[0001] Die Erfindung betrifft einen Skischuh mit einer Skischuhschale und einer Skischuhsohle,
wobei die Skischuhsohle ein vorderes Skischuhsohlenende, ein hinteres Skischuhsohlenende,
eine Sohlenunterseite und eine freie Sohlenoberseite mit der die Skischuhsohle nach
vorne, hinten und/oder seitlich über die Skischuhschale vorragt, aufweist. Die Sohlenunterseite
umfasst einen ersten Aufstandsbereich in dem der Skischuh bei geschlossener Skibindung
auf einer Aufstandsplatte einer Skibindung aufsteht, und einen zweiten Aufstandsbereich,
mit dem der Skischuh außerhalb der Skibindung auf einer ebenen Fläche zum Gehen ohne
Ski aufsteht. Eine Breite der Skischuhsole gemessen quer zu einer Skischuhsohlenlängsachse
im zweiten Aufstandsbereich ist dabei größer oder breiter, als eine Breite der Skischuhsohle
im ersten Aufstandsbereich. Bei dem Skischuh handelt es sich bevorzugt um einen Kinderskischuh.
[0002] Gerade Kinder haben oft das Problem, dass sie mit den Skischuhen, die eine relativ
schmale Laufsohle aufweisen, nur schwer gehen können. Sie können leicht das Gleichgewicht
verlieren, umknicken und sich verletzen oder einfach umfallen. Das kann die Freude
und den Spaß am Skifahren mindern.
[0003] Es wäre daher wünschenswert einen Skischuh, insbesondere für Kinder, zu haben, der
das Gehen mit dem Skischuh ohne Ski erleichtert und die Sicherheit beim Gehen verbessert.
[0004] Diese Aufgabe wird von der Erfindung mit dem Skischuh gemäß dem Anspruch 1 gelöst.
[0005] Ein Aspekt der Erfindung betrifft einen Skischuh, insbesondere einen Skischuh für
Kinder, der eine Skischuhschale und eine mit der Skischuhschale verbundene Skischuhsohle
umfasst. Die Skischuhschale kann einteilig oder mehrteilig sein und besteht vorzugsweise
aus einem Kunststoff. Der Kunststoff kann hart und damit relativ wenig oder nicht
elastisch sein, oder zumindest bereichsweise eine Elastizität haben, die insbesondere
beim Gehen mit dem Skischuh das Gehen erleichtert. Besteht der Skischuh respektive
die Skischuhschale aus mehreren Teilen, so können diese über Gelenke miteinander verbunden
sein. Desweiteren kann der Skischuh Schließelemente umfassen, um den Skischuh zum
Skifahren und zum Gehen zu schließen, wobei die Schließelemente in der Skifahrposition
den Skischuh fester verschließen können, als in der Gehposition.
[0006] Die Skischuhsohle umfasst ein vorderes Skischuhsohlenende, ein hinteres Skischuhsohlenende,
eine Sohlenunterseite und eine freie Sohlenoberseite, mit der die Skischuhsohle nach
vorne, hinten und/oder seitlich über die Skischuhschale vorragt. Die Skischuhsohle
kann im vorderen und/oder hinteren Bereich auch Pinaufnahmen umfassen, um mit Pinbindungen
bekannter Art verbunden zu werden.
[0007] Die Sohlenunterseite umfasst zwei voneinander getrennte Aufstandsbereiche, einen
ersten Aufstandsbereich, mit dem der Skischuh, wenn in der Bindung gehalten, auf einer
von der Bindung umfassten Aufstandsplatte aufsteht, und einen zweiten Aufstandsbereich,
der bevorzugt unterhalb des Fußballens liegt, mit dem der Skischuh außerhalb des Skis
auf einer flachen Ebene aufliegt. Der zweite Aufstandsbereich bildet bevorzugt einen
Abrollbereich, in dem der Skischuhträger beim Gehen ohne Ski, der natürlichen Gehbewegung
folgenden, den Fuß abrollen kann.
[0008] Die Skischuhsohle, bevorzugt eine der Skischuhschale abgewandte Auflagefläche der
Skischuhsohle im zweiten Aufstandsbereich auf einem Untergrund, ist dabei breiter,
als die Skischuhsohle, respektive deren der Skischuhschale abgewandte Auflagefläche
des ersten Aufstandsbereichs auf der Aufstandsplatte der Skibindung.
[0009] Das heißt, die Skischuhsohle kann im zweiten Aufstandsbereich in einem Bereich, der
sich direkt an die Skischuhschale anschließt, eine Breite aufweisen, die sich von
der Breite der Auflagefläche der Skischuhsohle in diesem Bereich auf dem Untergrund
unterscheidet, wobei die auf dem Untergrund aufliegende Skischuhsohlenunterseite der
Auflagefläche breiter sein kann, als die direkt an die Skischuhschale angrenzende
und/oder mit der Skischuhschale verbundene Skischuhsohle.
[0010] Dabei kann sich die Skischuhsohle von der Skischuhschale bis zur Sohlenunterseite
im Bereich der zweiten Aufstandsfläche kontinuierlich verbreitern, was bevorzugt ist,
die Skischuhsohle kann aber auch beginnend an der Skischuhschale einen ersten Abschnitt
konstanter Breite aufweisen, der sich dann in einem sich an den ersten Bereich anschließenden
zweiten Bereich in einer oder mehreren Stufen oder kontinuierlich bis zur Sohlenunterseite
oder Auflagefläche verbreitert. Die Höhe des zweiten Bereichs kann beispielsweise
der Tiefenausbildung eines Profils an der Sohlenunterseite des zweiten Bereichs in
etwa entsprechen.
[0011] In einer Draufsicht von oben auf die Skischuhsohle kann der zweite Aufstandsbereich
respektive zumindest die der Skischuhschale abgewandte Auflagefläche des zweiten Aufstandsbereichs
eine beliebige Form aufweisen. Bevorzugt sind die über die normale Breite der Skischuhsohlen
vorstehenden Außenseiten bogenförmig, denkbar sind aber auch andere Formen, wie zum
Beispiel rechteckig, viereckig oder dreieckig, doppelbogen- oder S-förmig, etc.
[0012] Der erste Aufstandsbereich kann in Sohlenlängsrichtung dem vorderen Sohlenende näher
sein, als der zweite Aufstandsbereich. Außerdem kann der erste Aufstandsbereich bei
dem auf der Ebene außerhalb des Skis stehenden Skischuhs über dem zweiten Aufstandsbereich
liegen. Das heißt, der erste Aufstandsbereich kann von der Ebene auf der der Skischuh
steht einen größeren senkrechten Abstand aufweisen, als der zweite Aufstandsbereich.
[0013] Der erste und/oder der zweite Aufstandsbereich können plan sein, bevorzugt ist aber
wenigstens der zweite Aufstandsbereich in einer Richtung quer zur Sohlenbreite, das
heißt, in Längsrichtung des Skischuhs von dem vorderen zum hinteren Sohlenende, und/oder
über die Breite zumindest teilweise gewölbt, bevorzugt in Richtung weg von der Skischuhschale
konkav gewölbt. Zumindest in Richtung der Breite ist auch eine konvexe oder zumindest
teilweise konvexe Wölbung des zweiten Aufstandsbereichs denkbar, wodurch sich die
Auflagefläche des zweiten Aufstandsbereichs in Abhängigkeit der Belastung nochmals
verbreitern kann, indem die seitlichen Enden des zweiten Aufstandsbereichs, die sich
in Sohlenlängsrichtung erstrecken, elastisch verformt werden. Unter dem Begriff gewölbt
sind im Rahmen der Erfindung auch Formen umfasst, die sich aus Teilgeraden zusammensetzen
oder Teilgeraden und bogenförmige Abschnitte aufweisen.
[0014] Der vordere Aufstandsbereich und der hintere Aufstandsbereich können aus einem identischen
Material gebildet sein und identische Härten aufweisen. Bevorzug ist es, dass der
erste Aufstandsbereich eine harte Komponente, mit einer Härte von bevorzugt > 40 Shore
D, bevorzugt von > 45 Shore D und besonders bevorzugt von > 50 Shore D aufweist. Der
zweite Aufstandsbereich kann eine weiche Komponente, mit einer Härte von bevorzugt
60 bis 90 Shore A, bevorzugter 65 bis 85 Shore A, und besonders bevorzugt von 70 bis
80 Shore A umfassen.
[0015] Die Breite der Skischuhsohle respektive die Auflagefläche der Skischuhsohle im ersten
Aufstandsbereich kann eine Normbreite von 62 mm aufweisen. Im zweiten Aufstandsbereich
kann zumindest die Auflagefläche des Aufstandsbereichs in einem breitesten Bereich
eine Breite von wenigstens 64, bevorzugt von wenigstens 65 mm und besonders bevorzugt
von 67 mm haben. Über 67 mm hinausgehende Breiten sind weniger bevorzugt, aber nicht
ausgeschlossen.
[0016] Ist der zweite Aufstandsbereich, wie bereits oben beschrieben, zumindest in Sohlenlängsrichtung
konkav gewölbt, und umfasst somit einen Scheitelpunkt, eine Scheitellinie oder eine
Scheitelfläche, so kann der Scheitelpunkt, die Scheitellinie oder die in Sohlenlängsrichtung
vorderste Kante der Scheitelfläche, bei auf einer Ebene außerhalb des Skis aufstehenden
Skischuh von dem vorderen Ende der Skischuhsohle einen Abstand von 65 mm ± 10 mm,
bevorzugt von 65 mm ± 8 mm und besonders bevorzugt von 65 mm ± 6 mm, haben. Der Abstand
kann auch kleiner sein, beispielsweise 65 mm ± 4 mm oder 65 mm ± 2 mm, was aber weniger
bevorzugt ist. Diese Maße gelten insbesondere für einen Kinderskischuh mit einer Gesamtlänge
von 217 mm, was einer Schuhgröße 17 entspricht.
[0017] Da Kinderschuhe unterschiedliche Längen aufweisen, können auch die angegebenen Maße
unterschiedliche Größen aufweisen. Generell kann gelten, dass wenn der Abstand des
Scheitelpunkt, der Scheitellinie von den vorderen Skiende mit "a" bezeichnet wird
und die Skischuhsohlenlänge mit "L", dass "a" in etwa 30% ± 10%, bevorzugt 30% ± 5%
und besonders bevorzugt 30% ± 3% entspricht. Ein Verhältnis "a"/"L" wäre dann entsprechend
0,3 ± 0,1, bevorzugt 0,3 ± 0,05 und besonders bevorzugt 0,3 ± 0,03.
[0018] Der erste Aufstandsbereich umfasst ebenfalls einen Aufstandspunkt oder eine Aufstandslinie
oder einen Aufstandsfläche mit der der im in der Skibindung gehaltenen Skischuh auf
der Aufstandsfläche der Skibindung aufliegt. Diese/r Aufstandspunkt, Aufstandslinie
oder Aufstandsfläche kann einen Abstand zu dem vorderen Schuhsohlenende von 32 mm
± 8 mm, bevorzugt 32 mm ± 5 mm und besonders bevorzugt von 32 mm +4/-2 mm aufweisen.
Ein senkrechter Abstand des Aufstandspunkts, der Aufstandslinie oder der parallel
zur Aufstandsebene verlaufenden Aufstandsfläche des ersten Aufstandsbereichs zu der
planen Ebene, auf der der Skischuh außerhalb des Skis steht, kann 5 mm ± 5 mm, bevorzugt
5 mm ± 2 mm und besonders bevorzugt 5 mm, betragen. Ein im Wesentlichen senkrechter
Abstand vom Auflagepunkt des ersten Aufstandsbereichs auf der Aufstandsplatte der
Skibindung zu einer Ebene, die durch die vordere freie Sohlenoberseite aufgespannt
wird, kann 17 mm ± 1,5 mm, bevorzugt 17 mm ± 1,2 mm und besonders bevorzugt 17 mm
+ 1 mm/-0,5 mm betragen.
[0019] Bei auf der planen Ebene stehendem Skischuh kann ein Abstand der freien Sohlenoberseite
des vorderen Sohlenendes zu der Aufstandsebene 23 mm ± 12 mm, bevorzugt 23 mm ± 7
mm und besonders bevorzugt 23 mm ± 3 mm, betragen.
[0020] Die Skischuhsohle kann ein separates vorderes Sohlenpad, das die erste Aufstandsfläche
und die zweite Aufstandsfläche umfasst, und eine separates hinteres Sohlenpad umfassen.
Das vordere Sohlenpad und das hintere Sohlenpad können zusammen eine durchgehende
Skischuhsohle bilden oder voneinander beabstandet sein, wenn sie an dem Skischuh montiert
sind. Zumindest das vordere Sohlenpad kann mit dem Skischuh respektive der Skischuhsohle
oder Skischuhschalenunterseite lösbar verbunden sein, so dass das erste Sohlenpad
ausgetauscht werden kann.
[0021] Bei dem Skischuh kann es sich insbesondere um einen Kinderskischuh handeln, der gemäß
der einschlägigen Skischuhnormen mit einem "C" (children) gekennzeichnet sein sollte.
[0022] Ein weiter Aspekt der Erfindung betrifft ein Sohlenpad für einen Skischuh, insbesondere
für einen Kinderskischuh. Das Sohlenpad ist in einem vorderen Bereich mit dem Skischuh
verbindbar. Die Sohlenpadunterseite umfasst einen ersten Aufstandsbereich, mit dem
der Skischuh in einer Bindung auf einer Aufstandsfläche aufstehen kann, und einen
zweiten Aufstandsbereich, mit dem der Skischuh außerhalb des Skis auf einem flachen
Untergrund, beispielsweise einer planen Ebene, aufsteht. Der zweite Aufstandsbereich
dient dem Gehen mit dem Skischuh ohne Ski. Eine Breite des Sohlenpads quer zu einer
Sohlenlängsrichtung ist im zweiten Aufstandsbereich breiter als eine Breite des Sohlenpads
im ersten Aufstandsbereich, der zweite Aufstandsbereich ist bevorzugt unterhalb des
Fußballens des Skischuhnutzers oder nahe beim Fußballen angeordnet, wenn das Sohlenpad
mit einem Skischuh verbunden ist. Insbesondere die auf dem Untergrund aufliegende
Sohlenunterseite des zweiten Aufstandsbereichs kann breiter sein, wie bereits beschrieben.
[0023] Bei dem Sohlenpad kann es sich insbesondere um ein Sohlenpad mit wenigstens einem
der zum ersten Aspekt beschriebenen Merkmale handeln.
[0024] Im Folgen wird die Erfindung beispielhaft anhand von Figuren näher erläutert, ohne
dass der Gegenstand der Erfindung dadurch auf die gezeigten Ausführungsbeispiele eingeschränkt
wird. Erfindungswesentliche Merkmale, die nur den Figuren entnommen werden können,
gehören zum Umfang der Erfindung und können einzeln und in gezeigten Kombinationen
den Gegenstand der Erfindung vorteilhaft weiterbilden.
[0025] Die Figuren zeigen im Einzelnen:
- Figur 1:
- Ansicht eines Skischuhs von unten.
- Figur 2:
- Ansicht Sohlenbereich eines Skischuhs von der Seite.
- Figur 3:
- Ansicht unterer Bereich eines Skischuhs von vorne.
- Figur 4:
- Schnittansicht der Skischuhsohle der Figur 1 in einer Skibindung gehalten von der
Seite.
[0026] Die Figur 1 zeigt eine Sicht von unten auf die Sohle 2, 3 eines Skischuhs 1, insbesondere
eines Skischuhs für Kinder, mit der Sohle 2, 3 die speziell ausgebildet wurde, um
das Gehen mit dem Skischuh 1 ohne Ski zu verbessern.
[0027] Die Skischuhsohle 2, 3 besteht aus einem vorderen Sohlenpad 2 und einem hinteren
Sohlenpad 3. Im Ausführungsbeispiel ist das vordere Sohlenpad 2 separat vom hinteren
Sohlenpad gebildet und jedes der beiden Sohlenpads 2, 3 ist separat mit dem Skischuh
1 verbunden. Dabei kann das vordere Sohlenpad 2 lösbar mit dem Skischuh 1 verbunden
sein, so dass es gegen ein anderes Sohlenpad ausgetauscht werden kann, beispielsweise
wegen Abnutzung, Beschädigung oder zur Anpassung des Skischuhs 1 an eine spezielle
Skibindung.
[0028] Beide Sohlenpads 2, 3 weisen ein Profil auf, um beim Gehen mit dem Skischuh 1 ohne
Ski im Schnee oder auf vereister Oberfläche einen festen Grip zu gewährleisten. Das
vordere Sohlenpad 2 weist zudem einen, vom einem vorderen Skischuhsohlenende 21 aus
gesehen, ersten Aufstandsbereich 4 und einen zweiten Aufstandsbereich 5 auf, wobei
der erste Aufstandsbereich 4 in Skilängsrichtung X zwischen dem vorderen Sohlenende
21 und dem zweiten Aufstandsbereich 5 ausgebildet ist. Das heißt, der erste Aufstandsbereich
4 ist im Bereich der Zehen des Nutzers des Skischuhs 1 oder kurz dahinter gebildet,
der zweite Aufstandsbereich 5 im Bereich des Fußballens.
[0029] Der erste Aufstandsbereich 4 ist dafür vorgesehen den in einer Bindung gehaltenen
Skischuh 1 auf einer Aufstandsplatte 11 einer Skibindung 10 (siehe Figur 4) abzustützen,
während gleichzeitig der zweite Aufstandsbereich 5 bevorzugt weder Teile der Skibindung
10 noch den Ski selbst berührt. Der zweite Aufstandsbereich 5 ist für das Gehen mit
dem Skischuh 1 ohne Ski optimiert. Bei auf einer ebenen Fläche aufstehendem Skischuh
1 liegt das vordere Sohlenpad 2 nur mit einem Punkt, einer Linie oder einer Fläche
des zweiten Aufstandsbereichs 5 auf der Ebene auf. Wie später noch beschrieben wird,
ist das zweite Sohlenpad 2 so geformt, dass der Nutzer beim Gehen mit dem Skischuh
1 ohne Ski im Bereich des zweiten Aufstandsbereichs 5 wie gewohnt abrollen kann. Dazu
kann zusätzlich der Bereich der Skischuhsohle zwischen dem vorderen Sohlenpad 2 und
dem hinteren Sohlenpad 3 hergerichtet sein, um das Abrollen mit dem Fuß beim Gehen
ohne Ski zu unterstützen, zum Beispiel durch einen Bereich mit einem Material, das
sich beim Abrollen zumindest leicht elastisch verformen lässt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
umfasst dieser Bereich zwischen dem vorderen Sohlenpad 2 und dem hinteren Sohlenpad
4 zwei quer zur Skilängsrichtung X angeordnete, voneinander beabstandete Verstärkungsrippen
6.
[0030] Wie man in der Figur 1 erkennen kann, ist eine dem Betrachter zugewandte Breite B1
des vorderen Sohlenpads 2 im Bereich des ersten Aufstandsbereichs 4 kleiner als eine
Breite B2 im Bereich des zweiten Aufstandsbereichs 5. Dadurch ist eine auf der Ebene
oder dem Boden aufliegenden Fläche des zweiten Aufstandsbereichs 5 größer, wodurch
die Sicherheit beim Gehen ohne Ski erhöht wird. Um die Größer der Auflagefläche weiter
zu vergrößern, kann das Profil des zweiten Aufstandsbereichs 5 so ausgebildet sein,
dass bei einer Gewichtskraft von oben wenigstens einzelne Teile des Profils elastisch
verformt werden und dadurch die Vergrößerung der Auflagefläche bewirken. Zum Beispiel
kann das Profil dem vorderen Sohlenpad 2 zumindest teilweise eine konkave Form geben,
wobei zumindest die seitlichen Enden quer zur Längsrichtung X des Profils des zweiten
oder hinteren Aufstandsbereichs 5 durch den Druck elastisch nach außen, das heißt,
weg von einer Mittellängsachse des Skischuhs 1, verformt werden.
[0031] Der zweite Aufstandsbereich 5 kann aus einem relativ weichen Material, zum Beispiel
mit einer Härte zwischen 70 Shore A und 80 Shore A, bestehen oder ein solches Material
umfassen. Der erste Aufstandsbereich 4, der keine oder nur wenig elastische Verformung
aufweisen soll, kann aus einem Material mit einer Härte von größer 40 Shore D, vorzugsweise
größer 50 Shore D, gebildet sein, oder ein solches Material umfassen. Der erste und
der zweite Aufstandsbereich 4, 5 sind bevorzugt aus Kunststoff oder Kunststoffen gebildet.
Andere Materialien oder zumindest Anteile anderer Materialien als Kunststoff, wie
zum Beispiel Glas, Keramik, Metall, insbesondere für den ersten Aufstandsbereich 4
aber weniger bevorzugt auch für den zweiten Aufstandsbereich 5 sind jedoch nicht ausgeschlossen
sondern vom Umfang der Erfindung miterfasst.
[0032] Die Figur 2 zeigt eine seitliche Ansicht eines unteren Teils des Skischuhs 1 der
Figur 1. Die Figur 2 zeigt den Skischuh 1 abgestellt auf einer flachen Ebene. Die
Skischuhsohle 2, 3 hat ein vorderes Skischuhsohlenende 21 mit einer freien Sohlenoberseite
23 und ein hinteres Skischuhsohlenende 31. Die Sohlenunterseite 22 wird im Wesentlichen
durch das vordere Sohlenpad 2 und das hintere Sohlenpad 3 gebildet, die im Ausführungsbeispiel
zwei separate Sohlenpads 2, 3 sind, die nicht direkt miteinander verbunden sind. Beide
Sohlenpads 2, 3 haben im gezeigten Beispiel ein ausgeprägtes Profil, mit dem die Griffigkeit
des Skischuhs 1 respektive der Skischuhsohle 2, 3 beim Gehen ohne Ski gegenüber profillosen
Skischuhsohlen verbessert wird.
[0033] Das vordere Sohlenpad 2 umfasst den ersten Aufstandsbereich 4 mit einer Aufstandsfläche
41 und den zweiten Aufstandsbereich 5 mit der Aufstandsfläche 51. Dabei kann die Aufstandsfläche
41, 51 ein/en Aufstandspunkt, eine Aufstandslinie oder eine zweidimensional ausgebildete
Aufstandsfläche sein oder bilden.
[0034] In der Seitenansicht des Ausführungsbeispiels ist der zweite Aufstandsbereich 5 respektive
das Profil im Bereich des zweiten Aufstandsbereichs 5 zumindest im Mittelbereich quer
zu einer Schuhlängsache konkave ausgebildet, um eine Abrollbewegung des Fußes beim
Gehen mit dem Skischuh 1 ohne Ski zu ermöglichen oder zu unterstützen. Dem steht nicht
entgegen, dass im gleichen Bereich in einer Richtung quer zur Schuhlängsrichtung X
eine konkave Krümmung ausgebildet ist, wie weiter oben bereits beschrieben wurde.
[0035] Der zweite Aufstandsbereich 5 respektive die Aufstandsfläche 51 hat vom vorderen
Sohlenende 21 bevorzugt einen Abstand a bei einer Länge L der Skischuhsohle 2, 3.
Bevorzugt ist es, wenn ein Verhältnis der Abstands a zur Länge L einen Wert von 0,3
± 0,01, bevorzugt von 0,3 ± 0,05 und besonders bevorzugt von 0,3 ± 0,03 hat. Das heißt,
die Ballenlage oder der Auflagepunkt des vorderen Sohlenpads 2 liegt bei etwa 30%
plus/minus der entsprechenden Toleranzen der Länge L der Skischuhsohle 2, 3 hinter
dem vorderen Skischuhsohlenende 21. Bei einer Sohlenlänge von 217 mm (Kinderschuh)
liegt somit die Aufstandsfläche 51 zum Beispiel bei 65 mm ± 5 mm hinter dem vorderen
Sohlenende 21.
[0036] Die Figur 3 zeigt den Sohlenbereich des Skischuhs 1 der Figur 1 in einer Ansicht
von vorne. Zu erkennen ist wiederum die Profilierung des vorderen Sohlenpads 2, der
erste Aufstandsbereich 4 und zumindest der vordere Teil des zweiten Aufstandsbereichs
5. Der zweite Aufstandsbereich 5 hat respektive das Profil um den zweiten Aufstandsbereich
5 bildet in der Bildebene eine leicht konvexe Krümmung, so dass bei einer von oben
auf die Sohle 2, 3 einwirkenden Gewichtskraft durch eine elastische Verformung des
Profils eine den Boden kontaktierende Fläche des Profils in diesem Bereich vergrößert
wird.
[0037] Eine Breite B2 der Sohle 2, 3 respektive des vorderen Sohlenpads 2 im Bereich des
zweiten Aufstandsbereichs 5 ist erfindungsgemäß größer als eine Breite B1 im Bereich
des ersten Aufstandsbereichs 4. So ist die Breite B1 durch die entsprechende Norm
vorgegeben und beträgt 62 mm, während die Breite B2 einen Wert zum Beispiel wenigstens
65 mm, bevorzugt von 67 mm hat. Werte größer als 67 mm sind weniger bevorzugt aber
ebenfalls von der Erfindung umfasst.
[0038] Die Figur 4 zeigt eine Schnittansicht des Sohlenbereichs der Figur 1 im Bereich des
ersten Sohlenpads 2, wobei der Skischuh 1 in einer Skibindung 10 gehalten ist. Die
Skibindung 10 kann zum Halten des Skischuhs verschwenkbare Sohlenhalter, Pins oder
andere im Stand der Technik bekannte Sicherungen aufweisen. Die Skibindung 10 weist
eine Aufstandsplatte 11 auf, die so geformt ist, dass die Sohle 2, 3 mit dem ersten
Aufstandsbereich 4 respektive der Auflagefläche 41 sich auf der Aufstandsplatte 11
abstützt, wenn die Bindung 10 geschlossen ist. Hinter der Aufstandsplatte ist ein
keilförmiger Hohlraum gebildet, der an drei Seiten von einem hinteren Ende der Aufstandsplatte
11, der Skioberfläche und dem zweiten Aufstandsbereich 5 respektive dem den zweiten
Aufstandsbereich 5 umgebenden Profil begrenzt wird.
[0039] Weitere Maße, die sich im Wesentlichen aus der geltenden Norm für Skischuhe, insbesondere
Kinderskischuhe, ergeben, werden der Vollständigkeit halber kurz genannt. In der Norm
sind auch Toleranzwerte genannt, die mit zum Umfang der Erfindung zählen. Ebenfalls
umfasst sind Maße außerhalb der in der Norm vorgegebenen Werte, die maximal dem Wert
der Norm mit der dreifachen Toleranz entsprechen, soweit in der Beschreibung keine
anderen Maße oder Werte oder Toleranzen genannt werden.
[0040] Die freie Oberseite 23 des vorderen Skischuhsohlenendes 21 hat zu einer Ebene (siehe
Figur 2) einen senkrechten Abstand b von ca. 23 mm. Ein senkrechter Abstand c zwischen
der Auflagefläche 41 des ersten Aufstandsbereichs 4 auf der Aufstandsplatte 11 und
der freien Oberseite 23 des vorderen Skischuhsohlenendes 21 liegt bei ca. 17 mm. Ein
senkrechter Abstand d zwischen der Auflagefläche 51 des zweiten Aufstandsbereichs
5 auf der Ebene und der freien Oberfläche 23 des vorderen Skischuhsohlenendes 21 liegt
bei ca. 23 mm. Ein Abstand der Auflagefläche 41 des ersten Auflagebereichs 4, der
auf der Aufstandsplatte 11 in der geschlossenen Skibindung 10 aufliegt, hat einen
Abstand e zum vorderen Skischuhsohlenende 21 von zwischen 28 mm bis 48 mm, bevorzugt
von 30 mm bis 44 mm. Bei auf der flachen Ebene aufstehendem Skischuh 1, hat die Sohlenunterseite
22 über eine Länge von 30 mm bis 50 mm, gemessen von dem vorderen Skischuhsohlenende
21, einen Mindestabstand zur flachen Ebene von wenigstens 5 mm.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 1
- Skischuh
- 2
- Skischuhsohle, vorderes Sohlenpad
- 21
- vorderes Skischuhsohlenende
- 22
- Sohlenunterseite
- 23
- freie Sohlenoberseite
- 3
- Skischuhsohle, hinteres Sohlenpad
- 31
- hinteres Skischuhsohlenende
- 4
- erster Aufstandsbereich
- 41
- Auflagefläche
- 5
- zweiter Aufstandsbereich
- 51
- Auflagefläche
- 6
- Verstärkungsrippen
- 10
- Skibindung
- 11
- Aufstandsfläche
- A
- Auflagepunkt
- B1
- Breite
- B2
- Breite
- L
- Sohlenlänge
- X
- Schuhlängsrichtung
- a
- Abstand
- b
- Abstand
- c
- Abstand
- d
- Abstand
1. Skischuh mit einer Skischuhschale und einer Skischuhsohle (2, 3), wobei die Skischuhsohle
(2, 3) ein vorderes Skischuhsohlenende (21), ein hinteres Skischuhsohlenende (31),
eine Sohlenunterseite (22) und eine freie Sohlenoberseite (23) mit der die Skischuhsohle
(2, 3) nach vorne, hinten und/oder seitlich über die Skischuhschale vorragt, aufweist,
wobei die Sohlenunterseite (22) einen ersten Aufstandsbereich (4) zum Aufstehen auf
einer Aufstandsplatte einer Skibindung und einen zweiten Aufstandsbereich (5) zum
Gehen ohne Ski umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Breite der Skischuhsole (2, 3) im zweiten Aufstandsbereich (5) größer ist als
eine Breite der Skischuhsohle (2, 3) im ersten Aufstandsbereich (4).
2. Skischuh nach Anspruch 1, wobei die Breite einer der Skischuhschale abgewandten Auflagefläche
(51) des zweiten Aufstandsbereichs (5) breiter ist, als eine der Skischuhschale abgewandte
Auflagefläche (52) des ersten Aufstandsbereichs (4).
3. Kinderskischuh nach Anspruch 2, wobei die Skischuhsohle (2, 3) im zweiten Aufstandsbereich
(5) sich von der Sohlenoberseite (23), die mit der Skischuhschale verbunden ist, bis
zur Auflagefläche (51), die der Skischuhschale abgewandt ist, ständig verbreitert,
wobei die der Skischuhschale abgewandte Auflagefläche (51) in einer Draufsicht von
oben auf die Skischuhsohle (2, 3) bevorzugt bogenförmige Außenseiten (53) hat.
4. Skischuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der erste Aufstandsbereich
(4) in Schuhlängsrichtung (X) dem vorderen Sohlenende (21) näher ist als der zweite
Aufstandsbereich (5), wobei die Breite der Skischuhsohle im ersten Aufstandsbereich
(4) bevorzugt 62 mm und im zweiten Aufstandsbereich (5) bevorzugt wenigstens 65 mm
ist.
5. Skischuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der erste Aufstandsbereich
(4) eine harte Komponente, mit einer Härte von bevorzugt > 50 Shore D, und der zweite
Aufstandsbereich (5) bevorzugt eine weiche Komponente, mit einer Härte von bevorzugt
70 - 80 Shore A, umfasst.
6. Skischuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der zweite Aufstandsbereich
(5) zumindest in Schuhlängsrichtung (X) konkav gewölbt ist und ein Scheitelpunkt des
zweiten Aufstandsbereichs (5), der einen Auflagepunkt oder eine Auflagelinie oder
eine Auflagefläche der Skischuhsohle (2, 3) des auf einer planen Ebene stehenden Skischuhs
mit einer Sohlenlänge (L) und einen Abstand (a) von dem vorderen Sohlenende (21) hat,
wobei ein Verhältnis a/L einen Wert von 0,3 ± 0,05, bevorzugt 0,3 ± 0,03 hat.
7. Skischuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der erste Aufstandsbereich
(4) einen Aufstandspunkt oder eine Aufstandslinie/-fläche umfasst, in dem/der die
Skischuhsole (2, 3) im ersten Aufstandsbereich (4) auf der Aufstandsplatte (11) einer
Skibindung (10) aufliegt, wenn der Skischuh in der Bindung gehalten wird, wobei der
Aufstandspunkt oder die Aufstandslinie/-fläche einen Abstand zu dem vorderen Sohlenende
(21) von 37 ± 7 mm.
8. Skischuh nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei bei auf einer planen Ebene stehendem
Skischuh ein Abstand von der Ebene zu dem Aufstandspunkt/der Aufstandslinie/-fläche
5 mm beträgt.
9. Skischuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei bei auf einer planen Ebene
stehendem Skischuh ein Abstand des vorderen Sohlenendes (21) der freien Sohlenoberseite
(23) zur Ebene 23 ± 3 mm beträgt.
10. Skischuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Skischuhsohle (2, 3) aus
einem separaten vorderen Sohlenpad (2) und einem separaten hinteren Sohlenpad (3)
besteht, bevorzugt wenigstens das vordere Sohlenpad (2) austauschbar ist, wobei es
sich bei dem Skischuh bevorzugt um einen Kinderskischuh handelt.
11. Sohlenpad für einen Kinderskischuh, wobei das Sohlenpad (2) mit einem vorderen Bereich
des Kinderskischuhs verbindbar ist, und wobei eine Sohlenpadunterseite (22) einen
ersten Aufstandsbereich (4) zum Aufstehen auf einer Aufstandsplatte einer Skibindung
und einen zweiten Aufstandsbereich (5) zum Gehen mit dem Kinderskischuh ohne Ski umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Breite des Sohlenpads (2) im zweiten Aufstandsbereich (5) größer ist als eine
Breite des Sohlenpads (2) im ersten Aufstandsbereich (4).
12. Sohlenpad nach Anspruch 11, wobei das Sohlenpad (2) nach einem der Ansprüche 2 bis
10 gebildet ist.