(19)
(11) EP 3 375 857 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.09.2018  Patentblatt  2018/38

(21) Anmeldenummer: 18161473.6

(22) Anmeldetag:  13.03.2018
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
C11D 3/382(2006.01)
C11D 11/00(2006.01)
C11D 7/44(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 17.03.2017 DE 102017105754

(71) Anmelder: Glachtsiou, Sofia
45136 Essen (DE)

(72) Erfinder:
  • Glachtsiou, Sofia
    45136 Essen (DE)

(74) Vertreter: Gille Hrabal 
Brucknerstrasse 20
40593 Düsseldorf
40593 Düsseldorf (DE)

   


(54) REINIGUNGSMITTEL AUF BASIS VON PFLANZEN AUS DER FAMILIE DER KÜRBISGEWÄCHSE


(57) Die Erfindung betrifft die Verwendung des Fruchtfleischs von Früchten der Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) oder eines Safts, Suds oder Extrakts davon als Reinigungsmittel zur Reinigung und Pflege von Oberflächen und Textilien, insbesondere im Haushalt und Küchenbereich, sowie ein entsprechendes Reinigungsmittel auf Basis des Fruchtfleisches von Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae), und dessen Herstellung.




Beschreibung

TECHNISCHES GEBIET



[0001] Die Erfindung betrifft die Verwendung des Fruchtfleischs von Früchten der Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) oder eines Safts oder Extrakts davon als Reinigungsmittel zur Reinigung und Pflege von Oberflächen und Textilien, insbesondere im Haushalt und Küchenbereich, sowie ein entsprechendes Reinigungsmittel auf Basis des Fruchtfleisches von Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae), und dessen Herstellung.

HINTERGRUND DER ERFINDUNG UND STAND DER TECHNIK



[0002] Die meisten herkömmlichen Reinigungsmittel in Haushalt und Industrie bestehen zu großen Teilen aus synthetischen Chemikalien oder aus solchen auf Erdölbasis. Ihre Inhaltsstoffe sind oft aggressiv, umweltschädlich und ungesund für Mensch und Tier.

[0003] Zunehmend werden auch nachhaltige Reinigungsmittel auf Basis nachwachsender Rohstoffe, zum Beispiel auch solche auf pflanzlicher Basis, entwickelt. Solche, zumeist auf Extrakten oder getrockneten und gemahlenen Pflanzenteilen basierende nachhaltige Reinigungsmittel, bestehen in der Regel auf einer komplexen Mischung verschiedener pflanzlicher Bestandteile und eignen sich häufig nur für ein sehr begrenztes Anwendungsgebiet. Außerdem weisen die herkömmlichen pflanzlichen Reinigungsmittel meist nur eine unzureichende Reinigungswirkung auf.

[0004] Die Erfinder der vorliegenden Erfindung fanden überraschend, dass durch die Verwendung des Fruchtfleischs von Früchten von Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) oder eines Safts oder Extrakts davon eine deutlich verbesserte Reinigungswirkung in der Reinigung und Pflege von Oberflächen und Textilien, insbesondere im Haushalt und Küchenbereich, erzielt werden kann, so dass sich dies besonders als Basis für ein entsprechendes Reinigungsmittel eignet.

[0005] Kürbisbestandteile oder Extrakte davon werden bereits häufig in kosmetischen Produkten eingesetzt. Darin werden diese Kürbisbestandteile in der Regel in vergleichsweise geringen Mengen, bezogen auf die gesamte kosmetische Zubereitung, eingesetzt. So beschreibt z.B. die FR2522500 kosmetische sowie auch pharmazeutische Produkte mit antiinflammatorischer und analgetischer Wirkung die auf Kürbis basieren. Ähnlich wird in König 1998 Plinius Secundus - Naturkunde Buch 20 - Medizin und Pharmakologie: Heilmittel aus den Gartengewächsen, die Verwendung des Safts der Wassermelone in der Antike als Reinigungsmittel um die Gesichtshaut zu reinigen und glänzend zu machen, beschrieben.

[0006] Auch im Bereich von Haushalts-, Geschirr- und Textilreinigungsmitteln wurden bereits Zusammensetzungen beschrieben, die auch einen gewissen Anteil von Kürbisbestandteilen aufweisen können, wie z.B. in der CN105838517, CN104946430, CN104673506, CN102746949, JP11256189. Den darin beschriebenen Reinigungsmittel ist gemeinsam, dass diese eine komplexe Zusammensetzung zahlreicher Inhaltsstoffe aufweisen, wobei Kürbisbestandteile, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung, lediglich zu einem vergleichsweise geringen Anteil enthalten sind und ein deutlicher Anteil herkömmlicher waschaktiver Substanzen enthalten ist, die für die zu erzielende Reinigungswirkung zugesetzt werden. Die CH705767 betrifft nachhaltige Reinigungsmittel, enthaltend Tenside auf Pflanzenölbasis, wobei u.a. auch Kürbiskernöl als Tensid-Basis erwähnt wird.

[0007] Weitere Reinigungsmittel komplexer Zusammensetzung diverser Inhaltsstoffe, die u.a. auch gewisse Mengen von Kürbisbestandteilen enthalten können, beschreiben die CN105733831, CN105638785, CN104450336 und KR100985229.

[0008] Auch die CN104152306 beschreibt ein Reinigungsmittel komplexer Zusammensetzung auf Basis pflanzlicher Rohstoffe, welche diverse pflanzliche Inhaltsstoffe enthält, denen in ganz allgemeiner Form eine Detergenzienwirkung zugesprochen. Die CN102492577 und die CN104877809A beschreiben Reinigungsmittel auf Basis pflanzlicher Rohstoffe, die neben Kürbisbestandteilen insbesondere Limonen bzw. Limonen und Panicum miliaceum und Weizenkeimölpulver enthalten, wobei die entfettende Detergenzienwirkung explizit diesen pflanzlichen Bestandteilen zugesprochen wird. In der CN102492577 wird dem Kürbisbestandteil hingegen lediglich eine kosmetische Wirkung, nämlich eine hautaufhellende Wirkung, zugesprochen.

[0009] Die DE 10 2010 002 364 beschreibt die Verwendung unter anderem von Saft oder Fruchtfleisch von Zucchini zur Umwandlung oder Eliminierung von unerwünschten Naturstoffen in Lebensmitteln wie beispielsweise störende Phenole, Anisole, Sulfite, halogenierte Kohlenwasserstoffe und mikrobielle Verunreinigungen, insbesondere Biofilme.

AUFGABE DER ERFINDUNG



[0010] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung lag somit darin, ein neues nachhaltiges Reinigungsmittel zu entwickeln, welches die Nachteile der herkömmlichen und aus dem Stand der Technik bekannten Reinigungsmittel überkommt. Insbesondere lag die Aufgabe der vorliegenden Erfindung auch darin, ein nachhaltiges Reinigungsmittel auf Basis nachwachsender Rohstoffe mit vergleichsweise einfacher Zusammensetzung und dennoch hoher Reinigungswirkung zu entwickeln, welches sich für ein breites Anwendungsgebiet eignet. In einem weiteren Aspekt der Erfindung sollte das neue Reinigungsmittel leicht zugänglich und leicht herstellbar sein. Das neue nachhaltige Reinigungsmittel sollte des Weiteren umweltfreundlich und schonend für die behandelten Oberflächen sein. Außerdem sollte sich das neue Reinigungsmittel durch eine möglichst hohe Hautverträglichkeit auszeichnen. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand darin ein neues Reinigungsmittel mit einer hohen Reinigungswirkung gegenüber fetthaltigen Verschmutzungen bereitzustellen. Insbesondere sollte ein neues Reinigungsmittel mit hoher Fettreinigungswirkung auf Oberflächen und/oder Textilien im Haushalts- und Küchenbereich bereitgestellt werden.

DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG



[0011] Die Erfinder fanden überraschend, dass die Aufgabe gelöst werden konnte durch Verwendung des Fruchtfleischs der Früchte einer oder mehrerer Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) und/oder eines Safts oder Extrakts oder Suds davon als Reinigungsmittel zur Reinigung und Pflege von Oberflächen und/oder Textilien. Insbesondere fanden die Erfinder, dass das Fruchtfleisch der Früchte dieser Pflanzenfamilie eine überraschend starke Reinigungswirkung und darüber hinaus außerdem noch eine überraschende Pflegewirkung aufweist und damit für ein breites Anwendungsgebiet verwendbar ist. Es zeigte sich außerdem, dass das Fruchtfleisch der Früchte dieser Pflanzenfamilie in der Verwendung als Reinigungsmittel im Gegensatz zu handelsüblichen Reinigungsmitteln, insbesondere gegenüber herkömmlichen Industriereinigungsmitteln, nicht aggressiv und gleichzeitig dennoch deutlich wirksamer ist und daher überraschend schonend zu den behandelten Oberflächen ist und außerdem eine außerordentliche hautschonende Wirkung aufweist.

[0012] Erfindungsgemäß verwendet wird dabei das Fruchtfleisch einer oder mehrerer Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae). Dabei handelt es sich um die botanische Familie der Kürbisgewächse. Diese umfasst neben der Gattung der Kürbisse (Cucurbita) insbesondere auch kürbisartige Gewächse (Curcurbitales), insbesondere Unterarten der Gartenkürbisse (Curcubita pepo), wie insbesondere Zucchinis (Cucurbita pepo subsp. pepo convar. giromontiina). Erfindungsgemäß bevorzugt sind die Früchte von Pflanzen aus der Gattung der Cucurbita (Kürbisse) sowie der kürbisartigen Gewächse (Curcurbitales), insbesondere der Unterarten der Gartenkürbisse (Curcubita pepo), wie insbesondere Zucchinis (Cucurbita pepo subsp. pepo convar. giromontiina).

[0013] Die Gattung der Kürbisse (Cucurbita) umfasst insbesondere die 15 bekannten Arten:
  • Cucurbita argyrosperma
  • Cucurbita digitata-Komplex, mit den manchmal nur als Unterarten eingestuften

    Cucurbita digitata

    Cucurbita palmata

    Cucurbita cylindrata

    Cucurbita cordata

  • Cucurbita ecuadorensis
  • Feigenblatt-Kürbis (Cucurbita ficifolia)
  • Cucurbita foetidissima
  • Cucurbita lundelliana
  • Riesen-Kürbis (Cucurbita maxima), einschließlich des Hokkaidokürbis
  • Moschus-Kürbis (Cucurbita moschata)
  • Cucurbita okeechobeensis
  • Cucurbita pedatifolia
  • Gartenkürbis (Cucurbita pepo L.): einschließlich des Steirischen Ölkürbis, Zucchini und Gem Squash
  • Cucurbita radicans


[0014] Erfindungsgemäß sind alle Sorten der Zucchinis umfasst, wie z.B. grüne, gelbe, gestreifte etc..

[0015] Besonders bevorzugt werden die Früchte von Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse aus den Nutz- und Speisekürbissen sowie aus der Gruppe der Zucchinis ausgewählt, umfassend Garten-, Riesen- und Moschus-Kürbis, sowie Cucurbita argyrosperma und Feigenblatt-Kürbis und alle Sorten der Zucchinis, wobei die Gruppe der Garten-, Riesen- und Moschus-Kürbisse und der Zucchinis besonders bevorzugt ist. Ganz besonders bevorzugte Kürbissorten sind der Hokkaidokürbis, der Moschuskürbis, Birnen- oder Butternuß-Kürbis, der Riesen-Kürbis sowie der sogenannte Halloween-Kürbis (Pumpkin). Weniger bevorzugt sind Kürbisse, die nicht zu Speisezwecken verwendet werden, wie z.B. Zierkürbisse und die auch als "Gourds" oder "Bottle gourd" bzw. "Flaschenkürbis" bezeichneten Sorten.

[0016] Ebenfalls bevorzugt werden die Früchte von Pflanzen aus der Gruppe der Zucchinis ausgewählt, umfassend insbesondere die klassischen Sorten grüne, gelbe, hellgrüne (türkische) und gestreifte Zucchinis.

[0017] In einer weiteren Ausführungsform ist es auch möglich, andere Pflanzenbestandteile der erfindungsgemäßen Pflanzengattungen zur Herstellung der erfindungsgemäßen Reinigungs- und Pflegemittel zu verwenden, wie z.B. Blüten, Samen, Stängel und/oder Blätter.

[0018] In einer weiteren Ausführungsform ist es auch möglich, getrocknete Pflanzenbestandteile der erfindungsgemäßen Pflanzengattungen zur Herstellung der erfindungsgemäßen Reinigungs- und Pflegemittel zu verwenden, wie z.B. getrocknete Stängel und/oder Blätter.

[0019] Die erfindungsgemäße Verwendung des Fruchtfleischs von Früchten der Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) und/oder eines Safts oder Extrakts davon betrifft insbesondere den Anwendungsbereich als Reinigungsmittel zur Reinigung von Oberflächen und/oder Textilien von fetthaltigen Verschmutzungen unter ggf. anschließender Pflege der gereinigten Oberflächen bzw. Textilien.

[0020] Die erfindungsgemäße Verwendung eignet sich insbesondere zur Reinigung und Pflege glatter Oberflächen, insbesondere zur Reinigung und/oder Pflege von Edelstahl-, Aluminium-, Kupfer-, Glas-, Kunststoff-, Porzellan, Keramik-, Stein- und Steingut-, Marmor-, Granit-, Beton-, Holz- und/oder Laminat-Oberflächen, sowie von beschichteten oder lackierten Oberflächen. Besonders bevorzugt sind metallische Oberflächen wie insbesondere solche aus Edelstahl, Aluminium, Kupfer, sowie ggf. Legierungen daraus, aber auch Kunststoff, Porzellan, Keramik, Stein, Lack, Laminat, Holz, Glas oder polierter Beton, sowie Oberflächen mit Antihaftbeschichtungen, zum Beispiel PTFE (Polytetrafluoroethylen, Handelsname u.a. Teflon) oder keramische Antihaftbeschichtungen oder emaillierte Oberflächen. Besonders bevorzugt ist außerdem die erfindungsgemäße Verwendung zur Reinigung und/oder Pflege von polierten oder gebürsteten metallischen Oberflächen, wie z.B. polierten Edelstahl-, Aluminium-, oder Kupfer-Oberflächen, sowie von Porzellan, Glas- und Kunststoff-Oberflächen, einschließlich Kohlefaser-verstärktem Kunststoff, und Teflon- oder Keramik-beschichteten oder emaillierten Oberflächen.

[0021] Im Sinne der vorliegenden Erfindung umfasst der Begriff "Stein" ein kompaktes Material aus Mineral oder Gestein, und somit zum Beispiel auch Marmor oder Granit.

[0022] Als Kunststoff im Sinne der vorliegenden Erfindung gelten Materialien, die hauptsächlich aus polymeren Makromolekülen bestehen. Beispiele dafür sind Polyethylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid, Polystyrol, Polyurethan, sowie Polyethylenterephthalat und andere Polyester. Ebenfalls umfasst sind Kunststoff-Verbundmaterialien, die neben dem Kunststoff noch eine weitere Komponente enthalten, zum Beispiel Kohlefaserverstärkte Kunststoffe (z.B. im Automobilbereich).

[0023] Keramische Materialien sind üblicherweise Materialien aus anorganischen, feinkörnigen Rohstoffen, die unter Wasserzugabe bei Raumtemperatur geformt und danach getrocknet werden (sogenannte Grünkörper), um in einem anschließenden Brennprozess oberhalb 700 °C zu harten, dauerhaften Gegenständen gebrannt zu werden. Als Rohstoffe dienen üblicherweise eine Vielzahl von Mineralien, vor allem Silikate, Metalloxide, Nitride, Carbide und Silicide. Umfasst sind außerdem keramische Verbundwerkstoffe, wie zum Beispiel faserverstärkte Keramik. Keramische Oberflächen im Sinne der vorliegenden Erfindung umfassen z.B. die Oberflächen von Geschirr, Armaturen, Fliesen, Ofenkacheln, Waschbecken, Keramikbestecke, etc.

[0024] Im Sinne der vorliegenden Erfindung umfasst der Begriff "Emaillierte Oberflächen" Glas- oder Metall-Oberflächen die mit Emaille beschichtet werden. Emaille ist wie bekannt eine Masse anorganischer Zusammensetzung in meist glasig erstarrter Form, meist aus Silikaten und Oxiden bestehend, die durch Schmelzen oder Fritten, einem kurz vor der Vollendung abgebrochenen Schmelzvorgang, hergestellt wird.

[0025] Metallische Oberflächen umfassen Oberflächen aus Metallen, Metalllegierungen, sowie intermetallischen Verbindungen. Insbesondere umfasst sind Oberflächen aus Edelstahl, Aluminium, Kupfer, sowie ggf. deren Legierungen. Die Oberflächen können lackiert, unlackiert, passiviert oder unpassiviert sein. Erfindungsgemäß besonders bevorzugt ist die Anwendung auf metallischen Oberflächen, vor allem Edelstahl, Aluminium und Kupfer, sowie auf Antihaftbeschichtungen.

[0026] Insbesondere umfasst sind alle herkömmlichen Oberflächenmaterialien, die in herkömmlicher Weise in den erfindungsgemäß bevorzugten Anwendungsbereichen des Haushalts- und Küchenbereichs eingesetzt und verbaut werden.

[0027] Die erfindungsgemäße Verwendung richtet sich insbesondere auf die Reinigung und/oder Pflege von Oberflächen, Arbeitsflächen und Arbeitsmaterialien / Arbeitsutensilien im Haushalts- und Küchenbereich. Davon umfasst sind insbesondere Küchenoberflächen im privaten, gewerblichen und industriellen Bereich. Aufgrund der ausgezeichneten Reinigungswirkung gegenüber fetthaltigen Verschmutzungen sowie hartnäckigen Verkrustungen und eingebrannten Lebensmittelrückständen umfasst die erfindungsgemäße Verwendung prinzipiell die erfindungsgemäße Reinigung und/oder Pflege von Oberflächen überall dort wo fetthaltige Verschmutzungen auftreten.

[0028] Beispiele umfassen die Verwendung in Haushaltsküchen, Großküchen, Restaurants, Schnellrestaurants, Imbissstuben, Mensen und Kantinen. Insbesondere umfasst ist die Reinigung und/oder Pflege von Küchenarbeitsflächen, Wandbeschichtungen, Trennvorrichtungen, Böden etc., sowie Koch-, Grill-, Frittier- und Backgeräte, Dunstabzugshauben, Küchenwaschbecken, sowie Küchenarbeitsutensilien, umfassend Koch-, Grill-, Frittier- und Backgeschirr und -zubehör sowie Serviergeschirr und alle Arten von Bestecken etc.

[0029] Die vorliegende Erfindung umfasst des Weiteren auch die erfindungsgemäße Verwendung zur Reinigung und Pflege von Küchenarbeitsutensilien, wie z.B. die oben genannten, durch Anwendung in Spülmaschinen. Hierbei wird der erfindungsgemäße Pflanzenextrakt etc. zum Spülwasser hinzugefügt und/oder anstelle eines herkömmlichen Spülmaschinenreinigers eingesetzt.

[0030] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst somit auch die erfindungsgemäße Verwendung im industriellen Fertigungsbereich (z.B. in der Großindustriellen Lebensmittelfertigung) oder im Automobilbereich, insbesondere zur Reinigung und/oder Pflege von Oberflächen gegenüber dort auftretenden fett- und ölhaltigen Verschmutzungen, zum Beispiel bei der Reinigung von fetthaltigen Abriebsverschmutzungen z.B. auf Felgen oder industriellen Fertigungsmaschinen.

[0031] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst die erfindungsgemäße Verwendung zur Reinigung von Textilien wie z.B. die unten genannten, durch Anwendung in Waschmaschinen. Der Begriff "Textilien" umfasst die durch bekannte Verfahren aus textilen Rohstoffe (Naturfasern, Chemiefasern) und nichttextilen Rohstoffen hergestellten textilen Gebilde wie z. B. Garne, Zwirne, Seile, Gewebe, Gewirke, Gestricke, Geflechte, Nähgewirke, Vliesstoffe und Filze etc.. Die erfindungsgemäße Verwendung zur Reinigung von Textilien umfasst insbesondere die Reinigung von Textilien, die ausgewählt sind aus der Gruppe umfassend Arbeits- und Küchenbekleidung, wie Hemden, T-Shirts, Polohemden, Pullover, (Koch- oder Arbeits-)Schürzen und (Koch- oder Arbeits-)Jacken, Kittel, Hosen und Röcke, und Overalls; Kopfbedeckungen wie Kappen, Hauben, Hüte etc.; Haushalts- und Küchentextilien oder sonstige Textilien zur Reinigung von Arbeitsbereichen wie Handtücher, Decken, und Reinigungslappen; sowie jegliche textile Schutzbekleidung im industriellen Fertigungsbereich oder im Automobilbereich.

[0032] Die erfindungsgemäße Verwendung richtet sich insbesondere auf die Reinigung und Entfernung fetthaltiger Verschmutzungen. Dabei umfasst der Begriff "fetthaltige Verschmutzung" im Zusammenhang mit dieser Erfindung jegliche Verschmutzung oder Verunreinigung durch lipophile (wasserunlösliche oder schwer Wasser-lösliche) Substanzen, insbesondere durch Fette, Öle oder Wachse sowie Verschmutzungen, die solche Fett-, Öl- oder Wachsbestandteile enthalten. Dabei sind jegliche Grade der Verschmutzung umfasst, von einem dünnen Verschmutzungsfilm oder vereinzelten Schmutzsprenkeln bis hin zu hartnäckigen und groben Verkrustungen und eingebrannten oder eingebackenen Lebensmittelrückständen. Umfasst sind insbesondere fetthaltige Verschmutzungen und Verkrustungen von Frittier-, Brat- und anderen Fetten, die im Küchenbereich anfallen, aber auch fetthaltige Verschmutzungen im industriellen Fertigungsbereich oder Automobilbereich, die z.B. durch Kraftstoffe, Motor- und Schmieröle, fetthaltige Dicht- und Schmiermittel, oder wasserunlösliche Schmutzablagerungen wie z.B. Bremsstaub im Automobilbereich oder andere fetthaltige Abrieb-Verschmutzungen, die im maschinellen Fertigungsbereich anfallen können (z.B. in der Großindustriellen Lebensmittelfertigung) etc.

[0033] Neben der überraschend herausragenden Reinigungswirkung des erfindungsgemäßen Fruchtfleischs von Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) haben die Erfinder der vorliegenden Erfindung außerdem überraschend gefunden, dass dies (sowie auch Säfte oder Extrakte davon) außerdem eine überraschende Schutz- und Pflegewirkung gegenüber den behandelten (gereinigten) Oberflächen entfalten. Die Schutz- und Pflegewirkung im Sinne dieser Erfindung umfasst außerdem eine gewisse Art Versiegelung der Oberfläche. Es wurde insbesondere gefunden, dass durch die erfindungsgemäße Verwendung die behandelte(n) Oberfläche(n) eine deutlich verringerte Neigung zu neuer Verschmutzung aufweisen und durch die erfindungsgemäße Verwendung somit bis zu einem gewissen Grad gegen eine Neuverschmutzung geschützt werden können bzw. diese - gegenüber unbehandelten Oberflächen - deutlich hinausgezögert werden kann. Der Schutz vor neuer Verschmutzung im Sinne dieser Erfindung ist gekennzeichnet durch ein, gegenüber der unbehandelten Oberfläche verlängertes Fernbleiben von oben genannten Verschmutzungen auf den entsprechenden Oberflächen.

[0034] Des Weiteren wurde überraschend gefunden, dass die behandelten Oberflächen durch die erfindungsgemäße Verwendung veredelt werden können. Dabei umfasst eine OberflächenVeredelung im Sinne dieser Erfindung z.B. die Ausbildung eines stärkeren Glanzes und einer erhöhten optischen Homogenität der behandelten Oberflächen gegenüber dem unbehandelten Zustand, welcher insbesondere, aber nicht ausschließlich, bei metallischen Oberflächen wie Edelstahl oder Aluminium erzielt werden kann.

[0035] Die herausragende Reinigungswirkung wurde außerdem überraschend auch bei der erfindungsgemäßen Verwendung zur Reinigung von Textilien gefunden. So fanden die Erfinder, dass durch die erfindungsgemäße Verwendung fetthaltige Verschmutzungen, z.B. Fettflecken, in Textilien wie Arbeitskleidung oder Haushaltstextilien bereits durch einfaches Waschen in einer herkömmlichen Waschmaschine entfernt werden konnten, ohne die Notwendigkeit der Zugabe zusätzlicher stark wirksamer fettlösender Spezialreiniger, womit die erfindungsgemäß eingesetzten Fruchtbestandteile in ihrer Reinigungswirkung über die Leistung handelsüblicher Waschmittel und Spezial-Fleckentferner weit hinaus geht.

[0036] Überraschend war außerdem die herausragende Reinigungswirkung auch bei der erfindungsgemäßen Verwendung zur Reinigung von Küchenarbeitsutensilien durch einfaches Waschen in einer herkömmlichen Spülmaschine , ohne die Notwendigkeit der Zugabe zusätzlicher stark wirksamer fettlösender Spezialreiniger oder herkömmlicher Spülmaschinenreiniger, womit die erfindungsgemäß eingesetzten Fruchtbestandteile in ihrer Reinigungswirkung über die Leistung handelsüblicher Spülmaschinenreiniger weit hinaus geht und zusätzlich die hierin beschriebenen Pflegewirkung aufweist und den gereinigten Arbeitsutensilien einen überraschenden Glanz verleiht.

[0037] Erfindungsgemäß ist die Verwendung des Fruchtfleischs einer oder mehrerer Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) in Form eines Breis oder einer Pulpe bevorzugt. Dabei bezeichnet ein Brei oder eine Pulpe eine Mischung des stark verkleinerten Fruchtfleischs. Zur Herstellung des Breis oder einer Pulpe kann ein Lösungsmittel, wie insbesondere Wasser zugesetzt werden unter Ausbildung eines Breis oder einer stückigen Aufschlämmung oder Pulpe.

[0038] Im Sinne der vorliegenden Erfindung umfasst der Begriff "Fruchtfleisch" einer oder mehrerer Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) das Fruchtfleisch mit oder ohne Schale, jeweils mit oder ohne Samen. Dies bedeutet, dass ein erfindungsgemäß verwendeter Brei, eine Pulpe, ein Saft oder Extrakt oder Sud aus dem reinen Fruchtfleisch, sowie aus dem Fruchtfleisch mit Schale, sowie jeweils mit oder ohne Samen und dem die Samen einschließenden Fruchtgewebe hergestellt werden kann.

[0039] Außerdem ist die erfindungsgemäße Verwendung möglich, worin ein Saft oder Extrakt oder Sud aus den ganzen Früchten oder aus dem Fruchtfleisch (mit oder ohne Schale, jeweils mit oder ohne Samen) einer oder mehrerer Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) hergestellt und entsprechend verwendet wird.

[0040] Grundsätzlich ist die erfindungsgemäße Verwendung auch möglich, indem das Fruchtfleisch (mit oder ohne Schale, jeweils mit oder ohne Samen) einer oder mehrerer Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) in fester, stückiger Form verwendet wird. Dabei kann dann ein Stück der Frucht zum Ab- oder Einreiben der zu behandelnden Oberfläche(n) verwendet werden.

[0041] Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem ein Reinigungs- und/oder Pflegemittel, welches zu einem überwiegenden Anteil aus dem Fruchtfleisch (mit oder ohne Schale, jeweils mit oder ohne Samen) oder einem Sud, Saft oder Extrakt einer oder mehrerer Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) besteht. Dabei besteht das erfindungsgemäße Reinigungs- und/oder Pflegemittel insbesondere zu einem mengenmäßig überwiegenden Anteil aus dem Fruchtfleisch Sud, Saft oder Extrakt der Kürbisgewächse wie hierin definiert. Insbesondere besteht das erfindungsgemäße Reinigungs- und/oder Pflegemittel zu einem Anteil > 50 Gew.-%, ≥ 55 Gew.-%, ≥ 60 Gew.-%, ≥ 65 Gew.-%, ≥ 70 Gew.-%, ≥ 75 Gew.-%, ≥ 80 Gew.-%, ≥ 85 Gew.-%, ≥ 90 Gew.-%, ≥ 95 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Reinigungs- und/oder Pflegemittels aus dem Fruchtfleisch Sud, Saft oder Extrakt der Kürbisgewächse wie hierin definiert.

[0042] In einem solchen erfindungsgemäßen Reinigungs- und/oder Pflegemittel kann das Fruchtfleisch (wie vorstehend definiert) einer oder mehrerer Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) in Form eines Breis, einer Pulpe, eines Suds, Safts oder Extrakts davon oder in fester, stückiger Form, oder in Mischungen davon, vorliegen.

[0043] Die erfindungsgemäße Reinigungsmittel wird dabei bevorzugt aus dem Fruchtfleisch (wie vorstehend definiert) der Früchte einer oder mehrerer der Pflanzen der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae), wie vorstehend definiert, hergestellt.

[0044] Für die Herstellung des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels kann, wie z.B. in allen nachfolgenden Verfahren, das Fruchtfleisch (wie vorstehend definiert) roh oder erhitzt (gegart oder gekocht) verwendet werden.

[0045] Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel kann zusätzlich einen oder mehrere Zusatz- und/oder Hilfsstoffe enthalten. Dabei werden die Zusatz- und/oder Hilfsstoffe bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe üblicher Zusatz- und Hilfsstoffe für Reinigungs- und Pflegemittel, insbesondere für solche zur Verwendung in Lebensmittel verarbeitenden Bereichen. Beispiele umfassen Lösungsmittel, oberflächenaktive Substanzen, Emulgatoren, Komplexbildner, Bleichmittel, optische Aufheller, Enzyme Schaumregulatoren, pH-Regulatoren, Säuren oder Basen, Antioxidationsmittel, Konservierungsstoffe, antibakterielle Substanzen, Abrasivstoffe (Scheuermittel), Füllstoffe, Verdickungsmittel, Stellmittel, Duftstoffe und Farbstoffe etc.. Bevorzugt werden solche Zusatz- und Hilfsstoffe zugesetzt, die gemäß Bedarfsgegenständeverordnung und gemäß Wasch- und Reinigungsmittelgesetz zum Einsatz im Zusammenhang mit Lebensmittelbedarfsgegenständen und/oder in in Lebensmittel verarbeitenden Bereichen zugelassen sind.

[0046] Beispiele für Antioxidationsmittel umfassen Vitamine, wie Vitamin C und Vitamin E, Milchsäure und deren Salze, aber auch verschiedene Sulfite, Tocopherole, Gallate, Citrate und Diphosphate. Bevorzugt sind dabei solche Antioxidationsmittel, die aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen werden können und dabei haut- und umweltschonend sind. Diese umfassen Vitamine, Milchsäure, Zitronensäure und deren Salze.

[0047] Beispiele für Konservierungsstoffe umfassen vor allem lebensmittelgeeignete Konservierungsstoffe, sowie solche die besonders haut- und umweltschonend sind, z.B. Sorbinsäure und ihre Salze, Benzoesäure und ihre Salze, Schweflige Säure und ihre Salze, Nitrite, Nitrate, Essigsäure und ihre Salze, Milchsäure und Apfelsäure.

[0048] Beispiele für Farbstoffe umfassen vor allem lebensmittelgeeignete Farbstoffe, sowie solche die haut- und umweltschonend sind, z.B. Curcumin (orangegelb), Karmin (rot), Chlorophylle (grün), Pflanzenkohle (schwarz), Carotine (orangegelb), Capsanthin (orangerot), Lycopin (rot), Betanin (rot), Anthocyane (rot, blau, braun), und Calciumcarbonat (weiß).

[0049] Beispiele für Füllstoffe umfassen insbesondere Pflanzenfasern, Textilfasern, Silikate, Carbonate und Sulfate.

[0050] Beispiele für Duftstoffe umfassen gängige Duftstoff-Zusätze für Reinigungsmittel. Bevorzugt sind dabei nicht-allergene Duftstoffe, sowie solche die aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen werden können und dabei haut- und umweltschonend sind.

[0051] Beispiele für pH-Regulatoren umfassen organische oder anorganische Säure/Base-Puffer, wie zum Beispiel ein Essigsäure/Acetat-Puffer. Besonders bevorzugt sind dabei pH-Regulatoren, die den pH-Wert des Reinigungsmittels im hautneutralen Bereich halten, wie zum Beispiel ein Zitronensäure/Citratpuffer.

[0052] Verdickungsmittel, oder auch Bindemittel, umfassen Stoffe, die die Viskosität einer wässrigen Lösung erhöhen. Beispiele umfassen insbesondere pflanzliche Verdickungsmittel auf Basis natürlicher Polymere, insbesondere solche aus der Gruppe der Polysaccharide. Geeignete polysaccharide umfassen z.B. Homoglykane oder Heteroglykane, wie zum Beispiel Alginsäure und ihre Salze (Alginate), besonders Natrium- oder Kaliumalginat, Carrageen, Pektine, Pullulan, Tragant, Guarkernmehl, Guar-Gummi, Gellan, Johannisbrotkernmehl, Tarakernmehl, Agar-Agar, Gummi-Arabicum, Xanthan, Pullulan, natürliche und modifizierte Stärken, Dextrane, Dextrin, Maltodextrine, Chitosan, Glucane, wie β-1,3-Glucan, β-1,4-Glucan, Cellulose, Mucopolysaccharide, wie Hyaluronsäure etc., aber auch synthetische und/oder modifizierte natürliche Polymere wie z.B. Celluloseether, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, synthetische Cellulosederivate, wie Methylcellulose, Carboxycellulose, Carboxymethylcellulose, Celluloseester, Cellulosesether wie Hydroxypropylcellulose, Polyacrylsäure, Polymethacrylsäure, Poly(methylmethacrylat) (PMMA), Polymethacrylat (PMA), Polyethylenglykole etc.

[0053] Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel kann zusätzlich einen oder mehrere kosmetisch wirksame Stoffe enthalten, um den Anwender bei Hautkontakt mit dem erfindungsgemäßen Reinigungsmittel gegenüber der Reinigungswirkung und den damit verbundenen Folgen (z.B. Entfettung) zu schützen bzw. um eine zusätzliche Pflege- oder Schutzwirkung der Haut des Anwenders beim Verwenden des Reinigungsmittels zu erzielen. Aufgrund der besonders hautschonenden Wirkung des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels ist der Zusatz solcher kosmetisch wirksamen Stoffe, insbesondere solcher mit Schutzwirkung, jedoch nicht unbedingt erforderlich. Bevorzugt werden kosmetisch wirksame Stoffe ausgewählt aus der Gruppe umfassend rückfettende Substanzen, feuchtigkeitsregulierende Substanzen und hautpflegende Substanzen. Bevorzugt werden solche kosmetisch wirksamen Stoffe zugesetzt, die laut Kosmetik-Verordnung zugelassen sind.

[0054] Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel eignet sich insbesondere zur Verwendung wie vorstehend beschrieben.

[0055] Die für die erfindungsgemäß Verwendung oder in dem Reinigungs- und/oder Pflegemittel eingesetzten Stücke des Fruchtfleischs der Früchte einer oder mehrerer Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) können erhalten werden, indem eine oder mehrere der oben genannten Früchte mit Hilfe eines Messers oder anderen Schneidewerkzeugen zerkleinert werden. Diese Stücke können entweder direkt zur Reinigung von Oberflächen eingesetzt werden oder weiter verarbeitet werden.

[0056] Ein Brei oder eine Pulpe kann erhalten werden, indem das Fruchtfleisch der Früchte einer oder mehrerer Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) oder die daraus hergestellten Stücke zerkleinert, z.B. geraspelt, gehackt, gehäckselt, gestampft oder auf eine andere Art und Weise weiter zerkleinert werden. Die zerkleinerten Stücke können mit einem geeigneten Lösungsmittel, bevorzugt mit Wasser, versetzt oder aufgeschlämmt werden. Bevorzugt ist ein polares und/oder hydrophiles Lösungsmittel, insbesondere wässriges Lösungsmittel. Polare, hydrophile Lösungsmittel umfassen z.B. Wasser, Alkohole (z.B. Methanol, Ethanol), Carbonsäuren (z.B. Ameisensäure, Essigsäure), anorganische Säuren (z.B. Salzsäure, Phosphorsäure) Amine, Amide, sowie Mischungen davon.

[0057] Ganz besonders bevorzugt ist die Verwendung von Wasser oder Ethanol und Mischungen davon als Lösungsmittel, am meisten bevorzugt ist die Verwendung von Wasser als Lösungsmittel.

[0058] Zur Herstellung eines Safts aus dem Fruchtfleisch der Früchte einer oder mehrerer Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) kann das ggf. vorzerkleinere Fruchtfleisch (wie vorstehend definiert), z.B. in Form von Stücken, eines Breis, oder einer Pulpe, mit Hilfe einer geeigneten Presse, z.B. einer Saftpresse, einem Entsafter oder einer ähnlichen Vorrichtung ausgepresst werden, um einen Saft herzustellen. Zur Herstellung eines Safts können herkömmliche Verfahren angewendet werden.

[0059] Zur Herstellung eines Extrakts aus dem Fruchtfleisch der Früchte und/oder aus anderen Pflanzenteilen einer oder mehrerer Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) können die ganzen Früchte oder das vorzerkleinerte Fruchtfleisch und/oder die anderen Pflanzenteile (wie vorstehend definiert), z.B. in Form von Stücken, eines Breis, oder einer Pulpe oder ein daraus hergestellter Saft mit Hilfe eines Lösungsmittels extrahiert werden. Grundsätzlich können dazu herkömmliche Extraktionsverfahren verwendet werden. Zur Herstellung eines Extrakts im Sinne der vorliegenden Erfindung ist es z.B. auch vorgesehen, die gewählte Form des Fruchtfleisches und/oder der anderen Pflanzenteile in einen Behälter (z.B. in einen Topf oder Kessel) mit dem Lösungsmittel (bevorzugt Wasser) zu geben. Im Falle der Extraktion von Stücken, Brei oder Pulpe ist das bevorzugte Lösungsmittel Wasser und die Extraktion erfolgt bevorzugt durch Erhitzen der Fruchtteile und/oder der anderen Pflanzenteile in dem Lösungsmittel. Die festen Bestandteile werden anschließend bevorzugt durch Filtration entfernt und so der Extrakt (in Form eines Filtrats) erhalten. Im Falle der Extraktion des Saftes kann ein geeignetes organisches Lösungsmittel verwendet werden, dass beispielsweise mit dem Saft gemischt und dann beispielsweise in einem Scheidetrichter wieder abgetrennt wird. Geeignete Verfahren sind dem Fachmann bekannt.

[0060] Ein Sud kann erhalten werden, indem ganze Früchte oder große Fruchtstücke und/oder andere Pflanzenteile durch Erhitzen (Kochen) in einer Kochflüssigkeit (bevorzugt Wasser) extrahiert werden. Die resultierende Kochflüssigkeit (per se, d.h. ohne Fruchtfleischteile oder andere feste Bestandteile) wird hierin auch als Sud bezeichnet. Der Vorteil eines solchen Suds besteht darin, dass feste Bestandteile in der Reinigungslösung (dem Sud) vermieden werden, welche gegebenenfalls Filter oder Abläufe / Abflüsse verstopfen können und dass ein zusätzlicher Filtrationsschritt zur Herstellung des Suds nicht unbedingt erforderlich ist. Zur Herstellung eines solchen Suds werden ganze Früchte oder Fruchtfleisch oder andere Pflanzenteile der erfindungsgemäßen Pflanzengattungen verwendet, insbesondere solche, die aus der Gruppe der Zucchinis ausgewählt werden.

[0061] Besonders bevorzugt ist ein Verfahren, bei dem das Fruchtfleisch (wie vorstehend definiert) zunächst zerkleinert und die Stücke dann in Wasser gekocht werden. Danach wird das Gemisch etwas ziehen gelassen, die festen Bestandteile werden abfiltriert und das Filtrat weiter verwendet. Die so erhaltene Lösung kann je nach Bedarf entfärbt und/oder desodoriert werden.

[0062] In den so erhaltenen Brei, die Pulpe, den Saft, Sud oder Extrakt des Fruchtfleischs (wie vorstehend definiert) können anschließend, falls gewünscht, weitere Hilfs- oder Zusatzstoffe oder kosmetische wirksame Substanzen (jeweils wie oben definiert) eingemischt werden.

[0063] Durch die bei der Verwendung der Reinigungsmittel voraussichtlich auftretenden Hautkontakte der Anwender, ist es besonders bevorzugt, Hilfs- oder Zusatzstoffe zu verwenden, die physiologisch unbedenklich sind. Besonders bevorzugt sind auch hautverträgliche oder sogar hautpflegende (rückfettende), nachhaltige Zusatzstoffe. Bevorzugt werden übliche und für die entsprechende Anwendung zugelassene Hilfs- und Zusatzstoffe eingesetzt.

[0064] In gleicher Weise können auch andere Pflanzenteile wie Blüten, Samen, Blätter oder Stängel der erfindungsgemäßen Pflanzengattung zur Herstellung der erfindungsgemäßen Reinigungs- und Pflegemittel eingesetzt werden.

[0065] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist außerdem ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels, umfassend die Schritte

a) Bereitstellen der Pflanzenteile;

b1) Zerkleinern der Pflanzenteile (wie vorstehend definiert mit oder ohne Schale, jeweils mit oder ohne Samen) in Form von Stücken,
gegebenenfalls weiteres Zerkleinern, Schnetzeln oder Reiben der Pflanzenteile (wie vorstehend definiert) und
Zugabe eines Lösungsmittels, bevorzugt Wasser, zur Herstellung eines Breis oder einer Pulpe; oder

b2) Durchführung der Schritte gemäß b1) und anschließende Extraktion der zerkleinerten Pflanzenteile mit einem Lösungsmittel, bevorzugt Wasser, zur Herstellung eines Extrakts daraus; oder

b3) Durchführung der Schritte gemäß b1) und anschließendes Auspressen der zerkleinerten Pflanzenteile zur Herstellung eines Safts daraus; oder

b4) gegebenenfalls Zerkleinern der Pflanzenteile (wie vorstehend definiert mit oder ohne Schale, jeweils mit oder ohne Samen) in Form von Stücken, Erhitzen (Kochen) der Pflanzenteile in einer Kochflüssigkeit, bevorzugt Wasser, gegebenenfalls Filtration der resultierenden Kochflüssigkeit zur Herstellung eines Suds daraus; sowie

c) gegebenenfalls Zugabe eines oder mehrerer Zusatz- und/oder Hilfsstoffe und/oder eines oder mehrerer kosmetisch aktiver Stoffe zu dem Brei, der Pulpe, dem Extrakt, dem Saft und/oder Sud aus einem der Schritte b1), b2), b3) und b4) oder zu einer Mischung davon.



[0066] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels, umfassend die Schritte

a) Bereitstellen der Früchte (oder anderen Pflanzenteile wie vorstehend definiert);

b1) Zerkleinern der Früchte zum Erhalt von Fruchtfleisch (wie vorstehend definiert mit oder ohne Schale, jeweils mit oder ohne Samen) in Form von Stücken, gegebenenfalls weiteres Zerkleinern, Schnetzeln oder Reiben des Fruchtfleischs (wie vorstehend definiert) und
Zugabe eines Lösungsmittels, bevorzugt Wasser, zur Herstellung eines Breis oder einer Pulpe; oder

b2) Durchführung der Schritte gemäß b1) und anschließende Extraktion des zerkleinerten Fruchtfleischs mit einem Lösungsmittel, bevorzugt Wasser, zur Herstellung eines Extrakts daraus; oder

b3) Durchführung der Schritte gemäß b1) und anschließendes Auspressen des zerkleinerten Fruchtfleischs zur Herstellung eines Safts daraus; oder

b4) gegebenenfalls Zerkleinern der Früchte zum Erhalt von Fruchtfleisch (wie vorstehend definiert mit oder ohne Schale, jeweils mit oder ohne Samen) in Form von Stücken, Erhitzen (Kochen) der Früchte oder Fruchtstücke in einer Kochflüssigkeit, bevorzugt Wasser, gegebenenfalls Filtration der resultierenden Kochflüssigkeit zur Herstellung eines Suds daraus; sowie

c) gegebenenfalls Zugabe eines oder mehrerer Zusatz- und/oder Hilfsstoffe und/oder eines oder mehrerer kosmetisch aktiver Stoffe zu dem Brei, der Pulpe, dem Extrakt, dem Saft und/oder Sud aus einem der Schritte b1), b2), b3) und b4) oder zu einer Mischung davon.



[0067] Bezüglich der Verfahrensschritte b1), b2), b3) und b4) kann auf die vorstehenden Ausführungen zum Erhalt der Fruchtfleischstücke, eines Breis, einer Pulpe, einem Saft, Sud oder Extrakt verwiesen werden.

BESCHREIBUNG DER ABBILDUNGEN



[0068] 
Abb. 1
Grillfilter vor der erfindungsgemäßen Reinigung
Abb. 2
Grillfilter vor der erfindungsgemäßen Reinigung (Detailaufnahme)
Abb. 3
Grillfilter nach der erfindungsgemäßen Reinigung
Abb. 4
Grillplatte vor der erfindungsgemäßen Reinigung
Abb. 5
Grillplatte nach der erfindungsgemäßen Reinigung
Abb. 6
Backofeninnenraum vor der erfindungsgemäßen Reinigung
Abb. 7
Backofeninnenraum nach der erfindungsgemäßen Reinigung
Abb. 8
Fritteusen-Heizspiralen vor der erfindungsgemäßen Reinigung
Abb. 9
Fritteusen-Heizspiralen nach der erfindungsgemäßen Reinigung


[0069] Im Folgenden wird die Erfindung an Hand von Beispielen näher erläutert. Für den Fachmann ist ersichtlich, dass diese Beispiele nur exemplarisch sind und den Gegenstand der Erfindung nicht beschränken.

BEISPIELE


A) Herstellungsbeispiele


1. Herstellung eines Extrakts (Filtrats)



[0070] Um einen Extrakt oder ein Filtrat herzustellen, wurde ein Speisekürbis (z.B. ein Avalon oder ein Hokkaidokürbis) oder Zucchini zerkleinert und mit Wasser gekocht (Kochzeit: ca. 15 bis 20 Minuten). Der entstandene Brei wurde filtriert und das Filtrat bzw. ein Extrakt erhalten.

2. Herstellung eines Breis oder einer Pulpe



[0071] Um einen Brei oder eine Pulpe zu erhalten, wurde ein Speisekürbis (z.B. ein Avalon oder ein Hokkaidokürbis) oder Zucchini geraspelt und mit Wasser (Raumtemperatur) aufgeschlämmt. Die so erhaltene Pulpe wurde roh weiter verwendet. Zum Erhalt eines Breis wurde die Pulpe wie in Herstellbeispiel 1 beschrieben gekocht oder die gekochten Fruchtteile aus Herstellbeispiel 3 wurden zerdrückt (püriert) und durch Zugabe von Wasser die gewünschte Konsistenz eingestellt.

3. Herstellung eines Suds



[0072] Um einen Sud zu erhalten, wurden ganze Früchte oder große Fruchtstücke von Zucchinis mit Wasser gekocht (Kochzeit: ca. 15 bis 20 Minuten). Anschließend wurden die Fruchtfleischteile entfernt und die so resultierende Kochflüssigkeit (per se, d.h. ohne Fruchtstücke) weiter verwendet. Kleinere Partikel in der Kochflüssigkeit können bei Bedarf durch Filtration entfernt werden.

[0073] Zur Herstellung eines Extrakts, eines Suds, eines Breis oder einer Pulpe können gleichermaßen auch andere Pflanzenteile einer oder mehrerer Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) verwendet werden, wie z.B. Blätter und/oder Stängel.

B) Anwendungsbeispiele



[0074] Reinigung von stark verschmutzten fettigen Oberflächen in der Küche / Gastronomie, wie Fritteusen (Innenleben), Heizspiralen, Behältern, Grillstäben, Backofen etc.

Beispiel 1 Reinigung eines stark fettverschmutzten Grillfilters



[0075] Ein Hokkaido-Kürbis wurde in Stücke geschnitten und mit Schale in Wasser weich gekocht, anschließend püriert und mit Wasser verdünnt. Der so erhaltene Kürbisbrei wurde auf die fettverschmutzten Grillfilter aufgetragen. Nach kurzer Einwirkzeit konnten die Fettverschmutzungen mit einer Bürste unter leichtem Schrubben leicht entfernt werden.

[0076] Der so gereinigte Grillfilter wies außerdem einen besonderen Glanz auf.

[0077] Das Ergebnis zeigen die Abbildungen 1, 2 und 3.

Beispiel 2 Reinigung einer stark fettverschmutzten Grillplatte



[0078] Zucchinis wurden in Stücke geschnitten und mit Schale in Wasser weich gekocht, anschließend püriert und mit Wasser verdünnt. Der so erhaltene Zucchinibrei wurde auf die fettverschmutzten Grillplatten aufgesprüht. Nach kurzer Einwirkzeit konnten die Fettverschmutzungen mit einem Lappen ohne großen Kraftaufwand abgewischt werden.

[0079] Die so gereinigte Grillplatte wies außerdem einen besonderen Glanz auf.

[0080] Das Ergebnis zeigen die Abbildungen 4 und 5.

Beispiel 3 Reinigung eines stark fettverschmutzten und verkrusteten Backofens



[0081] Zucchinis wurden in Stücke geschnitten und mit Schale in Wasser weich gekocht, anschließend püriert und mit Wasser verdünnt. Der so erhaltene Zucchinibrei wurde auf die fettverschmutzten und stark verkrusteten Seitenwände im Garinnenraum eines herkömmlichen Backofens aufgesprüht. Nach ca. 10 bis 15 Minuten Einwirkzeit konnte der Großteil der Fettverschmutzungen mit einem Schwamm ohne großen Kraftaufwand abgewischt werden.

[0082] Der so gereinigte Backofeninnenraum wies außerdem einen merklichen Glanz auf.

[0083] Das Ergebnis zeigen die Abbildungen 6 und 7.

Beispiel 4 Reinigung stark fettverschmutzter und verkrusteter Heizspiralen einer Fritteuse



[0084] Zucchinis wurden in Stücke geschnitten und zusammen mit Wasser in die Fritteusenbehälter gegeben. Die Heizspiralen der Fritteuse wurden in das Wasser, enthaltend die Zucchinistücke, eingetaucht und für ca. 20 Minuten erhitzt. Anschließend wurden die Heizspiralen in der Kochflüssigkeit (Sud) über Nacht eingetaucht stehen gelassen. Am nächsten Tag konnten die Verkrustungen von den Heizspiralen mit einem herkömmlichen Spachtel mit mässigem Kraftaufwand abgekratzt werden.

[0085] Die so gereinigten Heizspiralen der Fritteuse wiesen einen merklichen Glanz auf, der auch nach anschließender Benutzung der gereinigten Fritteusen über einen längeren Zeitraum erhalten blieb.

[0086] Das Ergebnis zeigen die Abbildungen 8 und 9.

Beispiel 5 Reinigung fettverschmutzter Küchenutensilien in einer herkömmlichen Haushaltsspülmaschine und in einer Industrie-Spülmaschine



[0087] Fettverschmutzte Küchenutensilien wie Bestecke, Teller etc. wurden in üblicher Art und Weise in eine Haushaltsspülmaschine und in eine Industrie-Spülmaschine eingeräumt. Anstelle des herkömmlichen Haushalts- oder Industrie-Spülmaschinenmittels wurden 2 EL eines Zucchini-Breis gemäß Herstellbeispiel 2 in den jeweils dafür vorgesehenen Spülmaschinenmittelbehälter eingefüllt. Die Maschinen wurden anschließend wie üblich in Betrieb genommen.

[0088] Die so gereinigten Küchenutensilien wiesen einen überraschend hohen Glanz auf.

Vergleichsbeispiele



[0089] Die Reinigung der Geräte gemäß den oben beschriebenen Anwendungsbeispielen erfolgt üblicherweise mit hochwirksamen chemischen Speziel-Industriereinigungsmitteln.

[0090] Es wurde beobachtet, dass durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Reinigungsmittel, wie hierin beschrieben, die Verschmutzungen mit deutlich geringerem Kraftaufwand entfernt werden konnten, als bei Verwendung der herkömmlichen Industriereinigungsmittel.

[0091] Desweiteren wurde ein merklicher Glanz auf den erfindungsgemäß gereinigten Oberflächen festgestellt, wohingegen nach der Behandlung mit konventionellen Haushalts- oder IndustrieReinigungsmitteln die gereinigten Edelstahl-Oberflächen stumpf und glanzlos bleiben.

[0092] Außerdem wurde festgestellt, dass bei Verwendung der erfindungsgemäßen Reinigungsmittel ohne Handschuhe die Hände keine Hautreizungen oder besondere Hauttrockenheit aufweisen. Bei Verwendung herkömmlicher Haushaltsreinigungsmittel ohne Handschuhe war die Haut hingegen im Anschluss trocken und gereizt. Die Verwendung von Spezial-Industriereinigungsmitteln ohne Handschuhe (sowie ggf. auch Atemschutz) ist aufgrund der hohen chemischen Aggressivität der Mittel nicht möglich und vom Hersteller auch explizit nicht zugelassen.


Ansprüche

1. Verwendung des Fruchtfleischs der Früchte oder anderer Pflanzenbestandteile einer oder mehrerer Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) und/oder einen Saft, Sud oder Extrakt davon als Reinigungsmittel zur Reinigung und Pflege von Oberflächen und/oder Textilien.
 
2. Verwendung des Fruchtfleischs der Früchte einer oder mehrerer Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) und/oder einen Saft, Sud oder Extrakt davon als Reinigungsmittel zur Reinigung und Pflege von Oberflächen und/oder Textilien.
 
3. Die Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, zur Reinigung und Entfernung fetthaltiger Verschmutzungen und/oder zur Pflege der gereinigten Oberflächen durch Erzeugung einer Oberflächenveredelung und eines Schutzes der Oberflächen vor Neuverschmutzung, wie insbesondere der Erzeugung einer polierten Oberfläche, einer Oberfläche mit verstärktem Glanz, einer Oberfläche mit homogenerem Erscheinungsbild, sowie einer Versiegelung der Oberfläche.
 
4. Die Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei Zucchinis und Kürbisse aus der Gruppe der Speisekürbisse bevorzugt sind.
 
5. Die Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, zur Reinigung und Pflege von Edelstahl-, Aluminium-, Kupfer-, Glas-, Kunststoff-, Porzellan, Keramik-, Stein- und Steingut-, Marmor-, Granit-, Beton-, Holz- und/oder Laminat-Oberflächen, sowie von beschichteten, emaillierten oder lackierten Oberflächen.
 
6. Die Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Reinigung und Pflege von Oberflächen im Haushalts- und Küchenbereich sowie zur Reinigung und Pflege von Oberflächen im industriellen Fertigungsbereich und im Automobilbereich, insbesondere zur Reinigung und Pflege von Küchenoberflächen im privaten, gewerblichen und industriellen Umfeld, wie in Haushaltsküchen, Großküchen, Restaurants, Imbissstuben, Mensen und Kantinen, insbesondere zur Reinigung und Pflege von Küchenarbeitsflächen, Koch-, Grill-, Frittier- und Backgeräten, Dunstabzugshauben, Küchenwaschbecken, sowie Küchenarbeitsutensilien, umfassend Koch-, Grill-, Frittier- und Backgeschirr und -zubehör sowie Serviergeschirr und Bestecke etc.
 
7. Die Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Reinigung und Pflege von metallischen Oberflächen.
 
8. Die Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Reinigung von Textilien, wie insbesondere von Küchenbekleidung, Haushalts- und Küchentextilien und Schutzbekleidung im industriellen Fertigungsbereich und im Automobilbereich, wie insbesondere Arbeitskleidung, Küchen- und Arbeitsschürzen, Handtücher und Reinigungslappen, sowie Kopfbedeckungen.
 
9. Die Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, worin das Fruchtfleisch der Früchte einer oder mehrerer Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) in Form eines Breis oder einer Pulpe, als Sud, Saft oder ein Extrakt davon vorliegt oder worin das Fruchtfleisch in fester, stückiger Form verwendet wird.
 
10. Die Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, worin die Blätter und/oder Stängel einer oder mehrerer Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) in Form eines Breis oder einer Pulpe, als Sud, Saft oder ein Extrakt davon vorliegen.
 
11. Reinigungsmittel bestehend zu einem überwiegenden Anteil aus dem Fruchtfleisch der Früchte einer oder mehrerer Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae), z.B. in Form eines Stücks, Breis oder einer Pulpe, oder einem Saft, Sud oder Extrakt davon, insbesondere bestehend aus einem mengenmäßig überwiegenden Anteil von insbesondere > 50 Gew.-%, ≥ 55 Gew.-%, ≥ 60 Gew.-%, ≥ 65 Gew.-%, ≥ 70 Gew.-%, ≥ 75 Gew.-%, ≥ 80 Gew.-%, ≥ 85 Gew.-%, ≥ 90 Gew.-%, oder ≥ 95 Gew.-% des Fruchtfleischs der Früchte einer oder mehrerer Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) in stückiger Form, in Form eines Breis, einer Pulpe, einem Saft, Sud oder Extrakt davon, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Reinigungsmittels, welches gegebenenfalls zusätzlich einen oder mehrere Zusatz- und/oder Hilfsstoffe und/oder einen oder mehrere kosmetisch wirksame Stoffe enthalten kann.
 
12. Reinigungsmittel bestehend zu einem überwiegenden Anteil aus Stängeln und/oder Blättern einer oder mehrerer Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae), z.B. in Form eines Breis oder einer Pulpe, oder einem Saft, Sud oder Extrakt davon, insbesondere bestehend aus einem mengenmäßig überwiegenden Anteil von insbesondere > 50 Gew.-%, ≥ 55 Gew.-%, ≥ 60 Gew.-%, ≥ 65 Gew.-%, ≥ 70 Gew.-%, ≥ 75 Gew.-%, ≥ 80 Gew.-%, ≥ 85 Gew.-%, ≥ 90 Gew.-%, oder ≥ 95 Gew.-% der Stängel und/oder Blätter einer oder mehrerer Pflanzen aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) in Form eines Breis, einer Pulpe, einem Saft, Sud oder Extrakt davon, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Reinigungsmittels, welches gegebenenfalls zusätzlich einen oder mehrere Zusatz- und/oder Hilfsstoffe und/oder einen oder mehrere kosmetisch wirksame Stoffe enthalten kann.
 
13. Das Reinigungsmittel nach Anspruch 11 oder 12 zur Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 10.
 
14. Verfahren zur Herstellung eines Reinigungsmittels gemäß einem der Ansprüche 11 bis 13, umfassend die Schritte

a) Bereitstellen der Pflanzenteile;

b1) Zerkleinern der Pflanzenteile (wie vorstehend definiert mit oder ohne Schale, jeweils mit oder ohne Samen),
und
Zugabe eines Lösungsmittels, bevorzugt Wasser, zur Herstellung eines Breis oder einer Pulpe; oder

b2) Durchführung der Schritte gemäß b1) und anschließende Extraktion der zerkleinerten Pflanzenteile mit einem Lösungsmittel, bevorzugt Wasser, zur Herstellung eines Extrakts daraus; oder

b3) Durchführung der Schritte gemäß b1) und anschließendes Auspressen der zerkleinerten Pflanzenteile zur Herstellung eines Safts daraus; oder

b4) gegebenenfalls Zerkleinern der Pflanzenteile (wie vorstehend definiert mit oder ohne Schale, jeweils mit oder ohne Samen), Erhitzen (Kochen) der Pflanzenteile in einer Kochflüssigkeit, bevorzugt Wasser, gegebenenfalls Filtration der resultierenden Kochflüssigkeit zur Herstellung eines Suds daraus; sowie

c) gegebenenfalls Zugabe eines oder mehrerer Zusatz- und/oder Hilfsstoffe und/oder eines oder mehrerer kosmetisch aktiver Stoffe zu dem Brei, der Pulpe, dem Extrakt, dem Saft und/oder Sud aus einem der Schritte b1), b2), b3) und b4) oder zu einer Mischung davon.


 
15. Verfahren zur Herstellung eines Reinigungsmittels gemäß einem der Ansprüche 11 bis 14, umfassend die Schritte

a) Bereitstellen der Früchte;

b1) Zerkleinern der Früchte zum Erhalt von Fruchtfleisch (wie vorstehend definiert mit oder ohne Schale, jeweils mit oder ohne Samen) in Form von Stücken, gegebenenfalls weiteres Zerkleinern, Schnetzeln oder Reiben des Fruchtfleischs (wie vorstehend definiert) und
Zugabe eines Lösungsmittels, bevorzugt Wasser, zur Herstellung eines Breis oder einer Pulpe; oder

b2) Durchführung der Schritte gemäß b1) und anschließende Extraktion des zerkleinerten Fruchtfleischs mit einem Lösungsmittel, bevorzugt Wasser, zur Herstellung eines Extrakts daraus; oder

b3) Durchführung der Schritte gemäß b1) und anschließendes Auspressen des zerkleinerten Fruchtfleischs zur Herstellung eines Safts daraus; oder

b4) gegebenenfalls Zerkleinern der Früchte zum Erhalt von Fruchtfleisch (wie vorstehend definiert mit oder ohne Schale, jeweils mit oder ohne Samen) in Form von Stücken, Erhitzen (Kochen) der Früchte oder Fruchtstücke in einer Kochflüssigkeit, bevorzugt Wasser, gegebenenfalls Filtration der resultierenden Kochflüssigkeit zur Herstellung eines Suds daraus; sowie

c) gegebenenfalls Zugabe eines oder mehrerer Zusatz- und/oder Hilfsstoffe und/oder eines oder mehrerer kosmetisch aktiver Stoffe zu dem Brei, der Pulpe, dem Extrakt, dem Saft und/oder Sud aus einem der Schritte b1), b2), b3) und b4) oder zu einer Mischung davon.


 




Zeichnung



















Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente