[0001] Die Erfindung betrifft eine Wasserzulaufsteuerung und einen Waschautomaten. Bei einer
Wasserzulaufsteuerung wird eine Zusammensetzung der Beladung an Wäsche in der Wäschetrommel
nur relativ grob betrachtet. Es wird üblicherweise zwischen sehr saugfähiger Wäsche
wie beispielsweise Frottierwäsche und normal- und saugfähiger Wäsche unterschieden.
[0002] Eine Wäschebeladung in der Wäschetrommel insbesondere im Haushaltsbereich kann aber
eine sehr vielfältige Zusammensetzung aus unterschiedlich saugfähigen Wäschestücken
aufweisen. Deshalb ist die bisherige Einteilung in zwei Zustände für die Ermittlung
einer Wäschezusammensetzung nur bedingt geeignet. Bei einer nicht ordnungsgemäßen
Beladungsermittlung wird zudem eine fehlerhafte Beladungsmenge ermittelt. Diese ermittelte
fehlerhafte Beladungsmenge beeinflusst weitere Prozessschritte eines Waschprogramms
und führt dazu, dass Verbrauchswerte für Wasser Energie und Zeit nicht optimal sind.
[0003] Der Erfindung stellt sich somit das Problem, eine Wasserzulaufsteuerung und einen
Waschautomaten bereitzustellen, die optimierter ausgelegt sind.
[0004] Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch eine Wasserzulaufsteuerung mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 und einen Waschautomaten mit den Merkmalen des Patentanspruchs
10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
[0005] Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen neben einer Anpassung an das
Waschverhalten eines Nutzers des Waschautomaten darin, dass ein Tankverhalten in der
Wasserzulaufsteuerung optimiert wird. Eine Anzahl an Nachtankzyklen kann insbesondere
bei sehr saugfähiger Wäsche reduziert werden, da eine dem Laugenbehälter zugeführte
erste Wassermenge entsprechend dem Abtropfsättigungswert angepasst werden kann. Weiterhin
kann eine bessere Mengenabhängigkeit insbesondere bei nicht saugfähiger Wäsche erzielt
werden, weil eine dem Laugenbehälter zugeführte erste Wassermenge und damit die Gesamtwassermenge
reduziert werden kann.
[0006] Die Erfindung betrifft eine Wasserzulaufsteuerung für einen Waschautomaten mit einem
Laugenbehälter und einer Wäschetrommel, mit den Schritten Ermitteln einer Beladungsmenge
an Wäsche in der Wäschetrommel; und Ermitteln eines Abtropfsättigungswertes, der ein
Wasserbindevermögen der Wäsche definiert, mittels Berechnen eines Mittelwertes aus
gespeicherten Abtropfsättigungswerten, die einem angewählten Waschprogramm zugeordnet
sind.
[0007] Durch das Ermitteln des Abtropfsättigungswerts mittels Berechnen eines Mittelwertes
aus gespeicherten Abtropfsättigungswerten, die dem angewählten Waschprogramm zugeordnet
sind, kann das Waschprogramm an die nutzerspezifischen Waschgewohnheiten angepasst
werden. Der Abtropfsättigungswert ist eine kontinuierliche Prozessgröße, die die Wäschepostenzusammenstellung
ermittelt. Diese Prozessgröße kann nicht nur zwischen sehr saugfähiger und normal
saugfähiger Wäsche unterscheiden, sondern variabel alle Zwischenstufen ermitteln.
Es kann weiterhin ein Lerneffekt erzielt werden. Weiterhin kann eine Wassermenge,
die zum Waschen der sich in der Wäschetrommel befindenden Wäsche benötigt wird, optimiert
eingestellt werden, weil die dem Laugenbehälter zuzuführende Wassermenge nicht nur
in Hinsicht auf die ermittelte Beladungsmenge sondern auch auf die Saugfähigkeit der
Wäsche eingestellt wird.
[0008] Dies ist bei allen Waschverfahren aber insbesondere bei einem Feuchtwaschverfahren
wichtig, bei dem mit unterhalb der Sättigungsfeuchte liegender Feuchte der Wäsche
gewaschen wird und das im Waschprozess befindliche Wasser in der Wäsche gebunden ist.
Beim Feuchtwaschen ist zu jedem Zeitpunkt, und zwar bereits mit dem Wasserzulauf am
Beginn des Waschprozesses, sicherzustellen, dass die Füllhöhe von Wasser im Laugenbehälter
einen Wert, bei dem die Wäschetrommel die Waschflüssigkeit kontaktiert oder gar in
die Waschflüssigkeit eintaucht, nicht erreicht wird, weil der Waschprozess andernfalls
durch den entstehenden Schaum und die Ausbildung eines Wassermantels an der Wäschetrommel
erheblich gestört wird. Die Wasserzulaufsteuerung ermöglicht ein gezieltes Einstellen
der für das Waschprogramm zum Waschen der Wäsche benötigten Wassermenge. Dadurch ist
ein schnellerer Waschprozess möglich.
[0009] Das Ermitteln des Abtropfsättigungswertes, der das Wasserbindevermögen der Wäsche
definiert, kann nach Starten des angewählten Waschprogramms aber vor Beginn eines
Wasserzulaufs in den Laugenbehälter durchgeführt werden. Alternativ kann das Ermitteln
des Abtropfsättigungswertes nach dem Wasserzulauf beispielsweise am Waschprogrammende
durchgeführt werden, wobei der ermittelte Abtropfsättigungswert dem angewählten Waschprogramm
zugeordnet und gespeichert wird und der ermittelte zugeordnete und gespeicherte Abtropfsättigungswert
nach erneutem Starten des Waschprogramms aber vor Beginn des Wasserzulaufs in den
Laugenbehälter abgerufen wird.
[0010] Der Mittelwert kann durch Bilden einer Summe aus allen oder einigen der gespeicherten
und dem angewähltem Waschprogramm zugeordneten Abtropfsättigungswerten und Teilen
durch die entsprechende Anzahl an zur Berechnung verwendeten Abtropfsättigungswerten
gebildet werden. Vorzugsweise wird der Mittelwert aus mindestens zehn, bevorzugter
mindestens zwanzig zuletzt gespeicherten Abtropfsättigungswerten berechnet, die dem
angewählten Waschprogramm zugeordnet sind. Alternativ wird den gespeicherten Abtropfsättigungswerten
eine Wichtung zugeordnet, die bei der Berechnung berücksichtigt wird. Beispielsweise
werden zuletzt gespeicherte und dem angewähltem Waschprogramm zugeordnete Abtropfsättigungswerte
mit einer höheren Wichtung versehen als zeitlich vorher gespeicherte und dem angewähltem
Waschprogramm zugeordnete Abtropfsättigungswerte.
[0011] Vorzugsweise werden bei dem Berechnen eines Mittelwertes aus gespeicherten und dem
angewählten Wachprogramm zugeordneten Abtropfsättigungswerten die gespeicherten Abtropfsättigungswerte
berücksichtigt, die innerhalb eines vorbestimmten Werte-Bereichs liegen, und bleiben
die gespeicherten und dem angewählten Wachprogramm zugeordneten Abtropfsättigungswerte
unberücksichtigt, die außerhalb des vorbestimmten Werte-Bereichs liegen. Vorzugsweise
wird bzw. ist jedem Waschprogramm ein eigener Werte-Bereich zugeordnet.
[0012] In einer bevorzugten Ausführungsform wird die ermittelte Beladungsmenge dem angewählten
Waschprogramm zugeordnet und die zugeordnete Beladungsmenge gespeichert. Vorzugsweise
wird bei dem Ermitteln des Abtropfsättigungswertes die dem Waschprogramm zugeordnete
und gespeicherte und ermittelte Beladungsmenge berücksichtigt. Beispielsweise erhalten
gespeicherte und dem Waschprogramm zugeordnete Abtropfsättigungswerte, die bei einer
gleichen oder ähnlichen Beladungsmenge ermittelt wurden, eine höhere Wichtung als
gespeicherte und dem Waschprogramm zugeordnete Abtropfsättigungswerte, die bei einer
unähnlichen Beladungsmenge ermittelt wurden. Beispielsweise werden Beladungsmengen-Wertebereiche
für jedes Waschprogramm gebildet oder sind in dem Waschautomaten hinterlegt, so dass
Beladungsmengen, die sich innerhalb eines Beladungsmengen-Wertebereichs befinden,
als gleich oder ähnlich eingestuft werden, und Beladungsmengen, die sich außerhalb
dieses Beladungsmengen-Wertebereichs befinden, als unähnlich eingestuft werden.
[0013] Bevorzugt umfasst das Ermitteln einer Beladungsmenge an Wäsche in der Wäschetrommel
ein Ermitteln eines Massenträgheitsmoments der Wäsche. Beispielsweise wird die Beladungsmenge
in einem Massenträgheitsverfahren durch eine Leistungsauswertung der beladenen Wäschetrommel
während einer Beschleunigungsphase und einer Plateauphase ermittelt. Alternativ bevorzugt
umfasst das Ermitteln einer Beladungsmenge an Wäsche in der Wäschetrommel ein Wiegen
der Wäsche in der Wäschetrommel beispielsweise unter Verwendung von am Waschautomaten
angebrachten Kraftmessdosen. Die Beladungsmenge kann auf der Grundlage einer Messung
der Absenkung des mit der Wäsche beladenen Waschaggregats durch Errechnen ermittelt
werden.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Ermitteln der Beladungsmenge an Wäsche
in der Wäschetrommel ein Berechnen eines Mittelwertes aus gespeicherten Beladungsmengen
auf, die dem angewählten Waschprogramm zugeordnet sind, wenn eine Fehlermeldung bei
oder nach dem Ermitteln der Beladungsmenge an Wäsche in der Wäschetrommel mittels
eines Massenträgheitsmoments der Wäsche oder eines Wiegens der Wäsche in der Wäschetrommel
generiert wird. Dadurch kann die Beladungsmenge in Abhängigkeit vom nutzerspezifischen
Verhalten ermittelt werden und eine kontinuierliche Prozessgröße darstellen, die selbstlernend
ist. Dadurch können weiterhin die Wasser- und/oder Energiezufuhr während des Waschverfahrens
und seine Dauer optimiert werden.
[0015] Bevorzugt wird dem Laugenbehälter eine Wassermenge in Abhängigkeit des ermittelten
oder abgerufenen Abtropfsättigungswertes und der ermittelten Beladungsmenge zugeführt.
[0016] Bevorzugt wird eine Basiswassermenge in Abhängigkeit des ermittelten oder abgerufenen
Abtropfsättigungswertes und der ermittelten Beladungsmenge zugeführt, dann eine Füllhöhe
des Wassers in dem Laugenbehälter gemessen und anschließend Wasser in Abhängigkeit
der gemessenen Füllhöhe nachgetankt.
[0017] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform wird dem Laugenbehälter eine Basiswassermenge
in Abhängigkeit des ermittelten oder abgerufenen Abtropfsättigungswertes und der ermittelten
Beladungsmenge zugeführt und wird anschließend ein weiterer Abtropfsättigungswert
ermittelt und wird Wasser in Abhängigkeit des ermittelten weiteren Abtropfsättigungswertes
nachgetankt. Das Ermitteln des weiteren Abtropfsättigungswerts weist folgende Schritte
auf: Drehen der Wäschetrommel unter Erhöhung der Trommeldrehzahl, Bestimmen einer
Füllhöhe von Wasser in dem Laugenbehälter während der Erhöhung der Trommeldrehzahl,
und Ermitteln einer Abbruchdrehzahl, bei der die bestimmte Füllhöhe größer ist als
eine vorbestimmte Füllhöhe; Ermitteln eines Sättigungswertes der Wäsche, welcher einen
Sättigungsgrad der Wäsche mit Wasser angibt, mittels der ermittelten Abbruchdrehzahl
und der ermittelten Beladungsmenge; und Ermitteln des weiteren Abtropfsättigungswertes
mittels der Menge an zugeführtem Wasser, des ermittelten Sättigungswertes und der
ermittelten Beladungsmenge.
[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform wird der ermittelte weitere Abtropfsättigungswert
dem angewählten Waschprogramm zugeordnet und gespeichert. Dadurch kann der Abtropfsättigungswert
selbstlernend ausgebildet werden. Der gespeicherte und zugeordnete Abtropfsättigungswert
kann bei der Ermittlung des Abtropfsättigungswertes für einen erneuten Waschprozess
mit dem dem Abtropfsättigungswert zugeordneten Waschprogramm mit einbezogen werden.
[0019] Während die Beladungsmenge und der Abtropfsättigungswert vor dem Starten des Wasserzulaufs
in den Laugenbehälter ermittelt und/oder abgerufen werden, wird der weitere Abtropfsättigungswert
nach dem Wasserzulauf der Basiswassermenge ermittelt, dem angewählten Waschprogramm
zugeordnet und gespeichert. Der ermittelte Abtropfsättigungswert oder ermittelte weitere
Abtropfsättigungswert geht vorzugsweise als Abtropfsättigungswert in Prozessfunktionen
bei der Durchführung des Waschprogramms ein. Mit dem Verfahren wird das Wasseraufnahmevermögen
der Wäsche mittels des physikalischen Wertes der Abtropfsättigung ermöglicht. Dieser
Wert ist eine kontinuierliche Größe und beschreibt auch Wäsche-Mischposten korrekt.
[0020] Der ermittelte Abtropfsättigungswert oder ermittelte weitere Abtropfsättigungswert
kann zur Optimierung aller Phasen eines Waschprozesses eingesetzt werden. Beispielsweise
geht der ermittelte Abtropfsättigungswert oder ermittelte weitere Abtropfsättigungswert
in Prozessfunktionen ein, wie:
- Parametrierung des Wasserzulaufs, beispielsweise durch Ermitteln einer Wasserzulaufmenge
zum Waschen der Wäsche in den Laugenbehälter in einer oder mehreren Portionen,
- Parametrierung der Heizphase, beispielsweise durch Auswahl eines Heizprogramms,
- Parametrierung vom Waschrhythmus, beispielsweise durch Einstellen einer Maximaldrehzahl
der Wäschetrommel, einer Gesamtdauer von Trommelumdrehungen, einer Dauer von Trommelumdrehungen
bei einer spezifischen Trommeldrehzahl oder einem spezifischen Trommeldrehzahlbereich
und/oder einer Stillstanddauer der Wäschetrommel während einer Drehrichtungsänderung
der Wäschetrommel,
- Parametrierung eines Umflutsystems beispielsweise durch Einstellen einer Betriebsdauer
des Umflutsystems während des Waschprogramms und/oder eines Volumenstroms, der aus
einem ersten Bereich des Laugenbehälters in einen zweiten Bereich des Laugenbehälters
geleitet wird,
- Dosierung eines Pflegemittels wie ein Weichspüler aus einem Dosiersystem in den Waschautomaten,
- Parametrierung eines Schleudervorgangs beispielsweise in einer Spülphase und/oder
Parametrierung eines Schleudervorgangs Schleuderphase des Waschprogramms.
[0021] Der ermittelte Abtropfsättigungswert und ermittelte weitere Abtropfsättigungswert
werden vorzugsweise als physikalische Größe l (Liter) Wasser pro kg (Kilogramm) Trockengewicht
Wäsche bestimmt. Der Schritt Ermitteln einer Beladungsmenge an Wäsche in der Wäschetrommel
wird daher vor dem Zuführen von Wasser und/oder einer Basiswassermenge in den Laugenbehälter
in Abhängigkeit des ermittelten oder abgerufenen Abtropfsättigungswertes durchgeführt,
damit die Beladungsmenge als Trockengewicht ermittelt werden kann. Nach dem Zuführen
des Wassers und/oder der Basiswassermenge in den Laugenbehälter wird die Wäschetrommel
unter Erhöhung der Trommeldrehzahl gedreht, wird die Füllhöhe von Wasser in dem Laugenbehälter
während der Erhöhung der Trommeldrehzahl bestimmt und wird die Abbruchdrehzahl ermittelt,
bei der die bestimmte Füllhöhe größer ist, als die vorbestimmte Füllhöhe.
[0022] Die Füllhöhe von Wasser in dem Laugenbehälter während der Erhöhung der Trommeldrehzahl
wird kontinuierlich oder in vorbestimmten Abständen beispielsweise unter Verwendung
eines Drucksensors bestimmt. Bevorzugt wird die Füllhöhe in Millimeter Wassersäule
mit einem im unteren Bereich des Laugenbehälters positionierten Drucksensors gemessen,
bezogen auf die betriebsgemäße Aufstellposition des Waschautomaten. Aus der Abbruchdrehzahl
und der Beladungsmenge kann der Sättigungsgrad der Wäsche ermittelt werden, weil ein
annähernd gleicher Zusammenhang zwischen der Abbruchdrehzahl, Beladungsmenge und Sättigungswert
besteht. Anschließend wird der weitere Abtropfsättigungswert mittels der Menge an
zugeführtem Wasser, des ermittelten Sättigungswertes und der ermittelten Beladungsmenge
ermittelt. Die Menge an dem Laugenbehälter zugeführtem Wasser kann beispielsweise
mittels eines Volumenstromzählers ermittelt werden. Der hier verwendete Begriff "Wasser"
schließt auch wasserhaltige Flüssigkeiten wie Waschflüssigkeit und/oder Lauge ein,
bei denen das Wasser mit einer oder mehreren weiteren Komponenten gemischt ist. Positions-
und Richtungsangaben beziehen sich auf die betriebsgemäße Aufstellposition des Waschautomaten.
[0023] In einer bevorzugten Ausführungsform wird der weitere Abtropfsättigungswert anhand
der Formel (1) ermittelt:

[0024] Der Abtropfsättigungswert wird in der Einheit l/kg (Liter pro Kilogramm) ermittelt.
[0025] Der Sättigungswert ist ein Wert, der einen Sättigungsgrad der Wäsche in der Wäschetrommel
mit Wasser angibt. Bevorzugt wird zur Ermittlung des Sättigungswerts der Sättigungswert
als Funktion der Abbruchdrehzahl und der ermittelten Beladungsmenge aus einem Datenspeicher
des Waschautomaten ausgelesen.
[0026] Wenn die Trommeldrehzahl während der Erhöhung der Trommeldrehzahl eine vorbestimmte
Enddrehzahl erreicht, d.h. gleich zu der vorbestimmten Enddrehzahl ist, und die bestimmte
Füllhöhe gleich oder kleiner als die vorbestimmte Füllhöhe ist, wird bevorzugt eine
weitere Wassermenge dem Laugenbehälter zugeführt und werden das Drehen der Wäschetrommel
unter Erhöhung der Trommeldrehzahl, Bestimmen der Füllhöhe von Wasser in dem Laugenbehälter
während der Erhöhung der Trommeldrehzahl und Ermitteln der Abbruchdrehzahl wiederholt.
Die Schritte werden so lange wiederholt, bis die Abbruchdrehzahl ermittelt werden
kann, d.h., bis die bestimmte Füllhöhe größer ist als die vorbestimmte Füllhöhe. Die
vorbestimmte Enddrehzahl ist vorzugsweise die technisch mögliche Enddrehzahl des Waschautomaten.
[0027] In einer bevorzugten Ausführungsform gibt der ermittelte Abtropfsättigungswert oder
ermittelte weitere Abtropfsättigungswert den Wassergehalt in der Wäsche an, welcher
bei einer Trommeldrehzahl von 40 min
-1 maximal ist und bei dem sich in der Wäschetrommel befindendes Wasser in der Wäschetrommel
bleibt. Mit der Formulierung "bei dem sich in der Wäschetrommel befindendes Wasser
in der Wäschetrommel bleibt" ist gemeint, dass kein Wasseraustritt aus einer Mantelfläche
der Wäschetrommel stattfindet.
[0028] Bevorzugt wird die dem Laugenbehälter zugeführte Wassermenge ermittelt. Dies kann
beispielsweise mittels eines Volumenstromzählers realisiert werden.
[0029] In einer bevorzugten Ausführungsform wird der ermittelte weitere Abtropfsättigungswert
einem angewähltem Waschprogramm zugordnet und gespeichert. Alternativ oder zusätzlich
wird bevorzugt die ermittelte Beladungsmenge ebenfalls dem angewählten Waschprogramm
zugeordnet und gespeichert. Damit kann einerseits das Waschverhalten des Waschautomatennutzers
dokumentiert werden. Andererseits können die gespeicherten und zugeordneten Daten
weiterhin zur Ermittlung des Abtropfsättigungswertes und/oder der Beladungsmenge herangezogen
werden.
[0030] Die Erfindung betrifft ferner einen Waschautomaten mit einem Laugenbehälter, einer
Wäschetrommel und einer Steuereinrichtung, welche eingerichtet ist, die vorstehende
Wasserzulaufsteuerung gemäß einer oder mehreren der beschriebenen Ausführungsformen
zu steuern.
[0031] Bei dem Waschautomaten kann es sich um eine Waschmaschine oder ein Kombigerät beispielsweise
einen Waschtrockner handeln.
[0032] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- Fig. 1
- eine skizzierte, schematische und nicht-maßstabsgerechte Teil-Darstellung eines Waschautomaten.
[0033] Fig. 1 zeigt eine skizzierte, schematische und nicht-maßstabsgerechte Teil-Darstellung
eines Waschautomaten. Der Waschautomat 1 weist einen Laugenbehälter 2 zur Aufnahme
von Wasser (nicht gezeigt) und eine Wäschetrommel 3 zur Aufnahme von Wäsche 5 auf.
Der Laugenbehälter 2 ist mit einem Wasserzulauf gekoppelt, der einen Einspülkasten
8 und ein den Einspülkasten 8 und den Laugenbehälter 2 verbindenden Schlauch 9 aufweist.
Weiterhin ist der Laugenbehälter 2 mit einer Ablaufeinrichtung 6 gekoppelt, über die
Wasser aus dem Waschautomaten 1 entfernt werden kann. Weiterhin ist im unteren Bereich
des Laugenbehälters 2, bezogen auf die betriebsgemäße Aufstellposition des Waschautomaten
1, ein Drucksensor 10 zum Sensieren eines Druckwerts bzw. einer Füllhöhe von Wasser
im Laugenbehälter 2 angeordnet.
[0034] Im unteren Bereich des Laugenbehälters 2, bezogen auf die betriebsgemäße Aufstellposition
des Waschautomaten 1, ist optional ferner ein Heizelement 10 zum Aufheizen sich im
Laugenbehälter 2 befindenden Wassers angeordnet. Das Aufheizen der Waschflüssigkeit
kann aber auch auf andere Weisen realisiert werden, die hier nicht dargestellt sind.
Optional aber nicht notwendigerweise weist der Waschautomat weiterhin eine Umfluteinrichtung
4 auf, die ausgelegt ist, Wasser aus einem unteren Bereich des Laugenbehälters 2 in
einen oberen Bereich des Laugenbehälters 2 zu fördern, bezogen auf die betriebsgemäße
Aufstellposition des Waschautomaten 1.
[0035] In einer ersten Variante wird insbesondere bei Betrieb eines Feuchtwaschverfahrens
ein vom Nutzer angewähltes Waschprogramm gestartet. Es wird eine Beladungsmenge an
Wäsche 5 in der Wäschetrommel 3 ermittelt. Weiterhin wird ein Abtropfsättigungswert,
der ein Wasserbindevermögen der Wäsche 5 definiert, mittels Berechnen eines Mittelwertes
aus gespeicherten Abtropfsättigungswerten ermittelt, die dem angewählten Waschprogramm
zugeordnet sind. Anschließend wird eine Basiswassermenge in einer Menge zugeführt,
die von der ermittelten Beladungsmenge und dem ermittelten Abtropfsättigungswert abhängt.
Wenn nötig, wird weiteres Wasser nachgetankt. Das Nachtanken kann in Abhängigkeit
einer gemessenen Füllhöhe des Wassers in dem Laugenbehälter nach dem Zuführen der
Basiswassermenge oder bevorzugt in Abhängigkeit eines weiteren Abtropfsättigungswertes
durchgeführt werden. Zur Ermittlung des weiteren Abtropfsättigungswertes wird die
Wäschetrommel 3 unter Erhöhung der Trommeldrehzahl gedreht, wobei währenddessen eine
Füllhöhe von Wasser in dem Laugenbehälter 2 kontinuierlich oder in vorbestimmten Abständen
bestimmt wird. Wenn die bestimmte Füllhöhe größer als eine vorbestimmte Füllhöhe ist,
wird eine Abbruchdrehzahl ermittelt, bei der die bestimmte Füllhöhe größer ist als
eine vorbestimmte Füllhöhe.
[0036] Wenn die technisch mögliche Enddrehzahl des Waschautomaten 1 erreicht wird, ohne
dass die bestimmte Füllhöhe größer ist als die vorbestimmte Füllhöhe, wird die Wäschetrommel
3 zum Stillstand gebracht. Dann wird dem Laugenbehälter 2 erneut Wasser zugeführt,
wird die Wäschetrommel 3 unter Erhöhung der Trommeldrehzahl erneut gedreht und wird
die Füllhöhe von Wasser in dem Laugenbehälter 2 kontinuierlich oder in vorbestimmten
Abständen während der Drehzahlerhöhung erneut bestimmt. Diese Schritte werden, wenn
nötig, wiederholt, bis die bestimmte Füllhöhe größer ist als die vorbestimmte Füllhöhe
ist, so dass die Abbruchdrehzahl ermittelt werden kann. Nach Ermitteln der Abbruchdrehzahl
wird der Sättigungswert der Wäsche 5, welcher einen Sättigungsgrad der Wäsche 5 mit
Wasser angibt, mittels der ermittelten Abbruchdrehzahl und der ermittelten Beladungsmenge
ermittelt. Der Sättigungswert wird als Funktion der Abbruchdrehzahl und der Beladungsmenge
aus einem Datenspeicher (nicht gezeigt) des Waschautomaten 1 ausgelesen. Anschließend
wird der weitere Abtropfsättigungswert mittels der Menge an zugeführtem Wasser, des
ermittelten Sättigungswertes und der ermittelten Beladungsmenge ermittelt, wobei der
weitere Abtropfsättigungswert gleich ist zu der Menge an zugeführtem Wasser geteilt
durch (Beladungsmenge mal Sättigungswert). Der weitere Abtropfsättigungswert wird
dem angewählten Waschprogramm zugeordnet und gespeichert. Auch die ermittelte Beladungsmenge
wird dem angewählten Waschprogramm zugeordnet und gespeichert.
[0037] In einer zweiten Variante wird insbesondere bei Betrieb eines Feuchtwaschverfahrens
ein vom Nutzer angewähltes Waschprogramm gestartet. Es wird eine Beladungsmenge an
Wäsche 5 in der Wäschetrommel 3 ermittelt, dem angewählten Waschprogramm zugeordnet
und gespeichert. Weiterhin wird ein Abtropfsättigungswert, der ein Wasserbindevermögen
der Wäsche 5 definiert, abgerufen, der bei der letzten Durchführung des angewählten
Waschprogramms mittels Berechnen eines Mittelwertes aus gespeicherten Abtropfsättigungswerten
ermittelt worden ist, die dem angewählten Waschprogramm zugeordnet sind. Anschließend
wird eine Basiswassermenge in einer Menge zugeführt, die von der ermittelten Beladungsmenge
und dem abgerufenen Abtropfsättigungswert abhängt.
[0038] Wenn nötig, wird weiteres Wasser nachgetankt. Das Nachtanken kann in Abhängigkeit
einer gemessenen Füllhöhe des Wassers in dem Laugenbehälter nach dem Zuführen der
Basiswassermenge oder bevorzugt in Abhängigkeit eines weiteren Abtropfsättigungswertes
durchgeführt werden. Zur Ermittlung des weiteren Abtropfsättigungswertes wird die
Wäschetrommel 3 unter Erhöhung der Trommeldrehzahl gedreht, wobei währenddessen eine
Füllhöhe von Wasser in dem Laugenbehälter 2 kontinuierlich oder in vorbestimmten Abständen
bestimmt wird. Wenn die bestimmte Füllhöhe größer als eine vorbestimmte Füllhöhe ist,
wird eine Abbruchdrehzahl ermittelt, bei der die bestimmte Füllhöhe größer ist als
eine vorbestimmte Füllhöhe. Wenn die technisch mögliche Enddrehzahl des Waschautomaten
1 erreicht wird, ohne dass die bestimmte Füllhöhe größer ist als die vorbestimmte
Füllhöhe, wird die Wäschetrommel 3 zum Stillstand gebracht. Dann wird dem Laugenbehälter
2 erneut Wasser zugeführt, wird die Wäschetrommel 3 unter Erhöhung der Trommeldrehzahl
erneut gedreht und wird eine Füllhöhe von Wasser in dem Laugenbehälter 2 kontinuierlich
oder in vorbestimmten Abständen während der Drehzahlerhöhung erneut bestimmt. Diese
Schritte werden, wenn nötig, wiederholt, bis die bestimmte Füllhöhe größer ist als
die vorbestimmte Füllhöhe ist, so dass die Abbruchdrehzahl ermittelt werden kann.
[0039] Nach Ermitteln der Abbruchdrehzahl wird der Sättigungswert der Wäsche 5, welcher
einen Sättigungsgrad der Wäsche 5 mit Wasser angibt, mittels der ermittelten Abbruchdrehzahl
und der ermittelten Beladungsmenge ermittelt. Der Sättigungswert wird als Funktion
der Abbruchdrehzahl und der Beladungsmenge aus einem Datenspeicher (nicht gezeigt)
des Waschautomaten 1 ausgelesen.
[0040] Anschließend wird der weitere Abtropfsättigungswert mittels der Menge an zugeführtem
Wasser, des ermittelten Sättigungswertes und der ermittelten Beladungsmenge ermittelt,
wobei der weitere Abtropfsättigungswert gleich ist zu der Menge an zugeführtem Wasser
geteilt durch (Beladungsmenge mal Sättigungswert). Der weitere Abtropfsättigungswert
wird dem angewählten Waschprogramm zugeordnet und gespeichert. Anschließend wird der
Abtropfsättigungswert mittels Berechnen eines Mittelwertes aus gespeicherten Abtropfsättigungswerten
ermittelt, die dem angewählten Waschprogramm zugeordnet sind, dem angewählten Waschprogramm
zugeordnet und gespeichert, so dass der ermittelte Abtropfsättigungswert bei erneutem
Starten des angewählten Waschprogramms abrufbar ist. D.h., wenn der Nutzer das Waschprogramm
erneut anwählt, um erneut Wäsche 5 in dem Waschautomaten 1 mit diesem Wachprogramm
zu waschen, wird eine Beladungsmenge an Wäsche 5 in der Wäschetrommel 3 erneut ermittelt
und Wasser in einer Menge zugeführt, die von der erneut ermittelten Beladungsmenge
und dem zuletzt gespeicherten Abtropfsättigungswert abhängt, der am Ende der letzten
Durchführung des Waschprogramms ermittelt und gespeichert wurde.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 1
- Waschautomat
- 2
- Laugenbehälter
- 3
- Wäschetrommel
- 4
- Umfluteinrichtung
- 5
- Wäsche
- 6
- Ablaufeinrichtung
- 7
- Heizelement
- 8
- Einspülkasten
- 9
- Schlauch
- 10
- Drucksensor
1. Wasserzulaufsteuerung für einen Waschautomaten (1) mit einem Laugenbehälter (2) und
einer Wäschetrommel (3), mit den Schritten
- Ermitteln einer Beladungsmenge an Wäsche (5) in der Wäschetrommel (3); und
- Ermitteln eines Abtropfsättigungswertes, der ein Wasserbindevermögen der Wäsche
(5) definiert, mittels Berechnen eines Mittelwertes aus gespeicherten Abtropfsättigungswerten,
die einem angewählten Waschprogramm zugeordnet sind.
2. Wasserzulaufsteuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei dem Berechnen eines Mittelwertes aus gespeicherten Abtropfsättigungswerten, die
dem angewählten Waschprogramm zugeordnet sind, die gespeicherten und dem angewählten
Wachprogramm zugeordneten Abtropfsättigungswerte berücksichtigt werden, die innerhalb
eines vorbestimmten Werte-Bereichs liegen, und die gespeicherten und dem angewählten
Wachprogramm zugeordneten Abtropfsättigungswerte unberücksichtigt bleiben, die außerhalb
des vorbestimmten Werte-Bereichs liegen.
3. Wasserzulaufsteuerung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die ermittelte Beladungsmenge dem angewählten Waschprogramm zugeordnet wird und die
zugeordnete Beladungsmenge gespeichert wird.
4. Wasserzulaufsteuerung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ermitteln einer Beladungsmenge an Wäsche (5) in der Wäschetrommel (3) ein Ermitteln
eines Massenträgheitsmoments der Wäsche (5) oder ein Wiegen der Wäsche (5) in der
Wäschetrommel (3) umfasst.
5. Wasserzulaufsteuerung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Ermitteln der Beladungsmenge an Wäsche (5) in der Wäschetrommel (3) ein Berechnen
eines Mittelwertes aus gespeicherten Beladungsmengen aufweist, die dem angewählten
Waschprogramm zugeordnet sind, wenn eine Fehlermeldung bei oder nach dem Ermitteln
der Beladungsmenge an Wäsche (5) in der Wäschetrommel (3) mittels des Massenträgheitsmoments
der Wäsche (5) oder des Wiegens der Wäsche (5) in der Wäschetrommel (3) generiert
wird.
6. Wasserzulaufsteuerung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Laugenbehälter eine Basiswassermenge in Abhängigkeit des ermittelten Abtropfsättigungswertes
und der ermittelten Beladungsmenge zugeführt wird.
7. Wasserzulaufsteuerung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Zuführen der Basiswassermenge eine Füllhöhe des Wassers in dem Laugenbehälter
gemessen und anschließend Wasser in Abhängigkeit der gemessenen Füllhöhe nachgetankt
wird.
8. Wasserzulaufsteuerung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Zuführen der Basiswassermenge ein weiterer Abtropfsättigungswert ermittelt
wird und Wasser in Abhängigkeit des ermittelten weiteren Abtropfsättigungswertes nachgetankt
wird, wobei das Ermitteln des weiteren Abtropfsättigungswertes folgende Schritte aufweist
Drehen der Wäschetrommel (3) unter Erhöhung der Trommeldrehzahl, Bestimmen einer Füllhöhe
von Wasser in dem Laugenbehälter (2) während der Erhöhung der Trommeldrehzahl, und
Ermitteln einer Abbruchdrehzahl, bei der die bestimmte Füllhöhe größer ist als eine
vorbestimmte Füllhöhe; Ermitteln eines Sättigungswertes der Wäsche (5), welcher einen
Sättigungsgrad der Wäsche (5) mit Wasser angibt, mittels der ermittelten Abbruchdrehzahl
und der ermittelten Beladungsmenge; und Ermitteln des weiteren Abtropfsättigungswertes
mittels der Menge an zugeführtem Wasser, des ermittelten Sättigungswertes und der
ermittelten Beladungsmenge.
9. Wasserzulaufsteuerung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der weitere Abtropfsättigungswert dem angewählten Waschprogramm zugeordnet und gespeichert
wird.
10. Waschautomat (1) mit einem Laugenbehälter (2), einer Wäschetrommel (3) und einer Steuereinrichtung,
welcher eingerichtet ist, eine Wasserzulaufsteuerung nach einem der Ansprüche 1 bis
9 zu steuern.