[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trocknen von Wäsche für ein wasserführendes
Haushaltgerät zur Wäschebehandlung, ein Steuerverfahren und eine Steuervorrichtung
zum Steuern eines Trocknungsvorgangs eines wasserführenden Haushaltgeräts zur Wäschebehandlung
und ein wasserführendes Haushaltgerät zur Wäschebehandlung.
[0002] Zum Trocknen von Wäsche wird für den Trocknungsprozess ein Waschtrockner oder Trockner
benötigt. Eine Trocknung im Waschautomat auch für kleine Beladungsmengen, beispielsweise
< 2kg, ist nicht möglich.
[0003] Der Erfindung stellt sich die Aufgabe ein verbessertes Verfahren zum Trocknen von
Wäsche für ein wasserführendes Haushaltgerät zur Wäschebehandlung, ein verbessertes
Steuerverfahren und eine verbesserte Steuervorrichtung zum Steuern eines Trocknungsvorgangs
eines wasserführenden Haushaltgeräts zur Wäschebehandlung und ein verbessertes wasserführendes
Haushaltgerät zur Wäschebehandlung zu schaffen.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zum Trocknen von Wäsche für
ein wasserführendes Haushaltgerät zur Wäschebehandlung, ein Steuerverfahren und eine
Steuervorrichtung zum Steuern eines Trocknungsvorgangs eines wasserführenden Haushaltgeräts
zur Wäschebehandlung und ein wasserführendes Haushaltgerät zur Wäschebehandlung mit
den Merkmalen der Hauptansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
[0005] Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen darin, dass eine sich in einem
Laugenbehälter befindlichen Flüssigkeit als Kondensationsfläche verwendet werden kann,
um aus zu trocknender Wäsche austretenden Wasserdampf kondensieren zu lassen. Dies
ermöglicht einen einfachen Trocknungsprozess, der beispielsweise auch für Waschautomaten
geeignet ist, die keine separate Trocknungseinrichtung, wie beispielsweise eine Wärmepumpe
oder ein Gebläse, aufweisen.
[0006] Ein Verfahren zum Trocknen von Wäsche für ein wasserführendes Haushaltgerät zur Wäschebehandlung,
wobei das Haushaltgerät einen Laugenbehälter und eine in dem Laugenbehälter angeordnete
Trommel zum Aufnehmen der Wäsche umfasst, weist die folgenden Schritte auf:
Bilden einer Flüssigkeitsvorlage in dem Laugenbehälter, wobei sich die Trommel außerhalb
der Flüssigkeitsvorlage befindet; und
Einbringen von Wärmeenergie in die Trommel, um von der Wäsche aufgenommenes Wasser
in an der Flüssigkeitsvorlage kondensierbaren Wasserdampf zu überführen.
[0007] Bei dem Haushaltgerät kann es sich um einen Waschautomaten handeln. Ein solcher Waschautomat
kann ohne eine zusätzliche Trocknungseinrichtung ausgeführt sein, wie sie aus bekannten
Waschtrocknern oder Trocknern bekannt ist. Das Verfahren ermöglicht es, einen bekannten
Waschautomaten um eine Trocknungsfunktion zu erweitern. Alternativ kann es sich bei
dem Haushaltgerät um einen Waschtrockner oder Trockner handeln, der bereits eine Trocknungseinrichtung
aufweist, deren Trocknungsfunktion durch den hier beschriebenen Ansatz ergänzt werden
kann. Die Flüssigkeitsvorlage kann beispielsweise durch Wasser oder eine Waschlauge
gebildet werden. Somit kann die Kondensation beispielsweise an einem kaltem Wasservorrat
erfolgen. Die Flüssigkeitsvorlage kann durch Zufuhr von Flüssigkeit in den Laugenbehälter
oder durch Beibehalten oder Entfernen von sich bereits in dem Laugenbehälter befindlicher
Flüssigkeit so gebildet werden, dass ein Füllstand der Flüssigkeit in dem Laugenbehälter
so eingestellt wird, dass sich die Flüssigkeit ausschließlich in einem sich unterhalb
der Trommel befindlichen Abschnitt des Laugenbehälters befindet. Insbesondere kann
der Füllstand so eingestellt sein, dass die Trommel auch bei einer Drehung der Trommel
nicht mit der Flüssigkeit in Berührung kommt. Im Schritt des Einbringens kann die
Wärmeenergie in eine Wand der Trommel oder ins Innere der Trommel eingebracht werden.
Durch die Wärmeenergie kann die sich in der Trommel befindliche Wäsche direkt oder
indirekt erwärmt werden, sodass in der Wäsche befindliche Feuchtigkeit verdampfen
kann. Der dabei entstehende Wasserdampf kann aus der Trommel entweichen und an der
Oberfläche der Flüssigkeitsvorlage kondensieren und damit gebunden werden. Auf diese
Weise kann die Wäsche getrocknet werden. Der Wärmeeintrag kann dabei mittels geeigneter
Verfahren, beispielsweise mittels Induktion, Warmluft oder Wärmestrahlung bereitgestellt
werden.
[0008] Das Verfahren kann einen Schritt des Entfernens der Flüssigkeitsvorlage aus dem Laugenbehälter
umfassen. Die Flüssigkeitsvorlage kann beispielsweise entfernt werden, wenn der Trocknungsprozess
beendet ist oder wenn die Flüssigkeitsvorlage eine Temperatur erreicht hat, die eine
weitere Kondensation von Wasserdampf verhindert oder erschwert. Wenn der Trocknungsprozess
noch nicht beendet ist, kann die Flüssigkeitsvorlage ersetzt werden, beispielsweise
durch kaltes Wasser. Somit kann das Verfahren nach dem Entfernen der Flüssigkeitsvorlage
ein einem erneuten Ausführen der Schritte des Bildens einer Flüssigkeitsvorlage und
optional zusätzlich des Einbringens von Wärmeenergie in die Trommel umfassen. Die
Schritte des Verfahrens können sooft wiederholt werden, bis die Wäsche den gewünschten
Trocknungsgrad erreicht hat.
[0009] Das Verfahren kann einen Schritt des Erfassens zumindest eines eine Temperatur innerhalb
des Laugenbehälters repräsentierenden Temperaturwerts umfassen. Vorteilhafterweise
können der Schritt des Entfernens und/oder das erneute Ausführen der Schritte des
Bildens und des Einbringens unter Verwendung des zumindest einen Temperaturwerts durchgeführt
werden. Beispielsweise können die Schritte abhängig von einem Ergebnis eines Vergleichs
des zumindest einen Temperaturwerts mit zumindest einen Schwellenwert durchgeführt
werden. Durch das Überwachen der Temperatur kann ein aktueller Durchgang des Trockenprozesses
solange fortgeführt werden, bis die Temperatur einen vorgegebenen maximalen Schwellenwert
erreicht hat.
[0010] Im Schritt des Erfassens des zumindest einen Temperaturwerts kann eine Temperatur
der Flüssigkeitsvorlage erfasst werden. Auf diese Weise kann überprüft werden, ob
die Flüssigkeitsvorlage noch kühl genug ist, um weiteren Wasserdampf kondensieren
zu lassen. Zusätzlich oder alternativ kann eine Temperatur der Trommel erfasst wird.
Über die Temperatur der Trommel kann beispielsweise auf einen Fortgang des sich innerhalb
der Trommel abspielenden Verdampfungsprozess geschlossen werden.
[0011] Zusätzlich oder alternativ kann das Verfahren einen Schritt des Erfassens eines einen
Füllstand der Flüssigkeitsvorlage repräsentierenden Füllstandwert umfassen. Auf diese
Weise kann überprüft werden, ob der Füllstand noch niedrig genug ist, damit eine Berührung
zwischen Trommel und Flüssigkeit vermieden wird. Entsprechen können der Schritt des
Entfernens und/oder das erneute Ausführen der Schritte des Bildens und des Einbringens
unter Verwendung des Füllstandwerts durchgeführt werden.
[0012] Das Verfahren kann einen Schritt des Beendens des Einbringens der Wärmeenergie umfassen.
Auf diese Weise kann beispielsweise eine Überhitzung der Wäsche vermieden werden.
Ferner kann das Verfahren einen Schritt des Schleuderns der Wäsche nach dem Schritt
des Beendens des Einbringens der Wärmeenergie umfassen. Durch das Schleudern kann
weitere Feuchtigkeit aus der Wäsche entfernt werden. Gemäß einer Ausführungsform werden
die Schritte des Schleuderns und des Entfernens der Flüssigkeitsvorlage zeitgleich
durchgeführt.
[0013] Vorteilhafterweise kann die Wärmeenergie im Schritt des Einbringens durch Induktion
eingebracht werden. Auf diese Weise kann die Trommel und über die Trommel die sich
in der Trommel befindliche Wäsche sehr schnell erwärmt werden.
[0014] Um die Schritte des beschriebenen Verfahrens unter Verwendung eines Haushaltgeräts
umsetzen zu können, kann ein Steuerverfahren eingesetzt werden. Das Steuerverfahren
kann beispielsweise unter Verwendung einer geeigneten Steuervorrichtung des Haushaltgeräts
ausgeführt werden.
[0015] Ein Steuerverfahren zum Steuern eines Trocknungsvorgangs eines wasserführenden Haushaltgeräts
zur Wäschebehandlung, wobei das Haushaltgerät einen Laugenbehälter und eine in dem
Laugenbehälter angeordnete Trommel zum Aufnehmen der Wäsche sowie eine Pumpeinrichtung
zum Steuern eines Flüssigkeitsniveaus in dem Laugenbehälter und eine Heizeinrichtung
umfasst, weist die folgenden Schritte auf:
Bereitstellen eines Pumpsignals an eine Schnittstelle zu der Pumpeinrichtung, wobei
das Pumpsignal ausgebildet ist, um die Pumpeinrichtung zum Bilden einer Flüssigkeitsvorlage
in dem Laugenbehälter anzusteuern, wobei sich die Trommel außerhalb der Flüssigkeitsvorlage
befindet; und
Bereitstellen eines Wärmesignals an eine Schnittstelle zu der Heizeinrichtung, wobei
das Wärmesignal ausgebildet ist, um die Heizeinrichtung zum Einbringen von Wärmeenergie
in die Trommel anzusteuern, um von der Wäsche aufgenommenes Wasser in an der Flüssigkeitsvorlage
kondensierbaren Wasserdampf zu überführen.
[0016] Bei dem Pumpsignal und dem Wärmesignal kann es sich um elektrische Steuersignale
handeln. Unter Verwendung des Pumpsignals kann die Pumpeinrichtung so angesteuert
werden, dass so lange Flüssigkeit in den Laugenbehälter hineingelassen oder aus dem
Laugenbehälter herausgepumpt wird, bis die Flüssigkeitsvorlage einen Füllstand aufweist,
bei dem sichergestellt ist, dass sich Trommel und Flüssigkeit nicht berühren. Unter
Verwendung des Wärmesignals kann die Heizeinrichtung so angesteuert werden, dass ausreichend
Wärmeenergie bereitgestellt wird, um die sich in der Trommel befindliche Wäsche soweit
zu erwärmen, dass von der Wäsche aufgenommene Feuchtigkeit verdampft. Zum Ausführen
weiterer optionaler Schritte des Steuerverfahrens können weitere Steuersignale bereitgestellt
werden oder bereits einmal bereitgestellte Steuersignale erneut bereitgestellt werden.
[0017] Der hier vorgestellte Ansatz schafft ferner eine Steuervorrichtung, die ausgebildet
ist, um die Schritte einer Variante eines hier vorgestellten Verfahrens in entsprechenden
Einrichtungen durchzuführen, anzusteuern bzw. umzusetzen. Auch durch diese Ausführungsvariante
der Erfindung in Form einer Vorrichtung kann die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe
schnell und effizient gelöst werden.
[0018] Die Vorrichtung kann ausgebildet sein, um Eingangssignale einzulesen und unter Verwendung
der Eingangssignale Ausgangssignale zu bestimmen und bereitzustellen. Ein Eingangssignal
kann beispielsweise ein über eine Eingangsschnittstelle der Vorrichtung einlesbares
Sensorsignal darstellen. Ein Ausgangssignal kann ein Steuersignal oder ein Datensignal
darstellen, das an einer Ausgangsschnittstelle der Vorrichtung bereitgestellt werden
kann. Die Vorrichtung kann ausgebildet sein, um die Ausgangssignale unter Verwendung
einer in Hardware oder Software umgesetzten Verarbeitungsvorschrift zu bestimmen.
Beispielsweise kann die Vorrichtung dazu eine Logikschaltung, einen integrierten Schaltkreis
oder ein Softwaremodul umfassen und beispielsweise als ein diskretes Bauelement realisiert
sein oder von einem diskreten Bauelement umfasst sein.
[0019] Von Vorteil ist auch ein Computer-Programmprodukt oder Computerprogramm mit Programmcode,
der auf einem maschinenlesbaren Träger oder Speichermedium wie einem Halbleiterspeicher,
einem Festplattenspeicher oder einem optischen Speicher gespeichert sein kann. Wird
das Programmprodukt oder Programm auf einem Computer oder einer Vorrichtung ausgeführt,
so kann das Programmprodukt oder Programm zur Durchführung, Umsetzung und/oder Ansteuerung
der Schritte des Verfahrens nach einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen
verwendet werden.
[0020] Ein wasserführendes Haushaltgerät zur Wäschebehandlung, beispielsweise ein Waschautomat,
ein Trockner oder ein Waschtrockner, kann eine genannte Steuervorrichtung aufweisen.
Auf diese Weise kann das Hauhaltgerät mit der hier beschriebenen Funktionalität zum
Trocknen von Wäsche ausgestattet werden.
[0021] Auch wenn der beschriebene Ansatz anhand eines Haushaltgerät beschrieben wird, kann
das hier beschriebene Verfahren entsprechend im Zusammenhang mit einem gewerblichen
oder professionellen Gerät, beispielsweise einem medizinischen Gerät, wie einem Reinigungs-
oder Desinfektionsgerät, einem Kleinsterilisator, einem Großraumdesinfektor oder einer
Container-Waschanlage eingesetzt werden.
[0022] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- Figur 1
- ein wasserführendes Haushaltgerät gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 2
- ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Trocknen von Wäsche gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 3
- eine Steuervorrichtung zum Steuern eines Trocknungsvorgangs gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 4
- ein Ablaufdiagramm eines Steuerverfahrens zum Steuern eines Trocknungsvorgangs gemäß
einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 5
- ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Trocknen von Wäsche gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 6
- Kennlinien des Verfahrens zum Trocknen von Wäsche gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 7
- ein wasserführendes Haushaltgerät gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 8
- ein wasserführendes Haushaltgerät gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 9
- ein wasserführendes Haushaltgerät gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 10
- ein wasserführendes Haushaltgerät gemäß einem Ausführungsbeispiel; und
- Figur 11
- eine Schnittdarstellung durch ein wasserführendes Haushaltgerät gemäß einem Ausführungsbeispiel.
[0023] Figur 1 zeigt ein wasserführendes Haushaltgerät 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel.
Das Haushaltgerät 100 ist hier beispielhaft vorrangig als ein Waschautomat zum Waschen
von Wäsche 102 ausgeführt. Das Haushaltgerät 100 weist eine Trommel 104 und eine Tür
106 auf. Durch die Tür 106 kann die Wäsche 102 in die Trommel 104 eingelegt werden.
Die Trommel 104 ist drehbar innerhalb eines Laugenbehälters 108 des Haushaltgeräts
100 angeordnet. In dem Laugenbehälter 108 befindet sich während eines Waschprozesses
Waschlauge zum Waschen der Wäsche 102. Die Waschlauge kann unter Verwendung einer
Pumpeinrichtung 110 abgepumpt werden. Das Haushaltgerät 100 weist ferner eine Heizeinrichtung
112 auf, durch die Wärmeenergie in die Trommel 104 eingebracht werden kann. Gemäß
diesem Ausführungsbeispiel ist die Heizeinrichtung 112 als eine Heizeinheit für die
Trommel 104 ausgeführt. Ein Temperatursensor 114 ist an einem Boden des Laugenbehälters
108 angeordnet und ausgebildet, um die Temperatur der sich in dem Laugenbehälter 108
befindlichen Waschlauge oder allgemein der freien Flotte zu erfassen. Zum Steuern
eines Betriebs des Haushaltgeräts 100 weist das Haushaltgerät 100 eine Steuerungseinheit
116 auf, die auch als Steuervorrichtung oder Elektronik bezeichnet wird, oder eine
solche Steuervorrichtung oder Elektronik umfasst.
[0024] Vorteilhafterweise ist das Haushaltgerät 100 ausgebildet, um neben einem Waschprozess
zusätzlich einen Trockenprozess auszuführen. Durch den Trockenprozess kann die Wäsche
102 getrocknet werden. Alternativ kann das Haushaltgerät 100 auch nur zum Durchführen
des Trockenprozesses ausgeführt sein. Der Trockenprozess basiert darauf, dass aus
der Wäsche 102 austretender Wasserdampf an einer sich in dem Laugenbehälter 108 befindlichen
Flüssigkeitsvorlage 118 kondensiert. Die Flüssigkeitsvorlage 118 kann beispielsweise
aus kaltem Wasser bestehen, so dass in dem Trockenprozess eine Kondensation an einem
kalten Wasservorrat im Haushaltgerät 100 stattfindet. Somit kann das Haushaltgerät
100 als ein Waschtrockner bezeichnet werden.
[0025] Für den Trockenprozess wird zunächst die Flüssigkeitsvorlage 118 gebildet. Dies kann
dadurch erfolgen, dass beispielsweise frisches Wasser in den Laugenbehälter 108 eingefüllt
wird. Befindet sich bereits Flüssigkeit in dem Laugenbehälter 108, so kann diese gegebenenfalls
als Flüssigkeitsvorlage 118 verwendet werden, wenn die Temperatur der Flüssigkeit
kühl genug ist, um die Kondensation von Wasserdampf zu ermöglichen. Die Flüssigkeitsvorlage
118 wird so gebildet, dass ein Füllstand der Flüssigkeitsvorlage 118 so eingestellt
wird, dass die Trommel 104 nicht mit der Flüssigkeit der Flüssigkeitsvorlage 118 in
Berührung kommt. Unter Verwendung der Heizeinrichtung 112 wird die Wäsche 102 während
des Trocknungsprozesses soweit erwärmt, dass in der Wäsche 102 enthaltene Feuchtigkeit
verdampft. Der sich dabei bildender Wasserdampf kann aus der Trommel 104 entweichen
und an der Oberfläche der Flüssigkeitsvorlage 118 kondensieren.
[0026] Figur 2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Trocknen von Wäsche gemäß einem
Ausführungsbeispiel. Das Verfahren kann beispielsweise unter Verwendung des in Figur
1 gezeigten Haushaltgeräts ausgeführt werden.
[0027] In einem Schritt 201 wird eine Flüssigkeitsvorlage in dem Laugenbehälter des Haushaltgeräten
gebildet. Dabei wird ein Füllstand der Flüssigkeitsvorlage so eingestellt, dass sich
die Trommel des Haushaltgeräts außerhalb der Flüssigkeitsvorlage befindet. Auf diese
Weise wird vermieden, dass die sich in der Trommel befindliche Wäsche durch die Flüssigkeitsvorlage
erneut durchnässt wird.
[0028] In einem Schritt 203 wird Wärmeenergie in die Trommel eingebracht. Das Einbringen
der Wärmeenergie kann unter Verwendung einer geeigneten Heizeinrichtung erfolgen.
Durch die Wärmeenergie wird die Wäsche erwärmt und sich in der Wäsche befindliche
Feuchtigkeit kann verdampfen und sich schließlich an der Flüssigkeitsvorlage niederschlagen.
Durch das Entziehen der Feuchtigkeit aus der Wäsche wird die Wäsche getrocknet.
[0029] Die Schritte 201, 203 können wiederholt ausgeführt werden. Dazu wird die Flüssigkeitsvorlage
beispielsweise zunächst in einem Schritt 205 aus dem Laugenbehälter entfernt. Anschließend
kann durch ein wiederholtes Ausführen des Schritts 201, beispielsweise durch Einbringen
von kaltem Wasser über einen Wasseranschluss des Haushaltgeräts, eine neue Flüssigkeitsvorlage
gebildet und verwendet werden, um weiteren Wasserdampf kondensieren zu lassen, der
dadurch erzeugt wird, dass in einem wiederholten Ausführen des Schritts 203 weitere
Wärmeenergie zur Erwärmung der Wäsche eingebracht wird.
[0030] Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird die Trommel während des Einbringens 203 der
Wärmeenergie in einem Schritt 207 gedreht, sodass die sich in der Trommel befindliche
Wäsche umgesetzt wird und die Feuchtigkeit besser verdampfen kann.
[0031] Bevor die Flüssigkeitsvorlage aus dem Laugenbehälter entfernt 205 wird, wird die
Trommel optional in einem Schritt 209 mit einer hohen Umdrehungszahl gedreht, um die
Wäsche zu schleudern.
[0032] Gemäß einem Ausführungsbeispiel umfasst das Verfahren einen Schritt 211, in dem eine
innerhalb des Laugenbehälters herrschende Temperatur erfasst wird. Dazu kann beispielsweise
eine Temperatur der Flüssigkeitsvorlage und zusätzlich oder alternativ eine Temperatur
der Trommel erfasst werden. Der Schritt 211 kann zu unterschiedlichen Zeitpunkten
während des Verfahrens, oder kontinuierlich oder parallel zu einem oder mehreren anderen
Schritten des Verfahrens ausgeführt werden. Der oder die während des Schritts 211
erfassten Temperaturwerte werden gemäß einem Ausführungsbeispiel verwendet, um einen
oder mehrere Schritte des Verfahrens zu steuern. Beispielsweise kann der aktuelle
Durchgang des Trocknungsvorgangs beendet werden, wenn die Temperatur innerhalb des
Laugenbehälter einen Schwellenwert erreicht oder überschreitet. Dazu kann zum einen
das Einbringen 203 der Wärmeenergie gestoppt werden und zudem die Flüssigkeitsvorlage
aus dem Laugenbehälter entfernt 205 werden. Wenn der Trockenprozess anschließend fortgesetzt
werden soll, beispielsweise weil eine vorgegebene Anzahl an Durchgängen des Trockenprozesses
noch nicht erreicht ist, oder weil beispielsweise unter Verwendung von Sensordaten
festgestellt wird, dass die Wäsche einen gewünschten Trocknungsgrad noch nicht erreicht
hat, so wird ein weiterer Durchgang des Trocknungsvorgangs dadurch begonnen, dass
in einem erneut ausgeführten Schritt 201 erneut eine Flüssigkeitsvorlage eingebracht
wird.
[0033] Gemäß einem Ausführungsbeispiel umfasst das Verfahren einen Schritt 213, in dem der
Füllstand der Flüssigkeitsvorlage erfasst wird. Ein den Füllstand repräsentierender
Wert wird gemäß einem Ausführungsbeispiel verwendet, um zu entscheiden, ob der Schritt
205 ausgeführt wird, um die Flüssigkeitsvorlage zu entfernen oder zumindest zu verringern.
Auf diese Weise kann verhindert werden, dass das Bestandsniveau der Flüssigkeitsvorlage
soweit ansteigt, dass die Trommel mit der Flüssigkeitsvorlage in Berührung kommen
könnte.
[0034] Der Füllstand der Flüssigkeitsvorlage bleibt während des gesamten Trocknungsvorgangs,
also zwischen dem Einbringen 201 der Flüssigkeitsvorlage und dem Entfernen 205 der
Flüssigkeitsvorlage immer unter einer maximallen Füllhöhe, durch die gewährleistet
wird, dass die Trommel nicht mit der Flüssigkeitsvorlage in Berührung kommt. Dies
kann dadurch gewährleistet werden, dass der Füllstand zu Beginn niedrig genug gewählt
wird, oder dadurch gewährleistet werden, dass der Füllstand fortlaufend überwacht
wird.
[0035] Figur 3 zeigt eine Steuervorrichtung 316 zum Steuern eines Trocknungsvorgangs gemäß
einem Ausführungsbeispiel. Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist die Steuervorrichtung
316 Teil der in Figur 1 gezeigten Steuereinheit eines Haushaltgeräts.
[0036] Die Steuervorrichtung 316 ist ausgebildet, um eine Pumpeinrichtung 310, eine Heizeinrichtung
312 und optional einen Antrieb 314 des Haushaltgeräts so anzusteuern, dass beispielsweise
das anhand von Figur 2 beschriebenen Verfahren zum Trocknen von Wäsche ausgeführt
wird. Die Pumpeinrichtung 310 umfasst beispielsweise eine Einrichtung zum gesteuerten
Zuführen von Flüssigkeit in den Laugenbehälter, beispielsweise ein Ventil, und eine
Einrichtung zum Entfernen der Flüssigkeit aus dem Laugenbehälter, beispielsweise eine
Pumpe. Die Heizeinrichtung 312 umfasst beispielsweise eine Spule zum Erzeugen eines
Magnetfelds über das ein Induktionsstrom in der Trommel erzeugt wird, um die Trommel
zu erwärmen. Zusätzlich oder alternativ umfasst die Heizeinrichtung 312 beispielsweise
einen Heizdraht zum Erzeugen von Wärmestrahlung oder von Warmluft, die der Wäsche
zugeführt werden kann. Der Antrieb 314 wird gemäß einem Ausführungsbeispiel verwendet,
um die Trommel zu drehen. Dadurch kann die Wäsche umgewälzt oder geschleudert werden.
[0037] Eingangsseitig weist die Steuervorrichtung 316 optional Schnittstellen zu einer Temperaturerfassungseinrichtung
314 und/oder einer Füllstandniveauerfassungseinrichtung 315 auf. Die Temperaturerfassungseinrichtung
314 ist gemäß unterschiedlicher Ausführungsbeispiele ausgebildet, um eine Temperatur
der Flüssigkeitsvorlage und zusätzlich oder alternativ eine Temperatur der Trommel
oder der Wäsche oder der sich in dem Laugenbehälter oder der Trommel befindlichen
Luft zu erfassen.
[0038] Die Steuervorrichtung 316 weist Ausgangsschnittstellen auf, über die die Steuervorrichtung
316 ein Pumpsignal 320 an die Pumpeinrichtung 310, ein Wärmesignal 322 an die Heizeinrichtung
312 und optional ein Antriebssignal 323 an den Antrieb 313 bereitstellen kann. Gemäß
einem Ausführungsbeispiel ist die Steuervorrichtung 316 ausgebildet, um zumindest
einen Temperaturwert 324 von der Temperaturerfassungseinrichtung 314 und/oder einen
den Füllstand der Flüssigkeitsvorlage anzeigenden Füllstandwert 325 von der Füllstandniveauerfassungseinrichtung
315 zu empfangen und zum Generieren zumindest eines der Steuersignale 320, 322, 323
zu verwenden.
[0039] Figur 4 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Steuerverfahrens zum Steuern eines Trocknungsvorgangs
gemäß einem Ausführungsbeispiel. Das Steuerverfahren kann beispielsweise von der anhand
von Figur 3 beschriebenen Steuervorrichtung ausgeführt werden.
[0040] In einem Schritt 401 wird ein Pumpsignal über eine Schnittstelle ausgegeben, das
ausgebildet ist, um eine Pumpeinrichtung des Haushaltgeräts so anzusteuern, dass eine
zum Kondensieren von Wasserdampf geeignete Flüssigkeitsvorlage in dem Laugenbehälter
gebildet wird.
[0041] In einem Schritt 403 wird ein Wärmesignal über die oder eine weitere Schnittstelle
ausgegeben, das ausgebildet ist, um eine Heizeinrichtung des Haushaltgeräten so anzusteuern,
dass sich in der Trommel befindliche Wäsche so erwärmt, dass in der Wäsche befindliche
Feuchtigkeit verdampft.
[0042] In einem optionalen Schritt 405 wird ein weiteres Pumpsignal ausgegeben, das ausgebildet
ist, um die Pumpeinrichtung des Haushaltgeräts so anzusteuern, dass die Flüssigkeitsvorlage
aus dem Laugenbehälter entfernt wird. Sofern die Wäsche noch nicht ausreichend getrocknet
wurde, können anschließend die Schritte 401, 403 erneut durchgeführt werden.
[0043] In einem Schritt 407 wird optional zumindest ein Temperaturwert eingelesen, der eine
Temperatur der Flüssigkeitsvorlage oder der Trommel repräsentiert und zusätzlich oder
alternativ ein Wert eingelesen, der einen Füllstand der Flüssigkeitsvorlage innerhalb
des Laugenbehälters repräsentiert. Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird zumindest
einer der eingelesenen Werte mit zumindest einem Schwellenwert verglichen. Ein Ergebnis
des Vergleichs wird beispielsweise verwendet, um den Schritt 405 oder weitere Schritte
des Verfahrens zu starten.
[0044] Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird beispielsweise ein Ergebnis eines Vergleichs
zwischen dem Temperaturwert und einem Schwellenwert verwendet, um ein weiteres Wärmesignal
auszugeben, durch das das Einbringen der Wärmeenergie beendet wird.
[0045] Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird in einem Schritt 409 ein Antriebsignal an einen
Antrieb der Trommel bereitgestellt, durch das die Trommel so in Bewegung versetzt
wird, dass die sich in der Trommel befindliche Wäsche umgesetzt oder geschleudert
wird. Beispielweise kann das Antriebsignal zum Umwälzen der Wäsche bereitgestellt
werden, während die Wäsche durch Ausführen des Schritts 403 erwärmt wird. Zusätzlich
oder alternativ kann das Antriebsignal zum Schleudern der Wäsche bereitgestellt werden,
beispielsweise während oder bevor die Flüssigkeitsvorlage in dem Schritt 405 aus dem
Laugenbehälter entfernt wird.
[0046] Figur 5 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Trocknen von Wäsche gemäß einem
Ausführungsbeispiel. Das Verfahren kann beispielsweise unter Verwendung des in Figur
1 gezeigten Haushaltgeräts ausgeführt werden. Durch das Verfahren wird ein Trocknungsprozess
in einem Waschautomaten ohne zusätzliches Gebläse möglich. Beispielsweise kann dabei
eine Kondenstrocknung von einer Wäschebeladung von kleiner 2kg im Waschautomaten erfolgen.
[0047] Vorteilhafterweise kann ein Waschautomat, ausgestattet mit beispielsweise einer zusätzlichen
Induktionsheizung, für kleine Beladungsmengen einen Trocknungsprozess durchführen.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird der Trocknungsprozess nur dann durchgehend durchgeführt,
wenn ein Massenträgheitsverfahren einen Wert < 2kg Wäsche erkannt hat. In einem Schritt
530 erfolgt dazu optional eine Prüfung des Wäschegewichts.
[0048] In einem Schritt 532 erfolgt der Start des Trocknungsprozesses. Zu Beginn des Trocknungsvorganges
wird in einem Schritt 201 eine Wasservorlage in den Laugenbehälter gebracht. Diese
liegt unter dem Niveau des Trommelkontaktes, damit die Wäsche nicht befeuchtet wird.
Diese Wasservorlage dient als Kondensierungsfläche für den entstehenden Wasserdampf
beim Trocknungsprozess.
[0049] Für den Trocknungsprozess erfolgt eine Wärmeübertragung mit eingeschalteter Induktion
und sich wiederholenden Drehrhythmen. Dazu wird anschließend auf das Einbringen der
Wasservorlage bei eingeschalteter Induktion 203 das Wäschegut in einem sich wiederholenden
Waschrhythmus umgewälzt 207. Dieser Rhythmus ist so gewählt, dass die Wäsche einerseits
in der Trommel frei fällt und dann in einer kurzen Phase den durch die Induktion aufgeheizten
Trommelmantel berührt. Dadurch ist gewährleistet, dass hinreichend Wärme für die Verdampfung
bereitgestellt wird.
[0050] Dieser Vorgang wird in einem Schritt 534 temperaturüberwacht, um den Trocknungsprozess
zu steuern bzw. zu regeln. Solange die überwachte Temperatur einen Schwellenwert nicht
überschreitet werden die Schritte 203, 207 wiederholt oder weiter ausgeführt. Wenn
der Schwellenwert erreicht ist, werden die Schritte 203, 207 nicht weiter ausgeführt
und es wird stattdessen in einem Schritt 209 ein Thermoschleudern durchgeführt.
[0051] Zur Temperaturüberwachung im Schritt 534 werden zwei Möglichkeiten vorgestellt:
Gemäß einem Ausführungsbeispiel erfolgt dazu eine Temperaturüberwachung der freien
Flotte. Der Anstieg der Temperatur in der freien Flotte ist ein Indikator für die
Kondensation des verdampften Wassers aus der Wäsche. Die Messung ist indirekt weil
kein Kontakt zwischen freier Flotte und Wäsche besteht. Bei der Sensierung einer maximalen
Temperatur Tmax_Drehen in der freien Flotte wird der Vorgang beendet.
[0052] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel erfolgt dazu zusätzlich oder alternativ
eine Temperaturüberwachung mit Hilfe der Induktionsspulen. Dort wird über den dort
befindlichen Temperatursensoren die Temperatur der Trommel direkt gemessen. Heizt
sich die Trommel zu stark auf oder kann die Leistung nicht mehr in die Wäsche gegeben
werden, wird auch hier der Vorgang beendet.
[0053] Nach diesem Vorgang der Temperaturübertragung in den Schritten 203, 207 wird das
Thermoschleudern 209 durchgeführt. Durch das Erwärmen der Wäsche kann zusätzlich die
Restfeuchte reduziert werden. Beim Schleudern 209 wird die Wasservorlage abgepumpt.
[0054] Damit die Wäsche nicht zu lange mit der aufgeheizten Trommel in Berührung kommt wird
ebenfalls die Induktionsheizung ausgeschaltet.
[0055] Jetzt wird der Prozess von Wasservorlage bilden 201, Temperatur auf die Wäsche einwirken
lassen 203, 207 und Thermoschleudern 209 so lange wiederholt, bis die Wäsche den gewünschten
Trocknungsgrad besitzt. Dieser Zeitpunkt wird in einem Schritt 536 bestimmt. In dem
Schritt 536 wird dazu überprüft, ob der gewünschte Trocknungsgrad erreicht ist. Ist
dies nicht der Fall, werden die Schritte 203, 207, 534, 209 wiederholt ausgeführt.
Andernfalls wird der Trocknungsprozess beendet. Zusätzlich oder alternativ wird in
dem Schritt 536 überprüft, ob eine vorgegebene maximale Anzahl von Wiederholungen
der Schritte 203, 207, 534, 209 erreicht ist. Wenn die maximalen Wiederholungen bereits
erreicht sind, wird der Trocknungsprozess beendet.
[0056] Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird der Zeitpunkt des Beendens des Trocknungsprozesses
im Schritt 536 durch die Temperaturen Tmax_Drehen und Tmax_Schleudern bestimmt. Dabei
ist Tmax_Drehen die maximale Temperatur, die im Schritt 207 des Umwälzens nicht überschritten
werden soll und Tmax_Schleudern die maximale Temperatur, die im Schritt 209 des Schleuderns
nicht überschritten werden soll.
[0057] Die Prozesswiederholungen, also die Wiederholungen der Schritte 203, 207, 534, 209
sind gemäß einem Ausführungsbeispiel außerdem abhängig von dem gewählten Programm
und der Beladungsmenge. Ganz kleine Beladung benötigen weniger Wiederholungen.
[0058] Dieser Trocknungsprozess kann auch einzeln ablaufen, also ohne vorgeschalteten Waschprozess.
In diesem Fall kann mittels des Schritts 530 eine Beladungsmessung, zum Beispiel MTV-Verfahren
(Massenträgheitsverfahren) vorgeschaltet werden. Dadurch ist gewährleistet, dass nur
kleine Beladungen getrocknet werden.
[0059] Somit ist es möglich, in einem Waschautomat für kleine Beladungen einen durchgängigen
Wasch- und Trocknungsprozess durchzuführen. Ebenfalls kann auch in einem Waschautomat
ein Trocknungsprozess für kleine Beladung separat durchgeführt werden.
[0060] Figur 6 verdeutlicht anhand einiger Kennlinien den Ablauf eines Trocknungsprozesses,
wie er anhand der vorangegangenen Figuren bereits beschrieben wurde, gemäß einem Ausführungsbeispiel.
[0061] Gezeigt sind zeitliche Verläufe der Drehzahl 641 der Trommel des Haushaltgeräts,
der Temperatur 643 der Flotte in dem Laugenbehälter des Haushaltgeräts, des Wasserstands
645 der Flotte - auch als Füllstand bezeichnet, des Laugenpumpenbetriebs 647 und des
Induktionsheizens 649.
[0062] Die Drehzahl 641 der Trommel ist während des Thermoschleuderns 209 erhöht. Mit dem
Bezugszeichen 650 sind Zeiten bezeichnet, zu denen der Wasserstand unterhalb der Flotte
liegt.
[0063] Die der Temperatur 643 der Flotte steigt während der aufeinanderfolgenden Trocknungsprozesse
jeweils kontinuierlich an, wobei zu Beginn des Thermoschleuderns 209 ein zusätzlicher
abrupter Temperaturanstieg erfolgt.
[0064] Der Wasserstands 645 der Flotte bleibt während der einzelnen Trocknungsprozesse annähernd
konstant und fällt während des Thermoschleuderns 209 aufgrund des Entfernens der Flotte
auf Null ab, da möglichst die gesamte Flotte erneuert wird, um bei einem Erneuern
der Flotte eine möglichst niedrige Temperatur der Flüssigkeitsvorlage zu erreichen.
[0065] Der Laugenpumpenbetrieb 647 zeigt an, dass die Laugenpumpe nur zum Entfernen der
Flotte in Betrieb ist. Das Induktionsheizen 649 startet jeweils kurz nachdem die Flotte
eingefüllt wurde und wird mit dem Beginn des Entfernens der Flotte beendet.
[0066] Figur 7 zeigt ein wasserführendes Haushaltgerät 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel.
Dabei kann es sich um ein Ausführungsbeispiel des anhand von Figur 1 beschriebenen
Haushaltgeräts handeln. Die Heizeinrichtung 112 ist als eine Induktionsheizung ausgeführt,
die ausgebildet ist, um einen Induktionsstrom 712 in der Trommel 14 zu bewirken, durch
den die Trommel 104 erwärmt wird. Ein an der Trommel 104 anliegendes Wäschestück 102
wird an der erwärmten Wand der Trommel 104 ebenfalls erwärmt.
[0067] Figur 8 zeigt ein wasserführendes Haushaltgerät 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel.
Dabei kann es sich um ein Ausführungsbeispiel des anhand von Figur 1 beschriebenen
Haushaltgeräts handeln. An dem Laugenbehälter 108 sind gemäß diesem Ausführungsbeispiel
drei Heizeinrichtungen 112 in Form von Induktionsspulen als Heizeinheit für die Trommel
108 angeordnet.
[0068] Figur 9 zeigt ein wasserführendes Haushaltgerät 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel.
Dabei kann es sich um ein Ausführungsbeispiel des anhand von Figur 1 beschriebenen
Haushaltgeräts handeln.
[0069] Durch Pfeile ist eine Abfuhr der Wärme von der Trommel 104 dargestellt. Dabei erwärmt
die Induktionsheizung die Trommel 104. Die Trommel 104 erwärmt die Wäsche 102 und
das Wasser verdampft. Der Dampf kondensiert in der Flüssigkeitsvorlage 118, die gemäß
diesem Ausführungsbeispiel durch Lauge 118 gebildet wird. Die Lauge 118 wird erwärmt.
Wenn die Lauge 118 zu warm ist, wird diese abgepumpt und durch frisches Wasser ersetzt.
[0070] In dem in Figur 9 gezeigten Zustand ist die Trommel 104 und die Wäsche 102 warm und
die Flüssigkeitsvorlage 118 kalt, sodass der Wasserdampf an der Flüssigkeitsvorlage
118 kondensiert.
[0071] Figur 10 zeigt ein wasserführendes Haushaltgerät 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel.
Dabei kann es sich um ein Ausführungsbeispiel des anhand von Figur 1 beschriebenen
Haushaltgeräts handeln. Anhand der Figur 10 und der nachfolgenden Figur 11 werden
geometrische Randbedingungen dargestellt.
[0072] Gemäß diesem Ausführungsbeispiel weist das Haushaltgerät 100 eine weitere Pumpe zum
Umfluten der Waschlauge auf. Die Flüssigkeitsvorlage 118 wird gemäß diesem Ausführungsbeispiel
durch Wasser im Laugenbehälter 108 gebildet. Beispielhaft wird dabei eine Menge von
2,5 Liter Wasser bei einem Füllstandniveau mit einer Wassersäule von 26 mmWS verwendet.
Es findet kein Trommelkontakt zwischen der Trommel und dem Wasser der Flüssigkeitsvorlage
118 statt.
[0073] In Figur 10 ist eine Schnittlinie 1060 dargestellt. Eine entsprechende Schnittdarstellung
ist in Figur 11 gezeigt.
[0074] Figur 11 zeigt die in Figur 10 genannte Schnittdarstellung des in Figur 10 dargestellten
Haushaltgeräts 100.
1. Verfahren zum Trocknen von Wäsche (102) für ein wasserführendes Haushaltgerät (100)
zur Wäschebehandlung, wobei das Haushaltgerät (100) einen Laugenbehälter (108) und
eine in dem Laugenbehälter (108) angeordnete Trommel (104) zum Aufnehmen der Wäsche
(102) umfasst, und wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
Bilden (201) einer Flüssigkeitsvorlage (118) in dem Laugenbehälter (108), wobei sich
die Trommel (104) außerhalb der Flüssigkeitsvorlage (118) befindet; und
Einbringen (203) von Wärmeenergie in die Trommel (104), um von der Wäsche (102) aufgenommenes
Wasser in an der Flüssigkeitsvorlage (118) kondensierbaren Wasserdampf zu überführen.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, mit einem Schritt (205) des Entfernens der Flüssigkeitsvorlage
(118) aus dem Laugenbehälter (108) und/oder einem erneuten Ausführen der Schritte
(201, 203) des Bildens und des Einbringens.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, mit einem Schritt (211) des Erfassens zumindest eines
eine Temperatur innerhalb des Laugenbehälters (108) repräsentierenden Temperaturwertes
(324), wobei der Schritt (205) des Entfernens und/oder das erneute Ausführen der Schritte
(201, 203) des Bildens und des Einbringens unter Verwendung des zumindest einen Temperaturwerts
(324) durchgeführt werden.
4. Verfahren gemäß Anspruch 3, bei dem im Schritt des Erfassens des zumindest einen Temperaturwerts
(324) eine Temperatur der Flüssigkeitsvorlage (118) und/oder eine Temperatur der Trommel
(104) erfasst wird.
5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 2 bis 4, mit einem Schritt des Erfassens eines
einen Füllstand der Flüssigkeitsvorlage (118) repräsentierenden Füllstandwert (325),
wobei der Schritt (205) des Entfernens und/oder das erneute Ausführen der Schritte
(201, 203) des Bildens und des Einbringens unter Verwendung des Füllstandwerts (325)
durchgeführt werden.
6. Verfahren gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, mit einem Schritt des Beendens
des Einbringens der Wärmeenergie und einem Schritt (209) des Schleuderns der Wäsche
(102) nach dem Schritt des Beendens.
7. Verfahren gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, bei dem im Schritt (203) des
Einbringens die Wärmeenergie durch Induktion eingebracht wird.
8. Steuerverfahren zum Steuern eines Trocknungsvorgangs eines wasserführenden Haushaltgeräts
(100) zur Wäschebehandlung, wobei das Haushaltgerät (100) einen Laugenbehälter (108)
und eine in dem Laugenbehälter (108) angeordnete Trommel (104) zum Aufnehmen der Wäsche
(102) sowie eine Pumpeinrichtung (110; 310) zum Steuern eines Füllstands in dem Laugenbehälter
(108) und eine Heizeinrichtung (112; 312) umfasst, und wobei das Steuerverfahren die
folgenden Schritte umfasst:
Bereitstellen (401) eines Pumpsignals (320) an eine Schnittstelle zu der Pumpeinrichtung
(110; 310), wobei das Pumpsignal (320) ausgebildet ist, um die Pumpeinrichtung (110;
310) zum Bilden einer Flüssigkeitsvorlage (118) in dem Laugenbehälter (108) anzusteuern,
wobei sich die Trommel (104) außerhalb der Flüssigkeitsvorlage (118) befindet; und
Bereitstellen (403) eines Wärmesignals (322) an eine Schnittstelle zu der Heizeinrichtung
(112; 312), wobei das Wärmesignal (322) ausgebildet ist, um die Heizeinrichtung (112;
312) zum Einbringen von Wärmeenergie in die Trommel (104) anzusteuern, um von der
Wäsche (102) aufgenommenes Wasser in an der Flüssigkeitsvorlage (118) kondensierbaren
Wasserdampf zu überführen.
9. Steuervorrichtung (116; 316), die Einrichtungen aufweist, die ausgebildet sind, um
die Schritte (401, 403) eines Verfahrens gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche
auszuführen.
10. Wasserführendes Haushaltgerät (100) zur Wäschebehandlung, mit einer Steuervorrichtung
(116; 316) gemäß Anspruch 9.
11. Computer-Programmprodukt mit Programmcode zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 7, wenn das Computer-Programmprodukt auf einer Vorrichtung ausgeführt
wird.