[0001] Die Erfindung betrifft ein elektromagnetisches Schaltventil für ein Kraftstoffeinspritzsystem
einer Brennkraftmaschine, sowie eine Kraftstoffhochdruckpumpe, die ein solches elektromagnetisches
Schaltventil aufweist.
[0002] Kraftstoffhochdruckpumpen in Kraftstoffeinspritzsystemen in Brennkraftmaschinen werden
dazu verwendet, einen Kraftstoff mit einem hohen Druck zu beaufschlagen, wobei der
Druck beispielsweise bei Benzin-Brennkraftmaschinen im Bereich von 150 bar bis 400
bar und bei Diesel-Brennkraftmaschinen im Bereich von 1500 bar bis 2500 bar liegt.
Je höher der Druck, der in dem jeweiligen Kraftstoff erzeugt werden kann, desto geringer
sind Emissionen, die während der Verbrennung des Kraftstoffes in einer Brennkammer
entstehen, was insbesondere vor dem Hintergrund vorteilhaft ist, dass eine Verringerung
von Emissionen immer stärker gewünscht wird.
[0003] In dem Kraftstoffeinspritzsystem können an verschiedenen Positionen des Weges, den
der Kraftstoff von einem Tank zu der jeweiligen Brennkammer nimmt, Ventilanordnungen
vorgesehen sein, beispielsweise als Einlassventil oder Auslassventil an einer Kraftstoffhochdruckpumpe,
die den Kraftstoff mit Druck beaufschlägt, aber auch beispielsweise als Entlastungsventil
an verschiedensten Positionen des Kraftstoffeinspritzsystems, beispielsweise an einem
Common-Rail, das den druckbeaufschlagten Kraftstoff vor der Einspritzung in die Brennkammer
speichert.
[0004] Häufig werden hierzu schnell schaltende Magnetventile zur Volumenstrom- und/oder
Druckregelung eingesetzt. Je nach Fördermenge und Art hält dabei für gewöhnlich eine
Rückstellfeder ein Schließelement eines Ventilbereiches eines solchen elektromagnetischen
Schaltventiles gegen einen Volumenstrom offen oder geschlossen. Der dazugehörige Aktuatorbereich,
das heißt der Magnetaktuator, welcher das Schließelement öffnet oder schließt, ist
derart gestaltet, dass die Aktuatorkraft des Magnetaktuators die Rückstellkraft der
Rückstellfeder in einer vorbestimmten Zeit überdrücken kann, um somit das Schaltventil
zu schalten.
[0005] Diese Schaltventile sind demgemäß als Kombination eines Schaltmagneten, der den Magnetaktuator
betreibt, mit einer durch diesen geschalteten Hydraulik, dem Ventilbereich, aufgebaut.
Im Betrieb werden somit zwei Schaltzustände der Hydraulik, eine geöffnete Stellung
und eine geschlossene Stellung, erreicht.
[0006] Das elektromagnetische Schaltventil weist in dem Aktuatorbereich einen beweglichen
Anker und ein feststehendes Polstück auf, die normalerweise durch die Rückstellfeder
zueinander auf Abstand gehalten werden. Durch die Aktivierung eines Solenoiden im
Aktuatorbereich mit elektrischem Strom wird ein Magnetfeld aufgebaut, das eine magnetische
Anziehungskraft zwischen Anker und Polstück erzeugt, durch die sich diese beiden Elemente
aufeinander zu bewegen, und zwar so lange, bis sich Anker und Polstück berühren.
[0007] Im Betrieb des elektromagnetischen Schaltventiles entstehen daher Betriebsgeräusche,
die durch das Schließen bzw. Öffnen des elektromagnetischen Schaltventiles erzeugt
werden.
[0008] Bei Kraftstoffeinspritzsystemen ist jedoch der Akustiklevel ein kritischer Gesichtspunkt
und es ist gewünscht, die Akustik insgesamt zu verbessern, indem Hauptgeräuschquellen
bzgl. ihrer Geräuschkulisse verbessert werden. Eine kritische Geräuschquelle kann
dabei das elektromagnetische Schaltventil sein, das beispielsweise an der Kraftstoffhochdruckpumpe
angeordnet ist, und welches aufgrund mechanisch bewegter Bauteile wie dem Anker eine
hohe Geräuschkulisse erzeugt. Denn ein großer Anteil an der erzeugten Geräuschkulisse
entsteht durch den Aufprall des bewegten Ankers in das Polstück.
[0009] Um ein Anhaften des Ankers am Polstück und damit einhergehend längere Schaltzeiten
aufgrund eines verbleibenden Restmagnetismus zu vermeiden, wird in der Regel eine
Chromschicht am Anker und/oder am Polstück vorgesehen. Diese fungiert dann als magnetische
Trennschicht.
[0010] Weiter ist in der Regel eine Rückstellfeder vorgesehen, um Anker und Polstück in
unbestromtem Zustand des Solenoiden mit einer entsprechenden Rückstellkraft auf Abstand
zu halten. Dabei kann die Rückstellfeder bei sogenannten stromlos geschlossenen elektromagnetischen
Schaltventilen die Hydraulik in eine geschlossene Position halten, es gibt jedoch
auch elektromagnetische Schaltventile, die im unbestromten Zustand durch die Rückstellfeder
in der geöffneten Position gehalten werden, (stromlos offenes Schaltventil).
[0011] Bislang konnte die Akustik eines elektromagnetischen Schaltventiles durch beispielsweise
mechanische Anpassung von Komponenten an der Kraftstoffhochdruckpumpe mit Hilfe von
Simulationen optimiert werden. Es ist auch bekannt, Softwarelösungen zu verwenden,
die dazu führen, dass bewegte Massen vor ihrem Aufprall abgebremst werden.
[0012] Ein vollständiges Auslöschen der Geräuschemissionen war bislang jedoch nicht möglich.
Daher wurden bislang weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Geräuschemissionen eingesetzt,
beispielsweise zusätzliche Akustikcover verwendet, um die Geräuschkulisse abzuschirmen.
[0013] Aufgabe der Erfindung ist es, ein hinsichtlich der Geräuschentwicklung im Betrieb
verbessertes elektromagnetisches Schaltventil bereitzustellen.
[0014] Diese Aufgabe wird mit einem elektromagnetischen Schaltventil mit der Merkmalskombination
des Anspruches 1 gelöst.
[0015] Eine Kraftstoffhochdruckpumpe, die ein solches elektromagnetisches Schaltventil aufweist,
ist Gegenstand des nebengeordneten Anspruches.
[0016] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0017] Ein elektromagnetisches Schaltventil für ein Kraftstoffeinspritzsystem einer Brennkraftmaschine
weist einen Ventilbereich mit einem Schließelement und mit einem Ventilsitz, die zum
Schließen des Schaltventiles zusammenwirken, auf. Weiter umfasst das elektromagnetische
Schaltventil einen Aktuatorbereich zum Bewegen des Schließelementes mit einer Aktuatorkraft
entlang einer Bewegungsachse. Der Aktuatorbereich weist ein feststehendes Polstück
und einen entlang der Bewegungsachse beweglichen Anker auf, der zum Bewegen des Schließelementes
mit dem Schließelement gekoppelt ist, und der sich im Betrieb entlang der Bewegungsachse
auf das Polstück zu bewegt. Der Anker weist einen Ankermagneten auf, und das Polstück
weist einen Polstückmagneten auf. Der Ankermagnet und der Polstückmagnet sind so angeordnet,
dass im Betrieb eine magnetische Abstoßungskraft zwischen ihnen wirkt.
[0018] Dementsprechend wird nun vorgeschlagen, zwischen dem Anker und dem Polstück zwei
gegenpolige Magnete vorzusehen, die den Anker und das Polstück auf Abstand zueinander
halten können.
[0019] Dadurch wird im Betrieb ein Kontakt zwischen Anker und Polstück und die damit einhergehende
Geräuschemission vermieden, was zu einer signifikant verbessersten Akustik des elektromagnetischen
Schaltventiles führt. Zusätzlich hat dies den Vorteil, dass, da es keinen Kontakt
mehr zwischen Anker und Polstück gibt, kein Risiko für ein Anhaften des Ankers am
Polstück besteht, weshalb auf eine Chromschicht bzw. ein zusätzliches Trennplättchen
zwischen Anker und Polstück verzichtet werden kann. Durch diese Einsparung kann insgesamt
eine Kostenersparnis erzielt werden.
[0020] Bei entsprechender Auslegung von Ankermagnet und Polstückmagnet ist die magnetische
Abstoßungskraft vorteilhaft so groß, dass dadurch das elektromagnetische Schaltventil,
wenn es als unbestromt offenes Schaltventil ausgelegt ist, vollständig offengehalten
werden kann, weshalb vorteilhaft auf die bisher verwendete Rückstellfeder verzichtet
werden kann, was ebenfalls zu einer Kostenersparnis führt.
[0021] Der Ankermagnet bzw. der Polstückmagnet können jeweils entweder als Permanentmagnet
oder alternativ auch als Elektromagnete ausgebildet sein. Das heißt, entweder können
beide als Permanentmagnete, oder beide als Elektromagnete, oder jeweils einer als
Permanentmagnet und der andere als Elektromagnet ausgebildet sein.
[0022] Permanentmagnete haben dabei den Vorteil, dass sie auch im unbestromten Zustand wirksam
sind, während Elektromagnete den Vorteil haben, dass sie je nach Bedarf zu- bzw. abgeschaltet
werden können.
[0023] Vorzugsweise weist der Anker eine Polstückannäherungsfläche und das Polstück eine
Ankerannäherungsfläche auf, die zueinander hin gerichtet angeordnet sind. In vorteilhafter
Ausgestaltung ist der Ankermagnet an der Polstückannäherungsfläche und der Polstückmagnet
an der Ankerannäherungsfläche befestigt. Einer der beiden Magnete ist daher vorzugsweise
fest am Polstück befestigt, und der andere am Anker. Dies ist eine besonders einfache
Ausgestaltung, um zwischen Anker und Polstück Magnete vorzusehen, die eine magnetische
Abstoßungskraft zwischen Anker und Polstück erzeugen.
[0024] In besonders vorteilhafter Ausgestaltung bildet eine Ankermagnetfläche die Polstückannäherungsfläche.
Zusätzlich oder alternativ ist es auch möglich, dass eine Polstückmagnetfläche die
Ankerannäherungsfläche bildet. Sind demgemäß Ankermagnet bzw. Polstückmagnet so am
Anker bzw. Polstück angeordnet, dass die Flächen, die sich im Betrieb aufeinander
zu bewegen, vollständig von den jeweiligen Magneten gebildet sind, entstehen vorteilhaft
bündige Flächen ohne Absatz.
[0025] Alternativ ist es jedoch auch möglich, dass der Anker eine Ankerausnehmung und das
Polstück eine Polstückausnehmung aufweist, wobei der Ankermanget in der Ankerausnehmung
und der Polstückmagnet in der Polstückausnehmung angeordnet sind. Dadurch können beispielsweise
kommerziell erhältliche Magnete einfach in eine entsprechende Ausnehmung in Anker
bzw. Polstück eingebracht werden.
[0026] Besonders vorteilhaft bei dieser Ausgestaltung ist es, wenn der Ankermagnet derart
in der Ankerausnehmung angeordnet ist, dass er mit der Polstückannäherungsfläche eine
bündige Ankerfläche bildet. Ebenfalls vorteilhaft ist es, wenn der Polstückmagnet
derart in der Polstückausnehmung angeordnet ist, dass er mit der Ankerannäherungsfläche
eine bündige Polstückfläche bildet.
[0027] Alternativ ist es auch möglich, dass der Ankermagnet bzw. der Polstückmagnet so in
der jeweiligen Ausnehmung angeordnet ist, dass sich ein Überstand bildet, der eine
magnetische Abstoßungskraft in dem Punkt, in dem sich Polstück und Anker besonders
nahekommen, besonders verstärkt.
[0028] In vorteilhafter Ausgestaltung sind der Ankermagnet und/oder der Polstückmagnet als
ringförmige Magnete ausgebildet. Ankermagnet bzw. Polstückmagnet können jedoch auch
in einer beliebigen Form und Anzahl vorgesehen werden, je nachdem, welche Ausführungsformen
einfach und kostengünstig an Anker bzw. Polstück vorgesehen werden können.
[0029] Vorteilhaft weist der Aktuatorbereich einen Solenoiden zum Erzeugen einer magnetischen
Anziehungskraft zwischen Anker und Polstück auf, wobei der Solenoid derart ausgelegt
ist, dass die im Betrieb erzeugte Anziehungskraft die durch Ankermagnet und Polstückmagnet
wirkende magnetische Abstoßungskraft überdrückt.
[0030] Weiter vorteilhaft sind Solenoid, Ankermagnet und Polstückmagnet derart ausgelegt,
dass bei Annäherung von Anker und Polstück die magnetische Abstoßungskraft die magnetische
Anziehungskraft übersteigt, bevor der Anker und das Polstück sich berühren.
[0031] Die Magnetkräfte, das heißt die Anziehungskraft und die Abstoßungskraft, sind daher
idealerweise so ausgelegt, dass beim Ansteuern des elektromagnetischen Schaltventiles,
insbesondere des Solenoiden, der Anker zwar vom Polstück angezogen werden kann, um
ein Schließen bzw. Öffnen des Schaltventiles zu ermöglichen, dabei jedoch ein Kontakt
zwischen Anker und Polstück aufgrund der Abstoßungskraft vermieden wird.
[0032] Um unerwünschte Interferenzen zwischen dem vom Solenoiden erzeugen Magnetfeld und
dem von Anker- bzw. Polstückmagnet erzeugten Magnetfeld zu vermeiden, können der Anker-
bzw. Polstückmagnet mittig am Anker bzw. Polstück platziert werden, dort, wo sonst
die Rückstellfeder angeordnet ist. Zusätzlich könnten Anker- bzw. Polstückmagnet an
drei von vier Seiten isoliert werden, um den Magnetfluss zu richten.
[0033] Eine vorteilhafte Kraftstoffhochdruckpumpe für ein Kraftstoffeinspritzsystem einer
Brennkraftmaschine weist das oben beschriebene elektromagnetische Schaltventil auf.
[0034] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten
Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Übersichtsdarstellung eines Kraftstoffeinspritzsystems einer Brennkraftmaschine,
das an verschiedenen Positionen ein elektromagnetisches Schaltventil aufweisen kann;
und
- Fig. 2
- eine Längsschnittdarstellung eines der Schaltventile aus Fig. 1 als Einlassventil
an einer Kraftstoffhochdruckpumpe des Kraftstoffeinspritzsystems.
[0035] Fig. 1 zeigt eine schematische Übersichtsdarstellung eines Kraftstoffeinspritzsystems
10 einer Brennkraftmaschine, das einen Kraftstoff 12 aus einem Tank 14 über eine Vorförderpumpe
16, eine Kraftstoffhochdruckpumpe 18 und einen Kraftstoffhochdruckspeicher 20 zu Injektoren
22 fördert, die den Kraftstoff 12 dann in Brennräume der Brennkraftmaschine einspritzen.
[0036] Der Kraftstoff 12 wird über ein Einlassventil 24 in die Kraftstoffhochdruckpumpe
18 eingebracht, über ein Auslassventil 26 druckbeaufschlagt aus der Kraftstoffhochdruckpumpe
18 herausgelassen, und dann dem Kraftstoffhochdruckspeicher 20 zugeführt. An dem Kraftstoffhochdruckspeicher
20 ist ein Druckregelventil 28 angeordnet, um den Druck des Kraftstoffes 12 in dem
Kraftstoffhochdruckspeicher 20 regeln zu können.
[0037] Sowohl das Einlassventil 24, als auch das Auslassventil 26, als auch das Druckregelventil
28 können als elektromagnetische Schaltventile 30 ausgebildet sein und daher aktiv
betrieben werden.
[0038] Fig. 2 zeigt eine Längsschnittdarstellung eines solchen elektromagnetischen Schaltventiles
30, das als Einlassventil 24 ausgebildet ist.
[0039] Das elektromagnetische Schaltventil 30 ist in einer Gehäusebohrung 32 eines Gehäuses
34 der Kraftstoffhochdruckpumpe 18 aus Fig. 1 angeordnet. Das elektromagnetische Schaltventil
30 weist einen Ventilbereich 36 und einen Aktuatorbereich 38 auf, wobei der Aktuatorbereich
38 ein feststehendes Polstück 40 und einen entlang einer Bewegungsachse 42 beweglichen
Anker 44 aufweist. Der Ventilbereich 36 umfasst einen Ventilsitz 46 und ein Schließelement
48, die zum Schließen des elektromagnetischen Schaltventiles 30 zusammenwirken.
[0040] Das Polstück 40 und der Anker 44 sind gemeinsam in einer Hülse 50 aufgenommen, wobei
dies jedoch nicht zwingend der Fall sein muss. Ein Solenoid 52 ist auf die Hülse 50
aufgeschoben und befindet sich somit um das Polstück 40 und den Anker 44 herum angeordnet
in dem Aktuatorbereich 38.
[0041] Der Anker 44 und das Polstück 40 sind direkt benachbart zueinander angeordnet, so
dass eine Ankerannäherungsfläche 54 und eine Polstückannäherungsfläche 56 sich direkt
gegenüber liegen.
[0042] Der Anker 44 ist mit einem Betätigungsstift 58 gekoppelt, der sich im Betrieb mit
dem Anker 44 entlang der Bewegungsachse 42 bewegt. Je nach Schaltzustand und somit
Position des Ankers 44 entlang der Bewegungsachse 42 drückt der Betätigungsstift 58
das Schließelement 48 von dem Ventilsitz 46 weg oder hat keinen Kontakt zu dem Schließelement
48, so dass dieses sich, wenn von der gegenüberliegenden Seite eine Kraft wirkt, auf
den Ventilsitz 46 zu bewegen und somit das Schaltventil 30 schließen kann. In der
in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform ist das elektromagnetische Schaltventil 30 als
stromlos offenes Schaltventil ausgebildet, es ist jedoch auch möglich, das elektromagnetische
Schaltventil 30 als stromlos geschlossenes Schaltventil 30 auszubilden, wobei der
Betätigungsstift 58 im Ausgangszustand keinen Kontakt zu dem Schließelement 48 hat.
[0043] Im bestromten Zustand des elektromagnetischen Schaltventiles 30 erzeugt der Solenoid
52 ein Magnetfeld in dem elektromagnetischen Schaltventil 30, was in einer magnetischen
Anziehungskraft F
AN zwischen Polstück 40 und Anker 44 resultiert. Dadurch wird der Anker 44 mit seiner
Polstückannäherungsfläche 56 in Richtung auf die Ankerannäherungsfläche 54 des Polstückes
40 gezogen. Dabei nimmt der Anker 44 den Betätigungsstift 58 mit, so dass dieser den
Kontakt mit dem Schließelement 48 verliert, und das Schließelement 48 so auf den Ventilsitz
46 zurückkehren kann.
[0044] Wie in Fig. 2 zu sehen ist, weist der Anker 44 einen Ankermagneten 60 auf und das
Polstück 40 weist einen Polstückmagneten 62 auf. Der Ankermagnet 60 und der Polstückmagnet
62 sind dabei so angeordnet, dass im Betrieb eine magnetische Abstoßungskraft F
AB zwischen ihnen wirkt.
[0045] In der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform sind der Ankermagnet 60 und der Polstückmagnet
62 beide als Permanentmagneten ausgebildet. Es ist jedoch auch möglich, beide Magneten
60, 62, oder auch nur einen einzelnen davon, als Elektromagneten vorzusehen, der bei
Bedarf geschaltet wird. Die Pole von Ankermagnet 60 und Polstückmagnet 62 sind dabei
gleichpolig zueinander hin gerichtet, so dass die magnetische Abstoßungskraft F
AB wirken kann. Die magnetische Abstoßungskraft F
AB wirkt dabei genau entgegengesetzt zu der magnetischen Anziehungskraft F
AN, die durch den Solenoiden 52 zwischen Anker 44 und Polstück 40 induziert wird.
[0046] Der Solenoid 52 ist dabei so ausgelegt, dass er, wenn er angeschaltet ist, in dem
Aktuatorbereich 38 im Ausgangszustand eine magnetische Anziehungskraft F
AN erzeugen kann, die die magnetische Abstoßungskraft F
AB zwischen den beiden Magneten 60, 62 überdrücken kann.
[0047] Solenoid 52, Ankermagnet 60 und Polstückmagnet 62 sind jedoch auch so ausgelegt,
dass sich trotz der wirkenden magnetischen Anziehungskraft F
AN durch den Solenoiden 52 Anker 44 und Polstück 40 nicht berühren können. Dazu wird
die magnetische Abstoßungskraft F
AB zwischen Ankermagnet 60 und Polstückmagnet 62 bei sich verkleinerndem Abstand zwischen
Anker 44 und Polstück 40 so groß, dass der Solenoid 52 die Abstoßungskraft F
AB mit seiner resultierenden Anziehungskraft F
AN nicht mehr überdrücken kann.
[0048] Dadurch wird verhindert, dass es zu einem Kontakt zwischen Anker 44 und Polstück
40 kommt. Es wird also grundsätzlich der Kontakt zwischen Anker 44 und Polstück 40
verhindert. Dies hat einerseits zur Folge, dass die Geräuschemission, die normalerweise
beim Schalten des Schaltventiles 30 auftritt, signifikant reduziert werden kann, was
insgesamt in einer verbesserten Akustik des Kraftstoffeinspritzsystems 10 resultiert.
[0049] Da es keinen Kontakt zwischen Anker 44 und Polstück 40 mehr gibt, besteht auch kein
Risiko, dass die beiden Elemente aneinander anhaften. Dadurch kann eine üblicherweise
vorgesehene Chromschicht bzw. ein Trennplättchen an Anker 44 bzw. Polstück 40 eingespart
werden.
[0050] Sind zusätzlich der Ankermagnet 60 und der Polstückmagnet 62 in ihrer Abstoßungskraft
F
AB so ausgelegt, dass dadurch das Schaltventil 30 in einem unbestromten Zustand, d.
h. bei ausgeschaltetem Solenoiden 52, offen gehalten werden kann, kann sogar auf die
bisher vorgesehene Rückstellfeder zwischen Anker 44 und Polstück 40 verzichtet werden.
Diese Rückstellfeder kann aber auch optional weiterhin zwischen Anker 44 und Polstück
40 angeordnet sein, je nach Auslegung der resultierenden magnetischen Abstoßungskraft
F
AB.
[0051] In der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform weist der Anker 44 eine Ankerausnehmung
64 und das Polstück 40 eine Polstückausnehmung 66 auf, wobei der Ankermagnet 60 in
der Ankerausnehmung 64 angeordnet ist, und wobei der Polstückmagnet 62 in der Polstückausnehmung
66 angeordnet ist.
[0052] Dabei sind die Magneten 60, 62 in ihrer jeweiligen Ausnehmung 64, 66 so angeordnet,
dass sie jeweils bündig mit der jeweiligen Fläche von Anker 44 und Polstück 40 abschließen.
D. h., der Ankermagnet 60 ist so in der Ankerausnehmung 64 angeordnet, das er eine
bündige Ankerfläche 68 mit der Polstückannäherungsfläche 56 bildet, und der Polstückmagnet
62 ist so in der Polstückausnehmung 66 angeordnet, dass er eine bündige Polstückfläche
70 mit der Ankerannäherungsfläche 54 bildet.
[0053] Alternativ ist es auch möglich, die Magnete 60, 62 mit einem jeweiligen Überstand
in ihrer Ausnehmung 64, 66 anzuordnen.
[0054] Statt die Magneten 60, 62 in einer jeweiligen Ausnehmung 64, 66 unterzubringen, ist
es auch denkbar, dass der Ankermagnet 60 lediglich an der Polstückannäherungsfläche
56 aufgesetzt befestigt ist bzw. dass der Polstückmagnet 62 an der Ankerannäherungsfläche
54 aufgesetzt befestigt ist. Dabei ist denkbar, dass die Ankerannäherungsfläche 54
durch eine Polstückmagnetfläche 72 des Polstückmagneten 62 gebildet wird bzw. dass
die Polstückannäherungsfläche 56 durch eine Ankermagnetfläche 74 des Ankermagneten
60 gebildet wird. D. h. die Magneten 60, 62 bedecken dann die Polstückannäherungsfläche
56 bzw. die Ankerannäherungsfläche 54 vollständig.
[0055] Beispielsweise ist dies möglich, wenn der Ankermagnet 60 bzw. der Polstückmagnet
62 jeweils als ringförmiger Magnet ausgebildet sind.
[0056] Es ist jedoch auch denkbar, dass Ankermagnet 60 bzw. Polstückmagnet 62 andere Formen
aufweisen, und dass auch statt eines einzelnen Magneten mehrere Einzelteile vorgesehen
werden können.
1. Elektromagnetisches Schaltventil (30) für ein Kraftstoffeinspritzsystem (10) einer
Brennkraftmaschine, aufweisend:
- einen Ventilbereich (36) mit einem Schließelement (48) und mit einem Ventilsitz
(46), die zum Schließen des Schaltventiles (30) zusammenwirken;
- einen Aktuatorbereich (38) zum Bewegen des Schließelementes (48) mit einer Aktuatorkraft
entlang einer Bewegungsachse (42);
wobei der Aktuatorbereich (38) ein feststehendes Polstück (40) und einen entlang der
Bewegungsachse (42) beweglichen Anker (44) aufweist, der zum Bewegen des Schließelementes
(48) mit dem Schließelement (48) gekoppelt ist, und der sich im Betrieb entlang der
Bewegungsachse (42) auf das Polstück (40) zu bewegt, wobei der Anker (44) einen Ankermagneten
(60) aufweist, und wobei das Polstück (40) einen Polstückmagneten (62) aufweist,
wobei der Ankermagnet (60) und der Polstückmagnet (62) so angeordnet sind, dass im
Betrieb eine magnetische Abstoßungskraft (F
AB) zwischen ihnen wirkt.
2. Elektromagnetisches Schaltventil (30) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Anker (44) eine Polstückannäherungsfläche (56) und das Polstück (40) eine Ankerannäherungsfläche
(54) aufweist, die zueinander hin gerichtet angeordnet sind, wobei der Ankermagnet
(60) an der Polstückannäherungsfläche (56) und der Polstückmagnet (62) an der Ankerannäherungsfläche
(54) befestigt ist.
3. Elektromagnetisches Schaltventil (30) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Ankermagnetfläche (74) die Polstückannäherungsfläche (56) bildet und/oder dass
eine Polstückmagnetfläche (72) die Ankerannäherungsfläche (54) bildet.
4. Elektromagnetisches Schaltventil (30) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Anker (44) eine Polstückannäherungsfläche (56) und das Polstück (40) eine Ankerannäherungsfläche
(54) aufweist, die zueinander hin gerichtet angeordnet sind, wobei der Anker (44)
eine Ankerausnehmung (64) und das Polstück (40) eine Polstückausnehmung (66) aufweist,
wobei der Ankermagnet (60) in der Ankerausnehmung (64) und der Polstückmagnet (62)
in der Polstückausnehmung (66) angeordnet ist.
5. Elektromagnetisches Schaltventil (30) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Ankermagnet (60) derart in der Ankerausnehmung (64) angeordnet ist, dass er mit
der Polstückannäherungsfläche (56) eine bündige Ankerfläche (68) bildet und/oder dass
der Polstückmagnet (62) derart in der Polstückausnehmung (66) angeordnet ist, dass
er mit der Ankerannäherungsfläche (54) eine bündige Polstückfläche (70) bildet.
6. Elektromagnetisches Schaltventil (30) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der Ankermagnet (60) und/oder der Polstückmagnet (62) als ringförmige Magneten ausgebildet
sind.
7. Elektromagnetisches Schaltventil (30) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuatorbereich (38) einen Solenoiden (52) zum Erzeugen einer magnetischen Anziehungskraft
(FAN) zwischen Anker (44) und Polstück (40) aufweist, wobei der Solenoid (52) derart ausgelegt
ist, dass die im Betrieb erzeugte Anziehungskraft (FAN) die durch Ankermagnet (60) und Polstückmagnet (62) wirkende magnetische Abstoßungskraft
(FAB) überdrückt.
8. Elektromagnetisches Schaltventil (30) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der Solenoid (52), der Ankermagnet (60) und der Polstückmagnet (62) derart ausgelegt
sind, dass bei Annäherung von Anker (44) und Polstück (40) die magnetische Abstoßungskraft
(FAB) die Anziehungskraft (FAN) übersteigt, bevor der Anker (44) und das Polstück (40) sich berühren.
9. Kraftstoffhochdruckpumpe (18) für ein Kraftstoffeinspritzsystem (10) einer Brennkraftmaschine,
aufweisend ein elektromagnetisches Schaltventil (30) nach einem der Ansprüche 1 bis
8.