[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anschlussvorrichtung zum Anschluss eines
technischen Gewebes an eine Kedernut, umfassend einen Keder mit einem im Wesentlichen
kreisförmigen Querschnitt, der in die Kedernut einsetzbar ist, sowie eine Kederfahne,
die mit dem Keder verbunden ist und für eine Befestigung des technischen Gewebes eingerichtet
ist. Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung ein Kedersystem, umfassend
eine Kedernut und eine Anschlussvorrichtung, die in die Kedernut einsetzbar ist und
an der ein technisches Gewebe befestigt ist.
[0002] Kedersysteme der eingangs genannten Art mit einer gattungsgemäßen Anschlussvorrichtung
sind aus dem Stand der Technik in unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt. Die
Anschlussvorrichtung weist einen Keder mit einer Kederfahne auf, an der ein technisches
Gewebe, wie zum Beispiel ein Markisentuch einer Markise oder eine Plane, befestigt
werden kann. Der Keder wird bei der Montage seitlich in einen Längsschlitz einer Kedernut
eingeführt, so dass sich die Kederfahne mit dem daran angebrachten technischen Gewebe
durch den Längsschlitz der Kedernut hindurch nach außen erstreckt. Die Montage der
Anschlussvorrichtung ist relativ schwierig und zeitaufwändig, da die Anbringung des
Keders von der Stirnseite der Kedernut her erfolgt. Häufig ist es daher erforderlich,
die mit der Kedernut ausgestattete Anlage zunächst zu demontieren, bevor eine Montage
des Keders überhaupt erst möglich ist. Dieses ist insbesondere bei schwer zugänglichen
Anlagen ein gravierender Nachteil.
[0003] Die vorliegende Erfindung macht es sich daher zur Aufgabe, eine Anschlussvorrichtung
sowie ein Kedersystem der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, die eine
besonders einfache Montage der Anschlussvorrichtung in einer Kedernut ermöglichen.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe liefern eine Anschlussvorrichtung der eingangs genannten
Art mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 sowie ein gattungsgemäßes
Kedersystem mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 14. Die Unteransprüche
betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
[0005] Eine erfindungsgemäße Anschlussvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass der Keder
aus einem elastisch verformbaren Werkstoff hergestellt ist und so dimensioniert ist,
dass er bei der Montage derart zusammengedrückt werden kann, dass er durch einen Längsschlitz
der Kedernut hindurchgeführt werden kann und dadurch in die Kedernut eingesetzt werden
kann, so dass der Keder die Anschlussvorrichtung in der Kedernut sichern kann. Nach
dem Einsetzen des Keders in die Kedernut kann die Anschlussvorrichtung auf einfache
Weise in Längsrichtung der Kedernut verschoben werden, so dass zum Beispiel eine Zentrierung
beziehungsweise Verschiebung des technischen Gewebes nach der Montage problemlos möglich
ist.
[0006] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Anschlussvorrichtung besteht darin, dass
der Anschluss des Keders an die Kedernut von vorne quer zur Längsrichtung des Längsschlitzes
und nicht - wie im Stand der Technik üblich - von der Stirnseite der Kedernut her
erfolgt. Da keine Demontage der mit der Kedernut ausgestatteten Anlage erfolgen muss,
bevor der Keder der Anschlussvorrichtung in die Kedernut eingesetzt werden kann, ergibt
sich eine deutliche Zeit- und Kostenersparnis bei der Montage. Durch die werkzeuglose
Montage von vorne können darüber hinaus in vorteilhafter Weise Verschmutzungen und/oder
Beschädigungen des technischen Gewebes verhindert werden, die durch ein seitliches
Einschieben des Keders mit dem an der Kederfahne befestigten technischen Gewebe in
die Kedernut hervorgerufen werden können. Durch die besondere Art der Montage ist
die erfindungsgemäße Anschlussvorrichtung auch für eine Verwendung in schwer zugänglichen
Anlagen geeignet.
[0007] In einer bevorzugten Ausführungsform kann der Keder als Vollkörper ausgebildet sein.
In einer alternativen Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass der Keder als Hohlkörper
ausgebildet ist. Diese Ausgestaltung ermöglicht ein leichteres Zusammendrücken des
Keders bei der Montage. Ein weiterer Vorteil im Vergleich zu der Ausbildung des Keders
als Vollkörper ist die Materialersparnis bei der Herstellung.
[0008] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann der Keder durch ein Seil gebildet
sein. Dieses Seil kann insbesondere auch geflochten ausgeführt sein.
[0009] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass der Keder
aus Kunststoff, insbesondere aus Polyvinylchlorid, hergestellt ist.
[0010] Vorzugsweise kann die Kederfahne einen ersten Anschlussabschnitt aufweisen, der mit
dem technischen Gewebe zumindest abschnittsweise verschweißbar ist. In einer bevorzugten
Ausführungsform besteht die Möglichkeit, dass die Kederfahne einen zweiten Anschlussabschnitt
aufweist, der mit dem technischen Gewebe zumindest abschnittsweise vernähbar ist.
Die beiden vorstehend beschriebenen Befestigungsarten ermöglichen einen sicheren Halt
des technischen Gewebes an der Kederfahne. Grundsätzlich ist auch eine Kombination
dieser beiden Befestigungsarten denkbar, um das technische Gewebe an der Kederfahne
zu befestigen. Das bedeutet, dass das technische Gewebe abschnittsweise mit dem ersten
Anschlussabschnitt verschweißt ist und abschnittsweise mit dem zweiten Anschlussabschnitt
vernäht ist.
[0011] Vorzugsweise kann die Kederfahne ein erstes Kedergewebe und ein zweites Kedergewebe
aufweisen, die abschnittsweise stoffschlüssig miteinander verbunden, insbesondere
miteinander verschweißt oder verklebt, sind. Das Verschweißen der beiden Kedergewebe
hat sich dabei als besonders vorteilhaft erwiesen.
[0012] In einer bevorzugten Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass jedes der beiden Kedergewebe
eine Kunststoffbeschichtung aus einem thermoplastischen Kunststoff, insbesondere aus
Polyvinylchlorid, aufweist. Durch diese Maßnahme können die beiden Kedergewebe durch
lokales Aufschmelzen und anschließendes Aneinanderdrücken besonders einfach miteinander
verschweißt werden. Das Verschweißen der Kunststofflagen der beiden Kedergewebe kann
zum Beispiel durch Heißluftschweißen, Heizkeilschweißen, Hochfrequenzschweißen, Ultraschallschweißen
oder Laserdurchstrahlschweißen erfolgen.
[0013] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann die Kederfahne einen ersten Gewebeabschnitt
umfassen, der sich um eine Außenseite des Keders herum erstreckt und stoffschlüssig
mit diesem verbunden ist, insbesondere mit diesem verschweißt oder verklebt ist. Durch
diese Maßnahme können der Keder und die Kederfahne sehr einfach miteinander verbunden
werden.
[0014] Vorzugsweise kann die Kederfahne einen Verbindungssteg aufweisen, über den der Keder
mit demjenigen Teil der Kederfahne, der den ersten Anschlussabschnitt und/oder den
zweiten Anschlussabschnitt umfasst, verbunden ist.
[0015] In einer zweckmäßigen Ausführungsform besteht die Möglichkeit, dass die Kunststoffbeschichtung
des zweiten Kedergewebes abschnittsweise freiliegt und den ersten Anschlussabschnitt
bildet.
[0016] Vorzugsweise kann der zweite Anschlussabschnitt zwischen dem Verbindungssteg und
dem ersten Anschlussabschnitt ausgebildet sein.
[0017] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass das zweite
Kedergewebe an einem dem ersten Anschlussabschnitt gegenüberliegenden Ende freiliegt.
Dadurch wird ein Absatz mit geringerer Materialstärke gebildet, an dem die beiden
Kedergewebe nicht übereinander angeordnet und miteinander verschweißt sind. Dadurch
wird in vorteilhafter Weise erreicht, dass beim Aufwickeln des technischen Gewebes
ein sanfter Übergang entsteht und sich keine Abdrücke des Keders im technischen Gewebe
bilden.
[0018] Ein erfindungsgemäßes Kedersystem zeichnet sich dadurch aus, dass die Anschlussvorrichtung
nach einem der Ansprüche 1 bis 13 ausgebildet ist. Dieses Kedersystem ermöglicht eine
einfache Montage beziehungsweise Demontage der Anschlussvorrichtung mit dem an der
Kederfahne befestigten technischen Gewebe.
[0019] Vorzugsweise kann die Kedernut in einer Tuchwelle, insbesondere in einer Tuchwelle
einer Markise, ausgebildet sein.
[0020] Es kann auch vorgesehen sein, dass die Kedernut in einer Schiene, die insbesondere
aus Metall oder Kunststoff hergestellt ist, ausgebildet ist.
[0021] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der
nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die beiliegende Fig. 1, die einen Schnitt durch eine Anschlussvorrichtung 1 zum
Anschluss eines technischen Gewebes an eine Kedernut zeigt.
[0022] Die Anschlussvorrichtung 1, die Teil eines Kedersystems ist, umfasst einen zusammendrückbaren
Keder 2 sowie eine Kederfahne 3, die mit dem Keder 2 verbunden ist. An der Kederfahne
3 kann - wie weiter unten noch näher erläutert werden wird - ein technisches Gewebe,
wie zum Beispiel ein Markisentuch einer Markise oder eine Plane, befestigt werden.
[0023] Der Keder 2 weist einen im Wesentlichen kreisrunden Querschnitt auf und ist aus einem
elastisch verformbaren Werkstoff hergestellt. Beispielsweise kann der Keder 2 aus
einem elastisch verformbaren Kunststoff, insbesondere aus Polyvinylchlorid (PVC),
hergestellt sein. Der Keder 2 kann zum Beispiel auch durch ein Seil gebildet sein,
das insbesondere geflochten ausgebildet sein kann. In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel
ist der Keder 2 als Vollkörper ausgeführt. In einer alternativen Ausführungsform kann
auch vorgesehen sein, dass der Keder 2 als Hohlkörper ausgebildet ist, um ein Zusammendrücken
des Keders 2 zu vereinfachen und überdies bei der Herstellung Material einzusparen.
[0024] Die Kederfahne 3 umfasst ein erstes flexibles Kedergewebe 30, welches einseitig eine
flächige Kunststoffbeschichtung 31 aufweist, sowie ein zweites flexibles Kedergewebe
32, das einseitig ebenfalls eine flächige Kunststoffbeschichtung 33 aufweist. Die
Kunststoffbeschichtungen 31, 33 der Kedergewebe 30, 32 sind aus einem thermoplastischen
Kunststoff, insbesondere aus Polyvinylchlorid (PVC), hergestellt. Dadurch wird erreicht,
dass die beiden Kedergewebe 30, 32 in einem Schweißprozess durch lokales Aufschmelzen
und Zusammendrücken abschnittsweise stoffschlüssig miteinander verbunden werden können.
Alternativ ist es auch möglich, die beiden Kedergewebe 30, 32 abschnittsweise miteinander
zu verkleben und dadurch stoffschlüssig miteinander zu verbinden.
[0025] Das erste Kedergewebe 30 weist einen ersten Gewebeabschnitt 300 auf, der sich um
eine Außenseite des Keders 2 herum erstreckt und stoffschlüssig mit diesem verbunden
ist. Der erste Gewebeabschnitt 300 kann zum Beispiel mit dem Keder 2 verschweißt sein.
Bei diesem Schweißprozess wird die Kunststoffbeschichtung 31 im Bereich des ersten
Gewebeabschnitts 300 lokal aufgeschmolzen und auf den Keder 2 aufgedrückt, um dadurch
die stoffschlüssige Verbindung des ersten Gewebeabschnitts 300 mit dem Keder 2 zu
erreichen. In einer alternativen Ausführungsform besteht auch die Möglichkeit, dass
der erste Gewebeabschnitt 300 mit dem Keder 2 verklebt wird, um dadurch die stoffschlüssige
Verbindung zu erhalten.
[0026] An den ersten Gewebeabschnitt 300 schließen sich ein zweiter Gewebeabschnitt 301
und ein dritter Gewebeabschnitt 302 des ersten Kedergewebes 30 an. In einem Übergangsbereich
zum ersten Gewebeabschnitt 30 sind der zweite Gewebeabschnitt 301 und der dritte Gewebeabschnitt
302 ebenfalls stoffschlüssig miteinander verbunden und bilden in diesem Bereich einen
Verbindungssteg 303, über den der Keder 2 mit der Kederfahne 3 verbunden ist. Dieses
wird dadurch erreicht, dass die Kunststoffbeschichtungen 31, 33 der beiden Kedergewebe
30, 32 in diesem Bereich ebenfalls miteinander verschweißt beziehungsweise in einer
alternativen Ausführungsvariante miteinander verklebt werden.
[0027] Das zweite Kedergewebe 32 weist einen ersten Gewebeabschnitt 320 auf, über den sich
der zweite Gewebeabschnitt 301 und der dritte Gewebeabschnitt 302 des ersten Kedergewebes
30 hinweg erstrecken. Der erste Gewebeabschnitt 320 des zweiten Kedergewebes 32 wird
bei der Herstellung der Kederfahne 3 mit dem zweiten Gewebeabschnitt 301 und dem dritten
Gewebeabschnitt 302 des ersten Kedergewebes 30 verschweißt, indem die Kunststoffbeschichtungen
31, 33 der beiden Kedergewebe 30, 32 in diesem Bereich thermisch aufgeschmolzen und
anschließend zusammengedrückt werden, um dadurch eine stoffschlüssige Schweißverbindung
zu erhalten. Das Verschweißen kann insbesondere durch Heißluftschweißen, Heizkeilschweißen,
Hochfrequenzschwei-βen, Ultraschallschweißen oder Laserdurchstrahlschweißen erfolgen.
Alternativ ist auch ein Verkleben der beiden Kedergewebe 30, 31 möglich, wobei sich
allerdings ein Verschweißen unter Herstellungsaspekten als vorteilhafter erwiesen
hat. Optional können die beiden Kedergewebe 30, 32 nach der Herstellung der stoffschlüssigen
Verbindung in diesem Bereich zusätzlich abschnittsweise miteinander vernäht sein,
um dadurch eine höhere Stabilität der Verbindung zu erreichen.
[0028] Aus Fig. 1 wird deutlich, dass das zweite Kedergewebe 32 nicht vollständig von dem
zweiten Gewebeabschnitt 301 und dem dritten Gewebeabschnitt 302 des ersten Kedergewebes
30 überdeckt ist. Die Kederfahne 3 weist einen ersten Anschlussabschnitt 34 auf, der
durch den freiliegenden, nicht von dem zweiten Gewebeabschnitt 301 des ersten Kedergewebes
30 überdeckten zweiten Gewebeabschnitt 321 des zweiten Kedergewebes 32 gebildet ist.
Dieser erste Anschlussabschnitt 34 dient dazu, ein technisches Gewebe abschnittsweise
mit der Kederfahne 3 zu verschweißen. Dabei wird die Kunststoffbeschichtung 33 des
zweiten Kedergewebes 32 im Bereich des zweiten Gewebeabschnitts 321 lokal aufgeschmolzen
und mit dem technischen Gewebe zusammengedrückt, so dass diese stoffschlüssig miteinander
verbunden werden können. Diese Schweißverbindung kann insbesondere durch Heißluftschweißen,
Heizkeilschweißen, Hochfrequenzschweißen, Ultraschallschweißen oder Laserdurchstrahlschweißen
hergestellt werden.
[0029] Darüber hinaus weist die Kederfahne 3 einen zweiten Anschlussabschnitt 35 auf, der
durch den zweiten Gewebeabschnitt 301 des ersten Kedergewebes 30 und einen von diesem
überdeckten Bereich des ersten Gewebeabschnitts 320 des zweiten Kedergewebes 32 gebildet
wird. Dieser zweite Anschlussabschnitt 35 ist so ausgebildet, dass das technische
Gewebe abschnittsweise mit diesem vernäht werden kann, um dadurch das technische Gewebe
an der Kederfahne 3 zu befestigen. Diese beiden vorstehend beschriebenen Befestigungsarten
ermöglichen einen sicheren Halt des technischen Gewebes an der Kederfahne 3. Grundsätzlich
ist auch eine Kombination dieser beiden Befestigungsarten denkbar, um das technische
Gewebe an der Kederfahne 3 zu befestigen. Das bedeutet, dass das technische Gewebe
abschnittsweise mit dem ersten Anschlussabschnitt 34 verschweißt wird und darüber
hinaus abschnittsweise mit dem zweiten Anschlussabschnitt 35 vernäht wird.
[0030] Nachfolgend sollen Einzelheiten der Montage der Anschlussvorrichtung 1 in einer Kedernut
eines Kedersystems näher erläutert werden. Die Kedernut kann zum Beispiel ein Teil
einer Kederschiene oder einer Tuchwelle, insbesondere einer Tuchwelle einer Markise,
sein, von der das technische Gewebe von einem Benutzer wahlweise abgewickelt oder
auf diese aufgewickelt werden kann. Die Kedernut weist in an sich bekannter Weise
einen Längsschlitz auf, dessen Breite kleiner als der Außendurchmesser des elastisch
verformbaren Keders 2 ist. Die Materialstärke des ersten Gewebeabschnitts 300 des
ersten Kedergewebes 30 ist in diesem Zusammenhang vernachlässigbar. Der Außendurchmesser
des Keders 2 ist so gewählt, dass er bei der Montage derart zusammengedrückt werden
kann, dass er von vorne (also quer zur Längsrichtung des Längsschlitzes) durch den
Längsschlitz der Kedernut hindurchgeführt werden kann und dadurch in die Kedernut
eingesetzt werden kann.
[0031] Nach dem Einsetzen des Keders 2 in die Kedernut entspannt sich der Keder 2 wieder
reversibel und nimmt wieder seine im Wesentlichen kreisrunde Querschnittsform an.
Der Verbindungssteg 303 erstreckt sich nach der Montage nach außen durch den Längsschlitz
der Kedernut hindurch. Da der Außendurchmesser des Keders 2 größer als die Breite
des Längsschlitzes der Kedernut ist, wird der Keder 2 sicher in der Kedernut gehalten.
Auf diese Weise kann die Anschlussvorrichtung 1 mit dem an der Kederfahne 3 befestigten
technischen Gewebe sehr einfach und schnell an die Kedernut angeschlossen werden.
Nach dem Einsetzen des Keders 2 in die Kedernut kann die Anschlussvorrichtung 1 bei
Bedarf in Längsrichtung der Kedernut verschoben werden, so dass eine Zentrierung beziehungsweise
Verschiebung des technischen Gewebes nach der Montage problemlos möglich ist.
[0032] Ein wesentlicher Vorteil der Anschlussvorrichtung 1 besteht darin, dass der Anschluss
an die Kedernut von vorne quer zur Längsrichtung des Längsschlitzes und nicht - wie
im Stand der Technik üblich - von der Stirnseite der Kedernut her erfolgt. Dadurch
können in vorteilhafter Weise Verschmutzungen und/oder Beschädigungen des technischen
Gewebes verhindert werden, die durch ein seitliches Einschieben der Kederfahne 3 mit
dem daran befestigten technischen Gewebe in die Kedernut hervorgerufen werden können.
Da keine Demontage der mit der Kedernut ausgestatteten Anlage beziehungsweise Tuchwelle
erfolgen muss, bevor der Keder 2 der hier vorgestellten Anschlussvorrichtung 1 in
die Kedernut eingesetzt werden kann, ergibt sich eine deutliche Zeit- und Kostenersparnis
bei der Montage, die in vorteilhafter Weise werkzeuglos erfolgen kann. Bei Bedarf
kann die Anschlussvorrichtung 1 mit dem daran angebrachten technischen Gewebe auf
einfache Weise von vorne ausgetauscht werden. Die Anschlussvorrichtung 1 eignet sich
insbesondere auch sehr gut für verhältnismäßig breite Anlagen sowie für geschlossene
Anlagen. Eine besondere Eignung ergibt sich darüber hinaus auch für schwer zugängliche
Anlagen, wie zum Beispiel für Markisen, die in einer Nische angeordnet sind.
[0033] Da die Kederfahne 3 sowohl eine Verbindung des technischen Gewebes durch Verschweißen
als auch durch Vernähen ermöglicht, kann die Anschlussvorrichtung 1 bei der Konfektionierung
universell eingesetzt werden.
[0034] Wie in Fig. 1 zu erkennen, weist das zweite Kedergewebe 32 in diesem Ausführungsbeispiel
einen dritten Gewebeabschnitt 322 auf, der freiliegt und somit nicht vom zweiten Gewebeabschnitt
302 des ersten Kedergewebes 30 überdeckt ist. In diesem Bereich weist die Kederfahne
3 somit eine verringerte Materialstärke auf. Dadurch wird in vorteilhafter Weise erreicht,
dass sich keine Abdrücke im technischen Gewebe auf den ersten Umwicklungen ergeben.
1. Anschlussvorrichtung (1) zum Anschluss eines technischen Gewebes an eine Kedernut,
umfassend einen Keder (2) mit einem im Wesentlichen kreisförmigen Querschnitt, der
in die Kedernut einsetzbar ist, sowie eine Kederfahne (3), die mit dem Keder (2) verbunden
ist und für eine Befestigung des technischen Gewebes eingerichtet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Keder (2) aus einem elastisch verformbaren Werkstoff hergestellt ist und so dimensioniert
ist, dass er bei der Montage derart zusammengedrückt werden kann, dass er durch einen
Längsschlitz der Kedernut hindurchgeführt werden kann und dadurch in die Kedernut
eingesetzt werden kann, so dass der Keder (2) die Anschlussvorrichtung (1) in der
Kedernut sichern kann.
2. Anschlussvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Keder (2) als Vollkörper ausgebildet ist.
3. Anschlussvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Keder (2) als Hohlkörper ausgebildet ist.
4. Anschlussvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Keder (2) durch ein Seil gebildet ist.
5. Anschlussvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kederfahne (3) einen ersten Anschlussabschnitt (34) aufweist, der mit dem technischen
Gewebe zumindest abschnittsweise verschweißbar ist.
6. Anschlussvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kederfahne (3) einen zweiten Anschlussabschnitt (35) aufweist, der mit dem technischen
Gewebe zumindest abschnittsweise vernähbar ist.
7. Anschlussvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kederfahne (3) ein erstes Kedergewebe (30) und ein zweites Kedergewebe (32) aufweist,
die abschnittsweise stoffschlüssig miteinander verbunden, insbesondere miteinander
verschweißt oder verklebt, sind.
8. Anschlussvorrichtung (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass jedes der beiden Kedergewebe (30, 32) eine Kunststoffbeschichtung (31, 33) aus einem
thermoplastischen Kunststoff, insbesondere aus Polyvinylchlorid, aufweist.
9. Anschlussvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kederfahne (3) einen ersten Gewebeabschnitt (300) umfasst, der sich um eine Außenseite
des Keders (2) herum erstreckt und stoffschlüssig mit diesem verbunden ist, insbesondere
mit diesem verschweißt oder verklebt ist.
10. Anschlussvorrichtung (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kederfahne (3) einen Verbindungssteg (303) aufweist, über den der Keder mit demjenigen
Teil der Kederfahne (3), der den ersten Anschlussabschnitt (34) und/oder den zweiten
Anschlussabschnitt (35) umfasst, verbunden ist.
11. Anschlussvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffbeschichtung (33) des zweiten Kedergewebes (32) abschnittsweise freiliegt
und den ersten Anschlussabschnitt (34) bildet.
12. Anschlussvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Anschlussabschnitt (35) zwischen dem Verbindungssteg (303) und dem ersten
Anschlussabschnitt (34) ausgebildet ist.
13. Anschlussvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Kedergewebe (32) an einem dem ersten Anschlussabschnitt (34) gegenüberliegenden
Ende freiliegt.
14. Kedersystem, umfassend eine Kedernut und eine Anschlussvorrichtung (1), die in die
Kedernut einsetzbar ist und an der ein technisches Gewebe befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14 ausgebildet ist.
15. Kedersystem nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Kedernut in einer Tuchwelle, insbesondere in einer Tuchwelle einer Markise, ausgebildet
ist und/oder dass die Kedernut in einer Schiene, die insbesondere aus Metall oder
Kunststoff hergestellt ist, ausgebildet ist.