[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine doppelfonturige Kettenwirkmaschine mit einer
ersten Nadelfontur, die eine erste Wirkwerkzeuganordnung mit mehreren Wirkwerkzeugarten,
die jeweils über Antriebsaggregate mit einer ersten Hauptwelle in Antriebsverbindung
stehen, aufweist, einer zweiten Nadelfontur, die eine zweite Wirkwerkzeuganordnung
mit mehreren Wirkwerkzeugarten, die jeweils über Antriebsaggregate mit einer zweiten
Hauptwelle in Antriebsverbindung stehen, aufweist, und mit einer Barrenanordnung,
die zwischen der ersten Nadelfontur und der zweiten Nadelfontur bewegbar ist. Die
Barrenanordnung trägt ebenfalls Wirkwerkzeuge.
[0002] Eine derartige Kettenwirkmaschine wird beispielsweise zur Erzeugung von Abstandsgewirken
verwendet. Ein Abstandsgewirke weist zwei Decklagen auf, zwischen denen Abstandsfäden
angeordnet sind. Die beiden Decklagen werden jeweils von Wirkwerkzeugen erzeugt, wobei
die der Erzeugung einer Decklage dienenden Wirkwerkzeuge jeweils einer Nadelfontur
zugeordnet sind. Für die Abstandsfäden wird die Barrenanordnung verwendet, die die
Abstandsfäden zwischen der ersten Decklage und der zweiten Decklage, also zwischen
der ersten Nadelfontur und der zweiten Nadelfontur, führt. Jede Wirkwerkzeugart einer
Nadelfontur ist üblicherweise an einer Barre befestigt. Jede Barre muss bei einem
Maschenbildungsvorgang eine vorbestimmte Bewegung ausführen. Diese Bewegung wird durch
Antriebsaggregate erzeugt, die wiederum mit der Hauptwelle in Wirkverbindung stehen.
Ein Antriebsaggregat ist hierbei der Sammelbegriff für alle bewegten Teile, die zu
einem Wirkwerkzeugtyp und einer Wirkwerkzeugbewegung gehören und eine Ausprägung einer
Kinematik besitzen.
[0003] Über die Länge einer Barre greifen in der Regel mehrere gleichartige Antriebsaggregate
an der Barre an. Je mehr Antriebsaggregate an einer Barre angreifen, desto schneller
kann man die Kettenwirkmaschine im Prinzip betreiben. Je mehr Antriebsaggregate vorhanden
sind, desto mehr Stützstellen gibt es für die jeweilige Barre und desto geringer sind
die Kräfte pro Stützstelle.
[0004] Der Erhöhung der Anzahl der Aggregate pro Barre sind allerdings wirtschaftliche Grenzen
gesetzt. Aus wirtschaftlichen Gründen möchte man so wenige Antriebsaggregate wie möglich
verwenden, um Lärm, Reibung, Bauteilkosten und Montagekosten niedrig zu halten. Ein
weiteres Problem ist der begrenzte Bauraum. Auf einem bestimmten Breitenabschnitt
der Kettenwirkmaschine können nicht beliebig viele Antriebsaggregate verbaut werden.
Da es in jeder Nadelfontur verschiedene Wirkwerkzeugtypen mit verschiedenen Bewegungen
gibt, muss die Anzahl der Antriebsaggregate pro Wirkwerkzeugtyp und -bewegung entsprechend
der Belastung und Dynamik aufgeteilt werden.
[0005] Jede Hauptwelle ist bei einer Umdrehung unterschiedlichen Belastungen, also unterschiedlichen
Kräften und Momenten ausgesetzt, z.B. durch Unwuchten und Exzenter. Dies kann zu Drehzahlschwankungen
führen, die nur bis zu einer gewissen Größe tolerierbar sind. Bei doppelfonturigen
Maschinen wird die Bewegung der Barrenanordnung, die die Abstandsfäden führt, in der
Regel über eine der Hauptwellen bewirkt, so dass diese Hauptwelle zusätzlich belastet
ist und sich die Drehmomentschwankungen und damit auch die Drehzahlschwankungen vergrößern
können. Beim Betrieb einer Kettenwirkmaschine ist es aber wichtig, dass die beiden
Hauptwellen synchron zueinander betrieben werden. Dies setzt der Arbeitsgeschwindigkeit
Grenzen. Darüber hinaus ergibt sich bei unterschiedlichen Drehzahlen, wenn ein Getriebe
eingesetzt wird, um beide Hauptwellen anzutreiben, ein erhöhter Verschleiß, der wiederum
Stillstandszeiten zur Folge haben kann, die die Produktivität der Kettenwirkmaschine
negativ beeinflussen können.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine doppelfonturige Kettenwirkmaschine
mit hoher Produktivität anzugeben.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einer doppelfonturigen Kettenwirkmaschine der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, dass die Barrenanordnung über erste Antriebsaggregate mit der
ersten Hauptwelle und über zweite Antriebsaggregate, die die gleiche Bewegung der
Barrenanordnung wie die ersten Antriebsaggregate bewirken, mit der zweiten Hauptwelle
in Wirkverbindung steht.
[0008] Mit dieser Lösung werden die Belastungen, die durch den Antrieb der Barrenanordnung
entstehen, gleichmäßiger auf die beiden Hauptwellen aufgeteilt. Jede Hauptwelle nimmt
an der Steuerung der Bewegung der Barrenanordnung teil. Dies hat nicht nur den Vorteil,
dass die Belastung gleichmäßiger auf die beiden Hauptwellen verteilt werden kann.
Man kann zusätzlich erreichen, dass die Barrenanordnung über mehrere "Stützstellen"
verteilt über ihre Länge angetrieben werden kann, was die Stabilität der Barrenanordnung
verbessert.
[0009] Vorzugsweise ist parallel zu den Hauptwellen mindestens ein erstes Antriebsaggregat
in einem Zwischenraum zwischen zwei zweiten Antriebsaggregaten angeordnet. Damit ist
es möglich, die Ansteuerung der Barrenanordnung sozusagen abwechselnd durch die beiden
Hauptwellen zu bewirken. Natürlich kann auch mindestens ein zweites Antriebsaggregat
zwischen mindestens zwei ersten Antriebsaggregaten angeordnet sein. Im Idealfall sind
die ersten und die zweiten Antriebsaggregate entlang der Länge der Barrenanordnung
abwechselnd angeordnet. Man kann eine punktsymmetrische Anordnung verwenden.
[0010] In einer bevorzugten Ausgestaltung weist jede Hauptwelle mehrere Abschnitte auf,
wobei jeder Abschnitt in einem Getriebekasten gelagert ist, benachbarte Getriebekästen
durch Zwischenwellen miteinander verbunden sind und mindestens zwei Getriebekästen
parallel zu den Hauptwellen versetzt zueinander angeordnet sind. Die Getriebekästen,
die auch als "Kurbelkästen" bezeichnet werden können, lagern die Abschnitte der jeweiligen
Hauptwellen in der Regel an ihren beiden Stirnseiten. Wenn man die Getriebekästen
parallel zu den Hauptwellen zueinander versetzt, dann kann man die entsprechenden
Stützstellen an der Barrenanordnung ebenfalls auf einfache Weise parallel zu den Hauptwellen
zueinander versetzen. Der Versatz kann bedeuten, dass die Getriebekästen auf Lücke
zueinander angeordnet sind. Es ist aber auch möglich, dass die Getriebekästen einander
in die Richtung parallel zu den Hauptwellen überlappen.
[0011] Vorzugsweise ist die Barrenanordnung mit einer Bewegung angetrieben, die sich aus
einer Überlagerung von zwei Grundbewegungen ergibt, wobei jede Grundbewegung jeweils
durch Antriebsaggregate gesteuert ist, die auf beide Hauptwellen verteilt sind. Eine
dieser Grundbewegungen ist eine Schwenkbewegung, die für eine Maschenbildung genutzt
wird. Die Maschenbildung erfolgt pro Hauptwellenumdrehung mindestens zweimal, also
einmal pro Nadelfontur, zeitlich versetzt. Die andere Grundbewegung ist dann eine
Bewegung zwischen den beiden Nadelfonturen. Diese dient dazu, große Abstände zwischen
den Nadelfonturen zu überwinden. Wenn man die Bewegung der Barrenanordnung durch Überlagerung
von zwei Grundbewegungen zusammensetzt, erleichtert dies die Steuerung der Bewegung
und ermöglicht die Herstellung von Abstandsgewirken mit großer Dicke.
[0012] Hierbei ist bevorzugt, dass mindestens ein Abschnitt der Hauptwelle die erste Grundbewegung
und die zweite Grundbewegung steuert. In diesem Fall sind also auf dem Abschnitt der
Hauptwelle zwei verschiedene Antriebsaggregate angeordnet, von denen jedes eine der
beiden Grundbewegungen steuert.
[0013] Auch ist von Vorteil, wenn an einer Hauptwelle aufeinander folgend ein die erste
Grundbewegung steuerndes Antriebsaggregat und ein die zweite Grundbewegung steuerndes
Antriebsaggregat angeordnet sind. Auch dies hält die Belastung der jeweiligen Hauptwelle
klein.
[0014] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die mit der ersten Hauptwelle
verbundenen Antriebsaggregate an einer ersten Position bezogen auf eine Tiefe der
Kettenwirkmaschine an der Barrenanordnung angreifen und die mit der zweiten Hauptwelle
verbundenen Antriebsaggregate an einer zweiten Position bezogen auf die Tiefe der
Kettenwirkmaschine an der Barrenanordnung angreifen, wobei die erste Position und
die zweite Position auf unterschiedlichen Seiten an einer parallel zu den Hauptwellen
und zwischen den Hauptwellen verlaufenden Mittelebene angeordnet sind. Die "Tiefe"
der Kettenwirkmaschine ist dabei eine Richtung zwischen den beiden Nadelfonturen.
Die Antriebsaggregate greifen dann außerhalb der Mitte zwischen den Nadelfonturen
an der Barrenanordnung an.
[0015] Hierbei ist bevorzugt, dass die erste Position und die zweite Position symmetrisch
zu der Mittelebene angeordnet sind. Damit kann man jedenfalls weitgehend die Kettenwirkmaschine
aus zwei nahezu oder vollständig identischen Maschinenteilen aufbauen, die Rücken
an Rücken angeordnet sind. Dies erleichtert die Produktion und hält damit die Kosten
niedrig.
[0016] Vorzugsweise weist jede Hauptwelle einen eigenen Antriebsmotor auf. Es ist dann lediglich
erforderlich, die beiden Antriebsmotoren zu synchronisieren, was sich mit Motorsteuerungen
erreichen lässt. Damit wird der Verschleiß an der Getriebeanordnung zwischen den beiden
Hauptwellen klein gehalten.
[0017] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigen:
- Fig. 1
- eine stark schematisierte Darstellung einer ersten Ausführungsform einer doppelfonturigen
Kettenwirkmaschine,
- Fig. 2
- eine stark schematisierte Darstellung einer vereinfachten Ausführungsform der Kettenwirkmaschine
und
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf die Ausführungsform nach Fig. 2.
[0018] Eine schematisch dargestellte doppelfonturige Kettenwirkmaschine 1 weist eine erste
Nadelfontur 2 und eine zweite Nadelfontur 3 auf. Die erste Nadelfontur 2 weist Wirkwerkzeuge
auf, die beispielsweise eine erste Decklage eines Abstandsgewirkes bilden, und die
zweite Nadelfontur 3 weist Wirkwerkzeuge auf, die die zweite Decklage des Abstandsgewirkes
bilden.
[0019] Hierzu weist die erste Nadelfontur 2 Wirknadeln 4 auf, die an einer Wirknadelbarre
5 angeordnet sind, Legenadeln 6, die an einer Legenadelbarre 7 angeordnet sind, und
Stechkammplatinen 8, die an einer Stechkammbarre 9 angeordnet sind. Alle jeweils an
einer der Barren 5, 7, 9 angeordneten Wirkwerkzeuge führen die gleichen Bewegungen
aus. Diese Bewegungen werden von einer ersten Hauptwelle 10 gesteuert, die jeweils
über Antriebsaggregate 11, 12, 13 mit den jeweiligen Barren 5, 7, 9 verbunden sind.
Die Antriebsaggregate 11, 12, 13 sind hier lediglich als Linien dargestellt. In Wirklichkeit
umfassen die Antriebsaggregate in der Regel mehrere Elemente, beispielsweise Exzenter
oder Pleuel an der ersten Hauptwelle 10 sowie Hebel, Gelenke und Stößel, wie dies
an sich bekannt ist.
[0020] In gleicher Weise weist die zweite Nadelfontur Wirknadeln 14, die an einer Wirknadelbarre
15 angeordnet sind, Legenadeln 16, die an einer Legenadelbarre 17 angeordnet sind,
und Stechkammplatinen 18, die an einer Stechkammbarre 19 angeordnet sind, auf. In
gleicher Weise wie bei der ersten Nadelfontur werden die Barren 15, 17, 19 von einer
zweiten Hauptwelle 20 angetrieben, die mit den Barren 15, 17, 19 jeweils über Antriebsaggregate
21, 22, 23 verbunden ist.
[0021] Im Grunde können die beiden Nadelfonturen 2, 3 spiegelsymmetrisch zueinander ausgebildet
sein und können dann Rücken an Rücken zueinander angeordnet werden.
[0022] Bei manchen doppelfonturigen Kettenwirkmaschinen werden die Legenadeln 6, 16 und
dementsprechend die Legenadelbarren 7, 17 nicht bewegt. Hier können dann die dazugehörigen
Antriebsaggregate 12, 22 entfallen.
[0023] Die Kettenwirkmaschine 1 weist ferner eine Barrenanordnung 24 auf, mit der Fäden
zwischen den beiden Nadelfonturen 2, 3 hin und her gelegt werden können. Die Barrenanordnung
24 ist also dafür vorgesehen, die Abstandsfäden im Abstandsgewirke zu erzeugen. Die
Barrenanordnung 24 weist mehrere Barren 25 auf, die jeweils Lege- oder Lochnadeln
26 tragen. Lediglich an einer Barre sind Legenadeln 26 dargestellt, um die Übersicht
nicht zu beeinträchtigen.
[0024] Die Bewegung der Barrenanordnung 24 setzt sich aus zwei Grundbewegungen zusammen.
Eine erste Grundbewegung wird über eine erste Hebelanordnung 27 bewirkt, an der eine
zweite Hebelanordnung 28 gelenkig gelagert ist, die die zweite Grundbewegung steuert.
Die erste Grundbewegung bewirkt, dass die Barrenanordnung zwischen den beiden Nadelfonturen
2, 3 hin und her bewegt wird. Die zweite Grundbewegung bewirkt, dass die Barren 25
mit ihren Legenadeln 26 Maschen bilden können. Die zweite Grundbewegung ist also sehr
viel kleiner und dient im Grunde nur dazu, die Legenadeln 26 um die Wirknadeln 4 der
ersten Nadelfontur 2 oder um die Wirknadeln 14 der zweiten Nadelfontur 3 herumzuführen.
[0025] Die erste Hebelanordnung 27 wird mit ersten Antriebsaggregaten 29 von der ersten
Hauptwelle 10 gesteuert und durch zweite Antriebsaggregate 30 von der zweiten Hauptwelle
20. Beide Antriebsaggregate 29, 30 vermitteln der ersten Hebelanordnung 27 allerdings
die gleiche Bewegung.
[0026] Die ersten Antriebsaggregate 29 und die zweiten Antriebsaggregate 30 greifen über
die Arbeitsbreite oder Länge der Kettenwirkmaschine (in der Zeichnung senkrecht zur
Zeichenebene) an jeweils unterschiedlichen Positionen an der ersten Hebelanordnung
27 an. Damit wird zweierlei erreicht: zum einen kann die erste Hebelanordnung 27 an
relativ vielen Stützstellen von den beiden Hauptwellen 10, 20 angetrieben werden.
Zum anderen verteilt sich die Last von der ersten Hebelanordnung 27 gleichmäßig auf
die beiden Hauptwellen 10, 20, so dass durch die Bewegung der ersten Hebelanordnung
27 keine oder allenfalls geringe Drehmomentunterschiede auf die beiden Hauptwellen
10, 20 wirken. Die Schwankungen in den Rotationsgeschwindigkeiten der beiden Hauptwellen
10, 20 können dementsprechend klein gehalten werden und sie können zumindest annähernd
gleichartig zueinander verlaufen.
[0027] Auch die zweite Grundbewegung, mit der die zweite Hebelanordnung 28 gesteuert wird,
wird von beiden Hauptwellen 10, 20 über erste Antriebsaggregate 31 und zweite Antriebsaggregate
32 bewirkt. Auch diese beiden Antriebsaggregate treiben die zweite Hebelanordnung
28 gleichartig an und greifen über die Länge oder Arbeitsbreite der Kettenwirkmaschine
1 an unterschiedlichen Positionen an. Dies wird bei beiden Hebelanordnungen 27, 28
dadurch verdeutlicht, dass die beiden Antriebsaggregate 29, 30 bzw. 31, 32 vor bzw.
hinter den Hebelanordnungen 27, 28 angreifen.
[0028] Fig. 2 zeigt eine vereinfachte Ausgestaltung der Kettenwirkmaschine 1, bei der nur
eine Grundbewegung der Barrenanordnung 24 erforderlich ist. Dementsprechend ist nur
eine Hebelanordnung 28 vorgesehen, die von den beiden Antriebsaggregaten 31, 32 gesteuert
wird, wobei das erste Antriebsaggregat 31 mit der ersten Hauptwelle 10 und das zweite
Antriebsaggregat 32 mit der zweiten Hauptwelle 20 in Wirkverbindung steht.
[0029] Die beiden Antriebsaggregate 31, 32 greifen über die Länge oder Arbeitsbreite der
Kettenwirkmaschine 1 verteilt an unterschiedlichen Positionen an, was dadurch verdeutlicht
ist, dass das erste Antriebsaggregat 31 hinter der Hebelanordnung 28 und das zweite
Antriebsaggregat 32 vor der Hebelanordnung 28 angreift. Wiederum vermitteln beide
Antriebsaggregate 31, 32 der Barrenanordnung 24 die gleiche Bewegung.
[0030] Fig. 3 zeigt stark schematisiert eine Draufsicht auf die Kettenwirkmaschine 1 nach
Fig. 2. Aus Gründen der Übersicht sind die Stechkammplatinen 9, 19 hier nicht dargestellt.
[0031] Die Hauptwelle 10 ist von einem Antriebsmotor 33 angetrieben. Die Hauptwelle 20 ist
von einem Antriebsmotor 34 angetrieben. Die beiden Antriebsmotoren 33, 34 sind elektrisch
miteinander synchronisiert, was durch eine Leitung 35 dargestellt ist. Es ist aber
auch möglich, die beiden Antriebsmotoren 33, 34 mechanisch miteinander zu synchronisieren
oder einen einzelnen Motor zu verwenden, der über ein Getriebe beide Antriebswellen
10, 20 antreibt.
[0032] Die Hauptwelle 10 weist mehrere Abschnitte 35, 36, 37 auf, die über jeweils eine
Zwischenwelle 38 miteinander gekoppelt sind. Die Zwischenwelle 38 ist aus Gründen
der Übersicht nur zwischen den Abschnitten 36 und 37 dargestellt und mit diesen beiden
Abschnitten 36, 37 über Kupplungen 39, 40 verbunden. Eine gleichartige Zwischenwelle,
ist auch zwischen den Abschnitten 35, 36 und zwischen dem Antriebsmotor 33 und dem
Abschnitt 35 vorgesehen.
[0033] Der Abschnitt 35 der Hauptwelle 10 ist in einem Getriebekasten 41 angeordnet, der
Abschnitt 36 ist in einem Getriebekasten 42 angeordnet und der Abschnitt 37 ist in
einem Getriebekasten 43 angeordnet. Die Getriebekästen können auch als "Kurbelkästen"
bezeichnet werden.
[0034] Jeder Abschnitt 35, 36, 37 der ersten Hauptwelle 10 ist mit Antriebsaggregaten 11,
12 zum Antreiben der Wirknadelbarre 5 und zum Antreiben der Legenadelbarre 7 verbunden.
Darüber hinaus sind der erste Abschnitt 35 und der zweite Abschnitt 37 mit der Hauptwelle
10 über erste Antriebsaggregate 31 mit der Hebelanordnung 28 verbunden, die die Barrenanordnung
24 steuert.
[0035] In ähnlicher Weise weist die zweite Hauptwelle einen ersten Abschnitt 44 und einen
zweiten Abschnitt 45 auf, wobei der erste Abschnitt 44 in einem ersten Kurbelkasten
46 und der zweite Abschnitt 45 in einem zweiten Kurbelkasten 47 gelagert ist.
[0036] Der erste Abschnitt 44 ist über ein Antriebsaggregat 21 mit der Wirknadelbarre 15
verbunden. Der erste Abschnitt 44 steht außerdem über ein Antriebsaggregat 22 mit
der Legenadelbarre 17 in Wirkverbindung. Weiterhin steht der zweite Abschnitt 45 über
ein Antriebsaggregat 21 mit der Wirknadelbarre 15 und über ein Antriebsaggregat 22
mit der Wirknadelbarre 17 in Wirkverbindung.
[0037] Weiterhin stehen beide Abschnitte 44, 45 über zweite Antriebsaggregate 32 mit der
Hebelanordnung 28 der Barrenanordnung 24 in Wirkverbindung, so dass der Antrieb der
Barrenanordnung 24 über beide Hauptwellen 10 gleichzeitig und gleichartig erfolgt.
[0038] Wie bei der ersten Hauptwelle 10 auch, stehen die beiden Abschnitte 46, 45 und der
Motor 34 über Zwischenwellen in Verbindung, die aus Gründen der Übersicht nicht näher
dargestellt sind.
[0039] Die Getriebekästen 41, 42, 43 der ersten Hauptwelle 10 und die Getriebekästen 46,
47 der zweiten Hauptwelle 20 sind parallel zur Längsrichtung der Hauptwellen 10, 20
versetzt zueinander angeordnet. Sie können sich dabei noch überlappen. Sie können
aber auch auf Lücke zueinander angeordnet sein.
[0040] Je nach der Arbeitsbreite oder Länge der Kettenwirkmaschine können auch mehr als
die dargestellten drei Abschnitte 35, 36, 37 der ersten Hauptwelle 10 und der beiden
Abschnitte 44, 45 der zweiten Hauptwelle 20 vorgesehen sein. Der Mindestabstand von
einem Kurbelkasten zum nächsten kann beispielsweise 300 bis 350 mm betragen. Der Abstand
der Aggregate 11, 12, 31 bzw. 21, 22, 32 innerhalb eines Kurbelkastens kann beispielsweise
140 bis 150 mm betragen.
[0041] Wie man der Fig. 3 entnehmen kann, sind zwei zweite Antriebsaggregate 32 zwischen
zwei ersten Antriebsaggregaten 31 angeordnet. Man kann die ersten Antriebsaggregate
31 und die zweiten Antriebsaggregate 32 aber auch abwechselnd anordnen.
[0042] Die Ausführungsform der Kettenwirkmaschine, die in den Fig. 2 und 3 dargestellt ist,
arbeitet lediglich mit einer Grundbewegung der Barrenanordnung 24. Wenn die Barrenanordnung
24 mit einer Bewegung angetrieben ist, die sich aus einer Überlagerung der ersten
Grundbewegung und der zweiten Grundbewegung zusammensetzt, wie in Fig. 1 dargestellt,
dann kann man an einer Hauptwelle 10, 20 aufeinander folgend ein die erste Grundbewegung
steuerndes Antriebsaggregat 29, 31 und ein die zweite Grundbewegung steuerndes Antriebsaggregat
30, 32 anordnen, was natürlich auch umgekehrt möglich ist. Bevorzugterweise sind dann
diese beiden Antriebsaggregate in einem Getriebekasten angeordnet. Es ist aber auch
möglich, diese Antriebsaggregate auf mehrere Getriebekästen zu verteilen.
[0043] Wie man in den Fig. 1 und 2 erkennen kann, greifen die mit der ersten Hauptwelle
10 verbundenen Antriebsaggregate 29, 31 und die mit der zweiten Hauptwelle 20 verbundenen
Antriebsaggregate 30, 32 beidseits einer Mittelebene an den Hebelanordnungen 27, 28
an, wobei die Mittelebene parallel zu den Hauptwellen 10, 20 und zwischen den Hauptwellen
verläuft.
1. Doppelfonturige Kettenwirkmaschine (1) mit einer ersten Nadelfontur (2), die eine
erste Wirkwerkzeuganordnung mit mehreren Wirkwerkzeugarten (4, 6, 8), die jeweils
über Antriebsaggregate (11, 12, 13) mit einer ersten Hauptwelle (10) in Antriebsverbindung
stehen, aufweist, einer zweiten Nadelfontur (3), die eine zweite Wirkwerkzeuganordnung
mit mehreren Wirkwerkzeugarten (14, 16, 18), die jeweils über Antriebsaggregate (21,
22, 23) mit einer zweiten Hauptwelle (20) in Antriebsverbindung stehen, aufweist und
einer Barrenanordnung (24), die zwischen der ersten Nadelfontur (2) und der zweiten
Nadelfontur (3) bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Barrenanordnung (24) über erste Antriebsaggregate (29, 31) mit der ersten Hauptwelle
(10) und über zweite Antriebsaggregate (30, 32), die die gleiche Bewegung der Barrenanordnung
(24) wie die ersten Antriebsaggregate (31) bewirken, mit der zweiten Hauptwelle (20)
in Wirkverbindung steht.
2. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass parallel zu den Hauptwellen (10, 20) mindestens ein erstes Antriebsaggregat (31)
in einem Zwischenraum zwischen zwei zweiten Antriebsaggregaten (32) angeordnet ist.
3. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jede Hauptwelle (10, 20) mehrere Abschnitte (35, 36, 37; 44, 45) aufweist, wobei
jeder Abschnitt (35, 36, 37; 44, 45) in einem Getriebekasten (41, 42, 43; 46, 47)
gelagert ist, benachbarte Getriebekästen (42, 43) durch Zwischenwellen (38) miteinander
verbunden sind und mindestens zwei Getriebekästen (35, 36, 37; 46, 47) parallel zu
den Hauptwellen (10, 20) zueinander versetzt angeordnet sind.
4. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Barrenanordnung (24) mit einer Bewegung angetrieben ist, die sich aus einer Überlagerung
von einer ersten Grundbewegung und einer zweiten Grundbewegung ergibt, wobei jede
Grundbewegung jeweils durch Antriebsaggregate (29, 30; 31, 32) gesteuert ist, die
auf beide Hauptwellen (10, 20) verteilt sind.
5. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Abschnitt der Hauptwelle ein die erste Grundbewegung steuerndes Antriebsaggregat
und ein die zweite Grundbewegung steuerndes Antriebsaggregat antreibt.
6. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Hauptwelle aufeinanderfolgend ein die erste Grundbewegung steuerndes Antriebsaggregat
und ein die zweite Grundbewegung steuerndes Antriebsaggregat oder umgekehrt angeordnet
sind
7. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die mit der ersten Hauptwelle (10) verbundenen Antriebsaggregate (29, 31) an einer
ersten Position bezogen auf eine Tiefe der Kettenwirkmaschine (1) an der Barrenanordnung
(24) angreifen und die mit der zweiten Hauptwelle (20) verbundenen Antriebsaggregate
(30, 32) an einer zweiten Position bezogen auf die Tiefe der Kettenwirkmaschine an
der Barrenanordnung (24) angreifen, wobei die erste Position und die zweite Position
auf unterschiedlichen Seiten einer parallel zu den Hauptwellen (10, 20) und zwischen
den Hauptwellen (10, 20) verlaufenden Mittelebene angeordnet sind.
8. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Position und die zweite Position symmetrisch zu der Mittelebene angeordnet
sind.
9. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass jede Hauptwelle (10, 20) einen eigenen Antriebsmotor (33, 34) aufweist.