[0001] Die Erfindung betrifft einen Karosseriearbeitsplatz zur Bearbeitung von Fahrzeugkarosserien,
mit einem Fahrzeugstellplatz, einer ersten Absaugeinrichtung zur Abführung von bei
abrasiver Karosseriebearbeitung entstehenden Bearbeitungsrückständen aus dem Fahrzeugstellplatz
mit einem ersten Absaugstrom.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Karosseriearbeitsplätze bekannt, beispielsweise aus
DE 10 2014 113 185 A1. Mit einem solchen Karosseriearbeitsplatz kann eine Reparatur von bspw. durch Dellen,
Beulen, Kratzer, Steinschläge oder dergleichen beschädigten Fahrzeugkarosserien erfolgen.
Allerdings besteht bei einem solchen Karosseriearbeitsplatz Optimierungspotenzial.
Eine Bearbeitung von modernen, aus mehreren unterschiedlichen Materialien wie bspw.
Magnesium, Aluminium, Stahl oder Carbonfaserverbundwerkstoffen bestehenden Karosserien
(Materialmix) ist nicht uneingeschränkt und regelmäßig nur durch getrennte Arbeitsplätze
möglich (Bearbeitung von Karosserieabschnitten aus Aluminium/Magnesium und Stahl in
separaten Arbeitsplätzen). Dies führt zu einem hohen Investitions- und Platzbedarf
für die separaten Arbeitsplätze. Die strikte Trennung schränkt die Flexibilität bei
der Bearbeitung von Fahrzeugkarosserien ein (Stillstands- und Wartungszeiten). Trotz
separater Arbeitsplätze und bestehenden Sicherheitsmaßnahmen lässt sich die Gefahr
von Explosionen durch ggf. kleinzellige Kombinationen hochreaktiver Materialien und
gesundheitlichen Risiken durch Stäube und Dämpfe nicht gänzlich ausschließen. Zudem
kann die Ergebnisqualität minderwertig ausfallen (Kontaktkorrosion).
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine sichere, effiziente und ergonomische
Bearbeitung von Fahrzeugkarosserien mit Materialmix an demselben Karosseriearbeitsplatz
zu ermöglichen. Insbesondere soll eine effiziente Bearbeitung von Karosserien mit
Aluminium, Stahl und Carbonfaserverbundwerkstoffen möglich sein.
[0004] Die Erfindung löst die Aufgabe durch einen Karosseriearbeitsplatz mit den Merkmalen
des Anspruchs 1. Danach zeichnet sich der Karosseriearbeitsplatz dadurch aus, dass
die erste Absaugeinrichtung einen Magnetabscheider mit mindestens einem Magneten zur
Abscheidung von ferromagnetischen Bearbeitungsrückständen aus dem ersten Absaugstrom
aufweist.
[0005] Durch Abführung von bei der Karosseriebearbeitung anfallenden Bearbeitungsrückständen
(Partikel) mit lediglich einer Absaugeinrichtung ist ein kompakter Karosseriearbeitsplatz
ermöglicht. Durch den Magnetabscheider werden ferromagnetische Bearbeitungsrückstände,
zum Beispiel Stahlstaub, von weiteren Bearbeitungsrückständen, bspw. Aluminiumstaub,
aus dem ersten Absaugstrom abgeschieden. Funkenreißende ferromagnetische Bearbeitungsrückstände
werden von weiteren, oft hochreaktiven Bearbeitungsrückständen getrennt. Dadurch ist
Explosionsgefahr reduziert. Wechselnde Bearbeitung von Karosserieabschnitten aus verschiedenen
Materialien ist möglich. Bearbeitungsrückstände können materialspezifisch getrennt
und zu unterschiedlichen Abscheidern geführt werden. Dies erlaubt ein ungefährliches
Auffangen und trägt zur umweltgerechten Entsorgung von Bearbeitungsrückständen bei.
Hierzu kann die erste Absaugeinrichtung eine dem Magnetabscheider nachgeschaltete
Auffang- oder Separationseinrichtung aufweisen. Als Magnet können Permanentmagnete,
bspw. in Form leistungsstarker Neodym-Magneten (NdFeB), eingesetzt werden.
[0006] Bei der Fahrzeugkarosserie kann es sich um die Karosserie eines Kraftfahrzeugs (PKW
oder LKW), eines Schienenfahrzeugs, eines Wasserfahrzeugs (Boot oder Schiff) oder
eines Luftfahrzeugs (Flugzeug oder Helikopter) handeln.
[0007] Mit dem Fahrzeugstellplatz ist der Platz, bspw. in einer Werkstatt oder Garage, gemeint,
auf dem das jeweilige Fahrzeug abgestellt werden kann. Ist die zu bearbeitende Karosserie
eine Kraftfahrzeugkarosserie, so handelt es sich bei dem Platz um einen Kraftfahrzeugabstellplatz.
[0008] Zweckmäßigerweise kann der Karosseriearbeitsplatz eine zweite oder weitere Absaugeinrichtung
zur Absaugung von Rauch und Dämpfen aus dem Fahrzeugstellplatz mit einem zweiten oder
weiteren Absaugstrom aufweisen. Hiermit ist eine Absaugung von gesundheitsgefährdendem
Rauch und Dämpfen aus dem Fahrzeugstellplatz ermöglicht. Es ist denkbar, dass die
erste und die zweite Absaugeinrichtung separat aktivierbar und deaktivierbar sind,
wobei ein gemeinsamer Betrieb beider Absaugeinrichtungen möglich ist. Die erste Absaugeinrichtung
und die zweite Absaugeinrichtung sind zueinander insbesondere separat ausgebildet,
so dass der erste Absaugstrom und der zweite Absaugstrom voneinander getrennt sind
(separate Absaugströme).
[0009] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung kann der Magnetabscheider ein Gehäuse aufweisen.
Das Gehäuse weist vorzugsweise einen Einlass und einen Auslass auf. Der erste Absaugstrom
ist durch das Gehäuse geführt, wobei der Innenquerschnitt des Gehäuses gegenüber einem
Einlassquerschnitt des Gehäuses und/oder einem Auslassquerschnitt des Gehäuses vergrößert
ist. Die Erweiterung des Innenquerschnitts des Gehäuses verlangsamt die Strömungsgeschwindigkeit
des ersten Absaugstroms. Hiermit wird ein Absetzen der ferromagnetischen Bearbeitungsrückstände
an dem oder den Magneten begünstigt. Das Verhältnis der Querschnittsfläche des Gehäuseeinlasses
oder Gehäuseauslasses bezogen auf die Querschnittsfläche des Innenquerschnitts des
Gehäuses kann 0,25 bis 0,75, vorzugsweise 0,4 bis 0,6, weiter vorzugsweise 0,5 betragen.
Hiermit wird eine hinreichende Verzögerung der Strömungsgeschwindigkeit erreicht.
[0010] In vorteilhafter Weise kann der Magnet von einer Ummantelung aus nicht ferromagnetischem
Material umgeben sein. Somit können der oder die Magnete vor einer Verletzung durch
den ersten Absaugstrom geschützt werden. Ein Anhaften ferromagnetischer Bearbeitungsrückstände
unmittelbar am Magneten ist verhindert. Die Ummantelung kann als eine den Magneten
umgebende Hülse ausgebildet sein. Zur Vereinfachung einer Reinigung ist von Vorteil,
wenn die Hülse vom Magneten abnehmbar ausgebildet ist, bspw. durch Abziehen der Hülse
vom Magneten. Zur verschleißfesten Ausgestaltung kann die Ummantelung aus Titan ausgebildet
sein, beispielsweis als Titanhülse.
[0011] Zweckmäßigerweise können mehrere Magnete versetzt im Gehäuse des Magnetabscheiders
angeordnet sein, wobei im Gehäuse mindestens ein Leitelement angeordnet ist, das den
ersten Absaugstrom in Richtung der Magnete lenkt. Das Leitelement kann im Bereich
des Einlasses oder im Gehäuse zwischen Einlass und Auslass angeordnet sein. Somit
kann der Absaugstrom ggf. mehrmals gezielt zu den Magneten geleitet werden. Im Konkreten
können die Magneten in mehreren Reihen und Spalten angeordnet sein. Dies trägt zu
einer zuverlässigen Abscheidung bei (Abscheidegrad > 99% erreichbar).
[0012] Vorteilhafterweise kann der Magnetabscheider ein Bypasselement aufweisen, das den
ersten Absaugstrom wieder auf eine höhere Strömungsgeschwindigkeit beschleunigt. Das
Bypasselement kann am Auslass des Magnetabscheiders angeordnet sein und in den Auslass
münden. Als Bypasselement kann eine Venturidüse, vorzugsweise mit Schalldämpfer und
Vorfilter zur Reduzierung des Ansauggeräusches, vorgesehen sein.
[0013] Im Konkreten kann die zweite Absaugeinrichtung mindestens eine einstellbare Lokalabsaugung
zur lokalen Absaugung von Rauch und Dämpfen aus dem Fahrzeugstellplatz und/oder eine
Raumabsaugung zur globalen Absaugung von Rauch und Dämpfen aus dem Fahrzeugstellplatz
aufweisen.
[0014] Durch die Lokalabsaugung kann eine gezielte Absaugung an einer Bearbeitungsstelle
der Fahrzeugkarosserie erfolgen. Die Lokalabsaugung kann als einstellbarer Absaugarm
ausgebildet sein. Vorzugsweise sind zwei Absaugarme vorgesehen, bspw. einer für jede
Karosserieseite. Jede Lokalabsaugung kann eine Funkenfalle aufweisen.
[0015] Durch die Raumabsaugung kann eine großflächige Absaugung von Rauch oder Dämpfen erfolgen.
Die Raumabsaugung kann als Deckenabsaugung ausgebildet sein. Hiermit können aufsteigender
Rauch und Dämpfe abgesaugt werden. Die Raumabsaugung kann Rohrleitungen mit einer
Vielzahl an Absaugöffnungen (Durchgänge) aufweisen, die entlang der Längsrichtung
der Rohrleitung benachbart zueinander angeordnet sind. Die Absaugöffnungen können
insbesondere umlaufend angeordnet sein. Die Lokalabsaugung und die Raumabsaugung können
separat ein- und ausschaltbar sein.
[0016] Der Karosseriearbeitsplatz kann im Konkreten eine seitliche Abtrennung zur Abtrennung
des Fahrzeugstellplatzes von der Umgebung aufweisen und/oder der Karosseriearbeitsplatz
kann eine Deckenabtrennung zur Abtrennung des Fahrzeugstellplatzes von der Umgebung
aufweisen. Hiermit ist der Fahrzeugstellplatz von der Umgebung abtrennbar. Eine Verunreinigung
oder Kontamination der Umgebung kann so reduziert werden. Für eine feuerhemmende Ausgestaltung
können die seitliche Abtrennung und/oder die Deckenabtrennung aus nicht brennbarem
Material ausgebildet sein. Die seitliche Abtrennung kann als ein in einer vorzugsweise
umlaufenden Führung (Schiene) geführter Vorhang oder als Türen/Faltwände ausgebildet
sein. Die Deckenabtrennung kann als Dach, insbesondere als Zeltdach, ausgebildet sein.
Ist eine Deckenabsaugung vorhanden, kann die Deckenabtrennung oberhalb der Deckenabsaugung
angeordnet sein.
[0017] Es kann eine kombinierte Versorgungs- und Aufbewahrungseinheit vorgesehen sein, die
den Fahrzeugstellplatz zu einer Seite zumindest abschnittsweise begrenzt. Dabei kann
die Versorgungs- und Aufbewahrungseinheit zumindest einen Abschnitt einer seitlichen
Abtrennung bilden. Durch die Versorgungs- und Aufbewahrungseinheit kann eine Versorgung
von Werkzeugen mit elektrischer Energie und/oder mit Druckluft erfolgen. Zudem können
dort Bearbeitungswerkzeuge abgelegt werden. Hierzu sind vorzugsweise mehrere Schränke
vorgesehen, in denen Bearbeitungswerkzeuge für Metall und Aluminium getrennt aufbewahrt
werden können (Vermeidung von Kontaktkorrosion). Es kann ein Versorgungsterminal vorgesehen
sein, das elektrische und/oder pneumatische Anschlüsse zur Energieversorgung von Werkzeugen
aufweist. Zudem kann das Versorgungsterminal zur Steuerung und Überwachung von Komponenten
des Karosseriearbeitsplatzes dienen.
[0018] In vorteilhafter Weise kann die zweite Absaugeinrichtung (in Absaugrichtung des zweiten
Absaugstroms) eine Steuereinrichtung zur gezielten Aktivierung/Deaktivierung von Absaugungen,
eine Filtereinrichtung, eine Unterdruckquelle und/oder einen Schalldämpfer aufweisen.
[0019] Die Steuereinrichtung erlaubt gezieltes An- und Abschalten von Absaugungen, insbesondere
einer oder mehrerer Lokalabsaugungen und einer Deckenabsaugung. Auf konstruktiv einfache
Weise kann die Steuereinrichtung als mechanische Steuereinrichtung ausgebildet sein,
bspw. als Sammelkasten, mit dem mehrere Absaugungen jeweils unter Zwischenschaltung
einer Steuerungsklappe oder eines Steuerungsventils strömungsverbunden sind.
[0020] Durch die Filtereinrichtung ist eine Filterung von Rauch, Dämpfen und Schwebstoffen
aus dem zweiten Absaugstrom möglich. Neben einer Reinigung des zweiten Absaugstroms
können somit auch Verschleiß und/oder Verschmutzung der Unterdruckquelle reduziert
werden. Die Filtereinrichtung kann zur mehrstufigen Filterung einen G4-Filter, einen
HEPA-Filter und/oder einen Aktivkohlefilter aufweisen.
[0021] Die Unterdruckquelle kann zur Bereitung von Unterdruck dienen, so dass sich der zweite
Absaugstrom ausbildet. Als Unterdruckquelle kann ein Ventilator dienen. Der Ventilator
kann ein Fördervolumen von max. 1500 m
3/h aufweisen. Der Schalldämpfer dient zur Reduzierung von Strömungsgeräuschen des
zweiten Absaugstroms.
[0022] In zweckmäßiger Weise kann die erste Absaugeinrichtung (in Absaugrichtung des zweiten
Absaugstroms) eine Werkzeugabsaugung zur lokalen Absaugung von Bearbeitungsrückständen
an einem Bearbeitungswerkzeug, ein Versorgungsterminal, eine Funkenfalle, eine Beruhigungsstrecke,
einen Zyklonabscheider, eine Unterdruckquelle und/oder einen Schalldämpfer aufweisen.
[0023] Mit der Werkzeugabsaugung kann eine lokale Absaugung von Bearbeitungsrückständen
(Staub und/oder Partikel) an einem Bearbeitungswerkzeug erfolgen, bspw. an einer Schleifmaschine,
einem Winkelschleifer oder dergleichen. Die Werkzeugabsaugung kann einen flexiblen
Schlauch und ein Anschlussstück für ein Bearbeitungswerkzeug aufweisen. Die Werkzeugabsaugung
kann an das Versorgungsterminal angeschlossen werden oder in das Versorgungsterminal
integriert sein.
[0024] Wie zuvor bereits erwähnt, kann das Versorgungsterminal zur Versorgung, Steuerung
und/oder Überwachung von Komponenten des Karosseriearbeitsplatzes dienen. Das Versorgungsterminal
stellt insoweit die zentrale Mensch-Maschine-Schnittstelle des Karosseriearbeitsplatzes
dar, über den ein Werker Absaugeinrichtungen steuern, Werkzeuge anschließen und den
Karosseriearbeitsplatz überwachen kann. Das Versorgungsterminal kann in eine kombinierte
Versorgungs- und Aufbewahrungseinheit integriert sein. Zudem kann das Versorgungsterminal
Anschlüsse zur Bereitstellung elektrischer Energie (Steckdosen mit Netzspannung und/oder
Starkstrom), Druckluftanschlüsse, einen Anschluss für die Werkzeugabsaugung und/oder
einen separaten Anschluss für eine Reinigungsabsaugung zur manuellen Reinigung des
Fahrzeugstellplatzes, bspw. nach einer Bearbeitung aufweisen.
[0025] Die Funkenfalle kann zum Auffangen von bei der Bearbeitung einer Fahrzeugkarosserie
entstehenden Funken dienen. Der erste Absaugstrom durchläuft die Funkenfalle, die
hierzu einen Einlass und einen Auslass aufweisen kann. Innerhalb der Funkenfalle können
mehrere Prallbleche vorgesehen sein. Die Prallbleche können wechselweise gegenüberliegend
angeordnet, bspw. an gegenüberliegenden Wandungsabschnitten (Innenwandung) der Funkenfalle
befestigt sein. Der erste Absaugstrom muss aufgrund der Prallbleche eine Art Labyrinth
durchlaufen, wobei die Funken auf Prallbleche auftreffen und dort erlöschen. Zur Sichtkontrolle
kann die Funkenfalle eine Wandung oder einen Wandungsabschnitt aus durchsichtigem
Material, bspw. aus Plexiglas aufweisen.
[0026] Die Beruhigungsstrecke kann zur Abkühlung und Beruhigung des ersten Absaugstroms
und mitgeführter Bearbeitungsrückstände (Staub und/oder Partikel) nach Durchlaufen
der Funkenfalle dienen. Funken, die die Funkenfalle passieren, erlöschen spätestens
auf der Beruhigungsstrecke. Die Beruhigungsstrecke weist eine Länge von mindestens
8 Metern auf (Leitungslänge zwischen Funkenfalle und nachfolgender Komponente, bspw.
Magnetabscheider) und kann mehrmals umgelenkt werden.
[0027] Der Zyklonabscheider (Fliehkraftabscheider) kann zum Abscheiden nicht ferromagnetischer
Bearbeitungsrückstände (Partikeln) aus dem ersten Absaugstrom dienen. Der Zyklonabscheider
stellt eine dem Magnetabscheider nachgeschaltete Auffang- oder Separationseinrichtung
dar. Bearbeitungsrückstände werden in einem entnehmbaren Auffangbehälter aufgefangen.
[0028] Die Unterdruckquelle kann zur Bereitstellung von Unterdruck dienen, so dass sich
der erste Absaugstrom ausbildet. Die Unterdruckquelle ist insbesondere dem Magnetabscheider
und/oder dem Zyklonfilter nachgeschaltet. Als Unterdruckquelle kann eine Absaugturbine
dienen. Diese kann ein Fördervolumen von ca. 300 m
3/h aufweisen. Der Schalldämpfer dient zur Reduzierung von Strömungsgeräuschen des
zweiten Absaugstroms.
In zweckmäßiger Weise können die Absaugeinrichtungen derart ausgebildet sein, dass
der erste Absaugstrom und/oder der zweite Absaugstrom nach Durchlaufen der betreffenden
Absaugeinrichtung dem Karosseriearbeitsplatz erneut zugeführt werden (Umluftlösung)
oder in die Umgebung abgegeben werden (Abluftlösung). Eine Umluftlösung hat energetische
Vorteile, da bspw. bei einer Klimatisierung des Karosseriearbeitsplatzes thermische
Energie zumindest großenteils im System gehalten werden kann. Eine Abluftlösung hat
den Vorteil des verbesserten Luftaustauschs, da dem Karosseriearbeitsplatz Frischluft
zugeführt wird.
[0029] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert, wobei gleiche
oder funktional gleiche Komponenten teilweise nur einmal mit Bezugszeichen versehen
sind. Es zeigen:
- Fig.1
- ein Ausführungsbeispiel eines Karosseriearbeitsplatzes in einer perspektivischen Ansicht;
- Fig.2
- den Karosseriearbeitsplatz aus Fig.1 mit geschlossener seitlicher Abtrennung und Deckenabtrennung;
- Fig.3
- den Karosseriearbeitsplatz aus Fig.1 in einer Frontansicht (Pfeil A in Fig.1);
- Fig.4
- den Karosseriearbeitsplatz aus Fig.1 in einer Rückansicht (Pfeil B in Fig.1);
- Fig.5
- den Karosseriearbeitsplatz aus Fig.1 in einer Draufsicht von oben (Pfeil C in Fig.1);
- Fig.6
- den Magnetabscheider des Karosseriearbeitsplatzes aus Fig.1 in einer geschnittenen
Ansicht;
- Fig.7
- die erste Absaugeinrichtung des Karosseriearbeitsplatzes aus Fig.1 in einem Prinzipschaltbild;
und
- Fig.8
- die zweite Absaugeinrichtung des Karosseriearbeitsplatzes aus Fig.1 in einem Prinzipschaltbild.
[0030] Figur 1 zeigt einen Karosseriearbeitsplatz, der insgesamt mit dem Bezugszeichen 10
bezeichnet ist. Der Karosseriearbeitsplatz 10 dient zur Bearbeitung von Fahrzeugkarosserien
und weist einen Fahrzeugstellplatz 12 auf.
[0031] Der Karosseriearbeitsplatz 10 weist einen Rahmen 14 auf, der ein Grundgestell bildet
und an dem Komponenten des Karosseriearbeitsplatzes 10 befestigt werden können.
Der Rahmen 14 weist im vorliegenden Ausführungsbeispiel Pfosten 15 auf, mit denen
der Rahmen 14 gegenüber dem Boden abgestützt ist. Bei einer nicht dargestellten Ausführung
ist denkbar, dass der Rahmen 14 an einer Gebäudedecke befestigt ist.
[0032] Eine kombinierte Versorgungs- und Aufbewahrungseinheit 16 bildet eine seitliche Abtrennung
zur Abtrennung des Fahrzeugstellplatzes 12 von der Umgebung (Rückwand).
[0033] Zu weiteren Seiten ist der Fahrzeugstellplatz 12 durch eine seitliche Abtrennung
18 abtrennbar, die als in einer Führung 20 (Schiene) geführter feuerfester Vorhang
22 ausgebildet ist. Damit lässt sich der Fahrzeugstellplatz 12 an den weiteren Seiten
verschließen (siehe Figur 2). Zur Abtrennung des Fahrzeugstellplatzes 12 gegenüber
der Umgebung (nach oben) ist eine Deckenabtrennung 24 vorgesehen (nur in Figur 2 gezeigt).
Auch die Deckenabtrennung 24 besteht aus feuerfestem Material.
[0034] Der Karosseriearbeitsplatz 10 weist eine erste Absaugeinrichtung 26 zur Abführung
von bei abrasiver Karosseriebearbeitung entstehenden Bearbeitungsrückständen (Partikeln)
aus dem Fahrzeugstellplatz 12 mit einem ersten Absaugstrom 28 auf (siehe Figur 7).
[0035] Zudem weist der Karosseriearbeitsplatz 10 eine separate zweite Absaugeinrichtung
30 zur Absaugung von Rauch und Dämpfen aus dem Fahrzeugstellplatz 12 mit einem zweiten
Absaugstrom 32 auf (siehe Figur 8). Die erste Absaugeinrichtung 26 und die zweite
Absaugeinrichtung 30 sind separat ausgebildet. Auch der erste Absaugstrom 28 und der
zweite Absaugstrom 32 sind getrennt voneinander (separate Absaugströme).
[0036] Die erste Absaugeinrichtung 26 weist einen Magnetabscheider 34 mit Magneten 36 zur
Abscheidung von ferromagnetischen Bearbeitungsrückständen (Partikeln) aus dem ersten
Absaugstrom 28 auf (siehe Figuren 4, 6 und 7).
[0037] Der Magnetabscheider 34 weist ein Gehäuse 38 auf, durch den der erste Absaugstrom
28 geführt ist. Zudem weist der Magnetabscheider 34 einen Einlass 40 und einen Auslass
42 auf (siehe Figur 6). Der Innenquerschnitt des Gehäuses 38 ist gegenüber dem Querschnitt
des Einlasses 40 und/oder des Auslasses 42 vergrößert. Im Ausführungsbeispiel beträgt
das Verhältnis von Einlassquerschnitt oder Auslassquerschnitt bezogen auf den Gehäuseinnenquerschnitt
1:2.
[0038] Die Magnete 36 sind von einer Ummantelung 44 aus nicht ferromagnetischem Material
umgeben. Vorliegend ist die Ummantelung 44 als Titanhülse 46 ausgebildet, die zu Reinigungszwecken
vom Magneten 36 abnehmbar ist.
[0039] Die mehreren Magnete 36 sind versetzt im Gehäuse 38 des Magnetabscheiders 34 angeordnet.
Dabei sind die Magnete 36 zu mehreren Reihen und mehreren Spalten angeordnet (im vorliegenden
Ausführungsbeispiel 5 Reihen und 2 Spalten). Im Gehäuse 38 des Magnetabscheiders 34
sind Leitelemente 48 angeordnet, die den ersten Absaugstrom 28 in Richtung der Magnete
36 lenken. Dabei sind Leitelemente 48' am Einlass 40 des Gehäuses 38 angeordnet. Zudem
sind Leitelemente 48" an der Innenwand des Gehäuses 38 angeordnet.
[0040] Der Magnetabscheider 34 weist zudem ein Bypasselement 50 auf, das den im Gehäuse
38 verzögerten Absaugstrom 28 wieder auf eine höhere Strömungsgeschwindigkeit beschleunigt.
Das Bypasselement 50 kann am Auslass 42 des Magnetabscheiders 34 angeordnet sein und
in den Auslass 42 münden. Als Bypasselement 50 ist eine Venturidüse vorgesehen, insbesondere
mit Schalldämpfer und Vorfilter zur Reduzierung des Ansauggeräusches (nicht dargestellt).
[0041] Die zweite Absaugeinrichtung 30 weist zwei einstellbare Lokalabsaugungen 52 zur lokalen
Absaugung von Rauch und Dämpfen aus dem Fahrzeugstellplatz 12 auf (siehe Figuren 1,
3, 5 und 8). Die Lokalabsaugungen 52 dienen zur punktuellen Absaugung von Rauch und
Dämpfen an einer Bearbeitungsstelle einer Fahrzeugkarosserie.
[0042] Die Lokalabsaugungen 52 sind jeweils als einstellbarer Absaugarm 53 ausgebildet.
Der Absaugarm 53 ist bezüglich einer mit dem Absaugarm 53 strömungsverbundenen Rohrleitung
54 verschwenkbar (siehe Figuren 1 und 3). Die Rohrleitung 54 ist am Rahmen 14 befestigt.
Jede Lokalabsaugung 52 weist eine an oder nahe der Absaugstelle angeordnete Funkenfalle
56 auf (siehe Figuren 3 und 8) .
[0043] Zudem weist die zweite Absaugeinrichtung 30 eine Raumabsaugung 57 zur globalen Absaugung
von Rauch und Dämpfen aus dem Fahrzeugstellplatz 12 auf (siehe Figuren 1, 3, 5 und
8). Die Raumabsaugung 57 dient zur großflächigen Absaugung, wobei insbesondere aufsteigender
Rauch und Dämpfe abgesaugt werden können. Die Raumabsaugung 57 ist als Deckenabsaugung
58 ausgebildet. Die Raumabsaugung 57 weist Rohrleitungen 60 mit einer Vielzahl von
Absaugöffnungen 62 auf. Die Raumabsaugung 57 ist nahe an, jedoch unterhalb von der
Deckenabtrennung 24 angeordnet. Dabei ist die Raumabsaugung 57 an dem Rahmen 14 befestigt.
[0044] Wie bereits erläutert, begrenzt die kombinierte Versorgungs- und Aufbewahrungseinheit
16 den Fahrzeugstellplatz 12 zu einer Seite (Rückseite; siehe Figuren 1 und 5). Die
Versorgungs- und Aufbewahrungseinheit 16 weist ein Versorgungsterminal 64 auf (siehe
Figuren 3 und 7). Das Versorgungsterminal 64 weist elektrische und pneumatische Anschlüsse
für elektrische und pneumatische Werkzeuge auf. Zudem weist das Versorgungsterminal
64 eine Steuerung, Anzeigen und Bedienelemente zur Steuerung und Überwachung von Komponenten
des Karosseriearbeitsplatzes 10 auf. Außerdem verfügt die Versorgungs- und Aufbewahrungseinheit
16 über mehrere Schränke 66, die zur getrennten Aufbewahrung von Bearbeitungswerkzeugen
für Metall und Aluminium dienen.
[0045] Die zweite Absaugeinrichtung 30 weist eine Steuereinrichtung 68 zur Aktivierung/Deaktivierung
der Lokalabsaugungen 52 und der Raumabsaugung 57 auf, die durch die Steuereinrichtung
68 einzelnen aktiviert und deaktiviert werden können (siehe Figur 8). Die Steuereinrichtung
68 ist als Sammelkasten 70 ausgebildet, mit dem die Lokalabsaugungen 52 und die Raumabsaugung
57 jeweils unter Zwischenschaltung einer Steuerungsklappe 72 strömungsverbunden sind.
[0046] Die zweite Absaugeinrichtung 30 weist eine Filtereinrichtung 74 auf, die zur Filterung
von Rauch, Dämpfen und Schwebstoffen aus dem zweiten Absaugstrom 32 dient. Die Filtereinrichtung
74 ist der Steuereinrichtung 68 nachgeschaltet. Die Filtereinrichtung 74 ist mehrstufig
ausgebildet und weist einen G4-Filter 76, einen HEPA-Filter 78 und einen Aktivkohlefilter
80 auf.
[0047] Die zweite Absaugeinrichtung 30 weist eine Unterdruckquelle 82 auf, die zur Bereitstellung
von Unterdruck dient, so dass sich der zweite Absaugstrom 32 ausbildet. Als Unterdruckquelle
82 dient ein Ventilator 84. Die zweite Absaugeinrichtung 30 weist außerdem einen Schalldämpfer
86 auf, der zur Reduzierung von Strömungsgeräuschen des zweiten Absaugstroms 32 dient.
Der Schalldämpfer 86 ist der Unterdruckquelle 82 nachgeschaltet.
[0048] Die erste Absaugeinrichtung 26 weist eine Werkzeugabsaugung 88 zur lokalen Absaugung
von Bearbeitungsrückständen an einem Bearbeitungswerkzeug 90 auf, bspw. einer Schleifmaschine
92 (siehe Figur 7). Die Werkzeugabsaugung 88 weist einen flexiblen Schlauch 94 und
ein Anschlussstück 96 für das Bearbeitungswerkzeug 90 auf. Die Werkzeugabsaugung 88
wird an das Versorgungsterminal 64 angeschlossen.
[0049] Das Versorgungsterminal 64 bildet einen Bestandteil der ersten Absaugeinrichtung
26. Das Versorgungsterminal 64 dient zur Versorgung, Steuerung und/oder Überwachung
von Komponenten des Karosseriearbeitsplatzes 10. Das Versorgungsterminal 30 weist
Steckdosen, Druckluftanschlüsse, einen Anschluss für die Werkzeugabsaugung 88 und
einen separaten Anschluss für eine Reinigungsabsaugung zur Handreinigung des Fahrzeugstellplatzes,
bspw. nach einer Bearbeitung einer Fahrzeugkarosserie auf.
[0050] Die erste Absaugeinrichtung 26 weist weiter eine Funkenfalle 98 auf. Die Funkenfalle
98 ist dem Versorgungsterminal 64 nachgeschaltet. Der erste Absaugstrom 28 durchläuft
die Funkenfalle 98 von einem Einlass 100 zu einem Auslass 102. Innerhalb der Funkenfalle
98 sind wechselweise Prallbleche 104 angeordnet, auf die die bei Bearbeitung einer
Fahrzeugkarosserie entstehenden Funken auftreffen und erlöschen. Die Funkenfalle 98
weist einen durchsichtigen Wandungsabschnitt 106 aus Plexiglas auf.
[0051] Die erste Absaugeinrichtung 26 weist eine Beruhigungsstrecke 108 auf, die zur Abkühlung
und Beruhigung des ersten Absaugstroms 28 und mitgeführter Bearbeitungsrückstände
dient. Die Beruhigungsstrecke 108 weist eine Länge von mindestens 8 Metern auf. Die
Beruhigungsstrecke 108 ist der Funkenfalle 98 nachgeschaltet.
Die erste Absaugeinrichtung 26 weist zudem den Magnetabscheider 34 auf, der sich an
die Beruhigungsstrecke 108 anschließt. Der Magnetabscheider 34 dient zur Abscheidung
von ferromagnetischen Bearbeitungsrückständen aus dem ersten Absaugstrom 28.
[0052] Die erste Absaugeinrichtung 26 weist einen Zyklonabscheider 110 auf, der zur Abscheidung
nicht ferromagnetischer Bearbeitungsrückstände (Partikel) aus dem ersten Absaugstrom
28 dient. Bearbeitungsrückstände werden in einem entnehmbaren Auffangbehälter 111
aufgefangen. Der Zyklonabscheider 110 ist dem Magnetabscheider 34 nachgeschaltet.
[0053] Die erste Absaugeinrichtung 26 weist eine Unterdruckquelle 112 zur Bereitstellung
von Unterdruck auf, so dass sich der erste Absaugstrom 32 ausbildet. Die Unterdruckquelle
112 ist als Absaugturbine 114 ausgebildet. Die Unterdruckquelle 112 ist dem Zyklonabscheider
110 nachgeschaltet.
[0054] Die erste Absaugeinrichtung 26 weist einen Schalldämpfer 116 auf, der zur Reduzierung
von Strömungsgeräuschen des ersten Absaugstroms 28 dient. Der Schalldämpfer 116 ist
der Unterdruckquelle 112 nachgeschaltet.
[0055] Die Absaugeinrichtungen 26, 30 können derart ausgebildet sein, dass der erste Absaugstrom
28 und/oder der zweite Absaugstrom 32 dem Karosseriearbeitsplatz 10 erneut zugeführt
werden oder in die Umgebung abgegeben werden (jeweils nicht dargestellt).
[0056] Ein Betrieb des Karosseriearbeitsplatzes 10 kann wie folgt ablaufen:
Zunächst wird ein Fahrzeug, beispielsweise ein Kraftfahrzeug, mit ggf. vorbereiteter
Karosserie auf dem Fahrzeugstellplatz 12 positioniert (einfahren oder einschieben).
Anschließend kann die seitliche Abtrennung 18 durch Zuziehen des Vorhangs 22 verschlossen
werden. Danach kann die Fahrzeugkarosserie bearbeitet werden.
[0057] Entstehen bei der Bearbeitung der Fahrzeugkarosserie Rauch und/oder Dämpfe, kann
der Werker über Bedienelemente des Versorgungsterminals 64 die zweite Absaugeinrichtung
30 aktivieren. Hierzu wird die Unterdruckquelle 82 eingeschaltet, wobei sich der zweite
Absaugstrom 32 bildet. Je nach Intensität des Rauchs oder der Dämpfe kann eine Lokalabsaugung
52 an die Bearbeitungsstelle herangeführt werden. Sind Rauch- oder Dampfentwicklung
großflächig oder von hoher Intensität, kann alternativ oder ergänzend die Raumabsaugung
57 aktiviert werden. Eine großflächige Absaugung kann erfolgen. Hierzu muss der Werker
lediglich die Steuereinrichtung 68 betätigen (Einstellen von Steuerungsklappen 72).
[0058] Der zweite Absaugstrom 32 wird durch die Filtereinrichtung 74 gereinigt, durchläuft
die Unterdruckquelle 82 und den Schalldämpfer 86. Der gereinigte Absaugstrom 28 kann
dann dem Karosseriearbeitsplatz 10 erneut zugeführt werden (Umluft) oder in die Umgebung
abgegeben werden (Abluft). Entstehen kein Rauch und keine Dämpfe mehr, kann die erste
Absaugeinrichtung 26, ggf. nach einer Nachlaufzeit, am Versorgungsterminal 64 durch
den Werker abgeschaltet werden.
[0059] Für eine abrasive Bearbeitung der Fahrzeugkarosserie aktiviert der Werker über Bedienelemente
am Versorgungsterminal 64 die erste Absaugeinrichtung 26. Dabei wird die Unterdruckquelle
112 eingeschaltet, so dass sich der erste Absaugstrom 28 ausbildet. Der Werker kann
das Bearbeitungswerkzeug 90 einschalten und die Bearbeitung beginnen.
[0060] Der Werker kann Karosserieabschnitte aus ferromagnetischen und nicht ferromagnetischen
Materialien wechselweise bearbeiten, wobei beide Materialien mit der ersten Absaugeinrichtung
26 abgesaugt werden können.
[0061] Der Werker bearbeitet bspw. zunächst einen Karosserieabschnitt aus ferromagnetischem
und funkenreißendem Material. Über die Werkzeugabsaugung 88 gelangen Bearbeitungsrückstände
in den ersten Absaugstrom 28. Beim Durchlaufen der Funkenfalle 98 erlöschen die Funken
an den Prallblechen 104. Die Bearbeitungsrückstände kühlen auf der Beruhigungsstrecke
108 ab und gelangen in den Magnetabscheider 34, wo sich ferromagnetische Bearbeitungsrückstände
an den Magneten 36 bzw. deren Ummantelung 44 ablagern. Sollten gleichzeitig nicht
ferromagnetische Bearbeitungsrückstände in den ersten Absaugstrom 28 gelangen, passieren
diese den Magnetabscheider 34 und gelangen in den Zyklonabscheider 110, wo sich diese
im Auffangbehälter 111 ablagern.
[0062] Ist die Bearbeitung des ferromagnetischen Karosserieabschnitts abgeschlossen, kann
die erste Absaugeinrichtung 26, ggf. nach einer Nachlaufzeit, abgeschaltet werden.
Der Werker kann das Bearbeitungswerkzeug 90 wechseln und den Magnetabscheider 34 leeren
(Abziehen der Ummantelungen 44).
[0063] Anschließend kann der Werker die erste Absaugeinrichtung 26 erneut aktivieren und
einen Karosserieabschnitt aus nicht ferromagnetischem Material bearbeiten, bspw. aus
Aluminium.
[0064] Über die Werkzeugabsaugung 88 gelangen Bearbeitungsrückstände in den ersten Absaugstrom
28. Die nicht ferromagnetischen Bearbeitungsrückstände passieren die Funkenfalle 98
und den Magnetabscheider 34 und lagern sich im Auffangbehälter 111 des Zyklonabscheiders
110 ab. Der gereinigte Absaugstrom 28 kann dann dem Karosseriearbeitsplatz 10 erneut
zugeführt werden (Umluft) oder in die Umgebung abgegeben werden (Abluft).
1. Karosseriearbeitsplatz (10) zur Bearbeitung von Fahrzeugkarosserien, mit einem Fahrzeugstellplatz
(12), einer ersten Absaugeinrichtung (26) zur Abführung von bei abrasiver Karosseriebearbeitung
entstehenden Bearbeitungsrückständen aus dem Fahrzeugstellplatz (12) mit einem ersten
Absaugstrom (28), dadurch gekennzeichnet, dass die erste Absaugeinrichtung (26) einen Magnetabscheider (34) mit mindestens einem
Magneten (36) zur Abscheidung von ferromagnetischen Bearbeitungsrückständen aus dem
ersten Absaugstrom (28) aufweist.
2. Karosseriearbeitsplatz (10) nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch eine zweite Absaugeinrichtung (30) zur Absaugung von Rauch und Dämpfen aus dem Fahrzeugstellplatz
(12) mit einem zweiten Absaugstrom (32) .
3. Karosseriearbeitsplatz (10) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Magnetabscheider (34) ein Gehäuse (38) aufweist, durch den der erste Absaugstrom
(28) geführt ist, wobei der Gehäuseinnenquerschnitt (39) gegenüber einem Gehäuseeinlassquerschnitt
und/oder einem Gehäuseauslassquerschnitt vergrößert ist und/oder dass der Magnet (36)
von einer Ummantelung (44) aus nicht ferromagnetischem Material umgeben ist.
4. Karosseriearbeitsplatz (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Magnete (36) versetzt im Gehäuse (38) des Magnetabscheiders (34) angeordnet
sind, wobei im Gehäuse (38) mindestens ein Leitelement (48) angeordnet ist, das den
ersten Absaugstrom (28) in Richtung der Magnete (36) lenkt.
5. Karosseriearbeitsplatz (10) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Absaugeinrichtung (30) mindestens eine einstellbare Lokalabsaugung (52)
zur lokalen Absaugung von Rauch und Dämpfen aus dem Fahrzeugstellplatz (12) und/oder
eine Raumabsaugung (57) zur globalen Absaugung von Rauch und Dämpfen aus dem Fahrzeugstellplatz
(12) aufweist.
6. Karosseriearbeitsplatz (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Karosseriearbeitsplatz (10) eine seitliche Abtrennung (18) zur Abtrennung des
Fahrzeugstellplatzes (12) von der Umgebung aufweist und/oder dass der Karosseriearbeitsplatz
(10) eine Deckenabtrennung (24) zur Abtrennung des Fahrzeugstellplatzes (12) von der
Umgebung aufweist.
7. Karosseriearbeitsplatz (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine kombinierte Versorgungs- und Aufbewahrungseinheit (16), die den Fahrzeugstellplatz
(12) zu einer Seite hin zumindest abschnittsweise begrenzt.
8. Karosseriearbeitsplatz (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Absaugeinrichtung (30) eine Steuereinrichtung (68) zur gezielten Aktivierung/Deaktivierung
von Absaugungen (52, 57), eine Filtereinrichtung (74), eine Unterdruckquelle (82)
und/oder einen Schalldämpfer (86) aufweist.
9. Karosseriearbeitsplatz (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Absaugeinrichtung (26) eine Werkzeugabsaugung (88) zur lokalen Absaugung
von Bearbeitungsrückständen an einem Bearbeitungswerkzeug (90), ein Versorgungsterminal
(64), eine Funkenfalle (98), eine Beruhigungsstrecke (108), einen Zyklonabscheider
(110), eine Unterdruckquelle (112) und/oder einen Schalldämpfer (116) aufweist.
10. Karosseriearbeitsplatz (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Absaugeinrichtungen (26, 30) derart ausgebildet sind, dass der erste Absaugstrom
(28) und/oder der zweite Absaugstrom (32) dem Karosseriearbeitsplatz (10) erneut zugeführt
oder in die Umgebung abgegeben werden.