[0001] Die im Folgenden offenbarte Erfindung betrifft ein strukturiertes Rundgewebe, welches
mittels Rundwebeverfahren hergestellt ist, umfassend zumindest einen Schussfaden und
eine Anzahl n von Kettfäden, wobei die innen liegenden Kettfäden Gruppen von innen
liegenden Kettfäden und die außen liegenden Kettfäden Gruppen von außen liegenden
Kettfäden ausbilden, welche Gruppen durch den zwischen Kettfäden geführten Schussfaden
getrennt sind.
[0002] Im Rahmen der Offenbarung der Erfindung sei ein innen liegender Kettfaden als jener
Kettfaden definiert, der an der Längsachse des Rundgewebes zugewandten Seite des Schussfadens
angeordnet ist. Ein außen liegender Kettfaden sei demzufolge als jener Kettfaden definiert,
der an der der Längsachse des Rundgewebes abgewandten Seite des Schussfadens angeordnet
ist.
[0003] Durch das aus Schussfaden und Kettfäden hergestellte Gewebe eines Rundgewebes wird
ein Inneres und ein Äußeres des Rundgewebes definiert. Der innen liegende Kettfaden
liegt an der inneren Seite des Schussfadens, während der außen liegende Kettfaden
an der äußeren Seite des Schussfadens angeordnet ist.
[0004] Bei Rundgeweben nach dem Stand der Technik ist die Anzahl der eine erste Gruppe ausbildenden
Kettfäden und die Anzahl der eine zweite Gruppe ausbildenden Kettfäden über die Erstreckungslänge
des rundgewobenen Gewebes konstant. Ein Beispiel für ein Rundgewebe nach dem Stand
der Technik ist, dass die Gruppen der außen liegenden Kettfäden durch einen Kettfaden
und die Gruppen der innen liegenden Kettfäden durch zwei Kettfäden ausgebildet werden.
Diese Systematik wird bei Rundgeweben nach dem Stand der Technik über die gesamte
Länge des Schlauches beibehalten.
[0005] Die internationale Patentanmeldung mit der Anmeldenummer
PCT/EP2016/069685 offenbart eine Vorrichtung zum Rundweben, welche das Heben der Kettfäden und das
Senken der Kettfäden unabhängig von der Position und/oder Bewegung des Schussfadens
und des den Schussfaden zwischen den Kettfäden einziehenden Webschiffes oder Webschützen
erlaubt.
[0006] Die hier offenbarte Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein Rundgewebe bereitzustellen,
welches Rundgewebe aufgrund seiner Struktur teilbereichsweise unterschiedliche technische
und auch optische Eigenschaften als Rundgewebe nach dem Stand der Technik aufweist.
[0007] Erfindungsgemäß wird dies durch einen ersten Lösungsansatz erreicht, dass die Anzahl
der innen liegenden Kettfäden, die eine erste Gruppe innen liegender Kettfäden ausbilden,
und die Anzahl innen liegenden Kettfäden, die eine zweiten Gruppe innen liegender
Kettfäden ausbilden, unterschiedlich ist,
wobei die entlang einer Rundung des Schussfadens gezählte Anzahl der innen liegenden
Kettfäden in einem Bereich zwischen Eins und der Anzahl n der Kettfäden liegen und
die Anzahl der außen liegenden Kettfäden jeweils in einem Bereich zwischen Null und
der Anzahl n der Kettfäden liegt.
[0008] Die oben angeführte Aufgabenstellung kann auch durch einen zweiten Lösungsansatz
gelöst werden, dass die Anzahl der außen liegenden Kettfäden, die eine erste Gruppe
außen liegender Kettfäden ausbildenden, und die Anzahl der außen liegenden Kettfäden,
die eine zweite Gruppe gesenkter Kettfäden ausbildenden, unterschiedlich ist,
wobei die entlang einer Rundung des Schussfadens gezählte Anzahl der innen liegenden
Kettfäden in einem Bereich zwischen Eins und der Anzahl n der Kettfäden liegen und
die Anzahl der außen liegenden Kettfäden jeweils in einem Bereich zwischen Null und
der Anzahl n der Kettfäden liegt.
[0009] Die oben angeführte Aufgabenstellung kann weiters auch durch einen dritten Lösungsansatz
gelöst werden, dass die Anzahl jener außen liegender Schussfäden einer Rundung, die
eine erste Gruppe außen liegender Schussfäden ausbilden, und die Anzahl jener außen
liegender Schussfäden einer Rundung, die eine zweite Gruppe außen liegender Schussfäden
ausbilden, unterschiedlich ist.
[0010] Die oben angeführte Aufgabenstellung kann weiters auch durch einen vierten Lösungsansatz
gelöst werden, dass die Anzahl jener innen liegender Schussfäden einer Rundung, die
eine erste Gruppe innen liegender Schussfäden ausbilden, und die Anzahl jener innen
liegender Schussfäden einer Rundung, die eine zweite Gruppe innen liegender Schussfäden
ausbilden, unterschiedlich ist.
[0011] Der Fachmann ist in der Lage die oben angeführten Lösungsansätze miteinander zu kombinieren.
[0012] Unter einer Rundung des Schussfadens ist die Erstreckungslänge des Schussfadens entlang
der Form des Rundgewebes zu verstehen.
[0013] Es können alle Kettfäden zum Schussfaden innen liegend angeordnet sein. Die Anzahl
der zum Schussfaden außen angeordneten Kettfäden kann in diesem Fall Null betragen.
[0014] Es muss mindestens ein Kettfaden zum Schussfaden innen liegend angeordnet sein. Die
Anzahl der außen angeordneten Kettfäden kann n-1 betragen.
[0015] Die hier offenbarte Erfindung baut auf die oben erwähnte internationale Patentanmeldung
mit der Anmeldenummer
PCT/EP2016/069685 auf. Das von der Bewegung des Schussfadens entkoppelte Heben und Senken der Kettfäden
erlaubt, die Anzahl der Kettfäden einer Gruppe von Kettfäden vorzugeben. Der Fachmann
erkennt, dass durch die Anzahl der Kettfäden der Gruppen die technischen Eigenschaften
des Rundgewebes definiert werden können. Es kann zum einem die Oberfläche des Rundgewebes
in technischer als auch in optischer Hinsicht gestaltet werden. Es kann beispielsweise
durch die Querschnittsform oder die Dickenentwicklung des Rundgewebes entlang der
Erstreckung des Schussfadens vorgegeben werden.
[0016] Eine Rundwebevorrichtung - wie in
PCT/EP2016/069685 offenbart - umfasst eine Anzahl von Kettfäden, welche Kettfäden unabhängig von der
Bewegung des Schussfadens mit dem Schussfaden durch Heben oder Senken in Eingriff
gebracht werden können. Hierdurch ist es auch und unabhängig von einer unterschiedlichen
Anzahl von Kettfäden in den Gruppen möglich, die Abstände zwischen den Kettfäden zu
variieren.
[0017] Weiters kann durch die Anzahl der Kettfäden der Gruppen die Oberflächenstruktur des
Schlauches vorgegeben werden. Die hier offenbarte Erfindung ist hierbei keinesfalls
auf die Möglichkeit der ästhetischen Gestaltung der Oberfläche beschränkt, welche
als ein zu erzielender Nebeneffekt angesehen werden kann. Durch die Möglichkeit der
Gestaltung der Oberflächenstruktur des Rundgewebes können der Oberflächenstruktur
besondere technische Eigenschaften zugewiesen werden, wie beispielsweise eine hohe
Abriebfestigkeit durch eine hohe Anzahl von Kettfäden an der Oberfläche.
[0018] Die zweite Gruppe der Kettfäden ist in Richtung der Erstreckungslänge des Schussfadens
gesehen der ersten Gruppe nachfolgend angeordnet. Eine erste Gruppe und eine zweite
Gruppe können zueinander benachbart angeordnet sein, d.h. eine zweite Gruppe folgt
unmittelbar auf eine erste Gruppe.
[0019] Die unterschiedliche Anzahl der innen liegenden Kettfäden der ersten Gruppe und die
Anzahl der innen liegenden Kettfäden der zweiten Gruppe können einer mathematischen
Reihe der innen liegenden Kettfäden folgen. Ebenso oder in Ergänzung hierzu können
die unterschiedliche Anzahl der außen liegenden Kettfäden der ersten Gruppe und die
Anzahl der außen liegenden Kettfäden der zweiten Gruppe einer mathematischen Reihe
der außen liegenden Kettfäden folgen.
[0020] Die Erfindung betrifft weiters ein strukturiertes Rundgewebe, welches mittels Rundwebeverfahren
hergestellt ist, umfassend zumindest einen Schussfaden und eine Anzahl n von Kettfäden,
wobei die außen liegenden Kettfäden und die innen liegenden Kettfäden Gruppen von
Kettfäden ausbilden, welche Gruppen durch den zwischen Kettfäden geführten Schussfaden
getrennt sind.
[0021] Rundgewebe nach dem Stand der Technik umfassen eine sich über die Erstreckung des
zumindest einen Schussfadens nicht verändernde Abfolge von einem bis zwei gehobenen
Kettfäden und einem bis zwei gesenktem Kettfäden. Rundgewebe nach dem Stand der Technik
umfassen nie Gruppen von mehr als drei Kettfäden, da es nach der bestehenden Technik
nicht möglich ist, mehr als zwei Kettfäden zu heben oder zu senken.
[0022] Eine weitere erfindungsgemäße Lösung der hier offenbarten Erfindung ist, die Anzahl
der Kettfäden einer Gruppe n≥3 beträgt und/oder die Summe aus der Anzahl der Kettfäden
einer ersten Gruppe gehobener Kettfäden und der Anzahl der Kettfäden einer ersten
Gruppe gesenkter Kettfäden n>4 beträgt.
[0023] Derartige Rundgewebe zeichnen sich durch eine besonders gute Abriebfestigkeit an
der Seite aus, an welcher die drei Kettfäden angeordnet sind.
[0024] Eine hohe Abriebfestigkeit kann auch dadurch erreicht werden, dass die Anzahl jener
außen liegender Schussfäden einer Rundung, die eine Gruppe von Schussfäden ausbilden,
n≥2 ist.
[0025] Der Fachmann ist auch in der Lage, die oben diskutierten Lösungsansätze miteinander
zu kombinieren.
[0026] Figur 1 bis Figur 3 zeigen Querschnittsbilder von Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Rundgewebe.
[0027] Figur 4 bis Figur 6 zeigen Detailquerschnittansichten von Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Rundgewebes.
[0028] Die in Figur 7 enthaltene Tabelle steht in einem Bezug zu Figur 6.
[0029] Die Figuren 1 bis 7 betreffen den eingangs erwähnten ersten und/oder zweiten Lösungsansatz.
[0030] Figur 8 zeigt einen Längsschnitt einer Lage einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Rundgewebes. Figur 8 veranschaulicht den dritten und vierten Lösungsansatz.
[0031] Die in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele zeigen mögliche Ausführungsvarianten,
wobei an dieser Stelle bemerkt sei, dass die Erfindung nicht auf die speziell dargestellten
Ausführungsvarianten derselben eingeschränkt ist, sondern vielmehr auch diverse Kombinationen
der einzelnen Ausführungsvarianten untereinander möglich sind und diese Variationsmöglichkeit
aufgrund der Lehre zum technischen Handeln durch gegenständliche Erfindung im Können
des auf diesem technischen Gebiet tätigen Fachmannes liegt.
[0032] Der Schutzbereich ist durch die Ansprüche bestimmt. Die Beschreibung und die Zeichnungen
sind jedoch zur Auslegung der Ansprüche heranzuziehen. Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen
aus den gezeigten und beschriebenen unterschiedlichen Ausführungsbeispielen können
für sich eigenständige erfinderische Lösungen darstellen. Die den eigenständigen erfinderischen
Lösungen zugrundeliegende Aufgabe kann der Beschreibung entnommen werden.
[0033] In den Figuren sind die folgenden Elemente durch die vorangestellten Bezugszeichen
gekennzeichnet:
- 1
- Schussfaden
- 2
- außen liegender Kettfaden
- 3
- innen liegender Kettfaden
- 4
- Längsachse
- 5
- Rundgewebe
- 10
- erste Gruppe gehobener Kettfäden
- 11
- zweite Gruppe gehobener Kettfäden
- 12
- dritte Gruppe gehobener Kettfäden
- 20
- erste Gruppe gesenkter Kettfäden
- 21
- zweite Gruppe gesenkter Kettfäden
- 22
- dritte Gruppe gesenkter Kettfäden
[0034] Figur 1, 2 und 3 zeigen eine Schnittansicht verschiedener Ausführungsformen vom erfindungsgemäßen
Rundgewebe 5 umfassend einen Schussfaden 1 und zehn Kettfäden 2,3. Die Schnittebene
liegt im rechten Winkel auf der Längsachse 4 des Rundgewebes 5. Der Schussfaden 1
verläuft im Wesentlichen parallel zu der Bildebene; die Kettfäden 2, 3 erstrecken
sich in einem rechten Winkel zu der Bildfläche.
[0035] Die in Figur 1, 2 und 3 vereinfacht dargestellten Ausführungsformen des Rundgewebes
5 sind mittels Rundwebefahren hergestellt. Ein Schussfaden 1 ist hierzu um die Längsachse
4 des Rundgewebes 5 die Kettfäden 2, 3 kreuzend geführt, was bei der vereinfachten
Darstellung der Figuren 1-3 mittels der Pfeile an den Enden des Schussfadens 1 dargestellt
ist.
[0036] Die in Figur 1 dargestellte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Rundgewebes 5 umfasst
insgesamt zehn Kettfäden 2, 3, welche Kettfäden 2, 3 sich wiederum in an den Schussfaden
1 außen liegende Kettfäden 2 und innen liegende Kettfäden 3 aufteilen. Die Abstände
zwischen den Kettfäden 2, 3 sind bei der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform
nicht gleich.
[0037] Die benachbart zueinander liegenden außen liegenden Kettfäden 2 bilden Gruppen von
außen liegenden Kettfäden 10, 11 aus, wobei aus Übersichtlichkeitsgründen in Figur
1 nur eine erste Gruppe gehobener Kettfäden 10 und eine zweite Gruppe gehobener Kettfäden
11 eingetragen sind.
[0038] Die erste Gruppe der außen liegenden Kettfäden 10 umfasst zwei außen liegende Kettfäden
2, während die zweite Gruppe der außen liegenden Kettfäden 11 einen Kettfaden 2 umfasst.
Die Anzahl der Kettfäden 2 dieser Gruppen 10, 11 ist unterschiedlich und liegt jeweils
zwischen Null und der gesamten Anzahl der Kettfäden, nämlich zehn.
[0039] Die erste Gruppe der innen liegenden Kettfäden 20 umfasst zwei innen liegende Kettfäden
3, während die zweite Gruppe der innen liegenden Kettfäden 21 drei innen liegende
Kettfäden 3 umfasst. Die Anzahl der Kettfäden 3 dieser Gruppen 20, 21 ist ebenso unterschiedlich
und liegt jeweils zwischen Null und der gesamten Anzahl der Kettfäden, nämlich zehn.
[0040] Figur 1 zeigt außerdem den Sonderfall, dass die ersten Gruppen 10, 20 benachbart
zu den zweiten Gruppen 11, 21 sind.
[0041] Die in Figur 2 gezeigte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Rundgewebes 5 umfasst
ausschließlich innen liegende Kettfäden 3. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind
in Figur 2 nur einige Kettfäden 3 exemplarisch mit einem Bezugszeichen versehen. Die
Anzahl der innen liegenden Kettfäden entspricht sohin der Anzahl der Kettfäden, nämlich
zehn. Der Schussfaden 1 wird in dieser Lage außerhalb der innen liegenden Kettfäden
3 geführt.
[0042] Figur 3 zeigt ein Schnittbild einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Rundgewebes 5, welches ausschließlich außen liegenden Kettfaden 2 umfasst. Der Schussfaden
1 wird in dieser Lage innerhalb der außen liegenden Kettfäden 2 geführt. Die in Figur
3 eingezeichnete Lage des Schussfadens 1 bildet den Querschnitt des Rundgewebes 5
nicht aus; dies erfolgt durch die vorangegangene und/oder nachfolgende Schicht.
[0043] Figur 4 zeigt eine Detailansicht eines Schnittbildes eines vereinfacht durch eine
Gerade dargestellten Rundgewebes 5, wobei die Schnittebene in einem rechten Winkel
zu der Längserstreckungsachse des Rundgewebes 5 verläuft. Das mittels Rundwebetechnik
hergestellte Rundgewebe 5 umfasst einen Schussfaden 1, welcher im Wesentlichen parallel
zu der Figurenebene der Figur 4 verläuft, und Kettfäden 2,3. Bei den Kettfäden 2,3
wird zwischen innen liegenden Kettfäden 3, bei welchen der Kettfaden 3 innerhalb des
Schussfadens 1 angeordnet ist, und außen liegenden Kettfäden 2, bei welchen der Kettfaden
2 außerhalb des Schussfadens 1 angeordnet ist, unterschieden.
[0044] Die außen liegenden Kettfäden 2 und die innen liegenden Kettfäden 3 bilden jeweils
Gruppen von innen liegenden Kettfäden 20, 21, 22 beziehungsweise Gruppen von außen
liegenden Kettfäden 10, 11, 12 aus. In Figur 4 sind die Gruppen der außen liegenden
Kettfäden 10,11,12 und die Gruppen der innen liegenden Kettfäden 20, 21, 22 durch
gestrichelte Kreise visuell dargestellt.
[0045] Es ist die erste Gruppe der außen liegenden Kettfäden 10 durch einen Teilbereich
des Schussfaden 1 von der zweiten Gruppe der außen liegenden Kettfäden 11 räumlich
getrennt, welcher Teilbereich des Schussfadens 1 außerhalb der ersten Gruppe von innen
liegenden Kettfäden 20 geführt ist, welche erste Gruppe 20 in einem Bereich zwischen
der ersten Gruppe 10 und zweiten Gruppe 11 angeordnet ist.
[0046] Die zweite Gruppe der außen liegenden Kettfäden 11 ist analog hierzu durch einen
Teilbereich des Schussfadens 1 von der dritten Gruppe der innen liegenden Kettfäden
12 getrennt, welcher Teilbereich des Schussfadens 1 oberhalb der zweiten Gruppe der
innen liegenden Kettfäden 21 geführt ist.
[0047] Weiters ist die erste Gruppe der innen liegenden Kettfäden 20 durch den innerhalb
der zweiten Gruppe der außen liegenden Kettfäden 11 geführten Teilbereich des Schussfadens
1 von der zweiten Gruppe der innen liegenden Kettfäden 21 geführt. In hierzu analoger
Weise ist die zweite Gruppe der innen liegenden Kettfäden 21 durch den innerhalb der
dritten Gruppe der außen liegenden Kettfäden 12 geführten Teilbereich des Schussfadens
1 von der dritten Gruppe der innen liegenden Kettfäden 22 geführt.
[0048] Die erste Gruppe der außen liegenden Kettfäden 10 umfasst drei Kettfäden 2, die zweite
Gruppe der außen liegenden Kettfäden 11 umfasst zwei Kettfäden 2 und die dritte Gruppe
der außen liegenden Kettfäden 12 einen Kettfaden 2. Die Gruppen der außen liegenden
Kettfäden 10, 11, 12 umfassen sohin jeweils eine unterschiedliche Anzahl von Kettfäden
2. Der Fachmann erkennt weiters, dass die Gruppen der außen liegenden Kettfäden 20,
21, 22 jeweils eine unterschiedliche Anzahl von Kettfäden 3 aufweist.
[0049] Das in Figur 4 (teilweise in der Detailansicht) dargestellte Rundgewebe 5 zeichnet
sich weiters dadurch aus, dass die erste Gruppe der außen liegenden Kettfäden 10 zu
der benachbarten zweiten Gruppe der außen liegenden Kettfäden 11 (und umgekehrt) eine
unterschiedliche Anzahl an Kettfäden aufweist. Dieses Merkmal ist auch bei der zweiten
Gruppe der außen liegenden Kettfäden 11 und der dritten Gruppe der außen liegenden
Kettfäden 12 erkennbar.
[0050] In gleicher Weise umfassen die benachbarten Gruppen der innen liegenden Kettfäden
20, 21, 22 jeweils eine unterschiedliche Anzahl von Kettfäden 3.
[0051] Darüber hinaus umfasst die erste Gruppe der außen liegenden Kettfäden 10 eine unterschiedliche
Anzahl von Kettfäden 2, nämlich drei Kettfäden, wie die benachbarte erste Gruppe der
innen liegenden Kettfäden 20, nämlich ein Kettfaden. Diese Systematik ist auch bei
den nachfolgenden zweiten und dritten Gruppen zu erkennen.
[0052] Die in Figur 4 dargestellten Gruppen der außen liegenden Kettfäden 10, 11, 12 folgen
einer mathematischen Reihe, nämlich eins-zwei-drei. Die Gruppen der innen liegenden
Kettfäden 20, 21, 22 folgen ebenso einer mathematischen Reihe, nämlich drei-zwei-eins.
Die mathematische Reihe der Gruppen der außen liegenden Kettfäden 10, 11, 12 ist somit
umgekehrt zu der mathematischen Reihe der Gruppen der innen liegenden Kettfäden 20,
21, 22.
[0053] Figur 5 zeigt eine weitere, zu der in Figur 4 dargestellten, ähnliche Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Rundgewebes 5.
[0054] Der Unterschied zu der in Figur 4 dargestellten Ausführungsform liegt in der Art
der Trennung der ersten Gruppen der Kettfäden 10, 20 von den zweiten Gruppen der Kettfäden
11, 21. Die erste Gruppe der außen liegenden Kettfäden 10 ist durch den Schussfaden
1 von der zweiten Gruppe der außen liegenden Kettfäden 11 getrennt. Im Besonderen
findet diese räumliche Trennung durch jenen Teilbereich des Schussfadens 1 statt,
welcher oberhalb der ersten Gruppe der innen liegenden Kettfäden 20 und der zweiten
Gruppe der außen liegenden Kettfäden 21 geführt ist.
[0055] Die erste Gruppe der innen liegenden Kettfäden 20 ist weiters durch den Schussfaden
1 von der zweiten Gruppe der innen liegenden Kettfäden 21 getrennt.
[0056] Die benachbarten ersten und zweiten Gruppen 10, 11, 20, 21, 22 umfassen wiederum
eine unterschiedliche Anzahl von Kettfäden 2, 3.
[0057] Figur 6 zeigt die in Figur 4 dargestellte Detailansicht einer Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Rundgewebes 5, welches um einen weiteren Schussfaden 1' ergänzt
wurde. Sämtliche Angaben in Figur 6, welche die Lage der Kettfäden 2, 3 wie gehobener
oder gesenkter Kettfaden betreffen, sowie die hieraus resultierende Einteilung der
Kettfäden in Gruppen 10, 11, 20, 21, betreffen die Lage des jeweiligen Kettfadens
2, 3 zu dem ersten Schussfaden 1.
[0058] Mit Hilfe der Figur 6 wird veranschaulicht, dass ein weiterer Schussfaden 1' keinesfalls
dem ersten Schussfaden 1 folgen muss. Auf diese Weise kann die Oberfläche des Rundgewebes
5 in technischer Hinsicht als auch in optischer Hinsicht gestaltet werden. Weiters
ist es möglich, die Querschnittsform des Rundgewebes 5 vorzugeben.
[0059] Figur 7 umfasst eine Tabelle, welche die Systematik zur Herstellung des in Figur
6 dargestellten Gewebes zeigt. In der ersten Zeile sind die Kettfäden bei einer fortlaufenden
Nummerierung von 1 bis 12 eingetragen. In der zweiten Zeile und in der dritten Zeile
ist angegeben, ob es sich beim Einbringen des ersten Schussfadens 1 beziehungsweise
des zweiten Schussfadens 1' um einen außen liegenden Kettfaden 2 oder um einen innen
liegenden Kettfaden 3 handelt.
[0060] Figur 8 zeigt einen Längsschnitt einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Rundgewebes, welches gleich wie die zuvor gezeigten Rundgewebe mittels Rundwebeverfahren
hergestellt ist.
[0061] Das Rundgewebe umfasst einen Schussfaden 1, welcher in Rundungen um die Längsachse
4 des Rundgewebes geführt wird und somit in Figur 8 im Querschnitt zu sehen ist. In
Figur 8 sind aus Gründen der Übersichtlichkeit nur einige der Querschnitte des Schussfadens
1 mit einem Bezugszeichen gekennzeichnet.
[0062] In Figur 8 ist weiters einer der n Kettfäden 2, 3 eingezeichnet. In Abhängigkeit
einer Führung des Kettfadens innerhalb oder außerhalb des Schussfadens 1 sind die
Teilbereiche als innenliegender Kettfaden 2 beziehungsweise als außen liegender Kettfaden
3 gekennzeichnet.
[0063] Durch den sich zwischen den außen liegenden Querschnitten des Schussfadens 1 und
innen liegenden Querschnitten des Schussfaden 1 erstreckenden Kettfaden werden Gruppen
von außen liegenden Schussfäden 30, 31 und Gruppen von innen liegenden Schussfäden
40, 41 ausgebildet.
[0064] Es ist die Anzahl der außen liegender Schussfäden 1 einer Rundung, die eine erste
Gruppe außen liegender Schussfäden 30 ausbilden, und die Anzahl der außen liegender
Schussfäden 1 einer Rundung, die eine zweite Gruppe außen liegender Schussfäden 31
ausbilden, unterschiedlich ist.
[0065] Es ist die Anzahl der innen liegender Schussfäden 1 einer Rundung, die eine erste
Gruppe innen liegender Schussfäden 40 ausbilden, und die Anzahl der außen liegender
Schussfäden 1 einer Rundung, die eine zweite Gruppe innen liegender Schussfäden 41
ausbilden, unterschiedlich ist.
1. Strukturiertes Rundgewebe (5), welches mittels Rundwebeverfahren hergestellt ist,
umfassend zumindest einen Schussfaden (1) und eine Anzahl n von Kettfäden (2,3),
wobei die außen liegenden Kettfäden (2) Gruppen von außen liegenden Kettfäden (10,
11) und die innen liegenden Kettfäden (3) Gruppen von innen liegenden Kettfäden (20,
21) ausbilden,
welche Gruppen durch den zwischen Kettfäden (2, 3) geführten Schussfaden (1) getrennt
sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anzahl jener außen liegender Kettfäden (2), die eine erste Gruppe außen liegender
Kettfäden (10) ausbilden, und die Anzahl jener außen liegender Kettfäden (2), die
eine zweite Gruppe außen liegender Kettfäden (11) ausbilden, unterschiedlich ist,
und/oder die Anzahl jener außen liegender Kettfäden (2), die eine erste Gruppe außen
liegender Kettfäden (10) ausbilden, und die Anzahl jener innen liegender Kettfäden
(2), die eine erste Gruppe innen liegender Kettfäden (20) ausbilden, unterschiedlich
ist,
wobei die entlang einer Rundung des Schussfadens (1) gezählte Anzahl der innen liegenden
Kettfäden (3) in einem Bereich zwischen Eins und der Anzahl n der Kettfäden liegen
und die Anzahl der außen liegenden Kettfäden (2) jeweils in einem Bereich zwischen
Null und der Anzahl n der Kettfäden liegt.
2. Strukturiertes Rundgewebe (5), welches mittels Rundwebeverfahren hergestellt ist,
umfassend zumindest einen Schussfaden (1) und eine Anzahl von Kettfäden (2,3),
wobei die außen liegenden Kettfäden (2) Gruppen von außen liegenden Kettfäden (10,
11) und die innen liegenden Kettfäden (3) Gruppen von innen liegenden Kettfäden (20,
21) ausbilden,
welche Gruppen durch den zwischen Kettfäden (2, 3) geführten Schussfaden (1) getrennt
sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anzahl jener innen liegender Kettfäden (3), die eine erste Gruppe innen liegender
Kettfäden (20) ausbilden, und die Anzahl jener innen liegender Kettfäden (3), die
eine zweite Gruppe innen liegender Kettfäden (21) ausbilden, unterschiedlich ist,
wobei die entlang einer Rundung des Schussfadens (1) gezählte Anzahl der innen liegenden
Kettfäden (3) in einem Bereich zwischen Eins und der Anzahl n der Kettfäden liegt
und die Anzahl der außen liegenden Kettfäden (2) jeweils in einem Bereich zwischen
Null und der Anzahl n der Kettfäden liegt.
3. Strukturiertes Rundgewebe (5), welches mittels Rundwebeverfahren hergestellt ist,
umfassend zumindest einen Schussfaden (1) und eine Anzahl n von Kettfäden (2,3),
wobei die außen liegenden Schussfäden (1) einer Rundung Gruppen von außen liegenden
Schussfäden (30, 31) und die innen liegenden Schussfäden (1) Gruppen von innen liegenden
Schussfäden (40, 41) ausbilden,
welche Gruppen durch zumindest einen zwischen dem Schussfaden (1) geführten Kettfaden
(2, 3) getrennt sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anzahl jener außen liegender Schussfäden (1) einer Rundung, die eine erste Gruppe
außen liegender Schussfäden (30) ausbilden, und die Anzahl jener außen liegender Schussfäden
(1) einer Rundung, die eine zweite Gruppe außen liegender Schußfäden (31) ausbilden,
unterschiedlich ist.
4. Strukturiertes Rundgewebe (5), welches mittels Rundwebeverfahren hergestellt ist,
umfassend zumindest einen Schussfaden (1) und eine Anzahl n von Kettfäden (2,3),
wobei die außen liegenden Schussfäden (1) einer Rundung Gruppen von außen liegenden
Schussfäden (30, 31) und die innen liegenden Schussfäden (1) Gruppen von innen liegenden
Schussfäden (40, 41) ausbilden,
welche Gruppen durch zumindest einen zwischen dem Schussfaden (1) geführten Kettfaden
(2, 3) getrennt sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anzahl der innen liegender Schussfäden (1) einer Rundung, die eine erste Gruppe
innen liegender Schussfäden (40) ausbilden, und die Anzahl der innen liegender Schussfäden
(1) einer Rundung, die eine zweite Gruppe außen liegender Schußfäden (41) ausbilden,
unterschiedlich ist.
5. Rundgewebe (5) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Gruppen (10, 20, 30, 40) und die zweiten Gruppen (11, 21, 31, 41) benachbart
angeordnet sind.
6. Rundgewebe (5) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die unterschiedliche Anzahl der außen liegenden Fäden einer ersten Gruppe (10, 20,
30, 40) und die Anzahl der außen liegenden Fäden der zweiten Gruppe (11, 21, 31, 41)
einer mathematischen Reihe folgt.
7. Strukturiertes Rundgewebe (5), welches mittels Rundwebeverfahren hergestellt ist,
umfassend zumindest einen Schussfaden (1) und eine Anzahl n von Kettfäden (2,3),
wobei die außen liegenden Kettfäden (2) und die innen liegenden Kettfäden (3) Gruppen
von Kettfäden (10, 11, 20, 21) ausbilden,
welche Gruppen durch den zwischen Kettfäden (2, 3) geführten Schussfaden (1) getrennt
sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anzahl der Kettfäden (2,3) einer Gruppe (10, 11, 20, 21) n≥3 beträgt und/oder
die Summe aus der Anzahl der Kettfäden (2) einer ersten Gruppe gehobener Kettfäden
(10) und der Anzahl der Kettfäden (3) einer ersten Gruppe gesenkter Kettfäden (20)
n>4 beträgt.
8. Strukturiertes Rundgewebe (5), welches mittels Rundwebeverfahren hergestellt ist,
umfassend zumindest einen Schussfaden (1) und eine Anzahl n von Kettfäden (2,3),
wobei die Schussfäden (1) einer Rundung Gruppen von Schussfäden (30, 31, 40, 41) ausbilden,
welche Gruppen durch zumindest einen zwischen dem Schussfaden (1) geführten Kettfaden
(2, 3) getrennt sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anzahl jener außen liegender Schussfäden (1) einer Rundung, die eine Gruppe von
Schussfäden (30, 31, 40, 41) ausbilden, n≥2 ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Verfahren zur Herstellung eines strukturierten Rundgewebes mittels eines Rundwebeverfahrens,
wobei entlang einer Rundung eines Schussfadens eine Anzahl von n Kettfäden unabhängig
von der Bewegung des Schussfadens in eine äußere Position oder eine innere Position
zum Schussfaden gebracht werden,
wobei die in der äußeren Position angeordneten Kettfäden und die in der inneren Position
angeordneten Kettfäden jeweils Gruppen ausbilden,
welche Gruppen durch den Schussfaden getrennt sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine unterschiedliche Anzahl von Kettfäden in den Gruppen angeordnet werden.
2. Verfahren zur Herstellung eines strukturierten Rundgewebes nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
außenliegende Kettfäden in einer ersten Gruppe außenliegender Kettfäden und in einer
zweiten Gruppe außenliegender Kettfäden angeordnet werden,
wobei die Anzahl der Kettfäden in der ersten Gruppe außenliegender Kettfäden und die
Anzahl der Kettfäden in der zweiten Gruppe außenliegender Kettfäden unterschiedlich
sind.
3. Verfahren zur Herstellung eines strukturierten Rundgewebes nach einem der Ansprüche
1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die innenliegenden Kettfäden in einer ersten Gruppe innenliegenden Kettfäden und in
einer zweiten Gruppe innenliegender Kettfäden angeordnet werden,
wobei die Anzahl der Kettfäden in der ersten Gruppe innenliegender Kettfäden und die
Anzahl der Kettfäden in der zweiten Gruppe innenliegender Kettfäden unterschiedlich
sind.
4. Verfahren zur Herstellung eines strukturierten Rundgewebes nach einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
durch die Anordnung der Kettfäden erste Gruppen von außenliegenden Schussfäden und
zweite Gruppen von außenliegenden Schussfäden geschaffen werden,
wobei die Anzahl der Schussfäden in der ersten Gruppe außenliegender Schussfäden und
die Anzahl der Schussfäden in der zweiten Gruppe außenliegender Schussfäden unterschiedlich
sind.
5. Verfahren zur Herstellung eines strukturierten Rundgewebes nach einem der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
durch die Anordnung der Kettfäden erste Gruppen von innenliegenden Schussfäden und
zweite Gruppen von innenliegenden Schussfäden geschaffen werden,
wobei die Anzahl der Schussfäden in der ersten Gruppe innenliegender Schussfäden und
die Anzahl der Schussfäden in der zweiten Gruppe innenliegender Schussfäden unterschiedlich
sind.