[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Scheibenverbund, insbesondere für Kühlmöbel
sowie einzelne Merkmale derselben, wobei die nachfolgend beschriebenen Merkmale in
beliebiger Kombination Teil der Erfindung sind, sofern hierdurch keine technischen
Widersprüche entstehen.
[0002] Ferner sei darauf hingewiesen, dass die einzelnen Aspekte auch bei Warenpräsentationsmöbeln
verwirklicht werden können, die nicht der Kühlung von Waren, wie z. B. Lebensmitteln,
dienen. Die einzelnen Merkmale können also auch bei Warenpräsentationsmöbeln realisiert
werden, die nicht als Kühlmöbel dienen.
[0003] Generell sind im Stand der Technik Kühlmöbel bekannt, die um vertikale Schwenkachsen
verschwenkbare Türen aufweisen, wobei die Türen vorzugsweise transparent ausgebildet
sind und eine oder mehrere miteinander verbundene transparente Glasscheiben umfassen.
[0004] Derartige Türen besitzen ein unteres und ein oberes Schwenklager oder stehen mit
einem solchen in Verbindung. Während die unteren Türlager in der Regel ortsfest fixiert
sind (z. B. an einem Rahmen des Kühlmöbels, an dem auch andere Elemente desselben
direkt oder indirekt fixiert sind), sind die oberen Türlager an oder in einem so genannten
Möbelkopf gelagert oder erstrecken sich jeweils in ein Dreh- bzw. Schwenklager, das
am Möbelkopf angeordnet ist.
[0005] Vorzugsweise erfolgt die Abstützung des Möbelkopfs nach unten lediglich über eine
Rückwand und/oder die beiden äußeren Seitenwände des Kühlmöbels, die links und rechts
von mehreren nebeneinander platzierten Türen angeordnet sind. Zwischen den Türen sind,
auch gemäß der vorliegenden Erfindung, vorzugsweise keine vertikal verlaufenden Stützen
oder Streben vorhanden, da diese den Einblick in den innenliegenden Warenraum beeinträchtigen
würden.
[0006] Die Erfindung betrifft insbesondere die Gestaltung eines Scheibenverbunds, der beispielsweise
bei einem Kühlmöbel als Tür oder Seiten- bzw. Trennwand zum Einsatz kommen kann.
[0007] Der Scheibenverbund umfasst mehrere Glasscheiben (die, wie auch die restlichen zuvor
oder nachfolgend beschriebenen Glasscheiben, transparent oder als Milchglasscheibe
ausgebildet sind).
[0008] Vorzugsweise umfasst der Scheibenverbund zumindest zwei Glasscheiben, die eine gemeinsame
Glasfläche bilden. Die einzelnen Glasscheiben können eben oder auch gebogen ausgebildet
sein. Gleiches gilt für die resultierende Glasfläche. Denkbar ist auch eine Kombination
von wenigstens einer ebenen und einer gebogenen Glasscheibe.
[0009] Die Glasscheiben sind vorzugsweise im Bereich zweier gegenüberliegender Stirnseiten
mit Hilfe eines transparent ausgehärteten Klebers verbunden. Vorzugsweise ist zwischen
den genannten Stirnseiten ausschließlich der genannte Kleber vorhanden und bildet
einen Abstandshalter, der die Scheiben auf definiertem Abstand hält.
[0010] Die Glasscheiben besitzen jeweils eine flächige Innenseite und eine der Innenseite
gegenüberliegende flächige Außenseite, wobei sich die Stirnseiten zwischen der Innenseite
und der Außenseite erstreckt.
[0011] Die Innenseiten der im Bereich der Stirnseiten miteinander verbundenen Glasscheiben
bilden eine gemeinsame Innenfläche, während die Außenseiten eine gemeinsame Außenfläche
bilden.
[0012] Die Begriffe Innenseite bzw. Innenfläche und Außenseite bzw. Außenfläche bedeuten
nicht zwangsweise, dass eine der Seiten bzw. Flächen in eingebautem Zustand nach innen
und die andere nach außen weist. Vielmehr wurden die Begriffe gewählt, um beide Seiten
bzw. Flächen voneinander unterscheiden zu können. Der Scheibenverbund kann also auch
eine Trennwand im Inneren eines Warenraums bilden, wobei die Innenseite bzw. Innenfläche
zu einer Seite des Warenraums zeigt, während die Außenseite bzw. Außenfläche zur anderen
Seite des Warenraums zeigt.
[0013] Vorzugsweise ist im Bereich der miteinander verbundenen Stirnseiten eine Verstärkung
der Verbindung angeordnet, bei der es sich ebenfalls um einen transparent ausgehärteten
Kleber handelt.
[0014] Ebenso ist es denkbar, dass die Verstärkung durch ein Profil gebildet wird, dass,
zumindest größtenteils, aus Kunststoff (vorzugsweise aus einem transparente ausgehärteten
Kunststoff) und/oder Metall besteht. Beispielsweise liegt das Profil als Strangpressprofil
vor. Das Profil kann auf die miteinander verbundenen Scheiben geklebt werden oder
auch in den Kleber eingebettet werden, der, wie oben erwähnt, ebenfalls als Verstärkung
wirkt.
[0015] Die Verstärkung erstreckt sich in Richtung der miteinander verbundenen Stirnseiten
und überdeckt die angrenzenden Innenseiten und/oder Außenseiten des Scheibenverbunds,
vorzugsweise über einen streifenförmigen Bereich, der sich parallel zu den verbundenen
Stirnseiten erstreckt und die angrenzenden Innenseiten und/oder Außenseiten in einer
Breite überdeckt, die einen Betrag zwischen 1 mm und 3 cm aufweist.
[0016] Die Verstärkung erstreckt sich vorzugsweise über den gesamten Verbindungsbereich
der Glasscheiben, wobei die Verstärkung eine Längsausdehnung aufweist, die sich in
Richtung des Verbindungsbereichs erstreckt. Ferner hat die Verstärkung vorzugsweise
eine senkrecht zur Längsausdehnung verlaufende maximale Quererstreckung, die einen
Betrag aufweist, der zwischen 2 mm und 6 cm liegt.
[0017] Vorzugsweise sind die Glasscheiben des Scheibenverbunds derart zueinander angeordnet,
dass sie in einem Winkel aufeinander treffen, der von 180° abweicht. Sind eine der
Glasscheiben oder beide Glasscheiben gebogen, so können die Glasscheiben ebenso in
einem Winkel von 180° aufeinander treffen.
[0018] Vorzugsweise ist die Verstärkung im Querschnitt keilförmig ausgebildet, wobei jeweils
eine Seite des Keils an einer Glasscheibe anliegt und die dritte Seite des Keils einen
Teil der Innenfläche des Scheibenverbunds bildet. Die dritte Seite des Keils kann
in einem Querschnitt eine gerade, eine konvexe oder eine konkave Form aufweisen.
[0019] Die Verstärkung hat vorzugsweise in einem Querschnitt des Scheibenverbunds, der senkrecht
zur Längsausdehnung der Verstärkung verläuft, eine im Wesentlichen dreieckige Form,
wobei die mit jeweils einer Glasscheibe in Kontakt stehende Seite des Dreiecks auch
konvex ausgebildet sein kann, wenn die entsprechende Scheibe einen gebogenen Verlauf
aufweist. Die dritte Seite des Dreiecks, die nicht mit einer Glasscheibe in Kontakt
steht, ist hingegen vorzugsweise eben ausgebildet, wobei auch hier konvexe oder konkave
Formgebungen denkbar sind.
[0020] Die Verstärkung weist also vorzugsweise die Form einer (vom Schweißen her bekannten)
Kehlnaht auf und überdeckt somit die miteinander verbundenen Stirnseiten und angrenzende
Bereiche der Glasscheiben.
[0021] Die Verstärkung kann sich über die gesamte Länge der Verbindung zwischen den Glasscheiben
erstrecken. Ebenso kann die Verstärkung in einem oder beiden Endbereichen der Verbindung
auch fehlen.
[0022] Vorzugsweise erstreckt sich die Verstärkung also über einen Bereich der eine Länge
aufweist, die zwischen 80 % und 100 % der Länge der Verbindung entspricht.
[0023] Der Scheibenverbund umfasst also mehrere, vorzugsweise zwei, Glasscheiben, die eine
gemeinsame Glasfläche bilden, wobei die Glasscheiben jeweils im Bereich zweier aneinander
stoßender Stirnseiten mit Hilfe eines transparent ausgehärteten Klebers verbunden
sind, der sich zwischen die Stirnseiten erstreckt und zusätzlich eine Verstärkung
bildet. Die Verstärkung liegt als Streifen vor, der die Verbindung im Bereich der
Stirnseiten überdeckt und zusätzlich auch einen streifenförmigen Bereich der Innenseiten
beider Glasscheiben überdeckt, wobei die Längsausdehnung des streifenförmigen Bereichs
parallel zur Verbindungsfläche der Stirnseiten verläuft.
[0024] Vorzugsweise erfolgt die Verbindung im Bereich der Stirnseiten ausschließlich mit
Hilfe des genannten Klebers.
[0025] Bei der Herstellung des Scheibenverbunds können die beiden Glasscheiben zunächst
im Bereich der Stirnseiten mittels des Klebers verbunden werden. Nach dessen Aushärtung
wird schließlich die Verstärkung aufgebracht und ausgehärtet bzw. härtet selbstständig
aus (z.B. durch Kontakt mit Luftsauerstoff).
[0026] Vor dem Aufbringen der Verstärkung ist es von Vorteil, wenn die Abschnitte der Glasscheiben,
die später mit der Verstärkung in Kontakt stehen, behandelt werden, um die Haftung
zwischen dem die Verstärkung bildenden Kleber und den Abschnitten zu verbessern.
[0027] Denkbar ist beispielsweise, die genannten Abschnitte unter einer Inertgasatmosphäre
mit Metallpartikel in Kontakt zu bringen, die sich hierbei chemisch mit den Molekülen
der Glasoberfläche verbinden. Dies bewirkt eine Vereinheitlichung der Oberflächenspannung
der Glasscheibe und damit ein verbessertes und gleichmäßigeres Haftvermögen.
[0028] Generell kann ein Kleber zum Einsatz kommen, der vor dem Aushärten dünnflüssig oder
zähflüssig ist und erst nach dem Aushärten eine feste bzw. starre Struktur aufweist.
[0029] Das Aushärten kann mittels Luftkontakt oder mit einer Bestrahlung, z. B. einer UV-Bestrahlung,
erfolgen. Auch kann Mehr- insbesondere Zweikomponentenkleber zum Einsatz kommen, der
zwischen den Glasscheiben automatisch aushärtet.
[0030] Der Scheibenverbund kann als Bestandteil einer Tür, vorzugsweise eines Kühlmöbels,
oder einer Wandung, z. B. einer Zwischen- oder Seitenwandung eines Kühlmöbels, zum
Einsatz kommen. Der Scheibenverbund wird hierfür vorteilhafterweise mit einer oder
mehreren Anbindungen versehen, über die der Scheibenverbund im Kühlmöbel gelagert
oder über die Gelenke bzw. Lager oder Rollen angebracht werden können.
[0031] Generell kann der beschriebene Scheibenverbund auch mit einem weiteren derartigen
Scheibenverbund verbunden sein. Beispielsweise können zwei oder drei derartige Scheibenverbände
in einem Abstand zueinander angeordnet sein und bilden einen nachfolgend als "Scheibenelement"
bezeichneten Verbund aus mehreren Glasscheiben, die einen dazwischenliegenden Hohlraum
begrenzen.
[0032] Zwischen den Scheibenverbänden können ein oder mehrere Abstandshalter vorhanden sein.
Vorzugsweise befinden sich die Abstandshalter im Bereich zweier gegenüberliegenden
Seitenkanten des Scheibenelements und werden insbesondere durch einen Kleber gebildet,
der nach dem Einbringen zwischen jeweils zwei Scheiben der benachbarten Scheibenverbünde
des Scheibenelements eingebracht wurde. In die Abstandshalter können gebogene oder
geknickte Verstärkungselemente, vorzugsweise aus Kunststoff und/oder Metall, eingeklebt
sein. Die Verstärkungselemente sind vorzugsweise nach dem Aushärten des Klebers in
den Kleber eingebettet. Der Knick oder die Biegung des jeweiligen Verstärkungselements
entspricht dabei dem Knick oder der Biegung des Scheibenelements.
[0033] Denkbar ist auch, dass das Verstärkungselement seitlich aus dem Scheibenelement bzw.
dem Abstandshalter herausragt und einen Anschlag für das Scheibenelement bildet. Dies
ist von Vorteil, wenn das Scheibenelement als Schiebetür, vorzugsweise eines Kühlmöbels,
dient. Wird die Türe geschlossen, so kann sie über das Verstärkungselement an eine
Anschlagsfläche des das Scheibenelement aufweisenden Möbels anschlagen.
[0034] Insbesondere kann es ausreichend sein, die Verstärkungselemente nur in dem Bereich
anzuordnen, in dem die Scheiben der einzelnen Scheibenverbünde des Scheibenelements
miteinander verbunden sind, um zu verhindern, dass sich der Winkel, den die einzelnen
Scheiben der Scheibenverbünde zueinander aufweisen, im Laufe der Zeit verändert. Die
Verstärkungselemente erstrecken sich vorzugsweise ausgehend von der Verbindungsstelle
zwischen zwei Scheiben eines Scheibenverbunds jeweils 2 cm bis 20 cm in eine von der
Verbindungsstelle abgewandte Richtung.
[0035] Vorzugsweise sind zwei oder mehr Scheibenverbände derart angeordnet, dass sie im
Wesentlichen parallel zueinander verlaufen, so dass zwischen den beiden Scheibenverbänden
ein Hohlraum vorhanden ist. Der Hohlraum kann in den Randbereichen der Scheibenverbände
bzw. des Scheibenelements mit Hilfe des oder der Abstandshalter verschlossen sein.
[0036] Zudem ist es von Vorteil, wenn die oben beschriebene Verstärkung jeweils auf der
gleichen Seite der Scheibenverbände angeordnet ist. Eine Verstärkung befindet sich
in diesem Fall zwischen den beiden Scheibenverbänden, während die zweite Verstärkung
auf einer nach außen weisenden Seite des Scheibenelements angeordnet ist.
[0037] Ebenso ist es möglich, dass sich die Verstärkung in den Hohlraum im Bereich der Verbindungen
der einzelnen Glasscheiben der jeweiligen Scheibenverbände erstreckt und diesen im
Bereich der Verbindungen sogar unterbricht. Die Verstärkung wirkt in diesem Bereich
auch als Abstandshalter zwischen den einzelnen Scheibenverbänden bzw. verbindet sämtliche
Glasscheiben des Scheibenelements an dieser Stelle miteinander.
[0038] Vorzugsweise bildet das Scheibenelement eine Tür eines Kühlmöbels. Die einzelnen
Scheibenverbände des Scheibenelements sind dabei derart angeordnet, dass die Verbindung
der jeweiligen Glasscheiben der einzelnen Scheibenverbände als auch die in diesem
Bereich angeordnete(n) Verstärkung, vorzugsweise in eingebautem Zustand der Tür, horizontal
verlaufen, wobei jeweils eine Glasscheibe eines jeden Scheibenverbunds oberhalb und
eine Glasscheibe eines jeden Scheibenverbunds unterhalb der Verbindung angeordnet
ist.
[0039] Die Verbindung der Glasscheiben eines Scheibenverbunds kann erfolgen, indem die beiden
zu verbindenden Glasscheiben zunächst mit Hilfe des genannten Klebers im Bereich jeweils
einer Stirnseite der Glasscheiben miteinander verklebt werden. Die verklebten Glasscheiben
werden dabei derart verklebt, dass die Glasscheiben nach dem Verkleben einen V-förmigen
Querschnitt aufweisen, wobei die Schenkel der V-Form eben oder auch gebogen sein können.
Die Stirnseiten liegen beim Verkleben eng aneinander, wobei der Abstand, der vom Kleber
ausgefüllt wird, an der am weitesten auseinander liegenden Stelle weniger als 1 mm
betragen kann.
[0040] Nachdem oder bevor der Kleber ausgehärtet ist, wird der Scheibenverbund derart, z.
B. in einer Form, fixiert, dass die Glasscheiben in unterschiedliche Richtungen schräg
nach oben weisen, so dass durch die Glasscheiben ein "V" gebildet wird (jede Glasscheibe
bildet einen Schenkel der V-Form). Der am tiefsten liegende Bereich des Scheibenverbunds
wird in diesem Fall durch die Verbindung der beiden Glasscheiben gebildet, so dass
ein Kuhle entsteht.
[0041] In diese Kuhle wird schließlich ein dünnflüssiger, transparent aushärtender, Kleber
gegossen, wobei die Kuhle zuvor beidseitig (d.h. im Bereich der Stirnseiten der Glasscheiben
die an die Stirnseiten angrenzen, die zuvor mit Hilfe des Klebers verbunden wurden)
mit einer Barriere abgeschlossen werden sollte, um ein Herausfließen des Klebers zu
verhindern. Die Barrieren können Teil der Form sein, in die der Scheibenverbund gestellt
wurde.
[0042] Der eingegossene Kleber verteilt sich schließlich zwischen den beiden Barrieren schwerkraftbedingt
und bildet eine Verstärkung, die im Querschnitt eine Dreieckform aufweisen kann, wobei
die freiliegende Seite des Dreiecks horizontal verläuft.
[0043] Nach dem Aushärten des Klebers kann die Barriere bzw. können die Barrieren entfernt
werden.
[0044] Im nächsten Schritt können zwei derartige Scheibenverbände in derselben oder einer
weiteren Form fixiert werden, wobei die Scheibenverbände zuvor um 180° gekippt werden
und mit Stirnseiten in der Form stehen, die den Stirnseiten benachbart sind, die zuvor
mit Hilfe des Klebers, der auch die Verstärkung bildet, verbunden wurden.
[0045] Nun wird im unten liegenden Bereich der Scheibenverbände erneut ein dünnflüssiger
Kleber eingebracht, der zwischen die unten angeordneten Glasscheiben fließt und nach
dem Aushärten einen Abstandshalter der Scheibenverbände bildet. Auch hier können entsprechende
Barrieren zum Einsatz kommen.
[0046] Im nächsten Schritt können die mittlerweile über den Abstandshalter verbundenen Scheibenverbände
um 180° gedreht und in eine weitere Form eingebracht werden. Anschließend wird auch
hier ein dünnflüssiger Kleber eingebracht und zur Aushärtung gebracht, wobei wieder
entsprechende Barrieren eingesetzt werden können.
[0047] Nach dem Aushärten dieses Klebers weist das Scheibenelement schließlich zwei gegenüberliegende
seitliche Abstandshalter (gebildet durch einen transparent aushärtenden Kleber) auf.
Die Abstandshalter erstrecken sich von außen nach innen maximal 3 cm in den Hohlraum
zwischen benachbarte Glasscheiben. Die Abstandshalter sind demnach ausschließlich
im Randbereich des Scheibenelements angeordnet, wobei im Bereich dieser Randbereiche
vorzugsweise keine weiteren Elemente, wie z. B. zusätzliche Verbindungselemente, angeordnet
sind. Ein weiterer Abstandshalter kann durch die Verstärkung gebildet werden, die
zwischen den beiden seitlichen Randbereichen verläuft.
[0048] Wird das Scheibenelement derart ausgerichtet, dass die Verbindung der jeweiligen
Glasscheiben der einzelnen Scheibenverbände horizontal verläuft (dies kann z. B. der
Fall sein, wenn das Scheibenelement als Tür Verwendung findet), so befinden sich die
beiden Abstandshalter im Bereich der seitlichen Ränder.
[0049] Zusätzlich können auch noch der obere und untere Randbereich des Scheibenelements
mit einem Abstandshalter versehen sein, wobei dieser auch durch einen Kleber gebildet
werden kann, der transparent oder undurchsichtig ausgebildet sein kann.
[0050] Ferner kann im oberen und/oder unteren Bereich des Scheibenelements eine Anbindung
angeordnet sein, um die Tür in einem Kühlmöbel beweglich zu lagern.
[0051] Alternativ zu dem bisherigen Verfahren kann die Verbindung einzelner Glasscheiben
zu einem Scheibenelement auch auf folgende Art und Weise erfolgen:
Zunächst werden vier oder sechs Glasscheiben derart zueinander (z. B. in einer Form)
fixiert, dass jeweils zwei Glasscheiben im Bereich jeweils einer Stirnseite benachbart
zueinander angeordnet sind, wobei jeweils zwei benachbarte Glasscheiben in einem Querschnitt
eine V-Form bilden. Die beiden Glasscheiben sind hierbei voneinander beabstandet,
wobei der kleinste Abstand zwischen 1 mm und 15 mm betragen sollte.
[0052] Mit anderen Worten: jeweils zwei Glasscheiben bilden eine V-Form, wobei jeweils eine
Glasscheibe einen Schenkel bildet und beide Schenkel im unteren Bereich geringfügig
voneinander beabstandet sind. Mehrere, vorzugsweise zwei dieser V-förmigen Glasscheibenpaare
werden, vorzugsweise vertikal, übereinander platziert, wobei der kleinste Abstand
zwischen den Glasscheibenpaaren 3 mm bis 20 mm betragen sollte. In diesem Stadium
berühren sich die einzelnen Glasscheiben an keiner Stelle.
[0053] Im Anschluss daran wird in den Bereich der jeweils gegenüberliegenden Stirnseiten
der Glasscheiben ein dünnflüssiger Kleber eingebracht, wobei auch hier wieder Barrieren
(z. B. als Bestandteil einer unterhalb der untersten Glasscheiben platzierten Form)
angeordnet sein können, die sich mit Blick auf die V-Form vor und/oder hinter den
Glasscheiben befindet und dicht an diesen anliegt. Zudem sollte eine Form vorhanden
sein, die von unten an den untersten Glasscheiben anliegt. Die Form kann auch die
genannte(n) Barriere(n) bilden.
[0054] Wird nun von oben oder von der Seite ein dünnflüssiger, transparent aushärtender,
Kleber in den Bereich eingebracht, der zwischen den benachbarten Stirnseiten der Glasscheiben
liegt (also im unteren Bereich der V-Formen), so verteilt sich der Kleber derart,
dass er sich zwischen die Stirnseiten und die beiderseitigen Barrieren erstreckt.
Ebenso überdeckt der Kleber einen Teil der Innenseiten der einzelnen Glasscheiben.
[0055] Die resultierende Anordnung kann schließlich in den noch offenen Randbereichen mit
jeweils einem Abstandshalter versehen werden, der wiederum durch einen transparent
aushärtenden Kleber gebildet ist, wobei der Kleber vorzugsweise in den Randbereichen
angeordnet wird, die sich senkrecht zu den zuvor mit Hilfe eines Klebers verbundenen
Stirnseiten erstrecken.
[0056] Im Ergebnis kann das Scheibenelement also mehrere Glasscheiben umfassen, wobei jeweils
zwei oder mehr Glasscheiben zu einem ersten Scheibenverbund und zwei oder mehr Glasscheiben
zu einem zweiten Scheibenverbund verbunden sind. Die Glasscheiben eines jeden Scheibenverbunds
sind über eine vorzugsweise horizontal verlaufende Verbindung aus einem transparent
ausgehärteten Kleber verbunden.
[0057] Ferner weist das Scheibenelement vorzugsweise zwei seitliche, einen oberen und einen
unteren Randbereich auf. In den seitlichen Randbereichen und/oder dem oberen und/oder
dem unteren Randbereich ist jeweils ein Abstandshalter zwischen benachbarten Glasscheiben
vorhanden, der ebenfalls durch einen transparent ausgehärteten Kleber gebildet sein
kann.
[0058] Vorzugsweise sind die Glasscheiben der einzelnen Scheibenverbände im seitlichen Randbereich
ausschließlich mit Hilfe eines transparent ausgehärteten Klebers verbunden. Zusätzlich
kann selbstverständlich ein Kantenschutz in einem oder mehreren Randbereichen vorhanden
sein, der jedoch nicht oder nur unwesentlich der Verbindung einzelner Glasscheiben
dient und die nach außen weisenden Stirnseiten einer oder mehrerer Glasscheiben überdeckt.
[0059] Falls einzelne Glasscheiben bzw. Scheibenverbände mit Hilfe eines zunächst dünnflüssigen
Klebers verbunden werden sollen, der erst nach dem Einbringen zwischen die Glasscheiben
aushärtet, ist auch das folgende Verfahren denkbar:
Zunächst werden die Glasscheiben mit Hilfe einer Fixierung in einer Stellung fixiert,
in der sie parallel zueinander ausgerichtet sind und auf Abstand gehalten werden,
wobei der Abstand zwischen 3 mm und 20 mm betragen sollte.
[0060] Zudem wird zwischen den Scheiben in einem oder mehreren Randbereichen eine temporäre
Barriere platziert. Bei der Barriere kann es sich um einen oder mehrere elastische
Streifen handeln. Ebenso kann eine Barriere in Form eines aufblasbaren, vorzugsweise
aus Kunststoff gefertigten, Schlauchs zum Einsatz kommen, der zwischen die Glasscheiben
gelegt und nach Fixieren der Glasscheiben mit einem definierten Druck mit einem Gas
aufgeblasen wird. Der Schlauch legt sich dabei beidseitig an den benachbarten Glasscheiben
an und stellt damit ein Hindernis für einen später eingebrachten Kleber dar.
[0061] Die Barriere verläuft vorzugsweise geradlinig und/oder in einem Abstand von den nächstliegenden
Stirnseiten der anliegenden Glasscheiben, dessen Betrag zwischen 5 mm und 40 mm liegt.
Die Glasscheiben können auch so platziert sein, dass eine oder mehrere Stirnseiten
der einen Glasscheibe die gegenüberliegende Stirnseite der zweiten Glasscheibe überragt.
Der genannte Abstand ist in diesem Fall der Abstand zwischen der Barriere und der
näher liegenden Stirnseite.
[0062] Die Barriere begrenzt in jedem Fall mit den beidseitig anschließenden Abschnitten
der Glasscheiben, die zwischen der Barriere und den Stirnseiten der jeweiligen Glasscheiben
verlaufen, einen Kanal. Die genannten Abschnitte sind einander zugewandt und verlaufen
vorzugsweise parallel zueinander.
[0063] Ferner sollte eine zweite Barriere für den nachfolgend eingebrachten Kleber vorhanden
sein, der sich im Bereich der genannten Stirnseiten bzw. auf der den Stirnseiten zugewandten
Seite der ersten Barriere befindet. Im Ergebnis wird ein Kanal geschaffen, der durch
zwei gegenüberliegende Seiten der beiden Glasscheiben und durch zwei gegenüberliegende
Seiten der beiden Barrieren begrenzt wird und sich vorzugsweise parallel zu einer
oder beiden Stirnseiten der Glasscheiben erstreckt.
[0064] Bei der zweiten Barriere kann es sich um eine Barriere handeln, die von außen gegen
die Stirnseiten gepresst wird (alternativ werden die Glasscheiben gegen die zweite
Barriere gepresst). Die zweite Barriere kann auch als Form vorliegen, in der die Glasscheiben
über ihre Stirnseiten fixiert sind.
[0065] Im nächsten Schritt wird der Kanal von einer Seite mit einem transparent aushärtendem
Kleber befüllt, wobei die Glasscheiben dabei derart positioniert sein können, dass
der Kanal eine Ausrichtung aufweist, die nicht horizontal verläuft. Vorzugsweise erstreckt
sich der Kanal, der im Querschnitt z. B. rechteckig oder quadratisch sein kann (wobei
eine oder mehrere Ecken abgerundet sein können), vertikal.
[0066] Generell ist es von Vorteil, wenn der Kleber an der tiefsten Stelle des Kanals eingebracht
wird (z. B. mit Hilfe einer Pumpe), den Kanal dann durch weiteres Einbringen von Kleber
nach und nach bis oben hin bzw. bis zu einer gewünschten Füllhöhe befüllt, wobei die
verdrängte Luft nach oben hin aus dem Kanal ausströmt.
[0067] Nach dem Einbringen der gewünschten Klebermenge wird der Kleber ausgehärtet bzw.
härtet selbststätig aus. Nach dem Aushärten können die Barrieren entfernt werden,
so dass der Scheibenverbund im Bereich seiner Stirnseite mit Hilfe eines Abstandshalters
versehen ist, der, vorzugsweise ausschließlich, durch den transparent ausgehärteten
Kleber gebildet wird und der die Scheiben verbindet und auf Abstand hält.
[0068] Die oben zuerst genannte Barriere wird, sofern es sich um einen aufblasbaren Schlauch
handelt, vorzugsweise dadurch entfernt, dass zunächst die Luft in dem Schlauch zumindest
teilweise abgelassen wird und der Schlauch anschließend aus dem Hohlraum zwischen
den Glasscheiben herausgezogen wird.
[0069] Das Verfahren kann bei mehreren oder auch allen Randbereichen des Scheibenverbunds
gleichzeitig oder nacheinander durchgeführt werden.
[0070] Im Übrigen handelt es sich bei dem zum Einsatz kommenden Kleber vorzugsweise um einen
Kleber, der nach dem Aushärten glasklar ist.
[0071] Zudem besitzt der Kleber in ausgehärtetem Zustand eine Haftkraft gegenüber den Glasscheiben,
die ausreichend hoch ist, um die dem Kleber benachbarten Glasscheiben dauerhaft zu
verbinden.
[0072] Ferner können die einzelnen Glasscheiben der Scheibenverbände alle eben oder alle
gebogen sein. Auch die Verbindung von gebogenen und ebenen Glasscheiben zu einzelnen
Scheibenverbänden ist möglich. Der Begriff Glasscheibe umfasst damit gebogene und
auch ebene, d.h. nicht gebogene, Scheiben aus Glas.
[0073] Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben.
Es zeigen, jeweils schematisch:
- Figur 1
- eine Frontansicht eines Kühlmöbels,
- Figur 2
- einen Scheibenverbund eines Kühlmöbels,
- Figur 3
- eine Perspektive und eine Rückansicht eines Scheibenver-bunds eines Kühlmöbels,
- Figur 4
- Draufsichten auf zwei Scheibenverbände, und
- Figur 5
- Draufsichten auf zwei weitere Scheibenverbände.
[0074] Im Folgenden werden Merkmale von Kühlmöbeln 1 bzw. deren Bestandteile beschrieben,
wobei die einzelnen Merkmale beliebig kombiniert werden können, sofern hierdurch keine
offensichtlichen Widersprüche entstehen.
[0075] Zudem sei darauf hingewiesen, dass in Figuren, die gleichartige und damit gleichartig
dargestellte Elemente bzw. Abschnitte aufweisen, teilweise nur eines der Elemente
bzw. Abschnitte mit einem Bezugszeichen versehen ist, um eine gute Übersicht zu gewährleisten.
Schließlich sei klargestellt, dass nicht in allen Figuren alle Abschnitte/Bauteile
mit einem Bezugszeichen versehen sind, wenn sie bereits in früheren Figuren mit einem
Bezugszeichen versehen wurden.
[0076] Figur 1 zeigt eine Frontansicht eines Kühlmöbels 1 mit einem Rahmen 28 (d. h. einem
Grundelement, an dem die weiteren Elemente des Kühlmöbels 1 direkt oder indirekt befestigt
sind), mehreren um eine vertikale Schwenkachse verschwenkbaren Türen 2, wobei die
Türen 2 in der Regel eine oder mehrere zueinander beabstandete Glasscheiben 17 umfassen,
die den Blick ins Innere des Kühlmöbels 1 erlauben.
[0077] Die Lagerung der Türen 2 umfasst jeweils ein nicht gezeigtes unteres Türlager sowie
ein oberes Türlager 4, so dass jede Tür 2 um ihre beiden Lager, z. B. mit Hilfe eines
Griffes 3, zwischen einer Offen- und einer Schließstellung verschwenkbar sind. Alternativ
ist es selbstverständlich auch denkbar, die Türen 2 mit Hilfe eines Antriebs zu bewegen.
[0078] Wie Figur 1 weiter zeigt, sind die Türen 2 über ihre oberen Türlager 4 an bzw. in
dem so genannten Möbelkopf 5 gelagert. Hierbei handelt es sich beispielsweise um eine
horizontale Querstrebe, die den oberen Bereich des Kühlmöbels 1 bildet bzw. hinter
einer Verkleidung angeordnet ist.
[0079] Vorzugsweise sind zwischen den einzelnen Türen 2 keine vertikalen Stützen angeordnet,
um den Blick ins Innere des Kühlmöbels 1 nicht zu beeinträchtigen.
[0080] Figur 2 zeigt eine Möglichkeit, zwei Glasscheiben 17 zu einem gemeinsamen Scheibenverbund
73 zu verbinden. Die einzelnen Glasscheiben 17 besitzen jeweils eine flächige Innenseite
71 und eine flächige Außenseite 72, wobei die Begriffe Innenseite 71 und Außenseite
72 willkürlich gewählt sind und lediglich ausdrücken sollen, dass die Glasscheibe
17 zwei gegenüberliegende Seiten aufweist. Da die Glasscheiben 17 senkrecht zu den
beiden genannten Seiten eine gewisse Breite aufweisen, besitzen die Glasscheiben 17
auch mehrere zwischen der Innenseite 71 und der Außenseite 72 verlaufende Stirnseiten
70, wobei diese nicht zwangsläufig senkrecht zur Innenseite 71 oder Außenseite 72
verlaufen müssen.
[0081] Die Innenseiten 71 der beiden Glasscheiben 17 bilden schließlich eine gemeinsame
Innenfläche 68, während die Außenseiten 72 eine gemeinsame Außenfläche 69 bilden.
[0082] Beispielsweise könnten eine oder zwei Glasscheiben 17 im Kontaktbereich eine Gehrung
aufweisen, so dass die Stirnseiten 70 im Bereich, in denen die Glasscheiben 17 verbunden
sind, parallel zueinander verlaufen.
[0083] Um die Glasscheiben 17 zu verbinden, ist zwischen den genannten Stirnseiten 70 ein
Kleber 44 angeordnet, der vorzugsweise in nicht ausgehärtetem Zustand zwischen die
Glasscheiben 17 gebracht wurde und dort transparent ausgehärtet ist. Ferner erstreckt
sich der Kleber 44 auch in den Bereich der Innenseiten 71 der beiden Glasscheiben
17, die an die beiden Stirnseiten 70 angrenzt, die mittels Kleber 44 verbunden sind.
[0084] Im Ergebnis erfolgt die Verbindung der beiden Glasscheiben 17 über einen Kleber 44
zwischen zwei Stirnseiten 70 und eine in diesem Bereich angeordnete Verstärkung (ebenfalls
in Form des genannten Klebers 44), wobei die Verstärkung die Form einer vom Schweißen
bekannten Kehlnaht aufweisen kann. Die Stabilität des Scheibenverbunds 73 ist damit
um ein Vielfaches höher als wenn die Glasscheiben 17 nur im Bereich ihrer Stirnseiten
70 verklebt wären.
[0085] Eine vorteilhafte Anwendung dieses Aspekts ist beispielsweise in Figur 3a gezeigt.
Diese zeigt eine Tür 2 eines Kühlmöbels 1, die als Doppelglasscheibe ausgebildet ist.
Im Prinzip umfasst die Tür 2 zwei der zuvor beschriebenen Scheibenverbände 73, die
jeweils auf die genannte Art verklebt sind.
[0086] Figur 3a zeigt, dass auf die beschriebene Art auch gebogene Glasscheiben 17 mit ebenen
Glasscheiben 17 verbunden werden können. Auch die Verbindung von zwei gebogenen Glasscheiben
17 ist möglich, so dass nahezu beliebige Tür- bzw. Scheibenformen realisiert werden
können.
[0087] Figur 3a zeigt im Übrigen ein Zwischenstadium in der Herstellung der Tür 2. Selbstverständlich
müssen die Glasscheiben 17 noch im Randbereich miteinander verbunden werden. Auch
hierfür kann ein transparent aushärtender Kleber 44 zum Einsatz kommen. Einen Blick
auf die entsprechend verklebten Scheibenverbände 73 zeigt Figur 3b (Blick in Figur
3a von rechts unten). Wie diese Figur zeigt, ist neben dem Kleber 44 im Bereich der
Stirnseiten 70, über die die jeweiligen Glasscheiben 17 der beiden Scheibenverbände
73 verklebt sind, auch im übrigen Randbereich ein Kleber 44 zwischen den jeweils benachbarten
Glasscheiben 17 angeordnet, um den Hohlraum zwischen den Glasscheiben 17 nach außen
hin abzudichten. Im Ergebnis liegt also eine Isolierglastür vor. Werden die so verklebten
Glasscheiben 17 schließlich noch mit entsprechenden Anbindungen, wie einer oberen
und unteren Aufhängung bzw. Führung ausgestattet, so kann die Tür 2 in einem Kühlmöbel
1 zum Einsatz kommen.
[0088] Figur 4a zeigt, dass der Kleber 44, der sich auch über die Innenseiten 71 der Glasscheiben
17 erstreckt, besonders einfach eingebracht werden kann, wenn die Glasscheiben 17
derart in einer nicht gezeigten Halterung oder Form 46 fixiert werden, dass der Kleber
44, der in diesem Fall in nicht ausgehärtetem Zustand eine möglichst geringe Viskosität
aufweisen sollte, entlang der Kuhle fließen kann, die im Bereich der aneinanderstoßenden
Stirnseiten 70 zu sehen ist. Werden mit Blick auf Figur 4a vor und/oder hinter den
Glasscheiben 17 eine Fließbarriere für den Kleber 44 angebracht, so kann sich der
Kleber 44 in der Kuhle verteilen und nimmt schließlich die Form ein, die in Figur
4a gezeigt ist. Nach dem Aushärten (z. B. mittels UV-Strahlung) können die Fließbarrieren
wieder entfernt werden.
[0089] Eine weitere Verbindung mehrerer Glasscheiben 17 zeigt Figur 4b. Hier werden vier
Glasscheiben 17 derart in einer Form 46 fixiert, dass sie die in der genannten Figur
gezeigte gegenseitige Stellung einnehmen. Wird nun von oben oder von vorne oder hinten
(bezogen auf die Blattebene) ein hochviskoser Kleber 44 eingebracht, so fließt er
zwischen die Glasscheiben 17 und besitzt nach seiner Aushärtung schließlich den in
Figur 4b gezeigten Querschnitt. Selbstverständlich sollte auch in diesem Fall beim
Einlassen des Klebers 44 vor und hinter den Glasscheiben 17 (bezogen auf die Blattebene)
eine Fließbarriere vorhanden sein, die verhindert, dass der Kleber 44 den Scheibenverbund
73 nach vorne oder hinten verlässt.
[0090] Um zu verhindern, dass sich der Kleber 44 zwischen den Glasscheiben 17 zu weit zur
Seite hin ausdehnt, können vor dem Einbringen des Klebers 44 temporäre Barrieren 45
zwischen die Glasscheiben 17 eingebracht werden.
[0091] Denkbar ist beispielsweise der Einsatz von aufblasbaren Kunststoffschläuchen, die
zwischen die Glasscheiben 17 gebracht und dort aufgeblasen werden, so dass sie die
in Figur 5a gezeigte Stellung aufweisen. Die temporären Barrieren 45 erstrecken sich
über den Bereich, in den auch der Kleber 44 eingebracht wird. Die Glasscheiben 17
sind im Übrigen in diesem Stadium fixiert, um ein Auseinanderbewegen derselben durch
das Aufblasen der temporären Barrieren 45 zu verhindern.
[0092] Werden die temporären Barrieren 45 nach Aushärten des zuvor eingebrachten Klebers
44 wieder entfernt, so hat der Kleber 44 einen Querschnitt, wie er in Figur 5b gezeigt
ist.
[0093] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sind ebenso möglich wie eine
beliebige Kombination der beschriebenen Merkmale, auch wenn sie in unterschiedlichen
Teilen der Beschreibung bzw. den Ansprüchen oder in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen
dargestellt und beschrieben sind, vorausgesetzt, dass kein Widerspruch zur Lehre der
unabhängigen Ansprüche entsteht.
Bezugszeichenliste
[0094]
- 1
- Kühlmöbel
- 2
- Tür
- 3
- Griff
- 4
- oberes Türlager
- 5
- Möbelkopf
- 17
- Glasscheibe
- 28
- Rahmen
- 44
- Kleber
- 45
- temporäre Barriere
- 46
- Form
- 68
- Innenfläche
- 69
- Außenfläche
- 70
- Stirnseite
- 71
- Innenseite
- 72
- Außenseite
- 73
- Scheibenverbund
1. Scheibenverbund (73), insbesondere als Bestandteil eines Kühlmöbels (1), wobei der
Scheibenverbund (73) zwei Glasscheiben (17) umfasst, die jeweils eine Innenseite (71),
eine Außenseite (72) und mehreren zwischen der Innenseite (71) und der Außenseite
(72) verlaufende Stirnseiten (70) umfasst, wobei die Glasscheiben (17) im Bereich
jeweils einer ihrer Stirnseiten (70) derart verbunden sind, dass die Innenseiten (71)
eine gemeinsame Innenfläche (68) und die Außenseiten (72) eine gemeinsame Außenfläche
(69) bilden,
dadurch gekennzeichnet, dass die Glasscheiben (17) zumindest abschnittsweise mit Hilfe eines transparent ausgehärteten
Klebers (44) verbunden sind, wobei sich der Kleber (44) zwischen zwei gegenüberliegende
Stirnseiten (70) der Glasscheiben (17) erstreckt und darüber hinaus einen Bereich
der Innenseiten (71) der Glasscheiben (17) überdeckt, der sich an die mit dem Kleber
(44) verbundenen Stirnseiten (70) der Glasscheiben (17) anschließt.
2. Scheibenverbund (73) gemäß dem vorangegangenen Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass die Glasscheiben (17) eine gemeinsame Glasfläche bilden, wobei die einzelnen Glasscheiben
(17) und/oder die resultierende Glasfläche eben oder gebogen ausgebildet sind.
3. Scheibenverbund (73) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der miteinander verbundenen Stirnseiten (70) eine Verstärkung der Verbindung
angeordnet ist, bei der es sich vorzugsweise ebenfalls um einen transparent ausgehärteten
Kleber (44) handelt, wobei sich die Verstärkung vorzugsweise in Richtung der miteinander
verbundenen Stirnseiten (70) erstreckt, und wobei die Verstärkung vorzugsweise die
angrenzenden Innenseiten (71) und/oder Außenseiten (72) des Scheibenverbunds (73)
überdeckt, vorzugsweise über einen streifenförmigen Bereich, der sich parallel zu
den verbundenen Stirnseiten (70) erstreckt und die angrenzenden Innenseiten (71) und/oder
Außenseiten (72) in einer Breite überdeckt, die einen Betrag zwischen 1 mm und 3 cm
aufweist.
4. Scheibenverbund (73) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Verstärkung über den gesamten Verbindungsbereich der Glasscheiben (17) erstreckt,
wobei die Verstärkung eine Längsausdehnung aufweist, die sich in Richtung des Verbindungsbereichs
erstreckt, und wobei die Verstärkung vorzugsweise eine senkrecht zur Längsausdehnung
verlaufende maximale Quererstreckung aufweist, die einen Betrag aufweist, der zwischen
2 mm und 6 cm liegt.
5. Scheibenverbund (73) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Glasscheiben (17) des Scheibenverbunds (73) derart zueinander angeordnet sind,
dass sie in einem Winkel aufeinander treffen, der von 180° abweicht, und/oder dass
die Verstärkung im Querschnitt keilförmig ausgebildet ist, wobei jeweils eine Seite
des Keils an einer Glasscheibe (17) anliegt und die dritte Seite des Keils einen Teil
der Innenfläche (68) des Scheibenverbunds (73) bildet, wobei die dritte Seite des
Keils in einem Querschnitt vorzugsweise eine gerade, eine konvexe oder eine konkave
Form aufweist.
6. Scheibenverbund (73) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkung in einem Querschnitt des Scheibenverbunds (73), der senkrecht zur
Längsausdehnung der Verstärkung verläuft, eine im Wesentlichen dreieckige Form aufweist,
wobei die mit jeweils einer Glasscheibe (17) in Kontakt stehende Seite des Dreiecks
vorzugsweise konvex ausgebildet ist und die entsprechende Glasscheibe (17) insbesondere
einen gebogenen Verlauf aufweist.
7. Scheibenverbund (73) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Verstärkung über einen Bereich erstreckt, der eine Länge aufweist, die zwischen
80 % und 100 % der Länge der Verbindung entspricht, und/oder dass die Verstärkung
als Streifen vorliegt, der die Verbindung im Bereich der Stirnseiten (70) überdeckt
und zusätzlich auch einen streifenförmigen Bereich der Innenseiten (71) beider Glasscheiben
(17) überdeckt, wobei die Längsausdehnung des streifenförmigen Bereichs parallel zur
Verbindungsfläche der Stirnseiten (70) verläuft.
8. Verfahren zur Herstellung eines Scheibenverbunds (73) gemäß einem oder mehreren der
vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Glasscheiben (17) zunächst im Bereich der Stirnseiten (70) mittels des
Klebers (44) verbunden werden und nach dessen Aushärtung die Verstärkung aufgebracht
wird und ausgehärtet, wobei vorzugsweise ein Kleber (44) zum Einsatz kommt, der vor
dem Aushärten dünnflüssig oder zähflüssig ist und erst nach dem Aushärten eine feste
bzw. starre Struktur aufweist.
9. Scheibenelement, dadurch gekennzeichnet, dass das Scheibenelement mehrere miteinander verbundenen Scheibenverbünde (73) gemäß einem
oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7 umfasst.
10. Scheibenelement gemäß dem vorangegangenen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Scheibenverbänden (73) ein oder mehrere Abstandshalter vorhanden sind
und/oder dass zwei oder mehr Scheibenverbände (73) derart angeordnet sind, dass sie
im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen, so dass zwischen den beiden Scheibenverbänden
(73) ein Hohlraum vorhanden ist, wobei der Hohlraum vorzugsweise in den Randbereichen
der Scheibenverbände (73) bzw. des Scheibenelements mit Hilfe des oder der Abstandshalter
verschlossen ist.
11. Scheibenelement gemäß Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkung jeweils auf der gleichen Seite der Scheibenverbände (73) angeordnet
ist, so dass sich eine Verstärkung zwischen den beiden Scheibenverbänden (73) befindet,
während die zweite Verstärkung auf einer nach außen weisenden Seite des Scheibenelements
angeordnet ist.
12. Scheibenelement gemäß einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Verstärkung in den Hohlraum im Bereich der Verbindungen der einzelnen Glasscheiben
(17) der jeweiligen Scheibenverbände (73) erstreckt und diesen im Bereich der Verbindungen
unterbricht, wobei die Verstärkung in diesem Bereich als Abstandshalter zwischen den
einzelnen Scheibenverbänden (73) wirkt bzw. sämtliche Glasscheiben (17) des Scheibenelements
an dieser Stelle miteinander verbindet.
13. Scheibenelement gemäß einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Scheibenelement eine Tür (2) eines Kühlmöbels (1) bildet, wobei die einzelnen
Scheibenverbände (73) des Scheibenelements derart angeordnet sind, dass die Verbindung
der jeweiligen Glasscheiben (17) der einzelnen Scheibenverbände (73) als auch die
in diesem Bereich angeordnete(n) Verstärkung(en) in eingebautem Zustand der Tür (2)
horizontal verlaufen, wobei jeweils eine Glasscheibe (17) eines jeden Scheibenverbunds
(73) oberhalb und eine Glasscheibe (17) eines jeden Scheibenverbunds (73) unterhalb
der Verbindung angeordnet ist.
14. Scheibenelement gemäß einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der obere und untere Randbereich des Scheibenelements mit einem Abstandshalter versehen
ist, wobei dieser vorzugsweise durch einen Kleber (44) gebildet ist, der transparent
oder undurchsichtig ausgebildet ist, und/oder dass im oberen und/oder unteren Bereich
des Scheibenelements eine Anbindung angeordnet ist, um die Tür (2) in einem Kühlmöbel
(1) beweglich lagern zu können.
15. Verfahren zur Herstellung eines Scheibenelements gemäß einem oder mehreren der Ansprüche
9 bis 13,
gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
- Fixieren von vier oder sechs Glasscheiben (17) derart zueinander, dass jeweils zwei
Glasscheiben (17) im Bereich jeweils einer Stirnseite (70) benachbart zueinander angeordnet
sind, wobei jeweils zwei benachbarte Glasscheiben (17) in einem Querschnitt eine V-Form
bilden und die beiden Glasscheiben (17) voneinander beabstandet sind,
- Einbringen eines dünnflüssigen, transparent aushärtenden, Klebers (44) von oben
oder von der Seite in den Bereich, der zwischen den benachbarten Stirnseiten (70)
der Glasscheiben (17) liegt.