TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren, mittels derer ein pulverförmiges
Füllgut dosiert werden kann. Das pulverförmige Füllgut kann anschließend insbesondere
in Hartgelatinekapseln aber auch in andere Behältnisse überführt werden. Derartige
Vorrichtungen und Verfahren werden insbesondere in der pharmazeutischen Industrie
zur Befüllung von Hartgelatinekapseln mit Arzneimitteln eingesetzt.
STAND DER TECHNIK
[0002] Es ist bekannt, Hartgelatinekapseln mittels einer sogenannten Stopfvorrichtung zu
befüllen. Dabei wird das einzufüllende Pulver in eine Dosierkammer, beispielsweise
in die Bohrungen einer Dosierscheibe, gefüllt. Das Pulver wird anschließend mittels
eines Stempels in der Dosierkammer kompaktiert. Dazu führt der Stempel zumindest eine
Hubbewegung durch, so dass ein Pressling entsteht. Der fertige Pressling wird dann
aus der Dosierkammer ausgedrückt, indem die Dosierkammer geöffnet und der Pressling
mittels eines Stempels ausgestoßen wird.
[0003] Beim Ausdrücken des Presslings aus der Dosierkammer kann es insbesondere bei klebrigen
Pulvern vorkommen, dass der Pressling an dem Stempel hängen bleibt und nicht in die
Hartgelatinekapsel abfällt. Der Pressling wird in diesem Fall wieder mit dem Stempel
zurückgezogen. Dies führt zu einer schlechten Dosiergenauigkeit und folglich zu einem
größeren Ausschuss.
[0004] Entsprechend der
EP 2 175 825 A1 (entspricht
WO 2009/007275 A1) wird vorgeschlagen, die Stempel mittels eines Hubstößels in Längsrichtung der Stempel
anzustoßen, so dass die Stempel in Längsrichtung vibrieren. Dies soll das Lösen der
Presslinge von dem Stempel erleichtern.
[0005] Darüber hinaus ist es bekannt, Hartgelatinekapseln mittels eines Stechhebers zu befüllen.
Bekannte Stechheber besitzen eine äußere Dosierhülse und einen darin verschiebbar
geführten Dosierkolben. Der Dosierkolben wird gegenüber einer freien Kante der Dosierhülse
zurückgezogen, so dass sich innerhalb der Dosierhülse eine Dosierkammer bildet. Die
Dosierhülse wird dann in ein Pulverbett eingetaucht, wobei das Dosiervolumen durch
eine Hubbewegung des Dosierkolbens eingestellt werden kann. Beim Eintauchen des Stechhebers
befüllt sich die Dosierkammer mit dem Pulver. Die durch das Volumen der Dosierkammer
vorgegebene Pulvermenge bleibt beim Herausziehen des Stechhebers aus dem Pulverbett
in der Dosierkammer hängen. Anschließend wird das Pulver mit dem Dosierkolben kompaktiert.
Das Pulver kann mit dem Stechheber transportiert und mittels des Dosierkolbens aus
der Dosierkammer heraus in den vorgesehenen Behälter gefüllt werden.
[0006] Insbesondere bei klebrigen Pulvern kann es auch bei der Verwendung von Stechhebern
zu Problemen kommen. So kann das Befüllen des Stechhebers mit dem Pulver dadurch gestört
werden, dass bereits in der Dosierhülse vorhandene Pulver mit den Innenwänden der
Dosierhülse verklebt, so dass sich die Dosierkammer nicht vollständig mit Pulver füllt.
Alternativ oder zusätzlich dazu kann das Entleeren der Dosierkammer bei klebrigen
Pulvern erschwert sein. Insgesamt kann es dadurch zu Dosierungenauigkeiten kommen.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0007] Ausgehend von diesem vorbekannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine verbesserte Vorrichtung zum Dosieren von pulverförmigem Füllgut anzugeben,
mittels der Dosierungenauigkeiten vermieden werden können.
[0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist durch die Merkmale des Hauptanspruchs 1 gegeben.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist durch die Merkmale des nebengeordneten Anspruchs
8 gegeben. Sinnvolle Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von sich an diese
Ansprüche anschließenden weiteren Ansprüchen.
[0009] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Dosieren von pulverförmigem Füllgut besitzt
einen Füllgutbehälter, in dem das pulverförmige Füllgut vorrätig gehalten werden kann.
Aus diesem Füllgutbehälter kann eine definierte Menge des pulverförmigen Füllguts
mittels eines Dosierwerkzeugs entnommen und in ein Behältnis - beispielsweise in das
Kapselunterteil einer Hartgelatinekapsel - überführt werden. Das Dosierwerkzeug ist
dazu in seiner Längsrichtung beweglich ausgebildet. Erfindungsgemäß kann das Dosierwerkzeug
durch eine Antriebseinheit in eine Rotationsbewegung um seine Längsachse versetzt
werden. Durch diese Antriebseinheit kann eine definierte Rotationsbewegung ausgeführt
werden, die ein Anhaften des pulverförmigen Feststoffs an dem Dosierwerkzeug verhindert.
Dadurch können Dosierungenauigkeit vermieden werden, was zu einem geringeren Ausschuss
und damit zu einer gesteigerten Produktivität führt.
[0010] Vorzugsweise kann die Antriebseinheit sowohl eine Rotationsbewegung im Uhrzeigersinn
als auch eine Rotationsbewegung im Gegen-Uhrzeigersinn ermöglichen. Durch eine wechselseitige
Rotation im Uhrzeigersinn und im Gegen-Uhrzeigersinn kann in einer besonders vorteilhaften
Ausführungsform eine Pendel- oder Scherbewegung erzeugt werden, durch die ein Anhaften
von Feststoff an dem Dosierwerkzeug besonders effektiv verhindert werden kann.
[0011] In einer vorteilhaften Ausführungsform kann ein erster motorischer Antrieb vorhanden
sein, mittels dem das Dosierwerkzeug entlang seiner Längsachse bewegt werden kann.
Die Rotation des Dosierwerkzeugs kann mittels einer separat ausgebildeten Antriebseinheit
erfolgen. Die Rotationsbewegung könnte auf diese Weise unabhängig von der Transportbewegung
des Dosierwerkzeugs mittels des ersten motorischen Antriebs erfolgen. Darüber hinaus
könnten mehrere Dosierwerkzeuge mittels eines gemeinsamen motorischen Antriebs in
Längsrichtung bewegt werden.
[0012] In einer ersten Ausführungsform kann das Dosierwerkzeug als Stempel ausgebildet sein.
In diesem Fall kann am Grund des Füllgutbehälters zumindest eine Dosierkammer ausgebildet
sein, in die eine definierte Menge des Füllguts eingefüllt werden kann. Das Füllgut
in der Dosierkammer kann in diesem Fall zunächst von dem Stempel zu einem Pressling
kompaktiert werden. Anschließend kann durch den Stempel das Ausstoßen des Presslings
aus der Dosierkammer erfolgen.
[0013] Die Rotationsbewegungen des Stempels können während des Kompaktierens des pulverförmigen
Füllguts in der Dosierkammer und/oder während des Ausstoßens des Presslings aus der
Dosierkammer durchgeführt werden. Rotationsbewegungen während des Kompaktierens des
pulverförmigen Füllguts in der Dosierkammer können bereits das Anhaften des Presslings
an dem Stempel verhindern. Demgegenüber kann eine Rotationsbewegung während des Ausstoßens
des Presslings aus der Dosierkammer für ein leichteres Ablösen des Presslings von
dem Stempel sorgen. Abhängig von der Art des pulverförmigen Füllguts und von der Größe
des sich bildenden Presslings kann lediglich während eines der beiden Vorgänge eine
Rotationsbewegung angebracht sein, oder auch eine Kombination. Es wäre auch möglich,
den Stempel durchgehend eine Rotationsbewegung ausführen zu lassen.
[0014] In einer zweiten Ausführungsform kann das Dosierwerkzeug als Stechheber ausgebildet
sein. In diesem Fall kann der Stechheber in das in dem Füllgutbehälter vorhandene
Pulverbett eingetaucht werden, um eine definierte Menge an Füllgut zu entnehmen. Anschließend
kann die in der Dosierkammer des Stechhebers vorhandene Menge an Pulver in ein bereitstehendes
Behältnis überführt werden.
[0015] Die Rotationsbewegungen des Stechhebers können während des Eintauchens des Stechhebers
in das Pulverbett und/oder während des Ausstoßens des Pulvers aus der Dosierkammer
des Stechhebers durchgeführt werden. Rotationsbewegungen während des Eintauchens des
Stechhebers in das Pulverbett können bereits das frühzeitige Anhaften von Pulver an
den Innenwänden der Dosierkammer des Stechhebers verhindern und somit eine vollständige
und exakte Befüllung der Dosierkammer ermöglichen. Demgegenüber kann eine Rotationsbewegung
während des Ausstoßens des Pulvers aus der Dosierkammer des Stechhebers für ein vollständiges
und leichtes Ausstoßen des Pulvers sorgen. Abhängig von der Art des pulverförmigen
Füllguts und von der Größe der Dosierkammer des Stechhebers kann lediglich während
eines der beiden Vorgänge eine Rotationsbewegung angebracht sein, oder auch eine Kombination.
Es wäre auch möglich, den Stechheber durchgehend eine Rotationsbewegung ausführen
zu lassen.
[0016] Vorzugsweise sollte bei einer Rotationsbewegung des Stechhebers zumindest eine Rotationsbewegung
des Dosierkolbens erfolgen. Diese Rotationsbewegung kann bereits ausreichend sein,
um ein Anhaften von Pulver in der Dosierkammer effektiv zu verhindern. Zusätzlich
zu der Rotationsbewegung des Dosierkolbens könnte auch die Dosierhülse eine Rotationsbewegung
ausführen. Dabei können die Rotationsbewegungen von Dosierkolben und Dosierhülse gegensätzlich
zueinander verlaufen, so dass eine Scherbewegung erfolgt.
[0017] Dabei ist es nicht erforderlich, dass jeweils eine vollständige Umdrehung im Uhrzeigersinn
oder im Gegen-Uhrzeigersinn ausgeführt wird. Vielmehr kann es ausreichend sein, die
Rotation lediglich ein Stück weit auszuführen und dann zu stoppen. Anschließend kann
die Rotation in die gleiche Richtung oder in die entgegengesetzte Richtung fortgeführt
werden.
[0018] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind den in den Ansprüchen ferner angegebenen
Merkmalen sowie den nachstehenden Ausführungsbeispielen zu entnehmen.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
[0019] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei der das Dosierwerkzeug
als Stempel ausgebildet ist, während des Kompaktierens des Füllguts in der Dosierkammer,
- Fig. 2
- die Vorrichtung gemäß Fig. 1 während des Ausstoßens des Presslings aus der Dosierkammer,
- Fig. 3
- eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei der das Dosierwerkzeug
als Stechheber ausgebildet ist, während des Füllens der Dosierkammer mit Füllgut und
- Fig. 4
- die Vorrichtung gemäß Fig. 3 während des Ausstoßens des Pulvers aus der Dosierkammer
des Stechhebers.
WEGE ZUM AUSFÜHREN DER ERFINDUNG
[0020] Eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 ist in Fig. 1 und
2 dargestellt. Die Vorrichtung 10 besitzt als Dosierwerkzeug einen Stempel 20, der
mittels eines hier nicht dargestellten motorischen Antriebs in eine senkrechte Hubbewegung
(Pfeil 22) versetzt werden kann. Der Stempel 20 bewegt sich durch die Hubbewegung
22 in der Bohrung 24 einer Dosierscheibe 26. Jede Bohrung 24 der Dosierscheibe 26
bildet dabei eine Dosierkammer.
[0021] In Fig. 1 ist die Bohrung 24 von der Unterseite her durch eine Platte 28 verschlossen.
Dadurch kann die Bohrung 24 zunächst mit einer definierten Menge an Füllgut befüllt
werden. Der Stempel 20 kann das in der Bohrung 24 vorhandene Pulver anschließend gemäß
Fig. 1 zu einem Pressling 30 kompaktieren. Während des Kompaktierens des Füllguts
wird der Stempel 20 in der hier dargestellten Ausführungsform durch eine Antriebseinheit
32 in eine Rotationsbewegung (Pfeil 34) versetzt. Die Rotation 34 des Stempels 20
während des Kompaktierens des Füllguts kann dafür sorgen, dass der entstehende Pressling
30 nicht an der Unterseite des Stempels 20 anhaftet.
[0022] Im vorliegenden Beispielsfall erfolgt die Rotationsbewegung 34 mit einer konstanten
Geschwindigkeit im Uhrzeigersinn. Im Gegensatz dazu könnte die Rotationsbewegung 34
auch im Gegen-Uhrzeigersinn erfolgen. Alternativ oder zusätzlich dazu könnte die Geschwindigkeit
während der Rotationsbewegung 34 variiert werden. So könnte die Rotationsbewegung
aus mehreren kleineren, ruckartigen Bewegungsstößen bestehen. Darüber hinaus könnte
auch die Rotationsrichtung in vorbestimmten Abständen geändert werden, so dass zunächst
im Uhrzeigersinn und anschließend im Gegen-Uhrzeigersinn rotiert würde. Diese Richtungsänderung
könnte dann beliebig oft wiederholt werden.
[0023] Nach dem Kompaktieren des Füllguts zu einem Pressling 30 erfolgt entsprechend Fig.
2 das Ausstoßen des Presslings 30 in ein geeignetes Behältnis. Im vorliegenden Beispielsfall
handelt es sich dabei um das Kapselunterteil 40 einer Hartgelatinekapsel. Das Kapselunterteil
40 wird mittels einer Aufnahmeeinheit 42 unterhalb der Dosierkammer 24 positioniert.
Nach dem Befüllen des Kapselunterteils 40 mit dem Pressling 30 kann das Kapselunterteil
40 durch die Aufnahmeeinheit 42 seitlich entfernt werden, so dass ein neues Kapselunterteil
unter der Dosierkammer 24 positioniert werden kann. Das befüllte Kapselunterteil 40
kann dann in weiteren Bearbeitungsstationen mit einem weiteren Pressling oder einem
anderen Produkt versehen oder auch direkt verschlossen werden. Das Zuführen und Wegführen
der Kapselunterteile kann insbesondere durch einen Rundschalttisch erfolgen, wie er
beispielsweise aus der
EP 1 415 637 A1 oder der
EP 2 135 810 A1 bekannt ist.
[0024] Im vorliegenden Beispielsfall wird der Stempel 20 während des Ausstoßens des Presslings
30 durch die Antriebseinheit 32 in eine Rotationsbewegung (Pfeil 44) versetzt. Durch
die Rotation 44 des Stempels 20 während des Ausstoßens des Presslings 30 löst sich
der Pressling 30 leichter von der Unterseite des Stempels 20 und kann sicher und zuverlässig
in das Kapselunterteil 40 fallen.
[0025] Die Rotationsbewegung 44 kann dabei vergleichbar der Rotationsbewegung 34 mit konstanter
Rotationsgeschwindigkeit und -richtung aber auch mit variierender Rotationsgeschwindigkeit
und/oder Rotationsrichtung erfolgen. Dabei wäre es möglich, sowohl die Rotationsbewegung
34 während des Kompaktierens (Fig. 1) als auch die Rotationsbewegung 44 während des
Ausstoßens (Fig. 2) durchzuführen. In diesem Fall können die beiden Rotationsbewegungen
34, 44 identisch sein, aber auch an die unterschiedlichen Situationen angepasst unterschiedlich
ausgeführt werden. Abhängig von dem verwendeten Füllgut, der Taktgeschwindigkeit des
Rundschalttisches und/oder der Größe des Presslings 30 kann es jedoch ausreichend
sein, lediglich die Rotationsbewegung 34 während des Kompaktierens des Füllguts oder
die Rotationsbewegung 44 während des Ausstoßens des Presslings 30 aus der Dosierkammer
24 vorzusehen.
[0026] Eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung 12 ist in Fig. 3 und
4 dargestellt. Die Vorrichtung 12 besitzt als Dosierwerkzeug einen Stechheber 50,
der mittels eines hier nicht dargestellten motorischen Antriebs in eine senkrechte
Hubbewegung (Pfeil 52) versetzt werden kann. Der Stechheber 50 bewegt sich durch die
Hubbewegung 52 nach unten in das in einem Füllgutbehälter 54 vorhandene Füllgut 56
und wieder nach oben aus diesem heraus.
[0027] Der Stechheber 50 besitzt eine äußere Dosierhülse 60 und einen darin verschiebbar
geführten Dosierkolben 62. Der Dosierkolben 62 ist gegenüber der freien Kante 64 der
Dosierhülse 60 ein Stück weit zurückgezogen, so dass sich innerhalb der Dosierhülse
60 eine Dosierkammer 66 bildet. Die Dosierhülse 60 ist in Fig. 3 mit ihrer freien
Kante 64 in das in dem Füllgutbehälter 54 vorhandene, ein Pulverbett bildende Füllgut
56 eingetaucht. Beim Eintauchen des Stechhebers 50 befüllt sich die Dosierkammer 66
mit dem Füllgut 56. Während des Eintauchens des Stechhebers 50 in das Füllgut 56 wird
der Dosierkolben 62 des Stechhebers 50 in der hier dargestellten Ausführungsform durch
eine Antriebseinheit 70 in eine Rotationsbewegung (Pfeil 72) versetzt. Diese Rotation
72 des des Dosierkolbens kann dafür sorgen, dass das Füllgut 56 gleichmäßig in der
Dosierkammer 66 verteilt vorliegt, so dass eine optimale und reproduzierbare Füllung
der Dosierkammer 66 erreicht wird.
[0028] Im vorliegenden Beispielsfall erfolgt die Rotationsbewegung 72 mit einer konstanten
Geschwindigkeit im Uhrzeigersinn. Im Gegensatz dazu könnte die Rotationsbewegung 72
auch im Gegen-Uhrzeigersinn erfolgen. Alternativ oder zusätzlich dazu könnte die Geschwindigkeit
während der Rotationsbewegung 72 variiert werden. So könnte die Rotationsbewegung
aus mehreren kleineren, ruckartigen Bewegungsstößen bestehen. Darüber hinaus könnte
auch die Rotationsrichtung in vorbestimmten Abständen geändert werden, so dass zunächst
im Uhrzeigersinn und anschließend im Gegen-Uhrzeigersinn rotiert würde. Diese Richtungsänderung
könnte dann beliebig oft wiederholt werden.
[0029] Die durch das Volumen der Dosierkammer 66 vorgegebene Pulvermenge bleibt beim Herausziehen
des Stechhebers 50 aus dem Pulverbett in der Dosierkammer 66 hängen. Das Pulver kann
auf diese Weise mit dem Stechheber 50 transportiert und mittels des Dosierkolbens
62 aus der Dosierkammer 66 heraus in ein dafür vorgesehenes Behältnis gefüllt werden
(siehe Fig. 4). Im vorliegenden Beispielsfall handelt es sich dabei um das Kapselunterteil
40 einer Hartgelatinekapsel, das mittels einer Aufnahmeeinheit 42 unterhalb des Stechhebers
50 positioniert wurde. Im vorliegenden Beispielsfall wird der Dosierkolben 62 des
Stechhebers 50 während des Ausstoßens des in der Dosierkammer 66 vorhandenen Pulvers
durch die Antriebseinheit 70 in eine Rotationsbewegung (Pfeil 74) versetzt. Durch
die Rotation 74 des Dosierkolbens 62 während des Ausstoßens des Pulvers kann die Dosierkammer
66 rasch und vollständig entleert werden.
[0030] Die Rotationsbewegung 74 kann dabei vergleichbar der Rotationsbewegung 72 mit konstanter
Rotationsgeschwindigkeit und -richtung aber auch mit variierender Rotationsgeschwindigkeit
und/oder Rotationsrichtung erfolgen. Dabei wäre es möglich, sowohl die Rotationsbewegung
72 während des Eintauchens des Stechhebers 50 in das Füllgut 56 (Fig. 3) als auch
die Rotationsbewegung 74 während des Ausstoßens des Pulvers (Fig. 2) durchzuführen.
In diesem Fall können die beiden Rotationsbewegungen 72, 74 identisch sein, aber auch
an die unterschiedlichen Situationen angepasst unterschiedlich ausgeführt werden.
Es kann jedoch auch ausreichend sein, lediglich die Rotationsbewegung 72 während des
Eintauchens des Stechhebers 50 in das Füllgut 56 oder die Rotationsbewegung 74 während
des Ausstoßens des Pulvers aus der Dosierkammer 66 vorzusehen.
1. Vorrichtung (10, 12) zum Dosieren von pulverförmigem Füllgut (56),
- mit einem Füllgutbehälter (54),
- mit zumindest einem in seiner Längsrichtung beweglichen Dosierwerkzeug (20, 50),
mittels dem eine definierte Menge des pulverförmigen Füllguts (56) in ein Behältnis
(40) überführbar ist,
- mit zumindest einer Antriebseinheit (32, 70) für das zumindest eine Dosierwerkzeug
(20, 50),
- dadurch gekennzeichnet, dass
- das zumindest eine Dosierwerkzeug (20, 50) durch die Antriebseinheit (32, 70) in
eine Rotationsbewegung (34, 44, 72, 74) um seine Längsachse versetzbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- das zumindest eine Dosierwerkzeug (20, 50) durch die Antriebseinheit (32, 70) in
eine Rotationsbewegung (34, 44, 72, 74) im Uhrzeigersinn und / oder in eine Rotationsbewegung
im Gegen-Uhrzeigersinn versetzbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- das zumindest eine Dosierwerkzeug (20,50) durch die Antriebseinheit (32, 70) in
eine Pendelbewegung um seine Längsachse versetzbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüchen,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- ein erster motorischer Antrieb vorhanden ist, mittels dem das Dosierwerkzeug (20,
50) in einer Hubbewegung (22, 52) entlang seiner Längsachse bewegbar ist,
- die Antriebseinheit (32, 70) für die Rotation (34, 44, 72, 74) des Dosierwerkzeugs
(20, 50) als separater Antrieb ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- zumindest eine Dosierkammer (24) vorhanden ist, die am Grund des Füllgutbehälters
angeordnet ist,
- das Dosierwerkzeug als Stempel (20) ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- durch den Stempel (20) eine definierte Menge des pulverförmigen Füllguts innerhalb
der Dosierkammer (24) zu einem Pressling (30) kompaktierbar ist,
- der Pressling (30) durch den Stempel (20) aus der Dosierkammer (24) ausstoßbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- das Dosierwerkzeug als Stechheber (50) ausgebildet ist.
8. Verfahren zum Dosieren von pulverförmigem Füllgut mit folgenden Verfahrensschritten
- eine definierte Menge des pulverförmigen Füllguts (56) wird aus einem Füllgutbehälter
(54) separiert,
- dieses separierte Füllgut wird mittels eines Dosierwerkzeugs (20, 50) in ein Behältnis
(40) überführt,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- das Dosierwerkzeug (20, 50) während des Kontakts mit der definierten Menge an pulverförmigem
Füllgut zumindest zeitweise zumindest ein Stück weit um seine Längsachse rotiert.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- das Dosierwerkzeug (20, 50) alternierend jeweils zumindest ein Stück weit im Uhrzeigersinn
und zumindest ein Stück weit im Gegen-Uhrzeigersinn rotiert.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- das Dosierwerkzeug als Stempel (20) ausgebildet ist,
- eine definierte Menge des pulverförmigen Füllguts aus dem Füllgutbehälter separiert
und in eine Dosierkammer (24) überführt wird,
- das in der Dosierkammer (24) befindliche Pulver mittels des Stempels (20) zu einem
Pressling (30) kompaktiert wird,
- der Pressling (30) mittels des Stempels (20) aus der Dosierkammer (24) ausgestoßen
und in ein unter der Dosierkammer (24) befindliches Behältnis (40) überführt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- der Stempel (20) während des Kompaktierens des pulverförmigen Füllguts in der Dosierkammer
(24) und/ oder während des Ausstoßens des Presslings (30) aus der Dosierkammer (24)
eine Rotationsbewegung (34, 44) ausführt.
12. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- das Dosierwerkzeug als Stechheber (50) ausgebildet ist,
- eine definierte Menge des pulverförmigen Füllguts (56) aus dem Füllgutbehälter (54)
separiert wird, indem der Stechheber (50) in das pulverförmige Füllgut (56) eingetaucht
wird,
- das in dem Stechheber (50) separierte pulverförmige Füllgut aus dem Stechheber (50)
ausgestoßen und in ein Behältnis (40) überführt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- der Stechheber (50), insbesondere der Dosierkolben (62) des Stechhebers (50), während
des Eintauchens in das pulverförmige Füllgut (56) und/oder während des Ausstoßens
des Füllguts aus dem Stechheber (50) eine Rotationsbewegung (72, 74) ausführt.