(19)
(11) EP 3 378 341 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.09.2018  Patentblatt  2018/39

(21) Anmeldenummer: 18163566.5

(22) Anmeldetag:  23.03.2018
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A41D 13/05(2006.01)
A41D 13/015(2006.01)
A63B 71/12(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 23.03.2017 LU 100146

(71) Anmelder:
  • Meister, Oleg
    65307 Bad Schwalbach (DE)
  • Becker, Markus
    65321 Heidenrod (DE)

(72) Erfinder:
  • Meister, Oleg
    65307 Bad Schwalbach (DE)
  • Becker, Markus
    65321 Heidenrod (DE)

(74) Vertreter: Hoffmann, Jürgen et al
GH-Patent Patentanwaltskanzlei Bahnhofstrasse 2
65307 Bad Schwalbach
65307 Bad Schwalbach (DE)

   


(54) SCHUTZBEKLEIDUNG


(57) Die Erfindung betrifft eine Schutzbekleidung (1) für den Torso eines Menschen. Die Schutzbekleidung (1) zeichnet sich dadurch aus, dass sie einen starren Brustschutz (2), einen starren Rückenschutz (3), ein starres Tiefschutzvorderteil (4) sowie ein starres Tiefschutzhinterteil (5) aufweist, die gemeinsam eine starre Hülle mit seitlichen Öffnungen für die oberen und unteren Extremitäten bilden, wobei die Hülle dazu ausgebildet und bestimmt ist, über die Schultern und durch den Schritt des zu schützenden Torsos zu verlaufen. Die erfindungsgemäße Schutzbekleidung (1) kann einen direkt oder beispielsweise über einen Halsschutz (7,8) starr mit der Hülle verbundenen Kopfschutz (9) aufweisen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Schutzbekleidung für den Torso eines Menschen.

[0002] Es gehört zu vielen Kampfsportarten und Selbstverteidigungssystemen, einen Trainingspartner mit Schlägen, insbesondere auch mit Schlagwaffen, insbesondre auch mit Schlagwaffen, wie Stöcken oder Knüppeln, und/oder mit Tritten anzugreifen. Insbesondere im Bereich des Selbstverteidigungstrainings wird oftmals der Angriff auf besonders empfindliche Angriffsziele, wie der Hals oder der Genitalbereich, geübt. Die Angriffstechniken auf diese selbstverteidigungsspezifischen Angriffsziele sollten besonders sorgfältig und realitätsbezogen trainiert werden, um sie im Ernstfall sicher und entschlossen anwenden zu können.

[0003] Sowohl beim Üben von Angriffen auf selbstverteidigungsspezifische Angriffsziele, als auch beim Üben von Angriffen auf wettkampfspezifische Angriffsziele besteht stets die Gefahr, dass der angegriffene Trainingspartner versehentlich verletzt wird. Dies ist auch dann nicht ausgeschlossen, wenn der angegriffene Trainingspartner spezielle Schutzpolster, wie beispielsweise einen gepolsterten Bauch- oder Brustschild oder ein Genitalschutzpolster trägt. Derartige Polster dämpfen nämlich in aller Regel die Schläge oder Tritte lediglich ab. Bei sehr starker Schlag- oder Tritteinwirkung wird der angegriffene Körperteil trotz Polsterung zumeist stark belastet, so dass es zu Verletzungen kommen kann. Um diese Verletzungen zu vermeiden, ist der angreifende Partner zumeist gezwungen, die Angriffe mit verminderter Schlag- oder Trittkraft durchzuführen. Dies hat jedoch den Nachteil, dass kein vollständig realistisches Übungsszenario möglich ist und/oder die jeweilige Schlag- oder Tritttechnik nicht korrekt ausgeführt wird.

[0004] Aus dem Stand der Technik sind viele Schutzanzüge bekannt, die jedoch zum Trainieren von Kampfsportarten und für ein Selbstverteidigungstraining ungeeignet sind.

[0005] Beispielsweise ist aus US 2013/0145530 ein Iron-Man-Anzug bekannt, der aus Stahl gefertigt ist und der keine starre Hülle sondern ein plattenbasiertes Design aufweist, um eine größere Mobilität für den Träger zu ermöglichen.

[0006] Aus US 6 397 402 ist eine Schutzuniform für Football- und Eishockeyspieler bekannt, die ein künstliches Rückgrat aufweist, an dem mehrere Schutzkomponenten befestigt sind.

[0007] Aus US 3 696 439 ist eine Schutzbekleidung für Motorradfahrer bekannt. Gegen Schläge und Tritte, wie sie beim Kampfsport- und Selbstverteidigungstraining vorkommen, schützt diese Schutzbekleidung nicht. Insbesondere bietet sie keinen Schutz im Schrittbereich des Trägers.

[0008] Aus WO 2006/063785 A1 ist eine Bekleidung mit kugelsicheren und messersicheren Eigenschaften bekannt. Hierzu weist die Bekleidung Gruppen aus mehreren Lagen Kevlargewebe und Platten aus Borcarbid auf. Die Bekleidung bildet keine starre Hülle sondern zeichnet sich durch Flexibilität, Weichheit und Leichtigkeit aus, um dem Träger eine hohe Beweglichkeit zu ermöglichen.

[0009] Aus 5 398 340 ist eine kugelsichere Weste bekannt, die mehrere flexible Teile aus kugelsicherem Gewebe besteht, die mittels elastischer Bänder miteinander verbunden sind. Die Weste bildet keine starre Hülle und bietet keinen Schutz gegen Schläge oder Tritte.

[0010] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schutzbekleidung anzugeben, die wenigstens den Torso einer zu schützenden Person bei einem Schlag- und Tritttraining auch dann sicher vor Verletzungen durch Schläge oder Tritte schützt, wenn diese mit voller Kraft ausgeführt werden.

[0011] Die Aufgabe wird durch eine Schutzbekleidung gelöst, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Schutzbekleidung einen starren Brustschutz, einen starren Rückenschutz, ein starres Tiefschutzvorderteil sowie ein starres Tiefschutzhinterteil aufweist, die gemeinsam eine starre Hülle mit seitlichen Öffnungen für die oberen und unteren Extremitäten bilden, wobei die Hülle dazu ausgebildet und bestimmt ist, über die Schultern und durch den Schritt des zu schützenden Torsos zu verlaufen.

[0012] Die erfindungsgemäße Schutzbekleidung hat den ganz besonderen Vorteil, dass realistische Trainingsszenarios für Angriffe mit Schlägen oder Tritten ermöglichst sind, bei denen die übende Person Schläge und Tritte mit voller Krafteinwirkung ausführen kann, ohne dass die Gefahr besteht, den Trainingspartner im Bereich seines Torsos zu verletzen.

[0013] Dadurch, dass die erfindungsgemäße Schutzbekleidung eine den Torso schützende starre Hülle aufweist, ist wirkungsvoll vermieden, dass punktuell einwirkende Schläge oder Tritte unmittelbar punktuell auf die angegriffenen Körperstellen einwirken. Vielmehr werden die einwirkenden Kräfte auf die gesamte Hülle verteilt, so dass eine gefährliche punktuelle Krafteinwirkung auf den Torso der zu schützenden Person wirkungsvoll vermieden ist. Es ist lediglich möglich, dass die angegriffene Person, die die erfindungsgemäße Schutzbekleidung trägt umfällt oder Ausgleichsbewegungen machen muss, um ein Umfallen zu vermeiden. Beides ist jedoch in aller Regel für Kampfsportler vollkommen ungefährlich, weil diese im Hinblick auf das Ausführen von Ausgleichsbewegungen und im Hinblick auf ein korrektes und ungefährliches Fallen zumeist geschult sind.

[0014] Die erfindungsgemäße Schutzbekleidung ist vorzugweise derart ausgebildet, dass die starre Hülle in einer Sagittalebene eine geschlossene Hüllkurve aufweist. Bezogen auf eine Person, die die Schutzbekleidung trägt, wird unter einer Sagittalebene eine sich von oben nach unten und von hinten nach vorne erstreckende Ebene bezeichnet. Vorzugsweise ist die starre Hülle derart steif, dass sie ihre Form beim Einwirken von Schlägen und Tritten nicht oder nicht wesentlich verändert. Insbesondere kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass die starre Hülle derart steif, dass sie ihre Form beim Einwirken von Schlägen und Tritten nicht derart ändert, dass punktuell einwirkende Schläge oder Tritte unmittelbar punktuell auf die angegriffenen Körperstellen einwirken. Vielmehr ist die erfindungsgemäße Schutzbekleidung vorteilhaft so starr ausgebildet, dass die durch punktuell einwirkende Schläge oder Tritte einwirkenden Kräfte auf die gesamte Hülle verteilt werden.

[0015] Wie weiter unten noch im Detail ausgeführt ist, kann die erfindungsgemäße Schutzbekleidung einen direkt oder beispielsweise über einen Halsschutz starr mit der Hülle verbundenen Kopfschutz aufweisen, so dass der angreifende Trainingspartner auch Schläge und Tritte mit voller Krafteinwirkung gegen den Kopf des angegriffenen Trainingspartners ausführen kann, ohne dass die Gefahr besteht, den angegriffenen Trainingspartner hierbei zu verletzen. Dies ist möglich, weil eine unmittelbare und direkte Krafteinwirkung auf den Kopf analog dem oben geschilderten Funktionsprinzip bei einer solchen Ausführungsform ebenfalls wirkungsvoll vermieden ist.

[0016] Um ein einfaches An- und Auskleiden zu ermöglichen, kann die Schutzbekleidung bei einer besonderen Ausführungsform vorteilhaft wahlweise in eine Gebrauchsstellung oder eine Öffnungsstellung überführt werden. In der Gebrauchsstellung ist die Person, die die Schutzbekleidung trägt, wirkungsvoll in der oben beschriebenen Weise gegen Schläge und Tritte geschützt. Dies insbesondere, weil der starre Brustschutz, der starre Rückenschutz, das starre Tiefschutzvorderteil sowie das starre Tiefschutzhinterteil in der Gebrauchsstellung (abgesehen von den Öffnungen für Arme und Beine) eine umlaufend geschlossene starre Hülle bilden. In der Öffnungsstellung ist ein Anbeziehungsweise Ablegen der Schutzbekleidung möglich.

[0017] Beispielsweise kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass die Hülle zur Überführung von der Gebrauchsstellung in die Öffnungsstellung aufgeklappt werden kann. Insbesondere kann dies dadurch realisiert sein, dass Teile der Hülle, die in der Gebrauchsstellung fest und/oder starr miteinander verbunden sind, insbesondere zerstörungsfrei und/oder werkzeuglos, voneinander gelöst werden können und/oder dadurch, dass Teile der Hülle gelenkig miteinander verbunden sind. Wie weiter unten noch im Detail ausgeführt ist, kann beispielsweise vorteilhaft vorgesehen sein, dass ein Schutzbekleidungsvorderteil, das insbesondere den Brustschutz und das Tiefschutzvorderteil beinhalten kann, relativ zu einem Schutzbekleidungshinterteil, das insbesondere den Rückenschutz und das Tiefschutzhinterteil beinhalten kann, schwenkbar ist. Hierzu können das Schutzbekleidungsvorderteil und das Schutzbekleidungshinterteil im Schrittbereich mittels eines Scharniergelenks gelenkig verbunden sein, während das Schutzbekleidungsvorderteil und das Schutzbekleidungshinterteil im Schulterbereich zum Herbeiführen der Gebrauchsstellung fest und/oder starr miteinander verbunden werden können. Vorzugsweise kann diese Verbindung zum Herbeiführen der Öffnungsstellung, insbesondere zerstörungsfrei und/oder werkzeuglos, gelöst werden.

[0018] Wie bereits erwähnt, kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass die Hülle in der Gebrauchsstellung, abgesehen von den seitlichen Öffnungen und einer weiteren Öffnung für den Hals der zu schützenden Person, eine umlaufend geschlossene, insbesondere starre, Wandung bildet. Auf diese Weise ist wirkungsvoll erreicht, dass die durch Schläge oder Tritte einwirkenden Kräfte von der gesamten Hülle aufgenommen werden und nicht unmittelbar und punktuell die angegriffene Person erreichen.

[0019] Alternativ ist es auch möglich, dass der Benutzer die Schutzbekleidung dadurch anlegt, dass er durch eine der seitlichen Öffnungen für Arme und Beine einsteigt. Insoweit kann hierfür vorgesehen sein, dass die Öffnungsstellung dadurch herbei geführt wird, dass ein seitlicher Rippenschutz, der in der Gebrauchsstellung vom Brustschutz zum Rückenschutz verläuft, zum Einsteigen vorübergehend entfernt wird oder zur Seite geklappt wird. Nach dem Einsteigen kann der Rippenschutz wieder in seine für die Gebrauchsstellung vorgesehene Position gebracht werden.

[0020] Bei einer besonders vorteilhaften Ausführung sind der Brustschutz und das Tiefschutzvorderteil starr miteinander verbunden. Alternativ ist es auch möglich, dass der Brustschutz und das Tiefschutzvorderteil gemeinsam, insbesondere einstückig und/oder aus demselben Stück Rohmaterial, hergestellt sind. Insbesondere kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass der Brustschutz und das Tiefschutzvorderteil zusammen ein Schutzbekleidungsvorderteil bilden.

[0021] Alternativ oder zusätzlich kann analog vorgesehen sein, dass der Rückenschutz und das Tiefschutzhinterteil starr miteinander verbunden sind. Es ist auch möglich, dass der Rückenschutz und das Tiefschutzhinterteil gemeinsam, insbesondere einstückig und/oder aus demselben Stück Rohmaterial, hergestellt sind. Insbesondere kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass der Rückenschutz und das Tiefschutzhinterteil ein Schutzbekleidungshinterteil bilden.

[0022] Insbesondere im Hinblick auf eine Überführbarkeit der Schutzbekleidung von einer Gebrauchsstellung in eine Öffnungsstellung und umgekehrt können das Tiefschutzvorderteil und das Tiefschutzhinterteil gelenkig miteinander verbunden sein. Bei einer besonderen Ausführung sind das Tiefschutzvorderteil und das Tiefschutzhinterteil mittels eines Scharniergelenks gelenkig, insbesondere jedoch voneinander unlösbar, miteinander verbunden. Die gelenkige Verbindung kann vorteilhaft insbesondere in der Weise ausgeführt sein, dass das Gelenk der ordnungsgemäß angelegten Schutzbekleidung zwischen den Beinen der zu schützenden Person angeordnet ist, wobei die Gelenkachse waagerecht und parallel zur Frontalebene der geschützten Person verläuft. Auf diese Weise ist ein Aufklappen in der Sagittalebene der zu schützenden Person ermöglicht, wobei beispielsweise vorteilhaft vorgesehen sein kann, dass beim Überführen der Schutzbekleidung von der Gebrauchsstellung in die Öffnungsstellung das Schutzbekleidungshinterteil zunächst in seiner Stellung verbleibt, während das Schutzbekleidungsvorderteil nach vorne/unten geschwenkt wird.

[0023] Um die Schutzbekleidung von der Öffnungsstellung zurück in die Gebrauchsstellung zu überführen kann das Schutzbekleidungsvorderteil zurück geschwenkt werden, so dass das Schutzbekleidungsvorderteil und das Schutzbekleidungshinterteil, beispielsweise oberhalb der Schultern der zu schützenden Person, mittels einer, insbesondere zerstörungsfrei und/oder werkzeuglos wieder lösbaren, Verbindungsvorrichtung miteinander verbunden werden können. Ganz allgemein kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass der Brustschutz und der Rückenschutz in der Gebrauchsstellung mittels einer, insbesondere zerstörungsfrei und/oder werkzeuglos, lösbaren Verbindungsvorrichtung miteinander verbunden sind, und/oder dass der Brustschutz und der Rückenschutz zum Überführen der Schutzbekleidung in die Öffnungsstellung, insbesondere zerstörungsfrei und/oder werkzeuglos, voneinander lösbar sind. Die Verbindungsvorrichtung kann vorteilhaft als Bajonettverschluss oder als Schnellverschluss ausgebildet sein. Die Verbindungsvorrichtung kann beispielsweise auch als Spannverschluss ausgebildet sein oder einen Spannverschluss aufweisen.

[0024] Bei einer vorteilhaften Ausführung besteht der Brustschutz aus einem Hartkunststoff und/oder aus einem hochfesten Kunststoff und/oder aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) und/oder aus Aluminium oder aus Stahl. Insbesondere kann der Brustschutz aus mehreren Teilen zusammengesetzt sein. Vorzugsweise trägt der Brustschutz eine Brustschutzinnenpolsterung, die ein weiches elastisches Material, wie beispielsweise Schaumstoff, aufweist. Die Brustschutzinnenpolsterung bewirkt, dass die Schutzbekleidung, insbesondere bei Einwirkung von äußeren Kräften, großflächig anliegen kann, so dass die aufzunehmenden Kräfte auf große Flächen verteilt werden. Die Brustschutzinnenpolsterung kann beispielsweise mittels einer Klettverbindung an der Innenseite des Brustschutzes angebracht sein.

[0025] Zum Schutz des angreifenden Trainingspartners trägt der Brustschutz vorzugsweise außerdem eine Brustschutzaußenpolsterung, die ebenfalls ein weiches, elastisches Material aufweist. Insbesondere kann die Brustschutzaußenpolsterung einen weichen und elastischen Polsterkern aufweisen, der mit einer vorzugsweise abriebfesten Folie überzogen ist. Auch die Brustschutzaußenpolsterung kann vorteilhaft mittels einer Klettverbindung an den Brustschutz angeordnet sein.

[0026] Bei einer vorteilhaften Ausführung besteht der Rückenschutz aus einem Hartkunststoff und/oder aus einem hochfesten Kunststoff und/oder aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) und/oder aus Aluminium oder aus Stahl. Insbesondere kann der Rückenschutz aus mehreren Teilen zusammengesetzt sein. Vorzugsweise trägt der Rückenschutz eine Rückenschutzinnenpolsterung, die ein weiches elastisches Material, wie beispielsweise Schaumstoff, aufweist. Die Brustschutzinnenpolsterung bewirkt, dass die Schutzbekleidung, insbesondere bei Einwirkung von äußeren Kräften, großflächig anliegen kann, so dass die aufzunehmenden Kräfte auf große Flächen verteilt werden. Die Rückenschutzinnenpolsterung kann beispielsweise mittels einer Klettverbindung an der Innenseite des Rückenschutzes angebracht sein.

[0027] Zum Schutz des angreifenden Trainingspartners trägt der Rückenschutz vorzugsweise außerdem eine Rückenschutzaußenpolsterung, die ebenfalls ein weiches, elastisches Material aufweist. Insbesondere kann die Rückenschutzaußenpolsterung einen weichen und elastischen Polsterkern aufweisen, der mit einer vorzugsweise abriebfesten Folie überzogen ist. Auch die Rückenschutzaußenpolsterung kann vorteilhaft mittels einer Klettverbindung an den Rückenschutz angeordnet sein.

[0028] Bei einer vorteilhaften Ausführung besteht das Tiefschutzvorderteil aus einem Hartkunststoff und/oder aus einem hochfesten Kunststoff und/oder aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) und/oder aus Aluminium und/oder aus Stahl. Insbesondere kann das Tiefschutzvorderteil aus mehreren Teilen zusammengesetzt sein. Vorzugsweise trägt das Tiefschutzvorderteil eine Tiefschutzvorderteilinnenpolsterung, die ein weiches elastisches Material, wie beispielsweise Schaumstoff, aufweist. Die Tiefschutzvorderteilinnenpolsterung bewirkt, dass die Schutzbekleidung, insbesondere bei Einwirkung von äußeren Kräften, großflächig anliegen kann, so dass die aufzunehmenden Kräfte auf große Flächen verteilt werden. Die Tiefschutzvorderteilinnenpolsterung kann beispielsweise mittels einer Klettverbindung an der Innenseite des Tiefschutzvorderteils angebracht sein.

[0029] Zum Schutz des angreifenden Trainingspartners trägt das Tiefschutzvorderteil vorzugsweise außerdem eine Tiefschutzvorderteilaußenpolsterung, die ebenfalls ein weiches, elastisches Material aufweist. Insbesondere kann die Tiefschutzvorderteilaußenpolsterung einen weichen und elastischen Polsterkern aufweisen, der mit einer vorzugsweise abriebfesten Folie überzogen ist. Auch die Tiefschutzvorderteilaußenpolsterung kann vorteilhaft mittels einer Klettverbindung an dem Tiefschutzvorderteil angeordnet sein.

[0030] Bei einer vorteilhaften Ausführung besteht das Tiefschutzhinterteil aus einem Hartkunststoff und/oder aus einem hochfesten Kunststoff und/oder aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) und/oder aus Aluminium und/oder aus Stahl. Insbesondere kann das Tiefschutzhinterteil aus mehreren Teilen zusammengesetzt sein. Vorzugsweise trägt das Tiefschutzhinterteil eine Tiefschutzhinterteilinnenpolsterung, die ein weiches elastisches Material, wie beispielsweise Schaumstoff, aufweist. Die Tiefschutzhinterteilinnenpolsterung bewirkt, dass die Schutzbekleidung, insbesondere bei Einwirkung von äußeren Kräften, großflächig anliegen kann, so dass die aufzunehmenden Kräfte auf große Flächen verteilt werden.

[0031] Zum Schutz des angreifenden Trainingspartners trägt das Tiefschutzhinterteil vorzugsweise außerdem eine Tiefschutzhinterteilaußenpolsterung, die ebenfalls ein weiches, elastisches Material aufweist. Insbesondere kann die Tiefschutzhinterteilaußenpolsterung einen weichen und elastischen Polsterkern aufweisen, der mit einer vorzugsweise abriebfesten Folie überzogen ist. Auch die Tiefschutzhinterteilaußenpolsterung kann vorteilhaft mittels einer Klettverbindung an das Tiefschutzhinterteil angeordnet sein.

[0032] Bei einer ganz besonders vorteilhaften Ausführung weist die Schutzbekleidung einen, insbesondere starren, Halsschutz auf. Ganz allgemein kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass der Halsschutz Teil der Hülle ist.

[0033] Insbesondere kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass der Halsschutz ein starres Halsschutzvorderteil und ein starres Halsschutzhinterteil aufweist. Bei einer ganz besonders vorteilhaften Ausführung sind das Halsschutzvorderteil und der Brustschutz fest und/oder starr miteinander verbunden oder gemeinsam, insbesondere einstückig und/oder aus demselben Stück Rohmaterial, hergestellt. Analog kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass das Halsschutzhinterteil und der Rückenschutz fest und/oder starr miteinander verbunden sind oder gemeinsam, insbesondere einstückig und/oder aus demselben Stück Rohmaterial, hergestellt ist.

[0034] Ein in ein Halsschutzvorderteil oder Halsschutzhinterteil geteilter Halsschutz hat den besonderen Vorteil, dass ein Aufklappen der Hülle zum Überführen von der Gebrauchsstellung in die Öffnungsstellung ermöglich ist.

[0035] Ganz allgemein kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass das Halsschutzvorderteil und das Halsschutzhinterteil in der Gebrauchsstellung mittels einer, insbesondere zerstörungsfrei und/oder werkzeuglos, lösbaren Verbindungsvorrichtung miteinander verbunden sind, und/oder dass das Halsschutzvorderteil und das Halsschutzhinterteil zum Überführen der Schutzbekleidung in die Öffnungsstellung, insbesondere zerstörungsfrei und/oder werkzeuglos, voneinander lösbar sind. Eine solche Ausführung bietet sich beispielsweise an, wenn das Halsschutzvorderteil fest und/oder starr mit dem Brustschutz verbunden ist und das Halsschutzhinterteil fest und/oder starr mit dem Rückenschutz verbunden ist. Bei einer solchen Ausführung kann beispielsweise ein Kopfschutz Teil der Verbindungsvorrichtung sein. Insbesondere kann ein Kopfschutz insoweit Teil einer Verbindungsvorrichtung sein, als er in der Gebrauchsstellung das Halsschutzvorderteil und das Halsschutzhinterteil fest und starr miteinander verbindet, womit gleichzeitig auch der Brustschutz und der Rückenschutz fest und starr miteinander verbunden sind.

[0036] Insbesondere kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass der Halsschutz als Befestigungselement zum Befestigen eines Kopfschutzes ausgebildet ist.

[0037] Die Schutzbekleidung ist bei einer besonderen Ausführung derart ausgebildet, dass sie im ordnungsgemäß angelegten Zustand und in der Gebrauchsstellung stets von den Genitalien der zu schützenden Person beabstandet bleibt. Insbesondere kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass zwischen dem Tiefschutzvorderteil sowie dem Tiefschutzhinterteil und den Genitalien der zu schützenden Person stets ein Abstand verbleibt. Um ein Verschieben der Schutzbekleidung nach oben relativ zu der zu schützenden Person, durch die die Schutzbekleidung in Kontakt mit den Genitalien kommen könnte, zu verhindern, ist bei einer besonderen Ausführung ein mit der Hülle verbundenes Halteelement vorhanden, das ein derartiges Verschieben verhindert. Das Halteelement kann beispielsweise durch ein Bandmaterial gebildet sein, das an den Enden fest mit der Hülle, insbesondere mit dem Schutzbekleidungsvorderteil und/oder dem Schutzbekleidungshinterteil, verbunden ist und dass an den Genitalien vorbei durch den Schritt der zu schützenden Person verläuft. Bei einer ganz besonders vorteilhaften Ausführung ist das Halteelement nach Art eines Klettergurtes ausgebildet.

[0038] Bei einer ganz besonders vorteilhaften Ausführung weist die Schutzbekleidung einen Kopfschutz auf. Insbesondere kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass der Kopfschutz ein starres Gehäuse, insbesondere eine starre Kugel, mit einer Einführöffnung für den Kopf der zu schützenden Person aufweist.

[0039] Vorzugsweise wird der Kopfschutz, wenigstens in der Gebrauchsstellung, ausschließlich direkt oder indirekt von der Hülle getragen. Alternativ oder zusätzlich kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass der Kopfschutz, insbesondere wenigstens in der Gebrauchsstellung, starr mit der Hülle verbunden ist und/oder dass der Kopfschutz nicht durch den Kopf einer zu schützenden Person abgestützt ist. Auf diese Weise ist vorteilhaft eine mechanische Entkopplung des Kopfes der zu schützenden Person von der unmittelbaren Schlag- oder Tritteinwirkung erreicht. Vielmehr werden die durch ausgeführte Schläge und Tritte eingetragenen Kräfte vorteilhaft von der gesamten Schutzbekleidung aufgenommen; auch wenn diese Schläge und Tritte gegen den Kopfschutz geführt werden. Auf diese Weise ist vorteilhaft insbesondere vermieden, dass es zu einem Schleudertrauma kommt, da eine unmittelbare Krafteinwirkung auf den Kopf unmöglich ist.

[0040] Insbesondere kann der Kopfschutz derart dimensioniert sein, dass der Kopf der zu schützenden Person innerhalb des Kopfschutzes frei beweglich ist.

[0041] Vorzugsweise besteht der Kopfschutz aus einem Hartkunststoff und/oder aus einem hochfesten Kunststoff und/oder aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) und/oder aus Aluminium und/oder aus Stahl. Insbesondere kann der Kopfschutz aus mehreren Teilen zusammengesetzt sein. Vorzugsweise trägt der Kopfschutz eine Kopfschutzinnenpolsterung, die ein weiches elastisches Material, wie beispielsweise Schaumstoff, aufweist. Die Kopfschutzinnenpolsterung kann beispielsweise mittels einer Klettverbindung an der Innenseite des Kopfschutzes angebracht sein.

[0042] Zum Schutz des angreifenden Trainingspartners trägt der Kopfschutz vorzugsweise außerdem eine Kopfschutzaußenpolsterung, die ebenfalls ein weiches, elastisches Material aufweist. Insbesondere kann die Kopfschutzaußenpolsterung einen weichen und elastischen Polsterkern aufweisen, der mit einer vorzugsweise abriebfesten Folie überzogen ist. Auch die Kopfschutzaußenpolsterung kann vorteilhaft mittels einer Klettverbindung an dem Kopfschutz angeordnet sein.

[0043] Bei einer vorteilhaften Ausführung ist eine Befestigungsvorrichtung vorhanden, mittels der der Kopfschutz, insbesondere werkzeuglos und/oder zerstörungsfrei wieder lösbar, mit der Hülle und/oder einem Halsschutz verbindbar ist. Die Befestigungsvorrichtung kann vorteilhaft als Bajonettverschluss oder als Schnellverschluss ausgebildet sein. Dies ermöglichst es, den Kopfschutz schnell montieren und wieder demontieren zu können.

[0044] Bei einer vorteilhaften Ausführung weist der Kopfschutz wenigsten eine Lüftungsöffnung auf. Diese kann sich beispielsweise auf der Oberseite des Kopfschutzes befinden. Bei einer ganz besonders vorteilhaften Ausführung ist wenigstens ein elektrisch angetriebener Lüfter vorhanden, durch die Lüftungsöffnung hindurch Frischluft in den Kopfschutz einbläst oder der durch die Lüftungsöffnung hindurch Ablauf aus dem Kopfschutz befördert. Auf diese Weise wird insbesondere vorteilhaft erreicht, dass das Tragen der Schutzbekleidung angenehmer ist. Insbesondere wird so vorteilhaft erreicht, dass es in dem Kopfschutz nicht übermäßig warm wird und dass der Träger stets mit Frischluft versorgt ist.

[0045] Der Lüfter kann insbesondere batteriebetrieben oder akkubetrieben ausgebildet sein. Der zum Betreiben des Lüfters erforderliche Energiespeicher, wie eine Batterie oder ein Akku, kann vorteilhaft in einer Aussparung der Polsterung der Schutzbekleidung, insbesondere des Kopfschutzes, angeordnet sein. Bei einer besonders vorteilhaften Ausführung ist der Energiespeicher zwischen dem Rückenschutz und der Rückenschutzaußenpolsterung angeordnet. Insbesondere kann der Energiespeicher beispielsweise mittels einer Klettverbindung befestigt sein.

[0046] Bei einer vorteilhaften Ausführung weist die Schutzbekleidung einen linken starren, seitlichen Rippenschutz sowie einen rechten starren, seitlichen Rippenschutz auf. Der linke und der rechte Rippenschutz können vorteilhaft, insbesondere zerstörungsfrei und/oder werkzeugfrei lösbar, jeweils mit dem Brustschutz verbunden sein. Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, dass der linke und der rechte Rippenschutz, insbesondere zerstörungsfrei und/oder werkzeugfrei wieder lösbar, jeweils mit dem Rückenschutz verbunden sind. Bei einer besonderen Ausführung sind der linke und der rechte Rippenschutz unlösbar mit dem Brustschutz verbunden, während zu dem Rückenschutz eine, werkzeuglos und/oder zerstörungsfrei, lösbare Verbindung besteht oder herstellbar ist, oder umgekehrt.

[0047] Insbesondere kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass der Rippenschutz jeweils an seitlichen Laschen des Brustschutzes und des Rückenschutzes befestigt wird. Dies kann beispielsweise mittels einer Klettverbindung erfolgen.

[0048] Vorzugsweise besteht der linke und der rechte Rippenschutz aus einem Hartkunststoff und/oder aus einem hochfesten Kunststoff und/oder aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) und/oder aus Aluminium und/oder aus Stahl. Insbesondere kann der Rippenschutz aus mehreren Teilen zusammengesetzt sein. Vorzugsweise trägt der Rippenschutz eine Rippenschutzinnenpolsterung, die ein weiches elastisches Material, wie beispielsweise Schaumstoff, aufweist. Die Rippenschutzinnenpolsterung kann beispielsweise mittels einer Klettverbindung an der Innenseite des Rippenschutzes angebracht sein.

[0049] Zum Schutz des angreifenden Trainingspartners trägt der Rippenschutz vorzugsweise außerdem eine Rippenschutzaußenpolsterung, die ebenfalls ein weiches, elastisches Material aufweist. Insbesondere kann die Rippenschutzaußenpolsterung einen weichen und elastischen Polsterkern aufweisen, der mit einer vorzugsweise abriebfesten Folie überzogen ist. Auch die Rippenschutzaußenpolsterung kann vorteilhaft mittels einer Klettverbindung an dem Rippenschutz angeordnet sein.

[0050] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielhaft und schematisch dargestellt und wird anhand der Figuren nachfolgend beschrieben, wobei gleiche oder gleich wirkende Elemente auch in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen zumeist mit denselben Bezugszeichen versehen sind. Dabei zeigen:
Fig. 1
eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Schutzbekleidung in einer Seitansicht,
Fig. 2
eine perspektivische Ansicht des Ausführungsbeispiels ohne Kopfschutz,
Fig. 3
eine perspektivische Ansicht des Ausführungsbeispiels mit Kopfschutz in der Gebrauchsstellung,
Fig. 4
eine perspektivische Ansicht des Ausführungsbeispiels während des Vorgangs der Überführung von der Gebrauchsstellung in die Öffnungsstellung,
Fig. 5
eine perspektivische Detailansicht des Kopfschutzes,
Fig. 6
eine perspektivische Detailansicht eines oberen Teils des Ausführungsbeispiels, und
Fig. 7
eine perspektivische Detailansicht des Tiefschutzvorderteils und des Tiefschutzhinterteils.


[0051] Figur 1 zeigt schematisch eine Person, die ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Schutzbekleidung 1 trägt. Die Schutzbekleidung 1 weist einen starren Brustschutz 2, einen starren Rückenschutz 3, ein starres Tiefschutzvorderteil 4 sowie ein starres Tiefschutzhinterteil 5 auf. Der starre Brustschutz 2, der starre Rückenschutz 3, das starre Tiefschutzvorderteil 4 und das starre Tiefschutzhinterteil 5 bilden gemeinsam eine starre Hülle mit seitlichen Öffnungen für die oberen und unteren Extremitäten der die Schutzbekleidung 1 tragenden Person.

[0052] Die Hülle verläuft über beide Schultern sowie durch den Schritt der zu schützenden Person. In der gezeigten Gebrauchsstellung bildet die Hülle, abgesehen von seitlichen Öffnungen für die oberen und unteren Extremitäten und einer weiteren Öffnung für den Hals der Person, eine umlaufend geschlossene, starre Wandung. Der Brustschutz 2 und das Tiefschutzvorderteil 4 sind starr miteinander verbunden. Außerdem sind der Rückenschutz 3 und das Tiefschutzhinterteil 5 starr miteinander verbunden.

[0053] Das Tiefschutzvorderteil 4 und das Tiefschutzhinterteil sind mittels eines Scharniergelenks 6 gelenkig miteinander verbunden, was insbesondere die Detailansicht der Fig. 7 deutlich erkennen lässt. Die Schutzbekleidung 1 weist darüber hinaus einen Halsschutz mit einem Halsschutzvorderteil 7 und einem Halsschutzhinterteil 8 auf. Das Halsschutzvorderteil 7 und der Brustschutz 2 sind fest und starr miteinander verbunden. Darüber hinaus sind der Rückenschutz 3 und das Halsschutzhinterteil 8 fest miteinander verbunden.

[0054] Das Halsschutzhinterteil 8 ist fest mit einem Kopfschutz 9 verbunden, der eine starre Kugel mit einer Einführöffnung für den Kopf der zu schützenden Person aufweist. Der Kopfschutz 9 weist darüber hinaus Sehschlitze 10 auf, durch die hindurch die Person die Umgebung und den angreifenden Trainingspartner optisch wahrnehmen kann.

[0055] Das Halsschutzvorderteil 7 ist mittels Senkschrauben 11 mit dem Kopfschutz 9 verschraubt, was insbesondere in Figur 6 zu erkennen ist.

[0056] Wie Figur 5 zeigt, weist der Kopfschutz 9 einen die Einführöffnung umgebenden Kragen 12 auf, der es ermöglicht, den Kopfschutz 9 fest mit dem Halsschutzhinterteil 8 sowie fest mit dem Halsschutzvorderteil 7 zu verbinden. Der Kopfschutz 9 ist insoweit Teil einer Verbindungsvorrichtung, die das Halsschutzvorderteil 7 und das Halsschutzhinterteil 8 fest und starr miteinander verbindet, womit gleichzeitig auch der Brustschutz 2 und der Rückenschutz 3 fest und starr miteinander verbunden sind. Durch Lösen der Senkschrauben 11 kann diese Verbindung gelöst und das gesamte Schutzbekleidungsvorderteil 13, das neben einigen Polstern, die weiter unten noch im Detail erläutert werden, den Brustschutz 2 und das Tiefschutzvorderteil 4 beinhaltet, nach vorne/unten geschwenkt werden. Die Schwenkbarkeit wird insbesondere durch das Scharniergelenk 6 ermöglicht. Durch das Verschwenken kann die Schutzbekleidung 1 von der in den Figuren 1, 2 und 3 gezeigten Gebrauchsstellung in eine Öffnungsstellung überführt werden, die ein Auskleiden beziehungsweise Ankleiden der Schutzbekleidung 1 ermöglicht.

[0057] Figur 4 illustriert den Vorgang des Überführens der Schutzbekleidung 1 von der Gebrauchsstellung in die Öffnungsstellung. Bei diesem Vorgang kann sich die Person, was in Figur 1 dargestellt ist, vor eine Wand 14 stellen, an der ein Schutzbekleidungshalter 15 befestigt ist. Der Schutzbekleidungshalter 15 ist gabelförmig ausgebildet und weist zwei parallel zueinander angeordnete Träger 16 auf, deren Abstand kleiner ist, als der Durchmesser des Kopfschutzes 9. Hierdurch ist es ermöglicht, die gesamte Schutzbekleidung an der Wand 14 aufzuhängen, wobei die beiden Träger 16 seitlich des Halsschutzes positioniert werden. Dies hat den ganz besonderen Vorteil, dass ein einfaches An- und Auskleiden ermöglicht ist.

[0058] Die Person braucht zum Ankleiden lediglich in den an der Wand aufgehängten und der Öffnungsstellung befindlichen Schutzanzug 1 einzusteigen und anschließend die Schutzbekleidung 1 in die Gebrauchsstellung zu überführen. Danach kann die Person einfach von der Wand weg nach vorne treten, wodurch sich die Schutzbekleidung von dem Schutzbekleidungshalter 15 löst. Ein Auskleiden erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.

[0059] Der Brustschutz 2 weist zum Schutz der Person eine Brustschutzinnenpolsterung 17 auf. Darüber hinaus weist der Brustschutz 2 zum Schutz des Trainingspartners eine Brustschutzaußenpolsterung 18 auf. Das Tiefschutzvorderteil 4 weist analog eine Tiefschutzvorderteilinnenpolsterung 19 sowie eine Tiefschutzvorderteilaußenpolsterung 20 auf. Der Rückenschutz 3 weist analog eine Rückenschutzinnenpolsterung 21 sowie eine Rückenschutzaußenpolsterung 22 auf. Das Tiefschutzhinterteil 5 weist eine Tiefschutzhinterteilinnenpolsterung 23 sowie eine Tiefschutzhinterteilaußenpolsterung 24 auf.

[0060] Die Schutzbekleidung 1 weist außerdem ein mit dem Tiefschutzvorderteil 4 verbundenes Halteelement 25 auf, das nach Art eines Klettergurtes ausgebildet ist. Das Halteelement weist einen Hüftgurt 26 sowie Beinschlaufen 27 auf. Der Hüftgurt 26 ist fest mit dem Tiefschutzvorderteil 4 verbunden. Der Hüftgurt 26 ist außerdem über weitere Bänder 31, die jeweils auf der Innen- und Außenseite der Beine verlaufen, mit den Beinschlaufen 27 verbunden. Das Halteelement verhindert vorteilhaft ein Anheben der Hülle relativ zu der zu schützenden Person und damit eine Kollision des Tiefschutzvorderteils 4 oder des Tiefschutzhinterteils 5 mit den Genitalien der zu schützenden Person. Auf diese Weise ist es dem angreifenden Trainingspartner ermöglicht, Schläge oder Tritte mit voller Krafteinwirkung gegen den Genitalbereich auszuführen, ohne dass die Gefahr besteht, die zu schützende Person im Genitalbereich zu verletzen.

[0061] Da das Tiefschutzvorderteil eine Tiefschutzvorderteilaußenpolsterung 20 und das Tiefschutzhinterteil 5 eine Tiefschutzhinterteilaußenpolsterung 24 aufweisen, ist der angreifende Trainingspartner ebenfalls davor geschützt, sich bei der Ausführung von Schlägen oder Tritten gegen den Genitalbereich der zu schützenden Person zu verletzen.

[0062] Die Schutzbekleidung 1 weist außerdem einen linken Rippenschutz 28 und einen rechten Rippenschutz 29 auf. Der Brustschutz 2 und der Rückenschutz 3 weisen jeweils Laschen 30 auf, an denen der jeweilige Rippenschutz, beispielsweise mittels einer Klettverbindung, befestigt werden kann. An dem linke Rippenschutz 28 und dem rechte Rippenschutz 29 können, beispielsweise mittels einer Klettverbindung, jeweils eine Rippenschutzinnenpolsterung und/oder eine Rippenschutzaußenpolsterung befestigt sein.

Bezugszeichenliste:



[0063] 
1
Schutzbekleidung
2
Brustschutz
3
Rückenschutz
4
Tiefschutzvorderteil
5
Tiefschutzhinterteil
6
Scharniergelenk
7
Halsschutzvorderteil
8
Halsschutzhinterteil
9
Kopfschutz
10
Sehschlitze
11
Senkschraube
12
Kragen
13
Schutzbekleidungsvorderteil
14
Wand
15
Schutzbekleidungshalter
16
Träger
17
Brustschutzinnenpolsterung
18
Brustschutzaußenpolsterung
19
Tiefschutzvorderteilinnenpolsterung
20
Tiefschutzvorderteilaußenpolsterung
21
Rückenschutzinnenpolsterung
22
Rückenschutzaußenpolsterung
23
Tiefschutzhinterteilinnenpolsterung
24
Tiefschutzhinterteilaußenpolsterung
25
Halteelement
26
Hüftgurt
27
Beinschlaufen
28
Linker Rippenschutz
29
Rechter Rippenschutz
30
Laschen
31
Weiteren Bänder



Ansprüche

1. Schutzbekleidung (1) für den Torso eines Menschen, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzbekleidung (1) einen starren Brustschutz (2), einen starren Rückenschutz (3), ein starres Tiefschutzvorderteil (4) sowie ein starres Tiefschutzhinterteil (5) aufweist, die gemeinsam eine starre Hülle mit seitlichen Öffnungen für die oberen und unteren Extremitäten bilden, wobei die Hülle dazu ausgebildet und bestimmt ist, über die Schultern und durch den Schritt des zu schützenden Torsos zu verlaufen.
 
2. Schutzbekleidung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass

a. die Schutzbekleidung (1) wahlweise in eine Gebrauchsstellung oder eine Öffnungsstellung, in der die Schutzbekleidung (1) an- oder ablegbar ist, überführbar ist, oder dass

b. die Schutzbekleidung (1) wahlweise in eine Gebrauchsstellung oder eine Öffnungsstellung, in der die Schutzbekleidung (1) an- oder ablegbar ist, überführbar ist, wobei die Hülle in der Gebrauchsstellung, abgesehen von den seitlichen Öffnungen und einer weiteren Öffnung für den Hals der zu schützenden Person, eine umlaufend geschlossene, insbesondere starre, Wandung bildet.


 
3. Schutzbekleidung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass

a. der Brustschutz (2) und das Tiefschutzvorderteil (4) starr miteinander verbunden sind oder gemeinsam, insbesondere einstückig und/oder aus demselben Stück Rohmaterial, hergestellt sind, und/oder dass

b. der Rückenschutz (3) und das Tiefschutzhinterteil (5) starr miteinander verbunden sind oder gemeinsam, insbesondere einstückig und/oder aus demselben Stück Rohmaterial, hergestellt sind, und/oder dass

c. das Tiefschutzvorderteil (4) und das Tiefschutzhinterteil (5) gelenkig miteinander verbunden sind und/oder dass das Tiefschutzvorderteil (4) und das Tiefschutzhinterteil (5) mittels eines Scharniergelenks (6) miteinander verbunden sind.


 
4. Schutzbekleidung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen, insbesondere starren, Halsschutz.
 
5. Schutzbekleidung (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass

a. der Halsschutz ein starres Halsschutzvorderteil (7) und ein starres Halsschutzhinterteil (8) aufweist, und/oder dass

b. der Halsschutz ein starres Halsschutzvorderteil (7) und ein starres Halsschutzhinterteil (8) aufweist, wobei das Halsschutzvorderteil (7) und der Brustschutz (2) fest und/oder starr miteinander verbunden sind oder gemeinsam, insbesondere einstückig und/oder aus demselben Stück Rohmaterial, hergestellt, und/oder dass

c. der Halsschutz ein starres Halsschutzvorderteil (7) und ein starres Halsschutzhinterteil (8) aufweist, wobei das Halsschutzhinterteil (8) und der Rückenschutz (3) fest und/oder starr miteinander verbunden sind oder gemeinsam, insbesondere einstückig und/oder aus demselben Stück Rohmaterial, hergestellt sind, und/oder dass

d. der Halsschutz ein starres Halsschutzvorderteil (7) und ein starres Halsschutzhinterteil (8) aufweist, wobei der Halsschutz Teil der Hülle ist.


 
6. Schutzbekleidung (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass

a. der Brustschutz (2) und das Halsschutzhinterteil (8) in der Gebrauchsstellung mittels einer, insbesondere zerstörungsfrei und/oder werkzeuglos, lösbaren Verbindungsvorrichtung miteinander verbunden sind, und/oder dass der Brustschutz (2) und der Rückenschutz (3) zum Überführen der Schutzbekleidung (1) in die Öffnungsstellung, insbesondere zerstörungsfrei und/oder werkzeuglos, voneinander lösbar sind, und/oder dass

b. das Halsschutzvorderteil (7) und der Rückenschutz (3) in der Gebrauchsstellung mittels einer, insbesondere zerstörungsfrei und/oder werkzeuglos, lösbaren Verbindungsvorrichtung miteinander verbunden sind, und/oder dass das Halsschutzvorderteil (7) und das Halsschutzhinterteil (8) zum Überführen der Schutzbekleidung (1) in die Öffnungsstellung, insbesondere zerstörungsfrei und/oder werkzeuglos, voneinander lösbar sind.


 
7. Schutzbekleidung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass

a. der Brustschutz (2) und das Tiefschutzvorderteil (4) ein Schutzbekleidungsvorderteil (13) bilden und dass

b. der Rückenschutz (3) und das Tiefschutzhinterteil (5) ein Schutzbekleidungshinterteil bilden.


 
8. Schutzbekleidung (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzbekleidungsvorderteil (13), insbesondere zum Überführen der Schutzbekleidung (1) von der Gebrauchsstellung in die Öffnungsstellung oder von der Öffnungsstellung in die Gebrauchsstellung, relativ zu dem Schutzbekleidungshinterteil schwenkbar ist.
 
9. Schutzbekleidung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass

a. der Brustschutz (2) eine Brustschutzinnenpolsterung (17) und/oder eine Brustschutzaußenpolsterung (18) trägt, und/oder dass

b. der Rückenschutz (3) eine Rückenschutzinnenpolsterung (21) und/oder eine Rückenschutzaußenpolsterung (22) trägt, und/oder dass

c. das Tiefschutzvorderteil (4) eine Tiefschutzvorderteilinnenpolsterung (19) und/oder eine Tiefschutzvorderteilaußenpolsterung (20) trägt, und/oder dass

d. das Tiefschutzhinterteil (5) eine Tiefschutzhinterteilinnenpolsterung (23) und/oder eine Tiefschutzhinterteilaußenpolsterung (24) trägt.


 
10. Schutzbekleidung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch ein mit der Hülle verbundenes Halteelement (25), das dazu angeordnet und bestimmt ist, sich in der Gebrauchsstellung derart an der zu der zu schützenden Person abstützt, dass ein lotrechtes Anheben der Hülle relativ zu der zu schützenden Person verhindert ist.
 
11. Schutzbekleidung (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass

a. das Halteelement (25) dazu angeordnet und bestimmt ist, wenigstens teilweise durch den Schritt der zu schützenden Person zu verlaufen, und/oder dass

b. das Halteelement (25) nach Art eines Klettergurtes ausgebildet ist und/oder dass

c. das Halteelement (25), insbesondere textiles, Bandmaterial aufweist, das an der Hülle befestigt ist.


 
12. Schutzbekleidung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, gekennzeichnet durch einen Kopfschutz (9).
 
13. Schutzbekleidung (1) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass

a. der Kopfschutz (9) eine starres Gehäuse, insbesondere eine starre Kugel, mit einer Einführöffnung für den Kopf der zu schützenden Person aufweist, und/oder dass

b. der Kopfschutz (9), insbesondere in der Gebrauchsstellung, ausschließlich direkt oder indirekt von der Hülle getragen ist und/oder dass

c. der Kopfschutz (9), insbesondere wenigstens in der Gebrauchsstellung, starr mit der Hülle verbunden ist, und/oder dass

d. der Kopfschutz (9) nicht durch den Kopf einer zu schützenden Person abgestützt ist und/oder dass

e. der Kopfschutz (9) derart dimensioniert ist, dass der Kopf einer zu schützenden Person innerhalb des Kopfschutzes frei bewegbar ist, und/oder dass

f. der Kopfschutz (9) eine Kopfschutzaußenpolsterung und eine Kopfschutzinnenpolsterung aufweist, und/oder dass

g. eine Befestigungsvorrichtung vorhanden ist, mittels der der Kopfschutz (9), insbesondere werkzeuglos und/oder zerstörungsfrei wieder lösbar, mit der Hülle und/oder dem Halsschutz verbindbar ist, und/oder dass

h. eine Befestigungsvorrichtung vorhanden ist, mittels der der Kopfschutz (9), insbesondere werkzeuglos und/oder zerstörungsfrei wieder lösbar, mit der Hülle und/oder dem Halsschutz verbindbar ist, wobei die Befestigungsvorrichtung als Bajonettverschluss und/oder als Schnellverschluss und/oder als Spannverschluss ausgebildet ist, oder wobei die Befestigungsvorrichtung einen Bajonettverschluss und/oder einen Schnellverschluss und/oder einen Spannverschluss aufweist.


 
14. Schutzbekleidung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, gekennzeichnet durch einen linken starren, seitlichen Rippenschutz (28) und einen rechten starren, seitlichen Rippenschutz (29).
 
15. Schutzbekleidung (1) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass

a. der linke und der rechte Rippenschutz (28, 29), insbesondere zerstörungsfrei und/oder werkzeugfrei lösbar, jeweils mit dem Brustschutz (2) verbunden sind, und/oder dass

b. der linke und der rechte Rippenschutz (28, 29), insbesondere zerstörungsfrei und/oder werkzeugfrei lösbar, jeweils mit dem Rückenschutz (3) verbunden sind, und/oder dass

c. der linke und der rechte Rippenschutz (28, 29) jeweils eine Rippenschutzinnenpolsterung und/oder eine Rippenschutzaußenpolsterung trägt.


 




Zeichnung

























Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente