[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen des Schotters von Schottergleisen,
bei welchem der Schotter vom Gleisbett aufgenommen, gereinigt und anschließend wieder
eingebaut wird, wobei neben dem Schotter auch darunter befindliches Material, insbesondere
aus einer Mischzone zwischen Schotterbett und Unterbau, aufgenommen wird und wobei
ein Flächenmaterial wie eine Matte, ein Gitter oder dergleichen eingebaut wird.
[0002] Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung eine Schotterreinigungsmaschine
mit Mitteln zum Aufnehmen von Schotter aus einem Gleisbett, einer Reinigungsanlage
für den aufgenommenen Schotter, Mitteln zum Einbauen des gereinigten Schotters in
das Gleisbett, Mitteln zum Aufnehmen von unter dem Schotter befindlichem Material
sowie Mitteln zum Einbau eines Flächenmaterials, wie Matte, Gitter oder dergleichen.
[0003] Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung ein Schottergleis mit einem Schienen
aufnehmenden Schotterbett, einem Erdplanum und einem zwischen Erdplanum und Schotterbett
angeordneten Flächenmaterial wie Matte, Gitter oder dergleichen, insbesondere Geotextil.
[0004] Es ist bekannt, dass der Schotter von Schottergleisen in bestimmten Zeitabständen
gereinigt werden muss. Hiefür werden Schotterreinigungsmaschinen verwendet, mit denen
der Schotter vom Gleisbett aufgenommen, gereinigt und anschließend wieder eingebaut
wird.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren der eingangs genannten Art
zu verbessern. Darüber hinaus liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte
Schotterreinigungsmaschine und ein verbessertes Schottergleis anzugeben.
[0006] Die zuerst genannte Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten dadurch
gelöst, dass auf das Flächenmaterial eine Schutzschicht aufgebracht wird.
[0007] Die zweite Aufgabe wird bei einer Schotterreinigungsmaschine der genannten Art dadurch
gelöst, dass Mittel vorgesehen sind zum Einbau einer Schutzschicht auf dem Flächenmaterial.
[0008] Ein erfindungsgemäßes Schottergleis ist durch die Merkmale von Anspruch 15 definiert.
[0009] Mit dem Einbringen eines Flächenmaterials beim Reinigen des Schotters können die
Eigenschaften des Schottergleises zusätzlich verbessert werden. Beispielsweise kann
eine Drainagematte eingebracht werden, die der Wasserableitung dient. Wasser kann
dadurch nicht mehr in den Unterbau eindringen, der entsprechend geschützt ist und
dadurch eine verlängerte Lebensdauer erhält.
[0010] Durch das erfindungsgemäße Aufbringen einer Schutzschicht auf dem Flächenmaterial
wird das Flächenmaterial seinerseits geschützt. Dies ist insbesondere dann wichtig,
wenn der Schotter des Schottergleises erneut gereinigt werden muss. Ohne eine derartige
Schutzschicht besteht beim Aufnehmen des Schotters zum Reinigen die Gefahr, dass das
Flächenmaterial mit aufgenommen und dadurch beschädigt wird. Unter Umständen kann
dabei auch die Schotterreinigungsmaschine beschädigt werden.
[0011] Die Schutzschicht weist daher bevorzugt eine solche Höhe auf, dass bei einer späteren
Schotterreinigung kein Eingriff der Schotterreinigungsmaschine mit dem Flächenmaterial
auftritt. Insbesondere kann die Schutzschicht eine Höhe von ca. 5 bis 25 cm, insbesondere
ca. 10 bis 15 cm aufweisen. Hierdurch kann ein Eingriff sicher verhindert werden.
[0012] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung kann die Schutzschicht aus Schüttmaterial,
insbesondere Planumskies aufgebaut werden. Die Schutzschicht kann auch zumindest zum
Teil aus dem unter dem Schotter aufgenommenen und aufgearbeiteten Material hergestellt
werden. Dadurch wird nicht nur Material eingespart sondern auch die Menge des zu entsorgenden
Materials verringert.
[0013] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vor dem Verlegen des Flächenmaterials
ein neues Planum hergestellt oder zumindest die Unterbaukrone geglättet. Dadurch kann
die Qualität des Schottergleises weiter verbessert werden.
[0014] Als Flächenmaterial kann insbesondere ein zur Wasserableitung geeignetes Material
verwendet werden, insbesondere ein Geotextil. Um eine gute Wasserableitung zu gewährleisten,
wird bevorzugt ein Flächenmaterial verwendet, welches seitlich über das Gleis, insbesondere
über das Schotterbett hinausreicht. Damit kann der Unterbau unter dem Flächenmaterial
sicher geschützt werden.
[0015] Das unter dem Schotterbett aufgenommene und zum Wiedereinbau aufbereitete Material
kann nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung auch mit Siebrückständen aus
der Schotterreinigung vermischt werden. Damit wird weiteres Material eingespart und
die zu entsorgende Materialmenge weiter reduziert.
[0016] Bei der Aufarbeitung können auch Zusatzstoffe, insbesondere Bindemittel, zugegeben
werden. Die Qualität des eingebauten Materials und damit der Schutzschicht kann dadurch
weiter verbessert werden.
[0017] Die erfindungsgemäße Schotterreinigungsmaschine weist Mittel auf, um die Verfahrensschritte
des erfindungsgemäßen Verfahrens durchführen zu können.
[0018] Das erfindungsgemäße Schottergleis weist unter dem Schotterbett ein Flächenmaterial
und darauf eine Schutzschicht auf. Damit werden die zuvor genannten Vorteile erreicht.
[0019] Ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schottergleises ist in der Zeichnung
dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Es zeigt als einzige Figur in schematischer
Ansicht
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines Abschnitts eines erfindungsgemäßen Schottergleises.
[0020] Das in Fig. 1 gezeigte Schottergleis besteht aus einem Schotterbett 1, in welchem
Schienen verlegt sind bzw. werden, und einem darunter angeordneten Unterbau 2. Der
Unterbau 2 besteht aus einem Erdplanum 3, einer darauf angeordneten Planumschutzschicht
4, einem auf der Planumschutzschicht angeordneten Flächenmaterial 5, insbesondere
ein Geotextil, und einer auf dem Flächenmaterial 5 angeordneten Schutzschicht 6. Die
Planumschutzschicht kann grundsätzlich auch entfallen. Die Schutzschicht 6 dient zum
Schutz des Flächenmaterials 5, insbesondere bei Sanierung des Schotterbetts 1 durch
eine Schotterreinigungsmaschine. Die Schutzschicht 6 weist daher eine entsprechende
Höhe h auf, die insbesondere zwischen ca. 5 cm und ca. 25 cm, bevorzugt zwischen ca.
10 cm und ca. 15 cm beträgt. Ein Herausreißen oder Zerstören des Flächenmaterials
5 bei Sanierung des Schotterbetts 1 kann dadurch vermieden werden.
[0021] Das erfindungsgemäße Schottergleis kann auch durch Sanierung eines alten Schottergleises
erhalten werden, indem der Altschotter und bevorzugt auch darunter befindliches Material
aufgenommen, zumindest zum Teil aufgearbeitet und wieder eingebaut werden. Vor Wiedereinbau
wird bevorzugt ein neues Planum hergestellt oder zumindest die Unterbaukrone geglättet.
Darauf wird das Flächenmaterial 5, insbesondere Geotextil aufgelegt, und auf das Flächenmaterial
5 wird dann die Schutzschicht 6 aufgebracht. Für die Schutzschicht 6 kann ebenfalls
zumindest zum Teil zuvor ausgebautes und aufgearbeitetes Material verwendet werden.
Im Übrigen wird für die Schutzschicht 6 bevorzugt Schüttmaterial, insbesondere Planumskies
verwendet. Bei der Aufarbeitung können außerdem Zusatzstoffe zugegeben werden, insbesondere
Bindemittel. Auch können dem aufgenommenen und aufgearbeiteten Material Siebrückstände
aus der Schotterreinigung zugemischt werden.
[0022] Als Flächenmaterial 5 wird insbesondere ein zur Wasserableitung geeignetes Material,
insbesondere ein Geotextil eingebaut. Die Breite des Flächenmaterials ist dabei insbesondere
größer als die Breite des Gleises, bevorzugt breiter als das Schotterbett 1. Das Flächenmaterial
5 kann von einer Rolle abgewickelt werden. Die Verlegung ist dadurch besonders einfach.
Bezugszeichenliste
[0023]
- 1
- Schotterbett
- 2
- Unterbau
- 3
- Erdplanum
- 4
- Planumschutzschicht
- 5
- Flächenmaterial
- 6
- Schutzschicht
- h
- Höhe von 6
1. Verfahren zum Reinigen des Schotters von Schottergleisen, bei welchem der Schotter
vom Gleisbett aufgenommen, gereinigt und anschließend wieder eingebaut wird, wobei
neben dem Schotter auch darunter befindliches Material, insbesondere aus einer Mischzone
zwischen Schotterbett (1) und Unterbau (2), aufgenommen wird und wobei ein Flächenmaterial
(5) wie eine Matte, ein Gitter oder dergleichen eingebaut wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf das Flächenmaterial eine Schutzschicht (6) aufgebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schutzschicht (6) mindestens eine solche Höhe (h) aufweist, dass bei einer nachfolgenden
Schotterreinigung oder Schottersanierung kein Eingriff der dafür verwendeten Maschine
mit dem Flächenmaterial (5) erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schutzschicht (6) eine Dicke von ca. 5 cm bis ca. 25 cm, insbesondere ca. 10 cm
bis ca. 15 cm aufweist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schutzschicht (6) aus Schüttmaterial, insbesondere Planumkies, aufgebaut wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
auch das unter dem Schotter aufgenommene Material zumindest zum Teil aufgearbeitet
und wieder eingebaut wird, insbesondere als Schutzschicht (6) oder Teil der Schutzschicht
(6).
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
vor dem Verlegen des Flächenmaterials (5) ein neues Planum (3) hergestellt oder zumindest
die Unterbaukrone geglättet wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Flächenmaterial (5) zur Wasserableitung dient und insbesondere über das Gleis,
bevorzugt über das Schotterbett (1) seitlich hinausreicht.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
als Flächenmaterial (5) ein Geotextil verwendet wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Aufarbeitung ein Mischen des zusätzlich aufgenommenen Materials mit Siebrückständen
aus der Schotterreinigung umfasst und/oder dass
die Aufarbeitung die Zugabe von Zusatzstoffen, insbesondere Bindemittel, zu dem zusätzlich
aufgenommenen Material umfasst.
10. Schotterreinigungsmaschine mit Mitteln zum Aufnehmen von Schotter aus einem Gleisbett
(1), einer Reinigungsanlage für den aufgenommenen Schotter, Mitteln zum Einbauen des
gereinigten Schotters in das Gleisbett (1), Mitteln zum Aufnehmen von unter dem Schotter
befindlichem Material sowie Mitteln zum Einbau eines Flächenmaterials (5), wie Matte,
Gitter oder dergleichen,
dadurch gekennzeichnet, dass
Mittel vorgesehen sind, zum Einbau einer Schutzschicht (6) auf dem Flächenmaterial
(5).
11. Schotterreinigungsmaschine nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
Mittel zum Aufarbeiten des unter dem Schotter aufgenommenen Materials und Mittel zum
Einbauen des aufgenommenen Materials vorgesehen sind.
12. Schotterreinigungsmaschine nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
Mittel vorgesehen sind zum Mischen des Materials mit Siebrückständen aus der Schotterreinigung
und/oder dass Mittel vorgesehen sind zum Zugeben von Zusatzstoffen, insbesondere Bindemittel
zu dem Material.
13. Schottergleis mit einem Schienen aufnehmenden Schotterbett (1), einem Erdplanum (3)
und einem zwischen Erdplanum (3) und Schotterbett (1) angeordneten Flächenmaterial
(5) wie Matte, Gitter oder dergleichen, insbesondere Geotextil,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen Flächenmaterial (5) und Schotterbett (1) eine Schutzschicht (6) vorhanden
ist.
14. Schottergleis nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schutzschicht (6) eine Höhe (h) von ca. 5 cm bis ca. 25 cm, insbesondere ca. 10
cm bis ca. 15 cm aufweist und/oder dass das Flächenmaterial (5) breiter ist als das
Gleis, insbesondere breiter als das Schotterbett (1), und insbesondere Wasser ableitend
ausgebildet ist.
15. Schottergleis nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schutzschicht (6) aus Schüttmaterial, wie Planumkies, insbesondere zum Teil aus
Recyclingmaterial aufgebaut ist.