[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Überwachung einer Luftseilbahnanlage.
Die Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zur Überwachung einer Luftseilbahnanlage.
Stand der Technik
[0002] Zum sicheren Betrieb einer Luftseilbahnanlage, beispielsweise einer Luftseilbahnanlage
mit an einem Seil befestigten Fahrbetriebsmitteln wie Kabinen oder Sesseln, ist die
Lage sowie das Verhalten des Seils relativ zu den das Seil tragenden beziehungsweise
das Seil führenden Seilrollen von entscheidender Bedeutung. Es sind daher Seillagenüberwachungsvorrichtungen
bekannt, welche die Lage des Seils bezüglich der Seilrollen überwachen und in Gefahrensituationen,
beispielsweise bei einem starken Pendeln des Fahrbetriebsmittels, die Fahrgeschwindigkeit
verlangsamen oder die Anlage stoppen.
[0003] Das Dokument
US 5,581,180 offenbart eine Seillagenüberwachungsvorrichtungen welche die Lage des Seils bezüglich
einer Seilrolle induktiv mit Hilfe eines Hallsensors misst. Das Dokument
EP 1 038 354 B1 offenbart eine Seillagenüberwachungsvorrichtung welche mit Hilfe eines Näherungsschalters
eine Veränderung der Lage des Seils bezüglich einer Seilrolle bestimmt. Die beiden
vorhin genannten Seillagenüberwachungsvorrichtungen weisen unter anderem die Nachteile
auf, dass diese relativ aufwändig sind, dass die Lage des Seils bei starken Abweichungen
von einer Normallage nur noch ungenau erfassbar ist, und dass sich aus der Abweichung
der Lage des Seils bezüglich der Normallage kein Hinweis auf die Ursache der Abweichung
ergibt. Solche Seillagenüberwachungsvorrichtungen weisen zudem den Nachteil auf, dass
auftretende Gefahrensituationen schwierig im Voraus zu erkennen sind.
Darstellung der Erfindung
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es die Betriebssicherheit einer Luftseilbahnanlage zu erhöhen.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Vorrichtung zur Überwachung einer Luftseilbahnanlage
umfassend die Merkmale von Anspruch 1. Die abhängigen Ansprüche 2 bis 9 betreffen
weitere vorteilhafte Ausgestaltungen. Die Aufgabe wird weiter gelöst mit einem Verfahren
zur Überwachung einer Luftseilbahnanlage umfassend die Merkmale von Anspruch 10. Die
abhängigen Ansprüche 11 bis 15 betreffen weitere vorteilhafte Verfahrensschritte.
[0006] Die Aufgabe wird insbesondere gelöst mit einer Vorrichtung zur Überwachung einer
Luftseilbahnanlage, umfassend einen Träger sowie umfassend zumindest zwei mit dem
Träger verbundene Seilrollen zum Führen eines sich in einer Verlaufsrichtung beweglichen
Förderseils, wobei die Seilrollen in Verlaufsrichtung gegenseitig beabstandet sind,
sowie umfassend einen Sensor sowie eine Signalauswertevorrichtung zur Messung einer
Dehnung des Trägers.
[0007] Die Aufgabe wird weiter insbesondere gelöst mit einem Verfahren zur Überwachung einer
Luftseilbahnanlage, wobei ein sich in einer Verlaufsrichtung erstreckendes Förderseil
von zumindest zwei in Verlaufsrichtung gegenseitig beabstandeten Seilrollen geführt
wird, wobei die Seilrollen mit einem Träger verbunden sind, und wobei eine Dehnung
des Trägers gemessen wird.
[0008] Die erfindungsgemässe Vorrichtung bzw. das erfindungsgemässe Verfahren zur Überwachung
einer Luftseilbahnanlage ist in einer vorteilhaften Ausgestaltung in der Lage die
von einem Förderseil und/oder einem Tragseil der Luftseilbahnanlage auf eine Rollenanordnung
bewirkten Querkräfte zu messen und zu überwachen. Solche Querkräfte werden insbesondere
durch Winde verursacht und sind deshalb insbesondere abhängig von den jeweils momentan
herrschenden Windverhältnissen. Die erfindungsgemässe Vorrichtung bzw. das erfindungsgemässe
Verfahren zur Überwachung einer Luftseilbahnanlage ist in der Lage die an einer Rollenanordnung
beziehungsweise an einem Träger umfassend zumindest eine Rollenanordnung auftretenden
Kräfte oder Dehnungen zu messen, wobei unter Dehnung eine relative Längenänderung
verstanden wird, wobei die Dehnung eine Verlängerung oder einer Verkürzung sein kann,
und wobei die Dehnung durch Zug-, Druck- oder Biegekräfte verursacht werden kann.
Die Erfindung weist den Vorteil auf, dass mögliche Gefahrensituationen frühzeitig
erkennbar sind. Insbesondere sind Gefahrensituationen frühzeitig erkennbar, welche
zu einem Entgleisen des Förderseils aus der Rollenanordnung führen könnten, wobei
das Förderseil vorzugsweise zugleich auch das Tragseil ausbildet. Der häufigste Grund
für das Entgleisen des Förderseils sind Winde, die an Fahrbetriebsmitteln beziehungsweise
an der Luftseilbahnanlage angreifen. Die erfindungsgemässe Vorrichtung ermöglicht
es die an Rollenbatterien angreifenden Querkräfte zu bestimmen oder zu messen, und
insbesondere die durch Winde wie Seitenwinde, Auf- oder Abwinde verursachten angreifenden
Kräfte zu messen. Durch die Kenntnis der angreifenden Kräfte ermöglicht die erfindungsgemässe
Vorrichtung beispielsweise eine genauere Beurteilung , ob ein sicherer Betrieb der
Luftseilbahn noch gewährleistet ist, oder ob ein Risiko besteht, dass das Förderseil
aus zumindest einer Seilrolle gehoben werden könnte, sich dabei von der Seilrolle
trennt, und gegebenenfalls von der Seilrolle abfallen könnte. Die erfindungsgemässe
Vorrichtung weist insbesondere den Vorteil auf, dass diese einem Betriebsverantwortlichen
einer Luftseilbahnanlage detaillierte Daten über die an zumindest einer Rollenanordnung
eines Tragmasten angreifende Querkraft zur Verfügung stellen kann. Vorteilhafterweise
wird bei jedem Tragmast zumindest die durch das Förderseil bewirkte Querkraft und
vorzugsweise noch weitere an der Rollenanordnung des jeweiligen Tragmastes angreifende
Kräfte gemessen Vorteilhafterweise werden diese gemessenen Querkräfte zudem mit einem
Referenzwert für Querkräfte verglichen, und bei einem Überschreiten der Referenzwerte
ein Alarmsignal erzeugt und/oder die Geschwindigkeit des Förderseils manuell oder
automatisch reduziert und/oder eine sonstige Sicherheitsmassnahme wie ein Stopp des
Fahrbetriebs eingeleitet. Ein Betriebsverantwortlicher wird somit wirkungsvoll unterstützt
bezüglich des Entscheides, ob die Luftseilbahnanlage bei starkem Wind noch sicher
betrieben werden kann. Bisher musste sich ein Betriebsleiter vorwiegend auf seine
Erfahrung stützen, ob eine Luftseilbahnanlage bei starkem Wind noch betrieben werden
kann oder gestoppt werden muss. Die erfindungsgemässe Vorrichtung beziehungsweise
das erfindungsgemässe Verfahren erhöhen somit die Betriebssicherheit der Luftseilbahnanlage,
und ermöglichen andererseits zudem einen wirtschaftlich vorteilhafteren Betrieb der
Luftseilbahnanlage, da diese auch bei schwierigen aber nicht extremen Windverhältnissen
noch sicher betrieben werden kann.
[0009] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform sind die Sensoren derart angeordnet
und ausgestaltet, dass nicht nur die Gesamtkraft messbar ist sondern auch Teilkomponenten
der Gesamtkraft, beispielsweise der horizontale und der vertikale Anteil der an einer
Rollenanordnung beziehungsweise an einem Träger angreifenden Querkraft. Somit ist
beispielsweise sowohl eine im Wesentlichen in horizontaler Richtung und im Wesentlichen
senkrecht zur Verlaufsrichtung des Förderseils wirkende erste Teilquerkraft als auch
eine im Wesentlichen in vertikaler Richtung oder eine im Wesentlichen senkrecht zur
Verlaufsrichtung des Förderseils nach unten wirkende zweite Teilquerkraft messbar.
Diese Unterteilung der Gesamtkraft in Teilkräfte ermöglicht eine besonders zuverlässige
Einschätzung der Gefahr eines Abfallens des Förderseils von der Rollenanordnung, insbesondere
da die angreifende Teilquerkraft genauer bestimmbar ist.
[0010] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind auch Zug- oder Druckkräfte messbar,
die an einer Rollenanordnung angreifen. Wenn beispielweise eine Rolle einer Rollenanordnung
blockiert, so hat dies eine Erhöhung der Schubkraft oder der Zugkraft in Verlaufsrichtung
des Förderseils zur Folge. Solche Kräfteänderungen sind ebenfalls ein Hinweis auf
eine Gefahrensituation oder einen Unterhaltsbedarf. Vorteilhafterweise ist die erfindungsgemässe
Vorrichtung in der Lage die gemessene Gesamtkraft in Teilkräfte zu zerlegen, vorzugsweise
indem die Gesamtkraft in eine erste Teilkraft in Verlaufsrichtung des Förderseils
und in eine zweite Teilkraft quer zum Verlauf des Förderseils unterteilt wird.
[0011] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die erfindungsgemässe Vorrichtung bzw. das
erfindungsgemässe Verfahren während des Betriebs der Luftseilbahnanlage in der Lage
den Betrieb zu überwachen, Unregelmässigkeiten zu erkennen und zumindest ein Hinweissignal
zu erzeugen, wenn gewisse vorgegebenen Grenzwerte über- bzw. unterschritten werden.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die Vorrichtung zudem zumindest
einen Windsensor, welcher beispielsweise an der jeweiligen Rollenanordnung oder an
den jeweiligen Tragmasten angeordnet ist. Über den Messwert des Windsensors ist zudem
erkennbar, ob die während des Betriebs auftretende Unregelmässigkeit durch die Windverhältnisse
bedingt ist, oder ob diese anderen Störungsursachen zuzuordnen ist. Solche andere
Störungsursachen könnten beispielsweise ein Blockieren einer Rolle in der Rollenanordnung,
eine erhöhte Reibung einer Rolle in der Rollenanordnung, ein Verlust eines Gummis
einer Rolle, oder ein Blockieren einer Schwenkachse der Rollenanordnung oder des Trägers
sein. Solche Unregelmässigkeiten haben zur Folge, dass an der Rollenanordnung beziehungsweise
am Träger grössere Kräfte und/oder grössere Vibrationen auftreten, was über eine Messung
der Dehnung oder der Querkräfte an der Rollenanordnung oder am Träger festgestellt
werden können. Die erfindungsgemässe Vorrichtung erzeugt zumindest ein Hinweissignal
wenn der gemessene Wert ausserhalb eines vorgegebenen Toleranzbereichs zu liegen kommt,
wobei vorzugsweise nebst dem Überschreiten des vorgegebenen Toleranzbereichs zudem
noch die Stelle an der Luftseilbahnanlage angezeigt wird, an welcher die Überschreitung
aufgetreten ist. Die Erfindung weist den Vorteil auf, dass Gefahrensituationen, welche
eine aussergewöhnliche Kraft auf die Rollenanordnung oder den Träger verursachen,
oder welche eine Veränderung der Querkräfte an der Rollenanordnung oder am Träger
zur Folge haben, frühzeitig erkennbar sind. Somit ist es möglich eine Unregelmässigkeit
frühzeitig zu erkennen, und vorteilhafterweise bereits Abhilfe zu schaffen, beispielsweise
durch eine Reparatur oder einen Ersatz einer Komponente der Luftseilbahnanlage, oder
durch ein Reduzieren der Fahrgeschwindigkeit der Fahrbetriebsmittel, bevor ein Schaden
entstanden ist. Die Hinweissignale ermöglichen beispielweise eine Wartung oder eine
präventive Wartung zeitnah nach dem Auftreten des Hinweissignals durchzuführen, zum
Beispiel während eines geplanten Unterbruchs der Luftseilbahnanlage, beispielsweise
nachts. Eine solche Wartung erhöht die Betriebssicherheit sowie die Verfügbarkeit
der Anlage wesentlich.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Detail beschrieben.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0013] Die zur Erläuterung der Ausführungsbeispiele verwendeten Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung zweier Stützen mit Rollenanordnungen sowie einem Fahrbetriebsmittel;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf eine Rollenanordnung bei auf das Förderseil wirkenden Querkräften;
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Rollenanordnung;
- Fig. 4
- eine Seitenansicht der Rollenanordnung gemäss Fig. 3;
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht der Rollenanordnung gemäss Fig. 3;
- Fig. 6
- eine gemessene Kraft in Funktion der Zeit;
- Fig. 7, 8, 9
- unterschiedliche Lagen des Seils bezüglich der Seilrolle;
- Fig. 10
- eine perspektivische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer Rollenanordnung;
- Fig. 11
- eine schematische Darstellung einer Überwachungsvorrichtung;
- Fig. 12
- schematisch die Kräfte einer Dehnung an einem durch eine Biegekraft belasteten Träger;
- Fig. 13
- schematisch die Kräfte einer Dehnung an einem durch eine Druckkraft belasteten Träger.
[0014] Grundsätzlich sind in den Zeichnungen gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0015] Fig. 1 zeigt einen Teil einer Luftseilbahnanlage umfassend eine Mehrzahl von gegenseitig
beabstandet angeordneten Rollenanordnungen 3, welche ein gemeinsames, sich in Förderrichtung
S erstreckendes Förderseil 10 tragen. Am Förderseil 10 ist zumindest ein Fahrbetriebsmittel
12, beispielsweise eine Kabine, ein Sessel oder eine Gondel, zur Beförderung von Personen
oder Lasten befestigt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Förderseil 10
zudem als Tragseil ausgebildet. Das Förderseil 10 und das Tragseil könnten in einer
weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung jedoch auch getrennt ausgestaltet sein.
Zur Führung des Förderseils 10 sind Rollenanordnungen 3 vorgesehen, die an Stützen
11 gehalten sind. Die Rollenanordnungen 3, die auch als Rollenbatterien bezeichnet
werden, umfassen mehrere Seilrollen 4. Bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
umfasst jede Rollenanordnung 3 vier Seilrollen 4. Jeweils zwei Seilrollen 4 sind gemeinsam
an einer Wippe 5 um eine Wippenschwenkachse 5a drehbar gelagert angeordnet. Die beiden
Wippen 5 sind an einem Träger 7 schwenkbar gelagert, wobei der Träger 7 über eine
Trägerschwenkachse 7d schwenkbar an der Stütze 11 gelagert und mit dieser verbunden
ist. Je nachdem, wie gross eine Belastung des Förderseils 10 durch das Fahrbetriebsmittel
12 in einem Zwischenraum 20 zwischen zwei Rollenanordnungen 3 ist, neigen sich die
Wippen 5 relativ zu den Trägern 7 stärker oder weniger stark.
[0016] Die Rollenanordnungen 3 können in Form von Stützrollenanordnungen ausgebildet sein,
das heisst, das Förderseil 10 liegt bei diesen Rollenanordnungen 3 auf den Seilrollen
4 der Rollenanordnung 3 auf, wie dies in den Figuren 1 und 2 dargestellt ist. Alternativ
können die Rollenanordnungen 3 auch als Niederhalterollenanordnungen ausgebildet sein,
das heisst, das Förderseil 10 wird durch die Rollenanordnung 3 niedergehalten und
drückt entgegen der Schwerkraftrichtung auf die Rollen 4.
[0017] Die Seilrollen 4 sind, wie beispielsweise in den Figuren 2, 3 und 7 bis 9 dargestellt,
mit einer umlaufenden, radial nach außen geöffneten Seilführungsnut 4b in Form einer
Führungsrille versehen, welche beispielsweise einen Querschnitt in Form eines Kreisbogenabschnitts
definiert. Wirken auf das Förderseil 10 in horizontaler Richtung keine Querkräfte,
dann liegt das Förderseil 10, wie in Figur 7 dargestellt, symmetrisch in der Seilführungsnut
4b.
[0018] Ein Wind, insbesondere ein heftiger Wind wie ein Sturm oder Böen, bewirkt eine zusätzliche
auf das Fördermittel 12 und das Förderseil 10 wirkende Kraft. Für einen sicheren Betrieb
der Luftseilbahnanlage sind vor allem die quer oder im Wesentlichen quer zur Verlaufsrichtung
S auf das Förderseil 10 wirkenden Querkräfte Fq, insbesondere die senkrecht zur Verlaufsrichtung
S wirkenden Querkräfte F
q von Bedeutung. Eine Querkraft F
q lässt sich unterteilen in eine im Wesentlichen in horizontaler Richtung und im Wesentlichen
senkrecht zur Verlaufsrichtung S wirkende horizontale Teilquerkraft F
qx und eine im Wesentlichen in vertikaler Richtung oder eine im Wesentlichen senkrecht
zur Verlaufsrichtung S wirkende vertikale Teilquerkraft Fqy.
[0019] Figur 2 zeigt in einer Draufsicht eine der in Figur 1 dargestellten Rollenanordnung
3, auf welche eine durch Wind bewirkte, senkrecht zur Verlaufsrichtung S wirkende
horizontale Querkraft F
qx einwirkt. Wie in Figur 2 dargestellt greift der Wind bezüglich der Rollenanordnung
3 sowohl am linken Abschnitt des Förderseils 10 wie auch am rechten Abschnitt des
Förderseils 10 und an einem gegebenenfalls vorhandenen, mit dem Förderseil 10 verbundenen
Fahrbetriebsmittel 12 an, sodass links eine erste horizontale Teilquerkraft F
qx1 und rechts eine zweite horizontale Teilquerkraft F
qx2 vom Förderseil 10 auf die Rollenanordnung 3 übertragen wird, wobei die horizontale
Querkraft F
qx der Summe der ersten horizontalen Teilquerkraft F
qx1 und der zweiten horizontalen Teilquerkraft F
qx2 entspricht. Diese horizontalen Teilquerkräfte F
qx1, F
qx2 haben zur Folge, dass das Förderseil 10, wie in Figur 2 dargestellt, zumindest bei
den äusseren Seilrollen 4 nicht mehr symmetrisch in der Seilführungsnut 4b liegt.
[0020] Die in Figur 2 dargestellte Rollenanordnung 3 ist bezüglich einer Längsachse symmetrisch
ausgestaltet und umfasst wie dargestellt zwei in Verlaufsrichtung S parallel angeordnete
Träger 7, zwei Wippen 5 mit je zwei Seilrollen 4, wobei die Seilrollen 4 um die Drehachse
4a drehbar in der Wippe 5 gelagert sind, und wobei jede Wippe 5 schwenkbar um die
Wippenschwenkachse 5a in den Trägern 7 gelagert ist, und wobei die Träger 7 um eine
Trägerschwenkachse 7d schwenkbar an der Tragstütze 11 gelagert ist. In einer vorteilhaften
Ausgestaltung ist zudem ein Sensor 8 angeordnet, beispielsweise zwischen dem Träger
7 und der Tragstütze 11, um die horizontale Querkraft F
qx zu messen. Es gibt eine Mehrzahl von Möglichkeiten die horizontale Querkraft F
qx direkt oder indirekt zu messen, zum Beispiel indem mit einem Sensor 8a, beispielsweise
einem Dehnmessstreifen, die elastische Verformung des Träger 7 gemessen wird, und
aus dieser gemessenen Grösse kann die horizontale Querkraft F
qx abgeleitet bzw. berechnet werden.
[0021] Figur 3 zeigt in einer Draufsicht ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Rollenanordnung
3. Diese Rollenanordnung 3 umfasst, im Gegensatz zu der in Figur 2 dargestellten Rollenanordnung
3, nur auf der einen Seite den in Verlaufsrichtung S verlaufenden Träger 7. Die in
Figur 3 dargestellte Rollenanordnung 3 umfasst ebenfalls zwei Wippen 5 und vier Seilrollen
4, wobei die Seilrollen 4 um die Drehachse 4a drehbar in der jeweiligen Wippe 5 gelagert
sind, und wobei jede Wippe 5 schwenkbar um die Wippenschwenkachse 5a im Träger 7 gelagert
ist, und wobei der Träger 7 um eine Trägerschwenkachse 7d schwenkbar an der Tragstütze
11 gelagert ist. Die horizontale Querkraft F
qx kann in einer möglichen Ausführungsform wiederum mit einem Sensor 8 gemessen werden,
der zwischen dem Träger 7 und dem Tragstütze 11 angeordnet ist. Die in Figur 3 dargestellte
Ausführungsform mit nur einseitig verlaufendem Träger 7 weist den Vorteil auf, dass
die horizontale Querkraft F
qx besonders einfach durch ein Messen der elastischen Verformung des Trägers 7 bestimmbar
ist. Als Sensoren 8, 8a sind insbesondere Dehnmesstreifen oder Piezokristalle geeignet.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung sind die Wippenschwenkachsen 5a symmetrisch
bezüglich der Trägerschwenkachse 7d angeordnet, sodass die von den Seilrollen 4 beziehungsweise
den Wippen 5 auf den Träger 7 bewirkten Kräfte symmetrisch bezüglich der Trägerschwenkachse
7d eingeleitet werden. Der Sensor 8, 8a ist in einer vorteilhaften Ausführungsform
derart ausgestaltet und angeordnet, dass ein im Wesentlichen senkrecht zur Verlaufsrichtung
S auf den Träger 7 wirkendes Biegemoment M messbar ist. Vorteilhafterweise wird daraus
die auf den Träger 7 wirkenden Querkraft F
q berechnet. Eine Messung der elastischen Verformung des Trägers 7 weist zudem den
Vorteil auf, dass die gesamte angreifende Querkraft Fq, umfassend die in horizontaler
Richtung und im Wesentlichen senkrecht zur Verlaufsrichtung S wirkende horizontale
Teilquerkraft F
qx und die in vertikaler Richtung und im Wesentlichen senkrecht zur Verlaufsrichtung
S wirkende vertikale Teilquerkraft Fqy gemessen werden kann. Die im Wesentlichen senkrecht
zur Verlaufsrichtung S wirkende vertikale Teilquerkraft F
qy wird vorzugsweise mit dem Dehnmessstreifen 8b gemessen, welche wie in Figur 3 dargestellt,
entlang der Unterseite beziehungsweise der Oberseite des Trägers 7 verlaufend angeordnet
sind. Durch eine entsprechende unterschiedliche Anordnung mehrerer Dehnmessstreifen
am Träger 7 können unterschiedlich ausgerichtete Kräfte beziehungsweise Teilkräfte
gemessen werden.
[0022] Vorteilhafterweise sind die erste und die zweite Wippe 5c, 5d in Verlaufsrichtung
S gegenseitig beabstandet mit dem Träger 7 verbunden, und sind die Wippen 5c, 5d um
je eine Wippenschwenkachse 5a drehbar gelagert, wobei der Sensor 8 zwischen den beiden
Wippenschwenkachsen 5a angeordnet ist, um mit dem Sensor 8, insbesondere Dehnmesstreifen
8b, eine elastische Verformung des Trägers 7 zwischen den Wippenschwenkachsen 5a zu
messen.
[0023] Figur 4 zeigt eine Seitenansicht der Rollenanordnung 3 gemäss Figur 3, wobei zudem
noch ein von der Rollenanordnung 3 getragenes Förderseil 10 dargestellt ist. Zudem
ist ein Distanzsensor 13 dargestellt, welche die Lage des Förderseils 10 bezüglich
der Seilrolle 4 erfasst. Figur 5 zeigt die Rollenanordnung 3 in einer perspektivischen
Ansicht. Die in den Figuren 3 bis 5 dargestellte Rollenanordnung 3 umfasst zudem ein
Seilfangelement 6, welche das Förderseil 10 hält, falls dieses von der Seilrolle 4
fallen sollte. Die Rollenanordnung 3 umfasst zudem vorteilhafterweise zumindest einen
Bruchstab 9. Die Bruchstab 9 dient zum sicheren Betrieb der Luftseilbahnanlage, wobei
der Betrieb der Luftseilbahnanlage vorzugsweise gestoppt wird, wenn ein Bruchstab
9 ausgelöst beziehungsweise gebrochen wird. Die Wippe 5 wirkt über ein Auslöseteil
5e mit dem Bruchstab 9 zusammen, wobei eine starke Verschwenkung der Wippe 5 um die
Wippenschwenkachse 5a zur Folge hat, dass der Bruchstab 9 gebrochen wird. Ein starkes
Verschwenken der Wippe 5 tritt insbesondere dann auf, wenn das Förderseil 10 von der
Seilrolle 4 fällt und im Seilfangelement 6 gehalten wird. Üblicherweise wird das Förderseil
10 sofort angehalten, wenn ein Bruchstab 9 gebrochen wird und somit ein Gefahrensignal
auslöst. Die erfindungsgemässe Vorrichtung weist den Vorteil auf, dass Gefahrensituationen
während des Betriebs der Luftseilbahnanlage früher erkannt werden können, bevor das
Förderseil 10 von der Seilrolle 4 fällt, beziehungsweise bevor ein Bruchstab 9 gebrochen
wird, indem die Querkraft Fq in Funktion der Zeit überwacht wird. Ein Ansteigen der
Querkraft Fq ist ein Hinweis, dass erhöhte Kräfte am Förderseil 10 angreifen, welche
insbesondere durch einwirkende Winde verursacht werden. Das Messen der Querkraft F
q ermöglicht einerseits eine differenzierte Beurteilung einer Gefahrensituation, insbesondere
der Gefahrensituation, dass das Förderseil 10 von der Seilrolle 4 fallen könnte. So
kann beispielsweise bei einer erhöhten Querkraft F
q die Geschwindigkeit des Förderseils 10 reduziert werden, ganz angehalten werden,
oder der Betrieb der Luftseilbahnanlage vorübergehend eingestellt werden.
[0024] Andererseits ist es durch das Messen der Querkraft F
q möglich die Luftseilbahnanlage auch bei starken Winden sicher zu betreiben, solange
die gemessene Querkraft Fq einen vorgegebenen Referenzwert F
Ref nicht übersteigt. Eine Luftseilbahnanlage kann somit länger bei starken Winden betrieben
werden, was insbesondere dann von Wichtigkeit ist, wenn sich noch Fahrgäste in den
Fahrbetriebsmitteln befinden, und diese sicher zum Endpunkt befördert werden müssen,
oder wenn Fahrgäste vor Betriebsschluss noch sicher von der Bergstation zur Talstation
befördert werden sollten.
[0025] Die Figur 6 zeigt beispielhaft eine an einer Rollenanordnung 3 gemessene Querkraft
Fq in Funktion der Zeit t, wobei die Querkraft Fq beispielsweise mit der in Figur
3 dargestellten Anordnung gemessen wird, und dabei eine in horizontaler Richtung und
im Wesentlichen in eine senkrecht zur Verlaufsrichtung S wirkende erste Teilquerkraft
F
qx und eine in vertikaler Richtung und im Wesentlichen senkrecht zur Verlaufsrichtung
S wirkende zweite Teilquerkraft Fqy unterteilt wird. Der Anstieg der zweiten Teilquerkraft
F
qy zum Zeitpunkt T1 und T2 ist dadurch bedingt, dass ein Fahrbetriebsmittel 12 über
die Rollenanordnung 3 fährt, beispielweise über die in den Figuren 3 bis 5 dargestellte
Rollenanordnung 3. Zum Zeitpunkt T4 greift zudem ein Abwind am Fahrbetriebsmittel
12 und am Förderseil 10 an, was zur Folge hat, dass sich die senkrecht zur Verlaufsrichtung
S wirkende zweite Teilquerkraft F
qy erhöht. Zum Zeitpunkt T0 wirkt zudem ein geringer Seitenwind auf das Fahrbetriebsmittel
12 und das Förderseil 10, was in horizontaler Richtung und im Wesentlichen senkrecht
zur Verlaufsrichtung S eine geringe erste Teilquerkraft F
qx bewirkt. Zum Zeitpunkt T3 erhöht sich die Windgeschwindigkeit, und zum Zeitpunkt
T5 nimmt die Windgeschwindigkeit nochmals zu, sodass sich die erste Teilquerkraft
F
qx entsprechend erhöht. Mit zunehmender erster Teilquerkraft F
qx steigt das Risiko, dass das Förderseil 10 aus der Seilrolle 4 gehoben wird.
[0026] Es kann sich als vorteilhaft erweisen zusätzlich zum Sensor 8 noch einen Sensor 13
zur Lageüberwachung des Förderseils vorzusehen, beispielsweise ein Distanzsensor 13,
welcher die Lage des Förderseils 10 bezüglich der Seilrolle 4 überwacht. Die Figuren
7 bis 9 zeigen ein Ausführungsbeispiel einer Seillagenüberwachungsanordnung umfassend
einen Distanzsensor 13, wobei die Lage des Förderseils 10 bei unterschiedlichen Betriebszuständen
dargestellt ist. Figur 7 zeigt die Lage des Förderseils 10 ohne einwirkende Querkraft.
Die Figur 8 zeigt das Förderseil 10 in zwei unterschiedlichen Lagen bezüglich der
Seilrolle 4, wobei beide Lagen als hinreichend sicher gewertet werden und somit eine
mässige Gefahr besteht, dass das Förderseil 10 aus der Seilrolle 4 gehoben wird. Die
Figur 9 zeigt das Förderseil 10 in einer kritischen, instabilen Lage, bei welcher
eine grosse Gefahr besteht, dass das Förderseil 10 aus der Seilrolle 4 gehoben werden
könnte. Mit der in den Figuren 7 bis 9 dargestellten Seillagenüberwachungsanordnung
kann die Lage des Förderseils bezüglich der Seilrolle 4 zusätzlich überwacht werden,
um kritische Lagen wie die in Figur 9 dargestellte Seillage zu verhindern. Die erfindungsgemässe
Vorrichtung beziehungsweise das erfindungsgemässe Verfahren weist den Vorteil auf,
dass die Betriebssicherheit der Luftseilbahnanlage wesentlich erhöht werden kann,
insbesondere wenn sich das Förderseil 10 in der in Figur 9 dargestellten Lage befindet,
weil nebst der Lage des Förderseils 10 zudem noch die auf das Förderseil 10 wirkende
Querkraft F
q gemessen wird beziehungsweise bestimmbar ist. Aus der Grösse der einwirkenden Querkraft
Fq kann abgeschätzt werden, ob das Förderseil 10 in der Seilrolle 4 gehalten wird
oder ob das Förderseil 10 aus der Seilrolle 4 gehoben wird. Es kann somit auch bei
starken Winden festgestellt werden, ob ein sicherer Betrieb der Luftseilbahnanlage
noch gewährleistet ist.
[0027] Figur 10 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Rollenanordnung, wobei der
Träger 7 eine Mehrzahl von Teilträgern 7a, 7b, 7f, 7g umfasst, wobei zumindest einige
der Teilträger 7a, 7b, 7f, 7g mit einer Wippe 5 umfassend Seilrollen 4 und/oder einer
Seilrolle 4 verbunden sind. Zumindest an einem Teilträger 7a, 7b, 7f, 7g sind Sensoren
8, 8a angeordnet zur Messung der elastischen Verformung des zumindest einen Teilträgers
7a, 7b, 7f, 7g. Aus dieser Messung kann die erste, in horizontaler Richtung wirkende
Teilquerkraft (F
qx) bestimmt werden.
[0028] Figur 11 zeigt eine Seilüberwachungsvorrichtung für eine Luftseilbahnanlage. Zumindest
ein Kraftsensor 8, und vorzugsweise auch ein Distanzsensor 13 sowie ein Windmesser
14 sind über eine Datenleitung 18 mit einer Steuervorrichtung 16 sowie einer Ein-und
Ausgabevorrichtung 15 und vorzugsweise auch mit einem Antrieb 17, vorzugsweise dem
Antrieb 17 des Förderseils 10 verbunden.
[0029] Figur 12 zeigt einen in Verlaufsrichtung S verlaufenden Träger 7, der auf Biegung
beansprucht ist, sodass an der einen Seite des Trägers die Kraft F1 angreift, und
an der anderen Seite die Kraft F2, wobei dies Kräfte beziehungsweise die durch die
Kräfte bewirkte Dehnung M beispielsweise mit an der Oberfläche des Trägers angeordneten
Dehnmesstreifen 8 messbar sind. Figur 13 zeigt einen in Verlaufsrichtung S verlaufenden
Träger 7, der nicht auf Biegung beansprucht ist sondern nur auf Druck. Auch diese
Kräfte sind beispielsweise mit an der Oberfläche des Trägers angeordneten Dehnmesstreifen
8 messbar. Es ist zudem möglich, dass am Träger 7 sowohl eine Biegekraft als auch
eine Zug- oder Druckkraft angreifen. Durch ein Messen der beiden Kräfte F1 und F2
und eine nachfolgende, entsprechende Auswertung ist es möglich aus den gemessenen
Kräften beziehungsweise den gemessenen Dehnungen sowohl die am Träger 7 einwirkende
Biegekraft als auch die einwirkende Zug- oder Druckkraft zu bestimmen.
[0030] Das erfindungsgemässe Verfahren erlaubt die Überwachung einer Luftseilbahnanlage
indem ein sich in einer Verlaufsrichtung S erstreckendes Förderseil 10 von zumindest
zwei in Verlaufsrichtung S gegenseitig beabstandeten Seilrollen 4 geführt wird, wobei
die Seilrollen 4 mit einem Träger 7 verbunden sind, und wobei eine Dehnung M des Trägers
gemessen wird und daraus vorzugsweise eine quer zur Verlaufsrichtung S auf den Träger
7 wirkende Querkraft Fq gemessen wird. Vorteilhafterweise wird der Betrieb der Luftseilbahnanlage
in Abhängigkeit von der gemessenen Querkraft F
q gesteuert. Vorteilhafterweise wird ein Referenzwert F
Ref für die Querkraft Fq vorgegeben, wobei beispielsweise ein Warnsignal erzeugt wird
oder ein Betriebsmodus der Luftseilbahnanlage verändert, indem beispielsweise die
Geschwindigkeit des Förderseils 10 reduziert wird, wenn die gemessene Querkraft Fq
einen vorgegebenen Referenzwert F
Ref übersteigt. Vorteilhafterweise wird das am Träger 7 im Wesentlichen senkrecht zur
Verlaufsrichtung S auf den Träger 7 wirkendes Biegemoment M gemessen, und daraus vorteilhafterweise
die Querkraft Fq abgeleitet. Vorteilhafterweise wird eine im Wesentlichen in horizontaler
Richtung und im Wesentlichen senkrecht zur Verlaufsrichtung S wirkende erste Teilquerkraft
F
qx und eine im Wesentlichen in vertikaler Richtung oder im Wesentlichen senkrecht zur
Verlaufsrichtung S wirkende zweite Teilquerkraft F
qy gemessen. Es kann sich zudem als vorteilhaft erweisen, dass zudem die Lage des Seils
10 bezüglich zumindest einer der Seilrollen 4c gemessen wird.
Vorteilhafterweise wird an der Luftseilbahnanlage, insbesondere an einem Masten, einem
Träger oder einer Seilrolle zudem eine Windgeschwindigkeit, wobei basierend auf der
gemessenen Windgeschwindigkeit bestimmt wird, ob die gemessenen Dehnung M auf Grund
des Windes oder auf Grund eines sonstigen Einflusses verursacht wird.
[0031] Vorteilhafterweise wird die gemessene oder ermittelte Querkraft Fq in Teilquerkräfte
zerlegt, insbesondere in eine in horizontaler Richtung und im Wesentlichen senkrecht
zur Verlaufsrichtung S des Förderseils wirkende erste Teilquerkraft F
qx und in eine in vertikaler Richtung oder eine im Wesentlichen senkrecht zur Verlaufsrichtung
S nach unten wirkende zweite Teilquerkraft Fqy.
[0032] Vorteilhafterweise wird eine Dehnung M des Trägers an zumindest zwei Stellen am Träger
gemessen und aus der gemessenen Dehnung abgeleitet, ob der Träger auf Biegung oder
auf Zug bzw. Druck belastet ist. Vorteilhafterweise werden beide Kräfte berechnet
die Biegekraft und die Zug- bzw. Druckkraft. Aus einer Veränderung der Zug- bzw. Druckkraft
kann beispielsweise abgeleitet werden, ob an der Luftseilbahnanlage beziehungsweise
am Träger ein Fehler vorliegt, beispielsweise eine blockierte Seilrolle.
[0033] Das erfindungsgemässe Verfahren erlaubt somit eine Vielzahl von Überwachungsmöglichkeiten
zum sicheren Betrieb einer Luftseilbahnanlage.
1. Vorrichtung (1) zur Überwachung einer Luftseilbahnanlage, umfassend einen Träger (7)
sowie umfassend zumindest zwei mit dem Träger (7) verbundene Seilrollen (4) zum Führen
eines sich in einer Verlaufsrichtung (S) beweglichen Förderseils (10), wobei die Seilrollen
(4) in Verlaufsrichtung (S) gegenseitig beabstandet sind, sowie umfassend einen Sensor
(8, 8a, 8b) sowie eine Signalauswertevorrichtung (16) zur Messung einer Dehnung (M)
des Trägers (7).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (8, 8a, 8b) derart ausgestaltet und angeordnet ist, dass aus der Dehnung
(M) des Trägers (7) eine quer, insbesondere senkrecht zur Verlaufsrichtung (S) auf
den Träger (7) wirkenden Querkraft (Fq) berechenbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (7) nur auf der einen Seite der Seilrollen (4) angeordnet ist und in Verlaufsrichtung
(S) verläuft.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (7) eine in Verlaufsrichtung (S) zwischen den Seilrollen (4) angeordnete
Trägerschwenkachse (7d) aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Rollenbatterie (3) zumindest eine erste Wippe (5c) mit Seilrollen (4), zumindest
eine zweite Wippe (5d) mit Seilrollen (4) sowie den Träger (7) umfasst, dass die erste
und die zweite Wippe (5c, 5d) in Verlaufsrichtung (S) gegenseitig beabstandet mit
dem Träger (7) verbunden sind und um je eine Wippenschwenkachse (5a) drehbar gelagert
sind, und dass der Sensor (8) zwischen den beiden Wippenschwenkachsen (5a) angeordnet
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (7) eine Mehrzahl von Teilträgern (7a, 7b, 7f, 7g) umfasst, dass zumindest
einige der Teilträger (7a, 7b, 7f, 7g) mit einer Wippe (5) umfassend Seilrollen (4)
und/oder einer Seilrolle (4) verbunden sind, und dass an zumindest einem Teilträger
(7a, 7b, 7f, 7g) Sensoren (8, 8a, 8b) angeordnet sind zur Messung der elastischen
Verformung des zumindest einen Teilträgers (7a, 7b, 7f, 7g).
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (8) ein Dehnmessstreifen oder ein Piezokristall ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (8) derart ausgestaltet ist, dass eine in horizontaler Richtung und im
Wesentlichen senkrecht zur Verlaufsrichtung (S) wirkende erste Teilquerkraft (Fqx) und/oder eine im Wesentlichen senkrecht zur Verlaufsrichtung (S) nach unten beziehungsweise
in vertikaler Richtung wirkende zweite Teilquerkraft (Fqy) messbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein kontaktloser Positionssensor (13) derart ausgestaltet und angeordnet ist, dass
dieser die Lage des Seils (10) bezüglich zumindest einer der Seilrollen (4) misst.
10. Verfahren zur Überwachung einer Luftseilbahnanlage, wobei ein sich in einer Verlaufsrichtung
(S) erstreckendes Förderseil (10) von zumindest zwei in Verlaufsrichtung (S) gegenseitig
beabstandeten Seilrollen (4) geführt wird, wobei die Seilrollen (4) mit einem Träger
(7) verbunden sind, und wobei eine Dehnung (M) des Trägers gemessen wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass aus der gemessenen Dehnung (M) eine quer zur Verlaufsrichtung (S) auf den Träger
(7) wirkende Querkraft (Fqx) berechnet wird, und dass in Abhängigkeit von der gemessenen Querkraft (Fqx) ein Warnsignal erzeugt wird und/oder ein Betriebsmodus der Luftseilbahnanlage verändert
wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein Referenzwert (Fred) für die Querkraft (Fqx) vorgegeben wird, und dass die Geschwindigkeit des Förderseils (10) reduziert wird,
wenn die gemessene Querkraft (Fqx) den Referenzwert (Fred) übersteigt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass an der Luftseilbahnanlage, insbesondere an einem Masten, einem Träger (7) oder einer
Seilrolle eine Windgeschwindigkeit gemessen wird, und dass basierend auf der gemessenen
Windgeschwindigkeit bestimmt wird, ob die gemessenen Dehnung (M) auf Grund des Windes
oder auf Grund eines sonstigen Einflusses verursacht wird..
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Querkraft (Fqx) in Teilquerkräfte zerlegt wird, insbesondere in eine in horizontaler Richtung und
im Wesentlichen senkrecht zur Verlaufsrichtung (S) wirkende erste Teilquerkraft (Fqx) und in eine in vertikaler Richtung oder eine im Wesentlichen senkrecht zur Verlaufsrichtung
(S) nach unten wirkende zweite Teilquerkraft (Fqy).
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Lage des Seils (10) bezüglich zumindest einer der Seilrollen (4c) gemessen wird.