[0001] Die Erfindung betrifft einen Steckverbinder für eine Steckverbindung für Hochfrequenzanwendungen,
wobei der Steckverbinder zumindest zwei Kontaktpartner aufweist, die in einem Kontaktträger
des Steckverbinders angeordnet sind, sowie einen Kabelsatz mit einem solchen Steckverbinder
gemäß den Merkmalen des Oberbegriffes des jeweiligen unabhängigen Patentanspruches.
[0002] Es sind Steckverbinder für eine Steckverbindung, die zum Beispiel aus zwei miteinander
korrespondierenden Steckverbindern zusammengesteckt werden können, bekannt, die einen
Kontaktträger aufweisen. Der Kontaktträger seinerseits weist zumindest eine, im Regelfall
zwei oder oftmals mehr als zwei Kontaktkammern auf, in die ein Kontaktpartner eingesetzt
wird. Ein solcher Steckverbinder ist an einem Ende eines Kabels (alternativ auch zum
Beispiel auf einer Leiterplatte eines elektronischen Gerätes) angeordnet, wobei jeweils
ein Kontaktpartner mit einem elektrischen Leiter des Kabels verbunden ist. Ein solcher
an einem Ende eines Kabels angeordneter Steckverbinder bildet in ebenfalls in an sich
bekannter Weise einen Kabelsatz. Werden zwei aufeinander abgestimmte Steckverbinder
zusammengesteckt bilden sie eine Steckverbindung, um Energie und/oder Signale zu übertragen.
[0003] Insbesondere im Falle von Datenübertragungen, vor allen Dingen bei der Übertragung
digitaler Signale, ist es erforderlich, zu verhindern, dass Störsignale von außen
auf den Steckverbinder beziehungsweise auf das Kabel einwirken können. Außerdem soll
vermieden werden, dass aufgrund der Übertragung von Signalen im Hochfrequenzbereich
über solche Kabelsätze mit Steckverbindern Störsignale nach außen abgestrahlt werden.
Zu diesem Zweck ist es schon bekannt geworden, Kabel mit einer Abschirmung, zum Beispiel
einem Abschirmgeflecht, zu verwenden. Ebenso ist schon daran gedacht worden, ein Gehäuse
des Steckverbinders, innerhalb dessen der Kontaktträger angeordnet ist, mit einer
Abschirmwirkung zu versehen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Steckverbinder für eine Steckverbindung
für Hochfrequenzanwendungen sowie einen entsprechenden Kabelsatz, wobei an einem Ende
eines Kabels ein solcher Steckverbinder angeordnet ist, bereitzustellen, mit dem die
eingangs geschilderten Nachteile vermieden werden. Insbesondere soll bei der Datenübertragung
über den Steckverbinder ein Nebensprechen oder Übersprechen reduziert oder sogar weitestgehend
vermieden werden.
[0005] Diese Aufgabe ist durch die Merkmale der beiden unabhängigen Patentansprüche gelöst.
[0006] Hinsichtlich des Steckverbinders für eine Steckverbindung für Hochfrequenzanwendungen
ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die zumindest zwei Kontaktpartner sich in ihrem
axialen Verlauf zumindest einmal kreuzend beabstandet voneinander in dem Kontaktträger
des Steckverbinders angeordnet sind. Es versteht sich von selbst, dass die zumindest
zwei, gegebenenfalls auch mehr als zwei Kontaktpartner in einer eigenständigen Kontaktkammer,
die von dem Kontaktträger gebildet wird, angeordnet sind, damit sie elektrisch voneinander
isoliert sind und keine Kurzschlüsse bei der Energie- beziehungsweise Datenübertragung
auftreten können. Das bedeutet, dass je Kontaktpartner in dem Kontaktträger eine eigene
Kontaktkammer vorhanden ist, in die der Kontaktpartner auf geeignete Weise eingesetzt
ist. Selbstverständlich ist es alternativ auch denkbar, dass die Kontaktpartner beabstandet
voneinander angeordnet werden und danach mit einem Material, zum Beispiel einem Kunststoffspritzgussmaterial,
umgeben werden, welche den Kontaktträger ausbildet.
[0007] Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Erfindung ist es, dass die zumindest zwei Kontaktpartner
sich in ihrem axialen Verlauf zumindest einmal kreuzend in dem Kontaktträger angeordnet
sind. Dadurch wird in vorteilhafter Weise ein Übersprechen beziehungsweise Nebensprechen
während der Signalübertragung, insbesondere bei der Übertragung hochfrequenter und/oder
digitaler Signale, wesentlich reduziert oder in idealer Weise vollständig unterbunden.
[0008] Diese Ausgestaltung der Kontaktpartner und deren Anordnung in dem Kontaktträger findet
in bevorzugter Weise dann Anwendung, wenn der Steckverbinder an einem Ende eines Twisted-Pair-Kabels
angeordnet ist. Ein solches Twisted-Pair-Kabel gewährleistet schon in bekannter Weise
durch das Verseilen beziehungsweise Verdrillen seiner elektrischen Leiter, die ebenfalls
zueinander elektrisch isoliert sind, ein Nebensprechen beziehungsweise Übersprechen.
Nach der Erfindung wird somit in vorteilhafter Weise diese Verseilung beziehungsweise
Verdrillung der elektrischen Leiter des Twisted-Pair-Kabels in den Steckverbinder
hineingeführt beziehungsweise weitergeführt. Der vorteilhafte Verlauf der verdrillten
beziehungsweise verseilten elektrischen Leiter des Kabels wird somit in den Steckverbinder
beziehungsweise in beide Steckverbinder der Steckverbindung hineingeführt und durchgeschliffen,
sodass es zu nahezu keiner Unterbrechung dieser Verseilung beziehungsweise Verdrillung
kommt und dadurch das Nebensprechen beziehungsweise Übersprechen weiterhin reduziert
wird, insbesondere im Hinblick auf den erfindungsgemäßen Steckverbinder, da bekannte
Steckverbinder diesen Effekt nicht erzielen konnten.
[0009] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben und werden
im Folgenden unter Bezugnahme auf die Figuren weiter erläutert.
[0010] Figur 1 zeigt eine Steckverbindung 1, die von einem ersten Steckverbinder 2 und einem
zweiten Steckverbinder 3 gebildet wird. In Figur 1 ist gezeigt, dass die beiden Steckverbinder
2, 3 noch nicht zusammengesteckt sind. Ihre einander zugewandten Steckgesichter sind
derart ausgebildet, dass sie das Zusammenstecken ermöglichen, wodurch die beiden Steckverbinder
2, 3 mechanisch miteinander verbunden werden und ihre innenliegenden Kontaktpartner
nach dem Zusammenstecken elektrisch miteinander kontaktiert sind.
[0011] Der erste Steckverbinder 2 weist einen Kontaktträger 20 auf. Der Kontaktträger 20
ist aus einem elektrisch isolierenden Material einteilig oder mehrteilig gefertigt.
Er ist am Ende von einem Kabel angeordnet, wobei das Kabel entsprechend der Kontaktpartner,
die innerhalb des Kontaktträgers 20 angeordnet sind, elektrische Leiter 21, 22 aufweist.
In diesem Ausführungsbeispiel ist zur Vereinfachung der Darstellung erkennbar, dass
die beiden elektrischen Leiter 21, 22 miteinander in an sich bekannter Weise verdrillt
sind, um während der Signalübertragung über diese beiden Leiter 21, 22 ein Übersprechen
beziehungsweise Nebensprechen zumindest zu verringern. Selbstverständlich ist es denkbar,
mehr als dieses Paar zweier elektrischer Leiter 21, 22 einzusetzen und dementsprechend
Kontaktpartner in dem Kontaktträger 20 vorzusehen.
[0012] Der erste Steckverbinder 2 weist zusammen mit seinem Kontaktträger 20 und dem Kabel,
an dessen Ende er angeordnet ist, einen Kabelsatz auf.
[0013] Analog dazu ist in Figur 1 der zweite Steckverbinder 3 dargestellt, der seinerseits
ebenfalls einen Kontaktträger 30 mit darin angeordneten Kontaktpartnern aufweist,
wobei ein jeder Kontaktpartner am Ende eines jeweiligen elektrischen Leiters 31, 32
angeordnet ist.
[0014] Die beiden Steckverbinder 2, 3, die in Figur 1 dargestellt sind, sind weitestgehend
identisch, bis auf ihre einander zugewandten Steckgesichter, mit denen sie zur Bildung
der Steckverbindung 1 zusammengesteckt werden. Je nach Geometrie des jeweiligen Steckgesichtes
der beiden Steckverbinder 2, 3 und der Anordnung und Ausgestaltung ihrer Kontaktpartner
können die beiden Steckverbinder 2, 3 auch derart spiegelsymmetrisch ausgebildet sein,
dass sie identisch ausgebildet werden und es sich dann um Gleichteile handelt. Figur
2 zeigt die Steckverbindung 1 im zusammengesteckten Zustand, bei der die beiden Steckverbinder
2 und 3 zusammengesteckt worden sind. Dadurch bilden die beiden Steckverbinder 2,
3 zusammen mit dem Kabel, an dem sie angeschlossen sind, eine durchgehende Steckverbindung
aus. Jeweils einer der beiden Steckverbinder 2, 3 zusammen mit dem zugehörigen Kabel,
an dem sie angeordnet sind, bilden jeweils einen Kabelsatz. Die Steckverbindung 1
kann auch alternativ dadurch ausgebildet werden, dass der erste Steckverbinder 2 und/oder
der zweite Steckverbinder 3 nicht am Ende eines Kabels, sondern zum Beispiel auf einer
Leiterplatte angeordnet sind und es sich bei den elektrischen Leitern 21, 22 bzw.
31, 32 um Leiterbahnen auf der Leiterplatte handelt.
[0015] In Figur 3 ist der Aufbau der beiden Steckverbinder 2, 3 in einem Ausführungsbeispiel
im Detail dargestellt. Bezüglich des Steckverbinders 2 ist erkennbar, dass sein Kontaktträger
20 von einem Oberteil 23 und einem Unterteil 24 gebildet ist, zwischen denen die zumindest
zwei Kontaktpartner 25, 26 eingelegt ist. Dies erfolgt derart, dass die zumindest
zwei Kontaktpartner 25, 26 sich in ihrem axialen Verlauf zumindest einmal kreuzend
beabstandet voneinander in dem Kontaktträger 20 des Steckverbinders 2 angeordnet sind.
Dies erfolgt in diesem Ausführungsbeispiel durch die gezeigte Formgebung der beiden
Kontaktpartner 25, 26, in dem diese einen rechteckförmigen Querschnitt aufweisen.
Die beiden Endbereiche der Kontaktpartner 25, 26 sind in entsprechenden Ausnehmungen
in dem Unterteil 24 gelagert und werden nach der Montage des Oberteiles 23 in ihrer
Lage in dem Kontaktträger 20 fixiert. In Richtung des Steckgesichtes weisen die beiden
Kontaktpartner 25, 26 entsprechende Verbindungsgeometrien auf, die mit den Verbindungsgeometrien
der Kontaktpartner des Steckverbinders 3 korrespondieren. An ihrem davon abgewandten
Ende sind die beiden Kontaktpartner 25, 26 mit dem jeweiligen elektrischen Leiter
21, 22 mechanisch und elektrisch kontaktiert. Dies kann beispielsweise durch eine
Lötverbindung, eine Crimpverbindung oder vergleichbare Verbindungen erfolgen.
[0016] Bei Betrachtung der Figur 3 ist der erfindungsgemäße Gedanke sehr gut zu erkennen,
dass nämlich die Verdrillung der elektrischen Leiter 21, 22 im axialen Verlauf der
an ihnen angeschlossenen Kontaktpartner 25, 26 fortgesetzt wird. Gleiches gilt für
den Steckverbinder 3, dessen Kontaktträger 30 ebenfalls von einem Oberteil 33 und
einem Unterteil 34 gebildet ist. Zwischen diesen beiden Teilen 33, 34 sind analog
zu dem Steckverbinder 2 die beiden Kontaktpartner 35, 36 ausgebildet und angeordnet,
die ihrerseits an dem jeweiligen Ende der beiden elektrischen Leiter 31, 32 auf geeignete
Weise mechanisch festgelegt und elektrisch verbunden sind.
[0017] Bei diesem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 sind wie schon bei der Darstellung in
Figur 1 die einander zugewandten Steckgesichter der beiden Steckverbinder 2, 3 voneinander
unterschiedlich, jedoch derart korrespondierend aufeinander abgestimmt, dass die beiden
Steckverbinder 2, 3 zu der Steckverbindung 1 zusammengesteckt werden können. Wie auch
schon in Bezug auf Figur 1 dargelegt, können die einander zugewandten Steckgesichter
der beiden Steckverbinder 2, 3 derart ausgelegt werden, dass es sich bei den beiden
Steckverbindern 2, 3 um identische Gleichteile handelt, die zu der Steckverbindung
1 zusammengesteckt werden können.
[0018] Wesentlich für die Erfindung ist es, dass die beiden Kontaktpartner 25, 26 beziehungsweise
35, 36 der beiden Steckverbinder 2, 3 nicht nur in ihrem axialen Verlauf zumindest
einmal kreuzend (wie in Figur 3 dargestellt) ausgebildet sind, sondern dass sie auch
derart beabstandet voneinander in ihrem jeweiligen Kontaktträger 20, 30 angeordnet
sind, dass jederzeit eine gegenseitige Berührung ausgeschlossen ist. Dies kann zum
Beispiel dadurch erfolgen, dass die beiden Kontaktpartner 25, 26 beziehungsweise 35,
36 in ihren beiden Endbereichen in dem Kontaktträger 20 beziehungsweise 30 eingespannt
und ihr Zwischenbereich frei schwebend angeordnet ist. Alternativ kann auch daran
gedacht werden, die sich in ihrem axialen Verlauf zumindest einmal kreuzenden Kontaktpartner
in geometrisch entsprechende Kontaktkammern des jeweiligen Kontaktträgers einzusetzen.
Außerdem kann alternativ daran gedacht werden, zum Beispiel die Kontaktpartner, wie
sie in Figur 3 dargestellt sind, in einer Spritzgussform mit ihren Endbereichen zu
fixieren und den Kontaktträger mit einem geeigneten Kunststoffmaterial zu umspritzen,
sodass dadurch nicht nur der jeweilige Kontaktträger ausgebildet wird, sondern auch
die in ihm angeordneten Kontaktpartner beabstandet und elektrisch voneinander isolierend
angeordnet werden.
[0019] Bezüglich der Figur 3 wird noch auf eine mögliche Besonderheit hingewiesen. Hierbei
ist der zumindest eine Kontaktpartner 26 in dem Kreuzungsbereich mit dem zumindest
einen weiteren Kontaktpartner 25 in einer Ebene angeordnet ist, die von einer Ebene,
in der eine Verbindungsstelle 4 der Kontaktpartner 25, 26 mit ihrem zugehörigen elektrischen
Leiter 21, 22 liegt, und/oder von einer Ebene, in der ein Steckbereich 5 der Kontaktpartner
25, 26 liegt, abweicht. Dadurch lassen sich vor allen Dingen flache Kontaktpartner,
insbesondere mit einem rechteckförmigen Querschnitt, sehr gut und kompakt in dem Kontaktträger
anordnen, der dadurch seinerseits wiederum flach bauend gestaltet werden kann.
[0020] Figur 4 schließlich zeigt noch einmal die Steckverbindung 1 im zusammengesteckten
Zustand, wobei erkennbar ist, dass die Kontaktpartner 25, 26 in ihrem Unterteil 24
des Kontaktträgers 20 angeordnet sind. Analog dazu sind die Kontaktpartner 35, 36
in ihrem Unterteil 34 des Kontaktträgers 30 angeordnet.
[0021] Bezüglich des Steckverbinders ist erkennbar, dass die elektrischen Leiter 21, 22
an jeweils einer eigenen Verbindungsstelle 4 mit ihrem zugehörigen Kontaktpartner
25, 26 verbunden sind. Gleiches gilt für die Kontaktpartner 35, 36, die mit ihren
elektrischen Leitern 31, 32 verbunden sind. In diesem Fall ist der Kontaktträger 20
von dem Oberteil 23 und dem Unterteil 24 gebildet, wobei zwischen diesen beiden Teilen
23, 24 die zumindest zwei Kontaktpartner 25, 26 und im Bereich der Verbindungsstellen
der Endbereich der zumindest zwei elektrischen Leiter 21, 22 eingelegt sind. Der korrespondierende
Steckverbinder 3 kann genauso ausgebildet sein, muss es aber nicht.
[0022] Mit der Bezugsziffer 5 ist schließlich ein Steckbereich bezeichnet, in dem die einander
zugewandten Geometrien der Kontaktpartner 25, 26 elektrisch mit den Kontaktgeometrien
der Kontaktpartner 35, 36 im zusammengesteckten Zustand verbunden werden. Es versteht
sich von selbst, dass sowohl die Geometrie der Kontaktpartner als auch die Kontaktierungsgeometrien
im Steckbereich 5 beispielhaft sind und andere Ausführungen gewählt werden können.
Zum Beispiel ist es nicht zwangsweise erforderlich, dass die Kontaktpartner einen
rechteckförmigen Querschnitt (wie dargestellt) aufweisen, sondern dass auch quadratische,
runde, ovale oder ähnliche Querschnitte denkbar sind.
[0023] Nach der Erfindung ist es somit wichtig, dass die Verdrillung der beiden elektrischen
Leiter 21, 22 (beziehungsweise 31, 32) im axialen Verlauf der angeschlossenen Kontaktpartner
fortgesetzt wird. Bei Betrachtung der Figur 4 erfolgt diese Verdrillung insbesondere
im Bereich der Verbindungsstelle 4 nicht vollständig, wobei die Verbindungsstelle
4 und angrenzende Bereiche aber auch so ausgestaltet werden können, dass die Verseilung
zum Beispiel des einen elektrischen Leiters 21 nahtlos und unabhängig von dem Verlauf
der Verdrillung in den angeschlossenen Kontaktpartner 25 übergeht. Gleiches gilt auch
für den Steckbereich 5 und den Verlauf der dort eingesteckten Kontaktpartner 35, 36
im Hinblick auf den weiteren Verlauf über die Verbindungsstelle 4 in die elektrischen
Leiter 31, 32 hinein.
[0024] Während in den Figuren 1 bis 4 nur jeweils ein Paar von elektrischen Leitern 21,
22 beziehungsweise 31, 32 dargestellt ist, ist es selbstverständlich auch denkbar,
weitere Paare solcher elektrischen Leiter mit angeschlossenen Kontaktpartnern in dem
jeweiligen Kontaktträger einzusetzen. In einem solchen Fall wäre das Kabel, wie dargestellt,
nicht nur ein zweipoliges Kabel, sondern es wären auch vierpolige, sechspolige usw.
Kabel verbessert, in dem die entsprechenden Kontaktpartner in dem Kontaktträger ihrer
Steckverbinder an ihrem axialen Verlauf ebenfalls verdrillt (zumindest einmal überkreuzend)
ausgebildet verlaufend und zueinander beabstandet angeordnet sind.
[0025] In den Figuren ist es zwar nicht dargestellt, jedoch ist es denkbar, dass der Kontaktträger
20 eine Abschirmung aufweist, die mit einer Abschirmung eines Kabels, an dem der Steckverbinder
2 angeordnet ist, elektrisch verbunden ist. Damit ist eine Abschirmung gegenüber äußeren
Einflüssen nicht nur im Bereich des Kabels, sondern auch im Bereich des Steckverbinders
2 gegeben. Gleiches kann, muss aber nicht, für den Steckverbinder 3 gelten.
[0026] Außerdem betrifft die Erfindung, insbesondere basierend auf dem Ausführungsbeispiel
der Figuren 1 bis 4, einen Kabelsatz mit einem Steckverbinder 2 und mit einem Kabel
mit zumindest zwei miteinander verdrillten elektrischen Leitern 21, 22, wobei jeweils
ein elektrischer Leiter 21, 22 an einem zugehörigen Kontaktpartner 25, 26 elektrisch
kontaktiert ist und die zumindest zwei Kontaktpartner 25, 26 in einem Kontaktträger
20 des Steckverbinders 2 angeordnet sind, wobei die zumindest zwei Kontaktpartner
25, 26 sich in ihrem axialen Verlauf zumindest einmal kreuzend beabstandet voneinander
in dem Kontaktträger 20 des Steckverbinders 2 angeordnet sind. Der Kabelsatz besteht
somit aus Steckverbinder und Kabel, insbesondere ein Twisted-Pair-Kabel. Twisted-Pair-Kabel
enthalten Paare von elektrischen Leitern (Adernpaare) aus je zwei miteinander verdrillten
Paaren von Einzeladern. Eine Ader (ein elektrischer Leiter) ist beispielsweise ein
kunststoffisolierter Kupferleiter, bei Installations-/Verlegekabeln eine starre Ader
(Draht) mit einem üblichen Durchmesser von 0,4 mm oder 0,6 mm. Die Standardbezeichnung
eines typischen Twisted-Pair-Kabels ist dementsprechend 4×2×0,4 oder 4×2×0,6 (4 →
Anzahl der Verseilelemente; 2 → Anzahl an Adern pro Verseilelement; 0,6 → Durchmesser
einer Ader in mm). Bei flexiblen Patchkabeln wird beispielsweise eine Litze mit einem
üblichen Querschnitt von 0,27 bis 0,33 mm
2 verwendet. Häufig wird die Stärke des Kupferleiters auch in AWG (American Wire Gauge)
angegeben, wobei die üblichen Größen dann von AWG 27 bis AWG 22 reichen (je kleiner
die AWG-Zahl, desto dicker der Leiter). Ein Paar bedeutet, dass je zwei Adern zu einem
Paar verdrillt sind, wobei mehrere Adernpaare im Kabel miteinander verseilt sind.
Leiterbündel oder Seele bezeichnet die im Kabel miteinander verseilten (oft vier)
Paare. Bei mehr als einem Adernpaar werden die Schlaglängen unterschiedlich gewählt,
um ein Neben-/Übersprechen zu verringern. Ein Kabelmantel umgibt die Seele und besteht
meist aus einem Kunststoffgeflecht und glatter Hülle darüber. Verwendetes Material
ist oft PVC oder halogenfreies Material wie PE oder Aramid. Eine Abschirmung ist gebildet
von einer metallischen Umhüllung von einzelnen Adernpaaren und/oder der Seele. Der
Schirm besteht aus Metallfolie, metallisierter Kunststofffolie, Drahtgeflecht oder
Kombinationen daraus.
[0027] Im Folgenden wird die Erfindung noch einmal mit anderen Worten beschrieben.
[0028] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Datenübertragung über Kabel, wobei zwei
Kabel über eine Steckverbindung, bestehend aus einem Steckverbinder und einem Gegensteckverbinder,
miteinander verbunden sind, für Anwendungen in der Hochfrequenztechnik.
[0029] Für die Energieübertragung über Leitungen spielt die elektromagnetische Verträglichkeit,
die Störeinflüsse beschreibt, keine Rolle. Diese elektromagnetische Verträglichkeit
spielt jedoch bei höherfrequenten Anwendungen eine sehrgroße Rolle, da die über die
Leitung übertragenen Daten Störsignale an die Umgebung aussenden können und / oder
Störsignale aus der Umgebung in die Leitung eingestrahlt werden können. Dies ist von
Nachteil, so dass das Aussenden von Störsignalen von der Leitung aus und / oder die
Einstrahlung von Störsignalen in die Leitung möglichst effektiv unterbunden werden
muss.
[0030] Hierfür sind schon Leitungen bekannt geworden, die aus einem elektrischen Leiter
oder auch mehreren elektrischen Leitern bestehen, die von einer Abschirmung, zum Beispiel
einem Abschirmgeflecht, einer Abschirmfolie oder dergleichen, umgeben sind. Ein Beispiel
für eine solche Leitung ist eine Koaxial-Leitung. Allerdings gibt es Anwendungsfälle,
für die solcher Art von Leitungen nicht eingesetzt werden können. Für bestimmte Anwendungsfälle
kommen sogenannte verseilte oder verdrillte Leitungen zur Anwendung, die auch Twisted-Pair-Leitungen
genannt werden. Bei diesen Leitungen sind zwei elektrische Leiter miteinander verdrillt
(verseilt), um die erwünschte Festigkeit bei der elektromagnetischen Verträglichkeit
sicherzustellen. Denn bei der Übertragung von hochfrequenten Signalen ist die übertragbare
Qualität und Datenrate unter anderem auch von der erzielbaren Abschirmung beziehungsweise
elektromagnetischen Verträglichkeit (auch Störstrahlfestigkeit genannt) abhängig.
Um diese EMV-Verträglichkeit zu realisieren, sind wie vorstehend ausgeführt, die beiden
im Wesentlichen parallel zueinander verlaufenden elektrischen Leiter der Leitung in
ihrem axialen Verlauf miteinander verdrillt.
[0031] Im Stand der Technik sind ebenfalls Steckverbindungen, gebildet aus einem Steckverbinder
und einem Gegensteckverbinder, bekannt, die am Ende einer solchen verdrillten Leitung
angeordnet sind. Hier kommt es jedoch im Bereich der Steckverbindung zu EMV-Problemen,
da die Kontaktpartner innerhalb der Steckverbindung, also innerhalb des Steckverbinders
einerseits und des Gegensteckverbinders andererseits, gerade verlaufend ausgebildet
sind. Dadurch kommt es zu einer EMV-Störung, da die Kontaktpartner innerhalb der Steckverbindung
auf einer bestimmten Länge parallel und somit unverdrillt ausgebildet sind. Das bedeutet
wiederum in nachteiliger Weise, dass in diesem Bereich der geradlinig verlaufenden
Kontaktpartner eine Störeinstrahlung in diese Steckverbindung und / oder eine Aussendung
von Störsignalen aus dieser Steckverbindung heraus möglich ist.
[0032] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Steckverbindung hinsichtlich
der EMV-Festigkeit zu verbessern.
[0033] Diese Aufgabe ist dadurch gelöst, dass auch die Kontaktpartner innerhalb des Steckverbinders
und / oder des Gegensteckverbinders über ihre wesentliche Länge der Verdrillung des
Kabels entsprechend geometrisch ausgebildet sind. Damit wird in vorteilhafter Weise
die Verdrillung (Verseilung) der elektrischen Leiter der Leitung in Richtung der Kontaktpartner
fortgesetzt, so dass nur noch ein geringstmöglich kleiner Teil der Kontaktpartner
in etwa geradlinig ausgebildet sind, nämlich im Bereich, wo sich das Ende des Kontaktpartners
des Steckverbinders mit dem Ende des Kontaktpartners des Gegensteckverbinders zusammenstecken
lässt. In idealer Weise sind auch die Enden der Kontaktpartner, die ineinandergesteckt
werden, so geformt, dass sie den Verlauf der Verdrillung der elektrischen Leiter der
Leitung nachbilden.
[0034] Dadurch wird in vorteilhafter Weise die Schlaglängenunterbrechung im Bereich der
Steckverbindung und auch in dem Anschlussbereich zwischen den elektrischen Leitern
der Leitung und den Kontaktpartnern der Steckverbindung weitestgehend minimiert. Auch
hier erfolgt im Idealfall aufgrund der Formgebung der Kontaktpartner überhaupt keine
Schlaglängenunterbrechung.
[0035] Durch die speziell geformten Kontaktpartner von Steckverbinder und / oder Gegensteckverbinder
wird mit anderen Worten die Schlaglänge der elektrischen Leiter der Leitung nachgestellt
und durch diese Ausführungsart der Steckverbindung beziehungsweise im speziellen der
Kontaktpartner von Steckverbinder und Gegensteckverbinder parallellaufende Adern beziehungsweise
parallellaufende Kontaktpartner und somit ungeschirmte Bereiche im axialen Leitungsverlauf
verhindert. Dadurch ergibt sich auch im Bereich der Steckverbindung in vorteilhafter
Weise eine durchgehende Abschirmung, so dass die EMV-Festigkeit nicht nur, wie schon
bekannt, im Verlauf der Leitungen, sondern eben auch im Bereich der Steckverbindung
deutlich verbessert ist.
[0036] Die Figuren zeigen ein Ausführungsbeispiel, bei der elektrische Leiter einer jeweiligen
Leitung an Kontaktpartner angeschlossen sind. Dies kann beispielsweise durch Verlöten,
Vercrimpen oder dergleichen erfolgen. Um eine Steckverbindung zu bilden, werden die
Kontaktpartner (dort als Kontaktteile bezeichnet) und gegebenenfalls auch der Endbereich
eines jeden elektrischen Leiters in ein Gehäuse des Steckverbinders beziehungsweise
des Gegensteckverbinders eingesetzt. Das Gehäuse ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
zweiteilig (unteres Teil als Kontaktträger und oberes Teil als Deckel ausgebildet),
kann jedoch auch mehr als zweiteilig oder auch einteilig (zum Beispiel als ein umspritztes
Gehäuse) ausgebildet sein. Insgesamt ergibt sich somit eine Steckverbindung, die aus
dem Steckverbinder und dem Gegensteckverbinder besteht, die zusammengesetzt sind,
die eine durchgehende abgeschirmte Steckverbindung und auch insgesamt eine durchgehende
abgeschirmte Leitungsführung bilden.
[0037] Die Ausführung der Gehäuse der Steckverbindung sowie der Kontaktpartner in dem Ausführungsbeispiel
ist nur beispielhaft und dient der Erläuterung, wobei die Erfindung jedoch nicht auf
die gezeigten Geometrien beschränkt ist.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 1.
- Steckverbindung
- 2.
- Erster Steckverbinder
- 3.
- Zweiter Steckverbinder
- 20.
- Kontaktträger
- 21.
- Elektrischer Leiter
- 22.
- Elektrischer Leiter
- 23.
- Oberteil
- 24.
- Unterteil
- 25.
- Kontaktpartner
- 26.
- Kontaktpartner
- 30.
- Kontaktträger
- 31.
- Elektrischer Leiter
- 32.
- Elektrischer Leiter
- 33.
- Oberteil
- 34.
- Unterteil
- 35.
- Kontaktpartner
- 36.
- Kontaktpartner
- 4.
- Verbindungsstelle
- 5.
- Steckbereich
1. Steckverbinder (2) für eine Steckverbindung (1) für Hochfrequenzanwendungen, wobei
der Steckverbinder (1) zumindest zwei Kontaktpartner (25, 26) aufweist, die in einem
Kontaktträger (20) des Steckverbinders (1) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest zwei Kontaktpartner (25, 26) sich in ihrem axialen Verlauf zumindest
einmal kreuzend beabstandet voneinander in dem Kontaktträger (20) des Steckverbinders
(2) angeordnet sind.
2. Steckverbinder (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest zwei Kontaktpartner (25, 26) sich in ihrem axialen Verlauf genau einmal
kreuzend beabstandet voneinander in dem Kontaktträger (20) des Steckverbinders (2)
angeordnet sind.
3. Steckverbinder (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktträger (20) von einem Oberteil (23) und einem Unterteil (24) gebildet
ist, zwischen denen die zumindest zwei Kontaktpartner (25, 26) und der Endbereich
der zumindest zwei elektrischen Leiter (21, 22) eingelegt sind.
4. Steckverbinder (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktträger (20) als Umspritzung ausgebildet ist, von der die zumindest zwei
Kontaktpartner (25, 26) und der Endbereich der zumindest zwei elektrischen Leiter
(21, 22) umgeben sind.
5. Steckverbinder (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktträger (20) eine Abschirmung aufweist, die mit einer Abschirmung eines
Kabels, an dem der Steckverbinder (2) angeordnet ist, elektrisch verbunden ist.
6. Steckverbinder (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Kontaktpartner (26) in dem Kreuzungsbereich mit dem zumindest
einen weiteren Kontaktpartner (25) in einer Ebene angeordnet ist, die von einer Ebene,
in der eine Verbindungsstelle (4) der Kontaktpartner (25, 26) mit ihrem zugehörigen
elektrischen Leiter (21, 22) liegt, und/oder von einer Ebene, in der ein Steckbereich
(5) der Kontaktpartner (25, 26) liegt, abweicht.
7. Kabelsatz mit einem Steckverbinder (2) und mit einem Kabel mit zumindest zwei miteinander
verdrillten elektrischen Leitern (21, 22), wobei jeweils ein elektrischer Leiter (21,
22) an einem zugehörigen Kontaktpartner (25, 26) elektrisch kontaktiert ist und die
zumindest zwei Kontaktpartner (25, 26) in einem Kontaktträger (20) des Steckverbinders
(2) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest zwei Kontaktpartner (25, 26) sich in ihrem axialen Verlauf zumindest
einmal kreuzend beabstandet voneinander in dem Kontaktträger (20) des Steckverbinders
(2) angeordnet sind.
8. Kabelsatz nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktträger (20) von einem Oberteil (23) und einem Unterteil (24) gebildet
ist, zwischen denen die zumindest zwei Kontaktpartner (25, 26) und der Endbereich
der zumindest zwei elektrischen Leiter (21, 22) eingelegt sind.
9. Kabelsatz nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktträger (20) als Umspritzung ausgebildet ist, von der die zumindest zwei
Kontaktpartner (25, 26) und der Endbereich der zumindest zwei elektrischen Leiter
(21, 22) umgeben sind.
10. Kabelsatz nach Anspruch 7, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Kabel ein Twisted-Pair-Kabel ist.