[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Dosiereinrichtung für einen Zusatz von festen
Abrasivmitteln in den Schneidstrahl von Wasserstrahl-Schneidanlagen.
[0002] Wasserstrahl-Schneidanlagen sind aus dem Stand der Technik dem Fachmann bekannt.
Wasser wir dabei meist mittels Druckübersetzer auf Drücke von bis zu 6000 bar und
höher gebracht und durch eine Düse getrieben. In der Düse wird dem Wasser eine hohe
Geschwindigkeit vermittelt, so dass der austretende Wasserstrahl eine hohe Energie
aufweist und zum Schneiden von Werkstücken verwendbar ist.
[0003] Ein Wasserstrahl kann grundsätzlich zum Schneiden der meisten Werkstoffe eingesetzt
werden.
[0004] Für spröde und harte Werkstoffe ist es bekannt, dem Wasserstrahl ein Abrasivmittel
beizumischen. Dabei wird der Austrittsdüse eine Mischkammer zur Einbringung von Abrasivmaterial
in den Wasserstrahl nachgeordnet. Ein Einbringen von feinkörnigem Abrasivmaterial
erfolgt im Wesentlichen durch ein Einsaugen in den beziehungsweise durch den Wasserstrahl
aus einem Vorrat oder einem Zwischenbehälter.
[0005] Zum Schneiden einer Reihe von Materialien ist ein Zusatz von Abrasivmittel zum Schneidstrahl
notwendig, wobei eine erforderliche Menge von Abrasivmittel auf die jeweilige Schneidanwendung
auszurichten ist.
[0006] Eine Mengenregelung für Abrasivmittel in Sandform, beispielsweise feiner Granatsand,
erfolgt zumeist durch übliche Einrichtungen mit bewegten Teilen. Dabei ist unvermeidbar,
dass Sandteilchen in den Antriebsbereich derartiger Einrichtungen gelangen und Reibungsprobleme
und/oder Verschleißprobleme der Komponenten verursachen. Weiters kann auch eine Überfüllung
von Messvertiefungen der Einrichtung, insbesondere bei einer Inbetriebsetzung oder
Unterbrechung der Mengenregelung zu Schwierigkeiten führen.
[0007] Es ist nun Aufgabe der Erfindung, eine Dosiereinrichtung für den Zusatz von festen
Abrasivmitteln in den Schneidstrahl von Wasserstrahl-Schneidanlagen zu schaffen, welche
obige Nachteile überwindet und eine sichere Mengenregelung mit erforderlicher Dosiergenauigkeit
gewährleistet.
[0008] Die Aufgabe wird bei einer Einrichtung der eingangs genannten Art durch eine Verwendung
mindestens eines steuerbaren Quetschventiles gelöst.
[0009] Quetschventile sind zum Stand der Technik zu zählen und werden gegebenenfalls als
Absperrmittel in Flüssigtransportleitungen, in der chemischen Industrie, in der Lebensmittelverarbeitung,
der Biotechnologie und dergleichen eingesetzt.
[0010] Es war jedoch für einen Fachmann überraschend, das Quetschventile für feste Abrasivmittel
in Pulverform vorteilhaft verwendbar sind.
[0011] Es hat sich gezeigt, dass in günstiger Weise auch bei scharfkantigen harten Abrasivmittelkörnern
ein Verschleiß beziehungsweise eine Abnützung des elastischen Werkstoffes im Quetschbereich
des Schlauches äußerst gering ist.
[0012] Weiters tritt im Abdichtbereich und im Bereich der Zuführung des Abrasivmittels keine
Verblockung auf, so dass unmittelbar nach einem Offenstellen des Quetschventiles ein
gewünschter Durchfluss an Abrasivmittel erfolgt.
[0013] Gemäß der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn in Durchsatzrichtung vorgeordnet das/die
Quetschventil(e) jeweils ein Mittel zur Kontrolle beziehungsweise Bestimmung der Durchsatzmenge
an Abrasivmittel und nachgeordnet einen Schlauchkörper aus elastischem Werkstoff,
welcher durch Druckstücke beziehungsweise Druckfläche in abdichtender Weise verformbar
ist, aufweist(en).
[0014] Durch diese Gestaltung des(der) Quetschventiles(e) wird beim Öffnen desselben(derselben)
die vor dem Quetschteil angesammelte Menge an Abrasivkörnern unmittelbar freigesetzt,
so dass eine vorgesehene Durchsatzmenge kurzzeitig erreichbar ist.
[0015] Wenn das(die) Quetschventil(e) nach Ausfall der Steuerung selbsttätig den geschlossenen
Zustand aufweist(en), ist in vorteilhafter Weise sichergestellt, dass kein Abrasivmittel
zur Wasserstrahldüse gefördert wird und bei Rückschlag des Wassers dieses nicht in
die Abrasivmittelkanäle eindringen kann. Eine Steuerung erfolgt üblicherweise elektrisch
beziehungsweise elektronisch, so dass gegebenenfalls bei Steuer-Stromausfall und/oder
Abschaltung der Schneidstrahlausbildung auch eine Zufuhr von Abrasivmittel in den
Schneidbereich unterbrochen ist.
[0016] Bei Wasserstrahl-Schneideinrichtungen für unterschiedliche Dicken und Arten eines
flächigen Schneidgutes kann es von Vorteil sein, wenn die Dosiereinrichtung zur mengenmäßigen
Abstimmung aus mehreren parallel betreibbaren steuerbaren Quetschventilen mit unterschiedlichen
Durchsatzmengen an Abrasivmittel gebildet ist. Derart kann eine Abrasivmittelbeaufschlagung
des Schneidstrahles für optimale Schneidparameter eingestellt werden.
[0017] Anhand eines prinzipiell dargestellten Beispiels eines Quetschventiles soll eine
erfindungsgemäße Verwendung desselben näher dargestellt werden.
[0018] Zur leichteren Zuordnung der Teile kann eine in Folge angegebene Bezugszeichenliste
dienen:
- 1
- Quetschventil
- 2
- Mittel zur Kontrolle bzw. Bestimmung der Durchsatzmenge
- 3
- Schlauchkörper
- 4
- Quetschkörper
- 41
- Druckstück
- 42
- Druckfläche
- 411
- Feder
- D
- Durchsatzrichtung
- S
- Steuerung des Ventiles
- F
- Federkraft
[0019] Von einem Vorratsgefäß wird Abrasivmittel bereitgestellt und über ein oder mehrere
Quetschventil(e) 1 in Durchsatzrichtung D einer Mischkammer einer Wasserstrahl - Schneiddüse
zugeführt.
[0020] In Durchsatzrichtung D ist im Quetschventil 1 ein Mittel 2 zur Kontrolle beziehungsweise
Bestimmung der Durchsatzmenge vorgeordnet.
Dieses Mittel 2 zur Erstellung der Durchsatzmenge ist einerseits an einen Vorratsbehälter
oder einem Zwischengefäß für ein Abrasivmittel dicht angeschlossen und weist andererseits
eine gesicherte Verbindung mit einem Schlauchkörper 3 im Quetschkörper 4 des Ventiles
1 auf, welcher Schlauchkörper 3 in der Weiterführung eine Verbindung zur Mischkammer
einer Schneiddüse der Wasserstrahl-Schneidanlage hat.
[0021] Es soll festgehalten werden, dass erfindungsgemäß eine Führung oder Leitung des Abrasivmittels
in Pulverform von einer Bereitstellung bis zur Mischkammer nach der Strahldüse in
einem geschlossenen System erfolgt.
[0022] Eine Regelung oder Unterbrechung des Durchsatzes erfolgt durch eine Verengung oder
Schließung des Innenquerschnittes des Schlauchkörpers 3.
[0023] Eine Verengung oder Schließung des Schlauchkörpers 3 kann mittels eines Quetschkörpers
4 durch Anstellung F eines Druckstückes 41 an eine Druckfläche 42 erfolgen.
[0024] Eine Anstellung F des Druckstückes 41 kann dabei durch eine Feder 411 bewirkt werden,
wobei durch eine Steuerung S das Ausmaß der Anstellung regelbar ist. Somit kann bei
einem Ausfall der Steuerung S des Ventiles dessen geschlossener Zustand erreicht werden
1. Dosiereinrichtung für einen Zusatz von festen Abrasivmitteln in den Schneidstrahl
von Wasserstrahl-Schneidanlagen, gekennzeichnet durch eine Verwendung mindestens eines steuerbaren Quetschventiles.
2. Dosiereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in Durchsatzrichtung (D) vorgeordnet das(die) Quetschventil(e) (1) jeweils ein Mittel
(2) zur Kontrolle beziehungsweise Bestimmung der Durchsatzmenge an Abrasivmittel und
nachgeordnet einen Schlauchkörper (3) aus elastischem Material, welcher durch Druckstücke
(41) beziehungsweise Druckfläche (42) eines Quetschkörpers (4) in abdichtender Weise
verformbar ist, aufweisen.
3. Dosiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das(die) Quetschventil(e) (1) nach Ausfall der Steuerung (S) selbsttätig, vorzugsweise
durch Federkraft (F), den geschlossenen Zustand aufweisen.
4. Dosiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosiereinrichtung aus mehreren parallel betreibbaren steuerbaren Quetschventilen
(1) mit unterschiedlichen Durchsatzmengen an Abrasivmittel gebildet ist.