[0001] Die Erfindung betrifft ein Betriebslagermittel, insbesondere einen Schubladenschrank,
das einen Korpus oder ein Gestell zur Aufnahme von zumindest einer Schublade zur Lagerung
von produktionsbezogenem Lagergut, wie beispielsweise Werkzeugen, Messmittel, Werkstücke
oder sonstigen Produktionsmitteln, aufweist, wobei dem Korpus oder dem Gestell zumindest
eine, vorzugsweise mehrere Schublade ein- und ausziehbar sind, das Betriebslagermittel
mit Mitteln für eine Einzelauszugsicherung für Schubladen sowie mit einer Zugriffsberechtigungseinrichtung
versehen ist, die Mittel aufweist, um Schubladen für einen Zugriff freizugeben oder
zu sperren, sowie mit Mittel einer Schliesseinrichtung versehen ist, die zur Freigabe
und zur Schliessung des Betriebslagermittels vorgesehen sind.
[0002] Vor allem in den Bereichen der industriellen und gewerblichen Fertigung müssen oftmals
Gegenstände zwischengenlagert werden, die einen hohen Wert darstellen. Es kann sich
hierbei um Werkzeuge, Messmittel, Bauteile, Prototypen und dergleichen handeln, deren
Wert ohne weiteres einen vier oder sogar fünfstelligen Euro-Betrag darstellen kann.
Es zeigt sich jedoch eine Tendenz, dass solche Gegenstände aus Betriebslagermitteln,
wie beispielsweise Lagerschränken, immer öfter entwendet werden, selbst aus Fabriken
und Werkräumlichkeiten deren Zugang auf bestimmte Personengruppen beschränkt und gesichert
ist. Den Unternehmen entstehen hierdurch ein ganz erheblicher finanzieller Schaden.
[0003] Unter anderem aus diesem Grund sind bereits Werkzeugschränke entwickelt worden, deren
Zugang über ein Zugang- bzw. Zugriffsberechtigungssystem gesteuert wird. Damit sollen
von einer zentralen Stelle ganze Schränke und gegebenenfalls einzelne Schubladen dieser
Schränke gesperrt oder frei gegeben werden können. Da die Schubladen in der Regel
mit Einteilungsmitteln unterteilt sind und in den einzelnen Fächern der Schubladen
unterschiedliches Lagergut mit unterschiedlichen Zugriffsberechtigungen vorhanden
sein kann, werden auch Rahmen zur Abdeckung von Schubladen angeboten, deren Größe
exakt der jeweiligen Schubladenfläche entspricht. Der Rahmen soll von oben auf die
Schublade aufgesetzt und an dieser befestigt werden. Er weist eine matrixförmige Struktur
auf und hat für jedes Fach der jeweiligen Schublade eine von oben zugängliche und
mit einer schwenkbaren Klappe verschliess- und freigebbare Öffnung. Jeder Klappe ist
am Rahmen eine Freigabeanforderungstaste zugeordnet, mit der von einer übergeordneten
Zugriffsfreigabeeinrichtung eine Freigabe zur Öffnung der bestimmten Klappe angefordert
bzw. eine Klappe geöffnet werden kann. In Abhängigkeit von der im Zugriffsberechtigungseinrichtung
hinterlegten Regelung über die Berechtigung von einzelnen Nutzern auf einzelne Fächer
zugreifen zu dürfen, wird dann die Schliesseinrichtung der entsprechenden Schublade
und der entsprechenden Klappe der Schublade entriegelt oder aber die Verriegelung
aufrecht erhalten.
[0004] Zur Erzielung einer Komforterhöhung sind auch schon Lösungen bekannt geworden, bei
denen mittels eines Motors die Schliesseinrichtung betätigt wird, um hierzu Schubladen
bzw. einen ganzen Schubladenschrank für einen Auszug von Schubladen freizugeben. Zum
Schliessen der Schubladenschränke sind solche Schliesseinrichtungen sind in der Regel
auch mit einem mechanischen Schloss versehen, das mit einem Schlüssel betätigt werden
kann.
[0005] Sämtliche dieser Lösungen stellen immer noch keine vollauf zufriedenstellende Sicherheit
gegen unberechtigten Zugriff auf Schubladen oder andere Kompartimente der Betriebslagermittel
zur Verfügung stellen. Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine solche
Sicherheit gegen unberechtigten Zugriff bei Betriebslagermittel der eingangs genannten
Art zu verbessern.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einem Betriebslagermittel der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
durch Mittel der Schliesseinrichtung zur sowohl motorischen Schliessung als auch zur
motorischen Freigabe von mehreren Schubladen, vorzugsweise sämtlicher Schubladen,
des Betriebslagermittels, gelöst. Die Aufgabe wird zudem durch das Verfahren gemäss
Patentanspruch 12 gelöst. Die erfindungsgemäss vorgesehene Möglichkeit zur motorisch
ausgeführten Schliessung, vorzugsweise neben einer motorisch ausgeführten Öffnung,
eröffnet die Möglichkeit automatisiert Schrankschliessungen durchzuführen, was zu
einer erheblichen Verbesserung der Sicherheit gegen Diebstahl führt. Nun können Schliessungen
automatisiert aufgrund eines Eintritts eines bestimmten sicherheitsrelevanten Ereignisses
oder Kriteriums erfolgen. Eine solche diebstahlsichere Schliessung eines Betriebslagermittels
hängt nicht mehr von einer Notwendigkeit ab, dass ein Nutzer oder eine Aufsichtsperson
für den Schubladenschrank den Eintritt eines solchen Kriteriums erkennt und daraufhin
mit einer manuell vorgenommenen Schliessung des Schubladenschranks reagiert.
[0007] Derartige bevorzugt zur Anwendung kommende Kriterien oder Ereignisse, die zu einer
automatischen Schliessung führen können, können unterschiedlichster Art sein. So kann
beispielsweise der Ablauf eines vorgegebenen Zeitintervalls nach einer zuvor erfolgten
Freigabe des Betriebslagermittels oder ein Ablauf eines Zeitintervalls bestimmter
oder bestimmbarer Länge, in dem kein Zugriff auf eine Schublade des Schubladenschranks
erfolgt, als ein solches Kriterium vorgesehen sein. Ebenso ist es möglich, dass beispielsweise
bei Feststellung eines Zutritts einer nicht zutrittsberechtigten Person in den Raum,
in dem sich der entsprechende Schubladenschrank befindet, eine automatisch ausgelöste
Schliessung des Schubladenschranks erfolgt. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung kann eine Schliessung des jeweiligen Betriebslagermittels auch nach
einem bestimmten Zeitplan erfolgen. In diesem Zeitplan können beispielsweise Schichtenden
und/oder der Beginn von Pausenzeiten in einer Produktion berücksichtigt werden, zu
denen jeweils eine automatisierte und motorisch unterstützte Schliessung eines Betriebslagermittels
erfolgt. Schliessvorgänge nach insbesondere einem repetierbaren Zeitplan können auch
durch ereignisbezogene und ereignisausgelösten Schliessvörgange ergänzt sein.
[0008] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann der Motor seine
Antriebsbewegung auf ein Getriebe übertragen. Mittels der vom Getriebe zur Verfügung
gestellten ausgangsseitigen Bewegung kann dann die automatische Verriegelung vorgenommen
werden. Diese Lösung hat den Vorteil, dass bei einer Übersetzung durch das Getriebe
ins Langsame, ein hohes Drehmoment für die Verschlussbewegung zur Verfügung steht,
was eine hohe Funktionssicherheit gewährt. Wird in einer bevorzugten Weiterbildung
der Erfindung ein selbsthemmendes Getriebe vorgesehen, kann verhindert werden, dass
bei ausgeschaltetem Motor eine ungewollte Freigabebewegung der Schliesseinrichtung
erfolgen kann, beispielsweise als Manipulationsversuch zur Umgehung der Zugriffsberechtigungseinrichtung.
[0009] In einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, kann das vorzugsweise
als Schubladenschrank ausgebildete Betriebslagermittel im Bereich der Frontseite des
Schubladenschranks eine Bedien- und Steuereinheit aufweisen. Diese kann beispielsweise
ein von der Frontseite des Schubladenschranks her bedienbares Bedienfeld oder sonstige
Bedientasten aufweisen. Ebenso kann die Bedien- und Steuereinheit ein oder mehrere
Empfänger und Sender und/oder Schnittstellen aufweisen, um mit einer übergeordneten
Steuerung und/oder mit einem oder mehreren mobilen Sender von Bediener bzw. Nutzern
des Schubladenschranks zu kommunizieren. Sender und Empfänger können hierbei auf unterschiedlichster
Funktechnologie basieren, auch solcher mit Verschlüsselung der übermittelten Daten.
Es kann des Weiteren bevorzugt sein, dass der zur Verschliessung vorgesehene Motor
oder Getriebemotor in unmittelbarer Nähe der Bedien- und Steuereinheit angeordnet
ist, vorzugsweise im Inneren des Korpus hinter der Bedien- und Steuereinheit. In einer
weiteren bevorzugten Weiterbildung der Erfindung kann der Motor oder Getriebemotor
abtriebsseitig mit einer Mitnehmerstange verbunden sein, die auf ein Verschlussprofil
einwirkt, um insbesondere eine zentrale Verschliessung von Schubladen, insbesondere
sämtlicher Schubladen, des Schubladenschranks zu bewirken.
[0010] Es kann ferner besonders bevorzugt sein, wenn in eine Steuerung ein vorzugsweise
veränderbaren Zeitplan ablegbar ist, für den zumindest eine Schliesszeit, vorzugsweise
zumindest eine Schliesszeit und zumindest eine Öffnungszeit, eingebbar sind, und die
Steuerung zu diesen Zeitpunkt den Motor zur Schliessung betätigt.
[0011] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung kann eine Identifikationseinrichtung
aufweisen, mittels der personenspezifische Merkmale bestimmbar und hierdurch zugriffsberechtigte
Personen identifizierbar sind, insbesondere durch Vergleich mit in der Steuerung abgelegten
Daten. Eine solche Identifikationseinrichtung kann auch vorzugsweise über eine Schnittstelle
der Steuerung der Schliesseinrichtung an die Steuerung anschliessbar sein, wodurch
ein Betriebslagermittel mit einer solchen Identifikationseinrichtung modular ergänzbar
ist.
[0012] Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen,
der Beschreibung und der Zeichnung.
[0013] Die Erfindung wird anhand von in den Figuren rein schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert, es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Teildarstellung eines erfindungsgemässen Schubladenschranks mit
teilweise entfernten Seitenwänden des Korpus und entnommen Schubladen;
- Fig. 2
- eine perspektivische Teildarstellung des erfindungsgemässen Schubladenschranks gemäss
Fig. 1 aus einer seitlichen Perspektive;
- Fig. 3
- eine perspektivische Teildarstellung einer erfindungsgemässen Schliesseinrichtung
als Bestandteil des erfindungsgemässen Schubladenschranks aus Fig. 1;
- Fig. 4
- eine Darstellung eines Teils der Zugriffsberechtigungseinrichtung mit einer Tastenfeldblende
sowie eines mit einer Zugriffsberechtigungseinrichtung zusammenwirkenden Motors der
Schliesseinrichtung.
[0014] Fig. 1 zeigt einen Schubladenschrank 1, wie er für die Lagerung von Betriebs- und
Produktionsmittel, sowie für Werkzeuge im Bereich der Produktion oder des Handwerks
weitestgehend üblich ist. Der Schubladenschrank 1 weist einen aus metallischen Blechen
gefertigten Korpus 2 auf. Jede der Schubladen 3 des Schubladenschranks 1 ist mit Schubladenauszügen
4 versehen, beispielsweise mit teleskopartig aufgebauten sogenannten Vollauszügen.
Mittels der an sich bekannten Schubladenauszüge 4 können einzelne Schubladen 3 aus
dem Korpus 2 herausgezogen und wieder in den Korpus 2 zurück eingefahren werden.
[0015] Der Schubladenschrank 1 kann mit einer Zugriffsberechtigungseinrichtung 5 sowie mit
einer Einzelauszugsicherung 6 versehen sein. Mit der Einzelauszugsicherung kann ein
gleichzeitiger Auszug von mehr als einer Schublade - und damit auch eine Kippgefahr
aufgrund von zu vielen ausgezogener Schubladen 3 - verhindert werden.
[0016] Mittels der Zugriffsberechtigungseinrichtung 5 kann, vorzugsweise veränderbar, bestimmt
werden, welche Schubladen 3 für einen Auszug aus dem Korpus 2 freigegeben und welche
Schubladen 3 für einen Auszug gesperrt sind. Eine aufgrund der Zugriffsberechtigungseinrichtung
5 nicht freigegebene Schublade 3 kann somit durch diese gegen einen Auszug blockiert
werden und blockiert bleiben, obwohl die Einzelauszugsicherung sämtliche Schubladen
des Schranks zum Auszug freigibt, da momentan keine Schublade 3 ausgezogen ist. Für
unterschiedliche Benutzer und/oder unterschiedliche Gruppen von Benutzern können unterschiedliche
Zugriffsberechtigungen vorliegen und vorzugsweise veränderbar eingestellt werden.
Die jeweiligen Daten über Zugriffsberechtigungen sind in einer Steuerung 7 des Schubladenschranks
1 und/oder einer gemeinsamen Steuerung einer Mehrzahl von Schubladenschränken 1 veränderbar
abgelegt. Sowohl die Zugriffsberechtigungseinrichtung 5 als auch die Einzelauszugsicherung
6 können in bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung auf den gleichen Arretiermechanismus
zurückgreifen, mit dem eine Schublade 3 und/oder eine Gruppe von Schubladen 3 des
Schubladenschranks 1 separat von anderen Schubladen 3 gegen einen Auszug gesperrt
werden können. Hierzu kann beispielsweise eine im Bereich der Rückseite der jeweiligen
Schublade 3 angeordnete Schliesszunge 10 mit einem im Bereich der rückseitigen Wand
des Korpus angeordnetem Verschlussprofil 11 zusammenwirken. Eine in den Korpus 2 eingefahrene
Schublade 3 greift hierbei in das Verschlussprofil 11 ein und je nach Stellung des
Verschlussprofils 11 kann dieses die Schliesszunge 10 formschlüssig erfassen bzw.
hintergreifen oder freigeben, so dass die Schliesszunge 10 und damit die zur jeweiligen
Schliesszunge 10 gehörenden Schublade 3 gegen einen Auszug gesperrt ist. Die vorliegende
Erfindung ist nicht auf diesen hier beschriebenen Typus einer mechanischen Arretierung
oder Freigabe durch eine Einzelauszugsicherung 6 beschränkt. Grundsätzlich kann die
Erfindung mit jeder beliebigen Einzelauszugsicherung und jeder beliebigen Zugriffsberechtigungseinrichtung
5 genutzt werden. Zudem ist es auch möglich, jede Ausführungsform der Erfindung auch
ohne eine Einzelauszugsicherung 6 zu nutzen. Letzteres kann insbesondere dann in Frage
kommen, wenn die Schubladen 3 nicht mittels Vollauszügen vollständig aus dem Korpus
2 ausziehbar sind.
[0017] Der Schubladenschrank 1 ist zudem mit einer motorischen Schliesseinrichtung 12 versehen.
Im Ausführungsbeispiel weist diese nur einen Motor 14 auf, der mit einer Mitnehmerstange
15 mit dem Verschlussprofil 11 wirkverbunden ist. Der Motor 14 ist in beide Drehrichtungen
antreibbar und damit die Mitnehmerstange 15 in beide Drehrichtungen drehbar. In der
einen Drehrichtung kann hierdurch das Verschlussprofil 11 in eine erste Position (Verschlussposition)
überführt bzw. gebracht werden, in der die Schubladen 3 verschlossen sind. In der
anderen Drehrichtung wird hingegen das Verschlussprofil 11 in einer zweiten Position
überführt, in der sich das Verschlussprofil 11 in einer Freigabeposition befindet,
in welcher das Verschlussprofil 11 die Schubladen 3 für den Auszug einer Schublade
3 freigibt. Die eine Drehrichtung des Motors 14 und damit auch der Mitnehmerstange
15 kann somit als Schliessrichtung und die andere Drehrichtung als Freigaberichtung
bezeichnet werden. Durch den Auszug einer Schublade 3 wird das Verschlussprofil 11
ohne motorische Einwirkung wieder in die Verschlussposition geschwenkt bzw. überführt.
Hierzu betätigt die Schublade 3 bei ihrem Auszug das Verschlussprofil 11 entsprechend.
Diese Betätigung kann insbesondere durch die Schliesszunge 10 der Schublade 3 erfolgen,
die mit dem Verschlussprofil 11 zusammenwirkt. Durch den Einschub der Schublade 3
wird das Verschlussprofil 11 wieder in seine Freigabeposition zurückgeschwenkt bzw.
überführt. Auch diese Bewegung wird durch die nun in das Verschlussprofil 11 eingeführte
Schliesszunge 10 der einfahrenden Schublade 3 bewirkt. Die Geometrien des Verschlussprofils
11 und der Schliesszungen 10 sind entsprechend aufeinander abgestimmt und angepasst,
damit die beschriebenen Bewegungen und Vorgänge stattfinden. Ein derartiges Verschlussprofil
und darin eingreifende Laschen der Schubladen sind beispielsweise durch die vor dem
Anmeldetag dieser Patentanmeldung angebotenen und vielfach veräusserten Schubladenschränke
offenbart, deren Offenbarungsinhalt hiermit durch Bezugnahme aufgenommen wird.
[0018] Im Ausführungsbeispiel ist der Motor 14 als Getriebemotor ausgebildet. Das in den
Motor integrierte Getriebe untersetzt die motorisch erzeugte Antriebsbewegung ins
Langsame. Als Getriebemotor kann beispielsweise das vom Anbieter Actobotics unter
der Produktbezeichnung Standard Spur Gear Motor 20RPM/12VDC angeboten Produkt, zum
Einsatz kommen.
[0019] Im dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Motor 14 im Bereich der
Frontseite 2a im Innenbereich 2b des Korpus 2 unterhalb eines Deckelblechs 2c des
Korpus 2 und hinter einer Tastenfeldblende 16 eines Tastenfelds 18 angeordnet. Am
Tastenfeld 18 sind Tasten 0 - 9 für die Eingabe eines Codes, hier eines numerischen
Codes, angeordnet. Zudem ist eine Empfangseinheit vorgesehen, mit welcher Funksignale
empfangbar sind. Hierbei können unterschiedliche Funktechniken und Frequenzbereiche
zum Einsatz kommen, ebenso die RFID-Technologie. Mittels eines nicht näher dargestellten
Handsenders oder eines sonstigen Trägers für einen Sender, beispielsweise Chip-Karten,
können von einem Benutzer Signale, insbesondere ein bestimmtes Signalmuster, zum Empfänger
gesendet werden. Auch ein solches durch Funk übertragenes Signalmuster stellt einen
Benutzercode dar. Ebenso wie bei einer numerischen Eingabe über die Tastatur, prüft
dann die Steuerung 7 des Schubladenschranks 1, ob das Signal bzw. der eingegebene
Code einem hinterlegten erforderlichen Signalmuster oder Code für eine Freigabe der
Schubladen 3 entspricht.
[0020] In Fig. 4 ist eine mögliche Ausführungsform einer Tastenfeldblende 16 der Zugriffsberechtigungseinrichtung
5 gezeigt. Neben dem Tastenfeld 18, mit dem über die Zifferntasten 0-9 ein Zahlencode
eingebbar ist, ist auch ein Feld erkennbar, das einen RFID-Empfänger 19 symbolisiert.
Über diesen Empfänger können von einem RFID-Transponder stammende Signale empfangen
und durch die Steuerung 7 verarbeitet werden. Je nach in der Steuerung abgelegten
Daten und Regeln für ein bestimmtes Signal, kann der Empfang eines bestimmten Signals
zu einer motorischen Öffnung oder auch motorischen Schliessung des Schubladenschranks
führen. An der Tastenfeldblende oder an einer sonstigen Stelle des Schubladenschranks
kann auch ein manuell betätigbares Mittel, insbesondere eine Taste, vorgesehen sein,
bei deren Betätigung eine sofortige motorische Schliessung des Schubladenschranks
über den Motor erfolgt.
[0021] Ist der Schubladenschrank 1 momentan verschlossen und stimmt der eingegebene Code
bzw. das gesendete Signalmuster mit dem jeweils hinterlegten Code bzw. Signalmuster
überein, so veranlasst die Steuerung 7 eine Betätigung des Motors 14 derart, dass
der Motor 14 in eine erste Rotationsrichtung in Betrieb gesetzt wird. Mit seinem Getriebe
wird die motorische Antriebsbewegung ins Langsame untersetzt. Die resultierende Rotationsbewegung
wird auf die Mitnehmerstange 15 übertragen, die wiederum das Verschlussprofil 11 in
die Freigabeposition verschwenkt, in welcher die Schliesszungen 10 der Schubladen
3 durch das Verschlussprofil 11 für einen Auszug der Schubladen 3 freigegeben sind.
Im Laufe der weiteren Benutzung des Schubladenschranks 1 kann dann die Einzelauszugssicherung
zum Tragen kommen, wie oben bereits beschrieben.
[0022] Im bevorzugten Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass bei Eintritt eines
vorbestimmten, vorzugsweise eines veränderbar vorbestimmbaren, Kriteriums der freigegebene
Schubladenschrank 1 automatisch durch die motorische Antriebsbewegung verschlossen
wird. Ein solches Kriterium kann beispielsweise ein Ablauf eines Zeitintervalls seit
dem letzten Einschub einer Schublade 3 sein, ohne dass eine weitere Schublade ausgezogen
ist oder ausgezogen wird. Wird der Schubladenschrank 1 innerhalb des vorgegebenen
Zeitintervalls nicht benutzt und somit das Kriterium erfüllt, so veranlasst die Steuerung
7 eine automatische und motorisch betätigte Schliessung des Schubladenschranks 1.
Hierbei sendet die Steuerung 7 ein Schliesssignal an den Motor 14, der hierdurch die
Mitnehmerstange 15 nun in die andere Drehrichtung, also in Schliessrichtung, dreht.
Über das Getriebe des Motors 14 und die Mitnehmerstange 15 wird das Verschlussprofil
11 somit in seine Verschlussposition überführt bzw. verschwenkt, in welcher es die
Schliesszungen 10 der Schubladen 3 hintergreift und somit sämtliche eingeschobenen
Schubladen 3 gegen einen Auszug aus dem Schubladenschrank sperrt. Um den Schubladenschrank
1 für einen Auszug von Schubladen 3 wieder freizugeben, muss nun zuerst wieder ein
korrekter Berechtigungscode eingegeben werden.
[0023] Vorzugsweise kann auch ergänzend oder alternativ vorgesehen sein, dass der Motor
14 durch Veranlassung der Steuerung 7 nach einem vorgegebenen Zeitplan den Schubladenschrank
1 verschliesst. Ein solcher Zeitplan kann beispielsweise auf Einsatzbedingungen wie
den Produktionszeiten eines Unternehmens, unter denen der jeweilige Schubladenschrank
1 zum Einsatz kommt. abgestimmt sein. So kann beispielsweise eine Schliessung des
Schubladenschranks 1 automatisch und motorisch erzeugt dann jeweils stattfinden, wenn
ein Produktionstag und/oder eine Schicht endet. Ebenso kann der Schubladenschrank
1 zu Pausenzeiten oder zu sonstigen Zeiten automatisch geschlossen werden, in denen
der Schubladenschrank vorhersehbar unbeaufsichtigt ist. Zu diesen vorbestimmbaren,
vorzugsweise veränderbar vorbestimmbaren, Zeiten kann somit die Steuerung 7 das Schliesssignal
zum Motor 14 senden, der hierdurch wiederum durch eine Antriebsbewegung in Schliessrichtung
dafür sorgt, dass mittels der Mitnehmerstange 15 das Verschlussprofil 11 in seine
Schliessstellung verschwenkt wird, sofern sich das Verschlussprofil 11 nicht bereits
in dieser Position befindet. Dieser Vorgang kann pro Tag, also pro 24 Stunden, ein
oder mehrmals zu den vorgegebenen Zeitpunkten erfolgen. Hierdurch kann insbesondere
die Sicherheit gegen Diebstahl von Produktionsmitteln ausserhalb von Produktionszeiten
verbessert werden, da eine solche bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besser
als bisher Diebstähle aus unbeaufsichtigten Schubladenschränken unterbinden kann.
[0024] In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung, kann ein Signal zur motorischen
Schliessung des Schubladenschranks auch durch ein externes Freigabesystem erfolgen.
Ein solches kann beispielsweise eine zentrale und vom Schubladenschrank ausgelagerte
Steuerung sein, die die Freigabe und Schliessung von mehreren Schubladenschränken
1 und/oder deren verschliessbare Kompartimente, wie Schubladen, Fächer etc. bestimmt
und steuert. Eine solche Signalübertragung kann drahtlos oder drahtgebunden erfolgen.
[0025] Schliesslich kann ergänzend oder als einziger Schliessvorgang vorgesehen sein, dass
durch Betätigung einer Taste, entweder am Schubladenschrank selbst und/oder an einer
Fernbedienung, der oben geschilderte motorisch vorgenommene Schliessvorgang ausgelöst
wird und sämtliche Schubladen des Schranks dadurch verschlossen werden.
Bezugszeichenliste
1 |
Schubladenschrank |
14 |
Motor |
2 |
Korpus |
15 |
Mitnehmerstange |
2a |
Frontseite |
16 |
Tastenfeldblende |
2b |
Innenbereich |
18 |
Tastenfeld |
2c |
Deckelbereich |
19 |
RFID-Empfänger |
3 |
Schublade |
|
|
4 |
Schubladenauszug |
|
|
5 |
Zugriffsberechtigungseinrichtung |
|
|
6 |
Einzelauszugsicherung |
|
|
7 |
Steuerung |
|
|
10 |
Schliesszunge |
|
|
11 |
Verschlussprofil |
|
|
12 |
motorische Schliesseinrichtung |
|
|
1. Betriebslagermittel, insbesondere ein Schubladenschrank (1), das einen Korpus (2)
oder ein Gestell zur Aufnahme von zumindest einer Schublade (3) zur Lagerung von Werkzeugen,
Messmittel, Werkstücke und sonstigen Produktionsmitteln, aufweist, wobei aus dem Korpus
(2) oder Gestell vorzugsweise mehrere Schubladen (3) ein- und ausziehbar sind,
das mit Mitteln für eine Einzelauszugsicherung (6) versehen ist,
das mit einer Zugriffsberechtigungseinrichtung (5) versehen ist, die Mittel aufweist,
um Schubladen (3) für einen Zugriff freizugeben oder zu sperren, sowie
mit Mittel einer Schliesseinrichtung (12) versehen ist, die zur Freigabe und zur Schliessung
des Betriebslagermittels vorgesehen sind,
gekennzeichnet,
durch Mittel der Schliesseinrichtung (12) zur sowohl motorischen Schliessung als auch zur
motorischen Freigabe von mehreren Schubladen (3), vorzugsweise sämtlicher Schubladen
(3), des Betriebslagermittels.
2. Betriebslagermittel nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüchen,
gekennzeichnet durch Mittel der Schliesseinrichtung (12), vorzugsweise einer Steuerung (7) der Schliesseinrichtung
(12), mit denen bei Eintritt eines vorbestimmten oder eines vorbestimmbaren Kriteriums
oder Ereignisses automatisch eine Schliessung des Betriebslagermittels erfolgt.
3. Betriebslagermittel nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüchen,
gekennzeichnet durch Mittel der Schliesseinrichtung (12), mit denen bei Eintritt eines vorbestimmten oder
vorbestimmbaren Kriteriums oder Ereignissen eine motorisch vorgenommene Freigabe des
Betriebslagermittels erfolgt.
4. Betriebslagermittel nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche 2 und/oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass als vorbestimmtes oder vorbestimmbares Ereignis oder Kriterium, ein Zeitablauf, insbesondere
ein vorbestimmbarer Zeitablauf, vorgesehen ist.
5. Betriebslagermittel nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 4, gekennzeichnet durch Mittel der Schliesseinrichtung (12), durch die sich das Betriebslagermittel nach
einem bestimmten oder bestimmbaren Zeitplan automatisch schliesst, wobei der Zeitplan
vorzugsweise automatisch repetierbar ist.
6. Betriebslagermittel nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch einen veränderbaren Zeitplan, bei dem zumindest eine Schliesszeit, vorzugsweise zumindest
eine Schliesszeit und zumindest eine Öffnungszeit, in eine Steuerung (7) des Betriebslagermittels
eingebbar sind und die Steuerung (7) zu diesem Zeitpunkt das Mittel zur motorischen
Schliessung betätigt.
7. Betriebslagermittel nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Betätigungsmittel, bei deren manuellen Betätigung der motorische Schliessvorgang
auslösbar ist.
8. Betriebslagermittel nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur motorischen Schliessung ein Getriebe zur Untersetzung einer motorischen
Antriebsbewegung des vorzugsweise nur einen Motors (14) umfassen, wobei das Getriebe
vorzugsweise ein selbsthemmendes Getriebe ist.
9. Betriebslagermittel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zur motorischen Schliessung einen Getriebemotor (14) umfasst, wobei der
Getriebemotor vorzugsweise auf der Innenseite der Frontseite (2a) des Schubladenschranks
(1) angeordnet ist und abtriebsseitig mit einem dreh- oder schwenkbaren Betätigungselement
eines mit Schubladen des Betriebslagermittels zusammenwirkenden Verschlussprofils
(11) versehen ist.
10. Betriebslagermittel nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine freie Schnittstelle der Schliesseinrichtung, zum Anschluss einer Identifikationseinrichtung,
mittels der personenspezifische Merkmale bestimmbar und hierdurch zugriffsberechtigte
Personen identifizierbar sind.
11. Betriebslagermittel nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Funkmodul der Schliesseinrichtung, das Mittel zum Empfang von Funksignalen von
zumindest einem mobilen Funksender aufweist.
12. Verfahren zum Betreiben eines Betriebslagermittels, insbesondere eines Schubladenschranks,
das einen Korpus oder ein Gestell zur Aufnahme von zumindest einer Schublade zur Lagerung
von Werkzeugen, Messmittel, Werkstücke und sonstigen Produktionsmitteln, aufweist,
wobei aus dem Korpus oder Gestell Schubladen ein- und ausziehbar sind,
das mit Mitteln für eine Einzelauszugsicherung der Schubladen versehen ist, das mit
einer Zugriffsberechtigungseinrichtung versehen ist, die Mittel aufweist, um Schubladen
für einen Zugriff freizugeben oder zu sperren, sowie mit Mittel einer Schliesseinrichtung
versehen ist, die zur Freigabe und zur Schliessung des Betriebslagermittels vorgesehen
sind, wobei die Zugriffsberechtigungseinrichtung in vorbestimmter Weise eine Freigabe
zumindest eines Teils des Schubladenschranks vornimmt, wodurch zumindest eine Schublade
aus dem Korpus oder Gestell des Betriebslagermittels ausziehbar wird, dadurch gekennzeichnet, dass mittels eines Motors des Betriebslagermittels zeitabhängig und/oder ereignisgesteuert
eine Verschliessung des Schubladenschranks derart vorgenommen wird, dass Schubladen
gegen einen Auszug arretiert sind.