[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bachverbauung zum Zurückhalten eines Materials
eines Bachbetts sowie ein Verfahren zum Errichten einer Bachverbauung.
[0002] Bachverbauungen des Standes der Technik dienen dazu, Material eines Bachbetts zurückzuhalten.
Auf diese Weisen können Stufen geformt werden. Durch diese Stufen ergibt sich eine
Verlangsamung der Fließgeschwindigkeit des Baches, was insbesondere bei Bächen im
steilen, und daher oft schwer zugänglichen, Gelände eingesetzt wird. Durch diese Verlangsamung
der Fließgeschwindigkeit kann das Wegspülen des Materials des Bachbetts (beispielsweise
Geschiebe) verringert werden.
[0003] Gattungsgemäße Bachverbauungen werden meist aus Holz, Beton oder Steinen und dergleichen
errichtet, nachdem der Bach bei Bedarf auf irgendeine Art umgeleitet wurde. Dies bedeutet
aber, dass Arbeiter für längere Zeit im Bachbett arbeiten müssen, um die Bachverbauungen
aus Holz, Beton oder Steinen im Bachbett zu errichten. Auch bei umgeleitetem Bach
ist dies ein erhebliches Sicherheitsrisiko, das umso größer wird, je länger die Aufenthaltszeit
der Arbeiter im Bachbett wird.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Bachverbauung und ein Verfahren
zum Errichten einer Bachverbauung bereitzustellen, die eine Verringerung des Gefahrenpotentials
beim Errichten der Verbauung erlauben.
[0005] In Bezug auf die Bachverbauung wird dies durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Dies geschieht durch eine Verbauungsstruktur mit einem im Wesentlichen in einer Ebene
angeordneten Träger und einer vom Träger getragenen flächigen Rückhaltevorrichtung
sowie einem Anker zur Verankerung des Trägers in einem Untergrund.
[0006] In Bezug auf das Verfahren wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 13
gelöst. Dies geschieht, indem Material eines Bachbetts zur Schaffung einer Aushubstelle
entfernt wird, eine erfindungsgemäße Bachverbauung in der Aushubstelle platziert wird
und die Aushubstelle zumindest teilweise wieder gefüllt wird.
[0007] Schutz begehrt wird ebenfalls für die Verwendung einer Bachverbauung mit einer Verbauungsstruktur,
welche mit einem im Wesentlichen in einer Ebene angeordneten Träger und eine flächige
Rückhaltevorrichtung, insbesondere ein Gitter beinhaltet, sowie einem Anker zur Verankerung
in einem Untergrund als Bachverbauung, wobei durch das Gitter das Material des Bachbetts
zurückgehalten wird.
[0008] Die vom Träger getragene flächige Rückhaltevorrichtung kann auf verschiedene Weisen,
insbesondere als Gitter, ausgebildet sein. Beispiele wären Baustahlmatten, ein Seilnetz,
ein Streckmetall, ein Lochblech, ein Drahtnetz und dergleichen. Aber auch eine ganzflächige
Platte, verschiedene Geotextilien und dergleichen können je nach Situation eingesetzt
werden.
[0009] Erfindungsgemäße Bauchverbauungen können außerhalb des Bachbetts vorgefertigt werden,
beispielsweise einfach als Stahlkonstruktion (also bspw. aus handelsüblichen Stahlprofilen
und Blechen). Diese kann beim Errichten der Bachverbauung, beispielsweise per Kran,
im Bachbett platziert werden. Der langwierige Bau der Bachverbauung aus Holz, Beton,
Steinen oder sonstigem Baumaterial entfällt dadurch. In den meisten Fällen muss die
Bachverbauung nach dem Platzieren in dem Bachbett nur noch hinterfüllt werden und
ist dann sofort einsatzbereit. Durch die erhebliche Verkürzung der Aufenthaltszeit
der Arbeiter im Bachbett wird die Sicherheit erhöht.
[0010] Eine Umleitung des Baches beim Errichten der Bachverbauung kann beispielsweise über
Rohre, Schläuche und dergleichen geschehen, falls dies notwendig ist.
[0011] Der Träger kann auch als Rahmen bezeichnet werden.
[0012] Strukturen mit einem Träger einer Rückhaltevorrichtung, einer Zugstange und einem
Anker wurden im Stand der Technik lediglich als Verbauungsschilde zur Hangsicherung
(also um das Abrutschen von Erdreich, Gestein oder Schnee zu verhindern) verwendet.
Siehe hierzu beispielsweise die
EP 2848737 A1.
[0013] Zur Erzeugung von Stufen in einem Bachbett sind solche Verbauungsschilde wegen der
rechteckigen Geometrie der Rückhaltevorrichtung nicht geeignet, weshalb der Einsatz
als Bachverbauung nicht naheliegt.
[0014] Die erfindungsgemäße Bachverbauung kann immer dann eingesetzt werden, wenn bei einem
Fließgewässer zu schneller Transport des Materials des Bachbetts durch Mitschwemmen
und Mitschieben droht. Die Größe des Fließgewässers ist dabei nicht von primärer Bedeutung.
Insbesondere ist der Übergang von Fließgewässern, die als Bäche bezeichnet werden,
zu Fließgewässern, die als Flüsse bezeichnet werden, fließend.
[0015] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0016] Es kann eine Zugstange vorgesehen sein, welche einerseits mit dem Träger und andererseits
mit dem Anker verbunden ist und welche in einem Winkel zur Ebene angeordnet ist, wobei
der Anker vorzugsweise an einer von der Ebene wegweisenden Seite der Zugstange befestigt
ist. Die Verankerung im Untergrund kann so auf einfache Weise geschehen.
[0017] Der Anker kann als Totmann-Anker ausgebildet sein, der im Untergrund versenkt wird.
Dieser besteht meist aus einem sperrigen Gegenstand, wie beispielsweise einer Metallplatte.
Seilanker oder Ankerstäbe und dergleichen können aber auch zum Einsatz kommen.
[0018] Der Träger kann besonders einfach aus aneinander befestigten, im Wesentlichen in
der Ebene angeordneten, Streben gebildet sein. In einer besonders bevorzugten Ausführung
können die Streben an einem zentralen Verbindungsstück befestigt sein, wobei gegebenenfalls
die Zugstange oder der Anker wiederum am zentralen Verbindungsstück befestigt sein
kann. Diese Ausführung zeichnet sich durch ein gutes Verhältnis aus Stabilität und
Aufwand bei der Konstruktion aus.
[0019] Bevorzugt kann es vorgesehen sein, dass bei senkrechter Anordnung der Ebene durch
den Träger und die flächige Rückhaltevorrichtung eine Kontur vorliegt, die einem Grund
eines Bachbetts gleicht oder entspricht. Durch die Schaffung einer Kontur, welche
im Wesentlichen dem Grund eines natürlichen Bachbettes entspricht, kann besonders
einfach die Strömung des Baches wie gewünscht beeinflusst werden. Die Kontur kann
dabei eine - vorzugsweise im Wesentlichen waagrechte - Wassersohle und ein - vorzugsweise
im Vergleich zur Wassersohle geneigtes - Ufer beinhalten. Außerdem kann die Kontur
im Wesentlichen waagrechte Schultern beinhalten, die sich an die als Ufer bezeichneten
Teile der Kontur anschließen. Diese können im Untergrund versenkt werden und dadurch
eine Stabilisierung des Bachbettes, insbesondere im Böschungsbereich, erreichen.
[0020] Die Kontur kann besonders einfach durch eine trapezförmige Aussparung im oberen Bereich
der Bachverbauung ausgeführt werden.
[0021] Eine solche Kontur kann besonders einfach durch zwei in senkrechter Anordnung der
Ebene obenliegende - vorzugsweise geknickte - Streben gebildet sein, vorzugsweise
zusammen mit einem zentralen Verbindungsstück des Trägers. Dabei kann das zentrale
Verbindungsstück des Trägers die waagrechte Wassersohle bilden. Daran anschließend
können die Streben in einem Winkel wegführen, sodass das Ufer gebildet wird. Schließlich
können die obenliegenden Streben Knicke aufweisen, so dass die vom Verbindungsstück
wegweisenden Teile der geknickten Streben die (waagrechten) Schultern bilden.
[0022] In einer besonders einfachen Ausführungsform können vier im Wesentlichen in einer
Ebene angeordnete Streben vorliegen, die vorzugsweise mittels eines zentralen Verbindungsstücks
miteinander verbunden sind.
[0023] Die Konstruktion kann weiter dadurch vereinfacht werden, dass dass die vier Streben
bei senkrechter Anordnung der Ebene bezüglich einer Symmetrieachse symmetrisch sind,
wobei die Symmetrieachse vorzugsweise im Wesentlichen vertikal verläuft.
[0024] Für optimale Stabilität und Zurückhaltefähigkeit kann die Zugstange im Wesentlichen
annähernd senkrecht zur Ebene angeordnet sein (der Winkel würde dann also im Wesentlichen
annähernd ein rechter Winkel sein).
[0025] Bei größeren Fließgewässern kann die Bachverbauung über mehrere Verbauungsstrukturen
verfügen - die Verbauungsstruktur wird dann quasi modular aufgebaut.
[0026] Dabei kann die angesprochene Kontur durch Träger und Gitter mehrerer Verbauungsstrukturen
gebildet sein, die nebeneinander und/oder übereinander angeordnet sind.
[0027] Jede Verbauungsstruktur kann dabei über ihre eigene Ankerposition verfügen, was aber
nicht absolut notwendig ist. In vielen Fällen wird eine zentrale Verbauungsstruktur
(mit oder ohne Zugstange) mit einem Anker versehen, was eine einfache Ausführungsform
darstellt.
[0028] Es kann außerdem vorgesehen sein, dass die Verbauungsstrukturen in diesem Fall miteinander
verbunden werden. Insbesondere können Schienen vorgesehen sein, die auf weiter unten
liegende Verbauungsstrukturen aufgesetzt werden und auf diese Weise eine Basis für
weitere Verbauungsstrukturen bilden, die auf die Schienen aufgesetzt werden. Natürlich
können auch die nebeneinander liegenden Verbauungsstrukturen, beispielsweise durch
Verschraubungen, miteinander verbunden werden.
[0029] Beim Platzieren der Bachverbauung oder, im Falle mehrerer Verbauungsstrukturen, der
Verbauungsstrukturen in der Aushubstelle des Bachbetts kann bevorzugt vorgesehen sein,
dass die Verbauungsstrukturen die Bauchverbauung als Ganzes in der Aushubstelle platziert
werden. In diesem Fall sind keine Bearbeitungsschritte an der Bachverbauung oder der
Verbauungsstruktur im Bachbett mehr nötig, was das Gefahrenpotenzial beim Errichten
der Bachverbauung minimiert.
[0030] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Figuren und
der dazugehörigen Figurenbeschreibung. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Bachverbauung,
- Fig. 2
- eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Bachverbauung, die in einem
Bachbett eingesetzt ist (teilweise geschnitten),
- Fig. 3
- eine schematische Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Bachverbauung, die in einem
Bachbett eingesetzt ist,
- Fig. 4
- eine schematische Vorderansicht einer aus einer Vielzahl von Verbauungsstrukturen
bestehende Bachverbauung, und
- Fig. 5
- eine Schiene zum Einsatz bei einer Bachverbauung mit mehreren Verbauungsstrukturen.
[0031] Fig. 1 zeigt eine schematische Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Bachverbauung
1 mit einer Verbauungsstruktur 3, bestehend aus dem Träger 4 und der als Gitter ausgeführten
Rückhaltevorrichtung. Bei dieser Ausführungsform besteht der Träger 4 aus vier Streben
8, die an einem zentralen Verbindungsstück 13 befestigt sind. Die Verbindungen sind
in diesem Ausführungsbeispiel Schweißverbindungen. Wie Fig. 1 zu entnehmen ist, ist
der Träger 4 bezüglich einer senkrechten Symmetrieachse X symmetrisch ausgebildet.
[0032] Der Träger 4 trägt das Gitter 5, welches in diesem Fall eine zugeschnittene Baustahlmatte
ist. Das Gitter 5 ist in diesem Fall so geformt und befestigt, dass sich eine obere
Kontur 9 der Verbauungsstruktur 3 ergibt, welche Kontur 9 im Wesentlichen dem Grund
eines Bachbettes entspricht und so den gewünschten Überlauf bildet.
[0033] Vom Zentrum ausgehend ist durch das zentrale Verbindungsstück 13 eine waagrechte
Wassersohle 11 gebildet. Geneigt dazu bildet das Gitter 5 zusammen mit den im Bild
oberen Streben 8 Ufer 12. Durch einen Knick in den oberen Streben 8 und entsprechender
Formung des Gitters 5 sind außerdem waagrechte Schultern 16 vorhanden, die im Bachbett
oder einer naheliegenden Böschung versenkt werden können (seitliche Einbindung).
[0034] Die Zeichenebene der Fig. 1 bildet jene Ebene, in welcher der Träger 4 angeordnet
ist.
[0035] Je nach Sinnzusammenhang werden die Schultern 16 als Teile der Kontur 9 oder als
Teile der Kontur 9 zusammen mit in der Zeichenebene in diesem Bereich darunter angeordnetem
Gitter 5 verstanden, welches in der Uferböschung versenkt werden kann (seitliche Einbindung).
[0036] In der Seitenansicht aus Fig. 2 ist eine erfindungsgemäße Bachverbauung 1 mit Verbauungsstruktur
3 dargestellt. Zu erkennen ist außerdem die Zugstange 6, an deren vom Träger 4 wegweisenden
Ende z. B. ein Totmann-Anker 7 angeordnet ist. Wie Fig. 2 zu entnehmen ist, besteht
eine im Wesentlichen senkrechte Anordnung der Zugstange 6 zum Träger 4. Leichte Änderungen
im Winkel zwischen der Zugstange 6 und dem Träger 4 können vorgenommen werden.
[0037] Zur Erhöhung der Stabilität sind vom ankerseitigen Ende der Zugstange 6 außerdem
Stabilisierungsseile 14 - in diesem Fall Stahlseile - zu den Enden der Streben 8 vorgesehen.
Durch diese ergibt sich eine insgesamt pyramidenartige Struktur der Bachverbauung
1.
[0038] Um eine tiefere Versenkung des Ankers 7 im Untergrund zu erreichen, kann auch eine
verlängerte Zugstange 6 eingesetzt werden.
[0039] In Fig. 2 ist außerdem die Oberfläche des Untergrundes bzw. des Bachbettes mit Bezugszeichen
15 eingezeichnet, wodurch die Situation der Bachverbauung 1 im Einsatz verdeutlicht
wird.
[0040] Hierzu ist auch in Fig. 3, welche eine der Fig. 1 ähnliche Vorderansicht der Bachverbauung
1 ist, die Oberfläche 15 strichliert eingezeichnet. Die strichlierte Linie entspricht
dabei der Oberfläche 15 in der Ebene des Trägers 4. Durch die Zusammenschau der Figuren
2 und 3 wird der Verlauf des Bachbetts klar. Zusätzlich ist in Fig. 2 deutlich die
Stufe zu erkennen, die durch die Bachverbauung 1 in der Oberfläche 15 erzeugt wird.
[0041] Fig. 3 zeigt außerdem schematisch eine leicht veränderte Ausführungsform zu derjenigen
aus Fig. 1. Dabei ist die Wassersohle 11, deren Umgebung auch als Überlaufsektion
bezeichnet wird, breiter ausgebildet im Vergleich zu Fig. 1. Selbiges gilt für die
Schultern 16. Dafür sind die Ufersektionen 12 der Kontur 9 steiler ausgeführt.
[0042] Die hier beschriebenen Bachverbauungen 1 werden quer zur Fließrichtung des Wassers
im Gerinne eingebaut und werden deshalb auch Quersperren oder kurz Sperren genannt.
[0043] Mehrere hintereinander eingebaute Bachverbauungen 1 bilden eine Sperrentreppe.
[0044] Mit Sperrentreppen wird die Fließgeschwindigkeit des Wassers in einem Wildbach verlangsamt,
dadurch kann unter anderem das Wegspülen von Geschiebe verringert werden.
[0045] Durch die Einbindung der Schultern 16 (auch genannt Sperrenschultern oder - flügel)
in die Seitenhänge wird die Uferböschung stabilisiert.
[0046] Die erfindungsgemäßen Bachverbauungen 1 können als Alternative zu den üblichen Bachverbauungen
aus Holz, Beton, Steinen usw. verwendet werden.
[0047] Allgemein kann durch die trapezförmige Aussparung im oberen Bereich der Bachverbauung
1 das Wasser des Baches nur in der Mitte durchfließen und bildet die sogenannte Abflusssektion
/ Überlaufsektion. Um den Überlauf vor Verschleiß durch das ständig fließende Wasser
zu schützen, kann eine austauschbare Überlaufplatte 18 montiert werden, die bei Abnützung
einfach ausgetauscht wird. Durch die gewählte Geometrie der Bachverbauung 1 können
die Sperrenschultern oder -flügel gut in die Uferböschung eingebunden werden, das,
wie bereits erwähnt, die Uferböschung stabilisiert.
[0048] Als eigentliche Stützfläche (Rückhaltevorrichtung 5) für die Hinterfüllung der Bachverbauung
1 dient beispielsweise eine Baustahlmatte. Es kann aber auch ein Seilnetz, ein Streckmetall,
ein Lochblech, ein Drahtnetz usw. als Stützfläche verwendet werden.
[0049] Ein Geotextil kann zusätzlich angebracht werden, um z. B. Materialausschwemmungen
aus der Bachverbauung 1 zu verhindern.
[0050] Die Bachverbauung 1 wird bergseitig verankert. Als Verankerung kann beispielsweise
ein Totmann-Anker verwendet werden. Als Alternative können natürlich auch alle anderen
gängigen Verankerungsverfahren angewandt werden.
[0051] Vorteile der erfindungsgemäßen Bachverbauungen 1: Die Bachverbauung 1 oder die Verbauungsstrukturen
3 werden am Baustellenlagerplatz fertig vormontiert. So können die fertig montierten
Verbauungsstrukturen 3 am Montageort mit Bagger, Autokran, Helikopter oder dergleichen
schnell und sicher platziert und hinterfüllt werden.
[0052] Dadurch ist der Arbeitsaufwand auf der Baustelle wesentlich geringer und somit weniger
gefährlich im Vergleich zu herkömmlichen Bachverbauungen 1.
[0053] Fig. 4 zeigt eine schematische Vorderansicht einer Ausführungsform, bei der mehrere
Verbauungsstrukturen 3 modular zu einer Bachverbauung 1 zusammengesetzt sind, wie
in einem Baukastensystem. Die Verbauungsstrukturen 3 können dabei jeweils auf Schienen
17 aufgesetzt sein, die am Grund der Bachverbauung 1 oder auf der ersten Reihe der
Verbauungsstrukturen 3 angeordnet sind. Die Schienen 17 ermöglichen ein sauberes,
genaues Versetzen der einzelnen Verbauungsstrukturen 3.
[0054] Es ist in diesem Ausführungsbeispiel auch eine Verbindung der nebeneinander angeordneten
Verbauungsstrukturen 3 durch Schraubverbindungen vorgesehen.
[0055] Die Kontur 9 wird durch Einzelkonturen verschiedener Verbauungsstrukturen 3 geschaffen.
Im Bereich der Wassersohle 11 und des Ufers 12 ist eine Überlaufplatte 18 angeordnet.
Diese kann bei Verschleiß leicht ausgetauscht werden.
[0056] Solche Überlaufplatten 18 können - wie bereits erwähnt - natürlich auch bei Ausführungsformen
verwendet werden, die nicht über mehrere Verbauungsstrukturen 3 verfügen.
[0057] Aus Fig. 4 ist außerdem schön zu erkennen, dass entsprechende Verbauungsstrukturen
3 nicht symmetrisch oder mit einem bestimmten Aspektverhältnis gefertigt werden müssen.
Die Form des Trägers 3 kann ganz einfach an äußere Gegebenheiten und gewünschte Kontur
9 angepasst werden.
[0058] Die mit Bezugszeichen 19 in Fig. 4 gekennzeichneten Punkte sind mögliche Ankerpunkte
19, d. h. an diesen Punkten können Anker 7 (gegebenenfalls mit Zugstangen 6) befestigt
sein. Bevorzugt kann eine Ausführungsform sein, bei der nur eine zentrale Verbauungsstruktur
an einen Anker 7 mit oder ohne Zugstange 6 angebunden ist.
[0059] In Fig. 5 ist ein Querschnitt einer gemäß Fig. 4 einzusetzenden Schiene 17 dargestellt.
Die Schiene 17 kann einfach durch beispielsweise Verschweißen zweier U-Profile erfolgen
(mit jeweils voneinander wegweisenden U-Profilen).
[0060] Im Einsatz wird eines der U-Profile auf Verbauungsstrukturen 3 aufgesetzt. Das andere
U-Profil dient dann als Basis für eine darüber anzuordnende Verbauungsstruktur 3.
[0061] Bei größeren Bauwerken kann also ein Baukastensystem zum Einsatz kommen. Dabei werden
mehrere einzelne Verbauungsstrukturen 3 neben- und/oder übereinander eingebaut. Sie
bestehen alle aus einem Rahmen und einer Stützfläche, wie oben beschrieben. Die einzelnen
Elemente können so beliebig neben- und übereinander angeordnet, verankert und hinterfüllt
werden. Die Geometrie der obersten Reihe bildet Abflusssektion / Überlaufsektion.
Auch hier kann eine austauschbare Überlaufplatte 18 montiert werden. Die Verankerung
der einzelnen Verbauungsstukturen 3 erfolgt wie oben beschrieben. Um die Montage bzw.
das Einrichten einer Reihe zu erleichtern, kann unter jede Reihe eine (Führungs-)
Schiene 17 gesetzt werden. Die Verbauungsstrukturen 3 werden dann einfach in diese
Schiene 17 eingesetzt. Bei Bedarf kann die Führungsschiene beliebig verankert werden.
[0062] Bei den Bachverbauungen 1 mit Baukastensystem können die einzelnen Verbauungsstrukturen
3 nach der Reihe eingehoben und verankert werden. Sobald alle Verbauungsstrukturen
3 verankert sind, kann die Bachverbauung 1 hinterfüllt werden.
1. Bachverbauung zum Zurückhalten eines Materials (2) eines Bachbetts,
gekennzeichnet durch
- eine Verbauungsstruktur (3) mit einem im Wesentlichen in einer Ebene angeordneten
Träger (4) und einer vom Träger (4) getragenen flächigen Rückhaltevorrichtung (5),
insbesondere einem Gitter (5), und
- einen Anker (7) zur Verankerung des Trägers (4) in einem Untergrund.
2. Bachverbauung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (4) durch aneinander befestigte, im Wesentlichen in der Ebene angeordneten
Streben (8) gebildet ist.
3. Bachverbauung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei senkrechter Anordnung der Ebene durch den Träger (4) und die flächige Rückhaltevorrichtung
(5) eine Kontur (9) vorliegt, die einem Grund des Bachbetts gleicht.
4. Bachverbauung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontur (9) eine - vorzugsweise im Wesentlichen waagrechte - Wassersohle (11)
und ein - vorzugsweise im Vergleich zur Wassersohle (11) geneigtes - Ufer (12) beinhaltet.
5. Bachverbauung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontur (9) durch zwei in senkrechter Anordnung der Ebene oben liegende - vorzugsweise
geknickte - Streben (8) gebildet ist, vorzugsweise zusammen mit einem zentralen Verbindungsstück
(13) des Trägers (4).
6. Bachverbauung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass vier im Wesentlichen in einer Ebene angeordnete Streben (8) vorliegen, die vorzugsweise
mittels eines zentralen Verbindungsstücks (13) miteinander verbunden sind.
7. Bachverbauung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die vier Streben (8) bei senkrechter Anordnung der Ebene bezüglich einer Symmetrieachse
(X) symmetrisch sind, wobei die Symmetrieachse (X) vorzugsweise im Wesentlichen vertikal
verläuft.
8. Bachverbauung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Zugstange (6) vorgesehen ist, welche einerseits mit dem Träger (4) und andererseits
mit dem Anker (7) verbunden ist und welche in einem Winkel zur Ebene angeordnet ist,
wobei der Anker (7) vorzugsweise an einer von der Ebene wegweisenden Seite der Zugstange
(6) befestigt ist.
9. Bachverbauung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugstange (6) im Wesentlichen senkrecht zur Ebene angeordnet ist.
10. Bachverbauung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bachverbauung (1) zumindest zwei Verbauungsstrukturen (3), die vorzugsweise in
einer Ebene angeordnet sind, beinhaltet.
11. Bachverbauung nach Anspruch 3 und Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontur (9) durch Träger (4) und Rückhaltevorrichtung (5) mehrerer Verbauungsstrukturen
(3) gebildet ist, die nebeneinander und/oder übereinander angeordnet sind.
12. Verwendung einer Bachverbauung (1), insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
mit
- einer Verbauungsstruktur (3), welche einen im Wesentlichen in einer Ebene angeordneten
Träger (4) und eine flächige Rückhaltevorrichtung (5), insbesondere eine Gitter, beinhaltet,
und
- einem Anker (7) zur Verankerung des Trägers (4) in einem Untergrund als Bachverbauung
(1), wobei durch die Rückhaltevorrichtung (5) - vorzugsweise hinterfülltes - Material
(2) des Bachbetts zurückgehalten wird.
13. Verwendung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Bachverbauung (1) eine Stufe im Bachbett ausgebildet wird.
14. Verfahren zum Errichten einer Bachverbauung (1), wobei
- Material (2) eines Bachbetts zur Schaffung einer Aushubstelle entfernt wird,
- eine Bachverbauung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 in der Aushubstelle platziert
wird und
- die Aushubstelle zumindest teilweise wieder gefüllt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Bachverbauung (1) oder die Verbauungsstrukturen (3) der Bachverbauung (1) als
Ganzes in der Aushubstelle platziert werden.