[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Waschtisch mit mindestens einer Waschmulde.
[0002] Waschtische der eingangs genannten Art sind aus dem Stand der Technik hinreichend
bekannt. Hierbei ist bei einem Waschtisch mit einem Boden und einer Gefälleebene als
Ablaufeinrichtung ein sogenannter Linienablauf vorgesehen, der sich im Übergangsbereich
von der Rückwand zum Boden parallel zur Rückwand erstreckt. Hinter dem Linienablauf
befindet sich eine Rinne, an der ein üblicher Siphon zur Ableitung des Waschwassers
angeordnet ist. Nachteilig an einem Waschtisch mit einer solchen Waschmulde mit Linienablauf
ist u.a. auch, dass der Linienablauf nicht verschließbar ist.
[0003] Aus der
WO 2007/086734 ist in diesem Zusammenhang ein Waschtisch mit einer Waschmulde mit einem Boden bekannt,
der in Richtung der Rückwand der Waschmulde eine einzige Gefälleebene aufweist. Im
Bereich der Rückwand ist ein Schlitz vorgesehen, von dem aus das Abwasser abgeführt
wird. Es handelt sich im Ergebnis hierbei um einen Uhrenablauf, der zum Aufstauen
von Wasser nicht verschlossen werden kann. Darüber hinaus ist ein solcher Ablauf in
der Reinigung aufwendig.
[0004] Die
JP 2017-8555 zeigt ein Waschbecken mit einem gewölbten Boden, wobei um den Boden herum, in einen
Ablauf mündend eine mit Gefälle versehene Rinne vorgesehen ist, die zumindest an der
tiefsten Stelle im Bereich des Ablaufs schwierig zu reinigen ist.
[0005] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, hier Abhilfe zu schaffen.
Insbesondere ist Aufgabe der Erfindung einen Waschtisch bereitzustellen, der preiswert
in der Herstellung ist, insbesondere in Hinblick auf die Ausbildung und Anordnung
der Ablaufeinrichtung und darüber hinaus einfach zu reinigen.
[0006] Zur Lösung der Aufgabe wird bei einem Waschtisch mit mindestens einer Waschmulde
erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass die Waschmulde mindestens eine Rückwand mit einem
Boden aufweist, wobei der Boden im Bereich der Rückwand eine Ablaufeinrichtung mit
einem Siphon aufweist und wobei der Boden eine einzige Gefälleebene aufweist, die
in Richtung der Rückwand ausgerichtet ist, wobei im Bereich der Rückwand mindestens
eine Rille im Boden der Waschmulde angeordnet ist, wobei die Rille unmittelbar mit
der Ablaufeinrichtung in Verbindung steht, wobei die Rille ohne Gefälle über die Länge
eine gleichmäßige Tiefe von 0,5 bis 1.5 mm aufweist, wobei die Rille poliert ist.
[0007] Der Waschtisch bzw. die Waschmulde kann hierbei aus Platten- oder Fliesenwerkstoffen
aus Naturstein, Kunststein, Keramik, Feinsteinzeug oder Ähnlichem ausgebildet sein
und damit einen verhältnismäßig dünnen Boden aufweisen. Das heißt, dass Reste des
Waschwassers, das nicht direkt durch den Siphon abgeführt wird, durch die Rille in
den Siphon im Boden der Waschmulde abgeleitet wird, der mit der Rille in Verbindung
steht. Das heißt, es ist nicht erforderlich, dass der Boden der Waschmulde ein seitliches
Gefälle zur Ablaufeinrichtung bzw. dem Siphon aufweist, um die Waschmulde vollständig
zu entwässern. Es hat sich herausgestellt, dass mit einer solchen Rille, die ohne
Gefälle verlaufend eine gleichmäßige Tiefe von 0,5 bis 1,5 mm aufweist, aufgrund der
Kapillarwirkung nicht nur die Rille selbst abtrocknet, sondern auch im Umgebungsbereich
der Rille das Wasser aus der Waschmulde abgezogen wird. Das heißt, dass die Waschmulde
im Bereich der Rille von alleine abtrocknet. Insofern ist in diesem Zusammenhang vorteilhaft,
wenn nach einem Merkmal der Erfindung die mindestens eine Rille parallel zur Rückwand
verläuft, und insbesondere mit der Rückwand abschließt. Weiterhin vorteilhaft ist,
wenn sich die mindestens eine Rille in etwa über die Breite des Bodens der Waschmulde
erstreckt, der Boden über die gesamte Breite im Bereich der Rille abtrocknen kann.
Vorteilhaft für die Ausbildung der Kapillarwirkung ist ebenfalls, wenn die Rille im
Querschnitt insbesondere bogenförmig ausgebildet ist. Weiterhin ist vorteilhaft für
die Abtrocknung des Bereichs des Bodens um die Rille herum, wenn die mindestens eine
Rille poliert ist. Weiterhin hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn bei einer
Rille mit einer gleichmäßigen Tiefe von 0,5 bis 1,5 mm eine Breite von 10 bis 15 mm
vorgesehen ist. Als vorteilhaft für die Ausbildung der Kapillarwirkung hat sich außerdem
herausgestellt, wenn im Übergang zum Siphon die Rille eine Vertiefung aufweist.
[0008] Nach einem weiteren besonderen Merkmal der Erfindung weist die Rille zwei Rillenabschnitte
auf, wobei jeder Rillenabschnitt in die Ablauföffnung der Ablaufeinrichtung mündet.
Das heißt, dass sich die Ablaufeinrichtung mit dem Siphon etwa mittig zur Rückwand
im Wesentlichen unmittelbar an der Rückwand in der Waschmulde befindet. Im Bereich
des Siphons münden beide Rillenabschnitte in die Vertiefung, durch die die Entwässerung
in den Siphon erfolgt.
[0009] Insbesondere dann, wenn die Ablaufeinrichtung eine als runde Öffnung ausgebildete
Ablauföffnung aufweist, in deren Bereich der Siphon angeflanscht ist, stellt sich
die Montage eines derartigen Waschtisches einfacher und damit auch preiswerter dar
als beim Stand der Technik, da der Siphon unmittelbar am Boden des Waschtisches angeflanscht
werden kann. Das heißt, es ist nicht mehr wie bei einem Waschtisch mit einem Linienablauf
erforderlich, dass hinter dem Waschtisch, das heißt im Bereich des Linienablaufes,
eine Wanne oder Rinne vorgesehen ist, an die dann ein Siphon angeschlossen wird. Vielmehr
kann ein handelsüblicher Siphon als Punktablauf Verwendung finden, wie er an jedem
Waschbecken zum Einsatz gelangt. Insbesondere ermöglicht, wie bereits ausgeführt,
die erfindungsgemäße Ausbildung des Waschtisches mit einer Waschmulde mit Punktablauf,
dass relativ dünne Platten oder Fliesen zur Bildung des Bodens der Waschmulde zum
Einsatz gelangen können. Vorteilhaft ist insbesondere an der Verwendung eines handelsüblichen
Siphons, dass der Siphon durch einen Deckel als Teil der Ablaufeinrichtung z. B. durch
eine Exzentereinrichtung verschließbar ist. Dies im Gegensatz zu dem zuvor beschriebenen
Waschtisch mit Linienablauf, der nicht verschließbar ist, mithin ein Aufstauen von
Wasser in der Waschmulde nicht möglich ist.
[0010] Die Rundöffnung weist nach einem besonderen Merkmal der Erfindung einen umlaufenden
Kragen zur Aufnahme des Siphons auf, sodass sichergestellt ist, dass der Siphon plan
und damit wasserdicht mit dem Waschtisch im Bereich der Waschmulde verbunden werden
kann. Insbesondere ist in diesem Zusammenhang vorgesehen, dass der Kragen horizontal
verlaufend ausgerichtet bzw. ausgebildet ist. In diesem Zusammenhang ist nach einem
weiteren besonderen Merkmal zwischen dem Boden der Waschmulde und dem Ablaufkörper
des Siphons ein Ausgleichselement anordbar, sodass die Ober- und die Unterseite des
Kragens parallel zueinander verlaufen und somit der Siphon lotrecht am Boden der Waschmulde
des Waschtisches angebracht werden kann.
[0011] Der Siphon selbst umfasst den rohrförmigen Ablaufkörper und einen mit dem Ablaufkörper
verschraubbaren Konterring zur Befestigung am Kragen der Rundöffnung. Zwischen Ablaufkörper
und Kragen einerseits und zwischen Konterring und Kragen andererseits ist eine Dichtung
vorgesehen.
[0012] Anhand der Zeichnungen wird die Erfindung nachstehend beispielhaft näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt den Waschtisch in einer Draufsicht;
- Fig. 2
- zeigt einen Schnitt gemäß der Linie II-II aus Fig. 1;
- Fig. 3
- zeigt in vergrößerter Darstellung die Einzelheit III aus Fig. 1;
- Fig. 4
- zeigt schematisch den Fluss des Wassers auf dem Boden der Waschmulde.
[0013] Gemäß Fig. 1 ist der Waschtisch insgesamt mit 1 bezeichnet. Der Waschtisch 1 weist
eine Waschmulde 2 auf, wobei die Waschmulde 2 einen schräg stehenden Boden 3 umfasst,
der an eine Rückwand 4 anschließt. Die Waschmulde bildet im Übergang des Bodens 3
zur Rückwand 4 die tiefste Stelle. Parallel zur Rückwand und unmittelbar an die Rückwand
anschließend verläuft die insgesamt mit 10 bezeichnete Rille. Die mit 10 bezeichnete
Rille weist die beiden Rillenabschnitte 10a und 10b auf, die in der Ablauföffnung
17 der Ablaufeinrichtung 19 durch die Vertiefung 21 in Verbindung stehen (Fig. 2,
Fig. 3). Die Rillenabschnitte 10a, 10b der Rille 10 weisen bis auf die Vertiefung
21 eine gleichbleibende Tiefe von 0,5 bis 1,5 mm, vorzugsweise 1 mm gegenüber der
Oberseite des Bodens 3 auf. Die Vertiefung selbst ist um ca. 2 mm gegenüber der Oberseite
des Bodens 3 abgesetzt.
[0014] Durch die Rille 10 in Verbindung mit der Vertiefung 21 wird erreicht, dass unmittelbar
im Bereich der Rille durch die Kapillarwirkung des Wassers nicht nur die Rille 10
abtrocknet, sondern auch ein Bereich des Bodens 3 unmittelbar um die Rille herum.
An der Ablauföffnung 17 mit dem umlaufenden Kragen 23, der in Bezug auf die Oberseite
horizontal ausgerichtet in dem schräg verlaufenden Boden angeordnet ist, ist der Siphon
25 als Teil der Ablaufeinrichtung 19 befestigt. Um dafür zu sorgen, dass der Siphon
25 lotrecht an dem schräg verlaufenden Boden 3 angeordnet ist, ist ein Ausgleichselement
50 an der Unterseite des Bodens im Bereich des Kragens 23 vorgesehen. Dieses Ausgleichselement
50 ist in etwa ring- und keilförmig ausgebildet und fest, z. B. durch Verkleben mit
der Unterseite des Bodens 3 verbunden. Der Siphon 25 umfasst einen Ablaufkörper 27
aufweist, sowie einen Konterring 29, wobei sowohl der Ablaufkörper 27 eine Dichtung
30, wie auch der Konterring 29 die Dichtung 32 besitzt. Durch eine Schraube (nicht
dargestellt) wird der Konterring 29 mit dem Ablaufkörper 27 des Siphons verbunden,
wobei sich zwischen Konterring 29 und Ablaufkörper 27 der Boden 3 befindet.
[0015] Auf dem Siphon 25 sitzt der Deckel 28, der durch eine handelsübliche Exzentereinrichtung
(nicht dargestellt) in der Höhe verstellbar ist, also den Siphon zum Aufstauen des
Wassers in der Waschmulde verschließen kann.
[0016] Fig. 4 zeigt schematisch eine Ansicht auf den Boden der Waschmulde, wobei durch die
Pfeile die Fießrichtung des Wassers markiert ist. Die Rille sorgt hierbei für einen
optimalen Wasserablauf vom Boden der Waschmulde in die schmale Ablauföffnung in der
Rille. Dieser Effekt wird durch die vektorielle Überlagerung der orthogonalen Strömung
von der Gefälleebene des Bodens gegen die aufgehende Wand mit der Querströmung im
Bereich der Rille erzielt. Durch diese Kopplung bzw. Überlagerung der aufeinandertreffenden
Strömungen entstehen im Bereich der Rille sehr vorteilhafte laminare radiale Strömungen
bzw. Stromlinien in den Ablauf, wodurch dieser optisch vorteilhaft sehr klein mit
maximaler Schluckleistung ausgelegt werden kann.
Bezugszeichenliste:
[0017]
- 1
- Waschtisch
- 2
- Waschmulde
- 3
- Boden
- 4
- Rückwand
- 10
- Rille
- 10a
- Rillenabschnitt
- 10b
- Rillenabschnitt
- 17
- Ablauföffnung
- 19
- Ablaufeinrichtung
- 21
- Vertiefung
- 23
- Kragen
- 25
- Siphon
- 27
- Ablaufkörper
- 28
- Deckel
- 29
- Konterring
- 30
- Dichtung
- 32
- Dichtung
- 34
- Schrauben
- 50
- Ausgleichselement
1. Waschtisch (1) mit mindestens einer Waschmulde (2), wobei die Waschmulde (2) mindestens
eine Rückwand (4) mit einem Boden (3) aufweist, wobei der Boden (3) im Bereich der
Rückwand (4) eine Ablaufeinrichtung (19) mit einem Siphon (25) aufweist, wobei der
Boden (3) eine einzige Gefälleebene aufweist, die in Richtung der Rückwand (4) ausgerichtet
ist, wobei im Bereich der Rückwand (4) mindestens eine Rille (10) im Boden (3) der
Waschmulde (2) angeordnet ist, die unmittelbar mit der Ablaufeinrichtung (19) in Verbindung
steht, wobei die Rille (10) ohne Gefälle über die Länge eine gleichmäßige Tiefe von
0,5 bis 1,5 mm aufweist, wobei die Rille (10) poliert ist.
2. Waschtisch (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ablaufeinrichtung (19) eine Ablauföffnung (17) und einen Siphon (25) umfasst,
der im Bereich der Ablaufeinrichtung (17) an dem Boden (3) angeflanscht ist.
3. Waschtisch (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ablauföffnung (17) einen umlaufenden Kragen (23) zur Aufnahme des Siphons (25)
aufweist.
4. Waschtisch (1) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kragen (23) horizontal ausgerichtet ist.
5. Waschtisch (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Siphon (25) einen Deckel (28) für die Ablauföffnung (17) aufweist.
6. Waschtisch (1) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Siphon (25) durch den Deckel (28) verschließbar ist.
7. Waschtisch (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf der Unterseite des Bodens (3) im Bereich des Kragens (23) ein Ausgleichselement
(50) anordbar ist, um eine lotrechte Anordnung des Siphons (25) zu bewirken.
8. Waschtisch (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens eine Rille (10) mit der Rückwand (4) abschließt.
9. Waschtisch (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens eine Rille (10) sich in etwa über die Breite der Waschmulde (2) erstreckt.
10. Waschtisch (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens eine Rille (10) im Querschnitt bogenförmig ausgebildet ist.
11. Waschtisch (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rille (10) zwei Rillenabschnitte (10a, 10b) aufweist, wobei jeder Rillenabschnitt
(10a, 10b) in die Ablauföffnung (17) der Ablaufeinrichtung (19) mündet.
12. Waschtisch (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens eine Rille (10) parallel zur Rückwand (4) verläuft.
13. Waschtisch (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rille (10) im Bereich der Ablaufeinrichtung (19) eine Vertiefung (21) aufweist.