[0001] Die Erfindung betrifft einen Verdrängungskörper für einen Behälter, insbesondere
ein Druckausdehnungsgefäß, sowie eine Behälteranordnung, insbesondere ein Druckausdehnungsgefäß.
[0002] In einem hydraulischen System, beispielsweise einem Hydraulikkreislauf einer Heizungsanlage,
oder einer Betriebswasser-, Kaltwasser-, oder Solar-Anlage kann temperaturbedingt
eine Volumenänderung der Hydraulikflüssigkeit auftreten. Um die Volumenänderung aufnehmen
oder auszugleichen und so den Druck der Hydraulikflüssigkeit möglichst konstant zu
halten wird eine Vorrichtung in das hydraulische System eingebracht, die als Druckausdehnungsgefäß,
Expansionsgefäß oder Druckausgleichsbehälter bekannt ist. Eine weit verbreitetes Konzept
für das Druckausdehnungsgefäß betrifft ein zwei Halbschalen umfassendes Membranausdehnungsgefäß,
wobei eine flexible Gummimembran vorgesehen ist, welche das Druckausdehnungsgefäß
in zwei Bereiche trennt: einen mit dem Hydraulikkreislauf verbundenen und mit Hydraulikflüssigkeit
gefüllten Flüssigkeitsbereich, und einen Gasspeicher. Bei Erwärmung dehnt sich in
dem Flüssigkeitsbereich die nahezu inkompressible Flüssigkeit aus und verdichtet das
Gas in dem Gasspeicher. Durch die flexible Membran wird ein Druckausgleich zwischen
der Flüssigkeit und dem Gas ermöglicht. Problematisch bei dem Membranausdehnungsgefäß
ist die hohe konstruktive Komplexität: die Membran muss zuverlässig zwischen den Halbschalen
eingeklemmt werden, was eine entsprechende Klemmvorrichtung, als auch Präzision und
Sorgfalt bei der Montage erfordert. Eine Membranwulst der Membran muss spezielle Materialparameter
haben (geringe Kriechneigung), zudem werden Bauteile wie beispielsweise ein Klemmring
benötigt und für den Behälter muss eine Wand mit höherer Blechstärke als für einen
geschweißten Behälter verwendet werden. Dies geht mit entsprechend hohen Kosten einher.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Konzept für einen Verdrängungskörper
eines Behälters sowie eine Behälteranordnung, vorzugsweise ein Druckausdehnungsgefäß,
bereitzustellen, das einen guten Druckausgleich bei gleichzeitig geringer konstruktiver
Komplexität und geringen Herstellungskosten ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben. Die
Merkmale der Weiterbildungen können, soweit technisch sinnvoll, miteinander kombiniert
werden.
[0005] Ein Aspekt der Erfindung betrifft einen Verdrängungskörper, der in einen Behälter,
insbesondere ein Druckausdehnungsgefäß, einzubringen ist, wobei der Verdrängungskörper
mindestens ein nicht gasförmiges Verdrängungselement umfasst, und wobei das Verdrängungselement
einen komprimierbaren, elastischen Verdrängungsstoff umfasst.
[0006] Die Bezeichnung "nicht gasförmig" bedeutet zumindest teilweise fest und/oder zumindest
teilweise flüssig, wobei das Verhältnis des Anteils fest und/oder flüssig zu dem gasförmigen
Anteil des Verdrängungselements zwischen 0,01 und 0,5, vorzugsweise zwischen 0,03
und 0,3 und besonders vorzugsweise zwischen 0,04 und 0,1 liegt. Mit dieser Bezeichnung
ist ein Aggregatzustand, eine Struktur oder eine Bauweise des Verdrängungselements
gekennzeichnet. So kann das Verdrängungselement ein fester Vollkörper oder ein Hohlkörper
mit fester Außenhaut und einem, einen gasförmigen, festen oder flüssigen Verdrängungsstoff
umfassenden, Innenraum sein.
[0007] Der Verdrängungskörper und der Behälter stellen zweckmäßigerweise separate Bauteile
dar. Folglich kann der Gasspeicher des Membranausdehnungsgefäßes, auch wenn er eine
nicht gasförmige Umrandung oder Umhüllung oder Abgrenzung aufweist, nicht als Verdrängungskörper
im Sinne der vorliegenden Erfindung angesehen werden, weil die nicht gasförmige Umrandung
teilweise durch den Behälter oder eine Behälterwand gebildet ist.
[0008] Das Verdrängungselement oder jedes der Verdrängungselemente hat die Eigenschaft,
dass es bei einer Druckentlastung bzw. Druckeinwirkung durch eine das Verdrängungselement
umgebende Flüssigkeit, wobei die Druckentlastung bzw. Druckeinwirkung eine Änderung
einer ursprünglichen Form (Kompression) des Verdrängungselements bewirkt, mit einem
Gegendruck auf die Flüssigkeit in Form einer Expansion reagiert, welche die ursprüngliche
Form zu erreichen versucht. Auf diese Weise wirkt das Verdrängungselement einer temperaturbedingten
Volumenänderung der Flüssigkeit entgegen, so dass die Volumenänderung reduziert wird,
im Idealfall auf einen Wert von Null.
[0009] Das Wirkungsprinzip eines Verdrängungselements überträgt sich auf den Verdrängungskörper.
Bei einem Verdrängungskörper mit einer Vielzahl von Verdrängungselementen kann sich
die Gesamtwirkung des Verdrängungskörpers mit der Zahl der Verdrängungselemente erhöhen.
[0010] Die expansive Reaktion des Verdrängungselements auf Kompression ist durch die Eigenschaften
des Verdrängungsstoffs bedingt, komprimierbar und elastisch zu sein.
[0011] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Behälteranordnung, insbesondere ein
Druckausdehnungsgefäß. Die Behälteranordnung kann einen Behälter mit einer Öffnung
und einen Verdrängungskörper gemäß der obigen Beschreibung umfassen.
[0012] Der Behälter kann i) aus mindestens zwei zusammenfügbaren Behälterteilen, oder ii)
einteilig ausgebildet sein.
[0013] Gemäß den Alternativen i), ii), kann der Verdrängungskörper entweder vor dem Zusammenfügen
des Behälters aus den Behälterteilen in einen der Behälterteile einbringbar sein,
falls der Behälter aus mehreren Behälterteilen besteht, und/oder durch die Behälter-Öffnung
in den Behälter einbringbar sein, falls der Behälter aus einem einzigen Behälterteil
besteht.
[0014] Der Verdrängungskörper trennt den Behälter-Innenraum oder das Behälter-Volumen in
zwei Bereiche: einen vom Verdrängungskörper und einen von Flüssigkeit ausgefüllten
Bereich. Bei einer Druckänderung der Flüssigkeit reagiert der Verdrängungskörper mit
einer Formänderung, welche der Druckänderung entgegenwirkt. Damit ist ein effizientes
Konzept für den Druckausgleich realisiert, das gegenüber einem Membranausdehnungsgefäß
eine geringere konstruktive Komplexität hat und mit niedrigeren Herstellungskosten
und verbunden ist. Da keine oder nur eine geringe Diffusion von Gasmolekülen in die
Flüssigkeit stattfindet, die mit der Zeit den Druckausgleich verschlechtert, ist zudem
auch eine längere Haltbarkeit gewährleistet.
[0015] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Behälteranordnung
gemäß der obigen Beschreibung, insbesondere eines Druckausdehnungsgefäßes.
[0016] Das Verfahren kann umfassen:
a) Bereitstellen des Behälters und des vorstehend beschriebenen Verdrängungskörpers;
b1) Einbringen des Verdrängungskörpers in einen der Behälterteile und Zusammenfügen
des Behälters aus den Behälterteilen, falls der Behälter aus
mindestens zwei zusammenfügbaren Behälterteilen ausgebildet ist; oder b2) Einbringen
des Verdrängungskörpers durch die Öffnung in den Behälter, falls der Behälter einteilig
ausgebildet ist.
[0017] Bei Verwendung eines größeren Verdrängungskörpers eignet sich die Verfahrens-Alternative
a)-b1). In diesem Fall kann eine Verdrängungskörper-Ausdehnung in der Größenordnung
der Behälter-Ausdehnung liegen. Diese Verfahrensalternative funktioniert allerdings
auch für einen aus einer Vielzahl kleiner Verdrängungselemente bestehenden Verdrängungskörper.
Vorteilhafter Weise ist in dieser Alternative das Zusammenfügen des Behälters aus
den konstituierenden Behälterteilen besonders einfach, da keine Rücksicht zu nehmen
ist auf eine Membran und auf ihre Befestigung im Inneren des Behälters.
[0018] Die Verfahrens-Alternative a)-b2) eignet sich für die Verwendung eines aus einer
Vielzahl kleinerer Verdrängungselemente bestehenden Verdrängungskörpers. In diesem
Fall können die kleineren Verdrängungselemente durch die Behälter-Öffnung in das Behälterinnere
eingebracht werden, ohne die Öffnung allzu groß gestalten zu müssen. Vorteilhafter
Weise entfällt in dieser Alternative das Zusammenfügen des Behälters aus konstituierenden
Behälterteilen vollständig.
[0019] Im Unterschied zu dem bekannten Membran-Konzept (zwischen Halbschalen eingespannte
Membran), hat das Verdrängungskörper-Konzept eine Vielzahl von Vorteilen:
- anstelle einer Membran, die mittels einer aufwändigen Konstruktion (Klemmring) und
eines aufwändigen Verfahrens (einbringen des Klemmrings, Befestigen der Membran),
braucht der Verdrängungskörper nur in den Behälter eingelegt oder eingebracht zu werden;
- niedrigere konstruktive Anforderungen an den Behälter (Behälterwand kann mit reduzierter
Blechstärke ausgebildet werden);
- niedrigere Material- und Toleranzanforderungen an das Verdrängungselement gegenüber
entsprechenden Anforderungen an die Membran (keine außergewöhnlichen Materialparameter,
beispielsweise hinsichtlich geringer Kriechneigung);
- niedrigerer Fertigungsaufwand (einfache Befestigung der Behälterteile aneinander durch
Verschweißen, Verkleben, Vernieten, was bei Verwendung eines Membran-Klemmrings nur
eingeschränkt oder gar nicht möglich ist);
- geringerer Wartungsaufwand (kein Bedarf für ein N2-Ventil).
[0020] Gemäß einer Ausführungsform kann das Verdrängungselement mit dem Verdrängungsstoff
gefüllt oder aus dem Verdrängungsstoff hergestellt sein. Das heißt, das Verdrängungselement
kann als ein Vollkörper ausgebildet sein. Damit ist eine erhöhte Lebensdauer und Strapazierbarkeit
des Verdrängungselements oder Verdrängungskörpers verbunden, da keine oder nur eine
geringe Diffusion eines in einem Hohlraum des Verdrängungselements befindlichen Gases
in die Flüssigkeit zu befürchten ist.
[0021] Vorzugsweise ist der Verdrängungsstoff eines von:
- ein Gas, vorzugsweise Luft oder Stickstoff, mit dem Vorteil eines geringen Material-
und Kostenaufwands für den Verdrängungskörper,
- ein Schaumstoff, vorzugsweise geschäumter Kunststoff oder Schaumkern, mit dem Vorteil
einer einfachen, standardisierten und preiswerten Herstellung und guter elastischen
Eigenschaften des Verdrängungskörpers,
- ein Elastomer oder ein Elastomerblock, mit dem Vorteil einer einfachen, standardisierten
und preiswerten Herstellung und guter elastischen Eigenschaften des Verdrängungskörpers,
- ein thermoplastisches Elastomer, mit dem Vorteil einer sehr guten, thermoplastisch
verstärkten, Elastizität des Verdrängungskörpers,
- ein Kautschukblock, insbesondere ein vulkanisierter Kautschuk, mit dem Vorteil einer
einfachen und preiswerten Herstellung und guter elastischen Eigenschaften des Verdrängungskörpers.
[0022] Das Verdrängungselement kann als ein Hohlkörper ausgebildet sein, dessen Hohlraum
vorzugsweise mit Luft oder Stickstoff gefüllt ist. Damit ist ein geringer Material-
und Kostenaufwand für die Herstellung des Verdrängungskörpers verbunden.
[0023] Vorzugsweise umfasst der Verdrängungskörper eine Vielzahl von Verdrängungselementen,
vorzugsweise mindestens 2, 10, 100, oder 1000 Verdrängungselemente.
[0024] Das Verdrängungselement kann als ein Formteil, vorzugsweise geschäumtes Formteil,
ausgebildet sein. Das Formteil kann eine Kugel, ein Zylinder, ein band- oder fadenförmiges
Gebilde sein. Hierdurch wird es ermöglicht, dass mittels eine variablen Anzahl von
einheitlichen Verdrängungselementen verschiedene Baugrößen von Druckausdehnungsgefäßen
bestückt werden können.
[0025] Das Verdrängungselement kann fadenförmig oder bandförmig, vorzugsweise als eine geschäumte
Schnur ausgebildet sein. Damit ist für den Verdrängungskörper eine gute Anpassbarkeit
an die Form und das Volumen des Behälters, als auch eine flexible Gestaltung hinsichtlich
Elastizität und Dichte gewährleistet.
[0026] Der Verdrängungskörper kann mindesten zwei, vorzugsweise fünf bis zehn, Verdrängungseinheiten
umfassen, wobei eine Verdrängungseinheit eine Mehrzahl oder Vielzahl von Verdrängungselementen
umfasst. Damit ist für den Verdrängungskörper eine gute Strukturierung gewährleistet.
[0027] Jeweils eine der Verdrängungseinheiten kann ringförmig oder als ein Ring, vorzugsweise
als ein Ringtorus, ausgebildet sein, wobei vorzugsweise mehrere Ringe entlang und/oder
koaxial zu einer Ringachse oder zur Längsachse des Behälters, insbesondere aufeinander,
angeordnet sind. Damit ist für den Verdrängungskörper eine gute Anpassbarkeit an die
Form und das Volumen des Behälters, als auch eine flexible Gestaltung hinsichtlich
Elastizität und Dichte gewährleistet.
[0028] Das Verdrängungselement kann als ein, insbesondere etwa spiralförmiger, Endlosfaden
ausgebildet und vorzugsweise innerhalb einer ringförmigen oder ringtorusförmigen Verdrängungseinheit
angeordnet sein. Damit wird für den Verdrängungskörper eine preiswerte Massenherstellung
ermöglicht.
[0029] Das Verdrängungselement oder die Verdrängungseinheit kann eine Außenhaut bzw. -hülle
aufweisen zur mechanischen Abgrenzung und zum Schutz nach außen und/oder zum thermischen
Ausgleich zwischen dem Verdrängungselement oder der Verdrängungseinheit und einem
umgebenden Außenraum. Weiterhin wird durch die Außenhaut die Gasdiffusion verhindert
oder verringert. Damit ist für das Verdrängungselement einerseits eine hohe mechanische
Stabilität und Robustheit gewährleistet, und andererseits wird das Einstellen der
gewünschten Elastizität über die thermischen Parameter der Außenhaut ermöglicht.
[0030] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Außenhaut aus einem zweiten
Material gebildet, so dass das Verdrängungselement oder die Verdrängungseinheit beispielsweise
als ein 2K- oder Koextrusions-Körper ausgebildet ist.
[0031] Das Verdrängungselement oder die Verdrängungseinheit kann in dem Behälter bzw. Druckausdehnungsgefäß
derart angeordnet sein, dass eine Längsachse des Verdrängungselements oder der Verdrängungseinheit,
vorzugsweise der geschäumten Schnur, etwa parallel zu einer Längsachse des Behälters
ausgerichtet ist. Insbesondere bei einem Verdrängungskörper mit einer Vielzahl von
Verdrängungselementen wird damit das Einstellen der gewünschten Elastizität über die
Zahl der Verdrängungselemente ermöglicht.
[0032] Weiterhin können Verdrängungselemente oder die Verdrängungseinheiten mit unterschiedlichen
Kompressionssteifigkeiten vorgesehen sein, so daß diese bei unterschiedlichen Druckzuständen
Wirkung entfalten. Hierdurch ist es möglich, die Volumenkompression Gegendruckabhängig
einzustellen.
[0033] Das Verdrängungselement kann vorgefertigt, vorzugsweise extrudiert sein. Hierdurch
lässt sich ein besonders stabiles Verdrängungselement kosteneffizient herstellen.
[0034] Das Herstellverfahren der Behälteranordnung, insbesondere eines Druckausdehnungsgefäßes,
kann umfassen:
- a) Bereitstellen eines vorgefertigten Kautschukblocks, dem zweckmäßigerweise Treib-
und Vernetzungsmittel beigefügt oder eingemischt sind;
- b) Pulverbeschichten des Behälterinneren bzw. -inhalts;
- c) Einbringen des Kautschukblocks und Nutzen der Wärmeenergie resultierend aus dem
Pulverbeschichtungsprozess;
- d) Erzeugen des Verdrängungskörpers in Gestalt eines Schaumblocks aus dem Behälterinhalt
mittels der Wärme.
[0035] Das Verfahren stellt eine Herstellungsmöglichkeit für den Verdrängungskörper unmittelbar
in dem Behälter. Der Verdrängungskörper wird also nicht vor der Einsetzung in den
Behälter vorgefertigt, sondern unmittelbar beim Einsetzen in den Behälter hergestellt
bzw. unmittelbar bei der Herstellung des Behälters erzeugt. Das bewirkt eine noch
weitergehende Vereinfachung der Herstellung des Druckausdehnungsgefäßes. Zudem können
dadurch Parameter des Verdrängungskörpers wie Elastizität, Dichte oder Volumen präzise
eingestellt und umgesetzt werden. Zusätzlich sind keine Werkzeuge bei der Herstellung
des eigentlichen Verdrängungskörpers notwendig, da der Behälter selbst diese Aufgabe
übernimmt.
[0036] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher erläutert. Dabei verweisen gleiche Bezugszeichen auf gleiche
oder entsprechende Elemente. Die Merkmale verschiedener Ausführungsbeispiele können
miteinander kombiniert werden.
[0037] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein bekanntes Membranausdehnungsgefäß (Stand der Technik),
- Fig. 2a, 2b
- ein Ausführungsbeispiel, wobei der Verdrängungskörper Verdrängungselemente umfasst,
die als kugelförmige, gasgefüllte Hohlkörper ausgebildet sind,
- Fig. 3
- ein Ausführungsbeispiel, wobei der Verdrängungskörper als ein vorgefertigter Elastomerblock
ausgebildet ist,
- Fig. 4a, 4b
- ein Ausführungsbeispiel, wobei der Verdrängungskörper vorgefertigte, extrudierte Schnüre
umfasst,
- Fig. 5a, 5b
- ein Ausführungsbeispiel, wobei der Verdrängungskörper ringförmige Verdrängungseinheiten
umfasst, und
- Fig. 6
- ein Ausführungsbeispiel, wobei der Verdrängungskörper als ein Kautschuk-Schaumblock
ausgebildet ist.
[0038] Fig. 1 zeigt ein als Membranausdehnungsgefäß ausgebildetes Druckausdehnungsgefäß
20. Das Druckausdehnungsgefäß umfasst zwei Halbschalen, zwischen denen eine flexible
Gummimembran 24 gespannt ist. Die Gummimembran 24 trennt das Druckausdehnungsgefäß
20 in zwei Bereiche auf: einen mit einem Hydraulikkreislauf verbundenen und mit Hydraulikflüssigkeit
gefüllten Flüssigkeitsbereich 22, und einen Gasspeicher 26. Bei Erwärmung dehnt sich
in dem Flüssigkeitsbereich 22 die Flüssigkeit aus und verdichtet ein Gas in dem Gasspeicher
26. Durch die flexible Membran 24 wird ein Druckausgleich zwischen der Flüssigkeit
und dem Gas ermöglicht.
[0039] In Fig. 1 ist erkennbar, dass die Membran 24 zwischen den Halbschalen des Druckausdehnungsgefäßes
20 eingeklemmt ist, was eine entsprechende Klemmvorrichtung, als auch Präzision und
Sorgfalt bei der Montage erfordert. Hierzu wird ein (nicht gezeigter) Klemmring verwendet.
[0040] In Fig. 2 bis Fig. 6 sind mehrere Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verdrängungskörpers
10 und der Behälteranordnung gezeigt. In allen Figuren ist das einen Verdrängungskörper
10 für einen Behälter 20 betreffende Konzept erkennbar. Dementsprechend umfasst der
in den Behälter 20 einzubringende Verdrängungskörper 10 mindestens ein nicht gasförmiges
Verdrängungselement 12, das einen komprimierbaren, elastischen Verdrängungsstoff umfasst.
Der Verdrängungskörper 10 kann eine Außenhaut aus einem zweiten Material aufweisen,
um z. B. die Abrasionsbeständigkeit des Verdrängungselements 12 zu erhöhen oder dessen
Gasdurchlässigkeit zu reduzieren.
[0041] Der Verdrängungskörper 10 kann hinsichtlich der Form beliebig gestaltet werden und
je nach Anwendungsfall in unterschiedlichen Größen mit einem angepassten Volumen bereitgestellt
werden.
[0042] Der Verdrängungskörper 10 ist gemäß Fig. 2-6 in den zweiteiligen Behälter 20 vor
dem Zusammenfügen des Behälters 20 eingebracht. Der Behälter 20 weist eine Öffnung
auf, die mit einem Hydraulikkreislauf (nicht gezeigt) verbunden ist. Nach dem Zusammenfügen
des Behälters 20 läuft Flüssigkeit aus dem Hydraulikkreislauf in den Behälter 20 ein
und füllt einen den Verdrängungskörper 10 umgebenden Flüssigkeitsbereich 22 auf.
[0043] Bei einer Druckeinwirkung auf den Verdrängungskörper 10 durch die Flüssigkeit in
dem Flüssigkeitsbereich 22, wobei die Druckeinwirkung eine Änderung einer ursprünglichen
Form (Kompression) des Verdrängungskörpers 10 bewirkt, reagiert der Verdrängungskörper
10 mit einem Gegendruck auf die Flüssigkeit in Form einer Expansion, welche die ursprüngliche
Form des Verdrängungskörpers 10 zu erreichen versucht. Auf diese Weise wirkt der Verdrängungskörper
10 einer Volumenänderung der Flüssigkeit entgegen, um die Volumenänderung zu reduzieren.
[0044] Gemäß Fig. 2a, 2b sind die Verdrängungselemente 12 als kugelförmige, gasgefüllte
Hohlkörper ausgebildet. Jeweils ein Verdrängungselement 12 umfasst einen Innenraum
12.1, der mit einem Verdrängungsstoff ausgefüllt ist. Im vorliegenden Fall ist der
Verdrängungsstoff ein Gas, vorzugsweise Stickstoff oder Luft, oder ein Schaumkern.
[0045] Das Verdrängungselement 12 weist eine Außenhaut oder Schale 12.2 auf, zur mechanischen
Abgrenzung nach außen und zum thermischen Ausgleich zwischen dem Verdrängungselement
12 und einer das Verdrängungselement 12 umgebenden Flüssigkeit. Die Schale 12.2 hat
eine gute thermische Leitfähigkeit, so dass bei einem Kompressionsdruck auf das Verdrängungselement
12 durch eine aufgewärmte Flüssigkeit in dem Flüssigkeitsbereich 22 des Behälters
20, der Expansionsdruck des Verdrängungselement 12 sowohl infolge Kompression als
auch temperaturbedingt ansteigt.
[0046] Gemäß Fig. 3 ist der Verdrängungskörper als ein vorgefertigter Elastomerblock ausgebildet.
Der Elastomerblock weist ausgezeichnete Elastomer-Eigenschaften auf und zeichnet sich
durch eine sehr gute Elastizität und Druckbelastbarkeit aus.
[0047] Gemäß Fig. 4a, 4b umfasst der Verdrängungskörper 10 vorgefertigte, extrudierte Schnüre.
Die Schnüre haben eine sehr gute Elastizität und weisen eine große Kontaktfläche mit
der umgebenden Flüssigkeit auf, so dass ein guter Wärmeübergang von der Flüssigkeit
auf den Verdrängungskörper 10 stattfindet. Dadurch nimmt der kompressionsbedingte
Expansionsdruck des Verdrängungselements 12 temperaturbedingt zu, so dass der damit
verbundene Druckausgleich verbessert wird.
In Fig. 4b sind zwei Beispiele von Profilquerschnitten gezeigt.
[0048] Gemäß Fig. 5a, 5b umfasst der Verdrängungskörper ringförmige Verdrängungseinheiten,
wobei jede Verdrängungseinheit 14 eine Mehrzahl oder Vielzahl von Verdrängungselementen
12 umfasst. Mehrere Verdrängungseinheiten 14 sind entlang und koaxial zu einer Ringachse
und zu einer Längsachse des Behälters 20 aufeinander angeordnet.
[0049] Gemäß Fig. 6 ist der Verdrängungskörper als ein Kautschuk-Schaumblock ausgebildet.
Der Schaumblock oder Schaumkern weist eine zellige Struktur und eine niedrige Dichte
auf. Der Kautschuk-Schaumblock wird hergestellt mittels eines Verfahrens umfassend:
- a) Bereitstellen eines vorgefertigten Kautschukblocks 10.1, dem zweckmäßigerweise
Treib- und Vernetzungsmittel beigefügt oder eingemischt sind;
- b) Pulverbeschichten des Behälterinneren bzw. -inhalts;
- c) Einbringen des Kautschukblocks und Nutzen der Wärmeenergie resultierend aus dem
Pulverbeschichtungsprozess;
- d) Erzeugen des Verdrängungskörpers 10 in Gestalt eines Schaumblocks aus dem Behälterinhalt
mittels der Wärme.
[0050] Vorzugsweise umfasst der Verdrängungskörper 10, die Behälteranordnung oder das Verfahren
zum Herstellen einer Behälteranordnung eines oder mehrere der nachfolgenden Merkmale.
Die Merkmale können, sofern technisch sinnvoll, miteinander kombiniert werden.
[0051] Der Verdrängungsstoff ist eines von: ein Gas, vorzugsweise Luft oder Stickstoff,
ein Schaumstoff, vorzugsweise geschäumter Kunststoff oder Schaumkern, ein Elastomer,
ein Elastomerblock, ein thermoplastisches Elastomer, ein Kautschukblock, insbesondere
mit Treib- und Vernetzungsmittel.
[0052] Das Verdrängungselement 12 ist mit dem Verdrängungsstoff gefüllt oder aus dem Verdrängungsstoff
hergestellt. Das Verdrängungselement 12 ist als ein Hohlkörper, vorzugsweise eine
Hohlkammer, oder ein Vollkörper ausgebildet. Das Verdrängungselement 12 ist als ein
Formteil, vorzugsweise geschäumtes Formteil, ausgebildet. Das Verdrängungselement
12 ist etwa kugelförmig, zylinderförmig, fadenförmig oder bandförmig ausgebildet.
Das Verdrängungselement 12 ist als eine geschäumte Schnur ausgebildet. Das Verdrängungselement
12 ist als ein, insbesondere etwa spiralförmiger, Endlosfaden ausgebildet.
[0053] Der Verdrängungskörper 10 umfasst mindesten zwei Verdrängungseinheiten 14, wobei
eine Verdrängungseinheit 14 eine Mehrzahl oder Vielzahl von Verdrängungselementen
12 umfasst.
[0054] Eine Verdrängungseinheit 14 umfasst mindestens 2, 10 oder 100 Verdrängungselemente
12.
[0055] Die Verdrängungseinheit 14 ist ringförmig oder als ein Ring, vorzugsweise als ein
Ringtorus, ausgebildet, wobei vorzugsweise mehrere Verdrängungseinheiten 14 entlang
und/oder koaxial zu einer Ringachse oder zur Längsachse des Behälters 20, insbesondere
aufeinander, angeordnet sind. Die Verdrängungseinheit 14 ist etwa kugelförmig oder
zylinderförmig ausgebildet.
[0056] Das Verdrängungselement 12 oder die Verdrängungseinheit 14 weist eine Außenhaut 12.2
auf zur mechanischen Abgrenzung nach außen und/oder zum thermischen Ausgleich zwischen
dem Verdrängungselement 12 und einer Umgebung des Verdrängungselements 12 oder die
Verdrängungseinheit 14.
[0057] Der Verdrängungskörper 10 umfasst eine Vielzahl von Verdrängungselementen 12, vorzugsweise
mindestens 2, 10, 100, oder 1000 Verdrängungselemente 12.
[0058] Ein Querschnitt des Verdrängungselements 12 ist rund, ellipsenförmig, kreisförmig,
polygonförmig, rechteckig, oder quadratisch.
[0059] Das Verdrängungselement 12 ist in dem Behälter 20 derart angeordnet, dass eine Längsachse
des Verdrängungselements 12, vorzugsweise der geschäumten Schnur, etwa parallel zu
einer Längsachse des Behälters 20 ausgerichtet ist.
[0060] Das Verdrängungselement 12 ist vorgefertigt, vorzugsweise extrudiert. Das Verdrängungselement
12 weist keine Außenhaut auf.
Bezugszeichenliste
[0061]
- 10
- Verdrängungskörper
- 10.1
- Kautschukblock
- 12
- Verdrängungselement
- 12.1
- Innenraum des Verdrängungselements
- 12.2
- Schale des Verdrängungselements, Außenhaut
- 14
- Verdrängungseinheit
- 20
- Behälter, Druckausdehnungsgefäß
- 22
- Flüssigkeitsbereich
- 24
- Membran
- 26
- Gasspeicher
1. Verdrängungskörper (10), der in einen Behälter (20), insbesondere ein Druckausdehnungsgefäß,
einzubringen ist, wobei
- der Verdrängungskörper (10) mindestens ein nicht gasförmiges Verdrängungselement
(12) umfasst, und
- das Verdrängungselement (12) einen komprimierbaren, elastischen Verdrängungsstoff
umfasst.
2. Verdrängungskörper (10) nach Anspruch 1, aufweisend mindestens eines der folgenden
Merkmale:
- der Verdrängungsstoff ist ausgebildet als eines von: ein Gas, vorzugsweise Luft
oder Stickstoff, ein Schaumstoff, vorzugsweise geschäumter Kunststoff oder Schaumkern,
ein Elastomer, ein Elastomerblock, ein thermoplastisches Elastomer, ein Kautschukblock;
- das Verdrängungselement (12) ist mit dem Verdrängungsstoff gefüllt oder aus dem
Verdrängungsstoff hergestellt;
- das Verdrängungselement (12) ist als ein Hohlkörper, vorzugsweise eine Hohlkammer,
oder ein Vollkörper ausgebildet.
3. Verdrängungskörper (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiterhin aufweisend:
- der Verdrängungskörper (10) umfasst eine Vielzahl von Verdrängungselementen (12),
vorzugsweise mindestens 2, 10, 100, oder 1000 Verdrängungselemente (12).
4. Verdrängungskörper (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, aufweisend mindestens
eines der folgenden Merkmale:
- das Verdrängungselement (12) ist als ein Formteil, vorzugsweise geschäumtes Formteil,
ausgebildet.
- das Verdrängungselement (12) ist etwa kugelförmig, zylinderförmig, fadenförmig oder
bandförmig ausgebildet;
- das Verdrängungselement (12) ist als eine geschäumte Schnur ausgebildet;
- das Verdrängungselement (12) ist als ein, insbesondere etwa spiralförmiger, Endlosfaden
ausgebildet.
5. Verdrängungskörper (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, aufweisend mindestens
eines der folgenden Merkmale:
- der Verdrängungskörper (10) umfasst mindesten zwei Verdrängungseinheiten (14), wobei
eine Verdrängungseinheit (14) eine Mehrzahl oder Vielzahl von Verdrängungselementen
(12) umfasst;
- jeweils eine Verdrängungseinheit (14) ist ringförmig oder als ein Ring, vorzugsweise
als ein Ringtorus, ausgebildet, wobei vorzugsweise mehrere Verdrängungseinheiten (14)
entlang und/oder koaxial zu einer Ringachse oder zur Längsachse des Behälters (20),
insbesondere aufeinander, angeordnet sind.
6. Verdrängungskörper (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Verdrängungselement
(12) als ein, insbesondere spiralförmiger, Endlosfaden ausgebildet ist.
7. Verdrängungskörper (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, aufweisend mindestens
eines der folgenden Merkmale:
- das Verdrängungselement (12) oder die Verdrängungseinheit (14) weist eine Außenhülle
(12.2) zur mechanischen Abgrenzung nach außen und/oder zum thermischen Ausgleich zwischen
dem Verdrängungselement (12) und einer Umgebung des Verdrängungselements (12) oder
die Verdrängungseinheit (14) auf;
- vorzugsweise ist die Außenhülle (12.2) aus einem anderen Material ausgebildet als
der Rest des Verdrängungselements (12).
8. Verdrängungskörper (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, aufweisend mindestens
eines der folgenden Merkmale:
- das Verdrängungselement (12) ist in dem Behälter (20) derart angeordnet, dass eine
Längsachse des Verdrängungselements (12), vorzugsweise der geschäumten Schnur, etwa
parallel zu einer Längsachse des Behälters (20) ausgerichtet ist;
- das Verdrängungselement (12) ist vorgefertigt, vorzugsweise extrudiert.
9. Verdrängungskörper (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Vielzahl
von Verdrängungselementen (12) vorgesehen ist, die unterschiedliche Kompressionssteifigkeiten
aufweisen.
10. Behälteranordnung, insbesondere Druckausdehnungsgefäß, umfassend einen Behälter (20)
mit einer Öffnung und einen Verdrängungskörper (10) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
- wobei der Behälter (20) i) aus mindestens zwei, vorzugsweise genau zwei, zusammenfügbaren
Behälterteilen, oder ii) einteilig ausgebildet ist, und
- wobei der Verdrängungskörper (10) entweder i) vor dem Zusammenfügen des Behälters
(20) aus den Behälterteilen in einen der Behälterteile einbringbar ist, und/oder ii)
durch die Öffnung in den Behälter (20) einbringbar ist.
11. Verfahren zum Herstellen einer Behälteranordnung nach dem vorhergehenden Anspruch,
insbesondere eines Druckausdehnungsgefäßes, umfassend:
- Bereitstellen des Behälters (20) und eines Verdrängungskörpers (10) nach einem der
Ansprüche 1-9;
- Einbringen des Verdrängungskörpers (10) in einen der Behälterteile und Zusammenfügen
des Behälters (20) aus den Behälterteilen, falls der Behälter (20) aus mindestens
zwei zusammenfügbaren Behälterteilen ausgebildet ist; oder
- Einbringen des Verdrängungskörpers (10) durch die Öffnung in den Behälter (20),
falls der Behälter (20) einteilig ausgebildet ist.
12. Verfahren nach Anspruch 11, umfassend:
- Bereitstellen eines vorgefertigten Kautschukblocks (10.1), dem zweckmäßigerweise
Treib- und Vernetzungsmittel beigefügt oder eingemischt sind;
- Pulverbeschichten des Behälterinneren bzw. -inhalts;
- Einbringen des Kautschukblocks in den Behälter (20) und Nutzen der Wärmeenergie
resultierend aus dem Pulverbeschichtungsprozess;
- Erzeugen des Verdrängungskörpers (10) in Gestalt eines Schaumblocks aus dem Behälterinhalt
mittels der Wärme.