[0001] Die Erfindung betrifft eine Schutzbekleidung für den Torso eines Menschen.
[0002] Es gehört zu vielen Kampfsportarten und Selbstverteidigungssystemen, einen Trainingspartner
mit Schlägen, insbesondere auch mit Schlagwaffen, insbesondre auch mit Schlagwaffen,
wie Stöcken oder Knüppeln, und/oder mit Tritten anzugreifen. Insbesondere im Bereich
des Selbstverteidigungstrainings wird oftmals der Angriff auf besonders empfindliche
Angriffsziele, wie der Hals oder der Genitalbereich, geübt. Die Angriffstechniken
auf diese selbstverteidigungsspezifischen Angriffsziele sollten besonders sorgfältig
und realitätsbezogen trainiert werden, um sie im Ernstfall sicher und entschlossen
anwenden zu können.
[0003] Sowohl beim Üben von Angriffen auf selbstverteidigungsspezifische Angriffsziele,
als auch beim Üben von Angriffen auf wettkampfspezifische Angriffsziele besteht stets
die Gefahr, dass der angegriffene Trainingspartner versehentlich verletzt wird. Dies
ist auch dann nicht ausgeschlossen, wenn der angegriffene Trainingspartner spezielle
Schutzpolster, wie beispielsweise einen gepolsterten Bauch- oder Brustschild oder
ein Genitalschutzpolster trägt. Derartige Polster dämpfen nämlich in aller Regel die
Schläge oder Tritte lediglich ab. Bei sehr starker Schlag- oder Tritteinwirkung wird
der angegriffene Körperteil trotz Polsterung zumeist stark belastet, so dass es zu
Verletzungen kommen kann. Um diese Verletzungen zu vermeiden, ist der angreifende
Partner zumeist gezwungen, die Angriffe mit verminderter Schlag- oder Trittkraft durchzuführen.
Dies hat jedoch den Nachteil, dass kein vollständig realistisches Übungsszenario möglich
ist und/oder die jeweilige Schlag- oder Tritttechnik nicht korrekt ausgeführt wird.
[0004] Aus dem Stand der Technik sind viele Schutzanzüge bekannt, die jedoch zum Trainieren
von Kampfsportarten und für ein Selbstverteidigungstraining ungeeignet sind.
[0005] Beispielsweise ist aus
US 2013/0145530 ein Iron-Man-Anzug bekannt, der aus Stahl gefertigt ist und der keine starre Hülle
sondern ein plattenbasiertes Design aufweist, um eine größere Mobilität für den Träger
zu ermöglichen.
[0006] Aus
US 6 397 402 ist eine Schutzuniform für Football- und Eishockeyspieler bekannt, die ein künstliches
Rückgrat aufweist, an dem mehrere Schutzkomponenten befestigt sind.
[0007] Aus
US 3 696 439 ist eine Schutzbekleidung für Motorradfahrer bekannt. Gegen Schläge und Tritte, wie
sie beim Kampfsport- und Selbstverteidigungstraining vorkommen, schützt diese Schutzbekleidung
nicht. Insbesondere bietet sie keinen Schutz im Schrittbereich des Trägers.
[0008] Aus
WO 2006/063785 A1 ist eine Bekleidung mit kugelsicheren und messersicheren Eigenschaften bekannt. Hierzu
weist die Bekleidung Gruppen aus mehreren Lagen Kevlargewebe und Platten aus Borcarbid
auf. Die Bekleidung bildet keine starre Hülle sondern zeichnet sich durch Flexibilität,
Weichheit und Leichtigkeit aus, um dem Träger eine hohe Beweglichkeit zu ermöglichen.
[0009] Aus 5 398 340 ist eine kugelsichere Weste bekannt, die mehrere flexible Teile aus
kugelsicherem Gewebe besteht, die mittels elastischer Bänder miteinander verbunden
sind. Die Weste bildet keine starre Hülle und bietet keinen Schutz gegen Schläge oder
Tritte.
[0010] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schutzbekleidung anzugeben,
die wenigstens den Torso einer zu schützenden Person bei einem Schlag- und Tritttraining
auch dann sicher vor Verletzungen durch Schläge oder Tritte schützt, wenn diese mit
voller Kraft ausgeführt werden.
[0011] Die Aufgabe wird durch eine Schutzbekleidung gelöst, die dadurch gekennzeichnet ist,
dass die Schutzbekleidung einen starren Brustschutz, einen starren Rückenschutz, ein
starres Tiefschutzvorderteil sowie ein starres Tiefschutzhinterteil aufweist, die
gemeinsam eine starre Hülle mit seitlichen Öffnungen für die oberen und unteren Extremitäten
bilden, wobei die Hülle dazu ausgebildet und bestimmt ist, über die Schultern und
durch den Schritt des zu schützenden Torsos zu verlaufen.
[0012] Die erfindungsgemäße Schutzbekleidung hat den ganz besonderen Vorteil, dass realistische
Trainingsszenarios für Angriffe mit Schlägen oder Tritten ermöglichst sind, bei denen
die übende Person Schläge und Tritte mit voller Krafteinwirkung ausführen kann, ohne
dass die Gefahr besteht, den Trainingspartner im Bereich seines Torsos zu verletzen.
[0013] Dadurch, dass die erfindungsgemäße Schutzbekleidung eine den Torso schützende starre
Hülle aufweist, ist wirkungsvoll vermieden, dass punktuell einwirkende Schläge oder
Tritte unmittelbar punktuell auf die angegriffenen Körperstellen einwirken. Vielmehr
werden die einwirkenden Kräfte auf die gesamte Hülle verteilt, so dass eine gefährliche
punktuelle Krafteinwirkung auf den Torso der zu schützenden Person wirkungsvoll vermieden
ist. Es ist lediglich möglich, dass die angegriffene Person, die die erfindungsgemäße
Schutzbekleidung trägt umfällt oder Ausgleichsbewegungen machen muss, um ein Umfallen
zu vermeiden. Beides ist jedoch in aller Regel für Kampfsportler vollkommen ungefährlich,
weil diese im Hinblick auf das Ausführen von Ausgleichsbewegungen und im Hinblick
auf ein korrektes und ungefährliches Fallen zumeist geschult sind.
[0014] Die erfindungsgemäße Schutzbekleidung ist vorzugweise derart ausgebildet, dass die
starre Hülle in einer Sagittalebene eine geschlossene Hüllkurve aufweist. Bezogen
auf eine Person, die die Schutzbekleidung trägt, wird unter einer Sagittalebene eine
sich von oben nach unten und von hinten nach vorne erstreckende Ebene bezeichnet.
Vorzugsweise ist die starre Hülle derart steif, dass sie ihre Form beim Einwirken
von Schlägen und Tritten nicht oder nicht wesentlich verändert. Insbesondere kann
vorteilhaft vorgesehen sein, dass die starre Hülle derart steif, dass sie ihre Form
beim Einwirken von Schlägen und Tritten nicht derart ändert, dass punktuell einwirkende
Schläge oder Tritte unmittelbar punktuell auf die angegriffenen Körperstellen einwirken.
Vielmehr ist die erfindungsgemäße Schutzbekleidung vorteilhaft so starr ausgebildet,
dass die durch punktuell einwirkende Schläge oder Tritte einwirkenden Kräfte auf die
gesamte Hülle verteilt werden.
[0015] Wie weiter unten noch im Detail ausgeführt ist, kann die erfindungsgemäße Schutzbekleidung
einen direkt oder beispielsweise über einen Halsschutz starr mit der Hülle verbundenen
Kopfschutz aufweisen, so dass der angreifende Trainingspartner auch Schläge und Tritte
mit voller Krafteinwirkung gegen den Kopf des angegriffenen Trainingspartners ausführen
kann, ohne dass die Gefahr besteht, den angegriffenen Trainingspartner hierbei zu
verletzen. Dies ist möglich, weil eine unmittelbare und direkte Krafteinwirkung auf
den Kopf analog dem oben geschilderten Funktionsprinzip bei einer solchen Ausführungsform
ebenfalls wirkungsvoll vermieden ist.
[0016] Um ein einfaches An- und Auskleiden zu ermöglichen, kann die Schutzbekleidung bei
einer besonderen Ausführungsform vorteilhaft wahlweise in eine Gebrauchsstellung oder
eine Öffnungsstellung überführt werden. In der Gebrauchsstellung ist die Person, die
die Schutzbekleidung trägt, wirkungsvoll in der oben beschriebenen Weise gegen Schläge
und Tritte geschützt. Dies insbesondere, weil der starre Brustschutz, der starre Rückenschutz,
das starre Tiefschutzvorderteil sowie das starre Tiefschutzhinterteil in der Gebrauchsstellung
(abgesehen von den Öffnungen für Arme und Beine) eine umlaufend geschlossene starre
Hülle bilden. In der Öffnungsstellung ist ein Anbeziehungsweise Ablegen der Schutzbekleidung
möglich.
[0017] Beispielsweise kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass die Hülle zur Überführung von
der Gebrauchsstellung in die Öffnungsstellung aufgeklappt werden kann. Insbesondere
kann dies dadurch realisiert sein, dass Teile der Hülle, die in der Gebrauchsstellung
fest und/oder starr miteinander verbunden sind, insbesondere zerstörungsfrei und/oder
werkzeuglos, voneinander gelöst werden können und/oder dadurch, dass Teile der Hülle
gelenkig miteinander verbunden sind. Wie weiter unten noch im Detail ausgeführt ist,
kann beispielsweise vorteilhaft vorgesehen sein, dass ein Schutzbekleidungsvorderteil,
das insbesondere den Brustschutz und das Tiefschutzvorderteil beinhalten kann, relativ
zu einem Schutzbekleidungshinterteil, das insbesondere den Rückenschutz und das Tiefschutzhinterteil
beinhalten kann, schwenkbar ist. Hierzu können das Schutzbekleidungsvorderteil und
das Schutzbekleidungshinterteil im Schrittbereich mittels eines Scharniergelenks gelenkig
verbunden sein, während das Schutzbekleidungsvorderteil und das Schutzbekleidungshinterteil
im Schulterbereich zum Herbeiführen der Gebrauchsstellung fest und/oder starr miteinander
verbunden werden können. Vorzugsweise kann diese Verbindung zum Herbeiführen der Öffnungsstellung,
insbesondere zerstörungsfrei und/oder werkzeuglos, gelöst werden.
[0018] Wie bereits erwähnt, kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass die Hülle in der Gebrauchsstellung,
abgesehen von den seitlichen Öffnungen und einer weiteren Öffnung für den Hals der
zu schützenden Person, eine umlaufend geschlossene, insbesondere starre, Wandung bildet.
Auf diese Weise ist wirkungsvoll erreicht, dass die durch Schläge oder Tritte einwirkenden
Kräfte von der gesamten Hülle aufgenommen werden und nicht unmittelbar und punktuell
die angegriffene Person erreichen.
[0019] Alternativ ist es auch möglich, dass der Benutzer die Schutzbekleidung dadurch anlegt,
dass er durch eine der seitlichen Öffnungen für Arme und Beine einsteigt. Insoweit
kann hierfür vorgesehen sein, dass die Öffnungsstellung dadurch herbei geführt wird,
dass ein seitlicher Rippenschutz, der in der Gebrauchsstellung vom Brustschutz zum
Rückenschutz verläuft, zum Einsteigen vorübergehend entfernt wird oder zur Seite geklappt
wird. Nach dem Einsteigen kann der Rippenschutz wieder in seine für die Gebrauchsstellung
vorgesehene Position gebracht werden.
[0020] Bei einer besonders vorteilhaften Ausführung sind der Brustschutz und das Tiefschutzvorderteil
starr miteinander verbunden. Alternativ ist es auch möglich, dass der Brustschutz
und das Tiefschutzvorderteil gemeinsam, insbesondere einstückig und/oder aus demselben
Stück Rohmaterial, hergestellt sind. Insbesondere kann vorteilhaft vorgesehen sein,
dass der Brustschutz und das Tiefschutzvorderteil zusammen ein Schutzbekleidungsvorderteil
bilden.
[0021] Alternativ oder zusätzlich kann analog vorgesehen sein, dass der Rückenschutz und
das Tiefschutzhinterteil starr miteinander verbunden sind. Es ist auch möglich, dass
der Rückenschutz und das Tiefschutzhinterteil gemeinsam, insbesondere einstückig und/oder
aus demselben Stück Rohmaterial, hergestellt sind. Insbesondere kann vorteilhaft vorgesehen
sein, dass der Rückenschutz und das Tiefschutzhinterteil ein Schutzbekleidungshinterteil
bilden.
[0022] Insbesondere im Hinblick auf eine Überführbarkeit der Schutzbekleidung von einer
Gebrauchsstellung in eine Öffnungsstellung und umgekehrt können das Tiefschutzvorderteil
und das Tiefschutzhinterteil gelenkig miteinander verbunden sein. Bei einer besonderen
Ausführung sind das Tiefschutzvorderteil und das Tiefschutzhinterteil mittels eines
Scharniergelenks gelenkig, insbesondere jedoch voneinander unlösbar, miteinander verbunden.
Die gelenkige Verbindung kann vorteilhaft insbesondere in der Weise ausgeführt sein,
dass das Gelenk der ordnungsgemäß angelegten Schutzbekleidung zwischen den Beinen
der zu schützenden Person angeordnet ist, wobei die Gelenkachse waagerecht und parallel
zur Frontalebene der geschützten Person verläuft. Auf diese Weise ist ein Aufklappen
in der Sagittalebene der zu schützenden Person ermöglicht, wobei beispielsweise vorteilhaft
vorgesehen sein kann, dass beim Überführen der Schutzbekleidung von der Gebrauchsstellung
in die Öffnungsstellung das Schutzbekleidungshinterteil zunächst in seiner Stellung
verbleibt, während das Schutzbekleidungsvorderteil nach vorne/unten geschwenkt wird.
[0023] Um die Schutzbekleidung von der Öffnungsstellung zurück in die Gebrauchsstellung
zu überführen kann das Schutzbekleidungsvorderteil zurück geschwenkt werden, so dass
das Schutzbekleidungsvorderteil und das Schutzbekleidungshinterteil, beispielsweise
oberhalb der Schultern der zu schützenden Person, mittels einer, insbesondere zerstörungsfrei
und/oder werkzeuglos wieder lösbaren, Verbindungsvorrichtung miteinander verbunden
werden können. Ganz allgemein kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass der Brustschutz
und der Rückenschutz in der Gebrauchsstellung mittels einer, insbesondere zerstörungsfrei
und/oder werkzeuglos, lösbaren Verbindungsvorrichtung miteinander verbunden sind,
und/oder dass der Brustschutz und der Rückenschutz zum Überführen der Schutzbekleidung
in die Öffnungsstellung, insbesondere zerstörungsfrei und/oder werkzeuglos, voneinander
lösbar sind. Die Verbindungsvorrichtung kann vorteilhaft als Bajonettverschluss oder
als Schnellverschluss ausgebildet sein. Die Verbindungsvorrichtung kann beispielsweise
auch als Spannverschluss ausgebildet sein oder einen Spannverschluss aufweisen.
[0024] Bei einer vorteilhaften Ausführung besteht der Brustschutz aus einem Hartkunststoff
und/oder aus einem hochfesten Kunststoff und/oder aus glasfaserverstärktem Kunststoff
(GFK) und/oder aus Aluminium oder aus Stahl. Insbesondere kann der Brustschutz aus
mehreren Teilen zusammengesetzt sein. Vorzugsweise trägt der Brustschutz eine Brustschutzinnenpolsterung,
die ein weiches elastisches Material, wie beispielsweise Schaumstoff, aufweist. Die
Brustschutzinnenpolsterung bewirkt, dass die Schutzbekleidung, insbesondere bei Einwirkung
von äußeren Kräften, großflächig anliegen kann, so dass die aufzunehmenden Kräfte
auf große Flächen verteilt werden. Die Brustschutzinnenpolsterung kann beispielsweise
mittels einer Klettverbindung an der Innenseite des Brustschutzes angebracht sein.
[0025] Zum Schutz des angreifenden Trainingspartners trägt der Brustschutz vorzugsweise
außerdem eine Brustschutzaußenpolsterung, die ebenfalls ein weiches, elastisches Material
aufweist. Insbesondere kann die Brustschutzaußenpolsterung einen weichen und elastischen
Polsterkern aufweisen, der mit einer vorzugsweise abriebfesten Folie überzogen ist.
Auch die Brustschutzaußenpolsterung kann vorteilhaft mittels einer Klettverbindung
an den Brustschutz angeordnet sein.
[0026] Bei einer vorteilhaften Ausführung besteht der Rückenschutz aus einem Hartkunststoff
und/oder aus einem hochfesten Kunststoff und/oder aus glasfaserverstärktem Kunststoff
(GFK) und/oder aus Aluminium oder aus Stahl. Insbesondere kann der Rückenschutz aus
mehreren Teilen zusammengesetzt sein. Vorzugsweise trägt der Rückenschutz eine Rückenschutzinnenpolsterung,
die ein weiches elastisches Material, wie beispielsweise Schaumstoff, aufweist. Die
Brustschutzinnenpolsterung bewirkt, dass die Schutzbekleidung, insbesondere bei Einwirkung
von äußeren Kräften, großflächig anliegen kann, so dass die aufzunehmenden Kräfte
auf große Flächen verteilt werden. Die Rückenschutzinnenpolsterung kann beispielsweise
mittels einer Klettverbindung an der Innenseite des Rückenschutzes angebracht sein.
[0027] Zum Schutz des angreifenden Trainingspartners trägt der Rückenschutz vorzugsweise
außerdem eine Rückenschutzaußenpolsterung, die ebenfalls ein weiches, elastisches
Material aufweist. Insbesondere kann die Rückenschutzaußenpolsterung einen weichen
und elastischen Polsterkern aufweisen, der mit einer vorzugsweise abriebfesten Folie
überzogen ist. Auch die Rückenschutzaußenpolsterung kann vorteilhaft mittels einer
Klettverbindung an den Rückenschutz angeordnet sein.
[0028] Bei einer vorteilhaften Ausführung besteht das Tiefschutzvorderteil aus einem Hartkunststoff
und/oder aus einem hochfesten Kunststoff und/oder aus glasfaserverstärktem Kunststoff
(GFK) und/oder aus Aluminium und/oder aus Stahl. Insbesondere kann das Tiefschutzvorderteil
aus mehreren Teilen zusammengesetzt sein. Vorzugsweise trägt das Tiefschutzvorderteil
eine Tiefschutzvorderteilinnenpolsterung, die ein weiches elastisches Material, wie
beispielsweise Schaumstoff, aufweist. Die Tiefschutzvorderteilinnenpolsterung bewirkt,
dass die Schutzbekleidung, insbesondere bei Einwirkung von äußeren Kräften, großflächig
anliegen kann, so dass die aufzunehmenden Kräfte auf große Flächen verteilt werden.
Die Tiefschutzvorderteilinnenpolsterung kann beispielsweise mittels einer Klettverbindung
an der Innenseite des Tiefschutzvorderteils angebracht sein.
[0029] Zum Schutz des angreifenden Trainingspartners trägt das Tiefschutzvorderteil vorzugsweise
außerdem eine Tiefschutzvorderteilaußenpolsterung, die ebenfalls ein weiches, elastisches
Material aufweist. Insbesondere kann die Tiefschutzvorderteilaußenpolsterung einen
weichen und elastischen Polsterkern aufweisen, der mit einer vorzugsweise abriebfesten
Folie überzogen ist. Auch die Tiefschutzvorderteilaußenpolsterung kann vorteilhaft
mittels einer Klettverbindung an dem Tiefschutzvorderteil angeordnet sein.
[0030] Bei einer vorteilhaften Ausführung besteht das Tiefschutzhinterteil aus einem Hartkunststoff
und/oder aus einem hochfesten Kunststoff und/oder aus glasfaserverstärktem Kunststoff
(GFK) und/oder aus Aluminium und/oder aus Stahl. Insbesondere kann das Tiefschutzhinterteil
aus mehreren Teilen zusammengesetzt sein. Vorzugsweise trägt das Tiefschutzhinterteil
eine Tiefschutzhinterteilinnenpolsterung, die ein weiches elastisches Material, wie
beispielsweise Schaumstoff, aufweist. Die Tiefschutzhinterteilinnenpolsterung bewirkt,
dass die Schutzbekleidung, insbesondere bei Einwirkung von äußeren Kräften, großflächig
anliegen kann, so dass die aufzunehmenden Kräfte auf große Flächen verteilt werden.
[0031] Zum Schutz des angreifenden Trainingspartners trägt das Tiefschutzhinterteil vorzugsweise
außerdem eine Tiefschutzhinterteilaußenpolsterung, die ebenfalls ein weiches, elastisches
Material aufweist. Insbesondere kann die Tiefschutzhinterteilaußenpolsterung einen
weichen und elastischen Polsterkern aufweisen, der mit einer vorzugsweise abriebfesten
Folie überzogen ist. Auch die Tiefschutzhinterteilaußenpolsterung kann vorteilhaft
mittels einer Klettverbindung an das Tiefschutzhinterteil angeordnet sein.
[0032] Bei einer ganz besonders vorteilhaften Ausführung weist die Schutzbekleidung einen,
insbesondere starren, Halsschutz auf. Ganz allgemein kann vorteilhaft vorgesehen sein,
dass der Halsschutz Teil der Hülle ist.
[0033] Insbesondere kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass der Halsschutz ein starres Halsschutzvorderteil
und ein starres Halsschutzhinterteil aufweist. Bei einer ganz besonders vorteilhaften
Ausführung sind das Halsschutzvorderteil und der Brustschutz fest und/oder starr miteinander
verbunden oder gemeinsam, insbesondere einstückig und/oder aus demselben Stück Rohmaterial,
hergestellt. Analog kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass das Halsschutzhinterteil
und der Rückenschutz fest und/oder starr miteinander verbunden sind oder gemeinsam,
insbesondere einstückig und/oder aus demselben Stück Rohmaterial, hergestellt ist.
[0034] Ein in ein Halsschutzvorderteil oder Halsschutzhinterteil geteilter Halsschutz hat
den besonderen Vorteil, dass ein Aufklappen der Hülle zum Überführen von der Gebrauchsstellung
in die Öffnungsstellung ermöglich ist.
[0035] Ganz allgemein kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass das Halsschutzvorderteil und
das Halsschutzhinterteil in der Gebrauchsstellung mittels einer, insbesondere zerstörungsfrei
und/oder werkzeuglos, lösbaren Verbindungsvorrichtung miteinander verbunden sind,
und/oder dass das Halsschutzvorderteil und das Halsschutzhinterteil zum Überführen
der Schutzbekleidung in die Öffnungsstellung, insbesondere zerstörungsfrei und/oder
werkzeuglos, voneinander lösbar sind. Eine solche Ausführung bietet sich beispielsweise
an, wenn das Halsschutzvorderteil fest und/oder starr mit dem Brustschutz verbunden
ist und das Halsschutzhinterteil fest und/oder starr mit dem Rückenschutz verbunden
ist. Bei einer solchen Ausführung kann beispielsweise ein Kopfschutz Teil der Verbindungsvorrichtung
sein. Insbesondere kann ein Kopfschutz insoweit Teil einer Verbindungsvorrichtung
sein, als er in der Gebrauchsstellung das Halsschutzvorderteil und das Halsschutzhinterteil
fest und starr miteinander verbindet, womit gleichzeitig auch der Brustschutz und
der Rückenschutz fest und starr miteinander verbunden sind.
[0036] Insbesondere kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass der Halsschutz als Befestigungselement
zum Befestigen eines Kopfschutzes ausgebildet ist.
[0037] Die Schutzbekleidung ist bei einer besonderen Ausführung derart ausgebildet, dass
sie im ordnungsgemäß angelegten Zustand und in der Gebrauchsstellung stets von den
Genitalien der zu schützenden Person beabstandet bleibt. Insbesondere kann vorteilhaft
vorgesehen sein, dass zwischen dem Tiefschutzvorderteil sowie dem Tiefschutzhinterteil
und den Genitalien der zu schützenden Person stets ein Abstand verbleibt. Um ein Verschieben
der Schutzbekleidung nach oben relativ zu der zu schützenden Person, durch die die
Schutzbekleidung in Kontakt mit den Genitalien kommen könnte, zu verhindern, ist bei
einer besonderen Ausführung ein mit der Hülle verbundenes Halteelement vorhanden,
das ein derartiges Verschieben verhindert. Das Halteelement kann beispielsweise durch
ein Bandmaterial gebildet sein, das an den Enden fest mit der Hülle, insbesondere
mit dem Schutzbekleidungsvorderteil und/oder dem Schutzbekleidungshinterteil, verbunden
ist und dass an den Genitalien vorbei durch den Schritt der zu schützenden Person
verläuft. Bei einer ganz besonders vorteilhaften Ausführung ist das Halteelement nach
Art eines Klettergurtes ausgebildet.
[0038] Bei einer ganz besonders vorteilhaften Ausführung weist die Schutzbekleidung einen
Kopfschutz auf. Insbesondere kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass der Kopfschutz
ein starres Gehäuse, insbesondere eine starre Kugel, mit einer Einführöffnung für
den Kopf der zu schützenden Person aufweist.
[0039] Vorzugsweise wird der Kopfschutz, wenigstens in der Gebrauchsstellung, ausschließlich
direkt oder indirekt von der Hülle getragen. Alternativ oder zusätzlich kann vorteilhaft
vorgesehen sein, dass der Kopfschutz, insbesondere wenigstens in der Gebrauchsstellung,
starr mit der Hülle verbunden ist und/oder dass der Kopfschutz nicht durch den Kopf
einer zu schützenden Person abgestützt ist. Auf diese Weise ist vorteilhaft eine mechanische
Entkopplung des Kopfes der zu schützenden Person von der unmittelbaren Schlag- oder
Tritteinwirkung erreicht. Vielmehr werden die durch ausgeführte Schläge und Tritte
eingetragenen Kräfte vorteilhaft von der gesamten Schutzbekleidung aufgenommen; auch
wenn diese Schläge und Tritte gegen den Kopfschutz geführt werden. Auf diese Weise
ist vorteilhaft insbesondere vermieden, dass es zu einem Schleudertrauma kommt, da
eine unmittelbare Krafteinwirkung auf den Kopf unmöglich ist.
[0040] Insbesondere kann der Kopfschutz derart dimensioniert sein, dass der Kopf der zu
schützenden Person innerhalb des Kopfschutzes frei beweglich ist.
[0041] Vorzugsweise besteht der Kopfschutz aus einem Hartkunststoff und/oder aus einem hochfesten
Kunststoff und/oder aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) und/oder aus Aluminium
und/oder aus Stahl. Insbesondere kann der Kopfschutz aus mehreren Teilen zusammengesetzt
sein. Vorzugsweise trägt der Kopfschutz eine Kopfschutzinnenpolsterung, die ein weiches
elastisches Material, wie beispielsweise Schaumstoff, aufweist. Die Kopfschutzinnenpolsterung
kann beispielsweise mittels einer Klettverbindung an der Innenseite des Kopfschutzes
angebracht sein.
[0042] Zum Schutz des angreifenden Trainingspartners trägt der Kopfschutz vorzugsweise außerdem
eine Kopfschutzaußenpolsterung, die ebenfalls ein weiches, elastisches Material aufweist.
Insbesondere kann die Kopfschutzaußenpolsterung einen weichen und elastischen Polsterkern
aufweisen, der mit einer vorzugsweise abriebfesten Folie überzogen ist. Auch die Kopfschutzaußenpolsterung
kann vorteilhaft mittels einer Klettverbindung an dem Kopfschutz angeordnet sein.
[0043] Bei einer vorteilhaften Ausführung ist eine Befestigungsvorrichtung vorhanden, mittels
der der Kopfschutz, insbesondere werkzeuglos und/oder zerstörungsfrei wieder lösbar,
mit der Hülle und/oder einem Halsschutz verbindbar ist. Die Befestigungsvorrichtung
kann vorteilhaft als Bajonettverschluss oder als Schnellverschluss ausgebildet sein.
Dies ermöglichst es, den Kopfschutz schnell montieren und wieder demontieren zu können.
[0044] Bei einer vorteilhaften Ausführung weist der Kopfschutz wenigsten eine Lüftungsöffnung
auf. Diese kann sich beispielsweise auf der Oberseite des Kopfschutzes befinden. Bei
einer ganz besonders vorteilhaften Ausführung ist wenigstens ein elektrisch angetriebener
Lüfter vorhanden, durch die Lüftungsöffnung hindurch Frischluft in den Kopfschutz
einbläst oder der durch die Lüftungsöffnung hindurch Ablauf aus dem Kopfschutz befördert.
Auf diese Weise wird insbesondere vorteilhaft erreicht, dass das Tragen der Schutzbekleidung
angenehmer ist. Insbesondere wird so vorteilhaft erreicht, dass es in dem Kopfschutz
nicht übermäßig warm wird und dass der Träger stets mit Frischluft versorgt ist.
[0045] Der Lüfter kann insbesondere batteriebetrieben oder akkubetrieben ausgebildet sein.
Der zum Betreiben des Lüfters erforderliche Energiespeicher, wie eine Batterie oder
ein Akku, kann vorteilhaft in einer Aussparung der Polsterung der Schutzbekleidung,
insbesondere des Kopfschutzes, angeordnet sein. Bei einer besonders vorteilhaften
Ausführung ist der Energiespeicher zwischen dem Rückenschutz und der Rückenschutzaußenpolsterung
angeordnet. Insbesondere kann der Energiespeicher beispielsweise mittels einer Klettverbindung
befestigt sein.
[0046] Bei einer vorteilhaften Ausführung weist die Schutzbekleidung einen linken starren,
seitlichen Rippenschutz sowie einen rechten starren, seitlichen Rippenschutz auf.
Der linke und der rechte Rippenschutz können vorteilhaft, insbesondere zerstörungsfrei
und/oder werkzeugfrei lösbar, jeweils mit dem Brustschutz verbunden sein. Alternativ
oder zusätzlich ist es auch möglich, dass der linke und der rechte Rippenschutz, insbesondere
zerstörungsfrei und/oder werkzeugfrei wieder lösbar, jeweils mit dem Rückenschutz
verbunden sind. Bei einer besonderen Ausführung sind der linke und der rechte Rippenschutz
unlösbar mit dem Brustschutz verbunden, während zu dem Rückenschutz eine, werkzeuglos
und/oder zerstörungsfrei, lösbare Verbindung besteht oder herstellbar ist, oder umgekehrt.
[0047] Insbesondere kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass der Rippenschutz jeweils an seitlichen
Laschen des Brustschutzes und des Rückenschutzes befestigt wird. Dies kann beispielsweise
mittels einer Klettverbindung erfolgen.
[0048] Vorzugsweise besteht der linke und der rechte Rippenschutz aus einem Hartkunststoff
und/oder aus einem hochfesten Kunststoff und/oder aus glasfaserverstärktem Kunststoff
(GFK) und/oder aus Aluminium und/oder aus Stahl. Insbesondere kann der Rippenschutz
aus mehreren Teilen zusammengesetzt sein. Vorzugsweise trägt der Rippenschutz eine
Rippenschutzinnenpolsterung, die ein weiches elastisches Material, wie beispielsweise
Schaumstoff, aufweist. Die Rippenschutzinnenpolsterung kann beispielsweise mittels
einer Klettverbindung an der Innenseite des Rippenschutzes angebracht sein.
[0049] Zum Schutz des angreifenden Trainingspartners trägt der Rippenschutz vorzugsweise
außerdem eine Rippenschutzaußenpolsterung, die ebenfalls ein weiches, elastisches
Material aufweist. Insbesondere kann die Rippenschutzaußenpolsterung einen weichen
und elastischen Polsterkern aufweisen, der mit einer vorzugsweise abriebfesten Folie
überzogen ist. Auch die Rippenschutzaußenpolsterung kann vorteilhaft mittels einer
Klettverbindung an dem Rippenschutz angeordnet sein.
[0050] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielhaft und schematisch dargestellt
und wird anhand der Figuren nachfolgend beschrieben, wobei gleiche oder gleich wirkende
Elemente auch in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen zumeist mit denselben Bezugszeichen
versehen sind. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Schutzbekleidung
in einer Seitansicht,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht des Ausführungsbeispiels ohne Kopfschutz,
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht des Ausführungsbeispiels mit Kopfschutz in der Gebrauchsstellung,
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht des Ausführungsbeispiels während des Vorgangs der Überführung
von der Gebrauchsstellung in die Öffnungsstellung,
- Fig. 5
- eine perspektivische Detailansicht des Kopfschutzes,
- Fig. 6
- eine perspektivische Detailansicht eines oberen Teils des Ausführungsbeispiels, und
- Fig. 7
- eine perspektivische Detailansicht des Tiefschutzvorderteils und des Tiefschutzhinterteils.
[0051] Figur 1 zeigt schematisch eine Person, die ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Schutzbekleidung 1 trägt. Die Schutzbekleidung 1 weist einen starren Brustschutz 2,
einen starren Rückenschutz 3, ein starres Tiefschutzvorderteil 4 sowie ein starres
Tiefschutzhinterteil 5 auf. Der starre Brustschutz 2, der starre Rückenschutz 3, das
starre Tiefschutzvorderteil 4 und das starre Tiefschutzhinterteil 5 bilden gemeinsam
eine starre Hülle mit seitlichen Öffnungen für die oberen und unteren Extremitäten
der die Schutzbekleidung 1 tragenden Person.
[0052] Die Hülle verläuft über beide Schultern sowie durch den Schritt der zu schützenden
Person. In der gezeigten Gebrauchsstellung bildet die Hülle, abgesehen von seitlichen
Öffnungen für die oberen und unteren Extremitäten und einer weiteren Öffnung für den
Hals der Person, eine umlaufend geschlossene, starre Wandung. Der Brustschutz 2 und
das Tiefschutzvorderteil 4 sind starr miteinander verbunden. Außerdem sind der Rückenschutz
3 und das Tiefschutzhinterteil 5 starr miteinander verbunden.
[0053] Das Tiefschutzvorderteil 4 und das Tiefschutzhinterteil sind mittels eines Scharniergelenks
6 gelenkig miteinander verbunden, was insbesondere die Detailansicht der Fig. 7 deutlich
erkennen lässt. Die Schutzbekleidung 1 weist darüber hinaus einen Halsschutz mit einem
Halsschutzvorderteil 7 und einem Halsschutzhinterteil 8 auf. Das Halsschutzvorderteil
7 und der Brustschutz 2 sind fest und starr miteinander verbunden. Darüber hinaus
sind der Rückenschutz 3 und das Halsschutzhinterteil 8 fest miteinander verbunden.
[0054] Das Halsschutzhinterteil 8 ist fest mit einem Kopfschutz 9 verbunden, der eine starre
Kugel mit einer Einführöffnung für den Kopf der zu schützenden Person aufweist. Der
Kopfschutz 9 weist darüber hinaus Sehschlitze 10 auf, durch die hindurch die Person
die Umgebung und den angreifenden Trainingspartner optisch wahrnehmen kann.
[0055] Das Halsschutzvorderteil 7 ist mittels Senkschrauben 11 mit dem Kopfschutz 9 verschraubt,
was insbesondere in Figur 6 zu erkennen ist.
[0056] Wie Figur 5 zeigt, weist der Kopfschutz 9 einen die Einführöffnung umgebenden Kragen
12 auf, der es ermöglicht, den Kopfschutz 9 fest mit dem Halsschutzhinterteil 8 sowie
fest mit dem Halsschutzvorderteil 7 zu verbinden. Der Kopfschutz 9 ist insoweit Teil
einer Verbindungsvorrichtung, die das Halsschutzvorderteil 7 und das Halsschutzhinterteil
8 fest und starr miteinander verbindet, womit gleichzeitig auch der Brustschutz 2
und der Rückenschutz 3 fest und starr miteinander verbunden sind. Durch Lösen der
Senkschrauben 11 kann diese Verbindung gelöst und das gesamte Schutzbekleidungsvorderteil
13, das neben einigen Polstern, die weiter unten noch im Detail erläutert werden,
den Brustschutz 2 und das Tiefschutzvorderteil 4 beinhaltet, nach vorne/unten geschwenkt
werden. Die Schwenkbarkeit wird insbesondere durch das Scharniergelenk 6 ermöglicht.
Durch das Verschwenken kann die Schutzbekleidung 1 von der in den Figuren 1, 2 und
3 gezeigten Gebrauchsstellung in eine Öffnungsstellung überführt werden, die ein Auskleiden
beziehungsweise Ankleiden der Schutzbekleidung 1 ermöglicht.
[0057] Figur 4 illustriert den Vorgang des Überführens der Schutzbekleidung 1 von der Gebrauchsstellung
in die Öffnungsstellung. Bei diesem Vorgang kann sich die Person, was in Figur 1 dargestellt
ist, vor eine Wand 14 stellen, an der ein Schutzbekleidungshalter 15 befestigt ist.
Der Schutzbekleidungshalter 15 ist gabelförmig ausgebildet und weist zwei parallel
zueinander angeordnete Träger 16 auf, deren Abstand kleiner ist, als der Durchmesser
des Kopfschutzes 9. Hierdurch ist es ermöglicht, die gesamte Schutzbekleidung an der
Wand 14 aufzuhängen, wobei die beiden Träger 16 seitlich des Halsschutzes positioniert
werden. Dies hat den ganz besonderen Vorteil, dass ein einfaches An- und Auskleiden
ermöglicht ist.
[0058] Die Person braucht zum Ankleiden lediglich in den an der Wand aufgehängten und der
Öffnungsstellung befindlichen Schutzanzug 1 einzusteigen und anschließend die Schutzbekleidung
1 in die Gebrauchsstellung zu überführen. Danach kann die Person einfach von der Wand
weg nach vorne treten, wodurch sich die Schutzbekleidung von dem Schutzbekleidungshalter
15 löst. Ein Auskleiden erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
[0059] Der Brustschutz 2 weist zum Schutz der Person eine Brustschutzinnenpolsterung 17
auf. Darüber hinaus weist der Brustschutz 2 zum Schutz des Trainingspartners eine
Brustschutzaußenpolsterung 18 auf. Das Tiefschutzvorderteil 4 weist analog eine Tiefschutzvorderteilinnenpolsterung
19 sowie eine Tiefschutzvorderteilaußenpolsterung 20 auf. Der Rückenschutz 3 weist
analog eine Rückenschutzinnenpolsterung 21 sowie eine Rückenschutzaußenpolsterung
22 auf. Das Tiefschutzhinterteil 5 weist eine Tiefschutzhinterteilinnenpolsterung
23 sowie eine Tiefschutzhinterteilaußenpolsterung 24 auf.
[0060] Die Schutzbekleidung 1 weist außerdem ein mit dem Tiefschutzvorderteil 4 verbundenes
Halteelement 25 auf, das nach Art eines Klettergurtes ausgebildet ist. Das Halteelement
weist einen Hüftgurt 26 sowie Beinschlaufen 27 auf. Der Hüftgurt 26 ist fest mit dem
Tiefschutzvorderteil 4 verbunden. Der Hüftgurt 26 ist außerdem über weitere Bänder
31, die jeweils auf der Innen- und Außenseite der Beine verlaufen, mit den Beinschlaufen
27 verbunden. Das Halteelement verhindert vorteilhaft ein Anheben der Hülle relativ
zu der zu schützenden Person und damit eine Kollision des Tiefschutzvorderteils 4
oder des Tiefschutzhinterteils 5 mit den Genitalien der zu schützenden Person. Auf
diese Weise ist es dem angreifenden Trainingspartner ermöglicht, Schläge oder Tritte
mit voller Krafteinwirkung gegen den Genitalbereich auszuführen, ohne dass die Gefahr
besteht, die zu schützende Person im Genitalbereich zu verletzen.
[0061] Da das Tiefschutzvorderteil eine Tiefschutzvorderteilaußenpolsterung 20 und das Tiefschutzhinterteil
5 eine Tiefschutzhinterteilaußenpolsterung 24 aufweisen, ist der angreifende Trainingspartner
ebenfalls davor geschützt, sich bei der Ausführung von Schlägen oder Tritten gegen
den Genitalbereich der zu schützenden Person zu verletzen.
[0062] Die Schutzbekleidung 1 weist außerdem einen linken Rippenschutz 28 und einen rechten
Rippenschutz 29 auf. Der Brustschutz 2 und der Rückenschutz 3 weisen jeweils Laschen
30 auf, an denen der jeweilige Rippenschutz, beispielsweise mittels einer Klettverbindung,
befestigt werden kann. An dem linke Rippenschutz 28 und dem rechte Rippenschutz 29
können, beispielsweise mittels einer Klettverbindung, jeweils eine Rippenschutzinnenpolsterung
und/oder eine Rippenschutzaußenpolsterung befestigt sein.
Bezugszeichenliste:
[0063]
- 1
- Schutzbekleidung
- 2
- Brustschutz
- 3
- Rückenschutz
- 4
- Tiefschutzvorderteil
- 5
- Tiefschutzhinterteil
- 6
- Scharniergelenk
- 7
- Halsschutzvorderteil
- 8
- Halsschutzhinterteil
- 9
- Kopfschutz
- 10
- Sehschlitze
- 11
- Senkschraube
- 12
- Kragen
- 13
- Schutzbekleidungsvorderteil
- 14
- Wand
- 15
- Schutzbekleidungshalter
- 16
- Träger
- 17
- Brustschutzinnenpolsterung
- 18
- Brustschutzaußenpolsterung
- 19
- Tiefschutzvorderteilinnenpolsterung
- 20
- Tiefschutzvorderteilaußenpolsterung
- 21
- Rückenschutzinnenpolsterung
- 22
- Rückenschutzaußenpolsterung
- 23
- Tiefschutzhinterteilinnenpolsterung
- 24
- Tiefschutzhinterteilaußenpolsterung
- 25
- Halteelement
- 26
- Hüftgurt
- 27
- Beinschlaufen
- 28
- Linker Rippenschutz
- 29
- Rechter Rippenschutz
- 30
- Laschen
- 31
- Weiteren Bänder
1. Schutzbekleidung (1) für den Torso eines Menschen, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzbekleidung (1) einen starren Brustschutz (2), einen starren Rückenschutz
(3), ein starres Tiefschutzvorderteil (4) sowie ein starres Tiefschutzhinterteil (5)
aufweist, die gemeinsam eine starre Hülle mit seitlichen Öffnungen für die oberen
und unteren Extremitäten bilden, wobei die Hülle dazu ausgebildet und bestimmt ist,
über die Schultern und durch den Schritt des zu schützenden Torsos zu verlaufen.
2. Schutzbekleidung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
a. die Schutzbekleidung (1) wahlweise in eine Gebrauchsstellung oder eine Öffnungsstellung,
in der die Schutzbekleidung (1) an- oder ablegbar ist, überführbar ist, oder dass
b. die Schutzbekleidung (1) wahlweise in eine Gebrauchsstellung oder eine Öffnungsstellung,
in der die Schutzbekleidung (1) an- oder ablegbar ist, überführbar ist, wobei die
Hülle in der Gebrauchsstellung, abgesehen von den seitlichen Öffnungen und einer weiteren
Öffnung für den Hals der zu schützenden Person, eine umlaufend geschlossene, insbesondere
starre, Wandung bildet.
3. Schutzbekleidung (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
a. der Brustschutz (2) und das Tiefschutzvorderteil (4) starr miteinander verbunden
sind oder gemeinsam, insbesondere einstückig und/oder aus demselben Stück Rohmaterial,
hergestellt sind, und/oder dass
b. der Rückenschutz (3) und das Tiefschutzhinterteil (5) starr miteinander verbunden
sind oder gemeinsam, insbesondere einstückig und/oder aus demselben Stück Rohmaterial,
hergestellt sind, und/oder dass
c. das Tiefschutzvorderteil (4) und das Tiefschutzhinterteil (5) gelenkig miteinander
verbunden sind und/oder dass das Tiefschutzvorderteil (4) und das Tiefschutzhinterteil
(5) mittels eines Scharniergelenks (6) miteinander verbunden sind.
4. Schutzbekleidung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen, insbesondere starren, Halsschutz.
5. Schutzbekleidung (1) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
a. der Halsschutz ein starres Halsschutzvorderteil (7) und ein starres Halsschutzhinterteil
(8) aufweist, und/oder dass
b. der Halsschutz ein starres Halsschutzvorderteil (7) und ein starres Halsschutzhinterteil
(8) aufweist, wobei das Halsschutzvorderteil (7) und der Brustschutz (2) fest und/oder
starr miteinander verbunden sind oder gemeinsam, insbesondere einstückig und/oder
aus demselben Stück Rohmaterial, hergestellt, und/oder dass
c. der Halsschutz ein starres Halsschutzvorderteil (7) und ein starres Halsschutzhinterteil
(8) aufweist, wobei das Halsschutzhinterteil (8) und der Rückenschutz (3) fest und/oder
starr miteinander verbunden sind oder gemeinsam, insbesondere einstückig und/oder
aus demselben Stück Rohmaterial, hergestellt sind, und/oder dass
d. der Halsschutz ein starres Halsschutzvorderteil (7) und ein starres Halsschutzhinterteil
(8) aufweist, wobei der Halsschutz Teil der Hülle ist.
6. Schutzbekleidung (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
a. der Brustschutz (2) und das Halsschutzhinterteil (8) in der Gebrauchsstellung mittels
einer, insbesondere zerstörungsfrei und/oder werkzeuglos, lösbaren Verbindungsvorrichtung
miteinander verbunden sind, und/oder dass der Brustschutz (2) und der Rückenschutz
(3) zum Überführen der Schutzbekleidung (1) in die Öffnungsstellung, insbesondere
zerstörungsfrei und/oder werkzeuglos, voneinander lösbar sind, und/oder dass
b. das Halsschutzvorderteil (7) und der Rückenschutz (3) in der Gebrauchsstellung
mittels einer, insbesondere zerstörungsfrei und/oder werkzeuglos, lösbaren Verbindungsvorrichtung
miteinander verbunden sind, und/oder dass das Halsschutzvorderteil (7) und das Halsschutzhinterteil
(8) zum Überführen der Schutzbekleidung (1) in die Öffnungsstellung, insbesondere
zerstörungsfrei und/oder werkzeuglos, voneinander lösbar sind.
7. Schutzbekleidung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
a. der Brustschutz (2) und das Tiefschutzvorderteil (4) ein Schutzbekleidungsvorderteil
(13) bilden und dass
b. der Rückenschutz (3) und das Tiefschutzhinterteil (5) ein Schutzbekleidungshinterteil
bilden.
8. Schutzbekleidung (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzbekleidungsvorderteil (13), insbesondere zum Überführen der Schutzbekleidung
(1) von der Gebrauchsstellung in die Öffnungsstellung oder von der Öffnungsstellung
in die Gebrauchsstellung, relativ zu dem Schutzbekleidungshinterteil schwenkbar ist.
9. Schutzbekleidung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
a. der Brustschutz (2) eine Brustschutzinnenpolsterung (17) und/oder eine Brustschutzaußenpolsterung
(18) trägt, und/oder dass
b. der Rückenschutz (3) eine Rückenschutzinnenpolsterung (21) und/oder eine Rückenschutzaußenpolsterung
(22) trägt, und/oder dass
c. das Tiefschutzvorderteil (4) eine Tiefschutzvorderteilinnenpolsterung (19) und/oder
eine Tiefschutzvorderteilaußenpolsterung (20) trägt, und/oder dass
d. das Tiefschutzhinterteil (5) eine Tiefschutzhinterteilinnenpolsterung (23) und/oder
eine Tiefschutzhinterteilaußenpolsterung (24) trägt.
10. Schutzbekleidung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch ein mit der Hülle verbundenes Halteelement (25), das dazu angeordnet und bestimmt
ist, sich in der Gebrauchsstellung derart an der zu der zu schützenden Person abstützt,
dass ein lotrechtes Anheben der Hülle relativ zu der zu schützenden Person verhindert
ist.
11. Schutzbekleidung (1) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
a. das Halteelement (25) dazu angeordnet und bestimmt ist, wenigstens teilweise durch
den Schritt der zu schützenden Person zu verlaufen, und/oder dass
b. das Halteelement (25) nach Art eines Klettergurtes ausgebildet ist und/oder dass
c. das Halteelement (25), insbesondere textiles, Bandmaterial aufweist, das an der
Hülle befestigt ist.
12. Schutzbekleidung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, gekennzeichnet durch einen Kopfschutz (9).
13. Schutzbekleidung (1) nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
a. der Kopfschutz (9) eine starres Gehäuse, insbesondere eine starre Kugel, mit einer
Einführöffnung für den Kopf der zu schützenden Person aufweist, und/oder dass
b. der Kopfschutz (9), insbesondere in der Gebrauchsstellung, ausschließlich direkt
oder indirekt von der Hülle getragen ist und/oder dass
c. der Kopfschutz (9), insbesondere wenigstens in der Gebrauchsstellung, starr mit
der Hülle verbunden ist, und/oder dass
d. der Kopfschutz (9) nicht durch den Kopf einer zu schützenden Person abgestützt
ist und/oder dass
e. der Kopfschutz (9) derart dimensioniert ist, dass der Kopf einer zu schützenden
Person innerhalb des Kopfschutzes frei bewegbar ist, und/oder dass
f. der Kopfschutz (9) eine Kopfschutzaußenpolsterung und eine Kopfschutzinnenpolsterung
aufweist, und/oder dass
g. eine Befestigungsvorrichtung vorhanden ist, mittels der der Kopfschutz (9), insbesondere
werkzeuglos und/oder zerstörungsfrei wieder lösbar, mit der Hülle und/oder dem Halsschutz
verbindbar ist, und/oder dass
h. eine Befestigungsvorrichtung vorhanden ist, mittels der der Kopfschutz (9), insbesondere
werkzeuglos und/oder zerstörungsfrei wieder lösbar, mit der Hülle und/oder dem Halsschutz
verbindbar ist, wobei die Befestigungsvorrichtung als Bajonettverschluss und/oder
als Schnellverschluss und/oder als Spannverschluss ausgebildet ist, oder wobei die
Befestigungsvorrichtung einen Bajonettverschluss und/oder einen Schnellverschluss
und/oder einen Spannverschluss aufweist.
14. Schutzbekleidung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, gekennzeichnet durch einen linken starren, seitlichen Rippenschutz (28) und einen rechten starren, seitlichen
Rippenschutz (29).
15. Schutzbekleidung (1) nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
a. der linke und der rechte Rippenschutz (28, 29), insbesondere zerstörungsfrei und/oder
werkzeugfrei lösbar, jeweils mit dem Brustschutz (2) verbunden sind, und/oder dass
b. der linke und der rechte Rippenschutz (28, 29), insbesondere zerstörungsfrei und/oder
werkzeugfrei lösbar, jeweils mit dem Rückenschutz (3) verbunden sind, und/oder dass
c. der linke und der rechte Rippenschutz (28, 29) jeweils eine Rippenschutzinnenpolsterung
und/oder eine Rippenschutzaußenpolsterung trägt.