[0001] Die Erfindung betrifft eine Vliesbahn-Führungsvorrichtung für die Führung einer in
einer Förderrichtung F geförderten Vliesbahn aus Kunststoff-Fasern. Solche Vliesbahnen
werden nach der Ablage der Kunststoff-Fasern zur Vliesbahn in der Regel über Führungswalzen
und/oder Behandlungswalzen geführt. Bei den Behandlungswalzen kann es sich beispielsweise
um Kompaktierwalzen zur Kompaktierung der Vliesbahn oder um Kalanderwalzen zum Kalandrieren
der Vliesbahn handeln.
[0002] Vorrichtungen der vorstehend genannten Art sind aus der Praxis in unterschiedlichen
Ausführungsformen bekannt. Bei der Förderung einer Vliesbahn mit einem Ablagesiebband
und/oder mittels Führungswalzen und/oder Behandlungswalzen wird stets eine Luftströmung
hervorgerufen, die in Förderrichtung der Vliesbahn gleichsam mitbewegt wird. Diese
Luftströmung führt in Bezug auf die Vliesbahnen zu einem schlechten Laufverhalten
insbesondere im Bereich der Führungswalzen und/oder Behandlungswalzen, die zwischen
dem Ablagesiebband und einer Wickelvorrichtung angeordnet sind. Auch das Laufverhalten
am Ablagesiebband und im Bereich der Wickelvorrichtung wird negativ beeinträchtigt.
Das schlechte Laufverhalten äußert sich in einem Flattern der Vliesbahn, woraus Abrisse
der Vliesbahn oder unerwünschte Falten in der Vliesbahn resultieren können. Diese
Störungen versucht man durch höhere Bahnzüge auszugleichen, um die Vliesbahn zu kontrollieren.
Diese höheren Bahnzüge bedingen wiederum eine geringere Breite der Vliesbahn auf der
Wickelvorrichtung sowie verschlechterte Eigenschaften der Vliesbahn, insbesondere
eine geringe Festigkeit bzw. Zugfestigkeit der Vliesbahn quer zur Maschinenrichtung
(in CD-Richtung). Die von der Vliesbahn mitgeförderte Luft kann außerdem problematisch
beim Lauf der Vliesbahn um eine Führungswalze und/oder Behandlungswalze sein. So kann
es zu einem unerwünschten Aufschweben der Vliesbahn auf der Walze kommen und im Übrigen
kann Luftströmung von einer Walze aus auf die Vliesbahnoberfläche gelenkt werden und
hier unerwünschte inhomogene Eigenschaften des Produktes bedingen.
[0003] Um den geschilderten negativen Eigenschaften entgegenzutreten, ist es aus der Praxis
bereits bekannt, zusätzliche Walzen (Führungs- bzw. Umlenkwalzen) in den Förderweg
der Vliesbahn einzubauen. Auch andere Führungselemente wie gebogene Stäbe oder dergleichen
wurden bereits verwendet. Diese Maßnahmen sind einerseits aufwendig und kostspielig
und andererseits haben sie oftmals nicht zum gewünschten Erfolg geführt. Es ist fernerhin
bereits bekannt, in den Förderweg der Vliesbahn sogenannte Spoilerbleche einzubauen,
um Luftströmungen umzuleiten. Auch das ist bislang in der Regel mit noch nicht zufriedenstellendem
Erfolg gelungen.
[0004] Demgegenüber liegt der Erfindung das technische Problem zugrunde, eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art anzugeben, mit dem die vorstehend geschilderten Nachteile
effektiv vermieden werden können.
[0005] Zur Lösung dieses technischen Problems lehrt die Erfindung eine Vliesbahn-Führungsvorrichtung
für die Führung einer in einer Förderrichtung F geförderten Vliesbahn aus Kunststoff-Fasern,
wobei eine Vliesbahn mit einer Bahndicke d kleiner 2 mm, bevorzugt kleiner 1,5 mm
und mit einem Flächengewicht kleiner 30 g/m
2, bevorzugt kleiner 25 g/m
2 eingesetzt wird,
wobei die Vliesbahn in Berührungskontakt mit zumindest einer Führungs- und/oder Behandlungswalze
(Walze) bzw. zumindest einem Walzenaggregat aus zumindest zwei Führungs- und/oder
Behandlungswalzen (Walzen) gebracht wird,
wobei in Förderrichtung F vor bzw. unmittelbar vor der Walze bzw. dem Walzenaggregat
und/oder in Förderrichtung F hinter bzw. unmittelbar hinter der Walze bzw. dem Walzenaggregat
zumindest eine sich in Förderrichtung F und quer zur Förderrichtung F der Vliesbahn
erstreckende Stabilisierungsplatte vorgesehen ist und wobei die Vliesbahn mit der
Maßgabe entlang der zumindest einen Stabilisierungsplatte geführt wird, dass der Abstand
a zwischen der der Vliesbahn zugewandten Oberfläche der Stabilisierungsplatte und
der Vliesbahnoberfläche 0 bis 20 mm, bevorzugt 0,1 bis 10 mm und sehr bevorzugt 0,2
bis 5 mm beträgt. Eine besonders bewährte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, dass der Abstand a 0,1 bis 4 mm und besonders bevorzugt 0,1 bis 3
mm beträgt.
[0006] Nach sehr empfohlener Ausführungsform der Erfindung wird eine Vliesbahn mit einem
Flächengewicht kleiner 20 g/m
2, vorzugsweise kleiner 15 g/m
2 und bevorzugt kleiner 10 g/m
2 gefördert. Bei Flächengewichten unter 20 g/m
2, insbesondere bei Flächengewichten unter 15 g/m
2 und vor allem bei Flächengewichten unter 10 g/m
2 hat sich die Erfindung ganz besondere bewährt. - Vliesbahn meint im Rahmen der Erfindung
im Übrigen eine Vliesbahn aus nur einer Filamentablage oder aber auch ein Vliesbahn-Laminat
aus mehreren Filamentablagen.
[0007] Eine besonders empfohlene Ausführungsform, der im Rahmen der Erfindung ganz besondere
Bedeutung zukommt, ist dadurch gekennzeichnet, dass als Kunststoff-Fasern Kunststoff-Endlosfilamente
eingesetzt werden. Vliesbahnen aus Endlosfilamenten zeichnen sich durch ganz besondere
aerodynamische Eigenschaften aus und unterscheiden sich diesbezüglich deutlich von
Vliesbahnen aus Kurzfasern. Zweckmäßigerweise werden im Rahmen der Erfindung Kunststoff-Fasern
bzw. Kunststoff-Endlosfilamente aus thermoplastischem Kunststoff eingesetzt.
[0008] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass als
Vliesbahn zumindest eine Spunbond-Vliesbahn und /oder zumindest eine Meltblown-Vliesbahn
eingesetzt wird. Diese Arten von Vliesbahnen haben sich in der erfindungsgemäßen Vliesbahn-Führungsvorrichtung
besonders bewährt. Spunbond-Vliesbahnen und/oder Meltblown-Vliesbahnen zeichnen sich
bei Luftbeaufschlagung bzw. bei aerodynamischer Beeinflussung durch spezielle Eigenschaften
aus und sie können mit der erfindungsgemäßen Vliesbahn-Führungsvorrichtung besonders
funktionssicher und störungsfrei gefördert werden. Gemäß einer Ausführungsform der
Erfindung entspricht die geförderte Vliesbahn einem Laminat aus zumindest einer Spunbond-Vliesbahn
und zumindest einer Meltblown-Vliesbahn. Besonders geeignet ist auch ein Laminat mit
der Schichtenfolge Spunbond-Vliesbahn/Meltblown-Vliesbahn /Spunbond-Vliesbahn (SMS-Laminat).
[0009] Nach einer empfohlenen Ausführungsform der Erfindung ist zumindest eine Stabilisierungsplatte
in Förderrichtung vor einer Walze bzw. vor einem Walzenaggregat angeordnet. Dabei
liegt es im Rahmen der Erfindung, dass die Vliesbahn in Förderrichtung F vor der Walze
bzw. vor dem Walzenaggregat über einen ersten Förderabschnitt frei bzw. im Wesentlichen
frei geführt wird und wobei in diesem ersten Förderabschnitt zumindest eine Stabilisierungsplatte
vor bzw. untermittelbar vor der Walze bzw. dem Walzenaggregat angeordnet ist. Freie
Führung der Vliesbahn meint hier und nachfolgend insbesondere, dass die Vliesbahn
in diesem Förderabschnitt nicht durch Walzen bzw. Walzenaggregate geführt / behandelt
wird und zweckmäßigerweise auch nicht mittels einer Ablagevorrichtung bzw. mittels
eines Ablagesiebbandes geführt wird. Bei der vorgenannten Ausführungsform kann die
zumindest eine Stabilisierungsplatte unterhalb der Vliesbahn und/oder oberhalb der
Vliesbahn angeordnet sein. Bei einer unterhalb der Vliesbahn angeordneten Stabilisierungsplatte
wird der Abstand a zwischen der Oberseite der Stabilisierungsplatte und der Unterseite
der Vliesbahn gemessen und bei einer oberhalb der Vliesbahn angeordneten Stabilisierungsplatte
wird der Abstand a zwischen der Unterseite der Stabilisierungsplatte und der Oberseite
der Vliesbahn gemessen.
[0010] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Vliesbahn
in Förderrichtung F hinter einer Walze bzw. hinter einem Walzenaggregat über einen
zweiten Förderabschnitt frei bzw. im Wesentlichen frei gefördert und in diesem zweiten
Förderabschnitt ist zumindest eine Stabilisierungsplatte hinter bzw. unmittelbar hinter
der Walze bzw. dem Walzenaggregat angeordnet. Dabei kann die zumindest eine Stabilisierungsplatte
unterhalb der Vliesbahn und/oder oberhalb der Vliesbahn positioniert sein.
[0011] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Vliesbahn in Förderrichtung F vor einer
Walze bzw. vor einem Walzenaggregat über einen ersten Förderabschnitt frei bzw. im
Wesentlichen frei geführt wird und dass in diesem ersten Förderabschnitt zumindest
eine Stabilisierungsplatte vor bzw. untermittebar vor der Walze bzw. dem Walzenaggregat
angeordnet ist und dass die Vliesbahn in Förderrichtung F hinter der Walze bzw. dem
Walzenaggregat über einen zweiten Förderabschnitt frei bzw. im Wesentlichen frei gefördert
wird und dass in diesem zweiten Förderabschnitt zumindest eine Stabilisierungsplatte
hinter bzw. unmittelbar hinter der Walze bzw. dem Walzenaggregat positioniert ist.
[0012] Walzenaggregat meint im Rahmen der Erfindung zumindest zwei mit ihren Walzenachsen
übereinander angeordnete Walzen. Dabei kann es sich um Führungswalzen und/oder Behandlungswalzen
handeln. - Nach einer empfohlenen Ausführungsform der Erfindung umfasst ein Walzenaggregat
zwei mit Abstand zueinander übereinander angeordnete Walzen und zweckmäßigerweise
wird die Vliesbahn S-förmig über bzw. durch dieses Walzenaggregat geführt (im Sinne
eines S-Walzenabzugs). Dabei kann die Vliesbahn zunächst über die obere Walze des
Walzenaggregates geführt oder zuerst an der unteren Walze des Walzenaggregates vorbeigeführt
werden. Gemäß bevorzugter Ausführungsform wird die Vliesbahn zunächst über die obere
Walze des Walzenaggregates und anschließend um die untere Walze des Walzenaggregates
geführt.
[0013] Nach einer ersten Ausführungsform ist in dem ersten Förderabschnitt vor bzw. unmittelbar
vor dem oben beschriebenen Walzenaggregat (S-Walzenaggregat) zumindest eine bzw. eine
Stabilisierungsplatte unterhalb der geförderten bzw. frei geförderten Vliesbahn angeordnet.
Vorzugsweise ist dabei in Förderrichtung hinter diesem Walzenaggregat und besonders
bevorzugt unmittelbar hinter der oberen Walze dieses Walzenaggregates zumindest ein
flächiges Umlenkelement zur Ablenkung der an der Oberfläche der geförderten Vliesbahn
mitgeförderten Luft vorgesehen. Dabei lenkt das flächige Umlenkelement bevorzugt die
von der Vliesbahnoberfläche mitgeförderte Luft nach oben hin.
[0014] Eine Variante der vorstehend erläuterten ersten Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet,
dass zusätzlich zu der vor dem Walzenaggregat (S-Walzenaggregat) und unterhalb der
Vliesbahn angeordneten Stabilisierungsplatte zumindest eine zusätzliche Stabilisierungsplatte
bzw. eine zusätzliche Stabilisierungsplatte in einem zweiten Förderabschnitt hinter
bzw. unmittelbar hinter dem Walzenaggregat angeordnet ist. Dabei kann diese Stabilisierungsplatte
oberhalb der geförderten Vliesbahn oder unterhalb der geförderten Vliesbahn angeordnet
sein. In beiden Fällen kann die hinter dem Walzenaggregat weiter geführte Vliesbahn
in Bezug auf Luftströmungseinflüsse stabilisiert werden, die aus mit der Vliesbahn
über das Walzenaggregat geförderter Luft resultieren.
[0015] Eine zweite Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass in dem
ersten Förderabschnitt vor dem bzw. unmittelbar vor dem oben beschriebenen Walzenaggregat
(S-Walzenaggregat) zumindest eine Stabilisierungsplatte bzw. eine Stabilisierungsplatte
oberhalb der Vliesbahn angeordnet ist. Zweckmäßigerweise ist bei dieser Ausführungsform
zumindest ein flächiges Umlenkelement unterhalb der Vliesbahn und bevorzugt auch unter
der genannten Stabilisierungsplatte angeordnet. Empfohlenermaßen ist dieses zumindest
eine flächige Umlenkelement bezüglich der Förderrichtung am Ende der Stabilisierungsplatte
unterhalb der Vliesbahn bzw. unterhalb der Stabilisierungsplatte angeordnet. Es liegt
im Rahmen der Erfindung, dass mit diesem flächigen Umlenkelement an der Unterseite
der Vliesbahn mitgeförderte Luft umgelenkt wird und zwar zweckmäßigerweise von der
Vliesbahn weg nach unten hin umgelenkt wird. Dazu ist das flächige Umlenkelement bevorzugt
gebogen ausgebildet und der Bogen erstreckt sich zweckmäßigerweise von der Unterseite
der Vliesbahn nach unten hin.
[0016] Eine weitere bewährte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest zwei Behandlungswalzen - vorzugsweise zwei Behandlungswalzen - mit ihren
Achsen bevorzugt unmittelbar übereinander angeordnet sind und dass lediglich ein enger
Behandlungsspalt (sogenannter Nip) zwischen den beiden Behandlungswalzen vorhanden
ist. Die Vliesbahn wird durch diesen Behandlungsspalt (Nip) geführt und vorzugsweise
beaufschlagen dabei beide Behandlungswalzen die Vliesbahn, und zwar von oben und von
unten aus. Empfohlenermaßen handelt es sich bei den Behandlungswalzen um Kompaktierwalzen
oder um Kalanderwalzen. Das Aggregat aus den zumindest zwei Behandlungswalzen wird
hier und nachfolgend als Behandlungswalzenaggregat bezeichnet. Ein solches Behandlungswalzenaggregat
weist also zweckmäßigerweise einen Behandlungsspalt bzw. Nip auf, durch den die geförderte
Vliesbahn geführt wird.
[0017] Eine erste erfindungsgemäße Ausführungsvariante mit diesem Behandlungsaggregat ist
dadurch gekennzeichnet, dass in Förderrichtung F der Vliesbahn zumindest eine Stabilisierungsplatte
- bevorzugt eine Stabilisierungsplatte - vor bzw. unmittelbar vor dem Walzenaggregat
angeordnet ist und nach empfohlener Ausführungsform oberhalb der Vliesbahn positioniert
ist. Dabei kann die Vliesbahn nach einer Variante statt freigeführt zu werden auch
auf einer Ablagevorrichtung bzw. auf einem Ablagesiebband aufliegen und die Stabilisierungsplatte
ist dann zweckmäßigerweise über der Ablagevorrichtung bzw. über dem Ablagesiebband
angeordnet, so dass die geförderte Vliesbahn sich zwischen Ablagevorrichtung bzw.
Ablagesiebband und darüber angeordneter Stabilisierungsplatte befindet. Die Stabilisierungsplatte
ist mit einem Abstand a oberhalb der geförderten Vliesbahn positioniert.
[0018] Eine zweite erfindungsgemäße Ausführungsvariante mit dem Behandlungswalzenaggregat
zeichnet sich dadurch aus, dass in Förderrichtung F der Vliesbahn vor bzw. unmittelbar
vor dem Behandlungswalzenaggregat eine Stabilisierungsplatte oberhalb der Vliesbahn
und eine Stabilisierungsplatte unterhalb der Vliesbahn angeordnet ist. Dabei wird
die geförderte Vliesbahn zumindest bereichsweise durch einen Zwischenspalt zwischen
der unterhalb der Vliesbahn angeordneten Stabilisierungsplatte und der oberhalb der
Vliesbahn positionierten Stabilisierungsplatte geführt. Es liegt im Rahmen der Erfindung,
dass bei dieser Ausführungsvariante die Enden der Stabilisierungsplatten in vertikaler
Richtung fluchten bzw. im Wesentlichen fluchten. Es kann aber auch ein Versatz bzw.
ein geringer Versatz zwischen den Stabilisierungsplatten realisiert sein. Durch die
unterhalb und oberhalb der Vliesbahn angeordneten Stabilisierungsplatten kann die
durch die Bewegung der Vliesbahn hervorgerufene Luftströmung reduziert bzw. größtenteils
in Bereiche abgeleitet werden, in der sie nicht stört.
[0019] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist eine Stabilisierungsplatte an ihrer
der Vliesbahn zugewandten Oberfläche eine Mehrzahl von Nuten auf, wobei die Nuten
nach einer Ausführungsvariante zumindest teilweise parallel zueinander ausgerichtet
sein können. Die Nuten können beispielsweise auch in einem Fischgrätmuster angeordnet
sein. Mit Hilfe dieser in der Oberfläche der Stabilisierungsplatte vorgesehenen Nuten
können die Reibungskräfte zwischen der bewegten Vliesbahn und der bevorzugt nicht
bewegten Stabilisierungsplatte reduziert werden. Mittels der Nuten können aus der
Bewegung der Vliesbahn resultierende Luftströmungen bzw. Luftschichten abgeleitet
werden. - Eine Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass in einer
Stabilisierungsplatte Öffnungen bzw. Druckausgleichsöffnungen angeordnet sind. Diese
Öffnungen bzw. Druckausgleichsöffnungen können im Bereich bzw. in den Nuten positioniert
werden. Es ist möglich, dass Luft durch die Druckausgleichsöffnungen aus dem Zwischenbereich
zwischen Vliesbahn und Stabilisierungsplatte angesaugt wird. Es liegt im Rahmen der
Erfindung, dass durch die Anzahl und die Anordnung der Nuten und/oder durch die Anzahl
und die Anordnung der Druckausgleichsöffnungen die Luftströmungen zwischen Vliesbahn
und Stabilisierungsplatte in vorteilhafter Weise eingestellt bzw. beeinflusst werden
können.
[0020] Es wurde bereits oben angedeutet, dass nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung
außer mit zumindest einer Stabilisierungsplatte mit zumindest einem weiteren Stabilisierungselement
gearbeitet wird, wobei das Stabilisierungselement zweckmäßigerweise als flächiges
Umlenkelement ausgebildet ist. Mittels eines solchen flächigen Umlenkelementes kann
die von der geförderten Vliesbahn an der Vliesbahnoberfläche mitgeförderte Luft auf
effektive Weise von der Vliesbahnoberfläche umgelenkt bzw. weggelenkt werden. Das
flächige Umlenkelement ist zweckmäßigerweise als flächiges Umlenkblech ausgebildet.
Ein solches flächiges Umlenkelement wird oberhalb und/oder unterhalb der geförderten
Vliesbahn angeordnet, so dass von der Vliesbahnoberseite mitgeführte Luft und/oder
von der Vliesbahnunterseite mitgeführte Luft mit Hilfe des flächigen Umlenkelementes
bzw. flächigen Umlenkbleches von der Vliesbahnoberfläche weggelenkt werden kann. Beispiele
dafür werden in der Figurenbeschreibung näher erläutert.
[0021] Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung wird die geförderte Vliesbahn mit
einer Fördergeschwindigkeit größer 600 m/min, bevorzugt größer 700 m/min und besonders
bevorzugt größer 750 m/min gefördert. - Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die
geförderte Vliesbahn im Bereich einer Stabilisierungsplatte bzw. im Bereich zumindest
einer Stabilisierungsplatte gasbeaufschlagungsfrei und somit luftbeaufschlagungsfrei
sowie dampfbeaufschlagungsfrei geführt wird. Zweckmäßigerweise wird also die Vliesbahn
nicht gezielt bzw. nicht künstlich mit einem Gas und somit nicht mit Luft oder Dampf
beaufschlagt.
[0022] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass eine Zuführungseinrichtung für die geförderte
Vliesbahn vorhanden ist, wobei zumindest eine Führungs- und/oder Behandlungswalze
(Walze) für die Vliesbahn bzw. zumindest ein Walzenaggregat aus zumindest zwei Führungs-
walzen und/oder Behandlungswalzen (Walzen) für die Vliesbahn in Förderrichtung der
Vliesbahn hinter der Zuführungseinrichtung angeordnet ist,
wobei in Förderrichtung F vor bzw. unmittelbar vor der Walze bzw. dem Walzenaggregat
und/oder in Förderrichtung F hinter bzw. unmittelbar hinter der Walze bzw. dem Walzenaggregat
zumindest eine sich in Förderrichtung F und quer zur Förderrichtung F der Vliesbahn
erstreckende Stabilisierungsplatte vorgesehen ist, wobei die zumindest eine Stabilisierungsplatte
mit der Maßgabe angeordnet ist, dass der Abstand a zwischen der der Vliesbahn zugewandten
Oberfläche der Stabilisierungsplatte und der Vliesbahnoberfläche 0 bis 20 mm, bevorzugt
0,1 bis 10 mm, sehr bevorzugt 0,2 bis 5 mm und besonders bevorzugt 0,2 bis 3 mm beträgt.
[0023] Gemäß empfohlener Ausführungsform beträgt der kürzeste Abstand A
1 zwischen dem walzenseitigen Stirnende einer in Förderrichtung F vor der Walze bzw.
vor dem Walzenaggregat angeordneten Stabilisierungsplatte und der der Stabilisierungsplatte
in Förderrichtung nachgeschalteten Walze bzw. ersten Walze 0,2 bis 500 mm, vorzugsweise
0,2 bis 200 mm beträgt, bevorzugt 0,2 bis 100 mm und besonders bevorzugt 0,2 bis 50
mm. Nach einer Ausführungsform beläuft sich der Abstand A
1 auf 0,2 bis 40 mm.
[0024] Alternativ oder zusätzlich zu dieser Ausführungsform beträgt empfohlenermaßen der
kürzeste Abstand A
2 zwischen dem walzenseitigen Ende einer in Förderrichtung F hinter der Walze bzw.
hinter dem Walzenaggregat angeordneten Stabilisierungsplatte und der der Stabilisierungsplatte
in Förderrichtung vorgeschalteten Walze bzw. letzten Walze des Walzenaggregates 0,2
bis 500 mm, vorzugsweise 0,2 bis 150 mm, bevorzugt 0,2 bis 100 mm.
[0025] Bei der im Rahmen der Erfindung eingesetzten Zuführungseinrichtung für die Zuführung
der Vliesbahn kann es sich beispielsweise um ein Förderband bzw. um ein Förderband
eines Ablagesiebbandes oder eine andere Ablagevorrichtung handeln, die die Vliesbahn
in Förderrichtung F fördert. Grundsätzlich kann aber auch eine beliebige Einrichtung
eingesetzt werden, mit deren die Hilfe die Vliesbahn in Förderrichtung F bewegt werden
kann.
[0026] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass ein Walzenaggregat aus zumindest zwei Führungswalzen
vorgesehen ist, wobei die beiden Führungswalzen mit der Maßgabe angeordnet sind, dass
die geförderte Vliesbahn zunächst über eine obere Führungswalze geführt wird und im
Anschluss daran an einer unterhalb der oberen Walze angeordneten unteren Führungswalze
geführt ist. Grundsätzlich kann die Führung auch umgekehrt sein, d.h. die geförderte
Vliesbahn wird zunächst an der unteren Führungswalze entlanggeführt und im Anschluss
daran über die obere Führungswalze geführt.
[0027] Gemäß einer weiteren oben bereits angesprochenen Ausführungsvariante weist das Walzenaggregat
zumindest zwei Behandlungswalzen auf, wobei die Behandlungswalzen mit der Maßgabe
angeordnet sind, dass die geförderte Vliesbahn durch einen Behandlungsspalt (Nip bzw.
Behandlungsnip) zwischen den beiden Behandlungswalzen hindurchgeführt wird.
[0028] Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Führungsvorrichtung zeichnet
sich dadurch aus, dass die zumindest eine Stabilisierungsplatte als stationäre Stabilisierungsplatte
ausgeführt ist. Das bedeutet im Rahmen der Erfindung, dass die zumindest eine Stabilisierungsplatte
bzw. dass die eingesetzten Stabilisierungsplatten im Betrieb der Führungsvorrichtung
an ihrem Ort positioniert ist/sind und aus dieser Position nicht bewegt bzw. wegbewegt
wird/werden. Andererseits liegt es aber auch im Rahmen der Erfindung, dass die zumindest
eine Stabilisierungsplatte bzw. die Stabilisierungsplatten insbesondere außerhalb
des Betriebes der Führungsvorrichtung bezüglich ihrer Position verstellbar bzw. fein
justierbar ist/sind.
[0029] Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass nach bewährter Ausführungsform der Erfindung
neben der zumindest einen Stabilisierungsplatte zumindest ein Stabilisierungselement
als flächiges Umlenkelement - vorzugsweise als flächiges Umlenkblech - ausgebildet
ist. Empfohlenermaßen weist das flächige Umlenkelement bzw. das Umlenkblech eine mit
geringem Abstand u zur Vliesbahnoberfläche angeordnete Umlenkzunge auf, wobei mittels
der Umlenkzunge von der Vliesbahn an der Vliesbahnoberfläche mitgeförderte Luft über
das flächige Umlenkelement von der Vliesbahnoberfläche umgelenkt bzw. weggelenkt wird.
[0030] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass mit der erfindungsgemäßen Vliesbahn-Führungsvorrichtung
eine optimale funktionssichere und störungsfreie Führung von Vliesbahnen möglich ist,
und zwar insbesondere auch von Vliesbahnen mit geringer Dicke und mit geringem Flächengewicht.
Der störende Einfluss von Luftströmungen kann mit Hilfe der erfindungsgemäßen Führungsmaßnahmen
weitgehend reduziert bzw. minimiert werden, so dass ein unerwünschtes Flattern der
Vliesbahn nicht mehr oder nur noch vernachlässigbar auftritt. Insgesamt kann das Laufverhalten
der bewegten Vliesbahn im Vergleich zu vielen bekannten Verfahren und Führungsvorrichtungen
beachtlich verbessert werden. Unerwünscht hohe Bahnzüge sind nicht erforderlich, so
dass auch daraus resultierende unerwünschte Verringerungen der Vliesbahnbreite sowie
unerwünschte Verringerungen der Festigkeit in Querrichtung der Vliesbahn nicht auftreten.
Zu betonen ist, dass das erfindungsgemäße technische Problem mit verhältnismäßig einfachen
und kostengünstigen Maßnahmen gelöst werden kann, und zwar überraschend effektiv und
funktionssicher.
[0031] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- eine Vliesbahn-Führungsvorrichtung nach dem Stand der Technik,
- Fig. 2
- eine erfindungsgemäße Vliesbahn-Führungsvorrichtung in einer ersten Ausführungsform,
- Fig. 3
- den Gegenstand nach Fig. 2 in einer zweiten Ausführungsform,
- Fig. 4
- den Gegenstand gemäß Fig. 2 in einer dritten Ausführungsform,
- Fig. 5
- den Gegenstand nach Fig. 2 in einer vierten Ausführungsform,
- Fig. 6
- eine erfindungsgemäße Vliesbahn-Führungsvorrichtung mit einem Behandlungswalzenaggregat
in einer ersten Ausführungsvariante,
- Fig. 7
- den Gegenstand nach Fig. 6 in einer zweiten Ausführungsvariante und
- Fig. 8
- den Gegenstand gemäß Fig. 6 in einer dritten Ausführungsvariante.
[0032] Die Figuren zeigen eine erfindungsgemäße Vliesbahn- Führungsvorrichtung zur Führung
einer in einer Förderrichtung F geförderten Vliesbahn 1 aus Kunststoff-Fasern. Bei
den Kunststoff-Fasern handelt es sich bevorzugt und im Ausführungsbeispiel um Kunststoff-Endlosfilamente,
wobei diese Kunststoff-Endlosfilamente zweckmäßigerweise aus thermoplastischem Kunststoff
bestehen. Bei der Vliesbahn 1 mag es sich im Ausführungsbeispiel nach den Figuren
um eine Spunbond-Vliesbahn handeln. Es liegt insbesondere im Rahmen der Erfindung,
als Vliesbahn ein Vliesbahn-Laminat einzusetzen, wobei das Laminat dann bevorzugt
zumindest eine Spunbond-Vliesbahn und eine Meltblown-Vliesbahn aufweist und besonders
bevorzugt ein Laminat mit einer Schichtenfolge Spunbond-Vliesbahn/Meltblown-Vliesbahn/Spunbond-Vliesbahn
(SMS) ist. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Vliesbahn 1 eine Bahndicke d
kleiner 2 mm aufweist und bevorzugt ein Flächengewicht kleiner 20 g/m
2, besonders bevorzugt kleiner 15 g/m
2 aufweist. - Die Vliesbahn 1 kommt in Berührungskontakt mit Führungswalzen 2 und/oder
Behandlungswalzen 3. Ein Führungswalzenaggregat 4 weist dabei eine Mehrzahl von Führungswalzen
2, vorzugsweise zwei Führungswalzen 2 auf und ein Behandlungsaggregat 5 weist eine
Mehrzahl von Behandlungswalzen 3, bevorzugt zwei Behandlungswalzen 3 auf.
Die Fig. 1 zeigt eine Vliesbahn-Führungsvorrichtung nach dem Stand der Technik. Hier
wird die Vliesbahn 1 lediglich über die beiden Führungswalzen 2 eines S-förmigen Führungswalzenaggregates
4 geführt. An den Vliesbahnoberflächen wird dabei aufgrund der Bewegung der Vliesbahn
1 Luft mitgeführt. Die durch die mitgeführte Luft entstehende Luftströmung führt zum
einen dazu, dass die Vliesbahn 1 von der oberen Führungswalze - wie in Fig. 1 angedeutet
- abgehoben wird und insoweit nicht funktionssicher geführt wird. Außerdem führt die
an der Oberseite der Vliesbahn 1 mitgeförderte Luft dazu, dass eine Luftströmung hinter
dem Führungswalzenaggregat 4 auf die weiter geförderte Vliesbahn 1 trifft (rechte
Seite von Fig. 1) und die Vliesbahn 1 dabei beeinflusst bzw. deformiert. Aus diesen
Beeinflussungen bzw. Störungen durch Luftströmungen können zum einen unerwünschte
Inhomogenitäten in der Vliesbahn 1 resultieren und zum anderen kann ein erhöhter Bahnzug
zur sicheren Führung der Vliesbahn 1 erforderlich werden, der wiederum eine unerwünschte
Breitenreduzierung der Vliesbahn 1 zur Folge haben kann.
[0033] Die Fig. 2 bis 5 zeigen eine zu Fig. 1 analoge Vliesbahn-Führungsvorrichtung mit
erfindungsgemäßen Maßnahmen bzw. Vorrichtungskomponenten. - In der Fig. 2 wird die
Vliesbahn 1 wiederum über ein S-förmiges Führungswalzenaggregat 4 aus zwei unmittelbar
übereinander angeordneten Führungswalzen 2 geleitet. Dabei ist in Förderrichtung F
vor bzw. unmittelbar vor dem Führungswalzenaggregat 4 bzw. vor / unmittelbar vor der
oberen Führungswalze 2 eine sich in Förderrichtung F und sich quer zur Förderrichtung
F der Vliesbahn 1 erstreckende Stabilisierungsplatte 6 vorgesehen. Im Ausführungsbeispiel
nach Fig. 2 ist die Stabilisierungsplatte 6 unterhalb der Vliesbahn 1 mit einem Abstand
a zur Vliesbahn angeordnet. Der Abstand a mag im Ausführungsbeispiel zwischen 0,1
und 3 mm liegen. Mittels der in Fig. 2 unterhalb der Vliesbahn 1 angeordneten Stabilisierungsplatte
6 kann die an der unteren Oberfläche der Vliesbahn 1 mitgeführte Luft auf funktionssichere
Weise kontrolliert werden. In dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 ist hinter dem Führungswalzenaggregat
4 bzw. hinter der oberen Führungswalze 2 dieses Führungswalzenaggregates 4 ein flächiges
Umlenkelement 7 in Form eines flächigen Umlenkbleches 7 positioniert. Mit Hilfe dieses
flächigen Umlenkelementes 7 wird die an der Oberseite der geförderten Vliesbahn 1
mitgeführte Luft nach oben hin weggelenkt, so dass die Luftströmung nicht - wie im
Ausführungsbeispiel der Fig. 1 - auf die hinter dem Führungswalzenaggregat 4 weitergeförderte
Vliesbahn 1 treffen kann. Das flächige Umlenkelement 7 ist bevorzugt und im Ausführungsbeispiel
bogenförmig ausgebildet, so dass die mit der Vliesbahn 1 mitgeführte Luft nach oben
hin umgelenkt wird. Einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 1 und 2 entnimmt man,
dass mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen die in Fig. 1 erkennbaren störenden Lufteinflüsse
bzw. Luftströmungen effektiv vermieden werden können.
[0034] Die Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vliesbahn-Führungsvorrichtung.
Hier ist zunächst wie im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 in Förderrichtung F der Vliesbahn
unmittelbar vor dem Führungswalzenaggregat 4 eine Stabilisierungsplatte 6 mit Abstand
a unterhalb der Vliesbahn 1 angeordnet. Anstelle des flächigen Umlenkelementes 7 im
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 ist hier unmittelbar hinter dem Führungswalzenaggregat
4 eine weitere Stabilisierungsplatte 6 mit Abstand a oberhalb der Vliesbahn 1 angeordnet.
Auch dadurch wird der auf der rechten Seite der Fig. 1 dargestellten negative Einfluss
der von der Vliesbahn 1 mitgeführten und über die obere Führungswalze 2 gelenkten
Luft effektiv vermieden, indem die Vliesbahn 1 hinter dem Führungswalzenaggregat 4
von der über der Vliesbahn 1 positionierten Stabilisierungsplatte 6 vor dieser nachteilhaften
Luftströmung geschützt wird.
[0035] Die Fig. 4 zeigt eine ähnliche Ausführungsform wie die Fig. 2. Hier ist jedoch unmittelbar
hinter dem Führungswalzenaggregat 4 die zweite Stabilisierungsplatte 6 mit Abstand
a unterhalb der Vliesbahn 1 angeordnet. Auch dadurch wird aber der negative Einfluss
der vorstehend beschriebenen Luftströmung wirksam vermieden. Die Vliesbahn 1 kann
funktionssicher und weitgehend ohne Deformierung über die zweite Stabilisierungsplatte
6 weitergeführt werden.
[0036] Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 ist in Förderrichtung F der Vliesbahn 1 gesehen
unmittelbar vor dem Führungswalzenaggregat 4 eine Stabilisierungsplatte 6 mit Abstand
a oberhalb der Vliesbahn 1 positioniert. Diese oben angeordnete Stabilisierungsplatte
6 bewirkt, dass die an der Oberseite der Vliesbahn 1 mitgeführte Luft nicht - wie
in Fig. 1 auf der rechten Seite dargestellt - die hinter dem Führungswalzenaggregat
4 weitergeführte Vliesbahn 1 negativ beeinflussen bzw. beaufschlagen kann. Um negative
Einflüsse der an der Unterseite der Vliesbahn 1 mitgeführten Luft zu vermeiden, ist
unmittelbar vor dem Führungswalzenaggregat 4 unterhalb der Vliesbahn 1 ein flächiges
Umlenkelement 7 mit der Maßgabe angeordnet, dass die an der Unterseite der Vliesbahn
1 mitgeförderte Luft mit Hilfe dieses flächigen Umlenkelementes 7 von der Vliesbahn
1 weggelenkt wird. Dazu weist dieses flächige Umlenkelement 7 eine mit geringem Abstand
u zur unteren Vliesbahnoberfläche angeordnete Umlenkzunge 8 auf und ausgehend von
dieser Umlenkzunge 8 ist das flächige Umlenkelement 7 nach unten hin gebogen ausgebildet.
Mittels der Umlenkzunge 8 wird die an der Unterseite der Vliesbahn 1 mitgeförderte
Luft effektiv über den Bogen des flächigen Umlenkelementes 7 nach unten hin umgelenkt
bzw. abgelenkt. Dadurch wird wirksam vermieden, dass die Vliesbahn 1 oberhalb der
oberen Führungswalze 1 - wie in Fig. 1 dargestellt - gleichsam aufschwebt.
[0037] Die Fig. 6 zeigt eine andere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vliesbahn-Führungsvorrichtung.
Hier wird die geförderte Vliesbahn 1 durch einen engen Behandlungsspalt 9 (Nip) zwischen
einer oberen Behandlungswalze 3 und einer unteren Behandlungswalze 3 eines Behandlungswalzenaggregates
5 geführt. Bei dem Behandlungswalzenaggregat 5 mag es sich um ein Kalanderwalzenaggregat
handeln. Zweckmäßigerweise ist zumindest eine Behandlungswalze 3 dieses Kalanderwalzenaggregates
bzw. Behandlungswalzenaggregates 5 beheizt. Die Vliesbahn 1 wird in Förderrichtung
vor diesem Behandlungswalzenaggregat 5 noch über ein Ablagesiebband 10 geführt. Um
negative Einflüsse der an der Oberseite des Vliesbahn 1 mitgeführten Luft zu vermeiden,
ist unmittelbar vor dem Behandlungswalzenaggregat 5 eine Stabilisierungsplatte 6 mit
Abstand a oberhalb der Vliesbahn 1 positioniert.
[0038] Auch im Ausführungsbeispiel nach der Fig. 7 ist ein Behandlungswalzenaggregat 5 entsprechend
der Vliesbahn-Führungsvorrichtung aus Fig. 6 dargestellt. Die durch den Behandlungsspalt
9 des Behandlungswalzenaggregates 5 geführte Vliesbahn 1 wird unmittelbar vor dem
Behandlungswalzenaggregat 5 zwischen zwei Stabilisierungsplatten 6 hindurchgeführt.
Jede Stabilisierungsplatte 6 ist mit Abstand a oberhalb bzw. unterhalb der Vliesbahn
1 positioniert. Negative Einflüsse der sowohl an der Oberseite als auch an der Unterseite
der Vliesbahn 1 mitgeförderten Luft können durch diese Anordnung effektiv vermieden
werden.
[0039] Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 8 wird die Vliesbahn 1 ebenfalls durch ein Behandlungswalzenaggregat
5 aus zwei Behandlungswalzen 3 geführt. Die durch den Behandlungsspalt 9 geführte
Vliesbahn 1 wird unmittelbar vor dem Behandlungswalzenaggregat 5 über eine Stabilisierungsplatte
6 geführt. Die Stabilisierungsplatte 6 ist mit Abstand a unterhalb der Vliesbahn 1
angeordnet. Außerdem ist unmittelbar vor dem Behandlungswalzenaggregat 5 und oberhalb
der Stabilisierungsplatte 6 ein flächiges Umlenkelement 7 über der Vliesbahn 1 vorhanden
und mit Hilfe dieses flächigen Umlenkelementes 7 kann an der Oberseite der Vliesbahn
1 mitgeförderte Luft von der Vliesbahn 1 weggelenkt werden. Dazu weist das flächige
Umlenkelement 7 eine mit geringem Abstand u zur oberen Vliesbahnoberfläche angeordnete
Umlenkzunge 8 auf. Ausgehend von dieser Umlenkzunge 8 ist das flächige Umlenkelement
7 nach oben hin gebogen ausgebildet. Mittels der Umlenkzunge 8 wird die an der Oberseite
der Vliesbahn 1 mitgeförderte Luft über den Bogen des flächigen Umlenkelementes 7
nach oben hin umgelenkt.
1. Vliesbahn-Führungsvorrichtung für die Führung einer in einer Förderrichtung F geförderten
Vliesbahn aus Kunststoff-Fasern, vorzugsweise aus Kunststoff-Endlosfilamenten, wobei
zumindest eine Zuführungseinrichtung für die geförderte Vliesbahn vorhanden ist, wobei
zumindest eine Führungs- und/oder Behandlungswalze (Walze) für die Vliesbahn bzw.
zumindest ein Walzenaggregat aus zumindest zwei Führungs- und/oder Behandlungswalzen
(Walzen) für die Vliesbahn in Förderrichtung der Vliesbahn hinter der Zuführungseinrichtung
angeordnet ist,
wobei in Förderrichtung F vor bzw. unmittelbar vor der Walze bzw. dem Walzenaggregat
und/oder in Förderrichtung F hinter bzw. unmittelbar hinter der Walze bzw. dem Walzenaggregat
zumindest eine sich in Förderrichtung F und quer zur Förderrichtung F der Vliesbahn
erstreckende Stabilisierungsplatte vorgesehen ist, wobei die zumindest eine Stabilisierungsplatte
mit der Maßgabe angeordnet ist, dass der Abstand a zwischen der der Vliesbahn zugewandten
Oberfläche der Stabilisierungsplatte und der Vliesbahnoberfläche 0 bis 20 mm, bevorzugt
0,1 bis 10 mm und sehr bevorzugt 0,2 bis 5 mm beträgt,
wobei der (kürzeste) Abstand A1 zwischen dem walzenseitigen Stirnende einer in Förderrichtung F vor der Walze bzw.
vor dem Walzenaggregat angeordneten Stabilisierungsplatte und der der Stabilisierungsplatte
in Förderrichtung nachgeschalteten Walze bzw. ersten Walze 0,2 bis 500 mm, vorzugsweise
0,2 bis 200 mm, bevorzugt 0,2 bis 100 mm und sehr bevorzugt 0,2 bis 40 mm beträgt,
und/oder wobei der (kürzeste) Abstand A2 zwischen dem walzenseitigen Ende einer in Förderrichtung F hinter der Walze bzw.
hinter dem Walzenaggregat angeordneten Stabilisierungsplatte und der der Stabilisierungsplatte
in Förderrichtung vorgeschalteten Walze bzw. letzten Walze des Walzenaggregates 0,2
bis 500 mm, vorzugsweise 0,2 bis 150 mm und bevorzugt 0,2 bis 100 mm beträgt.
2. Vliesbahn-Führungsvorrichtung nach Anspruch 1, wobei ein Walzenaggregat aus zumindest
zwei Führungswalzen (Walzen) vorgesehen ist, wobei die beiden Führungswalzen mit der
Maßgabe angeordnet sind, dass die geförderte Vliesbahn zunächst über eine obere Führungswalze
geführt wird und im Anschluss daran an einer unterhalb der oberen Walze angeordneten
unteren Führungswalze geführt wird.
3. Vliesbahn-Führungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei das Walzenaggregat
zumindest zwei Behandlungswalzen aufweist, wobei die Behandlungswalzen mit der Maßgabe
angeordnet sind, dass die geförderte Vliesbahn durch einen Behandlungsspalt (Behandlungsnip)
zwischen den beiden Behandlungswalzen hindurchgeführt wird.
4. Vliesbahn-Führungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die zumindest
eine Stabilisierungsplatte als stationäre Stabilisierungsplatte ausgeführt ist.
5. Vliesbahn-Führungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei neben der zumindest
einen Stabilisierungsplatte zumindest ein Stabilisierungselement als flächiges Umlenkelement
ausgebildet ist, wobei das Umlenkelement eine mit geringem Abstand u zur Vliesbahnoberfläche
angeordnete Umlenkzunge aufweist, wobei mittels der Umlenkzunge von der Vliesbahn
an der Vliesbahnoberfläche mitgeförderte Luft über das flächige Umlenkelement von
der Vliesbahnoberfläche umgelenkt bzw. weggelenkt wird.