[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spinnereimaschine mit einer Vielzahl nebeneinander
und an zwei in Längsrichtung der Spinnereimaschine befindlichen Maschinenseiten angeordneten
Kreuzspuleinrichtungen, die jeweils zum Aufwinden von Garn auf Hülsen vorgesehen sind,
wobei die Kreuzspuleinrichtungen eine Vielzahl von Sektionen zusammengefasst sind,
mit einem oder mehreren Hülsenmagazinen zur Bevorratung von leeren Hülsen sowie mit
einer entlang einer Kreuzspuleinrichtung angeordneten Hülsentransportvorrichtung zur
Versorgung der Kreuzspuleinrichtungen mit leeren Hülsen aus dem Hülsenmagazin.
[0002] Aus der
DE 10 2008 040 320 A1 ist eine Textilmaschine mit einem an einem Stirnende der Textilmaschine angeordneten
Hülsenspeicher bekannt, welcher als Hauptspeicher zur Bevorratung von Hülsen ausgebildet
ist. Mit einem maschinenlangen Transportband werden Hülsen zu den Arbeitsstellen und
einem weiteren Hülsenspeicher transportiert, welcher als Zwischenspeicher ausgebildet
ist und über das Transportband durch den Hauptspeicher beschickbar ist. Der Zwischenspeicher
weist eine Hülsenaufnahme zum Bereithalten der Hülse in einer Bereitschaftsstellung
außerhalb des Transportbandes auf. Mit einer Einrichtung zum Verbringen der Hülse
in die Bereitschaftsstellung wird die Hülse von dem Transportband abgenommen und zu
gegebener Zeit auf das Transportband wieder aufgelegt.
[0003] Moderne Textilmaschinen, wie beispielsweise Offenend-Rotorspinnmaschinen oder auch
Spulmaschinen sind in der Lage unterschiedliche Garne an ihren vielen Arbeitsstellen
auf Spulen aufzuspulen. Für die einzelnen unterschiedlichen Garne ist es häufig erforderlich
oder zumindest zum späteren Erkennen des jeweiligen Garnes hilfreich, wenn unterschiedliche
Hülsenarten an der Textilmaschine zur Verfügung gestellt werden. Dabei wird eine Garnart
auf eine bestimmte Hülse, welche insbesondere farblich gekennzeichnet ist, aufgespult.
[0004] Moderne Textilmaschinen sind darüber hinaus häufig sehr lang, d.h. sie weisen eine
große Anzahl von Arbeitsstellen auf. Um die Produktivität zu steigern, wird versucht
einen Spulenwechsel möglichst schnell durchzuführen. Dabei ist es erforderlich, dass
die nötige Hülse ohne lange Wartezeit zur Verfügung gestellt wird. Bei einer Textilmaschine
mit mehr als 100 m Länge ist es nachteilig, wenn die Hülse erst über die gesamte Distanz
transportiert werden muss, da dies eine sehr lange Zeit in Anspruch nimmt. In der
DE 10 2008 040 320 A1 wird dementsprechend vorgeschlagen, dass eine Hülse in dem Zwischenspeicher gelagert
wird und von dort aus bei Bedarf an die entsprechende Arbeitsstelle transportiert
wird. Dies verkürzt die Entfernung des Transports und damit auch die entsprechende
Wartezeit für die Spulenwechseleinrichtung. Nachteilig ist hierbei allerdings, dass
nicht verschiedene Hülsenarten zwischengelagert werden können und die gelagerte, falsche
Hülse damit möglicherweise den Weg für eine richtige Hülse blockieren würde.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit eine Spinnereimaschine zu schaffen,
welche in der Lage ist unterschiedliche Hülsenarten zu Speichern und bei Bedarf an
eine entsprechende Arbeitsstelle mit möglichst kurzer Transportzeit transportieren
zu können.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst mit einer Spinnereimaschine mit den Merkmalen des Anspruchs
1.
[0007] Die erfindungsgemäße Spinnereimaschine weist eine Vielzahl nebeneinander und an zwei
in Längsrichtung der Spinnereimaschine befindlichen Maschinenseiten angeordnete Kreuzspuleinrichtungen
auf, die jeweils zum Aufwinden von Garn auf Hülsen vorgesehen sind. Die Kreuzspuleinrichtungen
sind in eine Vielzahl von Sektionen zusammengefasst. In jeder Sektion sind beispielsweise
8 oder 10 Kreuzspuleinrichtungen auf jeder Maschinenseite angeordnet. Eine entlang
der Kreuzspuleinrichtungen angeordnete Hülsentransportvorrichtung dient zur Versorgung
der Kreuzspuleinrichtungen mit leeren Hülsen aus einem Hülsenmagazin.
[0008] Die Spinnereimaschine weist mehrere Hülsenmagazine auf, die zur Bevorratung von leeren
Hülsen dienen. Erfindungsgemäß sind an jeder Maschinenseite mehrere Hülsenspeicher
zur verteilten Zwischenspeicherung von Hülsen angeordnet. Alternativ ist jeder Kreuzspuleinrichtung
ein Einzelhülsenspeicher für zumindest eine Hülse und/oder mehreren Kreuzspuleinrichtungen
ein Mehrfachhülsenspeicher für mehrere Hülsen zugeordnet. Insbesondere ist somit zumindest
einzelnen, vorzugsweise allen Sektionen jeweils ein Mehrfachhülsenspeicher zugeordnet.
[0009] Durch die verteilte Zwischenspeicherung von Hülsen ist eine Vielzahl von einzelnen
Standorten der Hülsen vorgesehen, wodurch auch eine Vielzahl unterschiedlicher Hülsenarten
zwischengespeichert werden können. Wenn unterschiedliche Hülsenarten benötigt werden,
können diese durch die verteilte Lagerung entlang der Maschinenseite der Textilmaschine
innerhalb sehr kurzer Zeit angefordert und antransportiert werden. Die Versorgung
der richtigen Hülse an der entsprechenden Kreuzspuleinrichtung bzw. Arbeitsstelle
kann damit innerhalb kürzester Zeit erfolgen. Die Hülsen werden durch die Hülsentransportvorrichtung
an die Hülsenspeicher transportiert, teilweise lange bevor sie tatsächlich an einer
Arbeitsstelle benötigt werden. Durch entsprechende, bekannte Einrichtungen beispielsweise
Greifer werden die Hülsen von der Hülsentransportvorrichtung entnommen und in dem
Hülsenspeicher eingelagert. Bei Bedarf werden Sie aus dem Hülsenspeicher mit einer
geeigneten Vorrichtung, bspw. mittels eines Greifers, der an dem Hülsenspeicher angeordnet
ist, entnommen, wieder auf die Hülsentransportvorrichtung gelegt und an die Arbeitsstelle
gebracht, an welcher sie benötigt werden. Ist an jeder Kreuzspuleinrichtung ein Einzelhülsenspeicher
vorgesehen, so wird die entsprechende Hülse von der zugeordneten Kreuzspuleinrichtung
direkt aus dem Einzelhülsenspeicher entnommen, sofern diese Kreuzspuleinrichtung die
entsprechende Art der Hülse benötigt. Andernfalls wird die Hülse aus dem Einzelhülsenspeicher
entnommen, wie zuvor beschrieben auf die Hülsentransportvorrichtung gelegt und an
die Spulstelle verbracht, an welcher sie gerade benötigt wird. Ist ein Mehrfachhülsenspeicher
vorgesehen, so sind darin verschiedene Hülsen zwischengespeichert. Diese können entweder
von derselben Art sein, so dass mit mehreren Mehrfachhülsenspeichern, die entlang
der Maschine verteilt sind, die geeignete Hülse zur Verfügung stehen. Es können darin
die Hülsen sortenrein aufbewahrt sein und auf die Transportvorrichtung gegeben werden,
wenn die entsprechende Hülse benötigt wird. Ebenso ist es möglich, dass in dem Mehrfachhülsenspeicher
mehrere verschiedene Hülsenarten gespeichert sind, welche bei einem entsprechenden
Bedarf ausgewählt und auf die Hülsentransportvorrichtung gegeben werden.
[0010] Ganz besonders vorteilhaft ist es, wenn jedes Hülsenmagazin ausschließlich einer
vorbestimmten Maschinenseite zu Bevorratung von leeren Hülsen für diese Maschinenseite
zugeordnet ist. Die Gestaltung der Hülsentransportvorrichtung ist damit wesentlich
vereinfacht, da die Hülse nicht auf die andere Maschinenseite verbracht werden muss.
Außerdem können mehrere Hülsenmagazine vorgesehen sein, welche die verschiedenen Hülsenarten
sortenrein oder auch chaotisch bevorraten und mit einem entsprechenden Auswahlsystem
die jeweilige Hülsenart in den Zwischenspeicher transportieren können. Selbstverständlich
ist es auch möglich, dass eine Hülsentransportvorrichtung beide Maschinenseiten bedient.
[0011] Vorteilhafterweise ist der Hülsenspeicher mit einer Aufnahme- und/oder Abgabeeinrichtung
versehen, um die Hülsen von bzw. auf die Hülsentransportvorrichtung aufnehmen bzw.
abgeben zu können. Die Hülsentransportvorrichtung kann somit für den Transport anderer
Hülsen freigehalten werden und wird nicht durch die zwischengespeicherten Hülsen in
den Hülsenspeichern blockiert.
[0012] In einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist die Hülsentransportvorrichtung
ein entlang der Kreuzspuleinrichtungen stationär angeordnetes Transportband und/oder
eine entlang der Kreuzspuleinrichtungen verfahrbare Wartungseinrichtung. Insbesondere
das Transportband ist eine kostengünstige Hülsentransportvorrichtung. Insbesondere
die Verwendung eines Transportbandes ermöglicht eine schnelle und zuverlässige Zuführung
der Hülsen zu dem Zwischenspeicher oder der anfordernden Arbeitsstelle. In anderen
Ausführungen ist es auch möglich, dass eine verfahrbare Wartungseinrichtung die Hülsen
aus dem Hülsenmagazin entnimmt und in die entsprechenden Hülsenspeicher bringt um
sie dort zwischenzulagern. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Wartungseinrichtung
Zeiten hat, in welchen keine Wartung erforderlich ist. Diese wartungsfreien Zeiten
können zum Füllen der Hülsenspeicher verwendet werden.
[0013] Ist die Hülsentransporteinrichtung, insbesondere das Transportband reversibel antreibbar,
so können Hülsen aus einem Zwischenspeicher oder auch aus dem Hülsenmagazin in beide
Richtungen transportiert werden. Damit wird die Flexibilität der Anlage weiter erhöht.
Die Anforderung einer entsprechenden Hülse kann dementsprechend derart erfolgen, dass
sie von einem Hülsenmagazin abgeschickt wird, was der anfordernden Arbeitsstelle am
nächsten ist.
[0014] Vorteilhafterweise sind die mehreren Hülsenmagazine parallel zur Maschinenseite ausgerichtet.
Das erleichtert die Handhabung und die Beschickung der Hülsen aus dem Hülsenmagazin.
Darüber hinaus wird der Bauraum der Maschine verringert und die Zuordnung der einzelnen
Hülsenmagazine zu den einzelnen Maschinenseiten wird damit erleichtert. Insgesamt
wächst damit auch die Kapazität der Hülsenmagazine, da sie sich entlang der Maschinenseite
an die Maschine anschmiegen und somit mehrere Hülsenmagazine zur Verfügung gestellt
werden können.
[0015] Sind an jeder Maschinenseite mehrere Hülsenmagazine angeordnet, so wird hierdurch
die Kapazität der bereitgestellten Hülsen gegenüber einer stirnseitigen Anordnung
der Hülsenmagazine deutlich erhöht. Es können damit wesentlich mehr Hülsen magaziniert
werden. Das meist manuell durchgeführte Bestücken der Hülsenmagazine mit Hülsen kann
damit auch sehr rationell durchgeführt werden, da durch die hohe Kapazität nur selten
ein erneuter Bestückungsvorgang stattfinden muss.
[0016] Besonders vorteilhaft ist es, wenn an jeder Maschinenseite mehrere Hülsenmagazine
nebeneinander angeordnet sind. Damit ist das Befüllen der Hülsenmagazine sehr einfach
möglich.
[0017] Sind die mehreren Hülsenmagazine im Bereich von Versorgungseinheiten der Spinnereimaschine,
insbesondere an einem Antriebsgestell, Zwischengestell oder Endgestell der jeweiligen
Maschinenseite angeordnet, so können die Hülsenmagazine entlang der Maschine verteilt
sein und damit insgesamt eine Verkürzung der zuführenden Länge an der Spinnereimaschine
bewirken.
[0018] Weist das Hülsenmagazin eine Übergabestation zur Übergabe einer Hülse auf die Hülsentransportvorrichtung
auf, so kann die Hülsentransportvorrichtung sehr einfach Hülsen von dem Hülsenmagazin
übernehmen und an die entsprechenden Hülsenspeicher bzw. Arbeitsstellen fördern.
[0019] Ein erfindungsgemäßes Verfahren dient zum Transport von Hülsen in einer Spinnereimaschine,
wie sie zuvor beschrieben wurde und die eine Vielzahl nebeneinander und an zwei in
Längsrichtung der Spinnereimaschine befindlichen Maschinenseiten angeordneten Kreuzspuleinrichtungen,
an denen jeweils Garn auf Hülsen aufgewunden wird, aufweist. Die Kreuzspuleinrichtungen
sind in einer Vielzahl von Sektionen zusammengefasst. An der Spinnereimaschine werden
in mehreren Hülsenmagazinen leere Hülsen bevorratet. Mit einer entlang der Kreuzspuleinrichtungen
angeordneten Hülsentransportvorrichtung werden die Kreuzspuleinrichtungen mit leeren
Hülsen aus dem Hülsenmagazin versorgt. Verschiedene Hülsenarten werden in den mehreren
Hülsenmagazinen gespeichert und
an jeder Maschinenseite sind mehrere Hülsenspeicher angeordnet, in denen Hülsen verteilt
zwischengespeichert werden. An jeder Kreuzspuleinrichtung werden zumindest eine Hülse
in einem Einzelhülsenspeicher und/oder für mehrere Kreuzspuleinrichtungen mehrere
Hülsen in einem Mehrfachhülsenspeicher, an insbesondere zumindest einzelnen, vorzugsweise
allen Sektionen zwischengespeichert. Eine geeignete Hülsenart aus dem Hülsenspeicher
wird erfindungsgemäß der jeweiligen, die entsprechende Hülsenart benötigende Kreuzspuleinrichtungen
zugeführt. Dabei werden verschiedene Hülsenarten in dem einen oder den mehreren Hülsenmagazinen
gespeichert, da auf der Spinnereimaschine verschiedene Garnarten aufgespult werden.
Durch die verteilte Aufbewahrung der Hülsen bzw. der unterschiedlichen Hülsenarten
entlang der Maschinenseite ist die Zuführung der einzelnen Hülsen sehr schnell an
die sie benötigende Arbeitsstelle bzw. Kreuzspuleinrichtung möglich.
[0020] Die verschiedenen Hülsenarten können sortenrein oder chaotisch gespeichert werden.
Dies ist sowohl in den Hülsenmagazinen als auch in den einzelnen Hülsenspeichern möglich.
Eine entsprechende Steuereinrichtung registriert oder erkennt die jeweilige zur Verfügung
stehende Hülsenart in dem jeweiligen Hülsenmagazinen bzw. Hülsenspeicher und kann
bedarfsgerecht die Kreuzspuleinrichtung mit der entsprechenden Hülsenart versorgen.
Die benötigte Hülsenart kann dementsprechend aus dem nächstliegenden Hülsenspeicher
angeliefert werden.
[0021] Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das Verfahren sind gemäß der vorangegangenen
Beschreibung ausgebildet, wobei die genannten Merkmale einzeln oder in beliebiger
Kombination vorhanden sein können.
[0022] Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben.
Es zeigt
- Figur 1
- eine Spinnereimaschine mit mehreren Hülsenmagazinen und Mehrfachhülsenspeichern,
- Figur 2
- eine Spinnereimaschine mit mehreren Hülsenmagazinen und Einzelhülsenspeichern an jeder
Kreuzspulstelle,
- Figur 3
- eine Spinnereimaschine mit Hülsenmagazinen an beiden Enden der Spinnereimaschine und
Mehrfachhülsenspeichern und
- Figur 4
- eine Spinnereimaschine mit Hülsenmagazinen an den Enden der Spinnereimaschine und
Einzelhülsenspeicher an jeder Kreuzspulstelle.
[0023] Bei der nachfolgenden Beschreibung der dargestellten alternativen Ausführungsbeispiele
werden für Merkmale, die im Vergleich zu den dargestellten anderen Ausführungsbeispielen
in ihrer Ausgestaltung und/oder Wirkweise identisch und/oder zumindest vergleichbar
sind, gleiche Bezugszeichen verwendet. Sofern diese nicht nochmals detailliert erläutert
werden, entspricht deren Ausgestaltung und/oder Wirkweise der Ausgestaltung und Wirkweise
der vorstehend bereits beschriebenen Merkmale.
[0024] In Figur 1 ist eine Draufsicht auf eine skizziert dargestellte Spinnereimaschine
1, beispielsweise eine Offenend-Rotorspinnmaschine oder eine Spulmaschine, dargestellt.
Die Spinnereimaschine 1 weist ein Triebgestell 2 und ein Endgestell 3 auf, welche
jeweils am Ende der Spinnereimaschine 1 angeordnet sind. Die Spinnereimaschine 1 weist
in Längsrichtung zwei Maschinenseiten auf, an welchen eine Vielzahl von Kreuzspuleinrichtungen
4 zwischen dem Triebgestell 2 und dem Endgestell 3 angeordnet sind. Aus Übersichtlichkeitsgründen
ist nur eine der Kreuzspuleinrichtungen 4 mit einem Bezugszeichen versehen. Die Vielzahl
der Kreuzspuleinrichtungen 4 ist in Sektionen 5.1 bis 5.5 zusammengefasst. In jeder
Sektion 5.1 bis 5.5 sind auf jeder Maschinenseite acht Kreuzspuleinrichtungen 4 angeordnet.
In jeder der Kreuzspuleinrichtungen 4 ist ein nicht dargestellter Halter für eine
Hülse vorgesehen, auf welche ein Garn kreuzweise aufgespult wird. Je nach Garnart
wird eine unterschiedliche Hülsenart benötigt. Dies ist erforderlich oder zumindest
hilfreich um die Garnart, die sich auf der Hülse befindet, später wieder leichter
identifizieren zu können, wenn sich die Spule nicht mehr an der Kreuzspuleinrichtung
4 befindet.
[0025] Entlang der Vielzahl der Kreuzspuleinrichtungen 4 ist an jeder Seite der Spinnereimaschine
1 eine Hülsentransportvorrichtung 6 angeordnet. Die Hülsentransportvorrichtung 6 ist
im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Transportband ausgebildet, auf welches Hülsen
gelegt werden und an ein vorbestimmtes Ziel transportiert werden. Die Hülsen befinden
sich in einer großen Anzahl in mehreren Hülsenmagazinen 7.1 bis 7.4. In dem Ausführungsbeispiel
der Figur 1 sind in dem Endgestell 3 auf jeder Maschinenseite zwei Hülsenmagazine
7.1 und 7.2 bzw. 7.3 und 7.4 angeordnet. Die beiden Hülsenmagazine 7.1 und 7.2 bzw.
7.3 und 7.4 sind in Maschinenlängsrichtung hintereinander angeordnet. Hierdurch schmiegen
sie sich eng an die Spinnereimaschine 1 an und benötigen dadurch nur wenig Bauraum.
Durch die Aufteilung auf jeder Maschinenseite in zwei Hülsenmagazine 7.1 und 7.2 bzw.
7.3 und 7.4 wird die Anlage noch flexibler. Es ist eine sortenreine Magazinierung
der Hülsen möglich, so dass durch diese vier vorhandenen Hülsenmagazine 7.1 bis 7.4
beispielsweise viele unterschiedliche Hülsenarten magaziniert sein können. Die Versendung
der Hülsen an die entsprechenden Kreuzspuleinrichtungen kann steuerungstechnisch sehr
einfach erfolgen, da bekannt ist, welche Hülsenart sich in welchem der Hülsenmagazine
7.1 bis 7.4 befindet.
[0026] Die Hülsentransportvorrichtung 6 hat in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel eine
einzige Transportrichtung in Pfeilrichtung. Dies bedeutet, dass die Hülsen aus den
Hülsenmagazinen 7.1 bis 7.4 entnommen, der Hülsentransportvorrichtung 6 übergeben
und von dieser in Pfeilrichtung bewegt werden. Entlang der Hülsentransportvorrichtung
6 sind Mehrfachhülsenspeicher 8.1 bis 8.8 angeordnet. In den Mehrfachhülsenspeichern
8.1 bis 8.8 ist jeweils eine Mehrzahl von Hülsen abgelegt. Diese Hülsen können pro
Mehrfachhülsenspeicher 8.1 bis 8.8 entweder sortenrein in jeden Mehrfachhülsenspeicher
8.1 bis 8.8 zwischengespeichert sein. Es ist aber auch möglich, dass sie chaotisch
gespeichert sind, das heißt dass mehrere Hülsenarten in einem Mehrfachhülsenspeicher
8.1 bis 8.8 abgelegt sind. Die Hülsen werden dementsprechend aus den Hülsenmagazinen
7.1 bis 7.4 in einen der Mehrfachhülsenspeicher 8.1 bis 8.8 transportiert, dort zwischengespeichert
und wenn der Bedarf an einer der Kreuzspuleinrichtungen 4 angemeldet wurde, aus dem
Mehrfachhülsenspeicher 8.1 bis 8.8 wieder auf die Hülsentransportvorrichtung 6 gelegt
und zu der entsprechenden Kreuzspuleinrichtung 4 transportiert. Dort wird die Hülse
von der Kreuzspuleinrichtung 4 abgenommen und mit Garn bespult. Je nach Garnart an
der entsprechenden Kreuzspuleinrichtung 4 wird eine Hülsenart angefordert. Die Steuerung
der Hülsentransporteinrichtung 6 ist derart ausgelegt, dass aus dem Mehrfachhülsenspeicher
8, in welchem sich die angeforderte Hülsenart befindet, die Hülse auf die Hülsentransportvorrichtung
6 gelegt wird.
[0027] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind auf jeder Maschinenseite vier Mehrfachhülsenspeicher
8.1 bis 8.4 bzw. 8.5 bis 8.8 dargestellt. Die vier Sektionen 5.2 bis 5. 5. werden
aus den Mehrfachhülsenspeichern 8.1 bis 8.4 bzw. 8.5 bis 8.8 gespeist, während die
erste Sektion 5.1 direkt aus den Hülsenmagazinen 7.1, 7.2 bzw. 7.3, 7.4 versorgt wird.
Selbstverständlich ist es auch möglich, dass ein weiterer Mehrfachhülsenspeicher 8
unmittelbar zwischen den Hülsenmagazinen 7.2 bzw. 7.4 und der ersten Sektion 5.1 angeordnet
ist, um diese aus dem Mehrfachhülsenspeicher 8 mit Hülsen zu versorgen.
[0028] Die Darstellung der Figur 2 zeigt ebenfalls eine Spinnereimaschine 1 in Draufsicht
und in skizzierter Darstellung. Sie entspricht im Wesentlichen der Anordnung der Spinnereimaschine
1 der Figur 1. Unterschiedlich ist hierbei, dass jeder der Kreuzspuleinrichtungen
4 ein Einzelhülsenspeicher 9 zugeordnet ist. Idealerweise wird die an der jeweiligen
Kreuzspuleinrichtung 4 benötigte Hülsenart unmittelbar in dem ihr zugeordneten Einzelhülsenspeicher
9 gespeichert. Bei Bedarf wird sie direkt aus dem Einzelhülsenspeicher 9 übernommen
und der entsprechenden Kreuzspuleinrichtung 4 zugestellt. Die Versorgung der Einzelhülsenspeicher
9 erfolgt wiederum durch die an den Endgestellen 3 angeordneten Hülsenmagazine 7.1,
7.2 bzw. 7.3, 7.4. Sollte die Hülsenart nicht unmittelbar vor der entsprechenden Kreuzspuleinrichtung
4 in deren Einzelhülsenspeicher 9 gelagert sein, sei es weil die Speicherung der Hülsen
chaotisch und nicht sortiert ist oder weil die Hülse an der Kreuzspuleinrichtung 4
fehlt, so ist es ebenso möglich, dass die Hülse aus dem Einzelhülsenspeicher 9 einer
anderen Kreuzspuleinrichtung 4 auf die Hülsentransportvorrichtung 6 gelegt wird und
von dort aus zu der entsprechenden, geeigneten Kreuzspuleinrichtung 4 transportiert
und von dieser übernommen wird. Auch hierdurch werden in der Regel die Transportwege
deutlich kürzer sein und die Versorgung der Kreuzspuleinrichtungen 4 mit Hülsen wird
damit deutlich schneller vonstattengehen, als wenn jede Hülse aus einem der endseitig
angeordneten Hülsenmagazine 7.1 bis 7.4 geschickt werden müsste.
[0029] Figur 3 zeigt eine Spinnereimaschine 1, welche bezüglich der Mehrfachhülsenspeicher
8 ähnlich aufgebaut ist wie die Spinnereimaschine 1 der Figur 1. Unterschiedlich ist
bei der Ausführung gemäß Figur 3 die Anordnung der Hülsenmagazine 7.1 bis 7.4. Zwei
der Hülsenmagazine 7.1, 7.3 sind an dem Endgestell 3 der Spinnereimaschine 1 angeordnet,
während die beiden anderen Hülsenmagazine 7.2, 7.4 am Antriebsgestell 2 angeordnet
sind. Die Hülsentransportvorrichtung 6 ist beiden Hülsenmagazinen 7.1, 7.2 bzw. 7.3,
7.4 einer Maschinenseite zugeordnet. Dementsprechend ist die Hülsentransportvorrichtung
6, durch die Pfeile angedeutet, in beiden Richtungen betreibbar. So kann einerseits
eine Hülse aus dem Hülsenmagazin 7.1 in Richtung zum Hülsenmagazin 7.2 und andererseits
eine Hülse vom Hülsenmagazinen 7.2 in Richtung auf das Hülsenmagazin 7.1 transportiert
werden. Das Gleiche gilt für die gegenüberliegende Maschinenseite analog. Diese Anordnung
kann hinsichtlich des Platzbedarfs günstiger sein und ermöglicht auch, dass noch weitere
Hülsenmagazine, ähnlich wie in Figur 1 und Figur 2 dargestellt, im Anschluss an das
jeweilige Hülsenmagazin an der Spinnereimaschine 1 angeordnet werden. Damit ist die
Kapazität der magazinierbaren Hülsen noch mehr erweiterbar war.
[0030] Ebenso wie in Figur 1 sind entlang der Spinnereimaschine 1 der Figur 3 an den einzelnen
Sektionen 5.1 bis 5.5 Mehrfachhülsenspeicher 8.1 bis 8.8 angeordnet, in welchen jeweils
eine Mehrzahl von Hülsen zwischengespeichert werden kann. Die Versorgung der einzelnen
Kreuzspuleinrichtungen 4 mit Hülsen erfolgt sodann ebenso wie zuvor beschrieben.
[0031] In Figur 4 ist eine Spinnereimaschine 1 dargestellt, welche eine Kombination der
Spinnereimaschinen 1 aus Figur 2 und Figur 3 ist. Die Hülsenmagazine 7.1 und 7.4 sind
entsprechend der Figur 3 sowohl im Antriebsgestell 2 als auch im Endgestell 3 der
Spinnereimaschine 1 angeordnet. Anstelle von Mehrfachhülsenspeichern 8 sind an jeder
Kreuzspuleinrichtung 4 Einzelhülsenspeicher 9 vorgesehen, welche sich unmittelbar
vor jeder Kreuzspuleinrichtung 4 befinden. Die Hülsentransportvorrichtung 6 ist wiederum
in beiden Richtungen betreibbar, so dass die Einzelhülsenspeicher 9 aus den an beiden
Seiten befindlichen Hülsenmagazinen 7.1 bis 7.4 gespeist werden können.
[0032] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sind ebenso möglich wie eine
Kombination der Merkmale, auch wenn diese in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen
dargestellt und beschrieben sind.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 1
- Spinnereimaschine
- 2
- Triebgestell
- 3
- Endgestell
- 4
- Kreuzspuleinrichtungen
- 5.1 bis 5.5
- Sektionen
- 6
- Hülsentransportvorrichtung
- 7.1 bis 7.4
- Hülsenmagazine
- 8.1 bis 8.8
- Mehrfachhülsenspeicher
- 9
- Einzelhülsenspeicher
1. Spinnereimaschine
mit einer Vielzahl nebeneinander und an zwei in Längsrichtung der Spinnereimaschine
(1) befindlichen Maschinenseiten angeordneten Kreuzspuleinrichtungen (4), die jeweils
zum Aufwinden von Garn auf Hülsen vorgesehen sind,
wobei die Kreuzspuleinrichtungen (4) in eine Vielzahl von Sektionen zusammengefasst
sind,
mit einer entlang der Kreuzspuleinrichtungen (4) angeordneten Hülsentransportvorrichtung
(6) zur Versorgung der Kreuzspuleinrichtungen (4) mit leeren Hülsen aus einem Hülsenmagazin
(7.1 bis 7.4),
dadurch gekennzeichnet, dass
an der Spinnereimaschine mehrere Hülsenmagazine (7.1 bis 7.4) zur Bevorratung von
leeren Hülsen angeordnet sind sowie an jeder Maschinenseite mehrere Hülsenspeicher
(8.1 bis 8.8; 9) zur verteilten Zwischenspeicherung von Hülsen angeordnet sind, wobei
- jeder Kreuzspuleinrichtung (4)
* ein Einzelhülsenspeicher (9) für zumindest eine Hülse und/oder
- mehreren Kreuzspuleinrichtungen (4)
* ein Mehrfachhülsenspeicher (8.1 bis 8.8) für mehrere Hülsen,
∘ insbesondere zumindest einzelnen, vorzugsweise allen Sektionen jeweils ein Mehrfachhülsenspeicher
(8.1 bis 8.8)
zugeordnet ist.
2. Spinnereimaschine nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Hülsenmagazin (7.1 bis 7.4) ausschließlich einer vorbestimmten Maschinenseite
zur Bevorratung von leeren Hülsen für diese Maschinenseite zugeordnet ist.
3. Spinnereimaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hülsenspeicher (8.1 bis 8.8; 9) eine Aufnahme- und/oder Abgabeeinrichtung zum
Aufnehmen und/oder Abgeben der Hülsen von bzw. auf die Hülsentransportvorrichtung
(6) aufweist.
4. Spinnereimaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülsentransportvorrichtung (6) ein entlang der Kreuzspuleinrichtungen (4) stationär
angeordnetes Transportband und/oder eine entlang der Kreuzspuleinrichtungen (4) verfahrbare
Wartungseinrichtung ist.
5. Spinnereimaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülsentransporteinrichtung (6) reversibel antreibbar ist.
6. Spinnereimaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülsenmagazine (7.1 bis 7.4) parallel zur Maschinenseite ausgerichtet ist.
7. Spinnereimaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an jeder Maschinenseite mehrere Hülsenmagazine (7.1 bis 7.4) angeordnet sind.
8. Spinnereimaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an jeder Maschinenseite mehrere Hülsenmagazine (7.1 bis 7.4) nebeneinander angeordnet
sind.
9. Spinnereimaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mehreren Hülsenmagazine im Bereich von Versorgungseinheiten der Spinnereimaschine
(1), insbesondere am Antriebsgestell, Zwischengestell oder Endgestell der jeweiligen
Maschinenseite angeordnet sind.
10. Spinnereimaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Hülsenmagazin (7.1 bis 7.4) eine Übergabestation zur Übergabe einer Hülse auf
die Hülsentransportvorrichtung (6) zugeordnet ist.
11. Verfahren zum Transport von Hülsen in einer Spinnereimaschine (1) mit einer Vielzahl
nebeneinander und an zwei in Längsrichtung der Spinnereimaschine (1) befindlichen
Maschinenseiten angeordneten Kreuzspuleinrichtungen (4), an denen jeweils Garn auf
Hülsen aufgewunden wird,
wobei die Kreuzspuleinrichtungen (4) in einer Vielzahl von Sektionen zusammengefasst
sind,
mit einer entlang der Kreuzspuleinrichtungen (4) angeordneten Hülsentransportvorrichtung
(6), mit welcher die Kreuzspuleinrichtungen (4) mit leeren Hülsen aus einem Hülsenmagazin
(7.1 bis 7.4) versorgt werden,
dadurch gekennzeichnet, dass
leere Hülsen in mehreren Hülsenmagazinen (7.1 bis 7.4) bevorratet werden
sowie verschiedene Hülsenarten in den mehreren Hülsenmagazinen (7.1 bis 7.4) gespeichert
werden und
an jeder Maschinenseite mehrere Hülsenspeicher (8.1 bis 8.8; 9) angeordnet sind, in
denen Hülsen verteilt zwischengespeichert werden, wobei
- an jeder Kreuzspuleinrichtung (4)
* zumindest eine Hülse in einem Einzelhülsenspeicher (9) und/oder
- für mehrere Kreuzspuleinrichtungen (4)
* mehrere Hülsen in einem Mehrfachhülsenspeicher (8.1 bis 8.8)
∘ an insbesondere zumindest einzelnen, vorzugsweise allen Sektionen
zwischengespeichert werden und
eine geeignete Hülsenart aus dem Hülsenspeicher (8.1 bis 8.8; 9) der jeweiligen, die
entsprechende Hülsenart benötigende Kreuzspuleinrichtungen (4) zugeführt wird.
12. Verfahren nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülsenarten sortenrein oder chaotisch in dem Hülsenmagazin (7.1 bis 7.4) und/oder
in dem Hülsenspeicher (8.1 bis 8.8; 9) gespeichert werden.