TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung betrifft die Verwendung des Fruchtfleischs von Früchten der Pflanzen
aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) oder eines Safts oder Extrakts
davon als Reinigungsmittel zur Reinigung und Pflege von Oberflächen und Textilien,
insbesondere im Haushalt und Küchenbereich, sowie ein entsprechendes Reinigungsmittel
auf Basis des Fruchtfleisches von Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (
Cucurbitaceae), und dessen Herstellung.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG UND STAND DER TECHNIK
[0002] Die meisten herkömmlichen Reinigungsmittel in Haushalt und Industrie bestehen zu
großen Teilen aus synthetischen Chemikalien oder aus solchen auf Erdölbasis. Ihre
Inhaltsstoffe sind oft aggressiv, umweltschädlich und ungesund für Mensch und Tier.
[0003] Zunehmend werden auch nachhaltige Reinigungsmittel auf Basis nachwachsender Rohstoffe,
zum Beispiel auch solche auf pflanzlicher Basis, entwickelt. Solche, zumeist auf Extrakten
oder getrockneten und gemahlenen Pflanzenteilen basierende nachhaltige Reinigungsmittel,
bestehen in der Regel auf einer komplexen Mischung verschiedener pflanzlicher Bestandteile
und eignen sich häufig nur für ein sehr begrenztes Anwendungsgebiet. Außerdem weisen
die herkömmlichen pflanzlichen Reinigungsmittel meist nur eine unzureichende Reinigungswirkung
auf.
[0004] Die Erfinder der vorliegenden Erfindung fanden überraschend, dass durch die Verwendung
des Fruchtfleischs von Früchten von Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (
Cucurbitaceae) oder eines Safts oder Extrakts davon eine deutlich verbesserte Reinigungswirkung
in der Reinigung und Pflege von Oberflächen und Textilien, insbesondere im Haushalt
und Küchenbereich, erzielt werden kann, so dass sich dies besonders als Basis für
ein entsprechendes Reinigungsmittel eignet.
[0005] Kürbisbestandteile oder Extrakte davon werden bereits häufig in kosmetischen Produkten
eingesetzt. Darin werden diese Kürbisbestandteile in der Regel in vergleichsweise
geringen Mengen, bezogen auf die gesamte kosmetische Zubereitung, eingesetzt. So beschreibt
z.B. die
FR2522500 kosmetische sowie auch pharmazeutische Produkte mit antiinflammatorischer und analgetischer
Wirkung die auf Kürbis basieren. Ähnlich wird in König 1998 Plinius Secundus - Naturkunde
Buch 20 - Medizin und Pharmakologie: Heilmittel aus den Gartengewächsen, die Verwendung
des Safts der Wassermelone in der Antike als Reinigungsmittel um die Gesichtshaut
zu reinigen und glänzend zu machen, beschrieben.
[0006] Auch im Bereich von Haushalts-, Geschirr- und Textilreinigungsmitteln wurden bereits
Zusammensetzungen beschrieben, die auch einen gewissen Anteil von Kürbisbestandteilen
aufweisen können, wie z.B. in der
CN105838517,
CN104946430,
CN104673506,
CN102746949,
JP11256189. Den darin beschriebenen Reinigungsmittel ist gemeinsam, dass diese eine komplexe
Zusammensetzung zahlreicher Inhaltsstoffe aufweisen, wobei Kürbisbestandteile, bezogen
auf die Gesamtzusammensetzung, lediglich zu einem vergleichsweise geringen Anteil
enthalten sind und ein deutlicher Anteil herkömmlicher waschaktiver Substanzen enthalten
ist, die für die zu erzielende Reinigungswirkung zugesetzt werden. Die
CH705767 betrifft nachhaltige Reinigungsmittel, enthaltend Tenside auf Pflanzenölbasis, wobei
u.a. auch Kürbiskernöl als Tensid-Basis erwähnt wird.
[0007] Weitere Reinigungsmittel komplexer Zusammensetzung diverser Inhaltsstoffe, die u.a.
auch gewisse Mengen von Kürbisbestandteilen enthalten können, beschreiben die
CN105733831,
CN105638785,
CN104450336 und
KR100985229.
[0008] Auch die
CN104152306 beschreibt ein Reinigungsmittel komplexer Zusammensetzung auf Basis pflanzlicher
Rohstoffe, welche diverse pflanzliche Inhaltsstoffe enthält, denen in ganz allgemeiner
Form eine Detergenzienwirkung zugesprochen. Die
CN102492577 und die
CN104877809A beschreiben Reinigungsmittel auf Basis pflanzlicher Rohstoffe, die neben Kürbisbestandteilen
insbesondere Limonen bzw. Limonen und Panicum miliaceum und Weizenkeimölpulver enthalten,
wobei die entfettende Detergenzienwirkung explizit diesen pflanzlichen Bestandteilen
zugesprochen wird. In der
CN102492577 wird dem Kürbisbestandteil hingegen lediglich eine kosmetische Wirkung, nämlich eine
hautaufhellende Wirkung, zugesprochen.
[0009] Die
DE 10 2010 002 364 beschreibt die Verwendung unter anderem von Saft oder Fruchtfleisch von Zucchini
zur Umwandlung oder Eliminierung von unerwünschten Naturstoffen in Lebensmitteln wie
beispielsweise störende Phenole, Anisole, Sulfite, halogenierte Kohlenwasserstoffe
und mikrobielle Verunreinigungen, insbesondere Biofilme.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0010] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung lag somit darin, ein neues nachhaltiges Reinigungsmittel
zu entwickeln, welches die Nachteile der herkömmlichen und aus dem Stand der Technik
bekannten Reinigungsmittel überkommt. Insbesondere lag die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung auch darin, ein nachhaltiges Reinigungsmittel auf Basis nachwachsender Rohstoffe
mit vergleichsweise einfacher Zusammensetzung und dennoch hoher Reinigungswirkung
zu entwickeln, welches sich für ein breites Anwendungsgebiet eignet. In einem weiteren
Aspekt der Erfindung sollte das neue Reinigungsmittel leicht zugänglich und leicht
herstellbar sein. Das neue nachhaltige Reinigungsmittel sollte des Weiteren umweltfreundlich
und schonend für die behandelten Oberflächen sein. Außerdem sollte sich das neue Reinigungsmittel
durch eine möglichst hohe Hautverträglichkeit auszeichnen. Eine weitere Aufgabe der
vorliegenden Erfindung bestand darin ein neues Reinigungsmittel mit einer hohen Reinigungswirkung
gegenüber fetthaltigen Verschmutzungen bereitzustellen. Insbesondere sollte ein neues
Reinigungsmittel mit hoher Fettreinigungswirkung auf Oberflächen und/oder Textilien
im Haushalts- und Küchenbereich bereitgestellt werden.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0011] Die Erfinder fanden überraschend, dass die Aufgabe gelöst werden konnte durch Verwendung
des Fruchtfleischs der Früchte einer oder mehrerer Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse
(Cucurbitaceae) und/oder eines Safts oder Extrakts oder Suds davon als Reinigungsmittel zur Reinigung
und Pflege von Oberflächen und/oder Textilien. Insbesondere fanden die Erfinder, dass
das Fruchtfleisch der Früchte dieser Pflanzenfamilie eine überraschend starke Reinigungswirkung
und darüber hinaus außerdem noch eine überraschende Pflegewirkung aufweist und damit
für ein breites Anwendungsgebiet verwendbar ist. Es zeigte sich außerdem, dass das
Fruchtfleisch der Früchte dieser Pflanzenfamilie in der Verwendung als Reinigungsmittel
im Gegensatz zu handelsüblichen Reinigungsmitteln, insbesondere gegenüber herkömmlichen
Industriereinigungsmitteln, nicht aggressiv und gleichzeitig dennoch deutlich wirksamer
ist und daher überraschend schonend zu den behandelten Oberflächen ist und außerdem
eine außerordentliche hautschonende Wirkung aufweist.
[0012] Erfindungsgemäß verwendet wird dabei das Fruchtfleisch einer oder mehrerer Pflanzen
aus der Familie der Kürbisgewächse (
Cucurbitaceae). Dabei handelt es sich um die botanische Familie der Kürbisgewächse. Diese umfasst
neben der Gattung der Kürbisse (
Cucurbita) insbesondere auch kürbisartige Gewächse (
Curcurbitales), insbesondere Unterarten der Gartenkürbisse (
Curcubita pepo), wie insbesondere Zucchinis (
Cucurbita pepo subsp. pepo convar. giromontiina). Erfindungsgemäß bevorzugt sind die Früchte von Pflanzen aus der Gattung der
Cucurbita (Kürbisse) sowie der kürbisartigen Gewächse (
Curcurbitales), insbesondere der Unterarten der Gartenkürbisse (
Curcubita pepo), wie insbesondere Zucchinis (
Cucurbita pepo subsp. pepo convar. giromontiina).
[0013] Die Gattung der Kürbisse (
Cucurbita) umfasst insbesondere die 15 bekannten Arten:
- Cucurbita argyrosperma
- Cucurbita digitata-Komplex, mit den manchmal nur als Unterarten eingestuften
∘ Cucurbita digitata
∘ Cucurbita palmata
∘ Cucurbita cylindrata
∘ Cucurbita cordata
- Cucurbita ecuadorensis
- Feigenblatt-Kürbis (Cucurbita ficifolia)
- Cucurbita foetidissima
- Cucurbita lundelliana
- Riesen-Kürbis (Cucurbita maxima), einschließlich des Hokkaidokürbis
- Moschus-Kürbis (Cucurbita moschata)
- Cucurbita okeechobeensis
- Cucurbita pedatifolia
- Gartenkürbis (Cucurbita pepo L.): einschließlich des Steirischen Ölkürbis, Zucchini und Gem Squash
- Cucurbita radicans
[0014] Erfindungsgemäß sind alle Sorten der Zucchinis umfasst, wie z.B. grüne, gelbe, gestreifte
etc..
[0015] Besonders bevorzugt werden die Früchte von Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse
aus den Nutz- und Speisekürbissen sowie aus der Gruppe der Zucchinis ausgewählt, umfassend
Garten-, Riesen- und Moschus-Kürbis, sowie
Cucurbita argyrosperma und Feigenblatt-Kürbis und alle Sorten der Zucchinis, wobei die Gruppe der Garten-,
Riesen- und Moschus-Kürbisse und der Zucchinis besonders bevorzugt ist. Ganz besonders
bevorzugte Kürbissorten sind der Hokkaidokürbis, der Moschuskürbis, Birnen- oder Butternuß-Kürbis,
der Riesen-Kürbis sowie der sogenannte Halloween-Kürbis (Pumpkin). Weniger bevorzugt
sind Kürbisse, die nicht zu Speisezwecken verwendet werden, wie z.B. Zierkürbisse
und die auch als "Gourds" oder "Bottle gourd" bzw. "Flaschenkürbis" bezeichneten Sorten.
[0016] Ebenfalls bevorzugt werden die Früchte von Pflanzen aus der Gruppe der Zucchinis
ausgewählt, umfassend insbesondere die klassischen Sorten grüne, gelbe, hellgrüne
(türkische) und gestreifte Zucchinis.
[0017] In einer weiteren Ausführungsform ist es auch möglich, andere Pflanzenbestandteile
der erfindungsgemäßen Pflanzengattungen zur Herstellung der erfindungsgemäßen Reinigungs-
und Pflegemittel zu verwenden, wie z.B. Blüten, Samen, Stängel und/oder Blätter.
[0018] In einer weiteren Ausführungsform ist es auch möglich, getrocknete Pflanzenbestandteile
der erfindungsgemäßen Pflanzengattungen zur Herstellung der erfindungsgemäßen Reinigungs-
und Pflegemittel zu verwenden, wie z.B. getrocknete Stängel und/oder Blätter.
[0019] Die erfindungsgemäße Verwendung des Fruchtfleischs von Früchten der Pflanzen aus
der Familie der Kürbisgewächse
(Cucurbitaceae) und/oder eines Safts oder Extrakts davon betrifft insbesondere den Anwendungsbereich
als Reinigungsmittel zur Reinigung von Oberflächen und/oder Textilien von fetthaltigen
Verschmutzungen unter ggf. anschließender Pflege der gereinigten Oberflächen bzw.
Textilien.
[0020] Die erfindungsgemäße Verwendung eignet sich insbesondere zur Reinigung und Pflege
glatter Oberflächen, insbesondere zur Reinigung und/oder Pflege von Edelstahl-, Aluminium-,
Kupfer-, Glas-, Kunststoff-, Porzellan, Keramik-, Stein- und Steingut-, Marmor-, Granit-,
Beton-, Holz- und/oder Laminat-Oberflächen, sowie von beschichteten oder lackierten
Oberflächen. Besonders bevorzugt sind metallische Oberflächen wie insbesondere solche
aus Edelstahl, Aluminium, Kupfer, sowie ggf. Legierungen daraus, aber auch Kunststoff,
Porzellan, Keramik, Stein, Lack, Laminat, Holz, Glas oder polierter Beton, sowie Oberflächen
mit Antihaftbeschichtungen, zum Beispiel PTFE (Polytetrafluoroethylen, Handelsname
u.a. Teflon) oder keramische Antihaftbeschichtungen oder emaillierte Oberflächen.
Besonders bevorzugt ist außerdem die erfindungsgemäße Verwendung zur Reinigung und/oder
Pflege von polierten oder gebürsteten metallischen Oberflächen, wie z.B. polierten
Edelstahl-, Aluminium-, oder Kupfer-Oberflächen, sowie von Porzellan, Glas- und Kunststoff-Oberflächen,
einschließlich Kohlefaser-verstärktem Kunststoff, und Teflon- oder Keramik-beschichteten
oder emaillierten Oberflächen.
[0021] Im Sinne der vorliegenden Erfindung umfasst der Begriff "Stein" ein kompaktes Material
aus Mineral oder Gestein, und somit zum Beispiel auch Marmor oder Granit.
[0022] Als Kunststoff im Sinne der vorliegenden Erfindung gelten Materialien, die hauptsächlich
aus polymeren Makromolekülen bestehen. Beispiele dafür sind Polyethylen, Polypropylen,
Polyvinylchlorid, Polystyrol, Polyurethan, sowie Polyethylenterephthalat und andere
Polyester. Ebenfalls umfasst sind Kunststoff-Verbundmaterialien, die neben dem Kunststoff
noch eine weitere Komponente enthalten, zum Beispiel Kohlefaserverstärkte Kunststoffe
(z.B. im Automobilbereich).
[0023] Keramische Materialien sind üblicherweise Materialien aus anorganischen, feinkörnigen
Rohstoffen, die unter Wasserzugabe bei Raumtemperatur geformt und danach getrocknet
werden (sogenannte Grünkörper), um in einem anschließenden Brennprozess oberhalb 700
°C zu harten, dauerhaften Gegenständen gebrannt zu werden. Als Rohstoffe dienen üblicherweise
eine Vielzahl von Mineralien, vor allem Silikate, Metalloxide, Nitride, Carbide und
Silicide. Umfasst sind außerdem keramische Verbundwerkstoffe, wie zum Beispiel faserverstärkte
Keramik. Keramische Oberflächen im Sinne der vorliegenden Erfindung umfassen z.B.
die Oberflächen von Geschirr, Armaturen, Fliesen, Ofenkacheln, Waschbecken, Keramikbestecke,
etc.
[0024] Im Sinne der vorliegenden Erfindung umfasst der Begriff "Emaillierte Oberflächen"
Glas- oder Metall-Oberflächen die mit Emaille beschichtet werden. Emaille ist wie
bekannt eine Masse anorganischer Zusammensetzung in meist glasig erstarrter Form,
meist aus Silikaten und Oxiden bestehend, die durch Schmelzen oder Fritten, einem
kurz vor der Vollendung abgebrochenen Schmelzvorgang, hergestellt wird.
[0025] Metallische Oberflächen umfassen Oberflächen aus Metallen, Metalllegierungen, sowie
intermetallischen Verbindungen. Insbesondere umfasst sind Oberflächen aus Edelstahl,
Aluminium, Kupfer, sowie ggf. deren Legierungen. Die Oberflächen können lackiert,
unlackiert, passiviert oder unpassiviert sein. Erfindungsgemäß besonders bevorzugt
ist die Anwendung auf metallischen Oberflächen, vor allem Edelstahl, Aluminium und
Kupfer, sowie auf Antihaftbeschichtungen.
[0026] Insbesondere umfasst sind alle herkömmlichen Oberflächenmaterialien, die in herkömmlicher
Weise in den erfindungsgemäß bevorzugten Anwendungsbereichen des Haushalts- und Küchenbereichs
eingesetzt und verbaut werden.
[0027] Die erfindungsgemäße Verwendung richtet sich insbesondere auf die Reinigung und/oder
Pflege von Oberflächen, Arbeitsflächen und Arbeitsmaterialien / Arbeitsutensilien
im Haushalts- und Küchenbereich. Davon umfasst sind insbesondere Küchenoberflächen
im privaten, gewerblichen und industriellen Bereich. Aufgrund der ausgezeichneten
Reinigungswirkung gegenüber fetthaltigen Verschmutzungen sowie hartnäckigen Verkrustungen
und eingebrannten Lebensmittelrückständen umfasst die erfindungsgemäße Verwendung
prinzipiell die erfindungsgemäße Reinigung und/oder Pflege von Oberflächen überall
dort wo fetthaltige Verschmutzungen auftreten.
[0028] Beispiele umfassen die Verwendung in Haushaltsküchen, Großküchen, Restaurants, Schnellrestaurants,
Imbissstuben, Mensen und Kantinen. Insbesondere umfasst ist die Reinigung und/oder
Pflege von Küchenarbeitsflächen, Wandbeschichtungen, Trennvorrichtungen, Böden etc.,
sowie Koch-, Grill-, Frittier- und Backgeräte, Dunstabzugshauben, Küchenwaschbecken,
sowie Küchenarbeitsutensilien, umfassend Koch-, Grill-, Frittier- und Backgeschirr
und -zubehör sowie Serviergeschirr und alle Arten von Bestecken etc.
[0029] Die vorliegende Erfindung umfasst des Weiteren auch die erfindungsgemäße Verwendung
zur Reinigung und Pflege von Küchenarbeitsutensilien, wie z.B. die oben genannten,
durch Anwendung in Spülmaschinen. Hierbei wird der erfindungsgemäße Pflanzenextrakt
etc. zum Spülwasser hinzugefügt und/oder anstelle eines herkömmlichen Spülmaschinenreinigers
eingesetzt.
[0030] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst somit auch die erfindungsgemäße
Verwendung im industriellen Fertigungsbereich (z.B. in der Großindustriellen Lebensmittelfertigung)
oder im Automobilbereich, insbesondere zur Reinigung und/oder Pflege von Oberflächen
gegenüber dort auftretenden fett- und ölhaltigen Verschmutzungen, zum Beispiel bei
der Reinigung von fetthaltigen Abriebsverschmutzungen z.B. auf Felgen oder industriellen
Fertigungsmaschinen.
[0031] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst die erfindungsgemäße Verwendung
zur Reinigung von Textilien wie z.B. die unten genannten, durch Anwendung in Waschmaschinen.
Der Begriff "Textilien" umfasst die durch bekannte Verfahren aus textilen Rohstoffe
(Naturfasern, Chemiefasern) und nichttextilen Rohstoffen hergestellten textilen Gebilde
wie z. B. Garne, Zwirne, Seile, Gewebe, Gewirke, Gestricke, Geflechte, Nähgewirke,
Vliesstoffe und Filze etc.. Die erfindungsgemäße Verwendung zur Reinigung von Textilien
umfasst insbesondere die Reinigung von Textilien, die ausgewählt sind aus der Gruppe
umfassend Arbeits- und Küchenbekleidung, wie Hemden, T-Shirts, Polohemden, Pullover,
(Koch- oder Arbeits-)Schürzen und (Koch- oder Arbeits-)Jacken, Kittel, Hosen und Röcke,
und Overalls; Kopfbedeckungen wie Kappen, Hauben, Hüte etc.; Haushalts- und Küchentextilien
oder sonstige Textilien zur Reinigung von Arbeitsbereichen wie Handtücher, Decken,
und Reinigungslappen; sowie jegliche textile Schutzbekleidung im industriellen Fertigungsbereich
oder im Automobilbereich.
[0032] Die erfindungsgemäße Verwendung richtet sich insbesondere auf die Reinigung und Entfernung
fetthaltiger Verschmutzungen. Dabei umfasst der Begriff "fetthaltige Verschmutzung"
im Zusammenhang mit dieser Erfindung jegliche Verschmutzung oder Verunreinigung durch
lipophile (wasserunlösliche oder schwer Wasser-lösliche) Substanzen, insbesondere
durch Fette, Öle oder Wachse sowie Verschmutzungen, die solche Fett-, Öl- oder Wachsbestandteile
enthalten. Dabei sind jegliche Grade der Verschmutzung umfasst, von einem dünnen Verschmutzungsfilm
oder vereinzelten Schmutzsprenkeln bis hin zu hartnäckigen und groben Verkrustungen
und eingebrannten oder eingebackenen Lebensmittelrückständen. Umfasst sind insbesondere
fetthaltige Verschmutzungen und Verkrustungen von Frittier-, Brat- und anderen Fetten,
die im Küchenbereich anfallen, aber auch fetthaltige Verschmutzungen im industriellen
Fertigungsbereich oder Automobilbereich, die z.B. durch Kraftstoffe, Motor- und Schmieröle,
fetthaltige Dicht- und Schmiermittel, oder wasserunlösliche Schmutzablagerungen wie
z.B. Bremsstaub im Automobilbereich oder andere fetthaltige Abrieb-Verschmutzungen,
die im maschinellen Fertigungsbereich anfallen können (z.B. in der Großindustriellen
Lebensmittelfertigung) etc.
[0033] Neben der überraschend herausragenden Reinigungswirkung des erfindungsgemäßen Fruchtfleischs
von Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (
Cucurbitaceae) haben die Erfinder der vorliegenden Erfindung außerdem überraschend gefunden, dass
dies (sowie auch Säfte oder Extrakte davon) außerdem eine überraschende Schutz- und
Pflegewirkung gegenüber den behandelten (gereinigten) Oberflächen entfalten. Die Schutz-
und Pflegewirkung im Sinne dieser Erfindung umfasst außerdem eine gewisse Art Versiegelung
der Oberfläche. Es wurde insbesondere gefunden, dass durch die erfindungsgemäße Verwendung
die behandelte(n) Oberfläche(n) eine deutlich verringerte Neigung zu neuer Verschmutzung
aufweisen und durch die erfindungsgemäße Verwendung somit bis zu einem gewissen Grad
gegen eine Neuverschmutzung geschützt werden können bzw. diese - gegenüber unbehandelten
Oberflächen - deutlich hinausgezögert werden kann. Der Schutz vor neuer Verschmutzung
im Sinne dieser Erfindung ist gekennzeichnet durch ein, gegenüber der unbehandelten
Oberfläche verlängertes Fernbleiben von oben genannten Verschmutzungen auf den entsprechenden
Oberflächen.
[0034] Des Weiteren wurde überraschend gefunden, dass die behandelten Oberflächen durch
die erfindungsgemäße Verwendung veredelt werden können. Dabei umfasst eine OberflächenVeredelung
im Sinne dieser Erfindung z.B. die Ausbildung eines stärkeren Glanzes und einer erhöhten
optischen Homogenität der behandelten Oberflächen gegenüber dem unbehandelten Zustand,
welcher insbesondere, aber nicht ausschließlich, bei metallischen Oberflächen wie
Edelstahl oder Aluminium erzielt werden kann.
[0035] Die herausragende Reinigungswirkung wurde außerdem überraschend auch bei der erfindungsgemäßen
Verwendung zur Reinigung von Textilien gefunden. So fanden die Erfinder, dass durch
die erfindungsgemäße Verwendung fetthaltige Verschmutzungen, z.B. Fettflecken, in
Textilien wie Arbeitskleidung oder Haushaltstextilien bereits durch einfaches Waschen
in einer herkömmlichen Waschmaschine entfernt werden konnten, ohne die Notwendigkeit
der Zugabe zusätzlicher stark wirksamer fettlösender Spezialreiniger, womit die erfindungsgemäß
eingesetzten Fruchtbestandteile in ihrer Reinigungswirkung über die Leistung handelsüblicher
Waschmittel und Spezial-Fleckentferner weit hinaus geht.
[0036] Überraschend war außerdem die herausragende Reinigungswirkung auch bei der erfindungsgemäßen
Verwendung zur Reinigung von Küchenarbeitsutensilien durch einfaches Waschen in einer
herkömmlichen Spülmaschine , ohne die Notwendigkeit der Zugabe zusätzlicher stark
wirksamer fettlösender Spezialreiniger oder herkömmlicher Spülmaschinenreiniger, womit
die erfindungsgemäß eingesetzten Fruchtbestandteile in ihrer Reinigungswirkung über
die Leistung handelsüblicher Spülmaschinenreiniger weit hinaus geht und zusätzlich
die hierin beschriebenen Pflegewirkung aufweist und den gereinigten Arbeitsutensilien
einen überraschenden Glanz verleiht.
[0037] Erfindungsgemäß ist die Verwendung des Fruchtfleischs einer oder mehrerer Pflanzen
aus der Familie der Kürbisgewächse (
Cucurbitaceae) in Form eines Breis oder einer Pulpe bevorzugt. Dabei bezeichnet ein Brei oder eine
Pulpe eine Mischung des stark verkleinerten Fruchtfleischs. Zur Herstellung des Breis
oder einer Pulpe kann ein Lösungsmittel, wie insbesondere Wasser zugesetzt werden
unter Ausbildung eines Breis oder einer stückigen Aufschlämmung oder Pulpe.
[0038] Im Sinne der vorliegenden Erfindung umfasst der Begriff "Fruchtfleisch" einer oder
mehrerer Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (
Cucurbitaceae) das Fruchtfleisch mit oder ohne Schale, jeweils mit oder ohne Samen. Dies bedeutet,
dass ein erfindungsgemäß verwendeter Brei, eine Pulpe, ein Saft oder Extrakt oder
Sud aus dem reinen Fruchtfleisch, sowie aus dem Fruchtfleisch mit Schale, sowie jeweils
mit oder ohne Samen und dem die Samen einschließenden Fruchtgewebe hergestellt werden
kann.
[0039] Außerdem ist die erfindungsgemäße Verwendung möglich, worin ein Saft oder Extrakt
oder Sud aus den ganzen Früchten oder aus dem Fruchtfleisch (mit oder ohne Schale,
jeweils mit oder ohne Samen) einer oder mehrerer Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse
(
Cucurbitaceae) hergestellt und entsprechend verwendet wird.
[0040] Grundsätzlich ist die erfindungsgemäße Verwendung auch möglich, indem das Fruchtfleisch
(mit oder ohne Schale, jeweils mit oder ohne Samen) einer oder mehrerer Pflanzen aus
der Familie der Kürbisgewächse (
Cucurbitaceae) in fester, stückiger Form verwendet wird. Dabei kann dann ein Stück der Frucht zum
Ab- oder Einreiben der zu behandelnden Oberfläche(n) verwendet werden.
[0041] Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem ein Reinigungs- und/oder Pflegemittel,
welches zu einem überwiegenden Anteil aus dem Fruchtfleisch (mit oder ohne Schale,
jeweils mit oder ohne Samen) oder einem Sud, Saft oder Extrakt einer oder mehrerer
Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (
Cucurbitaceae) besteht. Dabei besteht das erfindungsgemäße Reinigungs- und/oder Pflegemittel insbesondere
zu einem mengenmäßig überwiegenden Anteil aus dem Fruchtfleisch Sud, Saft oder Extrakt
der Kürbisgewächse wie hierin definiert. Insbesondere besteht das erfindungsgemäße
Reinigungs- und/oder Pflegemittel zu einem Anteil > 50 Gew.-%, ≥ 55 Gew.-%, ≥ 60 Gew.-%,
≥ 65 Gew.-%, ≥ 70 Gew.-%, ≥ 75 Gew.-%, ≥ 80 Gew.-%, ≥ 85 Gew.-%, ≥ 90 Gew.-%, ≥ 95
Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Reinigungs- und/oder Pflegemittels aus dem
Fruchtfleisch Sud, Saft oder Extrakt der Kürbisgewächse wie hierin definiert.
[0042] In einem solchen erfindungsgemäßen Reinigungs- und/oder Pflegemittel kann das Fruchtfleisch
(wie vorstehend definiert) einer oder mehrerer Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse
(
Cucurbitaceae) in Form eines Breis, einer Pulpe, eines Suds, Safts oder Extrakts davon oder in
fester, stückiger Form, oder in Mischungen davon, vorliegen.
[0043] Die erfindungsgemäße Reinigungsmittel wird dabei bevorzugt aus dem Fruchtfleisch
(wie vorstehend definiert) der Früchte einer oder mehrerer der Pflanzen der Familie
der Kürbisgewächse (
Cucurbitaceae), wie vorstehend definiert, hergestellt.
[0044] Für die Herstellung des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels kann, wie z.B. in allen
nachfolgenden Verfahren, das Fruchtfleisch (wie vorstehend definiert) roh oder erhitzt
(gegart oder gekocht) verwendet werden.
[0045] Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel kann zusätzlich einen oder mehrere Zusatz-
und/oder Hilfsstoffe enthalten. Dabei werden die Zusatz- und/oder Hilfsstoffe bevorzugt
ausgewählt aus der Gruppe üblicher Zusatz- und Hilfsstoffe für Reinigungs- und Pflegemittel,
insbesondere für solche zur Verwendung in Lebensmittel verarbeitenden Bereichen. Beispiele
umfassen Lösungsmittel, oberflächenaktive Substanzen, Emulgatoren, Komplexbildner,
Bleichmittel, optische Aufheller, Enzyme Schaumregulatoren, pH-Regulatoren, Säuren
oder Basen, Antioxidationsmittel, Konservierungsstoffe, antibakterielle Substanzen,
Abrasivstoffe (Scheuermittel), Füllstoffe, Verdickungsmittel, Stellmittel, Duftstoffe
und Farbstoffe etc.. Bevorzugt werden solche Zusatz- und Hilfsstoffe zugesetzt, die
gemäß Bedarfsgegenständeverordnung und gemäß Wasch- und Reinigungsmittelgesetz zum
Einsatz im Zusammenhang mit Lebensmittelbedarfsgegenständen und/oder in in Lebensmittel
verarbeitenden Bereichen zugelassen sind.
[0046] Beispiele für Antioxidationsmittel umfassen Vitamine, wie Vitamin C und Vitamin E,
Milchsäure und deren Salze, aber auch verschiedene Sulfite, Tocopherole, Gallate,
Citrate und Diphosphate. Bevorzugt sind dabei solche Antioxidationsmittel, die aus
nachwachsenden Rohstoffen gewonnen werden können und dabei haut- und umweltschonend
sind. Diese umfassen Vitamine, Milchsäure, Zitronensäure und deren Salze.
[0047] Beispiele für Konservierungsstoffe umfassen vor allem lebensmittelgeeignete Konservierungsstoffe,
sowie solche die besonders haut- und umweltschonend sind, z.B. Sorbinsäure und ihre
Salze, Benzoesäure und ihre Salze, Schweflige Säure und ihre Salze, Nitrite, Nitrate,
Essigsäure und ihre Salze, Milchsäure und Apfelsäure.
[0048] Beispiele für Farbstoffe umfassen vor allem lebensmittelgeeignete Farbstoffe, sowie
solche die haut- und umweltschonend sind, z.B. Curcumin (orangegelb), Karmin (rot),
Chlorophylle (grün), Pflanzenkohle (schwarz), Carotine (orangegelb), Capsanthin (orangerot),
Lycopin (rot), Betanin (rot), Anthocyane (rot, blau, braun), und Calciumcarbonat (weiß).
[0049] Beispiele für Füllstoffe umfassen insbesondere Pflanzenfasern, Textilfasern, Silikate,
Carbonate und Sulfate.
[0050] Beispiele für Duftstoffe umfassen gängige Duftstoff-Zusätze für Reinigungsmittel.
Bevorzugt sind dabei nicht-allergene Duftstoffe, sowie solche die aus nachwachsenden
Rohstoffen gewonnen werden können und dabei haut- und umweltschonend sind.
[0051] Beispiele für pH-Regulatoren umfassen organische oder anorganische Säure/Base-Puffer,
wie zum Beispiel ein Essigsäure/Acetat-Puffer. Besonders bevorzugt sind dabei pH-Regulatoren,
die den pH-Wert des Reinigungsmittels im hautneutralen Bereich halten, wie zum Beispiel
ein Zitronensäure/Citratpuffer.
[0052] Verdickungsmittel, oder auch Bindemittel, umfassen Stoffe, die die Viskosität einer
wässrigen Lösung erhöhen. Beispiele umfassen insbesondere pflanzliche Verdickungsmittel
auf Basis natürlicher Polymere, insbesondere solche aus der Gruppe der Polysaccharide.
Geeignete polysaccharide umfassen z.B. Homoglykane oder Heteroglykane, wie zum Beispiel
Alginsäure und ihre Salze (Alginate), besonders Natrium- oder Kaliumalginat, Carrageen,
Pektine, Pullulan, Tragant, Guarkernmehl, Guar-Gummi, Gellan, Johannisbrotkernmehl,
Tarakernmehl, Agar-Agar, Gummi-Arabicum, Xanthan, Pullulan, natürliche und modifizierte
Stärken, Dextrane, Dextrin, Maltodextrine, Chitosan, Glucane, wie β-1,3-Glucan, β-1,4-Glucan,
Cellulose, Mucopolysaccharide, wie Hyaluronsäure etc., aber auch synthetische und/oder
modifizierte natürliche Polymere wie z.B. Celluloseether, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon,
synthetische Cellulosederivate, wie Methylcellulose, Carboxycellulose, Carboxymethylcellulose,
Celluloseester, Cellulosesether wie Hydroxypropylcellulose, Polyacrylsäure, Polymethacrylsäure,
Poly(methylmethacrylat) (PMMA), Polymethacrylat (PMA), Polyethylenglykole etc.
[0053] Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel kann zusätzlich einen oder mehrere kosmetisch
wirksame Stoffe enthalten, um den Anwender bei Hautkontakt mit dem erfindungsgemäßen
Reinigungsmittel gegenüber der Reinigungswirkung und den damit verbundenen Folgen
(z.B. Entfettung) zu schützen bzw. um eine zusätzliche Pflege- oder Schutzwirkung
der Haut des Anwenders beim Verwenden des Reinigungsmittels zu erzielen. Aufgrund
der besonders hautschonenden Wirkung des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels ist der
Zusatz solcher kosmetisch wirksamen Stoffe, insbesondere solcher mit Schutzwirkung,
jedoch nicht unbedingt erforderlich. Bevorzugt werden kosmetisch wirksame Stoffe ausgewählt
aus der Gruppe umfassend rückfettende Substanzen, feuchtigkeitsregulierende Substanzen
und hautpflegende Substanzen. Bevorzugt werden solche kosmetisch wirksamen Stoffe
zugesetzt, die laut Kosmetik-Verordnung zugelassen sind.
[0054] Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel eignet sich insbesondere zur Verwendung wie
vorstehend beschrieben.
[0055] Die für die erfindungsgemäß Verwendung oder in dem Reinigungs- und/oder Pflegemittel
eingesetzten Stücke des Fruchtfleischs der Früchte einer oder mehrerer Pflanzen aus
der Familie der Kürbisgewächse
(Cucurbitaceae) können erhalten werden, indem eine oder mehrere der oben genannten Früchte mit Hilfe
eines Messers oder anderen Schneidewerkzeugen zerkleinert werden. Diese Stücke können
entweder direkt zur Reinigung von Oberflächen eingesetzt werden oder weiter verarbeitet
werden.
[0056] Ein Brei oder eine Pulpe kann erhalten werden, indem das Fruchtfleisch der Früchte
einer oder mehrerer Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse
(Cucurbitaceae) oder die daraus hergestellten Stücke zerkleinert, z.B. geraspelt, gehackt, gehäckselt,
gestampft oder auf eine andere Art und Weise weiter zerkleinert werden. Die zerkleinerten
Stücke können mit einem geeigneten Lösungsmittel, bevorzugt mit Wasser, versetzt oder
aufgeschlämmt werden. Bevorzugt ist ein polares und/oder hydrophiles Lösungsmittel,
insbesondere wässriges Lösungsmittel. Polare, hydrophile Lösungsmittel umfassen z.B.
Wasser, Alkohole (z.B. Methanol, Ethanol), Carbonsäuren (z.B. Ameisensäure, Essigsäure),
anorganische Säuren (z.B. Salzsäure, Phosphorsäure) Amine, Amide, sowie Mischungen
davon.
[0057] Ganz besonders bevorzugt ist die Verwendung von Wasser oder Ethanol und Mischungen
davon als Lösungsmittel, am meisten bevorzugt ist die Verwendung von Wasser als Lösungsmittel.
[0058] Zur Herstellung eines Safts aus dem Fruchtfleisch der Früchte einer oder mehrerer
Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse
(Cucurbitaceae) kann das ggf. vorzerkleinere Fruchtfleisch (wie vorstehend definiert), z.B. in Form
von Stücken, eines Breis, oder einer Pulpe, mit Hilfe einer geeigneten Presse, z.B.
einer Saftpresse, einem Entsafter oder einer ähnlichen Vorrichtung ausgepresst werden,
um einen Saft herzustellen. Zur Herstellung eines Safts können herkömmliche Verfahren
angewendet werden.
[0059] Zur Herstellung eines Extrakts aus dem Fruchtfleisch der Früchte und/oder aus anderen
Pflanzenteilen einer oder mehrerer Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse
(Cucurbitaceae) können die ganzen Früchte oder das vorzerkleinerte Fruchtfleisch und/oder die anderen
Pflanzenteile (wie vorstehend definiert), z.B. in Form von Stücken, eines Breis, oder
einer Pulpe oder ein daraus hergestellter Saft mit Hilfe eines Lösungsmittels extrahiert
werden. Grundsätzlich können dazu herkömmliche Extraktionsverfahren verwendet werden.
Zur Herstellung eines Extrakts im Sinne der vorliegenden Erfindung ist es z.B. auch
vorgesehen, die gewählte Form des Fruchtfleisches und/oder der anderen Pflanzenteile
in einen Behälter (z.B. in einen Topf oder Kessel) mit dem Lösungsmittel (bevorzugt
Wasser) zu geben. Im Falle der Extraktion von Stücken, Brei oder Pulpe ist das bevorzugte
Lösungsmittel Wasser und die Extraktion erfolgt bevorzugt durch Erhitzen der Fruchtteile
und/oder der anderen Pflanzenteile in dem Lösungsmittel. Die festen Bestandteile werden
anschließend bevorzugt durch Filtration entfernt und so der Extrakt (in Form eines
Filtrats) erhalten. Im Falle der Extraktion des Saftes kann ein geeignetes organisches
Lösungsmittel verwendet werden, dass beispielsweise mit dem Saft gemischt und dann
beispielsweise in einem Scheidetrichter wieder abgetrennt wird. Geeignete Verfahren
sind dem Fachmann bekannt.
[0060] Ein Sud kann erhalten werden, indem ganze Früchte oder große Fruchtstücke und/oder
andere Pflanzenteile durch Erhitzen (Kochen) in einer Kochflüssigkeit (bevorzugt Wasser)
extrahiert werden. Die resultierende Kochflüssigkeit (
per se, d.h. ohne Fruchtfleischteile oder andere feste Bestandteile) wird hierin auch als
Sud bezeichnet. Der Vorteil eines solchen Suds besteht darin, dass feste Bestandteile
in der Reinigungslösung (dem Sud) vermieden werden, welche gegebenenfalls Filter oder
Abläufe / Abflüsse verstopfen können und dass ein zusätzlicher Filtrationsschritt
zur Herstellung des Suds nicht unbedingt erforderlich ist. Zur Herstellung eines solchen
Suds werden ganze Früchte oder Fruchtfleisch oder andere Pflanzenteile der erfindungsgemäßen
Pflanzengattungen verwendet, insbesondere solche, die aus der Gruppe der Zucchinis
ausgewählt werden.
[0061] Besonders bevorzugt ist ein Verfahren, bei dem das Fruchtfleisch (wie vorstehend
definiert) zunächst zerkleinert und die Stücke dann in Wasser gekocht werden. Danach
wird das Gemisch etwas ziehen gelassen, die festen Bestandteile werden abfiltriert
und das Filtrat weiter verwendet. Die so erhaltene Lösung kann je nach Bedarf entfärbt
und/oder desodoriert werden.
[0062] In den so erhaltenen Brei, die Pulpe, den Saft, Sud oder Extrakt des Fruchtfleischs
(wie vorstehend definiert) können anschließend, falls gewünscht, weitere Hilfs- oder
Zusatzstoffe oder kosmetische wirksame Substanzen (jeweils wie oben definiert) eingemischt
werden.
[0063] Durch die bei der Verwendung der Reinigungsmittel voraussichtlich auftretenden Hautkontakte
der Anwender, ist es besonders bevorzugt, Hilfs- oder Zusatzstoffe zu verwenden, die
physiologisch unbedenklich sind. Besonders bevorzugt sind auch hautverträgliche oder
sogar hautpflegende (rückfettende), nachhaltige Zusatzstoffe. Bevorzugt werden übliche
und für die entsprechende Anwendung zugelassene Hilfs- und Zusatzstoffe eingesetzt.
[0064] In gleicher Weise können auch andere Pflanzenteile wie Blüten, Samen, Blätter oder
Stängel der erfindungsgemäßen Pflanzengattung zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Reinigungs- und Pflegemittel eingesetzt werden.
[0065] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist außerdem ein Verfahren zur Herstellung
des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels, umfassend die Schritte
a) Bereitstellen der Pflanzenteile;
b1) Zerkleinern der Pflanzenteile (wie vorstehend definiert mit oder ohne Schale,
jeweils mit oder ohne Samen) in Form von Stücken,
gegebenenfalls weiteres Zerkleinern, Schnetzeln oder Reiben der Pflanzenteile (wie
vorstehend definiert) und
Zugabe eines Lösungsmittels, bevorzugt Wasser, zur Herstellung eines Breis oder einer
Pulpe; oder
b2) Durchführung der Schritte gemäß b1) und anschließende Extraktion der zerkleinerten
Pflanzenteile mit einem Lösungsmittel, bevorzugt Wasser, zur Herstellung eines Extrakts
daraus; oder
b3) Durchführung der Schritte gemäß b1) und anschließendes Auspressen der zerkleinerten
Pflanzenteile zur Herstellung eines Safts daraus; oder
b4) gegebenenfalls Zerkleinern der Pflanzenteile (wie vorstehend definiert mit oder
ohne Schale, jeweils mit oder ohne Samen) in Form von Stücken, Erhitzen (Kochen) der
Pflanzenteile in einer Kochflüssigkeit, bevorzugt Wasser, gegebenenfalls Filtration
der resultierenden Kochflüssigkeit zur Herstellung eines Suds daraus; sowie
c) gegebenenfalls Zugabe eines oder mehrerer Zusatz- und/oder Hilfsstoffe und/oder
eines oder mehrerer kosmetisch aktiver Stoffe zu dem Brei, der Pulpe, dem Extrakt,
dem Saft und/oder Sud aus einem der Schritte b1), b2), b3) und b4) oder zu einer Mischung
davon.
[0066] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zur Herstellung des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels, umfassend die Schritte
a) Bereitstellen der Früchte (oder anderen Pflanzenteile wie vorstehend definiert);
b1) Zerkleinern der Früchte zum Erhalt von Fruchtfleisch (wie vorstehend definiert
mit oder ohne Schale, jeweils mit oder ohne Samen) in Form von Stücken, gegebenenfalls
weiteres Zerkleinern, Schnetzeln oder Reiben des Fruchtfleischs (wie vorstehend definiert)
und
Zugabe eines Lösungsmittels, bevorzugt Wasser, zur Herstellung eines Breis oder einer
Pulpe; oder
b2) Durchführung der Schritte gemäß b1) und anschließende Extraktion des zerkleinerten
Fruchtfleischs mit einem Lösungsmittel, bevorzugt Wasser, zur Herstellung eines Extrakts
daraus; oder
b3) Durchführung der Schritte gemäß b1) und anschließendes Auspressen des zerkleinerten
Fruchtfleischs zur Herstellung eines Safts daraus; oder
b4) gegebenenfalls Zerkleinern der Früchte zum Erhalt von Fruchtfleisch (wie vorstehend
definiert mit oder ohne Schale, jeweils mit oder ohne Samen) in Form von Stücken,
Erhitzen (Kochen) der Früchte oder Fruchtstücke in einer Kochflüssigkeit, bevorzugt
Wasser, gegebenenfalls Filtration der resultierenden Kochflüssigkeit zur Herstellung
eines Suds daraus; sowie
c) gegebenenfalls Zugabe eines oder mehrerer Zusatz- und/oder Hilfsstoffe und/oder
eines oder mehrerer kosmetisch aktiver Stoffe zu dem Brei, der Pulpe, dem Extrakt,
dem Saft und/oder Sud aus einem der Schritte b1), b2), b3) und b4) oder zu einer Mischung
davon.
[0067] Bezüglich der Verfahrensschritte b1), b2), b3) und b4) kann auf die vorstehenden
Ausführungen zum Erhalt der Fruchtfleischstücke, eines Breis, einer Pulpe, einem Saft,
Sud oder Extrakt verwiesen werden.
BESCHREIBUNG DER ABBILDUNGEN
[0068]
- Abb. 1
- Grillfilter vor der erfindungsgemäßen Reinigung
- Abb. 2
- Grillfilter vor der erfindungsgemäßen Reinigung (Detailaufnahme)
- Abb. 3
- Grillfilter nach der erfindungsgemäßen Reinigung
- Abb. 4
- Grillplatte vor der erfindungsgemäßen Reinigung
- Abb. 5
- Grillplatte nach der erfindungsgemäßen Reinigung
- Abb. 6
- Backofeninnenraum vor der erfindungsgemäßen Reinigung
- Abb. 7
- Backofeninnenraum nach der erfindungsgemäßen Reinigung
- Abb. 8
- Fritteusen-Heizspiralen vor der erfindungsgemäßen Reinigung
- Abb. 9
- Fritteusen-Heizspiralen nach der erfindungsgemäßen Reinigung
[0069] Im Folgenden wird die Erfindung an Hand von Beispielen näher erläutert. Für den Fachmann
ist ersichtlich, dass diese Beispiele nur exemplarisch sind und den Gegenstand der
Erfindung nicht beschränken.
BEISPIELE
A) Herstellungsbeispiele
1. Herstellung eines Extrakts (Filtrats)
[0070] Um einen Extrakt oder ein Filtrat herzustellen, wurde ein Speisekürbis (z.B. ein
Avalon oder ein Hokkaidokürbis) oder Zucchini zerkleinert und mit Wasser gekocht (Kochzeit:
ca. 15 bis 20 Minuten). Der entstandene Brei wurde filtriert und das Filtrat bzw.
ein Extrakt erhalten.
2. Herstellung eines Breis oder einer Pulpe
[0071] Um einen Brei oder eine Pulpe zu erhalten, wurde ein Speisekürbis (z.B. ein Avalon
oder ein Hokkaidokürbis) oder Zucchini geraspelt und mit Wasser (Raumtemperatur) aufgeschlämmt.
Die so erhaltene Pulpe wurde roh weiter verwendet. Zum Erhalt eines Breis wurde die
Pulpe wie in Herstellbeispiel 1 beschrieben gekocht oder die gekochten Fruchtteile
aus Herstellbeispiel 3 wurden zerdrückt (püriert) und durch Zugabe von Wasser die
gewünschte Konsistenz eingestellt.
3. Herstellung eines Suds
[0072] Um einen Sud zu erhalten, wurden ganze Früchte oder große Fruchtstücke von Zucchinis
mit Wasser gekocht (Kochzeit: ca. 15 bis 20 Minuten). Anschließend wurden die Fruchtfleischteile
entfernt und die so resultierende Kochflüssigkeit (
per se, d.h. ohne Fruchtstücke) weiter verwendet. Kleinere Partikel in der Kochflüssigkeit
können bei Bedarf durch Filtration entfernt werden.
[0073] Zur Herstellung eines Extrakts, eines Suds, eines Breis oder einer Pulpe können gleichermaßen
auch andere Pflanzenteile einer oder mehrerer Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse
(Cucurbitaceae) verwendet werden, wie z.B. Blätter und/oder Stängel.
B) Anwendungsbeispiele
[0074] Reinigung von stark verschmutzten fettigen Oberflächen in der Küche / Gastronomie,
wie Fritteusen (Innenleben), Heizspiralen, Behältern, Grillstäben, Backofen etc.
Beispiel 1 Reinigung eines stark fettverschmutzten Grillfilters
[0075] Ein Hokkaido-Kürbis wurde in Stücke geschnitten und mit Schale in Wasser weich gekocht,
anschließend püriert und mit Wasser verdünnt. Der so erhaltene Kürbisbrei wurde auf
die fettverschmutzten Grillfilter aufgetragen. Nach kurzer Einwirkzeit konnten die
Fettverschmutzungen mit einer Bürste unter leichtem Schrubben leicht entfernt werden.
[0076] Der so gereinigte Grillfilter wies außerdem einen besonderen Glanz auf.
[0077] Das Ergebnis zeigen die Abbildungen 1, 2 und 3.
Beispiel 2 Reinigung einer stark fettverschmutzten Grillplatte
[0078] Zucchinis wurden in Stücke geschnitten und mit Schale in Wasser weich gekocht, anschließend
püriert und mit Wasser verdünnt. Der so erhaltene Zucchinibrei wurde auf die fettverschmutzten
Grillplatten aufgesprüht. Nach kurzer Einwirkzeit konnten die Fettverschmutzungen
mit einem Lappen ohne großen Kraftaufwand abgewischt werden.
[0079] Die so gereinigte Grillplatte wies außerdem einen besonderen Glanz auf.
[0080] Das Ergebnis zeigen die Abbildungen 4 und 5.
Beispiel 3 Reinigung eines stark fettverschmutzten und verkrusteten Backofens
[0081] Zucchinis wurden in Stücke geschnitten und mit Schale in Wasser weich gekocht, anschließend
püriert und mit Wasser verdünnt. Der so erhaltene Zucchinibrei wurde auf die fettverschmutzten
und stark verkrusteten Seitenwände im Garinnenraum eines herkömmlichen Backofens aufgesprüht.
Nach ca. 10 bis 15 Minuten Einwirkzeit konnte der Großteil der Fettverschmutzungen
mit einem Schwamm ohne großen Kraftaufwand abgewischt werden.
[0082] Der so gereinigte Backofeninnenraum wies außerdem einen merklichen Glanz auf.
[0083] Das Ergebnis zeigen die Abbildungen 6 und 7.
Beispiel 4 Reinigung stark fettverschmutzter und verkrusteter Heizspiralen einer Fritteuse
[0084] Zucchinis wurden in Stücke geschnitten und zusammen mit Wasser in die Fritteusenbehälter
gegeben. Die Heizspiralen der Fritteuse wurden in das Wasser, enthaltend die Zucchinistücke,
eingetaucht und für ca. 20 Minuten erhitzt. Anschließend wurden die Heizspiralen in
der Kochflüssigkeit (Sud) über Nacht eingetaucht stehen gelassen. Am nächsten Tag
konnten die Verkrustungen von den Heizspiralen mit einem herkömmlichen Spachtel mit
mässigem Kraftaufwand abgekratzt werden.
[0085] Die so gereinigten Heizspiralen der Fritteuse wiesen einen merklichen Glanz auf,
der auch nach anschließender Benutzung der gereinigten Fritteusen über einen längeren
Zeitraum erhalten blieb.
[0086] Das Ergebnis zeigen die Abbildungen 8 und 9.
Beispiel 5 Reinigung fettverschmutzter Küchenutensilien in einer herkömmlichen Haushaltsspülmaschine
und in einer Industrie-Spülmaschine
[0087] Fettverschmutzte Küchenutensilien wie Bestecke, Teller etc. wurden in üblicher Art
und Weise in eine Haushaltsspülmaschine und in eine Industrie-Spülmaschine eingeräumt.
Anstelle des herkömmlichen Haushalts- oder Industrie-Spülmaschinenmittels wurden 2
EL eines Zucchini-Breis gemäß Herstellbeispiel 2 in den jeweils dafür vorgesehenen
Spülmaschinenmittelbehälter eingefüllt. Die Maschinen wurden anschließend wie üblich
in Betrieb genommen.
[0088] Die so gereinigten Küchenutensilien wiesen einen überraschend hohen Glanz auf.
Vergleichsbeispiele
[0089] Die Reinigung der Geräte gemäß den oben beschriebenen Anwendungsbeispielen erfolgt
üblicherweise mit hochwirksamen chemischen Speziel-Industriereinigungsmitteln.
[0090] Es wurde beobachtet, dass durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Reinigungsmittel,
wie hierin beschrieben, die Verschmutzungen mit deutlich geringerem Kraftaufwand entfernt
werden konnten, als bei Verwendung der herkömmlichen Industriereinigungsmittel.
[0091] Desweiteren wurde ein merklicher Glanz auf den erfindungsgemäß gereinigten Oberflächen
festgestellt, wohingegen nach der Behandlung mit konventionellen Haushalts- oder IndustrieReinigungsmitteln
die gereinigten Edelstahl-Oberflächen stumpf und glanzlos bleiben.
[0092] Außerdem wurde festgestellt, dass bei Verwendung der erfindungsgemäßen Reinigungsmittel
ohne Handschuhe die Hände keine Hautreizungen oder besondere Hauttrockenheit aufweisen.
Bei Verwendung herkömmlicher Haushaltsreinigungsmittel ohne Handschuhe war die Haut
hingegen im Anschluss trocken und gereizt. Die Verwendung von Spezial-Industriereinigungsmitteln
ohne Handschuhe (sowie ggf. auch Atemschutz) ist aufgrund der hohen chemischen Aggressivität
der Mittel nicht möglich und vom Hersteller auch explizit nicht zugelassen.
1. Verwendung des Fruchtfleischs der Früchte oder anderer Pflanzenbestandteile einer
oder mehrerer Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) und/oder einen Saft, Sud oder Extrakt davon als Reinigungsmittel zur Reinigung und
Pflege von Oberflächen und/oder Textilien.
2. Verwendung des Fruchtfleischs der Früchte einer oder mehrerer Pflanzen aus der Familie
der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) und/oder einen Saft, Sud oder Extrakt davon als Reinigungsmittel zur Reinigung und
Pflege von Oberflächen und/oder Textilien.
3. Die Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, zur Reinigung und Entfernung fetthaltiger Verschmutzungen
und/oder zur Pflege der gereinigten Oberflächen durch Erzeugung einer Oberflächenveredelung
und eines Schutzes der Oberflächen vor Neuverschmutzung, wie insbesondere der Erzeugung
einer polierten Oberfläche, einer Oberfläche mit verstärktem Glanz, einer Oberfläche
mit homogenerem Erscheinungsbild, sowie einer Versiegelung der Oberfläche.
4. Die Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei Zucchinis und Kürbisse
aus der Gruppe der Speisekürbisse bevorzugt sind.
5. Die Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, zur Reinigung und Pflege von
Edelstahl-, Aluminium-, Kupfer-, Glas-, Kunststoff-, Porzellan, Keramik-, Stein- und
Steingut-, Marmor-, Granit-, Beton-, Holz- und/oder Laminat-Oberflächen, sowie von
beschichteten, emaillierten oder lackierten Oberflächen.
6. Die Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Reinigung und Pflege von
Oberflächen im Haushalts- und Küchenbereich sowie zur Reinigung und Pflege von Oberflächen
im industriellen Fertigungsbereich und im Automobilbereich, insbesondere zur Reinigung
und Pflege von Küchenoberflächen im privaten, gewerblichen und industriellen Umfeld,
wie in Haushaltsküchen, Großküchen, Restaurants, Imbissstuben, Mensen und Kantinen,
insbesondere zur Reinigung und Pflege von Küchenarbeitsflächen, Koch-, Grill-, Frittier-
und Backgeräten, Dunstabzugshauben, Küchenwaschbecken, sowie Küchenarbeitsutensilien,
umfassend Koch-, Grill-, Frittier- und Backgeschirr und -zubehör sowie Serviergeschirr
und Bestecke etc.
7. Die Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Reinigung und Pflege von
metallischen Oberflächen.
8. Die Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Reinigung von Textilien,
wie insbesondere von Küchenbekleidung, Haushalts- und Küchentextilien und Schutzbekleidung
im industriellen Fertigungsbereich und im Automobilbereich, wie insbesondere Arbeitskleidung,
Küchen- und Arbeitsschürzen, Handtücher und Reinigungslappen, sowie Kopfbedeckungen.
9. Die Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, worin das Fruchtfleisch der
Früchte einer oder mehrerer Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) in Form eines Breis oder einer Pulpe, als Sud, Saft oder ein Extrakt davon vorliegt
oder worin das Fruchtfleisch in fester, stückiger Form verwendet wird.
10. Die Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, worin die Blätter und/oder
Stängel einer oder mehrerer Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) in Form eines Breis oder einer Pulpe, als Sud, Saft oder ein Extrakt davon vorliegen.
11. Reinigungsmittel bestehend zu einem überwiegenden Anteil aus dem Fruchtfleisch der
Früchte einer oder mehrerer Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae), z.B. in Form eines Stücks, Breis oder einer Pulpe, oder einem Saft, Sud oder Extrakt
davon, insbesondere bestehend aus einem mengenmäßig überwiegenden Anteil von insbesondere
> 50 Gew.-%, ≥ 55 Gew.-%, ≥ 60 Gew.-%, ≥ 65 Gew.-%, ≥ 70 Gew.-%, ≥ 75 Gew.-%, ≥ 80
Gew.-%, ≥ 85 Gew.-%, ≥ 90 Gew.-%, oder ≥ 95 Gew.-% des Fruchtfleischs der Früchte
einer oder mehrerer Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) in stückiger Form, in Form eines Breis, einer Pulpe, einem Saft, Sud oder Extrakt
davon, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Reinigungsmittels, welches gegebenenfalls
zusätzlich einen oder mehrere Zusatz- und/oder Hilfsstoffe und/oder einen oder mehrere
kosmetisch wirksame Stoffe enthalten kann.
12. Reinigungsmittel bestehend zu einem überwiegenden Anteil aus Stängeln und/oder Blättern
einer oder mehrerer Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae), z.B. in Form eines Breis oder einer Pulpe, oder einem Saft, Sud oder Extrakt davon,
insbesondere bestehend aus einem mengenmäßig überwiegenden Anteil von insbesondere
> 50 Gew.-%, ≥ 55 Gew.-%, ≥ 60 Gew.-%, ≥ 65 Gew.-%, ≥ 70 Gew.-%, ≥ 75 Gew.-%, ≥ 80
Gew.-%, ≥ 85 Gew.-%, ≥ 90 Gew.-%, oder ≥ 95 Gew.-% der Stängel und/oder Blätter einer
oder mehrerer Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) in Form eines Breis, einer Pulpe, einem Saft, Sud oder Extrakt davon, jeweils bezogen
auf das Gesamtgewicht des Reinigungsmittels, welches gegebenenfalls zusätzlich einen
oder mehrere Zusatz- und/oder Hilfsstoffe und/oder einen oder mehrere kosmetisch wirksame
Stoffe enthalten kann.
13. Das Reinigungsmittel nach Anspruch 11 oder 12 zur Verwendung nach einem der Ansprüche
1 bis 10.
14. Verfahren zur Herstellung eines Reinigungsmittels gemäß einem der Ansprüche 11 bis
13, umfassend die Schritte
a) Bereitstellen der Pflanzenteile;
b1) Zerkleinern der Pflanzenteile (wie vorstehend definiert mit oder ohne Schale,
jeweils mit oder ohne Samen),
und
Zugabe eines Lösungsmittels, bevorzugt Wasser, zur Herstellung eines Breis oder einer
Pulpe; oder
b2) Durchführung der Schritte gemäß b1) und anschließende Extraktion der zerkleinerten
Pflanzenteile mit einem Lösungsmittel, bevorzugt Wasser, zur Herstellung eines Extrakts
daraus; oder
b3) Durchführung der Schritte gemäß b1) und anschließendes Auspressen der zerkleinerten
Pflanzenteile zur Herstellung eines Safts daraus; oder
b4) gegebenenfalls Zerkleinern der Pflanzenteile (wie vorstehend definiert mit oder
ohne Schale, jeweils mit oder ohne Samen), Erhitzen (Kochen) der Pflanzenteile in
einer Kochflüssigkeit, bevorzugt Wasser, gegebenenfalls Filtration der resultierenden
Kochflüssigkeit zur Herstellung eines Suds daraus; sowie
c) gegebenenfalls Zugabe eines oder mehrerer Zusatz- und/oder Hilfsstoffe und/oder
eines oder mehrerer kosmetisch aktiver Stoffe zu dem Brei, der Pulpe, dem Extrakt,
dem Saft und/oder Sud aus einem der Schritte b1), b2), b3) und b4) oder zu einer Mischung
davon.
15. Verfahren zur Herstellung eines Reinigungsmittels gemäß einem der Ansprüche 11 bis
14, umfassend die Schritte
a) Bereitstellen der Früchte;
b1) Zerkleinern der Früchte zum Erhalt von Fruchtfleisch (wie vorstehend definiert
mit oder ohne Schale, jeweils mit oder ohne Samen) in Form von Stücken, gegebenenfalls
weiteres Zerkleinern, Schnetzeln oder Reiben des Fruchtfleischs (wie vorstehend definiert)
und
Zugabe eines Lösungsmittels, bevorzugt Wasser, zur Herstellung eines Breis oder einer
Pulpe; oder
b2) Durchführung der Schritte gemäß b1) und anschließende Extraktion des zerkleinerten
Fruchtfleischs mit einem Lösungsmittel, bevorzugt Wasser, zur Herstellung eines Extrakts
daraus; oder
b3) Durchführung der Schritte gemäß b1) und anschließendes Auspressen des zerkleinerten
Fruchtfleischs zur Herstellung eines Safts daraus; oder
b4) gegebenenfalls Zerkleinern der Früchte zum Erhalt von Fruchtfleisch (wie vorstehend
definiert mit oder ohne Schale, jeweils mit oder ohne Samen) in Form von Stücken,
Erhitzen (Kochen) der Früchte oder Fruchtstücke in einer Kochflüssigkeit, bevorzugt
Wasser, gegebenenfalls Filtration der resultierenden Kochflüssigkeit zur Herstellung
eines Suds daraus; sowie
c) gegebenenfalls Zugabe eines oder mehrerer Zusatz- und/oder Hilfsstoffe und/oder
eines oder mehrerer kosmetisch aktiver Stoffe zu dem Brei, der Pulpe, dem Extrakt,
dem Saft und/oder Sud aus einem der Schritte b1), b2), b3) und b4) oder zu einer Mischung
davon.