[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trocknen von Wäsche für einen Waschtrockner,
ein Steuerverfahren und eine Steuervorrichtung zum Steuern eines Trocknungsvorgangs
eines Waschtrockner und einen Waschtrockner.
[0002] Ein Waschtrockner stellt eine Kombination aus beispielsweise einem Kondensationstrockner
und einem Waschvollautomaten dar.
[0003] Der Erfindung stellt sich die Aufgabe ein verbessertes Verfahren zum Trocknen von
Wäsche, ein verbessertes Steuerverfahren und eine verbesserte Steuervorrichtung zum
Steuern eines Trocknungsvorgangs eines Waschtrockners und einen verbesserten Waschtrockner
zu schaffen.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zum Trocknen von Wäsche, ein
Steuerverfahren und eine Steuervorrichtung zum Steuern eines Trocknungsvorgangs eines
Waschtrockners und einen Waschtrockner mit den Merkmalen der Hauptansprüche gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
nachfolgenden Unteransprüchen.
[0005] Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen darin, dass eine sich in einem
Laugenbehälter befindlichen Flüssigkeit als Kondensationsfläche verwendet werden kann,
um aus zu trocknender Wäsche austretenden Wasserdampf kondensieren zu lassen. Dies
ermöglicht einen einfachen Trocknungsprozess.
[0006] Ein Verfahren zum Trocknen von Wäsche für einen Waschtrockner, wobei der Waschtrockner
einen Laugenbehälter und eine in dem Laugenbehälter angeordnete Trommel zum Aufnehmen
der Wäsche sowie eine Kondensationseinrichtung zum Kondensieren von aus der Trommel
abgeleiteten Wasserdampf aufweist, umfasst die folgenden Schritte:
Bilden einer Flüssigkeitsvorlage in dem Laugenbehälter, wobei sich die Trommel außerhalb
der Flüssigkeitsvorlage befindet; und
Einbringen von Wärmeenergie in die Trommel, um von der Wäsche aufgenommenes Wasser
in an der Flüssigkeitsvorlage kondensierbaren Wasserdampf zu überführen.
[0007] Bei dem Waschtrockner kann es sich beispielsweise um ein Haushaltgerät handeln, das
sowohl zum Waschen als auch zum Trocknen von Wäsche ausgelegt ist. Ein solcher Waschtrockner
kann mit einer Kondensationseinrichtung ausgestattet sein, , wie sie aus bekannten
Waschtrocknern oder Trocknern, beispielsweise Wärmepumpentrocknern oder Kondensationstrockner,
bekannt ist. Das Verfahren ermöglicht es, einen bekannten Waschtrockner um eine zusätzliche
Trocknungsfunktion zu erweitern, die zusätzlich oder alternativ zu einer Trocknung
der Wäsche unter Verwendung der Kondensationseinrichtung eingesetzt werden kann..
Die Kondensationseinrichtung kann als ein Kondensator oder als eine Kondensationsfläche,
beispielsweise aus Metall oder einem anderen gut wärmeleitenden Material, ausgeformt
sein oder einen solchen Kondensator oder eine solche Kondensationsfläche umfassen.
Die Kondensationseinrichtung kann auch durch einen Verdampfer einer Wärmepumpe gebildet
werden oder einen solchen Verdampfer umfassen. Die Flüssigkeitsvorlage kann beispielsweise
durch Wasser oder eine Waschlauge gebildet werden. Somit kann die Kondensation beispielsweise
an einem kaltem Wasservorrat erfolgen. Die Flüssigkeitsvorlage kann durch Zufuhr von
Flüssigkeit in den Laugenbehälter oder durch Beibehalten oder Entfernen von sich bereits
in dem Laugenbehälter befindlicher Flüssigkeit so gebildet werden, dass ein Füllstand
der Flüssigkeit in dem Laugenbehälter so eingestellt wird, dass sich die Flüssigkeit
ausschließlich in einem sich unterhalb der Trommel befindlichen Abschnitt des Laugenbehälters
befindet. Insbesondere kann der Füllstand so eingestellt sein, dass die Trommel auch
bei einer Drehung der Trommel nicht mit der Flüssigkeit in Berührung kommt. Im Schritt
des Einbringens kann die Wärmeenergie in eine Wand der Trommel oder ins Innere der
Trommel eingebracht werden. Durch die Wärmeenergie kann die sich in der Trommel befindliche
Wäsche direkt oder indirekt erwärmt werden, sodass in der Wäsche befindliche Feuchtigkeit
verdampfen kann. Der dabei entstehende Wasserdampf kann aus der Trommel entweichen
und an der Oberfläche der Flüssigkeitsvorlage kondensieren und damit gebunden werden.
Auf diese Weise kann die Wäsche getrocknet werden. Der Wärmeeintrag kann dabei mittels
geeigneter Verfahren, beispielsweise mittels Induktion, Warmluft oder Wärmestrahlung
bereitgestellt werden.
[0008] Das Verfahren kann einen Schritt des Ableitens von die Trommel durchströmender Luft
zu der Kondensationseinrichtung umfassen. Auf diese Weise kann zumindest einen Teil
des Wasserdampfs in der Kondensationseinrichtung kondensieren. Der Schritt des Ableitens
kann zeitlich vor, während und/oder nach dem Schritt des Bildens der Flüssigkeitsvorlage
ausgeführt werden. Auf diese Weise kann der Trocknungsprozess optimiert werden.
[0009] Dazu kann das Verfahren einen Schritt des Kühlens der Kondensationseinrichtung unter
Verwendung eines Kältemittels umfassen. Das Kältemittel kann beispielsweise ein Kältemittel
einer Wärmepumpe oder kaltes Wasser sein.
[0010] Das Verfahren kann einen Schritt des Entfernens der Flüssigkeitsvorlage aus dem Laugenbehälter
umfassen. Die Flüssigkeitsvorlage kann beispielsweise entfernt werden, wenn der Trocknungsprozess
beendet ist oder wenn die Flüssigkeitsvorlage eine Temperatur erreicht hat, die eine
weitere Kondensation von Wasserdampf verhindert oder erschwert. Wenn der Trocknungsprozess
noch nicht beendet ist, kann die Flüssigkeitsvorlage ersetzt werden, beispielsweise
durch kaltes Wasser. Somit kann das Verfahren nach dem Entfernen der Flüssigkeitsvorlage
ein einem erneuten Ausführen der Schritte des Bildens einer Flüssigkeitsvorlage und
optional zusätzlich des Einbringens von Wärmeenergie in die Trommel umfassen. Die
Schritte des Verfahrens können sooft wiederholt werden, bis die Wäsche den gewünschten
Trocknungsgrad erreicht hat.
[0011] Das Verfahren kann einen Schritt des Erfassens zumindest eines eine Temperatur innerhalb
des Laugenbehälters repräsentierenden Temperaturwerts umfassen. Vorteilhafterweise
können der Schritt des Entfernens und/oder das erneute Ausführen der Schritte des
Bildens und des Einbringens unter Verwendung des zumindest einen Temperaturwerts durchgeführt
werden. Beispielsweise können die Schritte abhängig von einem Ergebnis eines Vergleichs
des zumindest einen Temperaturwerts mit zumindest einen Schwellenwert durchgeführt
werden. Durch das Überwachen der Temperatur kann ein aktueller Durchgang des Trockenprozesses
solange fortgeführt werden, bis die Temperatur einen vorgegebenen maximalen Schwellenwert
erreicht hat.
[0012] Im Schritt des Erfassens des zumindest einen Temperaturwerts kann eine Temperatur
der Flüssigkeitsvorlage erfasst werden. Auf diese Weise kann überprüft werden, ob
die Flüssigkeitsvorlage noch kühl genug ist, um weiteren Wasserdampf kondensieren
zu lassen. Zusätzlich oder alternativ kann eine Temperatur der Trommel erfasst wird.
Über die Temperatur der Trommel kann beispielsweise auf einen Fortgang des sich innerhalb
der Trommel abspielenden Verdampfungsprozess geschlossen werden.
[0013] Zusätzlich oder alternativ kann das Verfahren einen Schritt des Erfassens eines einen
Füllstand der Flüssigkeitsvorlage repräsentierenden Füllstandwert umfassen. Auf diese
Weise kann überprüft werden, ob der Füllstand noch niedrig genug ist, damit eine Berührung
zwischen Trommel und Flüssigkeit vermieden wird. Entsprechen können der Schritt des
Entfernens und/oder das erneute Ausführen der Schritte des Bildens und des Einbringens
unter Verwendung des Füllstandwerts durchgeführt werden.
[0014] Das Verfahren kann einen Schritt des Beendens des Einbringens der Wärmeenergie umfassen.
Auf diese Weise kann beispielsweise eine Überhitzung der Wäsche vermieden werden.
Ferner kann das Verfahren einen Schritt des Schleuderns der Wäsche nach dem Schritt
des Beendens des Einbringens der Wärmeenergie umfassen. Durch das Schleudern kann
weitere Feuchtigkeit aus der Wäsche entfernt werden. Gemäß einer Ausführungsform werden
die Schritte des Schleuderns und des Entfernens der Flüssigkeitsvorlage zeitgleich
durchgeführt.
[0015] Vorteilhafterweise kann die Wärmeenergie im Schritt des Einbringens durch Induktion
eingebracht werden. Auf diese Weise kann die Trommel und über die Trommel die sich
in der Trommel befindliche Wäsche sehr schnell erwärmt werden. Zusätzlich oder alternativ
kann die Wärmeenergie durch Warmluft eingebracht werden. Die Warmluft kann beispielsweise
Teil eines über die Kondensationseinrichtung geführten Luftstroms sein.
[0016] Um die Schritte des beschriebenen Verfahrens unter Verwendung eines Haushaltgeräts
umsetzen zu können, kann ein Steuerverfahren eingesetzt werden. Das Steuerverfahren
kann beispielsweise unter Verwendung einer geeigneten Steuervorrichtung des Haushaltgeräts
ausgeführt werden.
[0017] Ein Steuerverfahren zum Steuern eines Trocknungsvorgangs eines Waschtrockners, wobei
der Waschtrockner einen Laugenbehälter und eine in dem Laugenbehälter angeordnete
Trommel zum Aufnehmen der Wäsche sowie eine Pumpeinrichtung zum Steuern eines Flüssigkeitsniveaus
in dem Laugenbehälter und eine Heizeinrichtung sowie eine Kondensationseinrichtung
zum Kondensieren von aus der Trommel abgeleiteten Wasserdampf aufweist, weist die
folgenden Schritte auf:
Bereitstellen eines Pumpsignals an eine Schnittstelle zu der Pumpeinrichtung, wobei
das Pumpsignal ausgebildet ist, um die Pumpeinrichtung zum Bilden einer Flüssigkeitsvorlage
in dem Laugenbehälter anzusteuern, wobei sich die Trommel außerhalb der Flüssigkeitsvorlage
befindet; und
Bereitstellen eines Wärmesignals an eine Schnittstelle zu der Heizeinrichtung, wobei
das Wärmesignal ausgebildet ist, um die Heizeinrichtung zum Einbringen von Wärmeenergie
in die Trommel anzusteuern, um von der Wäsche aufgenommenes Wasser in an der Flüssigkeitsvorlage
kondensierbaren Wasserdampf zu überführen.
[0018] Bei dem Pumpsignal und dem Wärmesignal kann es sich um elektrische Steuersignale
handeln. Unter Verwendung des Pumpsignals kann die Pumpeinrichtung so angesteuert
werden, dass so lange Flüssigkeit in den Laugenbehälter hineingelassen oder aus dem
Laugenbehälter herausgepumpt wird, bis die Flüssigkeitsvorlage einen Füllstand aufweist,
bei dem sichergestellt ist, dass sich Trommel und Flüssigkeit nicht berühren. Unter
Verwendung des Wärmesignals kann die Heizeinrichtung so angesteuert werden, dass ausreichend
Wärmeenergie bereitgestellt wird, um die sich in der Trommel befindliche Wäsche soweit
zu erwärmen, dass von der Wäsche aufgenommene Feuchtigkeit verdampft. Zum Ausführen
weiterer optionaler Schritte des Steuerverfahrens können weitere Steuersignale bereitgestellt
werden oder bereits einmal bereitgestellte Steuersignale erneut bereitgestellt werden.
[0019] Der hier vorgestellte Ansatz schafft ferner eine Steuervorrichtung, die ausgebildet
ist, um die Schritte einer Variante eines hier vorgestellten Verfahrens in entsprechenden
Einrichtungen durchzuführen, anzusteuern bzw. umzusetzen. Auch durch diese Ausführungsvariante
der Erfindung in Form einer Vorrichtung kann die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe
schnell und effizient gelöst werden.
[0020] Die Vorrichtung kann ausgebildet sein, um Eingangssignale einzulesen und unter Verwendung
der Eingangssignale Ausgangssignale zu bestimmen und bereitzustellen. Ein Eingangssignal
kann beispielsweise ein über eine Eingangsschnittstelle der Vorrichtung einlesbares
Sensorsignal darstellen. Ein Ausgangssignal kann ein Steuersignal oder ein Datensignal
darstellen, das an einer Ausgangsschnittstelle der Vorrichtung bereitgestellt werden
kann. Die Vorrichtung kann ausgebildet sein, um die Ausgangssignale unter Verwendung
einer in Hardware oder Software umgesetzten Verarbeitungsvorschrift zu bestimmen.
Beispielsweise kann die Vorrichtung dazu eine Logikschaltung, einen integrierten Schaltkreis
oder ein Softwaremodul umfassen und beispielsweise als ein diskretes Bauelement realisiert
sein oder von einem diskreten Bauelement umfasst sein.
[0021] Von Vorteil ist auch ein Computer-Programmprodukt oder Computerprogramm mit Programmcode,
der auf einem maschinenlesbaren Träger oder Speichermedium wie einem Halbleiterspeicher,
einem Festplattenspeicher oder einem optischen Speicher gespeichert sein kann. Wird
das Programmprodukt oder Programm auf einem Computer oder einer Vorrichtung ausgeführt,
so kann das Programmprodukt oder Programm zur Durchführung, Umsetzung und/oder Ansteuerung
der Schritte des Verfahrens nach einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen
verwendet werden.
[0022] Ein Waschtrockner kann eine genannte Steuervorrichtung aufweisen. Auf diese Weise
kann der Waschtrockner mit der hier beschriebenen Funktionalität zum Trocknen von
Wäsche ausgestattet werden. Bei dem Waschtrockner kann es sich beispielsweise um einen
Kondensationstrockner oder einen Wärmepumpentrockner mit einer zusätzlichen Funktionalität
zum Waschen der Wäsche handeln. Somit kann die Kondensationseinrichtung als ein Verdampfer
einer Wärmepumpe oder als ein Kondensator ausgeformt sein.
[0023] Auch wenn der beschriebene Ansatz anhand eines Haushaltgerät beschrieben wird, kann
das hier beschriebene Verfahren entsprechend im Zusammenhang mit einem gewerblichen
oder professionellen Gerät, beispielsweise einem medizinischen Gerät, wie einem Reinigungs-
oder Desinfektionsgerät, einem Kleinsterilisator, einem Großraumdesinfektor oder einer
Container-Waschanlage eingesetzt werden.
[0024] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- Figur 1
- einen Waschtrockner mit Wasserkondensation gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 2
- einen Waschtrockner mit Wärmepumpe gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 3
- ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Trocknen von Wäsche gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 4
- eine Steuervorrichtung zum Steuern eines Trocknungsvorgangs gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 5
- ein Ablaufdiagramm eines Steuerverfahrens zum Steuern eines Trocknungsvorgangs gemäß
einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 6
- ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Trocknen von Wäsche gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 7
- ein wasserführendes Haushaltgerät gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 8
- ein wasserführendes Haushaltgerät gemäß einem Ausführungsbeispiel; und
- Figur 9
- eine Schnittdarstellung durch ein wasserführendes Haushaltgerät gemäß einem Ausführungsbeispiel.
[0025] Figur 1 zeigt einen Waschtrockner 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Der Waschtrockner
100 ist hier beispielhaft als ein Waschtrockner 100 mit Wasserkondensation ausgeführt.
Der Waschtrockner 100 weist eine Trommel 104 und eine Tür 106 auf. Durch die Tür 106
kann die Wäsche 102 in die Trommel 104 eingelegt werden. Die Trommel 104 ist drehbar
innerhalb eines Laugenbehälters 108 des Waschtrockners 100 angeordnet. In dem Laugenbehälter
108 befindet sich während eines von dem Waschtrockner 100 ausgeführten Waschprozesses
Waschlauge zum Waschen der Wäsche 102. Die Waschlauge kann unter Verwendung einer
Pumpeinrichtung 110 abgepumpt werden. Der Waschtrockner 100 weist ferner eine Heizeinrichtung
112 auf, durch die Wärmeenergie in die Trommel 104 eingebracht werden kann. Ein Temperatursensor
114 ist an einem Boden des Laugenbehälters 108 angeordnet und ausgebildet, um die
Temperatur der sich in dem Laugenbehälter 108 befindlichen Waschlauge oder allgemein
der freien Flotte zu erfassen. Zum Steuern eines Betriebs des Haushaltgeräts 100 weist
das Haushaltgerät 100 eine Steuerungseinheit 116 auf, die auch als Steuervorrichtung
oder Elektronik bezeichnet wird, oder eine solche Steuervorrichtung oder Elektronik
umfasst.
[0026] Gemäß diesem Ausführungsbeispiel weist der Waschtrockner 100 einen Umluftkanal 120
auf, durch den unter Verwendung eines Gebläses 122 Luft aus der Trommel 104 entlang
einer Kondensationseinrichtung 124 und der Heizeinrichtung 112 zurück zu der Trommel
104 geführt werden kann. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist die Heizeinrichtung
112 als eine Heizung und die Kondensationseinrichtung 124 als eine Einrichtung zur
Wasserkondensation ausgeführt, wie sie beispielsweise in bekannten Waschtrocknern
mit Wasserkondensation eingesetzt wird. Die Kondensationseinrichtung 124 ist ausgebildet,
um an der Kondensationseinrichtung 124 vorbeiströmende Luft zu entfeuchten, indem
Wasserdampf, der von der vorbeiströmenden Luft mitgeführt wird, an der Kondensationseinrichtung
124 kondensiert. Um die Kondensationseinrichtung 124 zu kühlen wird gemäß einem Ausführungsbeispiel
ein Kältemittel, beispielsweise kaltes Wasser, eingesetzt. Die Heizeinrichtung 112
ist ausgebildet, um die durch den Umluftkanal 120 strömende Luft vor dem Wiedereintritt
in die Trommel 104 zu erwärmen.
[0027] Vorteilhafterweise ist das Haushaltgerät 100 ausgebildet, um neben dem unter Verwendung
der Kondensationseinrichtung 124 durchführbaren Trockenprozess einen weiteren Trockenprozess
auszuführen. Durch den weiteren Trockenprozess kann die Wäsche 102 zusätzlich oder
alternativ zu der Trocknung unter Verwendung der Kondensationseinrichtung 124 getrocknet
werden. Der weitere Trockenprozess basiert darauf, dass aus der Wäsche 102 austretender
Wasserdampf an einer sich in dem Laugenbehälter 108 befindlichen Flüssigkeitsvorlage
118 kondensiert. Somit kann die Flüssigkeitsvorlage 118 als eine Entfeuchtungseinrichtung
aufgefasst werden. Die Flüssigkeitsvorlage 118 kann beispielsweise aus kaltem Wasser
bestehen, so dass in dem Trockenprozess eine Kondensation an einem kalten Wasservorrat
im Haushaltgerät 100 stattfindet.
[0028] Für den Trockenprozess wird zunächst die Flüssigkeitsvorlage 118 gebildet. Dies kann
dadurch erfolgen, dass beispielsweise frisches Wasser in den Laugenbehälter 108 eingefüllt
wird. Befindet sich bereits Flüssigkeit in dem Laugenbehälter 108, so kann diese gegebenenfalls
als Flüssigkeitsvorlage 118 verwendet werden, wenn die Temperatur der Flüssigkeit
kühl genug ist, um die Kondensation von Wasserdampf zu ermöglichen. Die Flüssigkeitsvorlage
118 wird so gebildet, dass ein Füllstand der Flüssigkeitsvorlage 118 so eingestellt
wird, dass die Trommel 104 nicht mit der Flüssigkeit der Flüssigkeitsvorlage 118 in
Berührung kommt. Unter Verwendung der Heizeinrichtung 112 wird die Wäsche 102 während
des weiteren Trocknungsprozesses soweit erwärmt, dass in der Wäsche 102 enthaltene
Feuchtigkeit verdampft. Der sich dabei bildender Wasserdampf kann aus der Trommel
104 entweichen und an der Oberfläche der Flüssigkeitsvorlage 118 kondensieren.
[0029] Alternativ oder zusätzlich zu der gezeigten Heizeinrichtung 112 kann eine andere
Heizeinrichtung zum Erwärmen der Wäsche 102 während des weiteren Trockenprozess eingesetzt
werden. Eine solche andere Heizeinrichtung kann beispielsweise als Induktionsheizung
zum Erwärmen der Trommel 102 über Induktion oder als Heizstrahler oder Heizung zum
Bereitstellen eines Warmluftstroms ausgeführt sein.
[0030] Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird vor dem Trocknungsprozess eine kalte Wasservorlage
118 in den Waschtrockner 100 gebracht. Diese Wasservorlage 118 darf die Trommel 104
nicht berühren, um nicht die Wäsche 102 wieder zu befeuchten. Vorteilhaft liegt diese
auf Trommelkontaktniveau abzüglich 10 mmWs.
[0031] Diese Wasservorlage 118 dient jetzt als weitere Kondensationsfläche. Der feuchte
Wasserdampf kann jetzt zusätzlich zur kalten Seite 124 auch an der Wasservorlage 118
kondensieren. Das Kondensieren des Wasserdampfs erhöht auf der einen Seite den Wasserstand
und gleichzeitig auch die Temperatur. Ist jetzt entweder die Temperatur Tmax erreicht,
bei der nur noch eine unzureichende Kondensation des Wasserdampfs stattfindet, oder
der Wasserstand so hoch, dass ein Kontakt mit der Trommel 104 in Kürze vorliegen wird,
wird das Wasser abgelassen und kaltes Wasser für eine erneute Wasservorlage 118 in
den Waschtrockner 100 eingelassen. Dieser Prozess findet gemäß einem Ausführungsbeispiel
so lange statt bis die erreichte Trocknungsstufe sensiert wird. Dadurch sind schnellere
Trocknerprogramme und geringere Energieverbräuche realisierbar.
[0032] Figur 2 zeigt einen Waschtrockner 100 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel. Der
Waschtrockner 100 ist hier beispielhaft als ein Waschtrockner 100 mit Wärmepumpe ausgeführt.
Der Waschtrockner 100 entspricht dem in Figur 1 gezeigten Waschtrockner, mit dem Unterschied,
dass in dem Umluftkanal 120 nun neben dem Gebläse 122 ein Verflüssiger 112 und ein
Verdampfer 124 der Wärmepumpe angeordnet sind. Für den von der in dem Umluftkanal
120 strömenden Luft mitgeführten Wasserdampf wirkt der Verdampfer 124 als Kondensationseinrichtung.
Der Verdampfer 124 wird dazu ein Kältemittel zugeführt, das in dem Verdampfer 124
verdampft und dadurch eine Kühlung des Verdampfers 124 bewirkt. Durch den Verflüssiger
112 strömende Luft wird erwärmt, sodass der Verflüssiger 112 als Heizeinrichtung zum
Erhitzen der in die Trommel 104 zurückgeführten Luft wirkt.
[0033] Entsprechend zu dem anhand von Figur 1 beschriebenen Ausführungsbeispiel kann wiederum
zusätzlich zu dem Verflüssiger 112 eine zusätzliche Heizeinrichtung zum Erwärmen der
Wäsche 102 während des weiteren Trockenprozess eingesetzt werden, bei dem der der
Wäsche 102 entweichende Wasserdampf an der Flüssigkeitsvorlage 118 kondensiert.
[0034] Figur 3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Trocknen von Wäsche gemäß einem
Ausführungsbeispiel. Das Verfahren kann beispielsweise unter Verwendung eines Waschtrockners
ausgeführt werden, wie er in den Figur 1 und 2 gezeigt ist.
[0035] Beim Trocknungsprozess im Waschtrockner kondensiert der erzeugte Wasserdampf an der
kalten Oberfläche. Diese kalte Oberfläche wird bei einem Wärmepumpentrockner durch
einen Verdampfer realisiert und bei dem in Figur 1 gezeigten Waschtrockner beispielsweise
durch eine wassergekühlten Kondenskanal. In beiden Fällen wird das anfallende Wasser
abgeführt. Dieser Prozess ist sehr zeitintensiv und/oder energiereich. Durch das hier
beschriebene Verfahren kann sowohl die für den Trocknungsprozess aufzuwendende Zeit
als auch die aufzuwendende Energie reduziert werden. Es wird somit ein schnelleres
Trocknen und eine Einsparung von Energie ermöglicht.
[0036] In einem Schritt 301 wird eine Flüssigkeitsvorlage in dem Laugenbehälter des Waschtrockners
gebildet. Dabei wird ein Füllstand der Flüssigkeitsvorlage so eingestellt, dass sich
die Trommel des Waschtrockners außerhalb der Flüssigkeitsvorlage befindet. Auf diese
Weise wird vermieden, dass die sich in der Trommel befindliche Wäsche durch die Flüssigkeitsvorlage
erneut durchnässt wird.
[0037] In einem Schritt 303 wird Wärmeenergie in die Trommel eingebracht. Das Einbringen
der Wärmeenergie kann unter Verwendung einer geeigneten Heizeinrichtung erfolgen.
Durch die Wärmeenergie wird die Wäsche erwärmt und sich in der Wäsche befindliche
Feuchtigkeit kann verdampfen und sich schließlich an der Flüssigkeitsvorlage niederschlagen.
Durch das Entziehen der Feuchtigkeit aus der Wäsche wird die Wäsche getrocknet.
[0038] Die Schritte 301, 303 können wiederholt ausgeführt werden. Dazu wird die Flüssigkeitsvorlage
beispielsweise zunächst in einem Schritt 305 aus dem Laugenbehälter entfernt. Anschließend
kann durch ein wiederholtes Ausführen des Schritts 301, beispielsweise durch Einbringen
von kaltem Wasser über einen Wasseranschluss des Haushaltgeräts, eine neue Flüssigkeitsvorlage
gebildet und verwendet werden, um weiteren Wasserdampf kondensieren zu lassen, der
dadurch erzeugt wird, dass in einem wiederholten Ausführen des Schritts 303 weitere
Wärmeenergie zur Erwärmung der Wäsche eingebracht wird.
[0039] Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird die Trommel während des Einbringens 303 der
Wärmeenergie in einem Schritt 307 gedreht, sodass die sich in der Trommel befindliche
Wäsche umgesetzt wird und die Feuchtigkeit besser verdampfen kann.
[0040] Bevor die Flüssigkeitsvorlage aus dem Laugenbehälter entfernt 305 wird, wird die
Trommel optional in einem Schritt 309 mit einer hohen Umdrehungszahl gedreht, um die
Wäsche zu schleudern.
[0041] Gemäß einem Ausführungsbeispiel umfasst das Verfahren einen Schritt 311, in dem eine
innerhalb des Laugenbehälters herrschende Temperatur erfasst wird. Dazu kann beispielsweise
eine Temperatur der Flüssigkeitsvorlage und zusätzlich oder alternativ eine Temperatur
der Trommel erfasst werden. Der Schritt 311 kann zu unterschiedlichen Zeitpunkten
während des Verfahrens, oder kontinuierlich oder parallel zu einem oder mehreren anderen
Schritten des Verfahrens ausgeführt werden. Der oder die während des Schritts 311
erfassten Temperaturwerte werden gemäß einem Ausführungsbeispiel verwendet, um einen
oder mehrere Schritte des Verfahrens zu steuern. Beispielsweise kann der aktuelle
Durchgang des Trocknungsvorgangs beendet werden, wenn die Temperatur innerhalb des
Laugenbehälter einen Schwellenwert erreicht oder überschreitet. Dazu kann zum einen
das Einbringen 303 der Wärmeenergie gestoppt werden und zudem die Flüssigkeitsvorlage
aus dem Laugenbehälter entfernt 305 werden. Wenn der Trockenprozess anschließend fortgesetzt
werden soll, beispielsweise weil eine vorgegebene Anzahl an Durchgängen des Trockenprozesses
noch nicht erreicht ist, oder weil beispielsweise unter Verwendung von Sensordaten
festgestellt wird, dass die Wäsche einen gewünschten Trocknungsgrad noch nicht erreicht
hat, so wird ein weiterer Durchgang des Trocknungsvorgangs dadurch begonnen, dass
in einem erneut ausgeführten Schritt 301 erneut eine Flüssigkeitsvorlage eingebracht
wird.
[0042] Gemäß einem Ausführungsbeispiel umfasst das Verfahren einen Schritt 313, in dem der
Füllstand der Flüssigkeitsvorlage erfasst wird. Ein den Füllstand repräsentierender
Wert wird gemäß einem Ausführungsbeispiel verwendet, um zu entscheiden, ob der Schritt
305 ausgeführt wird, um die Flüssigkeitsvorlage zu entfernen oder zumindest zu verringern.
Auf diese Weise kann verhindert werden, dass das Bestandsniveau der Flüssigkeitsvorlage
soweit ansteigt, dass die Trommel mit der Flüssigkeitsvorlage in Berührung kommen
könnte.
[0043] Der Füllstand der Flüssigkeitsvorlage bleibt während des gesamten Trocknungsvorgangs,
also zwischen dem Einbringen 301 der Flüssigkeitsvorlage und dem Entfernen 305 der
Flüssigkeitsvorlage immer unter einer maximallen Füllhöhe, durch die gewährleistet
wird, dass die Trommel nicht mit der Flüssigkeitsvorlage in Berührung kommt. Dies
kann dadurch gewährleistet werden, dass der Füllstand zu Beginn niedrig genug gewählt
wird, oder dadurch gewährleistet werden, dass der Füllstand fortlaufend überwacht
wird.
[0044] Gemäß einem Ausführungsbeispiel in einem Schritt 315 Luft aus der Trommel zu einer
Kondensationseinrichtung abgeleitet, die beispielsweise in einem Umluftkanal des Waschtrockners
angeordnet sein kann. Unter Verwendung der Kondensationseinrichtung kann weiterer
Wasserdampf abgeschieden werden. Der Schritt 315 kann parallel oder zeitlich versetzt
zu zumindest einem der Schritte 301, 303, 305, 307, 309, 311, 313 ausgeführt werden.
[0045] Figur 4 zeigt eine Steuervorrichtung 416 zum Steuern eines Trocknungsvorgangs gemäß
einem Ausführungsbeispiel. Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist die Steuervorrichtung
416 Teil der in Figur 1 gezeigten Steuereinheit eines Waschtrockners.
[0046] Die Steuervorrichtung 416 ist ausgebildet, um eine Pumpeinrichtung 410, eine Heizeinrichtung
412 und optional einen Antrieb 414 des Waschtrockners so anzusteuern, dass beispielsweise
das anhand von Figur 3 beschriebenen Verfahren zum Trocknen von Wäsche ausgeführt
wird. Die Pumpeinrichtung 410 umfasst beispielsweise eine Einrichtung zum gesteuerten
Zuführen von Flüssigkeit in den Laugenbehälter, beispielsweise ein Ventil, und eine
Einrichtung zum Entfernen der Flüssigkeit aus dem Laugenbehälter, beispielsweise eine
Pumpe. Die Heizeinrichtung 412 umfasst beispielsweise eine Spule zum Erzeugen eines
Magnetfelds über das ein Induktionsstrom in der Trommel erzeugt wird, um die Trommel
zu erwärmen. Zusätzlich oder alternativ umfasst die Heizeinrichtung 412 beispielsweise
einen Heizdraht zum Erzeugen von Wärmestrahlung oder von Warmluft, die der Wäsche
zugeführt werden kann. Der Antrieb 414 wird gemäß einem Ausführungsbeispiel verwendet,
um die Trommel zu drehen. Dadurch kann die Wäsche umgewälzt oder geschleudert werden.
[0047] Eingangsseitig weist die Steuervorrichtung 416 optional Schnittstellen zu einer Temperaturerfassungseinrichtung
414 und/oder einer Füllstandniveauerfassungseinrichtung 415 auf. Die Temperaturerfassungseinrichtung
414 ist gemäß unterschiedlicher Ausführungsbeispiele ausgebildet, um eine Temperatur
der Flüssigkeitsvorlage und zusätzlich oder alternativ eine Temperatur der Trommel
oder der Wäsche oder der sich in dem Laugenbehälter oder der Trommel befindlichen
Luft zu erfassen.
[0048] Die Steuervorrichtung 416 weist Ausgangsschnittstellen auf, über die die Steuervorrichtung
416 ein Pumpsignal 420 an die Pumpeinrichtung 410, ein Wärmesignal 422 an die Heizeinrichtung
412 und optional ein Antriebssignal 423 an den Antrieb 413 bereitstellen kann. Gemäß
einem Ausführungsbeispiel ist die Steuervorrichtung 416 ausgebildet, um zumindest
einen Temperaturwert 424 von der Temperaturerfassungseinrichtung 414 und/oder einen
den Füllstand der Flüssigkeitsvorlage anzeigenden Füllstandwert 425 von der Füllstandniveauerfassungseinrichtung
415 zu empfangen und zum Generieren zumindest eines der Steuersignale 420, 422, 423
zu verwenden.
[0049] Figur 5 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Steuerverfahrens zum Steuern eines Trocknungsvorgangs
gemäß einem Ausführungsbeispiel. Das Steuerverfahren kann beispielsweise von der anhand
von Figur 4 beschriebenen Steuervorrichtung ausgeführt werden.
[0050] In einem Schritt 501 wird ein Pumpsignal über eine Schnittstelle ausgegeben, das
ausgebildet ist, um eine Pumpeinrichtung des Wärmetrockners so anzusteuern, dass eine
zum Kondensieren von Wasserdampf geeignete Flüssigkeitsvorlage in dem Laugenbehälter
gebildet wird.
[0051] In einem Schritt 503 wird ein Wärmesignal über die oder eine weitere Schnittstelle
ausgegeben, das ausgebildet ist, um eine Heizeinrichtung des Wärmetrockners so anzusteuern,
dass sich in der Trommel befindliche Wäsche so erwärmt, dass in der Wäsche befindliche
Feuchtigkeit verdampft.
[0052] In einem optionalen Schritt 505 wird ein weiteres Pumpsignal ausgegeben, das ausgebildet
ist, um die Pumpeinrichtung des Wärmetrockners so anzusteuern, dass die Flüssigkeitsvorlage
aus dem Laugenbehälter entfernt wird. Sofern die Wäsche noch nicht ausreichend getrocknet
wurde, können anschließend die Schritte 501, 503 erneut durchgeführt werden.
[0053] In einem Schritt 507 wird optional zumindest ein Temperaturwert eingelesen, der eine
Temperatur der Flüssigkeitsvorlage oder der Trommel repräsentiert und zusätzlich oder
alternativ ein Wert eingelesen, der einen Füllstand der Flüssigkeitsvorlage innerhalb
des Laugenbehälters repräsentiert. Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird zumindest
einer der eingelesenen Werte mit zumindest einem Schwellenwert verglichen. Ein Ergebnis
des Vergleichs wird beispielsweise verwendet, um den Schritt 505 oder weitere Schritte
des Verfahrens zu starten.
[0054] Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird beispielsweise ein Ergebnis eines Vergleichs
zwischen dem Temperaturwert und einem Schwellenwert verwendet, um ein weiteres Wärmesignal
auszugeben, durch das das Einbringen der Wärmeenergie beendet wird.
[0055] Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird in einem Schritt 509 ein Antriebsignal an einen
Antrieb der Trommel bereitgestellt, durch das die Trommel so in Bewegung versetzt
wird, dass die sich in der Trommel befindliche Wäsche umgesetzt oder geschleudert
wird. Beispielweise kann das Antriebsignal zum Umwälzen der Wäsche bereitgestellt
werden, während die Wäsche durch Ausführen des Schritts 503 erwärmt wird. Zusätzlich
oder alternativ kann das Antriebsignal zum Schleudern der Wäsche bereitgestellt werden,
beispielsweise während oder bevor die Flüssigkeitsvorlage in dem Schritt 505 aus dem
Laugenbehälter entfernt wird.
[0056] Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird in einem Schritt 511 Luft aus der Trommel zu
einer Kondensationseinrichtung geführt, an der der Wasserdampf zusätzlich oder alternativ
zu der Kondensation an der Flüssigkeitsvorlage kondensieren kann.
[0057] Figur 6 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Trocknen von Wäsche gemäß einem
Ausführungsbeispiel. Das Verfahren kann beispielsweise unter Verwendung eines in den
Figuren 1 oder 2 gezeigten Waschtrockners ausgeführt werden. Durch das Verfahren wird
ein Trocknungsprozess in dem Waschtrockner möglich, ohne das eine Wärmepumpe oder
ein separater Kondensator zum Entfeuchten der Wäsche betrieben wird. Das Verfahren
kann somit alternativ oder zusätzlich zu einer Trocknung der Wäsche unter Verwendung
einer Wärmepumpe oder eines separaten Kondensators eingesetzt werden.
[0058] Vorteilhafterweise kann ein Waschtrockner, ausgestattet mit beispielsweise einer
zusätzlichen Induktionsheizung, für kleine Beladungsmengen einen Trocknungsprozess
ausschließlich unter Verwendung der Flüssigkeitsvorlage als Kondensationsfläche durchführen.
[0059] Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird ein solcher ausschließlich unter Verwendung
der Flüssigkeitsvorlage als Kondensationsfläche durchgeführter Trocknungsprozess nur
dann durchgehend durchgeführt, wenn ein Massenträgheitsverfahren einen Wert < 2kg
Wäsche erkannt hat. In einem Schritt 630 erfolgt dazu optional eine Prüfung des Wäschegewichts.
[0060] In einem Schritt 632 erfolgt der Start des Trocknungsprozesses. Zu Beginn des Trocknungsvorganges
wird in einem Schritt 301 eine Wasservorlage in den Laugenbehälter gebracht. Diese
liegt unter dem Niveau des Trommelkontaktes, damit die Wäsche nicht befeuchtet wird.
Diese Wasservorlage dient als Kondensierungsfläche für den entstehenden Wasserdampf
beim Trocknungsprozess.
[0061] Für den Trocknungsprozess erfolgt eine Wärmeübertragung mit eingeschalteter Heizeinrichtung,
beispielsweise eingeschalteter Induktion, und sich wiederholenden Drehrhythmen. Dazu
wird anschließend auf das Einbringen der Wasservorlage bei eingeschalteter Heizeinrichtung
303 das Wäschegut in einem sich wiederholenden Waschrhythmus umgewälzt 307. Dieser
Rhythmus ist so gewählt, dass die Wäsche einerseits in der Trommel frei fällt und
dann in einer kurzen Phase den durch die Induktion aufgeheizten Trommelmantel berührt.
Dadurch ist gewährleistet, dass hinreichend Wärme für die Verdampfung bereitgestellt
wird.
[0062] Dieser Vorgang wird in einem Schritt 634 temperaturüberwacht, um den Trocknungsprozess
zu steuern bzw. zu regeln. Solange die überwachte Temperatur einen Schwellenwert nicht
überschreitet werden die Schritte 303, 307 wiederholt oder weiter ausgeführt. Wenn
der Schwellenwert erreicht ist, werden die Schritte 303, 307 nicht weiter ausgeführt
und es wird stattdessen in einem Schritt 309 ein Thermoschleudern durchgeführt.
[0063] Zur Temperaturüberwachung im Schritt 634 werden zwei Möglichkeiten vorgestellt:
Gemäß einem Ausführungsbeispiel erfolgt dazu eine Temperaturüberwachung der freien
Flotte. Der Anstieg der Temperatur in der freien Flotte ist ein Indikator für die
Kondensation des verdampften Wassers aus der Wäsche. Die Messung ist indirekt weil
kein Kontakt zwischen freier Flotte und Wäsche besteht. Bei der Sensierung einer maximalen
Temperatur Tmax_Drehen in der freien Flotte wird der Vorgang beendet.
[0064] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel erfolgt dazu zusätzlich oder alternativ
eine Temperaturüberwachung mit Hilfe der Induktionsspulen. Dort wird über den dort
befindlichen Temperatursensoren die Temperatur der Trommel direkt gemessen. Heizt
sich die Trommel zu stark auf oder kann die Leistung nicht mehr in die Wäsche gegeben
werden, wird auch hier der Vorgang beendet.
[0065] Nach diesem Vorgang der Temperaturübertragung in den Schritten 303, 307 wird das
Thermoschleudern 309 durchgeführt. Durch das Erwärmen der Wäsche kann zusätzlich die
Restfeuchte reduziert werden. Beim Schleudern 309 wird die Wasservorlage abgepumpt.
Damit die Wäsche nicht zu lange mit der aufgeheizten Trommel in Berührung kommt wird
ebenfalls die Induktionsheizung ausgeschaltet.
[0066] Jetzt wird der Prozess von Wasservorlage bilden 301, Temperatur auf die Wäsche einwirken
lassen 303, 307 und Thermoschleudern 309 so lange wiederholt, bis die Wäsche den gewünschten
Trocknungsgrad besitzt. Dieser Zeitpunkt wird in einem Schritt 636 bestimmt. In dem
Schritt 636 wird dazu überprüft, ob der gewünschte Trocknungsgrad erreicht ist. Ist
dies nicht der Fall, werden die Schritte 303, 307, 634, 309 wiederholt ausgeführt.
Andernfalls wird der Trocknungsprozess beendet. Zusätzlich oder alternativ wird in
dem Schritt 636 überprüft, ob eine vorgegebene maximale Anzahl von Wiederholungen
der Schritte 303, 307, 634, 309 erreicht ist. Wenn die maximalen Wiederholungen bereits
erreicht sind, wird der Trocknungsprozess beendet.
[0067] Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird der Zeitpunkt des Beendens des Trocknungsprozesses
im Schritt 636 durch die Temperaturen Tmax_Drehen und Tmax_Schleudern bestimmt. Dabei
ist Tmax_Drehen die maximale Temperatur, die im Schritt 307 des Umwälzens nicht überschritten
werden soll und Tmax_Schleudern die maximale Temperatur, die im Schritt 309 des Schleuderns
nicht überschritten werden soll.
[0068] Die Prozesswiederholungen, also die Wiederholungen der Schritte 303, 307, 634, 309
sind gemäß einem Ausführungsbeispiel außerdem abhängig von dem gewählten Programm
und der Beladungsmenge. Ganz kleine Beladung benötigen weniger Wiederholungen.
[0069] Dieser Trocknungsprozess kann auch einzeln ablaufen, also ohne vorgeschalteten Waschprozess.
In diesem Fall kann mittels des Schritts 630 eine Beladungsmessung, zum Beispiel MTV-Verfahren
(Massenträgheitsverfahren) vorgeschaltet werden. Dadurch ist gewährleistet, dass nur
kleine Beladungen getrocknet werden.
[0070] Somit ist es möglich, in einem Waschautomat für kleine Beladungen einen durchgängigen
Wasch- und Trocknungsprozess durchzuführen. Ebenfalls kann auch in einem Waschautomat
ein Trocknungsprozess für kleine Beladung separat durchgeführt werden.
[0071] Wird der Trocknungsprozess parallel zu einer Trocknung unter Verwendung beispielsweise
einer Wärmepumpe oder eines Kondensators ausgeführt, so kann die Wäsche in dem Schritt
307 beispielsweise in einer für diese Trocknung optimierte Weise umgewälzt werden.
Ferner kann in diesem Fall auf eine bereits für die Trocknung eingesetzte Heizeinrichtung
zurückgegriffen werden, um in dem Schritt 303 die Wärmeenergie in die Trommel einzubringen.
[0072] Figur 7 zeigt einen Waschtrockner 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Dabei kann
es sich um ein Ausführungsbeispiel eines anhand der Figuren 1 oder 2 beschriebenen
Waschtrockner handeln.
[0073] Durch Pfeile ist eine Abfuhr von Wärme in die Flüssigkeitsvorlage 118 gezeigt. Die
Flüssigkeit der Flüssigkeitsvorlage 118 wird erwärmt. Wenn die Flüssigkeit der Flüssigkeitsvorlage
118 zu warm ist, wird die Flüssigkeit abgepumpt und durch frisches Wasser ersetzt.
[0074] In dem in Figur 7 gezeigten Zustand ist die Wäsche 102 warm und die Flüssigkeitsvorlage
118 kalt, sodass der Wasserdampf an der Flüssigkeitsvorlage 118 kondensiert.
[0075] Figur 8 zeigt einen Waschtrockner 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Dabei kann
es sich um ein Ausführungsbeispiel des anhand von Figur 1 beschriebenen Waschtrockners
handeln. Anhand der Figur 8 und der nachfolgenden Figur 9 werden geometrische Randbedingungen
dargestellt.
[0076] Gemäß diesem Ausführungsbeispiel weist der Waschtrockner 100 eine weitere Pumpe zum
Umfluten der Waschlauge auf. Die Flüssigkeitsvorlage 118 wird gemäß diesem Ausführungsbeispiel
durch Wasser im Laugenbehälter 108 gebildet. Beispielhaft wird dabei eine Menge von
2,5 Liter Wasser bei einem Füllstandniveau mit einer Wassersäule von 26 mmWS verwendet.
Es findet kein Trommelkontakt zwischen der Trommel und dem Wasser der Flüssigkeitsvorlage
118 statt.
[0077] In Figur 8 ist eine Schnittlinie 860 dargestellt. Eine entsprechende Schnittdarstellung
ist in Figur 9 gezeigt.
[0078] Figur 9 zeigt die in Figur 8 genannte Schnittdarstellung des in Figur 9 dargestellten
Waschtrockners 100.
1. Verfahren zum Trocknen von Wäsche (102) für einen Waschtrockner (100), wobei der Waschtrockner
(100) einen Laugenbehälter (108) und eine in dem Laugenbehälter (108) angeordnete
Trommel (104) zum Aufnehmen der Wäsche (102) sowie eine Kondensationseinrichtung (124)
zum Kondensieren von aus der Trommel (104) abgeleiteten Wasserdampf aufweist, und
wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
Bilden (301) einer Flüssigkeitsvorlage (118) in dem Laugenbehälter (108), wobei sich
die Trommel (104) außerhalb der Flüssigkeitsvorlage (118) befindet; und
Einbringen (303) von Wärmeenergie in die Trommel (104), um von der Wäsche (102) aufgenommenes
Wasser in an der Flüssigkeitsvorlage (118) kondensierbaren Wasserdampf zu überführen.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, mit einem Schritt (315) des Ableitens von die Trommel
(104) durchströmender Luft zu der Kondensationseinrichtung (124), um zumindest einen
Teil des Wasserdampfs an der Kondensationseinrichtung (124) zu kondensieren.
3. Verfahren gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, mit einem Schritt des Kühlens
der Kondensationseinrichtung (124) unter Verwendung eines Kältemittels.
4. Verfahren gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, mit einem Schritt (305) des Entfernens
der Flüssigkeitsvorlage (118) aus dem Laugenbehälter (108) und/oder einem erneuten
Ausführen der Schritte (301, 303) des Bildens und des Einbringens.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4, mit einem Schritt (311) des Erfassens zumindest eines
eine Temperatur innerhalb des Laugenbehälters (108) repräsentierenden Temperaturwertes
(324), wobei der Schritt (305) des Entfernens und/oder das erneute Ausführen der Schritte
(301, 303) des Bildens und des Einbringens unter Verwendung des zumindest einen Temperaturwerts
(324) durchgeführt werden.
6. Verfahren gemäß Anspruch 5, bei dem im Schritt des Erfassens des zumindest einen Temperaturwerts
(324) eine Temperatur der Flüssigkeitsvorlage (118) und/oder eine Temperatur der Trommel
(104) erfasst wird.
7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 4 bis 6, mit einem Schritt des Erfassens eines
einen Füllstand der Flüssigkeitsvorlage (118) repräsentierenden Füllstandwert (325),
wobei der Schritt (305) des Entfernens und/oder das erneute Ausführen der Schritte
(301, 303) des Bildens und des Einbringens unter Verwendung des Füllstandwerts (325)
durchgeführt werden.
8. Verfahren gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, mit einem Schritt des Beendens
des Einbringens der Wärmeenergie und einem Schritt (309) des Schleuderns der Wäsche
(102) nach dem Schritt des Beendens.
9. Verfahren gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, bei dem im Schritt (303) des
Einbringens die Wärmeenergie durch Induktion und/oder Warmluft eingebracht wird.
10. Steuerverfahren zum Steuern eines Trocknungsvorgangs eines wasserführenden Waschtrockners
(100), wobei der Waschtrockner (100) einen Laugenbehälter (108) und eine in dem Laugenbehälter
(108) angeordnete Trommel (104) zum Aufnehmen der Wäsche (102) sowie eine Pumpeinrichtung
(110; 310) zum Steuern eines Füllstands in dem Laugenbehälter (108), eine Heizeinrichtung
(112; 312) sowie eine Kondensationseinrichtung (124) zum Kondensieren von aus der
Trommel (104) abgeleiteten Wasserdampf aufweist, und wobei das Steuerverfahren die
folgenden Schritte umfasst:
Bereitstellen (501) eines Pumpsignals (320) an eine Schnittstelle zu der Pumpeinrichtung
(110; 310), wobei das Pumpsignal (320) ausgebildet ist, um die Pumpeinrichtung (110;
310) zum Bilden einer Flüssigkeitsvorlage (118) in dem Laugenbehälter (108) anzusteuern,
wobei sich die Trommel (104) außerhalb der Flüssigkeitsvorlage (118) befindet; und
Bereitstellen (503) eines Wärmesignals (322) an eine Schnittstelle zu der Heizeinrichtung
(112; 312), wobei das Wärmesignal (322) ausgebildet ist, um die Heizeinrichtung (112;
312) zum Einbringen von Wärmeenergie in die Trommel (104) anzusteuern, um von der
Wäsche (102) aufgenommenes Wasser in an der Flüssigkeitsvorlage (118) kondensierbaren
Wasserdampf zu überführen.
11. Steuervorrichtung (116; 416), die Einrichtungen aufweist, die ausgebildet sind, um
die Schritte (501, 503) eines Verfahrens gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche
auszuführen.
12. Waschtrockner (100), mit einer Steuervorrichtung (116; 416) gemäß Anspruch 11.
13. Waschtrockner (100) gemäß Anspruch 12, bei dem die Kondensationseinrichtung (124)
als ein Verdampfer einer Wärmepumpe oder als ein Kondensator ausgeformt ist.
14. Computer-Programmprodukt mit Programmcode zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 10, wenn das Computer-Programmprodukt auf einer Vorrichtung ausgeführt
wird.