[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schwenkbrause nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Derartige Schwenkbrausen sind beispielsweise als wand- oder deckenmontierte sanitäre
Schwenkbrausen verwendbar, wie als schwenkbare, deckenmontierte Kopfbrausen und als
schwenkbare, wandmontierte Seitenbrausen in Duschräumen.
[0002] Diese Schwenkbrausen weisen einen an einem Grundkörper schwenkbeweglich gehaltenen
Schwenkkörper mit einem Brauseaustritt auf, wobei der Schwenkkörper zwischen zwei
Endstellungen verschwenkbar ist, von denen eine als Ruheposition und die andere als
Betriebsposition fungieren. In der Ruheposition ist die Schwenkbrause inaktiv, d.h.
es tritt kein Brausefluid aus dem Brauseaustritt aus. In der Betriebsposition befindet
sich der Schwenkkörper in seiner brauseaktiven Stellung, in welcher das über einen
Brausefluideinlass zugeführte Brausefluid als entsprechender Brausestrahl den Brauseaustritt
verlässt.
[0003] Zum angetriebenen Verschwenken des Schwenkkörpers dient ein Schwenkantrieb, der einen
von einem Fluiddruck des Brausefluids beaufschlagbaren Schieberkolben umfasst, der
korrespondierend zu den beiden Schwenkkörper-Endstellungen zwischen einer ersten und
einer zweiten Kolben-Endstellung translationsbeweglich angeordnet ist. Der Brausefluideinlass
kann sich z.B. am Grundkörper oder am Schwenkkörper befinden.
[0004] Eine Schwenkbrause der eingangs genannten Art ist in der
Patentschrift EP 1 947 251 B1 offenbart. Die dortige Schwenkbrause ist als sanitäre Duschbrause zur Wand- und/oder
Deckenmontage mit einer ebenen Außenoberfläche ausgeführt. Die ebene Außenseite der
Schwenkbrause bildet hierbei die Sichtseite der Brause, d.h. diejenige Seite, die
für den Benutzer im montierten Zustand der Schwenkbrause sichtbar bzw. ihm zugewandt
ist. Der Schwenkkörper ist von einem Brausenträger gebildet, der eine oder mehrere
Brauseeinheiten trägt. In der aktiven Betriebsposition stehen die Brauseeinheiten
über die Außenseite der Brause vor. Rohrabschnitte einer Brausefluidzufuhr dienen
als Schwenkachsen des Brausenträgers, und der vom Fluiddruck des zugeführten Brausefluids
beaufschlagbare Schieberkolben des Schwenkantriebs ist mit zu den Schwenkachsen senkrechter
Translationsrichtung angeordnet. In einer gezeigten Ausführung drückt er mit einem
Druckzapfen in seitlichem Abstand zu den Schwenkachsen gegen eine Innenseite des Brausenträgers
an und verschwenkt diesen um ca. 15° von einer Ruheposition, in welcher seine Brauseaustrittsseite
parallel zur ebenen Außenseite der Schwenkbrause verläuft, in eine demgegenüber schräge
Betriebsposition. Alternativ wird die Verwendung einer Übersetzung mit Umlenkung vorgeschlagen,
um den Brausenträger bei Bedarf sogar um 180° verschwenken zu können, so dass in der
Ruheposition eine glatte Seite nach außen weist und die Sichtseite der Schwenkbrause
dementsprechend wie verschlossen wirkt.
[0005] Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung einer Schwenkbrause
der eingangs genannten Art mit gegenüber dem oben erwähnten Stand der Technik verbesserten
Funktionalitäten bzw. Eigenschaften zugrunde.
[0006] Die Erfindung löst dieses Problem durch die Bereitstellung einer Schwenkbrause mit
den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte, optional realisierbare Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0007] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung ist der Schieberkolben des Schwenkantriebs
für den Schwenkkörper mit zur Schwenkachse paralleler Translationsrichtungskomponente
angeordnet. Dies bedeutet, dass die Translationsrichtung des Schieberkolbens zur Schwenkachse
parallel ist oder jedenfalls eine von Null verschiedene Komponente parallel zur Schwenkachse
aufweist, d.h. die Translationsrichtung des Schieberkolbens ist nicht senkrecht zur
Schwenkachse. Diese Anordnung des Schieberkolbens kann funktionelle Vorteile für den
Schwenkantrieb bilden und eine kompakte Bauform der Schwenkbrause begünstigen.
[0008] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung beinhaltet der Schwenkantrieb ein Übertragungselement
in Form einer Kulissenführung zwischen dem Schieberkolben und dem Schwenkkörper, um
die Translationsbewegung des Schieberkolbens in eine Schwenkbewegung des Schwenkkörpers
zu übertragen. Ein derartiges Übertragungselement kann funktionelle Vorteile bieten
und ermöglicht eine günstige Umsetzung der linearen Translationsbewegung des Schieberkolbens
in die vom Schwenkkörper beim Verschwenken ausgeführte Drehbewegung.
[0009] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist der Brauseaustritt in der Ruheposition
des Schwenkkörpers von einer Sichtseite der Schwenkbrause weggeschwenkt, und ein Schwenkwinkelhub
von der ersten in die zweite Schwenkkörper-Endstellung beträgt höchstens 90°. Mit
der Sichtseite ist dabei, wie bereits oben erläutert, vorliegend die für den Benutzer
im montierten Zustand der Schwenkbrause sichtbare bzw. ihm bei bestimmungsgemäßem
Gebrauch zugewandte Seite der Schwenkbrause gemeint. Bei einer wand- oder deckenmontierten
sanitären Brause ist die Sichtseite folglich typischerweise eine Brausen-Frontseite,
die dem vor bzw. unter der Schwenkbrause befindlichen Benutzer zugewandt ist. Diese
Maßnahme kann funktionelle und gestalterische Vorteile bieten. So kann der Brauseaustritt
in dieser inaktiven Position des Schwenkkörpers für den Benutzer unsichtbar weggeschwenkt
sein, z.B. indem er in den Grundkörper eingeschwenkt ist. Dennoch genügt ein Schwenkwinkelhub
von höchstens 90°, um den Schwenkkörper in seine brauseaktive Betriebsposition zu
verschwenken, in welcher die Schwenkbrause über ihren Brauseaustritt den gewünschten
Brausestrahl abgibt, wozu sich der Brauseaustritt typischerweise für den Benutzer
sichtbar an der Sichtseite der Schwenkbrause befindet. Je nach Bedarf und Anwendungsfall
beträgt der Schwenkwinkelhub des Schwenkkörpers auch nur höchstens 50°, z.B. ca. 45°
oder weniger. Wie dem Fachmann klar, stehen die obigen Aspekte der Erfindung nicht
in einem zwingenden funktionalen Zusammenhang und können daher in entsprechenden Ausführungsformen
jeweils einzeln oder gemeinsam oder in einer beliebigen Kombination realisiert sein.
[0010] In einer Weiterbildung der Erfindung umfasst die Kulissenführung ein erstes Führungsteil
mit einer Kulissenbahn und ein zweites Führungsteil mit einem mit der Kulissenbahn
zusammenwirkenden Kulissennocken. Von diesen beiden Führungsteilen ist das eine Führungsteil
unbewegt am Grundkörper angeordnet, während das andere Führungsteil mit der Translationsbewegung
des Schieberkolbens translationsbeweglich und mit dem Schwenkkörper drehgekoppelt
angeordnet ist. Diese Kulissenführung ermöglicht eine funktionell zuverlässige und
stabile Übertragung der Translationsbewegung des Schieberkolbens in die Dreh- bzw.
Schwenkbewegung des Schwenkkörpers, und die Schwenkbrause lässt sich bei Bedarf relativ
kompakt bauen.
[0011] In einer Ausgestaltung der Erfindung beinhaltet dasjenige Führungsteil, das mit der
Translationsbewegung des Schieberkolbens translationsbeweglich und mit dem Schwenkkörper
drehgekoppelt angeordnet ist, eine mit einer Stirnseite des Schieberkolbens zusammenwirkende
Mitnehmerhülse. Diese Mitnehmerhülse kann durch den Schieberkolben translatorisch
bewegt werden und über die Kulissenführung gleichzeitig verdreht werden, wodurch der
mit ihr drehgekoppelte Schwenkkörper verschwenkt wird.
[0012] In einer Weiterbildung der Erfindung ist der Schieberkolben an einer die Schwenkachse
definierenden Schwenkwellenhülse translationsbeweglich geführt. Die Schwenkwellenhülse
kann auf diese Weise sowohl eine Schwenkwelle zum Verschwenken des Schwenkkörpers
als auch eine Führung für den translatorisch bewegten Schiebenkolben bereitstellen.
Zusätzlich oder alternativ ist der Schieberkolben teleskopartig auf die Schwenkwellenhülse
aufschiebbar oder in diese einschiebbar.
[0013] In einer Weiterbildung der Erfindung weist die Schwenkbrause ein elastisches Kolbenrückstellelement
auf, das den Schieberkolben in seine erste Kolben-Endstellung vorspannt. Das elastische
Kolbenrückstellelement kann z.B. eine Druck- oder Zugfeder sein, die sich einerseits
am Grundkörper und anderseits am Schieberkolben abstützt bzw. an je einem Federende
mit selbigen verbunden ist. In entsprechenden Ausführungen kann die Zug-/Druckfeder
koaxial auf die Schwenkwellenhülse aufgeschoben und dadurch an dieser gehalten bzw.
geführt sein. Durch das Vorspannen des Schieberkolbens in seine erste Kolben-Endstellung
wird entsprechend der Schwenkkörper in seine Ruheposition vorgespannt. Wenn kein Brausefluid
zugeführt wird bzw. die Brausefluidzufuhr abgestellt bzw. abgesperrt ist, nimmt der
Schwenkkörper in entsprechenden Ausführungen der Erfindung diese Ruheposition ein,
die durch die Wirkung des elastischen Kolbenrückstellelements stabilisiert ist. Bei
Öffnen der Brausefluidzufuhr drückt dann der Fluiddruck des zugeführten Brausefluids
den Schieberkolben gegen die Wirkung des elastischen Kolbenrückstellelements in Richtung
seiner zweiten Kolben-Endstellung, wodurch der Schwenkkörper in seine aktive Betriebsposition
verschwenkt wird.
[0014] In einer Weiterbildung der Erfindung ist der Schwenkkörper von einer quaderförmigen
Brausekartusche gebildet, die an einer ihrer Quaderseiten den Brauseaustritt und an
einer angrenzenden Quaderseite eine Deckfläche aufweist, die in der ersten Schwenkkörper-Endstellung
parallel zur Sichtseite der Schwenkbrause ist. Ein solcher Schwenkkörper lässt sich
mit relativ geringem Aufwand herstellen und kann gestalterisch und funktionell von
Vorteil sein. In der inaktiven Ruheposition des Schwenkkörpers ist von ihm an der
Sichtseite der Schwenkbrause seine Deckfläche zu sehen, während der Brauseaustritt
für den Benutzer unsichtbar verborgen sein kann. Die Deckfläche kann hierbei auf Wunsch
z.B. einen im Wesentlichen bündigen Abschluss mit einer angrenzenden Fläche der Schwenkbrause
bzw. von deren Grundkörper bilden, und/oder die Deckfläche kann eine zu einer angrenzenden
Fläche der Schwenkbrause im Wesentlichen einheitliche Oberflächenbeschaffenheit aufweisen,
so dass sich der Schwenkkörper in dieser Ruheposition harmonisch in ein unauffälliges
Gesamtbild der Schwenkbrause an ihrer Sichtseite einfügt. Erst wenn die den Schwenkkörper
bildende, quaderförmige Brausekartusche in ihre aktive Betriebsposition verschwenkt
wird, tritt ihre den Brauseaustritt beinhaltende Quaderseite an der Sichtseite der
Schwenkbrause in Erscheinung, und über den Brauseaustritt wird dann der gewünschte
Brausestrahl abgegeben.
[0015] In einer Weiterbildung der Erfindung weist die Schwenkbrause ein Arretierelement
auf, mit dem der Schwenkkörper in der zweiten Schwenkkörper-Endstellung arretierbar
ist. Dadurch kann der Schwenkkörper z.B. für Wartungs- oder Reinigungsarbeiten unabhängig
davon, ob Fluiddruck durch zugeführtes Brausefluid ansteht oder die Brausefluidzufuhr
abgesperrt ist, in seiner zweiten Schwenkkörper-Endstellung gehalten werden. Dies
ist besonders für Ausführungen der Schwenkbrause nützlich, bei denen der Schwenkkörper
in der Ruheposition von der Sichtseite der Schwenkbrause weggeschwenkt bzw. für den
Benutzer von außen nicht frei zugänglich ist.
[0016] In einer Weiterbildung der Erfindung weist der Brauseaustritt eine Strahlaustrittplatte
mit wenigstens einer Strahlaustrittsdüse auf, deren Düsenlängsachse einen spitzen
Winkel, d.h. einen Winkel größer als 0° und kleiner als 90°, mit der Strahlaustrittsplatte
einschließt. Die Düsenlängsachse definiert hierbei wie üblich eine Hauptstrahlrichtung
eines aus der Strahlaustrittsdüse austretenden Brausestrahls bzw. eines von mehreren
solchen Strahlaustrittsdüsen gebildeten Brausestrahls. Dies bedeutet, dass in diesem
Fall der Brausestrahl unter einem spitzen Winkel seiner Hauptstrahlrichtung zu der
Strahlaustrittsplatte austritt. Dadurch kann beispielsweise der Brausestrahl mit zu
einer Sichtseite der Schwenkbrause senkrechter Hauptstrahlrichtung abgegeben werden,
wenn bzw. obwohl die Strahlaustrittsplatte in der aktiven Betriebsposition des Schwenkkörpers
nicht parallel, sondern schräg zur Sichtseite der Schwenkbrause orientiert ist.
[0017] In einer Weiterbildung der Erfindung beinhaltet die Schwenkbrause ein in einem Fluidströmungsweg
zwischen dem Brausefluideinlass und dem Brauseaustritt angeordnetes Absperrventil,
das den Fluidströmungsweg abhängig von einer Schwenklage des Schwenkkörpers absperrt
und freigibt. Dabei sperrt es den Fluidströmungsweg in der ersten Schwenkkörper-Endstellung
vollständig ab und gibt ihn in der zweiten Schwenkkörper-Endstellung vollständig frei.
Dies hat den Vorteil, dass aus dem Brauseaustritt kein Brausefluid austreten kann,
wenn sich der Schwenkkörper in der inaktiven Ruheposition befindet. Andererseits gibt
das Absperrventil das Brausefluid für den aktiven Brausebetrieb vollständig frei,
wenn sich der Schwenkkörper in der Betriebsposition befindet. Vorteilhaft ist die
Absperr- und Freigabe-Funktionalität des Absperrventils durch die Schwenklage des
Schwenkkörpers gesteuert, was selbsttätig sicherstellt, dass das Absperrventil in
der jeweiligen Schwenkkörper-Endstellung die gewünschte Ventilfunktion bereitstellt.
[0018] In einer Ausgestaltung der Erfindung weist das Absperrventil eine Schalthysterese
auf, durch die es den Fluidströmungsweg beim Verschwenken des Schwenkkörpers aus der
ersten Schwenkkörper-Endstellung in Richtung der zweiten Schwenkkörper-Endstellung
später freizugeben beginnt als es ihn beim Verschwenken des Schwenkkörpers aus der
zweiten Schwenkkörper-Endstellung in Richtung der ersten Schwenkkörper-Endstellung
vollständig absperrt. Mit anderen Worten beginnt Brausefluid beim Verschwenken des
Schwenkkörpers aus der Ruheposition heraus erst ab einem vorgegebenen Freigabe-Schwenkwinkel
aus dem Brauseaustritt auszutreten, da die Brausefluidzufuhr bis dahin vom Absperrventil
abgesperrt bleibt. Wenn nach aktivem Brausebetrieb der Schwenkkörper von seiner Betriebsposition
in seine Ruheposition zurückschwenkt, sperrt das Absperrventil die Brausefluidzufuhr
zum Brauseaustritt erst bei einem Absperr-Schwenkwinkel vollständig ab, der näher
bei der ersten Schwenkkörper-Endstellung liegt als der Freigabe-Schwenkwinkel. Es
kann daher noch etwas länger Brausefluid aus dem Brauseaustritt austreten, bevor das
Absperrventil die Brausefluidzufuhr zum Brauseaustritt vollständig absperrt und der
Schwenkkörper seine Ruheposition erreicht. Dies kann für entsprechende Anwendungsfälle
vorteilhaft sein.
[0019] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden nachfolgend beschrieben. Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Schwenkbrause auf eine Brauseaustrittsseite eines Schwenkkörpers
in eingeschwenkter Ruheposition,
- Fig. 2
- die Ansicht von Fig. 1 mit in Betriebsposition ausgeschwenktem Schwenkkörper,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht der Schwenkbrause auf eine Querseite mit dem Schwenkkörper in Ruheposition,
- Fig. 4
- die Ansicht von Fig. 3 mit in die Betriebsposition ausgeschwenktem Schwenkkörper,
- Fig. 5
- eine Schnittansicht der Schwenkbrause längs einer Linie V-V von Fig. 3,
- Fig. 6
- eine Schnittansicht der Schwenkbrause längs einer Linie VI-VI von Fig. 4,
- Fig. 7
- eine teilweise geschnittene Perspektivansicht der Schwenkbrause mit in Betriebsposition
ausgeschwenktem Schwenkkörper und
- Fig. 8
- eine Perspektivansicht eines Schwenkachsenbauteils der Schwenkbrause der Fig. 1 bis
7.
[0020] Die in den Fig. 1 bis 8 gezeigte Schwenkbrause eignet sich beispielsweise als sanitäre
Schwenk-Kopfbrause zur Deckenmontage oder als sanitäre Schwenk-Seitenbrause zur Wandmontage
in Duschräumen. Sie beinhaltet einen Grundkörper 1 und einen Schwenkkörper 2, der
einen Brauseaustritt 3 aufweist. Der Schwenkkörper 2 ist am Grundkörper 1 zwischen
einer ersten Schwenkkörper-Endstellung Rp, die eine brauseinaktive Ruheposition bildet,
und einer zweiten Schwenkkörper-Endstellung Bp, die eine brauseaktive Betriebsposition
bildet, um eine Schwenkachse Sa schwenkbeweglich gehalten. Ein Brausefluideinlass
4 dient zum Zuführen eines Brausefluids, wie z.B. Duschwasser. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
ist der Brausefluideinlass 4 durch ein fluideintrittsseitiges Anschlussrohrstück 4a
gebildet, das am Grundkörper 1 ausgebildet oder mit diesem verbunden ist. In alternativen
Ausführungen ist der Brausefluideinlass 4 in anderer herkömmlicher Weise realisiert
und/oder am Schwenkkörper 2 ausgebildet oder mit diesem verbunden.
[0021] Ein Schwenkantrieb 5 dient zum angetriebenen Verschwenken des Schwenkkörpers 2, wobei
der Schwenkantrieb 5 einen von einem Fluiddruck des zugeführten Brausefluids beaufschlagbaren
Schieberkolben 5a aufweist. Der Schieberkolben 5a ist zwischen einer ersten, mit der
ersten Schwenkkörper-Endstellung Rp korrespondierenden Kolben-Endstellung K1 und einer
zweiten, mit der zweiten Schwenkkörper-Endstellung Bp korrespondierenden Kolben-Endstellung
K2 translationsbeweglich angeordnet. Die Translationsbewegung des Schieberkolbens
5a, d.h. dessen lineare Verschiebebewegung, erfolgt in einer Translationsrichtung
TR, die eine von Null verschiedene parallele Translationsrichtungskomponente TRp besitzt.
Wie für Schieberkolben üblich, ist die Schieberkolben-Translationsrichtung TR parallel
zu einer Axialrichtung bzw. Längsachse SL des Schieberkolbens 5a. Im gezeigten Beispiel
ist die Schieberkolben-Translationsrichtung TR parallel zur Schwenkachse Sa. In alternativen
Ausführungen besitzt die Translationsrichtung TR des Schieberkolbens 5a außer der
zur Schwenkachse Sa parallelen Richtungskomponente TRp zusätzlich eine von Null verschiedene,
zur Schwenkachse Sa senkrechte Translationsrichtungskomponente, d.h. in diesem Fall
ist die Verschieberichtung TR des Schieberkolbens 5a schräg zur Schwenkachse Sa des
Schwenkkörpers 2 orientiert.
[0022] Im gezeigten Beispiel bildet eine in den Fig. 3 und 4 untere Seite der Schwenkbrause
eine Frontseite bzw. Sichtseite FS, worunter, wie schon gesagt, diejenige Seite der
Schwenkbrause zu verstehen ist, welche dem Benutzer im montierten Zustand der Schwenkbrause,
z.B. nach Montage an einem Decken- oder Wandbereich eines Duschraums, zugewandte bzw.
für ihn sichtbare Seite zu verstehen ist. Wie weiter z.B. aus den Fig. 3 und 4 ersichtlich,
ist der Brauseaustritt 3 in der Ruheposition Rp des Schwenkkörpers 2 von der Sichtseite
FS der Schwenkbrause weggeschwenkt. Um den Schwenkkörper 2 von seiner Ruheposition
Rp als der ersten Schwenkkörper-Endstellung in die brauseaktive Betriebsposition Bp
als der zweiten Schwenkkörper-Endstellung zu bewegen, braucht er um höchstens 90°
verschwenkt werden. Im gezeigten Ausführungsbeispiel beträgt der Schwenkwinkelhub,
d.h. ein Schwenkwinkel α
H zwischen den beiden Schwenkkörper-Endstellungen Rp, Bp ca. 45°. In alternativen Ausführungen
kann dieser Schwenkwinkelhub α
H einen beliebigen anderen Wert vorzugsweise im Bereich zwischen 0° und 90° haben.
[0023] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Schwenkkörper 2 von einer quaderförmigen
Brausekartusche 2a gebildet, die an einer ihrer Quaderseiten den Brauseaustritt 3
und an einer angrenzenden Quaderseite eine Deckfläche 6 aufweist. Die Deckfläche 6
ist in der ersten Schwenkkörper-Endstellung Rp parallel zur Sichtseite FS der Schwenkbrause,
d.h. eine Ebene E
6 der Deckfläche 6 ist parallel zu einer Ebene E
FS der Sichtseite FS. Dadurch tritt für den Benutzer vom Schwenkkörper 2 nur diese Deckfläche
6 optisch in Erscheinung, wenn sich die Schwenkbrause nicht im aktiven Brausebetrieb
befindet und daher der Schwenkkörper 2 seine Ruheposition Rp einnimmt. Der Brauseaustritt
3 ist für den Benutzer in diesem Fall unsichtbar in den rahmenförmigen Grundkörper
1 eingeschwenkt. Je nach Wunsch bzw. Bedarf kann die Schwenkbrause mit dieser Deckfläche
6 im Wesentlichen bündig mit einer angrenzenden Fläche der Schwenkbrause und/oder
mit einem angrenzenden Decken- oder Wandbereich eines Duschraums abschließen. Zusätzlich
oder alternativ kann die Deckfläche eine zu einem angrenzenden Flächenbereich der
Schwenkbrause und/oder einer Decke oder Wand eines Duschraums im Wesentlichen einheitliche
Oberflächenbeschaffenheit aufweisen, so dass sich der Schwenkkörper 2 in seiner Ruheposition
Rp harmonisch und unauffällig in das Gesamtbild der Schwenkbrause an ihrer Sichtseite
FS einfügt.
[0024] In alternativen Ausführungen weist der Schwenkkörper 2 eine von einer Quaderform
abweichende Form auf, z.B. im Querschnitt eine Dreieckform oder Halbkreisform. Des
Weiteren umfasst die Erfindung Ausführungen, bei denen der Schwenkkörper 2 quaderförmig
ist, jedoch keine Deckfläche nach Art der Deckfläche 6 aufweist. Zudem kann in entsprechenden
alternativen Ausführungsformen der Erfindung die den Brauseaustritt 3 aufweisende
Seite des Schwenkkörpers 2 ganz oder teilweise auf der Sichtseite FS der Schwenkbrause
liegen, wenn der Schwenkkörper 2 in seiner inaktiven Ruheposition Rp ist.
[0025] Im gezeigten Ausführungsbeispiel weist der Brauseaustritt 3 eine Strahlaustrittsplatte
3a mit wenigstens einer Strahlaustrittsdüse 7 auf, deren Düsenlängsachse Ld einen
spitzen Winkel β mit der Strahlaustrittsplatte 3a einschließt. Vorzugsweise beinhaltet
die Strahlaustrittsplatte 3a wie gezeigt eine Mehrzahl solcher Strahlaustrittsdüsen
7 mit zueinander parallelen Düsenlängsachsen Ld. Die Strahlaustrittsdüsen 7 können
von beliebiger herkömmlicher Art sein, z.B. können sie durch Austrittsnippel, die
sich durch zugehörige Öffnungen in der als sogenannte Strahlscheibe fungierenden Strahlaustrittsplatte
3a hindurcherstrecken und vorzugsweise aus einem Elastomermaterial bestehen, oder
einfach durch in die Strahlaustrittsplatte 3a eingebrachte Austrittsdüsenöffnungen
gebildet sein. Im aktiven Brausebetrieb erzeugen die Strahlaustrittsdüsen 7 einen
Brausestrahl mit zu den Düsenlängsachsen Ld paralleler Hauptstrahlrichtung, d.h. das
Brausefluid verlässt die Brause mit dieser zu den Düsenlängsachsen Ld parallelen Vorzugsrichtung,
die auch als eine Längsachse des Brausestrahls verstanden werden kann.
[0026] Durch die Schrägneigung der Düsenlängsachsen Ld gegenüber der Strahlaustrittsplatte
3a um den Winkel β kann im gezeigten Ausführungsbeispiel vom Brauseaustritt 3 ein
Brausestrahl abgegeben werden, dessen Hauptstrahlrichtung senkrecht oder annähernd
senkrecht zur Sichtseite FS der Brause verläuft, obwohl die Strahlaustrittsplatte
3a in der eingeschwenkten Ruheposition Rp senkrecht zur Sichtseite FS der Brause orientiert
ist und die Brausekartusche 2a nur um z.B. 45° bis 50° in die aktive Betriebsposition
Bp ausgeschwenkt wird. Die Winkellage der Hauptstrahlrichtung des Brausestrahls relativ
zur Sichtseite FS der Brause ergibt sich aus der Addition des Schwenkwinkelhubs α
H und des Schrägwinkels 90°-β der Düsenlängsachsen Ld bezüglich einer Ebenennormalen
der Strahlaustrittsplatte 3a und kann somit durch geeignete Wahl der Winkel α
H und β auf einen beliebigen gewünschten Wert eingestellt werden, z.B. im Bereich von
70° bis 90°.
[0027] Zur Fluiddruckbeaufschlagung des Schieberkolbens 5a weist die Schwenkbrause einen
mit dem Brausefluideinlass 4 in Fluidverbindung stehenden Kolbenraum 8 auf, der über
einen Verbindungskanal 9 mit dem fluideintrittsseitigen Anschlussrohrstück 4a in Verbindung
steht. Der Schieberkolben 5a ist im gezeigten Beispiel als hohlzylindrisches Bauteil
mit zum Kolbenraum 8 hin geschlossener Stirnseite und gegenüberliegend offener Stirnseite
ausgeführt.
[0028] Mit seiner offenen Stirnseite ist der Schieberkolben 5a auf eine Schwenkwellenhülse
10 aufschiebbar, wobei er diese koaxial umgibt. Die Schwenkwellenhülse 10 ist am Grundkörper
1 ausgebildet oder an diesem angebracht und definiert mit ihrer Längsmittenachse die
Schwenkachse Sa des gegenüber dem Grundkörper 1 verschwenkten Schwenkkörpers 2. Dazu
ist der Schwenkkörper 2 schwenkbeweglich an der Schwenkwellenhülse 10 gehalten bzw.
gelagert. Gleichzeitig dient die Schwenkwellenhülse 10 in diesem Ausführungsbeispiel
als Führung für den translationsbeweglichen Schieberkolben 5a und/oder als teleskopartig
mit dem Schieberkolben 5a zusammenwirkendes Bauteil. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
ist die Schwenkwellenhülse 10 an einem Schwenkachsenbauteil 22 ausgebildet, das zudem
einen am einen Ende der Schwenkwellenhülse 10 radial abstehenden Befestigungsflansch
23 aufweist, an dem im Abstand voneinander zwei Haltebolzenstummel 24 seitlich abstehend
angeordnet sind, wie insbesondere aus Fig. 8 ersichtlich. Mit den Haltebolzenstummeln
24 kann das Schwenkachsenbauteil 22 in korrespondierende Ausnehmungen 25 eines Querträgers
26 des Grundkörpers 1 eingehängt und dadurch am Rahmen des Grundkörpers 1 gehalten
werden.
[0029] Im gezeigten Ausführungsbeispiel beinhaltet der Schwenkantrieb 5 zudem ein Übertragungselement
zur Übertragung der Translationsbewegung des Schieberkolbens 5a in die Schwenkbewegung
des Schwenkkörpers 2, wobei das Übertragungselement in Form einer Kulissenführung
5b realisiert ist. In einer vorteilhaften, gezeigten Ausführung umfasst die Kulissenführung
5b ein erstes Führungsteil 11, das eine Kulissenbahn 11a beinhaltet, und ein zweites
Führungsteil 12, das einen mit der Kulissenbahn 11a zusammenwirkenden Kulissennocken
12a aufweist. Von den beiden Führungsteilen 11, 12 ist das eine Führungsteil unbewegt
am Grundkörper 1 angeordnet, während das andere Führungsteil mit der Translationsbewegung
des Schieberkolbens 5a translationsbeweglich und mit dem Schwenkkörper 2 drehgekoppelt
angeordnet ist. Beispielsweise kann, wie gezeigt, das erste Führungsteil 11 mit der
Kulissenbahn 11a stationär am Grundkörper 1 angeordnet sein, während das zweite Führungsteil
12 mit dem Kulissennocken 12a mit der Translationsbewegung des Schieberkolbens 5a
translationsbeweglich und mit dem Schwenkkörper 2 drehgekoppelt ist.
[0030] In einer exemplarischen Realisierung beinhaltet das zweite Führungsteil 12 eine mit
einer Stirnseite des Schieberkolbens 5a zusammenwirkende Mitnehmerhülse 12'. Das die
Kulissenbahn 11a enthaltende Führungsteil 11 ist im gezeigten Beispiel vorteilhaft
durch die Schwenkwellenhülse 10 gebildet, in alternativen Ausführungen der Erfindung
bildet das Führungsteil 11 ein von der Schwenkwellenhülse 10 verschiedenes, vorzugsweise
hülsenförmiges Bauteil, das am Grundkörper 1 ausgebildet bzw. unbewegt an diesem angebracht
ist. Die Kulissenbahn 11a ist im gezeigten Beispiel, wie insbesondere aus Fig. 8 ersichtlich,
als gewundene Bahn mit einer kombinierten Axialrichtungs- und Umfangsrichtungskomponente
in das hülsenförmige Führungsteil 11 eingebracht. Der Kulissennocken 12a ragt von
der Mitnehmerhülse 12'radial nach innen und greift in die Kulissenbahn 11a ein. Dies
ist aus Fig. 7 ersichtlich, bei der zu diesem Zweck ein Teil der umgebenden Bauteile
fensterartig ausgeschnitten gezeigt ist.
[0031] Die Mitnehmerhülse 12' schließt axial an das offene Stirnende des Schieberkolbens
5a an und besitzt einen etwa gleich großen Durchmesser. Dadurch wird die Mitnehmerhülse
12', wenn der Schieberkolben 5a aufgrund des Fluiddrucks des zugeführten Brausefluids
von seiner ersten Kolben-Endstellung K1 in Richtung seiner zweiten Kolben-Endstellung
K2 verschoben wird, vom Schieberkolben 5a axial mitbewegt. Durch das Zusammenwirken
des Kulissennockens 12a mit der stationär bleibenden Kulissenbahn 11a hat die Axialbewegung
der Mitnehmerhülse 12' ein gleichzeitiges Verdrehen der Mitnehmerhülse 12' zur Folge.
Dies wiederum bewirkt wegen der Drehkopplung des Schwenkkörpers 2 mit der Mitnehmerhülse
12' das gewünschte Verschwenken des Schwenkkörpers 2.
[0032] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Drehkopplung des Schwenkkörpers 2 mit der
Mitnehmerhülse 12' als drehfeste Verbindung realisiert, wozu die Mitnehmerhülse 12'
einen oder mehrere axial verlaufende Mitnehmerstege 12b aufweist, die von ihrer Außenseite
radial abstehen und jeweils in eine zugeordnete Axialnut 13a eingreifen, die an der
Innenseite einer Schwenkkörperhülse 13 ausgebildet ist/sind, welche einteilig am Schwenkkörper
2 ausgebildet oder als separates Bauteil drehstarr mit dem Schwenkkörper 2 verbunden
ist. Ein Verdrehen der Mitnehmerhülse 12' hat somit ein entsprechendes Verdrehen der
Schwenkkörperhülse 13 und damit des gesamten Schwenkkörpers 2 zur Folge. In alternativen
Ausführungen der Erfindung kann der Schwenkkörper über ein herkömmliches Getriebe,
je nach Bedarf mit gewünschter Über- oder Untersetzung, mit der Mitnehmerhülse drehgekoppelt
sein.
[0033] Die Schwenkkörperhülse 13 dient zusammen mit der hierfür als Nabe fungierenden Schwenkwellenhülse
10 als Schwenklagerung für den Schwenkkörper 2 am Grundkörper 1. Dazu ist die Schwenkkörperhülse
13 drehbeweglich auf die Schwenkwellenhülse 10 aufgesetzt. In einem zwischen der Schwenkwellenhülse
10 und der Schwenkkörperhülse 13 verbleibenden Ringraum 14 ist die Mitnehmerhülse
12' aufgenommen. Zudem kann sich der hülsenförmige Schieberkolben 5a bei Fluiddruckbeaufschlagung
mit seiner offenen Seite in diesen Ringraum 14 hineinbewegen, wobei er die Mitnehmerhülse
12' vor sich herschiebt.
[0034] In einer vorteilhaften Ausführung beinhaltet die Schwenkbrause ein elastisches Kolbenrückstellelement
15, das den Schieberkolben 5a in seine erste Endstellung K1 vorspannt und das im gezeigten
Beispiel durch eine Schraubendruckfeder 15a gebildet ist. In alternativen Ausführungen
kann das elastische Kolbenrückstellelement 15 als Zugfeder oder als ein gummielastisches
Element gebildet sein. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Schraubendruckfeder
15a im Ringspalt 14 aufgenommen, wobei sie sich einerseits an einer Ringschulter der
Schwenkwellenhülse 10 und andererseits an der Mitnehmerhülse 12' abstützt. Auf diese
Weise drückt die Schraubendruckfeder 15a das Mitnehmerelement 12' und mit ihm den
Schieberkolben 5a in Richtung der ersten Kolben-Endstellung K1, die der Ruheposition
Rp des Schwenkkörpers 2 entspricht.
[0035] Außerhalb des Ringspalts 14 ist der Schieberkolben 5a axial anschließend an die Schwenklagerung
des Schwenkkörpers 2 mit der Schwenkwellenhülse 10 und der Schwenkkörperhülse 13 in
einem Kolbenaufnahmezylinder 16 fluiddicht geführt. Der Kolbenaufnahmezylinder 16
ist Teil des gegenüber dem Schwenkkörper 2 stationären Grundkörpers 1 und definiert
bzw. umgrenzt den Kolbenraum 8.
[0036] Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind der Schwenkkörper 2 und der Grundkörper 1 wie
gezeigt im Wesentlichen symmetrisch zu einer Mittenebene ME der Schwenkbrause ausgebildet.
Dies bedeutet, dass die gezeigte Schwenkbrause u.a. zwei Schwenklagerungen mit jeweiliger
Schwenkwellenhülse 10 und Schwenkkörperhülse 13 und zwei Schwenkantriebe 5 mit jeweiligem
Schieberkolben 5a und Kulissenführung 5b der erläuterten Art in entsprechend spiegelsymmetrischer
bzw. zur Mittenebene ME symmetrischer Anordnung umfasst.
[0037] Zwischen den beiden Schieberkolben 5a bzw. den Kolbenaufnahmezylindern 16 befindet
sich ein Fluidführungsbauteil 17, das zu einem Teil zum unbewegten Grundkörper 1 gehört
und zu einem demgegenüber drehbeweglichen, anderen Teil zum verschwenkbaren Schwenkkörper
2 gehört. Das Fluidführungsbauteil 17 besitzt ebenfalls einen zur Mittenebene ME im
Wesentlichen symmetrischen Aufbau und beinhaltet auf jeder Seite in einem Abschnitt
eines Fluidströmungsweges, der zwischen dem Brausefluideinlass 4 bzw. dem Anschlussrohrstück
4a und dem Brauseaustritt 3 bzw. einer in der Brausekartusche 2a stromaufwärts des
Brauseaustritts 3 vorgesehenen, üblichen Fluidaustrittskammer gebildet ist, je ein
Absperrventil 18. Die beiden synchron arbeitenden Absperrventile 18 sperren den Fluidströmungsweg
abhängig von einer Schwenklage des Schwenkkörpers 2 ab bzw. geben ihn frei, wobei
sie den Fluidströmungsweg in der Ruheposition Rp des Schwenkkörpers 2 vollständig
absperren und ihn in der Betriebsposition Bp des Schwenkkörpers 2 vollständig freigeben.
[0038] Im gezeigten Beispiel befinden sich die beiden Absperrventile 18 in je einem Verbindungskanal
19 vom Anschlussrohrstück 4a zu einem Anschlussstutzen 20, mit dem der betreffende
Teil des Fluidführungsbauteils 17 starr mit dem Schwenkkörper 2 verbunden ist, und
beinhalten je eine Ventilkugel 18a als Ventilschließkörper und eine Ventilsteuerkontur
18b an einem Außenumfang einer entsprechenden Ventilsteuerhülse. Die jeweilige Ventilsteuerhülse
und folglich deren Ventilsteuerkontur 18b verschwenken sich mit dem Schwenkkörper
2 mit.
[0039] Die Ventilsteuerkontur 18b ist dergestalt geformt, dass sie der Ventilkugel 18a mit
einer Absperrkontur gegenüberliegt, wenn sich der Schwenkkörper 2 in der Ruheposition
Rp befindet, während sie der Ventilkugel 18a mit einer Freigabekontur gegenüberliegt,
wenn sich der Schwenkkörper 2 in der Betriebsposition Bp befindet. Die Absperrkontur
ist in einer herkömmlichen Weise derart gebildet, dass der betreffende Fluidströmungskanal
vollständig abgesperrt wird, wenn die Ventilkugel 18a mit der Absperrkontur zusammenwirkt.
Die Freigabekontur ist so gebildet, dass der betreffende Fluidkanal freigegeben, d.h.
nicht vollständig abgesperrt, wird, d.h. Fluid an der Ventilkugel 18a und der Ventilsteuerkontur
18b vorbeiströmen kann, wenn die Ventilkugel 18a mit der Freigabekontur zusammenwirkt.
Derartige Absperr- und Freigabekonturen sind dem Fachmann an sich bekannt und bedürfen
daher hier keiner näheren Erläuterung. Je nach dem, über welchen Umfangswinkel sich
die Absperrkontur bzw. die Freigabekontur erstrecken, sperrt das Absperrventil 18
den Fluidströmungsweg über einen entsprechenden Schwenkwinkel des Schwenkkörpers 2
hinweg ab bzw. gibt ihn frei.
[0040] In einer vorteilhaften optionalen Ausführungsvariante weist das jeweilige Absperrventil
18 eine Schalthysterese auf, durch die es den Fluidströmungsweg beim Verschwenken
des Schwenkkörpers 2 aus seiner Ruheposition Rp in Richtung der Betriebsposition Bp
später freizugeben beginnt als es ihn beim Verschwenken des Schwenkkörpers 2 aus der
Betriebsstellung Bp in Richtung der Ruheposition Rp vollständig absperrt. Dadurch
kann beim Zurückschwenken des Schwenkkörpers 2 in seine Ruheposition Rp noch etwas
länger Brausefluid aus dem Brauseaustritt 3 austreten, bevor dann das Absperrventil
18 die Brausefluidzufuhr zum Brauseaustritt 3 vollständig absperrt, sobald der Schwenkkörper
2 eine bestimmte Absperrwinkellage in oder vor seiner Ruheposition Rp erreicht hat.
Hingegen tritt beim Herausschwenken des Schwenkkörpers 2 aus seiner Ruheposition Rp
Brausefluid erst dann aus dem Brauseaustritt 3 aus, wenn der Schwenkkörper 2 eine
Freigabewinkellage erreicht hat, die von der Ruheposition Rp um einen der Schalthysterese
entsprechenden Differenzwinkel weiter entfernt ist als die Absperrwinkellage. Dadurch
kann beim Zurückschwenken des Schwenkkörpers 2 in seine Ruheposition Rp noch entsprechend
länger Brausefluid, das aus dem jeweiligen Kolbenraum 8 über den Verbindungskanal
9 zurückgedrückt wird, aus der Schwenkbrause austreten, was entsprechende Fluiddruckbelastungen
in der Brause vermeidet.
[0041] Für das jeweilige Absperrventil ist insbesondere auch ein solches verwendbar, wie
es in einer parallelen deutschen Patentanmeldung der Anmelderin (unser Zeichen P
56392 DE) offenbart ist, deren Inhalt hierfür in vollem Umfang durch Verweis in die vorliegende
Anmeldung aufgenommen wird.
[0042] In einer vorteilhaften, optionalen Ausführungsvariante beinhaltet die Schwenkbrause
ein Arretierelement 21, mit dem der Schwenkkörper 2 in seiner Betriebsposition Bp
arretiert und auf diese Weise unabhängig vom herrschenden Fluiddruck festgehalten
werden kann. Das Arretierelement 21 kann beispielsweise ein herkömmlicher Arretierstift
sein, der von einer inaktiven Position in eine Arretierstellung bewegt werden kann,
wenn sich der Schwenkkörper 2 in der Betriebsposition Bp befindet. In der Arretierstellung
stützt sich der Arretierstift einerseits am Grundkörper 1 und andererseits am Schwenkkörper
2 ab und sichert dadurch den Schwenkkörper 2 in dieser Betriebsposition Bp. Durch
Lösen des Arretierelements 21 kann das Zurückschwenken des Schwenkkörpers 2 aus seiner
Betriebsposition Bp wieder freigegeben werden. Ein solches Arretieren des Schwenkkörpers
2 ist beispielsweise für Wartungs- und Reparaturarbeiten nützlich. So können z.B.
bei Bedarf die Strahlaustrittsdüsen 7 bei abgestellter Brause in dieser Betriebsposition
Bp des Schwenkkörpers 2 gereinigt werden, in welcher die Strahlaustrittsdüsen 7 gut
zugänglich sind.
[0043] Aus den obigen Erläuterungen zum Aufbau der Schwenkbrause wird auch deren vorteilhafte
Funktionsweise deutlich. Im inaktiven Betriebszustand wird der Schwenkbrause kein
Fluid zugeführt. Die Schwenkbrause befindet sich im quasi fluiddrucklosen Zustand,
in welchem der jeweilige Schieberkolben 5a seine erste Endposition K1 einnimmt und
in dieser Position mittels des elastischen Kolbenrückstellelements 15 vorgespannt
gehalten wird. Entsprechend befindet sich der Schwenkkörper 2 in seiner Ruheposition
Rp. Wenn der Benutzer durch Aktivieren der Fluidzufuhr die Brause aktiviert, z.B.
durch Öffnen eines vorliegend nicht gezeigten, der Schwenkbrause vorgeschalteten,
üblichen Fluidzufuhr-Absperrventils, gelangt Fluid über den Einlass 4 in das Anschlussrohrstück
4a und von dort zum einen zum jeweiligen Absperrventil 18 und zum anderen in den jeweiligen
Kolbenraum 8. Das Absperrventil 18 befindet sich noch in seiner Absperrposition, so
dass noch kein Fluid aus der Brause austritt.
[0044] Durch den sich im Kolbenraum 8 aufbauenden Fluiddruck wird der jeweilige Schieberkolben
5a entgegen der Vorspannkraft des elastischen Kolbenrückstellelements 15 vorgeschoben,
wodurch er die Mitnehmerhülse 12' vorschiebt. Dabei wird die Mitnehmerhülse 12' aufgrund
der Kulissenführung 5b gleichzeitig verdreht, was wiederum den Schwenkkörper 2 entsprechend
aus seiner Ruheposition Rp heraus verdreht bzw. verschwenkt. Sobald der Schwenkkörper
2 seine Freigabewinkellage erreicht hat, öffnet das jeweilige Absperrventil 18 den
weiteren Fluidströmungsweg in den Schwenkkörper 2 bzw. zu dessen Brauseaustritt 3,
woraufhin das Brausefluid wie gewünscht aus dem Brauseaustritt 3 als Brausestrahl
austritt. Falls die Freigabewinkellage des Schwenkkörpers 2 noch nicht seiner voll
ausgeschwenkten Betriebsposition Bp entspricht, verschwenkt sich der Schwenkkörper
2 vollends in die Betriebsposition Bp, da der Fluiddruck im Kolbenraum 8 den jeweiligen
Schieberkolben 5a bis zu dessen Erreichen seiner entsprechenden Endposition K2 vorschiebt.
[0045] Zum Beenden des Brausebetriebs stellt der Benutzer die Fluidzufuhr zur Schwenkbrause
ab. Dadurch fällt der Fluiddruck im jeweiligen Kolbenraum 8 ab, und das elastische
Rückstellelement 15 drückt die Mitnehmerhülse 12' und mit ihr den jeweiligen Schieberkolben
5a axial zurück. Hierbei dreht sich die Mitnehmerhülse 12' gleichzeitig wieder aufgrund
der Kulissenführung 5b zurück, wodurch sich entsprechend der Schwenkkörper 2 zurück
verschwenkt. Das jeweilige Absperrventil 18 bleibt ganz oder zumindest teilweise geöffnet,
bis der zurückschwenkende Schwenkkörper 2 seine Absperrwinkellage erreicht hat. Bis
dahin kann Fluid, das durch die Rückbewegung der Schieberkolben 5a aus den beiden
Kolbenräumen 8 in das Anschlussrohrstück 4a zurückgedrückt wird, über die beiden Absperrventile
18 zum Brauseaustritt 3 gelangen und aus der Brause austreten. Nach erreichter Absperrwinkellage
sperren die Absperrventile 18 den Fluidströmungsweg zum Brauseaustritt 3 ab, so dass
kein Brausefluid mehr aus ihm austritt. Falls der Schwenkkörper 2 sich dabei noch
nicht in seiner Ruheposition Rp befindet, schwenkt er anschließend vollends in die
Ruheposition Rp zurück, indem die Schieberkolben 5a von den elastischen Rückstellelementen
15 in ihre zugehörige Endposition K1 zurückgedrückt werden und sich hierbei die Mitnehmerhülsen
12' entsprechend axial zurückbewegen und sich dabei mittels der Kulissenführungen
5b verdrehen.
[0046] Wie das oben erläuterte, gezeigte und die oben erläuterten weiteren Ausführungsbeispiele
deutlich machen, stellt die Erfindung eine Schwenkbrause mit sehr vorteilhaften Eigenschaften
und relativ einfachem Aufbau zur Verfügung. Die Schwenkbrause ist insbesondere im
Sanitärbereich und hier speziell als wand- oder deckenmontierte Seiten- bzw. Kopfbrause
verwendbar. Es versteht sich jedoch, dass die Schwenkbrause in gleicher Weise für
nicht-sanitäre Anwendungen überall dort nutzbringend einsetzbar ist, wo Bedarf an
einer Brause mit einem verschwenkbaren Brauseaustritt besteht.
1. Schwenkbrause, insbesondere wand- oder deckenmontierte sanitäre Schwenkbrause, mit
- einem Grundkörper (1),
- einem Schwenkkörper (2), der einen Brauseaustritt (3) aufweist und am Grundkörper
zwischen einer ersten Schwenkkörper-Endstellung (Rp), die eine Ruheposition bildet,
und einer zweiten Schwenkkörper-Endstellung (Bp), die eine Betriebsposition bildet,
um eine Schwenkachse (Sa) schwenkbeweglich gehalten ist,
- einem Brausefluideinlass (4) zum Zuführen eines Brausefluids und
- einem Schwenkantrieb (5) zum angetriebenen Verschwenken des Schwenkkörpers, wobei
der Schwenkantrieb einen von einem Fluiddruck des zugeführten Brausefluids beaufschlagbaren
Schieberkolben (5a) aufweist, der zwischen einer ersten, mit der ersten Schwenkkörper-Endstellung
korrespondierenden Kolben-Endstellung (K1) und einer zweiten, mit der zweiten Schwenkkörper-Endstellung
korrespondierenden Kolben-Endstellung (K2) translationsbeweglich angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Schieberkolben (5a) mit zur Schwenkachse (Sa) paralleler Translationsrichtungskomponente
(TRp) angeordnet ist und/oder
- der Schwenkantrieb (5) ein Übertragungselement in Form einer Kulissenführung (5b)
zwischen dem Schieberkolben (5a) und dem Schwenkkörper (2) beinhaltet, wobei das Übertragungselement
die Translationsbewegung des Schieberkolbens in eine Schwenkbewegung des Schwenkkörpers
überträgt, und/oder
- der Brauseaustritt in der Ruheposition (Rp) des Schwenkkörpers (2) von einer Sichtseite
(FS) der Schwenkbrause weggeschwenkt ist und ein Schwenkwinkelhub (αH) von der ersten (Rp) in die zweite Schwenkkörper-Endstellung (Bp) höchstens 90° beträgt.
2. Schwenkbrause nach Anspruch 1, weiter dadurch gekennzeichnet, dass die Kulissenführung ein erstes Führungsteil (11), das eine Kulissenbahn (11a) beinhaltet,
und ein zweites Führungsteil (12) umfasst, das einen mit der Kulissenbahn zusammenwirkenden
Kulissennocken (12a) aufweist, wobei von den beiden Führungsteilen das eine Führungsteil
unbewegt am Grundkörper angeordnet ist und das andere Führungsteil mit der Translationsbewegung
des Schieberkolbens translationsbeweglich und mit dem Schwenkkörper drehgekoppelt
angeordnet ist.
3. Schwenkbrause nach Anspruch 2, weiter dadurch gekennzeichnet, dass das andere Führungsteil eine mit einer Stirnseite des Schieberkolbens zusammenwirkende
Mitnehmerhülse (12') beinhaltet.
4. Schwenkbrause nach einem der Ansprüche 1 bis 3, weiter dadurch gekennzeichnet, dass der Schieberkolben an einer die Schwenkachse definierenden Schwenkwellenhülse (10)
translationsbeweglich geführt ist und/oder teleskopartig auf die Schwenkwellenhülse
aufschiebbar oder in diese einschiebbar ist.
5. Schwenkbrause nach einem der Ansprüche 1 bis 4, weiter gekennzeichnet durch ein elastisches Kolbenrückstellelement (15), das den Schieberkolben in die erste
Kolben-Endstellung vorspannt.
6. Schwenkbrause nach einem der Ansprüche 1 bis 5, weiter dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkkörper von einer quaderförmigen Brausekartusche (2a) gebildet ist, die
an einer ihrer Quaderseiten den Brauseaustritt und an einer angrenzenden Quaderseite
eine Deckfläche (6) aufweist, die in der ersten Schwenkkörper-Endstellung parallel
zur Sichtseite der Schwenkbrause ist.
7. Schwenkbrause nach einem der Ansprüche 1 bis 6, weiter gekennzeichnet durch ein Arretierelement (21), mit dem der Schwenkkörper in der zweiten Schwenkkörper-Endstellung
arretierbar ist.
8. Schwenkbrause nach einem der Ansprüche 1 bis 7, weiter dadurch gekennzeichnet, dass der Brauseaustritt eine Strahlaustrittsplatte (3a) mit wenigstens einer Strahlaustrittsdüse
(7) aufweist, deren Düsenlängsachse (Ld) einen spitzen Winkel (β) mit der Strahlaustrittsplatte
einschließt.
9. Schwenkbrause nach einem der Ansprüche 1 bis 8, weiter gekennzeichnet durch ein in einem Fluidströmungsweg zwischen dem Brausefluideinlass und dem Brauseaustritt
angeordnetes Absperrventil (18), das den Fluidströmungsweg abhängig von einer Schwenklage
des Schwenkkörpers absperrt und freigibt, wobei es den Fluidströmungsweg in der ersten
Schwenkkörper-Endstellung vollständig absperrt und ihn in der zweiten Schwenkkörper-Endstellung
vollständig freigibt.
10. Schwenkbrause nach Anspruch 9, weiter dadurch gekennzeichnet, dass das Absperrventil eine Schalthysterese aufweist, durch die es den Fluidströmungsweg
beim Verschwenken des Schwenkkörpers aus der ersten Schwenkkörper-Endstellung in Richtung
der zweiten Schwenkkörper-Endstellung später freizugeben beginnt als es ihn beim Verschwenken
des Schwenkkörpers aus der zweiten Schwenkkörper-Endstellung in Richtung der ersten
Schwenkkörper-Endstellung vollständig absperrt.