[0001] Die Erfindung betrifft eine vorgeformte Sanitärdichtecke, um ein Sanitärobjekt in
einen Sanitärraum, insbesondere ein Badezimmer zu integrieren. Bei dem Sanitärobjekt
handelt es sich vorzugsweise um eine Bade- oder Duschwanne oder auch einen Wannenträgersystem
für eine solche Sanitärwanne.
[0002] An die Abdichtung eines solchen Sanitärobjektes werden sehr hohe Anforderungen gestellt,
um dauerhaft und zuverlässig einen Wasseraustritt zu vermeiden. Eine absolute Wasserdichtigkeit
muss nicht nur unmittelbar nach dem Einbau, sondern auch langfristig gewährleistet
werden. Eine besondere Herausforderung besteht darin, gerade in Ecken eine exakte
strukturelle Anpassung an Krümmungsradien und Unebenheiten zu ermöglichen und andererseits
bei nachträglichen Verschiebungen, beispielsweise aufgrund eines Setzverhaltens, Leckagen
zu vermeiden.
[0003] Um Sanitärobjekte gegenüber Wandecken abzudichten, kann ein einfaches Dichtband eingesetzt
werden, wie es aus der
DE 100 31 214 A1 bekannt ist. Eine genaue Formanpassung an unterschiedliche Gebäudegeometrien ist
jedoch schwierig, so dass entsprechend auch eine zuverlässige Abdichtung erschwert
ist und sich eine aufwendige Handhabung ergibt. Insbesondere besteht die Gefahr, dass
an Ecken und Übergängen nur eine unzureichende Abdichtung erfolgt.
[0004] Aus der
DE 299 05 152 U1 sind vorgeformte Sanitärdichtecken bekannt, mit denen ein Sanitärobjekt in Form einer
Bade- oder Duschwanne an eine angrenzende Boden- und Wandfläche angeschlossen werden
kann.
[0005] Die vorliegende Erfindung bezieht sich jedoch konkret auf eine vorgeformte Sanitärdichtecke,
welche einen ersten Wandabschnitt, einen gegenüber dem ersten Wandabschnitt abgewinkelten
zweiten Wandabschnitt und einen unteren Verbindungsabschnitt aufweist, wobei der Verbindungsabschnitt
mit einem ersten Schenkel unterhalb des ersten Wandabschnittes und mit einem zweiten
Schenkel unterhalb des zweiten Wandabschnittes angeordnet ist, wobei der erste Wandabschnitt
und der erste Schenkel einerseits sowie der zweite Wandabschnitt und der zweite Schenkel
andererseits jeweils mit einem Versatz an einem Absatzabschnitt parallel zueinander
ausgerichtet sind und wobei die Wandabschnitte und der Verbindungsabschnitt ein Deckmaterial
aufweisen.
[0006] Eine gattungsgemäße vorgeformte Sanitärdichtecke, von der die vorliegende Erfindung
ausgeht, ist aus
EP 2 774 516 A2 (Fig. 1) bekannt. Die Dichtecke weist einen Absatzabschnitt auf, um einen Abstand
zwischen einem Rand einer Sanitärwanne und der angrenzenden Wandecke überbrücken zu
können.
[0007] Weitere vorgeformte, weitgehend starre Sanitärdichtecken sind aus
WO 2010/129043 A2,
CH 704 155 B1 und
EP 0 281 403 A2 bekannt. Bei den bekannten Ausgestaltungen ergibt sich der Nachteil, dass die Form
genau vorgegeben ist und nur begrenzt angepasst werden kann, wobei auch ein nachträgliches
Setzverhalten aufgrund der begrenzten Beweglichkeit zu Leckagen führen kann.
[0008] Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die
Nachteile gemäß dem Stand der Technik zumindest teilweise zu beseitigen und eine vorgeformte
Sanitärdichtecke anzugeben, welche sich einerseits durch eine sehr gute Handhabung
und andererseits eine sehr zuverlässige Abdichtung auszeichnet.
[0009] Gegenstand der Erfindung und Lösung der Aufgabe ist eine vorgeformte Sanitärdichtecke
gemäß Patentanspruch 1.
[0010] Ausgehend von einer gattungsgemäßen Ausgestaltung ist demnach erfindungsgemäß vorgesehen,
dass an den Absatzabschnitten sowie an der Abwinklung zwischen den Wandabschnitten
Dehnungszonen gebildet sind, an denen das Deckmaterial zumindest abschnittsweise unterbrochen
ist.
[0011] Gegenstand der Erfindung ist auch eine Sanitäranordnung mit einem Sanitärobjekt in
Form einer Sanitärwanne oder eines Wannenträgersystems, mit einer Wandecke und mit
einer vorgeformten Sanitärdichtecke, welche wie zuvor beschrieben ausgestaltet ist.
Die Sanitärdichtecke ist mit dem Verbindungsabschnitt an einer Ecke des Sanitärobjektes
und mit den Wandabschnitten an der Wandecke abdichtend befestigt.
[0012] An den seitlichen Rändern der Dichtecke können herkömmliche Dichtbänder befestigt
werden, welche dann außerhalb der Ecke das Sanitärobjekt gegenüber der jeweils angrenzenden
Wand abdichten. Um den Umfang des Sanitärobjektes wird üblicherweise ein geschlossener
Rahmen aus Dichtmaterial gebildet, der zumindest eine erfindungsgemäße vorgeformte
Sanitärdichtecke umfasst.
[0013] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der vorgeformten Sanitärdichtecke kann einerseits
mit Hilfe des Absatzabschnittes ein seitlicher Spalt zwischen dem Sanitärobjekt und
der angrenzenden Wandecke überbrückt werden. Andererseits können durch die Dehnungszonen
bei der Montage auch noch Formanpassungen vorgenommen werden, ohne dass eine sichere
Abdichtung gefährdet wird. Wenn beispielsweise die Ecke des Sanitärobjektes mit einem
Radius versehen ist, so können die daraus resultierenden Maßabweichungen durch die
Dehnzonen effektiv ausgeglichen werden. Das Gleiche gilt für unebene oder nicht genau
rechtwinklig verlaufende Wandflächen. Durch die Beweglichkeit an den Dehnungszonen
kann sichergestellt werden, dass die Wandabschnitte der vorgeformten Sanitärdichtecke
ohne Knicke flach an die Wandecke angelegt und insbesondere mit der Wandecke verklebt
werden können, wobei dann Ausgleichsbewegungen oder auch Verschiebung nach der Montage
von den Dehnungszonen aufgenommen werden können.
[0014] Vorzugsweise ist zumindest an den Dehnzonen eine Schicht aus dehnbarem Kunststoff
vorgesehen. Insbesondere weisen die Dehnzonen eine geringere Dehnungssteifigkeit als
der Verbindungsabschnitt und die Wandabschnitte der Sanitärdichtecke auf.
[0015] Der dehnbare Kunststoff kann insbesondere als Folie bereitgestellt oder durch ein
Spritzgießen erzeugt werden.
[0016] Schichten aus Kunststoff weisen bei einer Dehnung in der Praxis stets einen elastischen
und einen plastischen Anteil auf, wobei sich dann der Kunststoff nach der Dehnung
um den elastischen Anteil zurückstellen kann.
[0017] Grundsätzlich kann es im Rahmen der Erfindung ausreichend sein, wenn die Dehnungszonen
gut dehnbar sind, aber nur über geringe elastische Eigenschaften verfügen.
[0018] Geeignet ist beispielsweise eine Schicht aus aufgeschäumten Kunststoff, welche vorzugsweise
geschlossene Zellen aufweist. Durch eine Schaumstruktur wird durch die im weitesten
Sinne gitterartige Anordnung der Poren eine gewisse Dehnbarkeit und auch Elastizität
erreicht, wobei auch bezüglich einer plastischen Verformung durch das Aufschäumen
nur vergleichsweise geringe Zugkräfte notwendig sind. Insbesondere kann ein aufgeschäumtes
Polyolefin wie Polyethylen oder Polypropylen vorgesehen sein. Die Dichte kann beispielsweise
zwischen 0,3 und 0,8 g/cm
3 betragen.
[0019] Zusätzlich oder alternativ kann der Kunststoff jedoch auch über elastische Eigenschaften
verfügen, wobei besonders bevorzugt thermoplastische Elastomere eingesetzt werden.
Geeignet sind beispielsweise thermoplastische Elastomere auf der Basis von Olefinen
(TPO), thermoplastische Elastomere auf der Basis von Styrol (TPS), thermoplastische
Elastomere auf der Basis von Polyurethan (TPU) und thermoplastische Elastomere auf
der Basis von vernetztem Kautschuk (TPV), wobei auch Mischungen der genannten Materialien
in Betracht kommen. Entsprechende Materialien sind beispielsweise in dem "
Saechtling Kunststoff Taschenbuch", 31. Ausgabe, 2013 beschrieben.
[0020] Für die Detailausgestaltung der vorgeformten Sanitärdichtecke ergeben sich im Rahmen
der Erfindung verschiedene Möglichkeiten.
[0021] So kann die Schicht aus dehnbarem Kunststoff beispielsweise von einer zumindest dehnbaren
und optional elastisch dehnbaren Folie gebildet sein. Eine solche Folie kann sich
auch vollflächig an den Wandabschnitten und dem Verbindungsabschnitt erstrecken und
dort zumindest einseitig mit dem Deckmaterial belegt sein. Die Folie bildet dann ein
durchgehendes Trägermaterial, wobei dann Abschnitte des Deckmaterials auf die Folie
derart aufgelegt sind, dass an den Dehnungszonen zumindest abschnittsweise Unterbrechungen
vorliegen.
[0022] Gemäß einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung sind die Wandabschnitte und
der Verbindungsabschnitt aus separaten Materialzuschnitten gebildet, welche dann durch
den dehnbaren Kunststoff verbunden sind. Der dehnbare Kunststoff kann beispielsweise
an die Materialzuschnitte angespritzt sein. Die beiden Wandabschnitte sowie der Verbindungsabschnitt
werden dann in der gewünschten Größe zugeschnitten und mit einem Abstand zueinander
in eine Form eingelegt, wobei dann in der Form der die Dehnungszonen bildende Kunststoff
eingespritzt wird und sich stoffschlüssig mit den Materialzuschnitten verbindet. Durch
einen solchen Spritzgussvorgang werden gleichzeitig die elastischen Dehnzonen gebildet
und die Struktur der vorgeformten Sanitärdichtecke festgelegt. Bei einem Anspritzen
kann der Kunststoff optional auch aufgeschäumt gebildet werden.
[0023] Bei einer alternativen Ausgestaltung wird der dehnbare Kunststoff nicht an die Materialzuschnitte
angespritzt, sondern in Form eines Folienzuschnitts von Streifen oder als anderweitiger
Folienzuschnitt bereitgestellt. Der Folienzuschnitt wird dann mit den Materialzuschnitten
verpresst, insbesondere heißverpresst. Besonders bevorzugt wird die Folie aus thermoplastischem
Kunststoff dabei zumindest teilweise aufgeschmolzen, wobei sich durch die Einwirkung
von Druck und Temperatur bei dem Verpressen eine innige stoffschlüssige Verbindung
mit den Materialzuschnitten ergibt. Alternativ können Folienstreifen bzw. ein andersartiger
Folienzuschnitt zur Bildung des dehnbaren Kunststoffs auch an die Materialzuschnitte
geklebt werden.
[0024] Die Materialzuschnitte können unabhängig von dem genauen Herstellungsverfahren sowie
der weiteren Ausgestaltung der Sanitärdichtecke von üblichen Dichtmaterialien und
-streifen gebildet sein.
[0025] Gemäß einer ersten Variante ist das Deckmaterial an den Dehnungszonen vollständig
unterbrochen. Grundsätzlich kann es ausreichend sein, wenn Abschnitte des Deckmaterials
an den Dehnungszonen mit einem geringen Abstand oder sogar auf Stoß angeordnet sind.
Bei der Ausübung von Zugkräften kann sich die Dehnzone dann ausdehnen, wobei selbst
bei einer erstmaligen Anordnung auf Stoß ein ausgleichender Spalt gebildet wird.
[0026] Vorzugsweise ist jedoch auch vor einer erstmaligen Dehnung an den Dehnzonen ein Bereich
von beispielsweise zwischen 2 und 20 mm freigelassen, um ausreichend Material für
eine Dehnung bereitstellen zu können.
[0027] Gemäß einer alternativen Variante der Erfindung ist das Deckmaterial an den Dehnungszonen
oder an zumindest einer der Dehnungszonen nicht vollständig unterbrochen, sondern
mit einer Perforation versehen. Die Perforation bewirkt, dass in den Dehnungszonen
das Deckmaterial leichter verformt und gegebenenfalls auch eingerissen werden kann.
Dabei ist jedoch sicherzustellen, dass bei den üblicherweise zu erwartenden Dehnungen
der dort vorgesehene dehnbare Kunststoff stets erhalten bleibt.
[0028] Als Deckmaterial ist besonders bevorzugt ein Textil vorgesehen, wobei als Textil
Vliesstoffe, Gewebe und Gewirke in Betracht kommen. In der Praxis sind Vliesstoffe
besonders bevorzugt, weil diese einerseits eine Verstärkung bewirken und andererseits
aufgrund der faserigen Struktur gut verklebt werden können.
[0029] Wenn die Dehnungszone von einer Folie gebildet ist, welche sich auch vollflächig
an den Randabschnitten und den Verbindungsabschnitt erstreckt, so wird diese Folie
dann zumindest einseitig, vorzugsweise beidseitig, mit dem Deckmaterial, also insbesondere
Vliesstoff belegt. Die Verbindung kann auf unterschiedliche Weise, insbesondere durch
Klebstoff erfolgen.
[0030] Wenn der die Dehnungszone bildende dehnbare Kunststoff nur bereichsweise vorgesehen
ist und insbesondere angespritzt oder als Folientreifen verpresst bzw. verklebt wird,
weisen die beiden Wandabschnitte sowie der Verbindungsabschnitt üblicherweise eine
separate Trägerschicht auf, an der zumindest einseitig das Deckmaterial angeordnet
ist. Als Trägerschicht kommt beispielsweise eine kaschierte oder auf die Deckschicht
aufextrudierte Folie in Betracht. Die Trägerschicht kann auch als Kernschicht zwischen
zwei Deckschichten angeordnet sein.
[0031] Die vorgeformte Sanitärdichtecke wird einerseits mit der Ecke des Sanitärobjektes
sowie andererseits mit der Wandecke verbunden, wobei vorzugsweise ein Verkleben erfolgt.
Ein entsprechender Klebstoff kann erst bei der Montage auf das Deckmaterial aufgebracht
werden, wobei gerade Vliesstoff eine gute Basis für die Aufnahme von Klebstoff bildet.
Alternativ kann das Deckmaterial zumindest abschnittsweise bereits mit einem Klebstoff
versehen sein. Der Klebstoff kann beispielsweise als Beschichtung, Klebstoffraupe,
Klebstoffstreifen oder doppelseitiges Klebeband vorgesehen sein. Zweckmäßigerweise
ist bei der vorgeformten Sanitärdichtecke der Klebstoff zunächst mit einem Trennpapier
oder dergleichen abgedeckt, wobei ein solches Trennpapier erst unmittelbar bei der
Montage abgezogen wird.
[0032] Zur Verbindung mit einer Wandecke wird an den beiden Wandabschnitten der vorgeformten
Sanitärdichtecke der Klebstoff zweckmäßigerweise außenliegend angeordnet, wobei innenliegend
beispielsweise auch eine Verbindung mit Fliesenkleber oder dergleichen erfolgen kann,
wenn die Wandabschnitte der Sanitärdichtecke nachträglich verfliest werden.
[0033] Die beiden Schenkel des unteren Verbindungsabschnitts der Sanitärdichtecke können
sowohl in Richtung der Innenseite als auch in Richtung der Außenseite mit Klebstoff
versehen werden. Eine Verklebung der Innenseite erfolgt beispielsweise dann, wenn
der Verbindungsabschnitt direkt auf dem äußeren Umfang eines Sanitärobjektes in Form
einer Sanitärwanne befestigt wird. Wenn dagegen die Abdichtung mit der Sanitärdichtecke
gegenüber einem Wannenträgersystem erfolgt, können die Schenkel beispielsweise auch
an ihrer Außenseite mit einer unterhalb der aufgenommenen Sanitärwanne verlaufenden
Rinne verklebt werden.
[0034] Der Versatz an den Absatzabschnitten kann beispielsweise zwischen 2 mm und 12 mm
betragen, um einen entsprechend großen Spalt zwischen dem Sanitärobjekt und der angrenzenden
Wandecke überbrücken zu können. Erfindungsgemäß ist dann ausgehend von einem vorgegebenen
Versatz aufgrund der Dehnbarkeit der entsprechenden Dehnungszone eine gute Anpassung
möglich. Der Versatz bildet vorzugsweise eine horizontale oder in etwa horizontale
Stufe, welche den Parallelversatz zwischen den Wandabschnitten und den jeweils zugeordneten
Schenkeln des Verbindungsabschnitts überbrückt. Während die Absatzabschnitte horizontal
oder in etwa horizontal verlaufen, sind bei der vorgeformten Sanitärdichtecke in der
üblichen Montagesituation die beiden Wandabschnitte sowie die beiden Schenkel des
Verbindungsabschnittes vertikal ausgerichtet und in zwei zueinander senkrechten horizontalen
Richtungen über Eck angeordnet.
[0035] Die an der Abwinklung zwischen den Wandabschnitten gebildete Dehnungszone weist typischerweise
eine Breite zwischen 1 mm und 20 mm auf. Mit einer zunehmenden Größe der Dehnungszone
wird auch eine bessere Beweglichkeit und Dehnbarkeit erreicht, so dass auch mit einer
zunehmend großen Dehnungszone entsprechend große Maßabweichungen ausgeglichen werden
können. Andererseits ist an den Dehnungszonen das Material schlechter zu verkleben,
weshalb diese nicht zu groß sein sollen.
[0036] Die zwischen dem Verbindungsabschnitt und den Wandabschnitten gebildeten Dehnungszonen
können sich über den Absatzabschnitt, also den horizontalen oder in etwa horizontalen
Bereich hinaus erstrecken und somit jeweils auch zum Teil in der Ebene des zugeordneten
Wandabschnitts bzw. des zugeordneten Schenkels des Verbindungsabschnittes verlaufen,
wodurch auch ein weitreichender Dehnungsausgleich in vertikaler Richtung ermöglicht
wird.
[0037] Die Dehnungszone kann im Rahmen der Erfindung beispielsweise eine Dicke zwischen
150 µm und 1 mm, insbesondere zwischen 200 µm und 800 µm aufweisen. An den Wandabschnitten
sowie an dem Verbindungsabschnitt beträgt die Dicke beispielsweise zwischen 200 µm
und 1,2 mm, insbesondere zwischen 300 µm und 1 mm.
[0038] Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine vorgeformte Sanitärdichtecke,
- Fig. 2
- eine Sanitäranordnung mit einem Sanitärobjekt in Form einer Duschwanne, einer Wandecke
und der Sanitärdichtecke gemäß der Fig. 1 in einem Schnitt,
- Fig. 3 und 4
- alternative Ausgestaltungen der Sanitärdichtecke in einer Schnitt-darstellung entsprechend
der Fig. 2,
- Fig. 5
- eine alternative Ausgestaltung der vorgeformten Sanitärdichtecke.
[0039] Die Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Sanitärdichtecke für den Anschluss einer Ecke
eines Sanitärobjektes an eine Wandecke. Die vorgeformte Sanitärdichtecke weist einen
ersten Wandabschnitt 1, einen gegenüber dem ersten Wandabschnitt 1 abgewinkelten zweiten
Wandabschnitt 2 und einen unteren Verbindungsabschnitt 3 auf.
[0040] Der untere Verbindungsabschnitt 3 verläuft mit einem ersten Schenkel 3a unterhalb
des ersten Verbindungsabschnitts 1 und mit einem zweiten Schenkel 3b unterhalb des
zweiten Verbindungsabschnitts 2. Zwischen dem ersten Wandabschnitt 1 und dem ersten
Schenkel 3a sowie dem zweiten Wandabschnitt 2 und dem zweiten Schenkel 3b ist jeweils
ein Absatzabschnitt 4 vorgesehen, der horizontal verläuft. Der erste Wandabschnitt
1 sowie der erste Schenkel 3a einerseits sowie der zweite Wandabschnitt 2 und der
zweite Schenkel 3b andererseits sind jeweils parallel zueinander ausgerichtet, jedoch
um den Versatz an dem Absatzabschnitt 4 zueinander versetzt. Der Versatz kann beispielsweise
zwischen 2 mm und 12 mm betragen.
[0041] Wie nachfolgend in Bezug auf die Fig. 2 weiter erläutert, kann mit dem Absatzabschnitt
4 ein Abstand zwischen einem Rand des Sanitärobjektes und einer angrenzenden Wandfläche
5 der Wandecke überbrückt werden.
[0042] Die beiden Wandabschnitte 1, 2 sowie der untere Verbindungsabschnitt 3 sind dehnungssteif
und weisen jeweils ein Deckmaterial 6 auf. Bei dem Deckmaterial 6 handelt es sich
vorzugsweise um ein Textil ausgewählt aus der Gruppe Vliesstoff, Gewebe und Gewirke,
wobei ein Vliesstoff als Deckmaterial 6 besonders bevorzugt ist. Durch die Struktur
des Deckmaterials 6 wird die vorgeformte Sanitärdichtecke stabilisiert, wobei auch
eine gute Verklebung durch die Faserstruktur des Textils ermöglicht wird.
[0043] Erfindungsgemäß sind an den Absatzabschnitten 4 sowie an der Abwinklung zwischen
den Wandabschnitten Dehnungszonen 7a, 7b gebildet, an denen das Deckmaterial 6 zumindest
abschnittsweise, in dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 vollständig unterbrochen ist.
Durch die Dehnungszonen 7a, 7b ist trotz der an sich vorgegebenen Form der vorgeformten
Sanitärdichtecke eine weitreichende Anpassung an variierenden Spaltmaße, Unebenheiten
oder dergleichen möglich.
[0044] Im Rahmen der Erfindung sind die Dehnungszonen 7a, 7b zumindest dehnbar, wobei auch
eine gewisse elastische Rückstellung bevorzugt ist.
[0045] An den Dehnungszonen 7a, 7b ist eine Schicht aus dehnbarem Kunststoff vorgesehen,
die gemäß der Fig. 2 bis 4 auf unterschiedliche Weise gebildet werden kann.
[0046] Die Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch die vorgeformte Sanitärdichtecke gemäß der Fig.
1 in einer möglichen Einbausituation. Der in der Fig. 2 dargestellte erste Wandabschnitt
1 ist mit Klebstoff 8 an der Außenseite der Sanitärdichtecke mit der angrenzenden
Wandfläche 5 verbunden, während der über den Absatzabschnitt 4 unterhalb anschließende
erste Schenkel 3a in Richtung der Innenseite der Sanitärdichtecke ebenfalls durch
Klebstoff 8 mit einer Sanitärwanne in Form einer Duschwanne 9 verbunden ist.
[0047] In dem Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 2 besteht die Schicht aus dehnbarem Kunststoff,
welche auch die Dehnungszone bildet, aus einer Folie 10. Die Folie 10 kann beispielsweise
aus einem thermoplastischen Elastomer gebildet und/oder aufgeschäumt sein. Gemäß dem
Ausführungsbeispiel der Fig. 2 ist die Folie 10 auch vollflächig an den Wandabschnitt
1, 2 und dem Verbindungsabschnitt 3 vorhanden und dort zumindest einseitig, in dem
Ausführungsbeispiel beidseitig mit dem Deckmaterial 6 belegt.
[0048] Die an sich dehnbare, vorzugsweise elastisch dehnbare Folie wird dann an den Wandabschnitten
1, 2 sowie an dem Verbindungsabschnitt 3 durch das Deckmaterial 6 stabilisiert, so
dass sich nur an den Dehnungszonen 7a, 7b eine wesentliche Dehnbarkeit der gesamten
vorgeformten Sanitärdichtecke ergibt.
[0049] Der Klebstoff 8 kann entweder bei der Montage aufgebracht werden oder als Beschichtung,
Klebstoffraupe, Klebstoffstreifen oder doppelseitiges Klebeband auf dem Deckmaterial
6 angeordnet sein. Wenn der Klebstoff 8 bereits an der Sanitärdichtecke bereitgehalten
wird, so ist zunächst eine Abdeckung durch ein Trennpapier oder dergleichen zweckmäßig.
[0050] Die Fig. 3 zeigt eine alternative Ausgestaltung, wobei zur besseren Darstellung nur
die Sanitärdichtecke in einem Schnitt dargestellt ist. Die Befestigung an der zugeordneten
Wandfläche 5 sowie der Duschwanne 9 kann wie zuvor beschrieben mittels Klebstoff 8
erfolgen.
[0051] Die Ausgestaltung gemäß der Fig. 3 unterscheidet sich von der zuvor beschriebenen
Variante dadurch, dass der die Dehnungszonen 7a, 7b bildende Kunststoff nur unmittelbar
im Bereich der jeweiligen Dehnungszone 7a, 7b vorgesehen ist. Während die Wandabschnitte
1, 2 sowie der untere Verbindungsabschnitt 3 aus einem üblichen, ebenen Dichtstreifen
mit einer Kernschicht 11 und beidseitig aufgebrachtem Deckmaterial 6 gebildet ist,
ist der die Dehnungszonen 7a, 7b bildende dehnbare Kunststoff an die beiden Wandabschnitte
1, 2 sowie den unteren Verbindungsabschnitt 3 angespritzt, wobei die beiden Wandabschnitte
1, 2 sowie der Verbindungsabschnitt 3 als separate Materialzuschnitte bereitgestellt
werden. Diese separaten Materialzuschnitte können beispielsweise in der gewünschten
Ausrichtung in eine Form eingebracht werden, wobei dann der dehnbare Kunststoff angespritzt
wird. Die Dehnungszonen 7a, 7b bilden dann auch die strukturelle Verbindung zwischen
den einzelnen Materialzuschnitten.
[0052] Die Fig. 4 zeigt eine weitere Abwandlung, bei der die Dehnungszone 7a. 7b von Folienstreifen
12 gebildet sind. Die Folienstreifen 12 können in der gewünschten Form und Anordnung
zwischen die separaten Materialzuschnitte eingebracht werden und dann unter der Einwirkung
von Druck und Temperatur verpresst werden. Es ergibt sich dann trotz der mehrstückigen
Ausgestaltung eine zuverlässige stoffschlüssige Verbindung, wenn die Folienstreifen
12 und/ oder die zugeordneten Abschnitte des Deckmaterials 6 zumindest angeschmolzen
werden.
[0053] Gemäß der Fig. 1 weisen sämtliche Dehnungszonen 7a, 7b eine Breite zwischen 1 mm
und 20 mm auf, wobei an den Dehnungszonen 7a, 7b kein Deckmaterial vorhanden ist.
[0054] Die Fig. 5 zeigt davon ausgehend eine alternative Ausgestaltung, bei der exemplarisch
die an der Abwinklung zwischen den Wandabschnitten 1, 2 gebildete Dehnungszone 7b
das Deckmaterial 6 nur abschnittsweise unterbrochen ist. Es ergibt sich eine Perforation
mit einzelnen Stegen 13 des Deckmaterials 6, wobei jedoch auch diese Dehnungszone
7b aufgrund der dünnen Stege im Vergleich zu den abgrenzenden Wandabschnitten 1, 2
gut dehnbar ist.
[0055] In den Figuren ist exemplarisch dargestellt, dass sich die zwischen dem Verbindungsabschnitt
3 und den Wandabschnitten 1, 2 gebildeten Dehnungszonen 7a über den horizontal verlaufenden
Absatzabschnitt 4 hinaus erstrecken können, wobei die Dehnungszone auch unmittelbar
im Anschluss an den ersten Wandabschnitt 1 und den zweiten Wandabschnitt 2 in vertikaler
Richtung verläuft. Dadurch kann auch eine besonders gute Anpassung entlang der vertikalen
Richtung erreicht werden.
[0056] An den Dehnungszonen 7a, 7b kann die Dicke beispielsweise zwischen 200 µm und 800
µm betragen. An den Wandabschnitten 1, 2 sowie an dem Verbindungsabschnitt 3 beträgt
die Dicke beispielsweise zwischen 300 µm und 1,2 mm.
1. Vorgeformte Sanitärdichtecke, für den Anschluss einer Ecke eines Sanitärobjektes an
eine Wandecke, umfassend einen ersten Wandabschnitt (1), einen gegenüber dem ersten
Wandabschnitt (1) abgewinkelten zweiten Wandabschnitt (2) und einen unteren Verbindungsabschnitt
(3), der mit einem ersten Schenkel (3a) unterhalb des ersten Wandabschnitts (1) und
mit einem zweiten Schenkel (3b) unterhalb des zweiten Wandabschnitts (2) angeordnet
ist, wobei der erste Wandabschnitt (1) und der erste Schenkel (3a) einerseits sowie
der zweite Wandabschnitt (2) und der zweite Schenkel (3b) andererseits jeweils mit
einem Versatz an einem Absatzabschnitt (4) parallel zueinander ausgerichtet sind und
wobei die Wandabschnitte (1, 2) und der Verbindungsabschnitt (3) ein Deckmaterial
(6) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass an den Absatzabschnitten (4) sowie an der Abwinklung zwischen den Wandabschnitten
(1, 2) Dehnungszonen (7a, 7b) gebildet sind, an denen das Deckmaterial (6) zumindest
abschnittsweise unterbrochen ist.
2. Vorgeformte Sanitärdichtecke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest an den Dehnungszonen (7a, 7b) eine Schicht aus dehnbarem Kunststoff vorgesehen
ist.
3. Vorgeformte Sanitärdichtecke nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht aus dehnbarem Kunststoff aus einer Folie (10) besteht, wobei das Material
der Folie (10) aus thermoplastischem Elastomer gebildet und/oder aufgeschäumt ist.
4. Vorgeformte Sanitärdichtecke nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (10) sich vollflächig an den Wandabschnitten (1, 2) und dem Verbindungsabschnitt
(3) erstreckt und dort zumindest einseitig mit dem Deckmaterial (6) belegt ist.
5. Vorgeformte Sanitärdichtecke nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandabschnitte (1, 2) und der Verbindungsabschnitt (3) aus separaten Materialzuschnitten
gebildet sind, welche durch den dehnbaren Kunststoff verbunden sind.
6. Vorgeformte Sanitärdichtecke nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der dehnbare Kunststoff an die Materialzuschnitte angespritzt ist.
7. Vorgeformte Sanitärdichtecke nach Anspruch 3 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie als Folienzuschnitt vorliegt und mit den Materialzuschnitten verpresst
ist.
8. Vorgeformte Sanitärdichtecke nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Deckmaterial (6) an den Dehnungszonen (7a, 7b) vollständig unterbrochen ist.
9. Vorgeformte Sanitärdichtecke nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Deckmaterial (6) an den Dehnungszonen (7a, 7b) perforiert ist.
10. Vorgeformte Sanitärdichtecke nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Deckmaterial (6) von einem Textil ausgewählt aus der Gruppe Vliesstoff, Gewebe
und Gewirke gebildet ist.
11. Vorgeformte Sanitärdichtecke nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Deckmaterial (6) zumindest abschnittsweise mit einem Klebstoff (8) versehen ist.
12. Vorgeformte Sanitärdichtecke nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Deckmaterial (6) an den Wandabschnitten (1, 2) und dem Verbindungsabschnitt (3)
an beiden einander gegenüberliegenden Oberflächen vorgesehen ist.
13. Vorgeformte Sanitärdichtecke nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Versatz an den Absatzabschnitten (4) zwischen 2 mm und 12 mm beträgt.
14. Vorgeformte Sanitärdichtecke nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die an der Abwinklung zwischen den Wandabschnitten (1, 2) gebildete Dehnungszone
(7b) eine Breite zwischen 1 mm und 20 mm aufweist.
15. Vorgeformte Sanitärdichtecke nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die zwischen dem Verbindungsabschnitt (3) und den Wandabschnitten (1, 2) gebildeten
Dehnungszonen (7a) sich über den Absatzabschnitt (4) hinaus erstrecken.
16. Vorgeformte Sanitärdichtecke nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Dehnungszonen (7a, 7b) jeweils eine Dicke zwischen 200 µm und 800 µm und/oder
die Wandabschnitte (1, 2) sowie der Verbindungsabschnitt (3) eine Dicke zwischen 300
µm und 1,2 mm aufweisen.
17. Sanitäranordnung mit einem Sanitärobjekt in Form einer Sanitärwanne oder eines Wannenträgers,
mit einer Wandecke und einer vorgeformten Sanitärdichtecke nach einem der Ansprüche
1 bis 16, wobei die Sanitärdichtecke mit dem Verbindungsabschnitt (3) an einer Ecke
des Sanitärobjektes und mit den Wandabschnitten (1, 2) an der Wandecke abdichtend
befestigt ist.