[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Beleuchtungsvorrichtung
zum Beleuchten von Wandflächen wie Waren- oder Bücherregalwänden, mit zumindest einem
Strahler, der eine Lichtquelle und eine mehrachsig gekrümmte, muschelförmige Reflektorschale
zum Einfangen und Abstrahlen des von der zugehörigen Lichtquelle abgegebenen Lichts
in Form eines Strahlenbündels umfasst.
[0002] Zum Beleuchten von aufrechten Wandflächen wie bspw. Waren- oder Bücherregalwänden
oder auch bilderbehangenen Museums- oder Ausstellungswänden können Strahler eingesetzt
werden, die über einen Reflektor den abgestrahlten Lichtkegel gezielt auf die Wand
und ggf. auch auf den Boden lenken, um entsprechende Wandflächenstücke zu beleuchten.
Dabei werden Strahler, die am oberen Ende einer Wand benachbart zu dieser beispielsweise
an der Decke montiert sind, und die Wand beleuchten, bisweilen als Wallwasher bezeichnet.
Generell nach unten auf eine Bodenfläche strahlende Strahler werden indes bisweilen
als Downlight bezeichnet, wobei solche Strahler beispielsweise in Deckenpaneele integriert
oder freihängend montiert und in matrixartigen Strahleranordnungen zusammengefasst
sein können. Je nach Anwendung kann jedoch auch ein einzelner Strahler verwendet werden,
bspw. um ein Shop-Regal, eine Shop-Vitrine oder ein Einzelobjekt zu beleuchten.
[0003] Insbesondere können solche Strahleranordnungen zur Beleuchtung langer Gänge wie bspw.
Warenregalen in Supermärkten, aber auch als als Shopbeleuchtung beispielsweise zur
Beleuchtung von Vitrinen oder als Regalbeleuchtung, Küchenbeleuchtung, Gangbeleuchtung,
Stiegenhausbeleuchtung oder in Konferenzräumen zur Tafel- bzw. Flipchartbeleuchtung
Verwendung finden. Ferner können solche Strahleranordnungen auch in Elektrogeräte
wie beispielsweise Kühlschränke und Backöfen eingebaut sein, um Wand- und/oder Bodenflächen
der Geräte zu beleuchten.
[0004] Für die Ausleuchtung von langen, schmalen Gängen werden üblicherweise lineare Leuchtenanordnungen
verwendet, die sich entlang einer Längsachse parallel zur Gangachse erstrecken. Bei
solchen linearen Leuchtenanordnungen fehlt es jedoch üblicherweise an der Brillanz.
Die in einem Warenregal stehenden Produkte treten nicht einzeln funkelnd hervor, sondern
es entsteht eine diffuse, konturschluckende Beleuchtung.
[0005] Werden keine länglichen Leuchtmittel wie Leuchtstoffröhren verwendet, sondern punktförmige
Lichtquellen wie bspw. LEDs eingesetzt, ist es sinnvoll, keine strangpressprofilartigen,
länglichen Reflektoren zu verwenden, sondern den Lichtquellen individuell zugeordnete
Reflektorschalen einzusetzen, die mehrachsig gekrümmt sind und einen größeren Teil
des von solchen punktförmigen Lichtquellen abgegebenen Lichts einfangen können, um
hierdurch eine effizientere Ausleuchtung zu erreichen.
[0006] Insbesondere kann dabei jeder Lichtquelle oder jeder Gruppe von Lichtquellen wie
bspw. einem LED-Cluster ein muschel- oder halbschalenförmiger Reflektor zugeordnet
sein, der das Licht einfängt und in Form eines Strahlenbündels auf einen bestimmten
Bereich des Gangs wirft. Eine jeweilige Lichtquelle bildet zusammen mit dem ihr zugeordneten
Reflektor einen Strahler, sodass die lineare Leuchteinrichtung aus einer oder mehreren
Reihen von solchen Strahlern gebildet wird. Bei solchen Strahlern mit mehreren Einzelreflektoren
ist es jedoch nicht ganz einfach, eine gleichmäßige und blendungsfreie Ausleuchtung
von engen und schmalen Gängen zu erzielen, da das Strahlenbündel eines einzelnen Strahlers
regelmäßig nur eine Teilfläche eines solchen Gangs ausleuchtet.
[0007] Bei langen Gängen in Form von Warenregalen in Supermärkten kommt erschwerend hinzu,
dass die von den Regalwänden gebildeten Gangwände keine glatten, hellen Flächen sind,
die auch bei stark schleifender Bestrahlung unter spitzen Winkeln gleichmäßig auszuleuchten
wären, sondern durch die auf den Warenregalen stehenden und des Öfteren umgruppierten
Waren ungleichmäßig in Form eines sich ständig ändernden Reliefs geformt sind, unterschiedlich
hell oder je nach Warenetikett auch dunkel sind. Zudem besitzen solche Regalwände
auch eine gewisse Tiefe, sodass die Beleuchtungseinrichtung möglichst auch zumindest
ein Stück weit in die Regalböden hinein leuchten sollte, um auch etwa tiefer im Regal
stehende Waren aufzuhellen.
[0008] Gleichzeitig soll nicht nur die Ware in den Regalen selbst brillant ausgeleuchtet
werden, sondern auch für den Besucher bzw. Kunden eine möglichst blendungsfreie, aber
doch helle Ausleuchtung auch im Gang zwischen den Gangwänden und insbesondere auch
auf dem Gangboden und im "Einkaufswagen" erreicht werden. Dies impliziert an sich
zueinander gegenläufige Anforderungen an die Höhe der Beleuchtungseinrichtung über
dem Boden, die nicht gleichzeitig beide erfüllt werden können. Während für eine Ausleuchtung
der Tiefe der Regalböden eine niedrige Anordnung der Beleuchtungseinrichtung vorteilhaft
wäre, ist eine Blendungsfreiheit für die in den Gängen laufenden Kunden leichter mit
einer höheren Anordnung der Beleuchtungseinrichtung erreichbar.
[0009] Eine sich linear erstreckende Beleuchtungseinrichtung mit einem länglichen Gehäuse
ist bspw. aus der Schrift
DE 10 2005 007 347 A1 oder der
DE 20 2014 103 431 U1 bekannt, wobei diese vorbekannte Beleuchtungseinrichtung mehrere drehbar gelagerte
Beleuchtungseinheiten aufweist, um den Abstrahlwinkel anpassen und damit verschiedenen
örtlichen Gegebenheiten besser gerecht werden zu können.
[0010] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte
Beleuchtungseinrichtung der genannten Art zu schaffen, die Nachteile des Standes der
Technik vermeidet und Letzteren in vorteilhafter Weise weiterbildet. Insbesondere
soll eine über die Länge des Gangs möglichst gleichmäßige, quer zur Längsrichtung
auch in die Tiefe gehende Ausleuchtung erzielt werden, die möglichst blendungsfrei
ist. Zudem soll die Beleuchtungsvorrichtung vorteilhafterweise einfach an verschiedene
Konfigurationen der auszuleuchtenden Wände bspw. durch Umgruppierung der präsentierten
Waren anpassbar sein.
[0011] Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe durch eine Beleuchtungsvorrichtung gemäß
Anspruch 1 sowie ein Verfahren gemäß Anspruch 16 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen
der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0012] Es wird also vorgeschlagen, dass der Strahler unreflektiertes Direktlicht sowie reflektiertes
Indirektlicht abstrahlt und die verschiedenen Lichtanteile des von einem Strahler
jeweils abgestrahlten Strahlenbündels in verschiedene Bereiche zu lenken, um in verschiedenen
Raumbereichen verschiedene Lichtanteile zu haben. Dabei werden das von einem Strahler
an der Reflektorschale vorbei unreflektiert abgestrahlte Direktlicht und das von der
Reflektorschale reflektierte Indirektlicht in verschiedene Bereiche gestrahlt.
[0013] Erfindungsgemäß sind die Reflektorschalen jeweils dazu ausgebildet, eine der jeweiligen
Reflektorschale zugewandte Wandfläche nur mit reflektiertem Indirektlicht zu bestrahlen,
während ein unreflektierter Direktlichtanteil des Strahlenbündels auf eine gegenüberliegende
Wandfläche, von der die Reflektorschale abgewandt ist, und/oder auf den Boden begrenzt
ist. Das reflektierte Indirektlicht kann insbesondere Regalwände und dort präsentierte
Waren oder Bücher gleichmäßig und weich ohne Blendungserscheinungen, gleichwohl jedoch
brillant ausleuchten, während mit dem unreflektierten Direktlicht ein Bodenbereich
oder ein abgewandter Wandbereich hell ausgeleuchtet werden kann, sodass ein dort laufender
Kunde oder Besucher einen insgesamt hell ausgeleuchteten Gang erfährt. Gleichzeitig
wird das Strahlenbündel in Längsrichtung parallel zu der zu beleuchtenden Wandfläche
zwar aufgeweitet, um eine sanfte Überlagerung der beleuchteten Flächenstücke zu erlauben,
gleichzeitig aber so begrenzt, dass eine Blendung in Längsrichtung verhindert wird.
In einer Schnittebene, die durch die Lichtquelle des Strahlers senkrecht zu deren
Hauptabstrahlrichtung geht, beleuchtet das vom Strahler abgegebene Strahlenbündel
einen Bereich von mindestens 2 x 20°, wobei das genannte Strahlenbündel in besagter
Ebene auf 2 x 60° oder weniger begrenzt ist. Beispielsweise kann das Strahlenbündel
auf der genannten Ebene einen Bereich von 2 x 25° bis etwa maximal 2 x 50° bestrahlen.
[0014] Die besagte Hauptabstrahlrichtung bildet also den Normalvektor der besagten Längs-
und/oder Schnittebene.
[0015] Die Lichtquelle ist dabei mit ihrer Hauptabstrahlrichtung auf die Reflektorschale
gerichtet, wobei die Lichtquelle vorteilhafterweise eine punktförmige Lichtquelle
bildet, beispielsweise in Form einer LED oder einer COB. "Punktförmig" ist dabei nicht
im mathematischen Sinne zu verstehen, sondern meint im lichttechnischen Sinne solche
Lichtquellen, deren Lichtstrahlen anders als bei linearen Lichtquellen wie beispielsweise
Leuchtstoffröhren von einem Punkt auszugehen scheinen.
[0016] In Weiterbildung der Erfindung können die Lichtquellen der Strahler dabei jeweils
als Halbraumstrahler ausgebildet und derart angeordnet sein, dass die jeweilige Lichtquelle
in einen Halbraum strahlt, der von der Wandfläche, die von der der genannten Lichtquelle
zugeordneten Reflektorschale mit Indirektlicht bestrahlt wird, abgewandt ist. Die
Lichtquelle strahlt also sozusagen in die "falsche", umgekehrte Richtung von der an
sich auszuleuchtenden Regalwand bzw. Wandfläche weg, sodass nur das an der Reflektorschale
reflektierte Indirektlicht zurück auf die genannte Regalwand geworfen wird. Das an
der Reflektorschale vorbei abgestrahlte, unreflektierte Direktlicht fällt hingegen
nicht auf die genannte Wandfläche, sondern nur auf den Gangboden und/oder auf eine
gegenüberliegende Wandfläche bspw. eines Gangs.
[0017] Um sicherzustellen, dass von den Lichtquellen kein unreflektiertes Direktlicht auf
die bestimmungsgemäß mit Indirektlicht auszuleuchtende Wandfläche fällt, können die
Lichtquellen jeweils auf einer Abblendleiste angeordnet sein, die sich zumindest näherungsweise
aufrecht in Richtung der Längsachse erstrecken und zusammen mit der Reflektorschale
einen Reflektorinnenraum begrenzen kann, in dem die genannte Lichtquelle sitzt. Die
genannte Abblendleiste blendet also die Lichtquelle gegenüber der bestimmungsgemäß
nur mit Indirektlicht auszuleuchtenden Wandfläche ab.
[0018] Um die Wandflächen bzw. Regalwände ausreichend hell auszuleuchten, kann der Indirektlichtanteil
des Strahlenbündels eines Strahlers deutlich größer als der Direktlichtanteil sein,
beispielsweise beträgt der Indirektlichtanteil mehr als 75% oder mehr als 90% und
der Direktlichtanteil weniger als 25% oder weniger als 10% des gesamten Strahlenbündels
eines Strahlers, wobei der Direktlichtanteil allerdings größer als 1% oder größer
als 5% ist.
[0019] Die Reflektorschalen können vorteilhafterweise jeweils als etwa muschelförmige Halbschale
ausgebildet sein, die das von der Lichtquelle abgestrahlte Licht teilweise einfängt
und auf die auszuleuchtende Wandfläche wirft. Das von der aktiv reflektierenden Reflektorfläche
der Reflektorschale abgestrahlte Strahlenbündel kann dabei vollständig auf die auszuleuchtende
Wand oder alternativ teilweise auf die auszuleuchtende Wand und teilweise auf den
Boden geworfen werden.
[0020] Um eine gleichmäßige Ausleuchtung bspw. auch langer Gänge ohne auffällige Hell-Dunkel-Übergänge
zu erzielen, obwohl die Beleuchtungsvorrichtung in mehrere, individuelle Strahler
unterteilt bzw. aufgeteilt ist, die jeweils nur einen Teilbereich eines solchen länglichen
Gangs ausleuchten, ist nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung vorgesehen,
dass die Reflektorschalen jeweils dazu ausgebildet sind, auf der der jeweiligen Reflektorschale
zugewandten Gangwand ein jeweils etwa rechteckiges Flächenstück zu beleuchten, dessen
seitliche Begrenzungen mit seitlichen Begrenzungen anderer Flächenstücke, die von
anderen Strahlern beleuchtet sind, zumindest näherungsweise zusammenfallen. Dabei
können die mehreren Strahler an einem gemeinsamen, länglichen Träger befestigt sein,
der sich entlang einer Längsachse erstreckt, mit der der Träger zumindest näherungsweise
parallel zur Längsrichtung der zu beleuchtenden Wandfläche bzw. des Gangs ausgerichtet
werden kann.
[0021] Die von den Reflektoren jeweils abgestrahlten Strahlenbündel können nach Art einer
Pyramide mit rechteckigem Grundriss konturiert sein, um an der Gangwand rechteckige
Flächenstücke zu beleuchten, wobei die mehreren Strahler relativ zueinander derart
ausgerichtet und angeordnet sind, dass die jeweils beleuchteten Flächenstücke zumindest
näherungsweise aneinander anschließen und die aufrechten Ränder der beleuchteten Flächenstücke
zumindest näherungsweise zusammenfallen oder sehr nahe aneinandergrenzen. Es bleiben
also insbesondere keine unbeleuchteten Flächenstücke an der Gangwand übrig und umgekehrt
werden auch helle Flecken durch ungleichmäßige Überblendungen vermieden.
[0022] Um eine weitere Vergleichmäßigung der Lichtstärken auf den auszuleuchtenden Gangflächen
zu erzielen, kann in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein, dass jedes Flächenstück
der auszuleuchtenden Wand von mehreren Strahlern bestrahlt wird, wobei die Anordnung
derart getroffen ist, dass jedes Flächenstück entlang der auszuleuchtenden Wand von
der gleichen Anzahl von Strahlern bestrahlt wird. Durch die Überblendung mehrerer
Strahler bei gleichzeitiger Vermeidung von ungleichmäßigen Überblendungen können gleichmäßige
Lichtstärken entlang der gesamten auszuleuchtenden Wand erzielt werden.
[0023] Insbesondere können die Reflektorschalen derart ausgebildet sein, dass sich die von
zueinander benachbarten Reflektorschalen beleuchteten Flächenstücke einander etwa
hälftig überlappen und die von zwei Reflektorschalen, die von einander durch eine
dazwischenliegende Reflektorschale getrennt sind, beleuchteten Flächenstücke aneinander
anschließen. Hierduch wird jedes Flächenstück der auszuleuchtenden Wand von genau
zwei Strahlern bestrahlt.
[0024] Insbesondere können die Reflektorschalen derart konturiert und angeordnet sein, dass
auf der den Reflektorschalen zugewandten Wandfläche ein Flächenstück bestrahlt wird,
das jeweils bis zur nächsten Reflektorschale reicht. Mit anderen Worten bestrahlt
eine Reflektorschale einen Wandbereich, der nach rechts bis zum rechten Reflektorschalennachbarn
und nach links bis zum linken Reflektorschalennachbarn reicht.
[0025] Der an den Reflektorschalen vorbei unreflektierte Direktlichtanteil kann in Weiterbildung
der Erfindung auf den Gangboden begrenzt werden, wobei die Reflektorschalen und/oder
eine den Reflektorschalen zugeordnete Abblendleiste derart konturiert sein können,
dass der von den Rändern der Reflektorschale und/oder von der genannten Abblendleiste
begrenzte, unreflektierte Direktlichtanteil des Strahlenbündels ein Flächenstück beleuchtet,
das randseitige Begrenzungen aufweist, die sich parallel zur Längsachse der Beleuchtungsvorrichtung
und/oder parallel zur Längsachse des Gangs erstrecken. Insbesondere können die Reflektorschalen
und/oder die genannte Abblendleiste derart konturiert und angeordnet sein, dass der
von den Rändern der Reflektorschale und/oder der Abblendleiste begrenzte Direktlichtanteil
ein Flächenstück bestrahlt, dessen Rand sich entlang des winkligen Übergangs zwischen
Gangboden und Gangwand erstreckt. Hierdurch kann ein Hell-Dunkel-Rand kaschiert bzw.
versteckt werden, der sich am Rand des vom Direktlicht beleuchteten Flächenstücks
ergibt.
[0026] Um quer zur Längsachse der Beleuchtungseinrichtung eine gewisse Ausleuchtung auch
in die Tiefe bspw. von Regalböden hinein zu erreichen, andererseits jedoch in Längsrichtung
keine Blendungswirkung auf sich im Ausleuchtbereich befindliche Personen zu haben,
kann die Beleuchtungsvorrichtung in Abhängigkeit der zu beleuchtetenden Gangwandhöhe
vorteilhafterweise in eine Höhe von etwa 3 m bis 4 m oder 3,2 m bis 3,5 m über dem
Boden angeordnet werden, wobei die achsiale Beabstandung der Strahler von der Gangwand
quer zu der Längsachse der Beleuchtungseinrichtung ebenfalls etwa 0,75 m bis 4 m oder
1 m bis 3 m betragen kann. Je nach Ganggeometrie können auch andere Anordnungen vorteilhaft
sein, wobei in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung der achsiale Abstand der
Strahler von der Gangwand quer zur Längsachse etwa im Bereich von 25% bis 200%, bspw.
etwa 50%-100% der Montagehöhe über dem Boden entsprechen kann.
[0027] Alternativ oder zusätzlich kann die Anordnung der Beleuchtungsvorrichtung derart
getroffen sein, dass die Montagehöhe der Strahler über dem Boden etwa 150% bis 250%,
insbesondere etwa 200% der Höhe der zu beleuchtenden Regalwand beträgt. Alternativ
oder zusätzlich kann die Beabstandung der Strahler in Längsrichtung, also parallel
zur Längsachse der Beleuchtungsvorrichtung, etwa 150% bis 250%, insbesondere etwa
150% der Gangbreite betragen.
[0028] In Weiterbildung der Erfindung kann der Träger mit den daran befestigten Strahlern
oberhalb der zu bestrahlenden Gangwandfläche und von dieser Gangwandfläche beabstandet
angeordnet werden derart, dass eine nach unten auf den Gangboden und/oder die Gangwand
gerichtete Hauptabstrahlrichtung der Strahler die Gangwand spitzwinklig schleifend
bestrahlt und die Bodenfläche zumindest näherungsweise frontal bestrahlt wird.
[0029] Die Reflektorschalen können vorteilhafterweise derart konturiert sein, dass das von
den Relektorschalen reflektierte Indirektlicht auf die den Reflektorschalen zugewandte
Gangwandfläche mit einer gleichmäßigen Lichtstärkeverteilung im Wesentlichen über
die gesamte Höhe der Gangwand verteilt wird.
[0030] In Weiterbildung der Erfindung können die Reflektorschalen jeweils derart muschelförmig,
halbschalenartig konturiert sein, dass ein von der Reflektorschale definierter Brennpunkt
zumindest näherungsweise im Zentrum der Lichtquelle liegt. In Weiterbildung der Erfindung
können die jeweils etwa muschelförmigen Reflektorschalen auch doppelt konvergent arbeitend
ausgebildet sein und/oder zumindest einen weiteren Brennpunkt definieren, der im Bereich
des Öffnungsquerschnitts der Reflektorschale oder auch außerhalb der Reflektorschale
liegen kann. Der von der Reflektorschale abgehende, reflektierte Strahlengang kann
- näherungsweise, grob gesprochen - eine Doppelpyramide oder einen Doppelkegel bilden,
der sich von der Reflektorschale weggehend zunächst verjüngt, um sich nach Passieren
des Brennpunkts bzw. der Einschnürung wieder zu erweitern. Der Brennpunkt muss dabei
kein Punkt im mathematischen Sinne sein, sondern kann die engste Stelle einer stundenglasartigen
Einschnürung sein, an der der Strahlengang immer noch einen spürbaren Durchmesser
hat.
[0031] Die Reflektorschale kann hierbei eine einfache Muschelform aufweisen, die aus einer
insgesamt gleichmäßig gewölbten Schale besteht. Alternativ kann in vorteilhafter Weiterbildung
der Erfindung die Reflektorschale jedoch auch nussschalenförmig ausgebildet bzw. aus
zwei Halbschalen zusammengesetzt sein, wobei die Reflektorschale im Übergangsbereich
der beiden genannten Schalenhälften eine Einschnürung besitzen kann, die sich in der
reflektorisch wirksamen Innenseite der Reflektorschale in Form einer Längsrippe, die
nach innen hin vorspringt, manifestieren kann.
[0032] Bei einer solchen eingeschnürten bzw. nussschalenförmigen oder doppelbirnenförmigen
Ausbildung der Reflektorschale kann jede der genannten Schalenhälften in der vorgenannten
Weise doppelt konvergent arbeitend ausgebildet sein, so dass der jeweils von einer
Schalenhälfte reflektierte, abgehende Strahlengang näherungsweise die Form einer Doppelpyramide
oder eines Doppelkegels aufweist bzw. sich zunächst von der Schalenhälfte abgehend
bis zu einer Einschnürung hin verjüngt und sodann danach wieder erweitert.
[0033] Bei einer solchen Zwillingsschalen- bzw. Doppelbirnenform der insgesamt muschelförmigen
Reflektorschale mit einer Einschnürung zwischen den Schalenhälften können die Schalenhälften
jeweils derart ausgebildet sein, dass die beiden abgestrahlten, reflektierten Strahlenkegel
bzw. -pyramiden sich einander überlagern und in der bestimmungsgemäß zu beleuchtenden
Fläche im Wesentlichen jeweils vollständig dasselbe Flächenstück bestrahlen.
[0034] Durch die genannte doppelt konvergente Ausbildung der Reflektorschale und die hierdurch
erzeugte Einschnürung im Öffnungsquerschnitt oder außerhalb der Reflektorschale können
die Strahler auch durch relativ kleiner Gehäuseöffnungen hindurchstrahlen, im Vergleich
zu denen die Strahleroptik deutlich größer ist. Hierdurch kann ein effektiver Blendungsschutz
und auch eine ansprechende Optik erreicht werden.
[0035] In Weiterbildung der Erfindung können die Reflektorschalen derart konturiert sein,
dass das von einer Reflektorschale und/oder von jeweils einer Schalenhälfte einer
Reflektorschale abgestrahlte Strahlenbündel in einer vertikalen Ebene senkrecht zur
Längsachse der Beleuchtungseinrichtung durch die Lichtquelle einen Strahlungswinkel
von etwa 40° bis 60° oder etwa 50° besitzt, wobei der genannte Strahlungswinkelbereich
eine Vertikale auf den Boden einschließt.
[0036] Bei Betrachtung einer vertikalen Schnittebene durch die Lichtquelle parallel zur
genannten Längsachse der Beleuchtungsvorrichtung kann die Reflektorschale und/oder
jede Schalenhälfte den Strahlungswinkel des Strahlungsbündels vorteilhafterweise auf
einen Bereich von 2x 20° bis 2x 60° oder 2x 25° bis 2x50° zur Vertikalen beschränken,
um Blendungserscheinungen in Längsrichtung zu verhindern.
[0037] Um eine weitere Vergleichmäßigung der Abstrahlung zu erzielen, Fertigungs- und Positionierungstoleranzen
der Lichtquelle zu kompensieren und ggf. eine verbesserte Lichtfarbmischung bei mehreren,
verschiedenfarbigen Lichtquellen zu erzielen, kann die Umlenkoptik an ihren reflektierenden
bzw. totalreflektierenden Flächen mit einer Facettierung und/oder einer Mikrostrukturierung
versehen sein. Beispielsweise können Mikrofacetten vorgesehen sein, die in Form ebener
Abflachungen, konkaver Dellen oder konvexer Pickel ausgebildet sein können, wobei
an einer lichttechnisch aktiven Fläche des Reflektors eine Vielzahl solcher Facetten
vorgesehen sein können, beispielsweise mehr als 25 oder mehr als 50 oder mehr als
100 solcher Facetten in einer mehrreihigen und/oder mehrspaltigen Anordnung. Alternativ
oder zusätzlich können auch andere reliefartige Mikrostrukturen wie beispielsweise
geometrisch regelmäßige Reliefkonturen wie Pyramidenstümpfe, Kegelerhebungen oder
-vertiefungen oder ähnliche Strukturen vorgesehen sein.
[0038] Die genannte Facettierung und/oder Mikrostrukturierung kann hierbei an einer oder
allen Reflektorflächen des Reflektors vorgesehen sein.
[0039] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist der Reflektor nur einfach reflektierend
ausgebildet, so dass das von der Umlenkoptik eingefangene Licht nur einmal reflektiert
wird, bevor es auf das Flächenstück auf der Wand bzw. auf dem Boden gestrahlt wird.
[0040] Die Erfindung wird nachfolgend anhand vorteilhafter Ausführungsbeispiele näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1:
- Eine perspektivische, schematische Darstellung der Beleuchtungsvorrichtung zum Beleuchten
eines Gangs und der die Gangwände bildenden Regalwände nach einer vorteilhaften Ausführung
der Erfindung,
- Fig. 2:
- Eine perspektivische Darstellung der Beleuchtungsvorrichtung aus Fig. 1, die die Anordnung
von zwei Reihen von Reflektorschalen und diesen Reflektorschalen jeweils zugeordneten
Lichtquellen zeigt und die Verkippbarkeit der Reflektorschalenreihen verdeutlicht,
- Fig. 3:
- Eine perspektivische Explosionsdarstellung eines Strahlers der Beleuchtungsvorrichtung
aus den vorhergehenden Figuren umfassend eine Reflektorschale, eine Lichtquelle und
einen Kühlkörper, an dem die Lichtquelle befestigt ist, wobei die Teilansicht (a)
eine einfach muschelförmig gewölbte Reflektorschale und die Teilansicht (b) eine zwillingsmuschelförmige
Reflektorschale mit einer Einschnürung, die die beiden Schalenhälften der Reflektorschale
verbindet, in einer perspektivischen Explosionsansicht und einer montierten Ansicht
zeigt,
- Fig. 4:
- Eine schematische Darstellung eines einzelnen Strahlers analog zu Fig. 3, wobei die
Teilansicht (a) eine längsseitige Seitenansicht des Strahlers und dessen einfach muschelförmige
Reflektorschale aus Fig. 3(a) und die Teilansicht (b) eine Draufsicht auf die Reflektorschale
aus Fig. 3(a) quer zur Längsachse der Beleuchtungseinrichtung zeigt, wobei ferner
die Teilansicht (c) eine längsseitige Seitenansicht des Strahlers aus Fig. 3(b) und
dessen eingeschnürte, zwillingsmuschelförmige Reflektorschale und die Teilansicht
(d) eine Draufsicht auf die eingeschnürte, zwillingsmuschelförmige Reflektorschale
quer zur Längsachse der Beleuchtungseinrichtung zeigt,
- Fig. 5:
- Eine Draufsicht auf die Reflektorschalen mehrerer Strahler, die zu einer Reflektorschalengruppe
zusammengefasst sind,
- Fig. 6:
- Eine Schnittansicht eines Strahlers in einer vertikalen Schnittebene durch die Lichtquelle
senkrecht zur Längsachse der Beleuchtungseinrichtung, die das abgestrahlte Strahlenbündel
und dessen Direktlicht- und Indirektlichtanteile quer zur Ganglängsrichtung zeigt,
- Fig. 7.
- Eine Längsschnittansicht in einer vertikalen Schnittebene parallel zur Längsachse
der Beleuchtungsvorrichtung, die das pyramidenförmige Indirektlicht-Strahlenbündel
und das davon ausgeleuchtete, rechteckige Flächenstück auf einer Gangwand zeigt,
- Fig. 8:
- Eine Querschnittsansicht ähnlich Fig. 6, die die Direktlicht- und die Indirektlichtanteile
nach einer Ausführungsvariante zeigt, bei der mit dem Indirektlichtanteil zusätzlich
zu den Regalwänden ein oberhalb der Regalwände befindliches Wandstück bestrahlt wird.
[0041] Wie die Figuren zeigen, umfasst die Beleuchtungsvorrichtung 1 mehrere Strahler 4,
die in einer oder zwei Reihen parallel zu einer Längsachse 3 der Beleuchtungsvorrichtung
1 angeordnet sein können. Wie Fig. 1 zeigt, besitzt die Beleuchtungsvorrichtung 1
insgesamt betrachtet einen länglichen oder langgestreckten Korpus, der einen sich
entlang der Längsachse 3 erstreckenden Träger 2 umfassen kann, an dem die Strahler
4 befestigt sind.
[0042] Wie Fig. 1 zeigt, kann die Beleuchtungseinrichtung 1 bestimmungsgemäß in bzw. oberhalb
eines Gangs montiert und angebracht sein, wobei sich die Beleuchtungsvorrichtung 1
mit ihrer Längsachse 3 vorzugsweise parallel zur Längserstreckung des Gangs erstreckt.
Die Strahler 4 können also insbesondere - zumindest näherungsweise - in einer gemeinsamen
bodenparallelen Ebene angeordnet sein, wobei sich die Reihen, in denen die Strahler
4 angeordnet sind, parallel zur Gangrichtung erstrecken. Die Strahler 4 können dabei
schräg nach unten auf den Boden zu gegenüberliegenden Seiten des Gangs hin ausgerichtet
sein bzw. Hauptabstrahlrichtungen besitzen, die zu unterschiedlichen Seiten hin geneigt,
grundsätzlich jedoch sehr steil nach unten auf den Gangboden gerichtet sind, wie noch
näher erläutert wird.
[0043] Wie Fig. 3 verdeutlicht, umfasst jeder Strahler 4 dabei eine Lichtquelle 5 bspw.
in Form einer LED, die bspw. als COB-Einheit, also Chip On Board-Einheit ausgebildet
sein kann, bei der das eigentliche LED-Element auf einer Leiterplatte angeordnet ist,
über die die LED versorgt werden kann. Als Lichtquellen können auch LED-Cluster bspw.
in Form einer rasterförmigen, ggfs. mehrfarbigen LED-Anordnung Verwendung finden.
[0044] Vorteilhafterweise können die Lichtquellen 5 dabei jeweils als Halbraumstrahler ausgebildet
sein, die ihr Licht in einen Halbraum abstrahlen.
[0045] Ferner umfasst jeder Strahler 4 eine Reflektorschale 6, die - grob gesprochen - als
muschelförmige Halbschale ausgebildet sein kann und einen Großteil des von der zugeordneten
Lichtquelle 5 abgegebenen Lichts einfängt.
[0046] Wie Fig. 3(a) zeigt, kann eine jeweilige Reflektorschale 6 dabei eine einfache, gleichmäßig
gewölbte Reflektormuschel bilden. Wie die Fig. 3(b) zeigt, kann eine jeweilige Reflektorschale
6 jedoch auch doppel- bzw. zwillingsmuschelförmig ausgebildet sein und dabei eine
sich in Längsrichtung erstreckende Einschnürung 6e besitzen, an der zwei Schalenhälften
6a und 6b, die gemeinsam die gemeinsam die Reflektorschale 6 bilden, miteinander verbunden
sind. Die genannte Einschnürung 6e kann hierbei einen nach innen hin vorspringenden,
wulstförmigen oder bergkammförmigen Grat bilden, der den Übergang zwischen den beiden
Schalenhälften bildet.
[0047] Die einfach muschelförmige Reflektorschale 6 der Ausführung nach Fig. 3(a) kann vorteilhafterweise
derart ausgebildet sein, dass der von der Reflektorschale abgehende, reflektierte
Strahlengang sich zunächst zu einer Einschnürung hin verjüngt und sich danach wieder
erweitert und somit einen insgesamt - näherungsweise - Doppelkegel oder eine Doppelpyramide
bildet, wobei ein solcher Doppelkegel bzw. Doppelpyramide auch schief im Sinne einer
schiefen Pyramide ausgebildet sein kann. Bei der in Fig. 3(b) gezeigten zwillingsmuschelförmigen
Ausbildung der Reflektorschale kann jede der Schalenhälften 6a und 6b dazu ausgebildet
sein, dass der von jeder Schalenhälfte abgehende, reflektierte Strahlengang sich in
der zuvor genannten Weise zunächst zu einer Einschnürung hin verjüngt und von dieser
ausgehend wieder erweitert und somit von der Reflektorschale insgesamt zwei doppelkegel-
bzw. doppelpyramidenförmige Strahlengänge abgehen, die sich vorteilhafterweise jedoch
miteinander überlagern können, wie dies eingangs bereits erläutert wurde.
[0048] Wie Fig. 3 weiterhin zeigt, kann die genannte Reflektorschale 6 dabei über die aktive,
reflektierende, schalenförmige Reflektorfläche hinaus auch einen lichttechnisch inaktiv
bzw. nicht reflektierenden Abschnitt insbesondere in Form eines die aktive Reflektorschale
umgebenden Kragens aufweisen, der bspw. der Montage und/oder der Abblendung bzw. Begrenzung
des von der Lichtquelle abgestrahlten Direktlichtanteils dienen kann.
[0049] Wie Fig. 5 verdeutlicht, können dabei mehrere Reflektorschalen 6 mehrerer Strahler
4 zu einer Reflektorschalengruppe zusammengefasst sein, insbesondere in Form eines
integral einstückig ausgebildeten Reflektorbauteils, das insgesamt betrachtet eine
längliche Konturierung parallel zur Längsachse 3 der Beleuchtungsvorrichtung 1 aufweist,
wobei jedoch die einzelnen Reflektorschalen 6 mehrachsig gekrümmt ausgebildet sind
und sich individuell quer zur Längsachse 3 erstrecken.
[0050] Wie Fig. 3 zeigt, gehört zu jedem Strahler 4 ferner eine Abblendleiste 11, die vorteilhafterweise
gleichzeitig einen Kühlkörper bilden kann und die jeweilige Reflektorschale 6 teilweise
verschließt. Wie die Figuren 3 bis 5 verdeutlichen, kann jede Reflektorschale 6 einen
ebenen Schalenrand aufweisen, auf dem die genannte Abblendleiste 11 in Form des Kühlkörpers
sitzt. Die vorgenannte Lichtquelle 5 sitzt vorteilhafterweise innenseitig auf der
genannten Abblendleiste 11 in Form des Kühlkörpers, sodass die Lichtquelle 5 in einem
Reflektorinnenraum angeordnet ist, der einerseits von der Reflektorschale 6 und andererseits
von der Abblendleiste 11 begrenzt wird.
[0051] Wie Fig. 4 verdeutlicht, erstreckt sich die Reflektorschale 6 über die Abblendleiste
11 hinaus, wobei die Abblendleiste 11 bspw. nur einen oberen Randabschnitt der Reflektorschale
6 abdecken bzw. verschließen kann, vgl. Fig. 4 (a).
[0052] Die Lichtquelle 5 ist dabei derart angeordnet, dass die Lichtquelle 5 in die Reflektorschale
6 hineinstrahlt. Die Hauptabstrahlrichtung 5H der Lichtquelle 5 geht dabei von der
Abblendleiste 11 weg, insbesondere etwa senkrecht weg und trifft auf die dazu schräg
angestellte Reflektorschale 6, die derart konturiert ist, dass sie in einem Querschnitt
betrachtet, vgl. Fig. 4 (a), das von der Lichtquelle 5 abgestrahlte Licht über einen
Strahlungswinkel von etwa 120° bis 170°, insbesondere etwa 140° bis 150° einfängt
und reflektiert wieder abstrahlt.
[0053] Unter Berücksichtigung, dass die Lichtquelle 5 - ggfs. unter Hilfe der Abblendleiste
11 - insgesamt in einen Strahlungsraum von etwa 180° strahlt, fängt die Reflektorschale
6 also etwa zwei Drittel bis vier Fünftel, insbesondere etwa drei Viertel des abgestrahlten
Lichts ein.
[0054] Der von der Reflektorschale 6 nicht eingefangene und damit nicht reflektierte Direktlichtanteil
kann somit einen Abstrahlwinkel von etwa 20° bis 60°, insbesondere etwa 30° bis 40°
einnehmen, wobei dieser Direktlichtanteil mehr oder minder senkrecht nach unten gerichtet
ist, allerdings leicht zu der Seite hin geneigt, von der die Reflektorschale 6 abgewandt
ist.
[0055] Wie Fig. 4 (b) zeigt, wird das vom Strahler 4 abgegebene Strahlenbündel 7 in Längsrichtung
betrachtet auf einen Strahlungswinkel von etwa 2x 40° bis 2x 60°, insbesondere etwa
2x 50° symmetrisch zur Vertikalen und/oder in einer Längs- und/oder Schnittebene V
durch die Lichtquelle 5 senkrecht zu deren Hauptabstrahlrichtung 5H begrenzt, um Blendungen
in Längsrichtung zu vermeiden, vgl. auch Fig. 7.
[0056] Wie Fig. 2 verdeutlicht, sind die Reflektorschalen 6 mit ihrer aktiven, reflektierenden
Fläche einer der beiden Gangwände 8 oder 9 zugewandt, sodass die Reflektorschalen
6 reflektiertes Indirektlicht auf die jeweilige Gangwand 8 oder 9 werfen. Dabei ist
die Lichtquelle 5 von dieser Gangwand, die von der Reflektorschale mit Indirektlicht
bestrahlt wird, abgewandt und somit sozusagen falsch herum angeordnet. Strahlt die
Lichtquelle 5 mit ihrer Hauptabstrahlrichtung bspw. nach rechts, wirft der zugehörige
Reflektor 6 das reflektierte Licht nach links auf die dort befindliche Gangwand.
[0057] In Fig. 6 ist das von einem Strahler 4 abgestrahlte Strahlenbündel 7 näher dargestellt.
Wie dort ersichtlich, umfasst das von einem Strahler 4 abgestrahlte Strahlenbündel
7 einerseits einen Indirektlichtanteil 7i, der das von dem Reflektor 6 reflektierte
Licht meint, sowie einen Direktlichtanteil 7d, der das an der Reflektorschale 6 vorbeigestrahlte,
unreflektierte Licht meint. Der Strahler 4 und dessen Reflektorschale 6 sind dabei
derart beschaffen, dass die der Reflektorschale 6 zugewandte Gang- bzw. Regalwand
8 nur durch Indirektlicht bestrahlt wird, während der Direktlichtanteil auf den Gangboden
bzw. eine gegenüberliegende Gangwand beschränkt ist. Insbesondere kann der Direktlichtanteil
ausschließlich auf den Boden 10 des Gangs fallen.
[0058] Der vorgenannte Indirektlichtanteil 7i umfasst dabei wieder zwei Unteranteile, nämlich
einerseits den Indirektlichtanteil 7ir, der auf die der Reflektorschale 6 zugewandte
Gangwand 8 bzw. das dort positionierte Regal fällt, sowie den Indirektlichtanteil
7ib, der auf den Boden 10 des Gangs fällt.
[0059] Vorteilhafterweise kann die Reflektorschale 6 derart konturiert sein, dass der auf
den Gangboden 10 gestrahlte Direktlichtanteil 7d ein Flächenstück bestrahlt, dessen
Begrenzung zumindest näherungsweise im winkligen Übergangsbereich zwischen Gangboden
10 und Gangwand 9 verläuft, um den sich hier ergebenden Hell-Dunkel-Rand zu kaschieren
bzw. weniger sichtbar zu machen.
[0060] Berücksichtigt man die in Fig. 2 gezeigte Gestaltung der Beleuchtungsvorrichtung
1 umfassend zwei Reihen von Strahlern 4, kann der Direktlichtanteil 7d des Strahlenbündels
7 mit seinem anderen - in Fig. 6 linken - Rand etwa senkrecht mittig unter der Beleuchtungseinrichtung
begrenzt sein, sodass sich die Direktlichtanteile der beiden Reihen von Strahlern
4 sozusagen ergänzen und den gesamten Gangboden 10 ausleuchten.
[0061] Die beiden Reihen von Strahlern 4 beleuchten indes die gegenübliegenden Gangwände
8 und 9 jeweils nur mit dem Indirektlichtanteil 7i der jeweiligen Strahlenbündel 7.
1. Beleuchtungsvorrichtung zum Beleuchten von Wandflächen wie Waren- oder Bücherregalwänden,
mit zumindest einem Strahler (4), der eine punktförmige Lichtquelle (5) und eine mehrachsig
gekrümmte, muschelförmige Reflektorschale (6) zum Einfangen und Abstrahlen des von
der Lichtquelle (5) abgegebenen Lichts in Form eines Strahlenbündels (7) umfasst,
wobei die Lichtquelle (5) eine auf die Reflektorschale (6) gerichtete Hauptabstrahlrichtung
(5H) besitzt, dadurch gekennzeichnet, dass die Reflektorschale (6) dazu ausgebildet ist, die der jeweiligen Reflektorschale
(6) zugewandte Wandfläche (8) nur mit reflektiertem Indirektlicht zu bestrahlen, und
ein unreflektierter Direktlichtanteil des Strahlenbündels (7) auf eine gegenüberliegende
Wandfläche (9), von der die Reflektorschale (6) abgewandt ist, und/oder auf den Gangboden
(10) begrenzt ist, wobei das Strahlenbündel (7) in einer Schnittebene (V), die senkrecht
zur Hauptabstrahlrichtung (5H) durch die Lichtquelle (5) geht, einen Bereich von mindestens
2 x 20° bestrahlt und auf einen Bereich von höchstens 2 x 60° beschränkt ist.
2. Beleuchtungsvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Lichtquelle (5)
des Strahlers (4) als Halbraumstrahler ausgebildet und derart angeordnet ist, dass
die Lichtquelle (5) in einen Halbraum strahlt, der von der genannten Schnittebene
(V) begrenzt ist und von der Wandfläche (8), die von der der Lichtquelle (5) zugeordneten
Reflektorschale (6) mit Indirektlicht bestrahlt wird, abgewandt ist.
3. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die genannte
Schnittebene (V) vom reflektierten Indirektlicht bestrahlt wird und/oder mit einer
Grenze des unreflektierten Direktlichtanteils zumindest näherungsweise zusammenfällt.
4. Beleuchtungsvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Lichtquelle (5)
auf einer Abblendleiste (11) angeordnet ist, die sich aufrecht in Richtung der Längsachse
(3) erstreckt und zusammen mit der Reflektorschale (6) einen Reflektorinnenraum (12)
begrenzt, in dem die Lichtquelle (5) sitzt, wobei die Abblendleiste (11) einen Kühlkörper
und/oder einen Lichtquellenhalter begrenzt oder bildet.
5. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die die Reflektorschale
(6) bildende muschelförmige Halbschale
- eine insgesamt harmonisch gekrümmte Einfachschale bildet, oder
- eine Einschnürung (6e) aufweist und zwei Schalenhälften (6a, 6b) umfasst, die im
Bereich der Einschnürung (6e) miteinander verbunden sind und zusammen eine zwillingsmuschelförmige
Halbschale bilden.
6. Beleuchtungsvorrichtung nach Anspruch 5, wobei die muschelförmige Halbschale oder
jede der Schalenhälften der Halbschale doppelt konvergent arbeitend ausgebildet und/oder
dazu konturiert ist, dass ein von der Halbschale oder jeder Schalenhälfte der Halbschale
abgehende, reflektierte Strahlengang nach Art eines Doppelkegels oder einer Doppelpyramide
sich zunächst zu einer Einschnürung hin verjüngt und von der Einschnürung weitergehend
wieder aufweitet.
7. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Mehrzahl
von Strahlern (4) entlang einer Längsachse (3) verteilt vorgesehen sind, wobei die
Strahler (4) jeweils eine punktförmige Lichtquelle (5) und eine eigene, jeweils mehrachsig
gekrümmte, muschelförmige Reflektorschale (6) zum Einfangen und Abstrahlen des von
der Lichtquelle (5) abgegebenen Lichts in Form eines Strahlenbündels (7) umfassen,
wobei die Reflektorschalen (6) jeweils dazu ausgebildet sind, auf der der jeweiligen
Reflektorschale (6) zugewandten Wandfläche (8) ein jeweils etwa rechteckiges Flächenstück
(8c) zu beleuchten.
8. Beleuchtungsvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Strahlenbündel
(7) jeweils in einer Schnittebene (V), die senkrecht zur jeweiligen Hauptabstrahlrichtung
durch die Lichtquelle (5) des jeweiligen Strahlers geht, einen Bereich von mindestens
2 x 20° beleuchten und auf maximal 2 x 60° beschränkt sind, wobei jedes Strahlenbündel
die der jeweiligen Reflektorschale (6) zugewandte Wandfläche nur mit reflektiertem
Indirektlicht bestrahlt und ein unreflektierter Direktlichtanteil des Strahlenbündels
(7) auf eine gegenüberliegende Wandfläche (9), die von der Reflektorschale (6) abgewandt
ist, und/oder auf den Gangboden (10) begrenzt ist.
9. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, wobei die
Reflektorschalen (6) derart ausgebildet sind, dass sich die von zueinander benachbarten
Reflektorschalen (6) beleuchteten Flächenstücke (8a, 8b; 8b, 8c; 8c, 8d) einander
hälftig überlappen und die von zwei Reflektorschalen (6), die voneinander durch eine
dazwischen liegende Reflektorschale (6) getrennt sind, beleuchteten Flächenstücke
aneinander anschließen.
10. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Reflektorschalen
(6) jeweils derart konturiert sind, dass der von den Rändern der Reflektorschale (6)
begrenzte, unreflektierte Direktlichtanteil des Strahlenbündels (7) auf den Gangboden
begrenzt ist und sich ein Rand des vom Direktlichtanteil bestrahlten Flächenstücks
entlang des winkligen Übergangs zwischen Gangboden und Wandfläche erstreckt.
11. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der zumindest
eine Strahler (4) dazu vorgesehen ist, oberhalb der zu bestrahlenden Wandfläche und
von dieser Wandfläche (8) beabstandet angeordnet zu werden derart, dass eine nach
unten auf den Boden (10) und/oder die Wandfläche (8) zu gerichtete Hauptabstrahlrichtung
die Wandfläche (8) spitzwinklig schleifend bestrahlt und die Bodenfläche (3) zumindest
näherungsweise frontal bestrahlt wird, wobei die zumindest eine Reflektorschale (6)
dazu ausgebildet sind, das von der Reflektorschale (6) reflektierte Indirektlicht
auf die der Reflektorschale (6) zugewandte Wandfläche (8) mit einer gleichmäßigen
Beleuchtungsstärkeverteilung im Bereich von 1:10 bis 1:2 oder 1:6 bis 1:4 im Wesentlichen
über die gesamte Höhe der Wandfläche zu verteilen.
12. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Reflektorschalen
(6) jeweils einfach reflektierend ausgebildet sind und das gesamte von einer Lichtquelle
(5) abgegebene und von der zugeordneten Reflektorschale (6) eingefangene Licht maximal
einmal reflektiert ist.
13. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die lichttechnisch
aktive Oberfläche der zumindest einen Reflektorschale (6) mit einer Facettierung und/oder
Mikrostrukturierung versehen ist.
14. Beleuchtungsvorrichtung nach Anspruch 7 oder einem der darauf rückbezogenen Ansprüche,
wobei die mehreren Reflektorschalen (6) in zumindest einer Reihe angeordnet sind,
wobei die in einer Reihe angeordneten Reflektorschalen um eine gemeinsame Schwenkachse
(13, 14), die sich parallel zur Längsachse (3) erstreckt, verkippbar an dem Träger
(2) gelagert sind, wobei die Reflektorschalen (6) einer Reihe an einem gemeinsamen
Kippträgerteil befestigt und damit gemeinsam verkippbar sind.
15. Beleuchtungsvorrichtung nach Anspruch 7 oder einem der darauf rückbezogenen Ansprüche,
wobei die Reflektorschalen (6) in zwei Reihen parallel zur Längsachse (3) angeordnet
sind, wobei die Reflektorschalen (6) der einen Reihe und die Reflektorschalen (6)
der anderen Reihen gegenüberliegenden Wandflächen (8, 9) zugewandt sind, wobei jede
der Reihen von Reflektorschalen (6) um eine zur Längsachse (3) parallele Schwenkachse
(13, 14) schwenkbar am Träger (2) gelagert ist, wobei die beiden Reihen von Reflektorschalen
(6) unabhängig voneinander verschwenkbar sind.
16. Verfahren zum Beleuchten einer Wandfläche wie Waren- oder Bücherregalwand mittels
einer Beleuchtungsvorrichtung, die gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet
ist, wobei von dem zumindest einen Strahler (4) ein Strahlenbündel abgestrahlt wird,
das einen an der Reflektorschale vorbei abgestrahlten, unreflektierten Direktlichtanteil
sowie einen einfach reflektierten Indirektlichtanteil umfasst, wobei die der Reflektorschale
(6) des Strahlers (4) zugewandte Wandfläche (8) nur mit dem genannten einfach reflektierten
Indirektlichtanteil bestrahlt wird und mit dem unreflektierten Direktlichtanteil nur
eine gegenüberliegende Wandfläche (9), von der die Reflektorschale (6) abgewandt ist,
und/oder ein Gangboden (10) bestrahlt wird.