Speichertisches an der Umlenkrolle zu entkoppeln. Dabei wird der
Antrieb des Auslaufbandes von dem Antrieb der Umlenkrolle entkoppelt, so dass diese
eine ungleiche Geschwindigkeit aufweisen. Um den gleichen Bewegungszyklus zu gewährleisten
ist vorgesehen, den Antrieb des Einlaufes am Speichertisch an die Bewegung und das
Geschwindigkeitsprofil des Legers zu koppeln. Dabei sind die Bewegungs- bzw. Eckpunkte
des Legers relevant, der in seinem hin- und herfahren beschleunigt, konstant fährt
und in Gegenrichtung abbremst, nicht die Höhe der Geschwindigkeit des Legers. Die
Kopplung des Antriebes am Speichertischeinlauf an das Bewegungsprofil des Legers gewährleistet
eine genauere Steuerung der Geschwindigkeit des Speichertisches und reduziert den
Verzug auf den gefalteten Faserflor.
[0012] Vorzugsweise geht die Geschwindigkeit des Speichereinlaufes an der Umlenkrolle nicht
mehr auf den minimalen Wert des Auslauftisches von beispielsweise 0 m/s zurück, sondern
ist immer positiv. Damit bleibt das Band am Einlauf des Speichertisches immer in Bewegung
und wird nicht auf null abgebremst, um dann zu einem Höchstwert beschleunigt zu werden.
Aufgrund der verringerten Geschwindigkeitsdifferenz zwischen Einlauf und Auslauf des
Speichertisches verringert sich der pulsierende Durchhang des Bandes, so dass der
gefaltete Faserflor nicht mehr vom Band abhebt.
[0013] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform bildet das Band des Speichertisches
zur Kompensation der Geschwindigkeitsunterschiede zwischen dem Einlauf und dem Auslauf
des Speichertisches im Obertrum einen Durchhang, in dem der Faserflor zwischengespeichert
wird.
[0014] Vorzugsweise ist die Höchstgeschwindigkeit des Einlaufes am Speichertisch geringer
als die Höchstgeschwindigkeit des Auslaufbandes. Auch dadurch können die Beschleunigung
und das Abbremsen am Einlauf des Speichertisches reduziert werden, so dass die Kräfte,
die auf den transportierten gefalteten Faserflor wirken, geringer sind.
[0015] Eine weitere Verbesserung wird dadurch erreicht, dass die minimale Geschwindigkeit
des Einlaufes am Speichertisch zwischen 30% bis 70% der maximalen Geschwindigkeit
am Auslaufband beträgt. Damit wird der gefaltete Faserflor kontinuierlicher zwischen
dem Auslaufband und der nachfolgenden Verfestigungsmaschine auf dem Band bewegt, so
dass nur noch ein geringer Verzug auf ihn einwirkt.
[0016] Das erfindungsgemäße Verfahren sieht vor, dass der Faserflor von einem Leger des
Vlieslegers auf einem Auslaufband gefaltet abgelegt wird und von dort zu einem Speichertisch
mit einem endlosen Band transportiert wird, das den gefalteten Faserflor mit einer
pulsierenden Geschwindigkeit von dem Auslaufband übernimmt und mit einer konstanten
Geschwindigkeit an die nachfolgende Maschine zur Weiterverarbeitung oder Verfestigung
abgibt.
[0017] Dabei ist die Transportgeschwindigkeit des gefalteten Faserflores am Einlauf des
Speichertisches an die Bewegung und das Geschwindigkeitsprofil des Legers gekoppelt.
Es ergibt sich der Vorteil, dass die Bewegung des Speichertisches mit der Bewegung
des Legers synchronisiert wird und gleichzeitig der Speichertisch und der Abzugstisch
mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten betrieben werden können. Dabei ist die Geschwindigkeit
des Auslaufbandes von der Geschwindigkeit des Einlaufes des Speichertisches entkoppelt.
Die Kopplung bzw. Synchronisation des Antriebes am Speichertischeinlaufes an das Bewegungsprofil
des Legers gewährleistet eine genauere Steuerung der Geschwindigkeit des Speichertisches
und reduziert den Verzug auf den gefalteten Faserflor.
[0018] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines möglichen schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- Eine schematische Darstellung eines Kreuzlegers;
- Figur 2:
- eine perspektivische Ansicht eines Kreuzlegers;
- Figur 3:
- eine Darstellung eines Auslauftisches mit einem Speichertisch;
- Figur 4:
- ein Geschwindigkeitsdiagramm der einzelnen Komponenten.
[0019] In den Figuren 1 und 2 ist beispielhaft und nur schematisch das Prinzip eines Vlieslegers
in der Ausführungsform eines Tafel- bzw. Kreuzlegers 1 dargestellt. Statt des Kreuzlegers
1 könnte auch ein Steilarmleger das Vlies aufnehmen und ablegen. Von einer nicht dargestellten
Krempelanlage wird der Faserflor 3 auf ein Einlaufband 2 eines Kreuzlegers 1 transportiert.
Innerhalb des Kreuzlegers 1 ist ein Oberwagen angeordnet, bei dem in dieser Darstellung
nur eine Umlenkwalze 6 erkennbar ist. Weiterhin weist der Kreuzleger 1 einen Legewagen
auf, von dem eine Legewalze 10 für ein Gegenband 13 und eine Legewalze 9 für das Einlaufband
2 dargestellt sind. Zwischen der Legewalze 10 des Gegenbandes 13 und der Legewalze
9 des Einlaufbandes 2 ist der sogenannte Legespalt 11 angeordnet, aus dem der Faserflor
3 austritt und auf ein unterhalb des Legewagens angeordnetes Auslaufband 15 abgelegt
wird. Beide Legewalzen 9, 10 übernehmen fahrtrichtungsabhängig die Aufgabe, den Faserflor
3 orthogonal zur bisherigen Laufrichtung auf ein unterhalb des Legewagens angeordnetes
Auslaufband 15 abzulegen und dabei zu falten. Hierzu verfährt der Legewagen in horizontaler
Richtung permanent hin und her über eine voreingestellte Breite, der sogenannten Legebreite.
Der Legewagen wird mit dem Vlies also permanent beschleunigt und abgebremst. Wie oben
ausgeführt, muss für eine kurvenfreie Ablage insbesondere bei geringer Lagenzahl auch
das Auslaufband 15 eine pulsierende Geschwindigkeit aufweisen.
[0020] Das Einlaufband 2 wird in diesem Ausführungsbeispiel um eine erste und zweite Umlenkwalze
4, 5, um eine Umlenkwalze 6 des Oberwagens und um Umlenkwalzen im Legewagen, z.B.
um die Legewalze 9 umgelenkt. Oberhalb des Einlaufbandes 2 kann ein Deckband 7 angeordnet
sein, das in dieser Darstellung um eine Umlenkwalze 8, eine Umlenkwalze 6 des Oberwagens
sowie eine weitere Umlenkwalze 12 geführt wird. Weitere konstruktive Varianten, bei
denen der Legewagen nicht mit dem Einlaufband 2, sondern mit einem weiteren Band zusammenwirkt,
sind möglich und bekannt.
[0021] Das Einlaufband 2 und das Deckband 7 laufen in diesem Ausführungsbeispiel nicht parallel,
sondern bilden einen zur Krempel hin offenen spitzen Winkel, in dem der Faserflor
3 eingezogen und leicht verdichtet wird. Der Faserflor 3 wird um die Umlenkwalze 6
des Oberwagens herumgeführt, wobei das Deckband 7 mittels der Umlenkwalze 12 seitlich
abgeführt wird. In genau die andere Richtung wird der Faserflor 3 transportiert, da
er um die Umlenkwalze 6 des Oberwagens um 180° geführt und auf ein unterhalb des Einlaufbandes
2 parallel angeordnetes Gegenband 13 abgelegt wird. Das Gegenband 13 und das Einlaufband
2 klammern bzw. führen den Faserflor 3 jetzt gemeinsam bis zum Legespalt 11, der im
Wesentlichen aus dem Abstand der beiden Legewalzen 9 und 10 des Legewagens gebildet
wird. Der Faserflor 3 tritt aus dem Legespalt 11 aus und wird auf ein unterhalb des
Legespaltes 11 angeordnetes Auslaufband 15 gelegt. Der Legewagen verfährt also permanent
in horizontaler hin- und hergehender Richtung (Pfeilrichtung) über die Breite des
Auslaufbandes 15 bzw. über die eingestellte Legebreite, auf dem der Faserflor 3 abgelegt
und dabei gefaltet wird.
[0022] Das Einlaufband 2, das Deckband 7 und das Gegenband 13 können als Endlosbänder ausgeführt
werden, wobei das Deckband 7 und das Gegenband 13 luftdurchlässig gestaltet sein können,
um mitgeschleppte Luft abzuführen. Eine preiswerte Ausführungsform ist die Verwendung
eines gelochten Bandes. Eine bevorzugte Ausführungsform ist dabei die Verwendung eines
Siebbandes.
[0023] Um eine Profilierung des Faserflores 3 durch einen Verzug oder ein Stauchen zu erreichen,
kann die Legewagengeschwindigkeit relativ zur Einlaufgeschwindigkeit des Faserflors
erhöht oder erniedrigt werden. Das heißt, die Legewalzen 9 und 10 verfahren in horizontaler
hin- und hergehender Richtung schneller oder langsamer.
[0024] Sowohl das Einlaufband 2 wie auch das Deckband 7 haben die für den Faserflor 3 gleiche
Laufrichtung und üblicherweise die gleiche Geschwindigkeit. In einem gewissen Maß
kann die Faserorientierung an der Oberfläche in Relation zur neutralen Faser des Faserbandes
beeinflusst werden, wenn beide Bänder 2, 7 mit geringfügig unterschiedlichen Geschwindigkeiten
betrieben werden.
[0025] Figur 3 zeigt den hinteren Teil des Auslaufbandes 15, von dem aus der gefaltete Faserflor
3 auf den Speichertisch 20 übergeben wird. Das endlose Auslaufband 15 wird durch mindestens
zwei Umlenkrollen 16 gespannt, wovon mindestens eine Umlenkrolle 16 angetrieben wird.
Es ergibt sich damit für den gefalteten Faserflor 3 auf dem Auslaufband 15 die Geschwindigkeit
vi5, die aufgrund der hin- und hergehenden Bewegung des Legewagens zwischen dem Wert
0 m/s und einem Maximalwert pulsieren kann, der beispielsweise 0,11 m/s betragen kann.
Dem Auslaufband 15 nachgeordnet ist der Speichertisch 20. Nach der schematischen Darstellung
in Figur 3 umfasst der Speichertisch 20 ein endloses Band 21, das durch mehrere Umlenkrollen
22, 23, 24 geführt und gespannt wird. Zumindest die Umlenkrollen 22 und 23 sind angetrieben,
wobei die Umlenkrolle 22 dem Auslaufband 15 zugeordnet ist, und die Umlenkrolle 23
der nachfolgenden nicht dargestellten Verfestigungsmaschine. Zwischen den angetriebenen
Umlenkrollen 22, 23 kann im Obertrum eine weitere Umlenkrolle 24 angeordnet sein,
so dass mit einer Geschwindigkeitsdifferenz zwischen den Umlenkrollen 22 und 23 das
Band 21 im Obertrum einen Durchhang 25 zwischen den Umlenkrollen 22 und 24 bilden
kann, mit dem die unterschiedliche Geschwindigkeit des gefalteten Faserflors 3 kompensiert
und egalisiert werden kann. Dabei ist das Band 21 im Obertrum zwischen den Umlenkrollen
24 und 23 annähernd horizontal angeordnet, um den gefalteten Faserflor horizontal
in eine nachfolgende Vliesstrecke einlaufen zu lassen. Bei einer nachfolgenden Nadelmaschine
kann auf die Umlenkrolle 24 verzichtet werden. Im Bereich der Umlenkrolle 22, die
mit dem Band 21 den Einlauf des Speichertisches 20 bildet und nahe am Auslaufband
15 angeordnet ist, weist der gefaltete Faserflor 3 die Geschwindigkeit v
22 auf. Im Bereich des Obertrums zwischen den Umlenkrollen 24 und 23 weist der Faserflor
die konstante Geschwindigkeit v
23 auf.
[0026] Nach dem Stand der Technik weist der gefaltete Faserflor 3 auf dem Auslaufband 15
mit v
15 die gleiche Geschwindigkeit auf, wie auf dem Einlauf v
22 des Speichertisches 20, also eine pulsierende Geschwindigkeit, die zwischen dem minimalen
Wert 0 m/s und einem Höchstwert schwankt mit dem Nachteil, dass der kreuzgelegte Faserflor
3 durch den sich dabei permanent verkleinernden oder vergrößernden Durchhang 25 vom
Band 21 abheben kann. Die Antriebe des Auslaufbandes 15 und der Umlenkrolle 22, die
zusammen mit dem Band 21 die Geschwindigkeit des Einlaufes des Speichertisches 20
bestimmt, sind dabei miteinander gekoppelt. Nach dem Stand der Technik ist damit v
15 = v
22. Das Auslaufband 15 und das Band 21 am Einlauf des Speichertisches 20 haben dabei
eine Geschwindigkeit, die permanent zwischen Stillstand und einem Höchstwert schwankt,
wodurch ständig beschleunigt oder abgebremst wird. Es entstehen durch das Abheben
des gefalteten Faserflors 3 vom Band 21 im Bereich des Durchhanges 25 unerwünschte
Falten und sichtbare Defekte.
[0027] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, die Geschwindigkeit des Auslaufbandes 15 von der
Geschwindigkeit des Einlaufes des Speichertisches 20 an der Umlenkrolle 22 zu entkoppeln.
Dabei wird der Antrieb des Auslaufbandes 15, beispielsweise der Antrieb der Umlenkrolle
16, von dem Antrieb der Umlenkrolle 22 entkoppelt, so dass diese eine ungleiche Geschwindigkeit
aufweisen können. Dabei ist v
15 ≠
v22. Vorzugsweise geht die Geschwindigkeit v
22 des Speichereinlaufes an der Umlenkrolle 22 nicht mehr auf den minimalen Wert des
Auslaufbandes von beispielsweise 0 m/s zurück, sondern ist immer größer. Damit bleibt
das Band 21 am Einlauf des Speichertisches 20 immer in Bewegung und wird nicht auf
null abgebremst, um dann zu einem Höchstwert beschleunigt zu werden. Der pulsierende
Durchhang 25 des Bandes 21 verringert sich, so dass der gefaltete Faserflor 3 nicht
mehr vom Band 21 abhebt.
[0028] Vorzugsweise ist die Höchstgeschwindigkeit des Einlaufes am Speichertisches 20 geringer
als die Höchstgeschwindigkeit des Auslaufbandes 15. Auch dadurch können die Beschleunigung
und das Abbremsen am Einlauf des Speichertisches 20 reduziert werden, so dass die
Kräfte, die auf den transportierten gefalteten Faserflor 3 wirken, geringer sind.
[0029] Eine weitere Verbesserung wird dadurch erreicht, dass die minimale Geschwindigkeit
v
22 des Einlaufes am Speichertisch 20 zwischen 30% bis 70% der maximalen Geschwindigkeit
v
15 am Auslaufband 15 beträgt → v
22 min = (0,3 bis 0,7) x v
15 max. Damit wird der gefaltete Faserflor 3 kontinuierlicher zwischen dem Auslaufband 15
und der nachfolgenden Verfestigungsmaschine auf dem Band 21 bewegt.
[0030] Figur 4 zeigt beispielhaft ein erfindungsgemäßes Geschwindigkeitsdiagramm für einen
Bewegungszyklus des Legewagens, der nach den Figuren 1 und 2 im Wesentlichen aus den
Legewalzen 9 und 10 gebildet wird. Auf der Abszisse ist die Zeit in Sekunden eingetragen,
die bei einem hin- und hergehenden Zyklus des Legewagens mit der Geschwindigkeit v
9/10 beispielsweise 5,4 Sekunden betragen kann. Die Geschwindigkeit v
9/10 des Legewagens und die Geschwindigkeit v
6 des Oberwagens, der nach den Figuren 1 und 2 im Wesentlichen durch die Umlenkwalze
des Oberwagens 6 dargestellt wird, kann an der rechten Ordinate abgelesen werden.
Hier ist erkennbar, dass die maximale Geschwindigkeit v
9/10 des Legewagens doppelt so hoch ist, wie die maximale Geschwindigkeit v
6 des Oberwagens. Die linke Ordinate, die im doppelt so großen Maßstab aufgezeichnet
ist wie die rechte Ordinate, gibt die Geschwindigkeit für das Auslaufband v
15 und die Geschwindigkeiten für den Speichertisch v
22 und v
23 an. Die Geschwindigkeit v
15 des Auslaufbandes 15 schwankt in diesem Ausführungsbeispiel zwischen 0m/s und 0,11m/s.
Damit wird der gefaltete Faserflor permanent zwischen einem Maximalwert und einem
Stillstand hochbeschleunigt und abgebremst. Die Geschwindigkeit v
22 am Einlauf des Speichertisches 20 schwankt hingegen nur zwischen einem Wert von 0,05m/s
und 0,105m/s. Das heißt, dass der Einlauf des Speichertisches 20 mit einer abgeschwächten
Pulsierung betrieben wird, wodurch die Geschwindigkeit v
22 an den Umkehrpunkten geringer ist, als beim Auslaufband 15. Durch die geringeren
Beschleunigungswerte am Einlauf des Speichertisches 20 wirken auf den gefalteten Faserflor
geringere Kräfte als nach dem Stand der Technik, wodurch die im Vliesleger erzeugte
Qualität erhalten bleibt.
[0031] Die Geschwindigkeit v
23 am Auslauf des Speichertisches ist dagegen konstant mit 0,1 m/s. Die Differenz in
der Geschwindigkeit v
22 am Einlauf des Speichertisches 20 zur Geschwindigkeit v
23 am Auslauf des Speichertisches 20 gibt im Wesentlichen die Größe des Durchhanges
25 an, der hier deutlich kleiner ausfällt als nach dem Stand der Technik. Dadurch
kann ein Abheben des gefalteten Faserflors 3 vom Band 21 vermieden werden.
[0032] Da die Geschwindigkeit v
22 am Einlauf des Speichertisches 20 von der Geschwindigkeit v
15 des Auslaufbandes 15 entkoppelt ist, die Bewegung beider Bänder trotzdem synchron
laufen muss, wird die Geschwindigkeit v
22 des Einlaufes des Speichertisches 20 an die Bewegung und das Geschwindigkeitsprofil
des Legewagens gekoppelt. Wie in Figur 4 erkennbar ist, ist der Startpunkt für einen
Bewegungszyklus des Einlaufes des Speichertisches mit der Geschwindigkeit v
22 immer dann, wenn die Geschwindigkeit v
9/10 des Legewagens null beträgt. Der Endpunkt der Beschleunigung oder Verzögerung des
Einlaufes des Speichertisches fällt auch immer mit dem Endpunkt der Beschleunigung
oder Verzögerung des Legewagens zusammen. Die Bewegung des Einlaufes des Speichertisches
wird damit mit der Bewegung des Legewagens synchronisiert, wodurch eine Entkopplung
von der Geschwindigkeit des Auslaufbandes möglich ist.
[0033] Aufgrund der Unterschiede im Geschwindigkeitsprofil zwischen Auslaufband 15 und Einlauf
des Speichertisches 20 ergeben sich Verzüge im gefalteten Faserflor 3, die durch eine
Beabstandung in der räumlichen Anordnung zwischen Auslaufband 15 und Speichertisch
20 kompensiert werden können. Der Raum oder Zwickel zwischen den Umlenkrollen 16 und
22 dient dabei als zusätzlicher Speicher, in dem der gefaltete Faserflor dort geringfügig
durchhängen kann.
Bezugszeichen
[0034]
- 1
- Vliesleger
- 2
- Einlaufband
- 3
- Faserflor
- 4
- erste Umlenkwalze
- 5
- zweite Umlenkwalze
- 6
- Umlenkwalze Oberwagen
- 7
- Deckband
- 8
- Umlenkwalze
- 9
- Legewalze
- 10
- Legewalze
- 11
- Legespalt
- 12
- Umlenkwalze
- 13
- Gegenband
- 14
- Auslaufrichtung
- 15
- Auslaufband
- 16
- Umlenkrolle
- 20
- Speichertisch
- 21
- Band
- 22
- Umlenkrolle
- 23
- Umlenkrolle
- 24
- Umlenkrolle
- 25
- Durchhang
1. Speichertisch für einen Vliesleger mit einem Leger, der einen Faserflor auf einem
Auslaufband (15) gefaltet ablegt, wobei der Speichertisch (20) ein endloses Band (21)
aufweist, das den gefalteten Faserflor mit einer pulsierenden Geschwindigkeit (v22) von dem Auslaufband (15) übernimmt und mit einer konstanten Geschwindigkeit (v23) an eine nachfolgende Maschine zur Weiterverarbeitung oder Verfestigung des gefalteten
Faserflores abgibt, dadurch gekennzeichnet, dass das endlose Band (21) des Speichertisches (20) am Einlauf mit einem ersten Antrieb
angetrieben wird und am Auslauf mit einem zweiten Antrieb angetrieben wird, wobei
der erste Antrieb an die Bewegung und das Geschwindigkeitsprofil des Legers gekoppelt
ist.
2. Speichertisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Auslaufband (15) mit einer pulsierenden Geschwindigkeit (v15) zwischen einem Minimalwert und einem Maximalwert betrieben wird, und das Band (21)
am Einlauf des Speichertisches (20) mit einer Geschwindigkeit (v22) zwischen einem Minimalwert und einem Maximalwert betrieben wird, wobei der Minimalwert
des Bandes (21) am Einlauf des Speichertisches (v22) größer ist als der Minimalwert des Auslaufbandes (15) mit der Geschwindigkeit (v15).
3. Speichertisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das endlose Band (21) mittels Umlenkrollen geführt wird, so dass dieses ein Obertrum
und ein Untertrum aufweist, wobei das Obertrum durch eine Umlenkrolle (22) mit dem
ersten Antrieb und durch eine Umlenkrolle (23) mit dem zweiten Antrieb gebildet wird,
wobei zwischen den angetriebenen Umlenkrollen (22, 23) eine weitere Umlenkrolle (24)
angeordnet ist.
4. Speichertisch nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur Kompensation der Geschwindigkeitsunterschiede zwischen dem Einlauf und dem Auslauf
des Speichertisches (20) das Band (21) im Obertrum einen Durchhang (25) bilden kann.
5. Speichertisch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die maximale Geschwindigkeit (v22) des Bandes (21) am Einlauf des Speichertisches (20) geringer ist als die maximale
Geschwindigkeit (v15) des Auslaufbandes (15).
6. Speichertisch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die minimale Geschwindigkeit (v22) des Bandes (21) am Einlauf des Speichertisches (20) zwischen 30% bis 70% der maximalen
Geschwindigkeit (v15) des Auslaufbandes (15) beträgt.
7. Verfahren zum Transport eines Faserflores von einem Vliesleger zu einer nachfolgenden
Maschine, wobei der Faserflor von einem Leger auf einem Auslaufband (15) gefaltet
ablegt wird und von dort zu einem Speichertisch (20) mit einem endloses Band (21)
transportiert wird, das den gefalteten Faserflor mit einer pulsierenden Geschwindigkeit
(v22) von dem Auslaufband (15) übernimmt und mit einer konstanten Geschwindigkeit (v23) an die nachfolgende Maschine zur Weiterverarbeitung oder Verfestigung abgibt, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportgeschwindigkeit des gefalteten Faserflores am Einlauf des Speichertisches
an die Bewegung und das Geschwindigkeitsprofil des Legers gekoppelt ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der gefaltete Faserflor auf dem Auslaufband (15) mit einer pulsierenden Geschwindigkeit
(v15) zwischen einem Minimalwert und einem Maximalwert transportiert wird, und an den
Einlauf des Speichertisches (20) übergeben wird, der mit einer Geschwindigkeit (v22) zwischen einem Minimalwert und einem Maximalwert betrieben wird, wobei der Minimalwert
am Einlauf des Speichertisches (v22) größer ist als der Minimalwert des Auslaufbandes (15) mit der Geschwindigkeit (v15).
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zur Kompensation der Geschwindigkeitsunterschiede zwischen dem Einlauf und dem Auslauf
des Speichertisches (20) der gefaltete Faserflor (3) in einem Durchhang (25) des Bandes
(21) gespeichert wird, das im Obertrum angeordnet ist.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die maximale Geschwindigkeit (v22) des gefalteten Faserflores (3) am Einlauf des Speichertisches (20) geringer ist
als die maximale Geschwindigkeit (v15) auf dem Auslaufband (15).
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der gefaltete Faserflor mit einer minimalen Geschwindigkeit (v22) am Einlauf des Speichertisches (20) transportiert wird, die zwischen 30% bis 70%
der maximalen Geschwindigkeit (v15) auf dem Auslaufband (15) beträgt.