ANWENDUNGSGEBIET UND STAND DER TECHNIK
[0001] Die Erfindung betrifft einen Austragkopf für einen Flüssigkeitsspender zum Austrag
von kosmetischen Flüssigkeiten, insbesondere für einen als Schwammspender ausgebildeten
Flüssigkeitsspender.
[0002] Ein gattungsgemäßer Austragkopf verfügt über eine an einem Flüssigkeitsspeicher zu
befestigende Basis mit einer Kopplungseinrichtung, insbesondere in Art eines Gewindes
oder einer Rast-Kopplungseinrichtung, zur Ankoppelung an den Flüssigkeitsspeicher.
Diese ist bestimmungsgemäß an einem korrespondierend ausgestalteten Flüssigkeitsspeicher
zu befestigen, in dem die Flüssigkeit drucklos gelagert ist.
[0003] Der Austragkopf verfügt weiterhin über einen Applikatorabschnitt, der im Falle eines
Schwammspenders als Schwammträger ausgebildet ist und eine Schwammaufnahme aufweist,
in der ein Schwamm angeordnet ist.
[0004] Aus der
US 6592282 B2 ist ein Schwammspender bekannt, bei dem ein Austragkopf als Ganzes verlagerbar ist,
um hierdurch eine Pumpe des Schwammspenders zu betätigen. Aus der
US 5692846 und der
EP 0374339 A1 sind Schwammspender bekannt, bei denen der Schwamm zur Betätigung einer flaschenintegrierten
Pumpe oder zum Öffnen eines flaschenintegrierten Aerosolventils eines zugeordneten
Druckspeichers verlagerbar ist. Aus der
EP 1002736 A2 ist ebenfalls ein Schwammspender bekannt, der auf eine Druckgaspackung mit Sprühventil
aufgesetzt wird. Aus der
DE 1143981 B ist ein Spender bekannt, bei dem ein Schwamm verlagerbar ausgebildet ist und je nach
Stellung durch außenliegende Nuten mit Flüssigkeit aus einem Flüssigkeitsspeicher
gespeist werden kann. Aus der
EP 0875465 A1 ist ein Schwammspender mit zwei Ventilen bekannt, die gemeinsam eine Dosierkammer
begrenzen und die durch Eindrücken des Schwamms geöffnet bzw. geschlossen werden können,
so dass eine vordosierte Flüssigkeitsmenge dem Schwamm zugeführt wird. Aus der
JP H04-279459 A, der
WO 94/10056 A1, der
EP 127453 B1, der
EP 1346927 A2 und der
EP 315513 A1 sind Systeme mit fest im Austragkopf integrierten Schwämmen bekannt, bei denen durch
Kraftbeaufschlagung des Schwamms ein Ventil zur Versorgung des Schwamms mit Flüssigkeit
geöffnet werden kann.
[0005] Keines der bekannten Systeme verbindet in gewünschter Weise die Vorteile einer einfachen
Handhabung und einer kontinuierlichen Flüssigkeitsversorgung des Schwamms bei gleichzeitig
wirksamer Vermeidung ungewollt austretender Flüssigkeit und geringer Herstellungskosten.
AUFGABE UND LÖSUNG
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es einen Austragkopf zur Verfügung zu stellen, der insbesondere
für Schwammspender verwendbar ist und der bei günstiger Herstellung einen kontinuierlichen
und sicheren Austrag von Flüssigkeit über einen Schwamm gestattet.
[0007] Um diese Aufgabe zu lösen, ist gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung vorgesehen,
dass der Schwammträger translativ gegenüber der Basis verlagerbar geführt ist und
über einen Hohlstutzen verfügt, innerhalb dessen ein Flüssigkeitskanal vorgesehen
ist, der den Flüssigkeitsspeicher mit der Schwammaufnahme verbindet. Diesem Flüssigkeitskanal
ist ein Auslassventil zugeordnet, welches durch Verlagerung des Schwammträgers in
Richtung der Basis geöffnet werden kann, so dass Flüssigkeit frei aus dem Flüssigkeitsspeicher
bis in die Schwammaufnahme strömen kann, um für die anschließende Abgabe insbesondere
auf der Haut eines Nutzers vom Schwamm aufgenommen zu werden.
[0008] Der Schwammträger eines solchen erfindungsgemäßen Austragkopfes ist als Ganzes translativ
gegenüber der Basis verlagerbar und zu diesem Zweck translativ an der Basis geführt.
Diese Verlagerung aus einer Ausgangsposition in eine eingedrückte Position führt zu
einem Öffnen des Auslassventils, so dass der Schwamm durch den Hohlstutzen hindurch
mit Flüssigkeit versorgt werden kann.
[0009] Anders als bei vielen Gestaltungen des Standes der Technik ist keine Verformung des
Schwamms selbst erforderlich, um das Auslassventil zu öffnen. Diese Entkoppelung führt
zu erheblich größeren Freiheiten bei der Auswahl des Schwamms. So kann beispielsweise
ein vergleichsweise harter Schwamm Verwendung finden, der bei Kraftbeaufschlagung
durch Aufdrücken auf die Haut in sich kaum verformt wird, sondern nur gemeinsam mit
dem starren Schwammträger verlagert wird, so dass das Auslassventil öffnet. Das Konzept
mit verlagerbarem Schwammträger erleichtert damit auch eine kontinuierliche Speisung
des Schwamms mit Flüssigkeit.
[0010] Das Auslassventil, welches durch Verlagerung des Schwammträgers und des Hohlstutzens
geöffnet werden kann, ist das einzige Ventil zwischen dem Flüssigkeitsspeicher und
dem Schwamm. Wenn es durch Eindrücken des Schwammträgers geöffnet ist, kann die Flüssigkeit
somit bei geeigneter Ausrichtung des Spenders ohne weitere Druckbeaufschlagung kontinuierlich
zur Schwammaufnahme fließen und dort den Schwamm speisen. Der Flüssigkeitsstrom, mit
dem der Schwamm gespeist wird, hängt vom Grad der Öffnung des Ventils durch Eindrücken
des Schwammträgers und somit bei einem Austragkopf mit einer im weiteren beschriebenen
Federeinrichtung von der Andruckkraft sowie vom Neigungswinkel des Spenders als Ganzem
ab und kann daher gut dosiert werden.
[0011] Bei dem Schwamm kann es sich um einen im Kosmetikbereich üblichen Schwamm, beispielsweise
aus Cellulose- und/oder Baumwollfasern handeln. Insbesondere bei üblichen Anwendungsfällen
nur gering verformbare Schwämme werden als bevorzugt für einen erfindungsgemäßen Austragkopf
angesehen. Der Schwamm ist Teil des Schwammträgers und kann an diesem fest und für
den Endkunden austauschbar angebracht sein. Insbesondere kann der Schwamm in einer
schalenförmigen Schwammaufnahme aufgenommen sein und hier rein kraftschlüssig gehalten
sein. Der im Hohlstutzen vorgesehene Flüssigkeitskanal mündet vorzugsweise unmittelbar
in die Schwammaufnahme.
[0012] Der gegenüber der Basis als Teil des Schwammträgers bewegliche Hohlstutzen mit dem
integrierten Flüssigkeitskanal schafft die Verbindung zwischen dem Flüssigkeitsspeicher
und der Schwammaufnahme. Vorzugsweise erstreckt sich der Hohlträger zumindest im eingedrückten
Zustand des Schwammträgers über eine Dichtebene zwischen Flüssigkeitsspeicher und
Austragkopf hinweg und somit bei angekoppeltem Flüssigkeitsspeicher bis in diesen
hinein, so dass keine weitere flüssigkeitsführenden Bauteile vorgesehen sein müssen.
[0013] Der Hohlstutzen dient vorzugsweise auch der beweglichen Befestigung an der Basis,
insbesondere dadurch, dass er in im Weiteren beschriebener Weise endseitig an einer
Federeinrichtung bzw. Dichtungselement befestigt ist oder formschlüssig unverlierbar
an der Basis befestigt ist. Insbesondere kann der Hohlstutzen aus zwei oder mehreren
Bauteilen aufgebaut sein, wie im Weiteren ebenfalls noch erläutert wird.
[0014] Die Basis oder eine an der Basis vorgesehene Federeinrichtung können über eine Durchbrechung
verfügen, durch die hindurch der Hohlstutzen des Schwammträgers ragt. Dabei kann der
Schwammträger an einem der Schwammaufnahme abgewandten Ende des Hohlstutzens eine
Aufweitung aufweisen, die formschlüssig einer Trennung von Basis bzw. Federeinrichtung
einerseits und Schwammträger andererseits entgegenwirkt. Im Falle einer Befestigung
an der Federeinrichtung ist der Hohlstutzen an der Durchbrechung der Federeinrichtung
mittels der Aufweitung ortsfest festgelegt. Im Falle der Befestigung an einer Durchbrechung
der Basis sind der Hohlstutzen und mit ihm der gesamte Schwammträger verschieblich
an der Basis befestigt. Durch den Hohlstutzen mit endseitiger Aufweitung ist insbesondere
auf einfache Art und Weise diese bewegliche Festlegung des Schwammträgers an der Basis
zu bewerkstelligen.
[0015] Insbesondere kann der Schwammträger zwei getrennte Bauteile aufweisen, die zueinander
ortsfest aneinander angebracht sind und gemeinsam den Hohlstutzen bilden. Ein erstes
der beiden Bauteile des Schwammträgers weist dabei die Schwammaufnahme und eine sich
hiervon erstreckende Außenhülse des Hohlstutzens auf. Ein zweites der beiden Bauteile
weist die Aufweitung auf. Hierdurch lässt sich eine formschlüssige Kopplung mit der
Basis oder der Federeinrichtung während der Montage einfach herstellen, indem die
beiden Bauteile des Schwammträgers, die gemeinsam den Hohlstutzen bilden, zusammengefügt
werden, während zwischen ihnen die Basis oder die basisseitig befestigte Federeinrichtung
mit der Durchbrechung positioniert ist.
[0016] Die Verwendung zweier Bauteile zur Bildung des Hohlstutzens ist auch von Vorteil,
weil hiermit auf einfache Weise zwischen den beiden Bauteilen der Einlass gebildet
sein kann, durch den Flüssigkeit in den Flüssigkeitskanal gelangen kann. Das Innere
der beiden Bauteile, insbesondere das die Aufweitung am Ende des Hohlstutzens bildende
Bauteil, kann als partiell geschlitztes Bauteil ausgebildet sein, wobei der Schlitz
den Flüssigkeitskanal im Hohlstutzen bilden kann.
[0017] Insbesondere können die beiden Bauteile des Schwammträger durch eine Rastverbindung
miteinander verbunden sein, wobei insbesondere vorzugsweise das erste Bauteil den
Hohlstutzen aufweist und das zweite Bauteil einen Rastabschnitt aufweist, der durch
den Hohlstutzen hindurchgreift und/oder innerhalb des Hohlstutzens verrastet ist.
Auch für diese Verrastung ist die genannte partiell geschlitzte Bauweise von Vorteil,
da hierdurch Rastelemente an zwei Teilabschnitten des geschlitzten Bauteils zu Montagezwecken
mit geringem Kraftaufwand gegeneinander ausgelenkt werden können.
[0018] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Austragkopf eine Federeinrichtung aufweist,
mittels derer der Schwammträger des Austragkopfes von der Basis weg weisend kraftbeaufschlagt
ist. Die Federkraft dieser Federeinrichtung bestimmt maßgeblich, mit welcher Kraft
der Schwammträger niedergedrückt werden muss, um das Auslassventil zu öffnen. Insbesondere
kann hier eine weiche FederVerwendung finden, die bereits bei einer Kraft auslenkbar
ist, bei der noch keine wesentliche Verformung des Schwamms stattfindet. Somit kann
ohne negativ tangierende Kompression des Schwamms die Flüssigkeitsversorgung desselben
gesteuert werden.
[0019] Eine besonders einfache Variante einer Federeinrichtung sieht vor, dass die Federeinrichtung
als einfache Schraubenfeder gestaltet ist, die zwischen dem Schwammträger und der
Basis wirkt und außenseitig des Hohlstutzens angeordnet ist. Da eine solche Feder
nicht in Flüssigkeitskontakt steht, kann sie als Metallfeder ausgebildet sein. Aber
auch eine Gestaltung als Kunststofffeder ist möglich.
[0020] Bei einer anderen Variante der genannten Federeinrichtung weist die Federeinrichtung
einen elastisch verformbaren Federteller mit einer zentralen Erhebung auf, der in
einem Außenbereich an der Basis befestigt ist und im Bereich der Erhebung am Schwammträger
befestigt ist, insbesondere am Hohlstutzen dessen. Eine solche Feder ist recht preisgünstig
und bei einem erfindungsgemäßen Austragkopf auch deshalb geeignet, da hier kein großer
Verlagerungsweg des Schwammträgers gegenüber der Basis erforderlich ist. Weiterhin
kann eine solche Federeinrichtung in Form eines Federtellers mit Erhebung auch weitere
Funktionen übernehmen. So kann eine solche Federeinrichtung aus einem flexiblen, elastischen
Kunststoffmaterial gebildet sein, welches sich gleichzeitig auch als Flaschendichtung
eignet und weiterhin auch eine Ventilfläche des Auslassventils bilden kann. Dies wird
im Weiteren noch erläutert. Die Federeinrichtung ist vorzugsweise aus einem anderen
Kunststoff als die Basis hergestellt, kann aber mittels Mehrkomponentenspritzgusses
einstückig mit der Basis ausgebildet sein.
[0021] Vorzugsweise ist dabei im Bereich der Erhebung eine Durchbrechung im Federteller
vorgesehen, durch die hindurch Flüssigkeit zur Schwammaufnahme geleitet wird. Diese
Durchbrechung kann insbesondere auch der Befestigung des Hohlstutzens in der oben
genannten Weise dienen.
[0022] Der Austragkopf kann über einen Belüftungskanal verfügen, mittels dessen Ausgleichsluft
nach Entnahme von Flüssigkeit aus einer Umgebung in den Flüssigkeitsspeicher einströmen
kann. Zwar ist grundsätzlich auch ein Verzicht eines separaten Belüftungskanals möglich,
da Luft auch durch den Schwamm und den Flüssigkeitskanal hindurch in den Flüssigkeitsspeicher
gelangen kann. Es hat sich jedoch gezeigt, dass es von Vorteil für die Abgabe von
Flüssigkeit über den Schwamm sein kann, wenn das Einströmen von Luft über einen getrennten
Pfad erfolgt. Das Vorsehen eines separaten Belüftungskanals ist weiterhin von Vorteil,
um zu verhindern, dass sich aufgrund der durch Flüssigkeit reduzierten Luftdurchlässigkeit
des Schwamms ein Unterdruck im Flüssigkeitsspeicher bildet, der die Versorgung des
Schwamms mit Flüssigkeit erschwert.
[0023] Der Belüftungskanal muss nicht vollständig vom Flüssigkeitspfad getrennt sein. Insbesondere
ist es jedoch von Vorteil, wenn er im Bereich einer Umgehung des Schwamms als separater
Belüftungskanals vorgesehen ist. Hierzu kann insbesondere ein Teilabschnitt des Belüftungskanals
zwischen einer zum Schwamm weisenden Oberfläche der Schwammaufnahme und dem Schwamm
vorgesehen sein, insbesondere durch eine in der Oberfläche und/oder den Schwamm eingebrachte
Nut. Eine solche Nut erstreckt sich vorzugsweise von einem Randbereich der Schwammaufnahme
bis zum Flüssigkeitskanal im Hohlstutzen. Sie ist insbesondere als Nut in der Schwammaufnahme
sehr einfach herzustellen.
[0024] Obwohl auch ein vollständig getrennter Belüftungskanal möglich ist, ist es baulich
von Vorteil, wenn ein Teilabschnitt des Belüftungskanals durch den Flüssigkeitskanal
gebildet wird. Insbesondere ist es von Vorteil, wenn der Belüftungskanal im Bereich
des Auslassventils gemeinsam mit dem Flüssigkeitspfad ausgebildet ist, so dass das
Auslassventil sowohl das Zuströmen von Flüssigkeit in den Flüssigkeitskanal unterbindet
als auch die Belüftung des Flüssigkeitsspeichers. Insbesondere von Vorteil ist es,
wenn der Belüftungskanal von einem umgebungsseitigen Einlass bis zu einem flüssigkeitsspeicherseitigen
Auslass eine größere Länge aufweist als der Flüssigkeitskanal vom flüssigkeitsspeicherseitigen
Einlass bis zum schwammseitigen Auslass.
[0025] Da bei einem erfindungsgemäßen Austragkopf die Versorgung des Schwamms nicht über
eine Kompression desselben erfolgt, sondern über eine Verlagerung des Schwammträgers,
kann ein vergleichsweise harter Schwamm Verwendung finden, insbesondere ein Schwamm
aus einem Material, welches unter dem Handelsnamen POREX angeboten wird und/oder aus
einem porösen Kunststoffmaterial. Der Schwamm kann eine Shore Härte A von mindestens
40 aufweisen, vorzugsweise von mindestens 60, insbesondere vorzugsweise von mindestens
80. Ein solcher Schwamm gestattet durch seine Eigenstabilität einen besonders gezielten
Austrag von Flüssigkeit.
[0026] Um trotz des bestimmungsgemäß leicht nach unten geneigten Ausrichtung eines Flüssigkeitsspenders
mit erfindungsgemäßen Austragkopf auf einer eher vertikalen Flächen gut austragen
zu können, kann es von Vorteil sein, wenn der Schwamm an einer Applikationsseite abschnittsweise
gegenüber einer Verlagerungsrichtung des Schwammträgers schräggestellt ist, wobei
vorzugsweise mindestens 50% der Applikationsseite in einem einheitlichen Winkel schräggestellt
ist, insbesondere vorzugsweise derart schräggestellt, dass ein Normalenvektor auf
der Applikationsseite einen Winkel zwischen 10° und 30° mit der Verlagerungsrichtung
des Schwammträgers einschließt.
[0027] Auch in einer Querschnittsebene des Schwamms, die sich orthogonal zur Verlagerungsrichtung
des Schwammträgers erstreckt, kann der Schwamm hinsichtlich seiner Form besonders
ausgestaltet sein.
[0028] Dies wird insbesondere durch die bevorzugte vergleichsweise starre Ausbildung des
Schwamms begünstigt. So kann eine Formgebung vorgesehen sein, die von einer Kreisform
und einer Rechteckform abweicht, insbesondere vorzugsweise eine elliptische Formgebung,
eine polygonale Formgebung oder die Formgebung eines Herzens oder eines anderes Motivs.
Eine solche Formgebung kann zum einen ästhetischen Zwecken dienen. Zusätzlich jedoch
kann die Formgebung auch die besonders gezielte Ausbringung begünstigen.
[0029] Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung ist ein Austragkopf der eingangs genannten
Art vorgesehen, der über eine Basis und einen Applikatorabschnitt, insbesondere in
Form eines Schwammträgers verfügt, der translativ geführt gegenüber der Basis verlagerbar
ist. Der Applikatorabschnitt verfügt über einen Hohlstutzen, innerhalb dessen ein
Flüssigkeitskanal vorgesehen ist, mittels dessen der Applikatorabschnitt mit Flüssigkeit
aus dem Flüssigkeitsspeicher gespeist werden kann. Dem Flüssigkeitskanal ist mindestens
ein Auslassventil zur Unterbrechung der Zuführung von Flüssigkeit zum Applikatorabschnitt
zugeordnet.
[0030] Der Austragkopf verfügt bei einer Gestaltung gemäß diesem zweiten Aspekt über ein
einstückiges Dichtungsbauteil an der Kopplungseinrichtung, welches einen umlaufenden
Flaschendichtungsabschnitt aufweist, der bei angekoppeltem Flüssigkeitsspeicher einen
Kontaktbereich zwischen Basis und Flüssigkeitsspeicher gegenüber einer Umgebung abdichtet
und quasi zwischen Basis und Flüssigkeitsspeicher eingeklemmt ist. Dieses Dichtungsbauteil
weist einen inneren Dichtabschnitt auf, der mit dem Hohlstutzen derart zusammenwirkt,
dass eine Gleitdichtfläche am inneren Dichtabschnitt mit einer Außenseite des Hohlstutzens
derart zusammenwirkt, dass bei translativer Bewegung des Hohlstutzens gegenüber dem
inneren Dichtabschnitt keine Flüssigkeit zwischen der Gleitdichtfläche und der Außenseite
des Hohlstutzes hindurchströmen kann, und/oder dass eine am Hohlstutzen vorgesehen
Ventilkörperfläche in einer Endlage des Applikatorabschnitts derart an einer Ventildichtfläche
des inneren Dichtabschnitts anliegt, so dass hierdurch der Zufuhrkanal unterbrochen
wird.
[0031] Dieser zweite Aspekt der Erfindung ist vorzugsweise mit dem ersten Aspekt gemeinsam
realisiert, wobei das genannte einstückige Dichtungsbauteil identisch der Federeinrichtung
mit Federteller ist oder gleichzeitig eine Dichtung für den Hohlstutzen bildet. Ein
Austragkopf gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung ist vorzugsweise ebenfalls mit
einem Schwammträger mit Schwamm als Applikatorabschnitt ausgebildet, kann aber grundsätzlich
auch für eine andere Art der Applikation ausgebildet sein, beispielsweise in der Art
eines kosmetischen Stiftspenders. Die oben zum ersten Aspekt der Erfindung genannten
Details lassen sich gemeinsam oder isoliert auch im Falle eines Austragkopfes gemäß
diesem zweiten Aspekt der Erfindung mit einem Schwammträger mit Schwamm realisieren.
[0032] Die erfindungsgemäße Besonderheit gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung liegt darin,
dass das Dichtungsbauteil, welches mittels eines Flaschendichtungsabschnittes die
dichte Anbringung des Austragkopfes am Flüssigkeitsspeicher gewährleistet, weitere
Funktionen übernimmt, so dass der Austragkopf mit wenigen Bauteilen auskommt.
[0033] Zu diesen weiteren Funktionen kann insbesondere gehören, dass ein innerer Dichtabschnitt
des Dichtungsbauteils mittels der dort vorgesehenen Gleitdichtfläche an der Außenseite
des Hohlstutzens anliegt und so das ungewollte Austreten von Flüssigkeit hier verhindert,
wenn der Hohlstutzen gegenüber der Basis verlagert wird.
[0034] Vor allem jedoch kann der innere Dichtabschnitt des Dichtungsbauteils eine Ventildichtfläche
bilden, an der im geschlossenen Zustand des Auslassventils eine Ventilkörperfläche
des Hohlstutzens anliegt und damit das Auslassventil schließt.
[0035] Hierbei sind insbesondere zwei Gestaltungen denkbar. Bei der ersten Gestaltung weist
der Hohlstutzen an einem Ende eine Aufweitung auf, an der die Ventilkörperfläche vorgesehen
ist. Wird der Hohlstutzen mit der Ventilkörperfläche verlagert, so kann hierdurch
diese Ventilkörperfläche von der Ventildichtfläche des inneren Dichtabschnitts abgehoben
werden, so dass ein Spalt zwischen Ventildichtfläche und Ventilkörperfläche entsteht,
durch den die Flüssigkeit in den Hohlstutzen einströmen kann. Das Dichtungsbauteil
kann bei einer solchen Gestaltung als einfacher und flacher Dichtring ausgestaltet
sein, dessen Außendurchmesser entsprechend der Maße der Basis und des Flüssigkeitsspeichers
angepasst sind und dessen Innendurchmesser von den Außenmaßen des Hohlstutzens und
seiner Aufweitung bestimmt sind.
[0036] Alternativ ist der Hohlstutzen am inneren Dichtabschnitt des Dichtungsbauteils befestigt
und dieser innere Dichtabschnitt des Dichtungsbauteils weist hierfür eine sich über
die Ebene des Flaschendichtungsabschnitts erhebende Dichtstruktur auf, die einen Innenraum
definiert. Die Ventilkörperfläche am Hohlstutzen ist dabei an einem Ventilabschnitt
des Hohlstutzens vorgesehen, der in dem genannten, von der Dichtstruktur definierten,
Innenraum angeordnet ist.
[0037] Bei einer solchen Gestaltung ist nicht wie bei der vorangegangenen vorgesehen, dass
die Ventilkörperfläche sich vom stationären Dichtungsbauteil abhebt, sondern dass
das Dichtungsbauteil partiell eine Verformung erfährt, nämlich im Bereich der sich
über den Flaschendichtungsabschnitt erhebenden Dichtstruktur. Diese ist vorzugsweise
domartig geformt, wobei im geschlossenen Zustand des Auslassventils die Ventilkörperfläche
am Hohlstutzen innen an dieser vorzugsweise domartigen Struktur anliegt. Durch die
Verlagerung des Hohlstutzens ergibt sich eine Verformung der Dichtstruktur, durch
die deren Wandungen den Kontakt zur Ventilkörperfläche verlieren, so dass Flüssigkeit
in den Hohlstutzen fließen kann.
[0038] Zur Verwendung mit einem Austragkopf der beschriebenen Art betrifft die Erfindung
auch einen Flüssigkeitsspender zum Austrag von kosmetischen Flüssigkeiten. Dieser
Flüssigkeitsspender verfügt über einen Flüssigkeitsspeicher mit einem Kopplungsstutzen
zur Abkoppelung an einen Austragkopf, und über einen Austragkopf mit einer Kopplungseinrichtung
zur Ankoppelung an den Flüssigkeitsspeicher. Dieser Austragkopf ist gemäß obiger Beschreibung
ausgestaltet und daher insbesondere vorzugsweise als Austragkopf mit Schwammträger
und Schwamm ausgestaltet.
[0039] Der Flüssigkeitsspeicher für die Erfindung mit einem erfindungsgemäßen Austragkopf
ist zur Befüllung mit kosmetischer Flüssigkeit wie einer Make-Up-Flüssigkeit vorgesehen,
die dort in etwa unter Umgebungsdruck vorliegt, also nicht durch Treibgas oder anderweitige
Mittel zum Zwecke des Austrags druckbeaufschlagt ist. Für die Verwendung eines solchen
Druckspeichers ist ein erfindungsgemäßer Austragkopf nicht vorgesehen. Stattdessen
strömt die Flüssigkeit bei geeignet geneigter Ausrichtung des nicht druckbeaufschlagten
Flüssigkeitsspenders gravitationsbedingt in Richtung des Auslassstutzens des Flüssigkeitsspeichers
und bei geöffnetem Auslassventil in den angekoppelten Applikatorabschnitt, insbesondere
in den Schwammträger, ein.
[0040] Der Flüssigkeitsspender weist vorzugsweise einen Kopplungsstutzen zur Anbringung
des Austragkopfes auf, insbesondere mit einem Außengewinde oder einer für eine Verrastung
geeigneten Geometrie. Grundsätzlich denkbar ist neben solchen formschlüssigen Kopplungsmethoden
auch ein rein Reibschlüssiges Koppeln denkbar.
[0041] Bei dem Flüssigkeitsspeicher handelt es sich vorzugsweise um eine Kunststoffflasche
oder eine Glasflasche, an deren Flaschenhals der Austragkopf den Flaschenhals umgebend
befestigt ist.
[0042] Vorzugsweise weist der Flüssigkeitsspeicher eine im Wesentlichen rotationssymmetrische
oder bezüglich mindestens zwei Ebenen ebenensymmetrische Wandung auf, die eine Mittelachse
des Flüssigkeitsspeichers definiert. Der Austragkopf und der Flüssigkeitsspeicher
sind dabei vorzugsweise derart ausgebildet und aufeinander abgestimmt, dass bei geöffnetem
Auslassventil und einer Ausrichtung des Austragkopfes derart, dass die Mittelachse
mit einer Horizontalen einen Winkel von 15°, abfallend in Richtung des Austragkopfes,
einschließt, mindestens 90% der Flüssigkeit ausgehend von einem vollständig gefüllten
Flüssigkeitsspeicher durch das Auslassventil hindurch ausfließen können und maximal
10% als Restflüssigkeit im Flüssigkeitsspeicher verbleiben.
[0043] Zur Erreichung einer derartigen geringen Restflüssigkeitsmenge ist es von Vorteil,
wenn der vorzugsweise flaschenartige Flüssigkeitsspeicher eine schlanke Formgebung
aufweist. Insbesondere von Vorteil ist es, wenn der maximale Innendurchmesser des
überwiegend vorzugsweise zylindrischen Innenraums des Flüssigkeitsspeichers maximal
2,5x so groß ist wie der Durchmesser einer Auslassöffnung des Flüssigkeitsspeichers,
insbesondere zwischen 1,5x und 2x so groß. Weiterhin ist es von Vorteil, wenn eine
Übergangsstruktur zwischen dem maximalen Durchmesser und der Auslassöffnung des Flüssigkeitsspeichers
vorgesehen ist, wie beispielsweise eine konische Formgebung oder eine mehrfach gestufte
Verjüngung, um die Restflüssigkeitsmenge gering zu halten.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0044] Weitere Vorteile und Aspekte der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus
der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung,
die nachfolgend anhand der Figuren erläutert sind.
Fig. 1 und 2 zeigen einen erfindungsgemäßen Schwammspender im unbetätigten und im
betätigten Zustand von außen.
Fig. 3 zeigt exemplarisch eine geschnittene Ansicht eines solchen Schwammspenders
in einer für die Benutzung üblichen Ausrichtung.
Fig. 4 bis 6 zeigen eine erste Variante eines erfindungsgemäßen Schwammspenders in
einer Explosionsdarstellung sowie in geschnittener Darstellung im Zustand mit geschlossenem
und mit geöffnetem Auslassventil.
Fig. 7 bis 9 zeigen eine zweite Variante eines erfindungsgemäßen Schwammspenders in
einer Explosionsdarstellung sowie in geschnittener Darstellung im Zustand mit geschlossenem
und mit geöffnetem Auslassventil.
Fig. 10A bis 10K zeigen besondere Schwammformen.
Fig. 11 verdeutlicht, welchen Vorteil die Schwammform der Fig. 10J bei der Verwendung
mit sich bringt.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DERAUSFÜHRUNGSBEISPIELE
[0045] Die Figuren 1 und 2 zeigen ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Flüssigkeitsspenders
10, der als Schwammspender ausgebildet ist.
[0046] Dieser Flüssigkeitsspender 10 verfügt über einen als schlanke Kunststoffflasche ausgebildeten
Flüssigkeitsspeicher 20, an dessen den Flaschenhals bildenden Kopplungsstutzen 22
ein Austragkopf 30 angebracht ist. Dieser Austragkopf 30 seinerseits verfügt über
eine Basis 40 mit einer für die Kopplung an dem Kopplungsstutzen 22 vorgesehenen Kopplungseinrichtung
44. Gegenüber dieser Basis 40 ist ein, einen Applikatorabschnitt 61 bildenden, Schwammträger
60 translativ verlagerbar. Dieser Schwammträger 60 verfügt über eine Schwammaufnahme
64, in der ein Schwamm 14 angeordnet ist.
[0047] Die Figuren 1 und 2 zeigen die genannte Verlagerbarkeit. Wie zu ersehen ist, kann
der Schwammträger 60 beim gezeigten Ausführungsbeispiel nur um eine vergleichsweise
geringe Strecke von einigen Millimetern ausgelenkt werden.
[0048] Das in Figur 2 dargestellte Niederdrücken des Schwammträgers 60 mitsamt dem Schwamm
14 führt dazu, dass ein im Weiteren noch erläutertes Auslassventil 86 geöffnet wird,
so dass Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsspeicher 20 in die Schwammaufnahme 64 und
in den Schwamm 14 gelangen kann.
[0049] Figur 3 verdeutlicht dies exemplarisch. Bestimmungsgemäß wird der Flüssigkeitsspender
10 in eine leicht in Richtung des Schwamms 14 abfallende Ausrichtung gebracht. In
dieser Ausrichtung wird dann durch Aufdrücken des Schwamms 14 auf die Haut das Auslassventil
86 geöffnet und Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsspeicher 20 kann frei durch einen
Hohlstutzen 66 hindurch in die Schwammaufnahme 64 fließen und dort zum Zwecke der
Ausbringung im Schwamm 14 aufgenommen werden. Wie Figur 3 weiterhin verdeutlicht,
ist aufgrund der Formgebung und insbesondere der schlanken Gestalt des Flüssigkeitsspeichers
20 gewährleistet, dass auch bei einer nur leicht nach unten ausgerichteten Handhabung
des Flüssigkeitsspenders 10 nahezu das gesamte Flüssigkeitsvolumen im Flüssigkeitsspeicher
20 ausgetragen werden kann. Die Restmenge, die beim Ausführungsbeispiel der Figur
3 im Flüssigkeitsspeicher verbleibt, liegt unter 3% der ursprünglichen Flüssigkeitsmenge.
[0050] Anhand der Figuren 4 bis 6 einerseits und 7 bis 9 andererseits werden zwei Ausgestaltungen
des Austragkopfes 30 exemplarisch vorgestellt.
[0051] Zunächst zur ersten Ausgestaltung, dargestellt in den Figuren 4 bis 6, die jener
der Figur 3 entspricht: Der Austragkopf 30 dieser Ausgestaltung weist als Hauptbestandteil
die Basis 40 auf, die mit einer Kopplungseinrichtung 44 in Art einer Rastkopplungseinrichtung
ausgebildet ist, um hierdurch auf den Kopplungsstutzen 22 des Flüssigkeitsspeichers
20 aufgeschnappt zu werden. Zum Zwecke der Abdichtung zwischen dem Flüssigkeitsspeicher
20 und der Basis 40 ist ein Dichtungsbauteil 70 vorgesehen, welches mit einem außenliegenden
Flaschendichtungsabschnitt 72 zwischen Basis 40 und Flüssigkeitsspeicher 20 zum Zwecke
der Abdichtung eingeklemmt wird. Die Basis 40 verfügt darüber hinaus über eine horizontale
Wandung 42, die von einer Durchbrechung 46 durchbrochen wird. Mittels dieser Durchbrechung
46 ist der als Applikatorabschnitt 61 fungierende Schwammträger 60 an der Basis 40
gesichert. Zu diesem Zweck verfügt der Schwammträger 60 über ein erstes Bauteil 62
und ein zweites Bauteil 80. Das Bauteil 80 ist in einem oberen Stiftsegment geschlitzt
ausgebildet, so dass die am Ende der zwei hierdurch gebildeten zwei Halbstifte angeordneten
Rastabschnitte gegeneinander zum Zwecke der Verschnappung mit dem Bauteil 62 auslenkbar
sind. Da eine Aufweitung 82 des Bauteils 80 unterhalb der Durchbrechung 46 in der
Wandung 42 angeordnet ist und der Hauptabschnitt des Schwammträgers 60, gebildet durch
Bauteil 62, oberhalb der Durchbrechung 46 angeordnet ist, ist der Schwammträger 60
somit unverlierbar, jedoch beweglich, an der Basis 40 gesichert. Zwischen der Basis
40 bzw. der von der Durchbrechung 46 durchbrochenen Wandung 42 der Basis 40 einerseits
und einer Unterseite des Bauteils 62 ist eine Federeinrichtung 32 in Art einer Schraubenfeder
eingesetzt, insbesondere vorzugsweise eine vergleichsweise weiche metallische Schraubenfeder.
[0052] Die Flüssigkeitsverbindung zwischen dem Flüssigkeitsspeicher 20 und dem Schwamm 14
erfolgt durch einen Flüssigkeitskanal 90 innerhalb des Hohlstutzens 66, derdurch die
Durchbrechung46 hindurchgesteckt ist. Dieser Flüssigkeitskanal 90 erstreckt sich von
einem Einlassbereich, der durch die beiden Bauteile 62, 80 gemeinsam definiert wird,
bis zum Grund der schalenförmigen Schwammaufnahme 64.
[0053] Im geschlossenen Zustand, der in Figur 5 dargestellt ist, ist ein Einströmen von
Flüssigkeit in diesen Flüssigkeitskanal 90 nicht möglich, da die Aufweitung 82 des
Hohlstutzens 66 von unten mit einer Ventilkörperfläche 67 an einer Ventildichtfläche
74A des Dichtungsbauteils 70 anliegt und somit das Auslassventil 86 verschließt. Wird
der Schwammträger 60 in der in Figur 6 verdeutlichten Weise eingedrückt, so wird hierdurch
auch der Hohlstutzen 66 in den Flüssigkeitsspeicher 20 tiefer eingeschoben. Die Aufweitung
82 am unteren Ende des Hohlstutzens 66 und damit auch die Ventilkörperfläche 67 lösen
sich von der Ventildichtfläche 74A des Dichtungsbauteils 70, so dass Flüssigkeit bei
passender Ausrichtung des Flüssigkeitsspenders 10 in den Flüssigkeitskanal 90 einströmen
kann. Der Flüssigkeitspfad ist in Fig. 6 gepunktet dargestellt. In dieser Phase verhindert
eine innenliegende Gleitdichtfläche 74B des Dichtungsbauteils 70, die an der Außenseite
des Hohlstutzens 66 anliegt, dass Flüssigkeit ungewollt am Hohlstutzen 66 vorbei nach
außen strömt.
[0054] Während des Austrags ist die ausgetragene Flüssigkeitsmenge durch Luft zu ersetzen.
Damit diese Luft nicht durch den Schwamm eingesogen werden muss, ist ein partiell
separater Belüftungskanal 34 vorgesehen. Dieser ist im Bereich der Schwammaufnahme
64 als Nut in das die Schwammaufnahme 64 bildende Bauteil 62 eingebracht, wobei diese
Nut seitlich am Schwamm 14 vorbeiführt und in den Flüssigkeitskanal 90 mündet. Von
dort aus kann die einströmende Luft durch den Flüssigkeitskanal 90 der Flüssigkeit
entgegen in den Flüssigkeitsspeicher 20 strömen.
[0055] Bei der Ausgestaltung gemäß der Figuren 7 bis 9 ist der Grundaufbau des Flüssigkeitsspenders
10 weitgehend mit dem ersten Ausführungsbeispiel vergleichbar. Es werden daher im
Weiteren nur die Unterschiede erläutert.
[0056] Die Ausgestaltung gemäß der Figuren 7 bis 9 verfügt nicht über eine separate Schraubenfeder.
Stattdessen ist das Dichtungsbauteil 70 so ausgebildet, dass es gleichzeitig eine
Federeinrichtung 52 bildet. In der insbesondere aus Figur 7 ersichtlichen Weise ist
dieses Dichtungsbauteil 70, 52 mit einem außenliegenden Außenbereich 56 bzw. Flaschendichtungsabschnitt
72 versehen, der entsprechend dem vorangegangenen Ausführungsbeispiel zwischen dem
Flüssigkeitsspeicher 20 und der Basis 40 zum Zwecke der Abdichtung eingeklemmt ist.
Innenseitig dessen ist eine Erhebung 54 vorgesehen, die zentrisch mit einer Durchbrechung
54A versehen ist. Durch diese Durchbrechung 54A ragt der Hohlstutzen 66 und ist hier
mittels des Bauteils 80 mit Aufweitung 82 gesichert. Anders als beim Ausführungsbeispiel
der Figuren 4 bis 6 ist also der Innenbereich des Dichtungsbauteils 70 ortsfest zum
Hohlstutzen 66 ausgebildet. Die Beweglichkeit des Hohlstutzens wird dadurch hergestellt,
dass das Dichtungsbauteil 70, welches gleichzeitig die Federeinrichtung 52 bildet,
in sich verformbar ist.
[0057] Um die gewünschte Ventilfunktion erfüllen zu können, ist an der Außenseite der Aufweitung
82 eine Ventilkörperfläche 67 vorgesehen, die im geschlossenen Zustand des Auslassventils
innenseitig an der einerVentildichtfläche 75 der Erhebung54 anliegt.
[0058] Wird der Schwammträger 60 nun niedergedrückt, so rückt einerseits diese Ventilkörperfläche
67 aus dem Innenraum 76 der Erhebung 54 aus, wobei der Kontakt zwischen der Ventilkörperfläche
67 und der Ventildichtfläche 75 entfällt. Gleichzeitig wird die Erhebung 54 in der
in Figur 9 verdeutlichten Weise verformt, so dass es auch anderenorts an der Aufweitung
82 des Hohlstutzens 66 nicht zu einer ungewollten Abdichtung kommt. Im Zustand der
Figur 9 ist es somit wieder möglich, dass Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsspeicher
20 in den Flüssigkeitskanal 90 und somit zum Schwamm 14 strömt. Der entsprechende
Flüssigkeitspfad ist durch die gepunktete Linie verdeutlicht.
[0059] Die Fig. 10A bis 10K zeigen jeweils den Schwammträger 60 mitsamt Schwamm 14 mit besonderen
Formgebungen. Neben der einfachen Runden Form (Fig. 10A) werden auch polygnale Formen
(Fig. 10C, 10E, 10F, 10G), elliptische Formen (Fig. 10I), Rautenformen (Fig. 10H)
oder Motivformen (Fig. 10B) als vorteilhaft angesehen.
[0060] Die Fig. 10J zeigt, dass auch die Anwinkelung einer Applikationsfläche (14A) möglich
ist. Dabei verdeutlicht Fig. 11 den Vorteil dessen: Trotz der leicht abfallenden Ausrichtung
des Flüssigkeitsspenders 10 ist die Applikationsfläche 14A etwa vertikal ausgerichtet,
ideal beispielsweise, um Make-Up auf eine Wange aufzubringen.
[0061] Fig. 10K zeigt eine ballige Gestaltung. Auch eine solche ist in Hinblick auf die
Ausrichtung des Flüssigkeitsspenders bei der Versorgung des Schwamms 14 mit Flüssigkeit
vorteilhaft.
1. Austragkopf (30) für einen Flüssigkeitsspender (10) zum Austrag von kosmetischen Produkten
mit den folgenden Merkmalen:
a. der Austragkopf (30) verfügt über eine an einem Flüssigkeitsspeicher (20) zu befestigende
Basis (40), und
b. die Basis (40) verfügt über eine Kopplungseinrichtung (44), insbesondere in Art
eines Gewindes oder einer Rast-Kopplungseinrichtung, zur Ankoppelung an den Flüssigkeitsspeicher
(20), und
c. der Austragkopf (30) verfügt über einen Schwammträger (60) mit einer Schwammaufnahme
(64), in der ein Schwamm (14) angeordnet ist,
gekennzeichnet durch die zusätzlichen Merkmale:
d. der Schwammträger (60) ist translativ geführt gegenüber der Basis (40) verlagerbar,
und
e. der Schwammträger (60) verfügt über einen Hohlstutzen (66), innerhalb dessen ein
Flüssigkeitskanal (90) vorgesehen ist, der den Flüssigkeitsspeicher (20) mit der Schwammaufnahme
(64) verbindet, und
f. dem Flüssigkeitskanal (90) ist ein Auslassventil (86) zugeordnet, welches durch Verlagerung des Schwammträgers (60) in Richtung der Basis (40) geöffnet werden kann,
so dass Flüssigkeit frei aus dem Flüssigkeitsspeicher (20) bis in die Schwammaufnahme
(64) strömen kann.
2. Austragkopf (30) nach Anspruch 1 mit den folgenden zusätzlichen Merkmalen:
a. die Basis (40) oder eine an der Basis vorgesehene Federeinrichtung (52) verfügt
über eine Durchbrechung (46, 54A), durch die hindurch der Hohlstutzen (66) des Schwammträgers
(60) ragt, und
b. der Schwammträger (60) weist an einem der Schwammaufnahme (64) abgewandten Ende
eine Aufweitung (82) auf, die formschlüssig einer Trennung von Basis (40) bzw. Federeinrichtung
(52) einerseits und Schwammträger (60) andererseits entgegenwirkt.
3. Austragkopf (30) nach Anspruch 2 mit den folgenden zusätzlichen Merkmalen:
a. der Schwammträger (60) weist zwei getrennte Bauteile (62, 80) auf, die zueinander
ortsfest aneinander angebracht sind, und
b. ein erstes der beiden Bauteile (62, 80) des Schwammträgers (60) weist die Schwammaufnahme
(64) auf und ein zweites der beiden Bauteile (80) weist die Aufweitung (82) auf,
vorzugsweise mit dem zusätzlichen Merkmal:
c. die beiden Bauteile (62, 80) sind durch eine Rastverbindung miteinander verbunden,
wobei insbesondere vorzugsweise das erste Bauteil (62) eine Außenhülse des Hohlstutzen
(66) aufweist und das zweite Bauteil (80) einen Rastabschnitt (84) aufweist, der durch
den Hohlstutzen (66) hindurchgreift und/oder innerhalb des Hohlstutzens (66) verrastet
ist.
4. Austragkopf (30) nach einem der vorstehenden Ansprüche mit dem folgenden zusätzlichen
Merkmal:
a. der Austragkopf (30) weist eine Federeinrichtung (32, 52) auf, mittels derer der
Schwammträger (60) des Austragkopfes (30) von der Basis (40) wegweisend kraftbeaufschlagt
ist.
5. Austragkopf (30) nach Anspruch 4 mit dem folgenden zusätzlichen Merkmal:
a. die Federeinrichtung (52) weist einen Federteller mit einer zentralen Erhebung
(54) auf, der in einem Außenbereich (56) an der Basis (40) befestigt ist und im Bereich
der Erhebung (54) am Schwammträger (60) befestigt ist,
vorzugsweise mit dem zusätzlichen Merkmal:
b. im Bereich der Erhebung (54) ist eine Durchbrechung (54A) im Federteller vorgesehen,
durch die hindurch Flüssigkeit zur Schwammaufnahme (53) geleitet wird.
6. Austragkopf (30) nach Anspruch 4 mit dem folgenden zusätzlichen Merkmal:
a. die Federeinrichtung (32) ist als Schraubenfeder ausgestaltet und außenliegend
zum Hohlstutzen (66) zwischen der Schwammaufnahme (64) und der Basis (40) angeordnet.
7. Austragkopf (30) nach einem der vorstehenden Ansprüche mit dem folgenden zusätzlichen
Merkmal:
a. der Austragkopf (30) verfügt über einen Belüftungskanal (34), mittels dessen Ausgleichsluft
nach Entnahme von Flüssigkeit aus einer Umgebung in den Flüssigkeitsspeicher (20)
einströmen kann,
vorzugsweise mit mindestens einem derfolgenden Merkmale:
b. ein Teilabschnitt des Belüftungskanals (34) ist zwischen einer zum Schwamm (14)
weisenden Oberfläche der Schwammaufnahme (64) und dem Schwamm (14) vorgesehen, insbesondere
durch eine in der Oberfläche und/oder den Schwamm eingebrachte Nut, und/oder
c. ein Teilabschnitt des Belüftungskanals (34) wird durch den Flüssigkeitskanal (90)
gebildet, und/oder
d. der Belüftungskanal (34) weist von einem umgebungsseitigen Einlass bis zu einem
flüssigkeitsspeicherseitigen Auslass eine größere Länge auf der der Flüssigkeitskanal
vom flüssigkeitsspeicherseitigen Einlass bis zum schwammseitigen Auslass.
8. Austragkopf (30) nach einem der vorstehenden Ansprüche mit mindestens einem der folgenden
zusätzlichen Merkmalen:
a. die Schwammaufnahme (64) weist eine Schalenform auf, in die der Schwamm (14) eingelegt
ist, und/oder
b. der Schwamm (14) ist in der Schwammaufnahme (64) unlösbar befestigt oder der Schwamm
(14) ist als wechselbarer Schwamm (14) ausgestaltet und in der Schwammaufnahme vorzugsweise
nur kraftschlüssig gehalten, und/oder
c. die Federeinrichtung (52) ist mittels Mehrkomponentenspritzgusses einstückig mit
der Basis verbunden.
9. Austragkopf (30) nach einem der vorstehenden Ansprüche mit mindestens einem der folgenden
zusätzlichen Merkmalen:
a. der Schwamm (14) weist eine Shore Härte A von mindestens 40 auf, vorzugsweise von
mindestens 60, insbesondere vorzugsweise von mindestens 80, und/oder
b. der Schwamm (14) ist an einer Applikationsseite (14A) abschnittsweise gegenüber
einer Verlagerungsrichtung des Schwammträgers (60) schräggestellt, wobei vorzugsweise
mindestens 50% der Applikationsseite in einem einheitlichen Winkel schräggestellt
ist, insbesondere vorzugsweise derart schräggestellt, dass ein Normalenvektor auf
der Applikationsseite (14A) einen Winkel zwischen 10° und 30° mit der Verlagerungsrichtung
des Schwammträgers einschließt, und/oder
c. der Schwamm (14) weist in einer senkrecht auf der Verlagerungsrichtung stehenden
Ebene eine Formgebung auf, die von einer Kreisform und einer Rechteckform abweicht
und insbesondere vorzugsweise eine elliptische Formgebung, eine polygonale Formgebung
oder die Formgebung eines Herzens aufweist.
10. Austragkopf (30) für einen Flüssigkeitsspender (10) zum Austrag von kosmetischen Produkten
mit den folgenden Merkmalen:
a. der Austragkopf (30) verfügt über eine an einem Flüssigkeitsspeicher (20) zu befestigende
Basis (40), und
b. die Basis (40) verfügt über eine Kopplungseinrichtung (44), insbesondere in Art
eines Gewindes oder einer Rast-Kopplungseinrichtung, zur Ankoppelung an den Flüssigkeitsspeicher
(20),
c. der Austragkopf (30) verfügt über einen Applikatorabschnitt (61), der translativ
geführt gegenüber der Basis (40) verlagerbar ist, und
gekennzeichnet durch die zusätzlichen Merkmale:
d. der Applikatorabschnitt (61) verfügt über einen Hohlstutzen (66), innerhalb dessen
ein Flüssigkeitskanal (90) vorgesehen ist, mittels dessen der Applikatorabschnitt
(61) mit Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsspeicher (20) gespeist werden kann, und
e. dem Flüssigkeitskanal (90) ist mindestens ein Auslassventil (86) zur Unterbrechung
des Zuführung von Flüssigkeit zum Applikatorabschnitt zugeordnet, und
f. der Austragkopf verfügt über ein einstückiges Dichtungsbauteil (70) an der Kopplungseinrichtung
(44), welches einen umlaufenden Flaschendichtungsabschnitt (72) aufweist, der einen
Kontaktbereich zwischen Basis (40) und Flüssigkeitsspeicher (20) gegenüber einer Umgebung
abdichtet, und
g. das Dichtungsbauteil (70) weist einen inneren Dichtabschnitt (74) auf, der mit
dem Hohlstutzen derart zusammenwirkt, dass
• eine Gleitdichtfläche (74B) am inneren Dichtabschnitt (74) mit einer Außenseite
des Hohlstutzens (66) derart zusammenwirkt, dass bei translativer Bewegung des Hohlstutzens
(66) gegenüber dem inneren Dichtabschnitt (74) keine Flüssigkeit zwischen der Gleitdichtfläche
(74B) und der Außenseite des Hohlstutzes (66) hindurchströmen kann, und/oder
• eine am Hohlstutzen (66) vorgesehen Ventilkörperfläche (67) in einer Endlage des
Applikatorabschnitts (61) derart an einerVentildichtfläche (74B, 75) des inneren Dichtabschnitts
(74) anliegt, so dass hierdurch der Zufuhrkanal unterbrochen wird,
wobei derAustragkopf (30) vorzugsweise nach einem der Ansprüche 1 bis 9 ausgebildet
ist, wobei der Applikatorabschnitt (61)
durch den Schwammträger (60) gebildet wird.
11. Austragkopf (30) nach Anspruch 10 mit dem folgenden zusätzlichen Merkmal:
a. der Hohlstutzen (66) weist am in Richtung der Kopplungseinrichtung weisenden Ende
eine Aufweitung (82) auf, an der die Ventilkörperfläche (67) vorgesehen ist, wobei
diese Ventilkörperfläche (67) durch Verlagerung des Hohlstutzens (66) von der Ventildichtfläche
(74A) des inneren Dichtabschnitts (74) abgehoben werden kann.
12. Austragkopf nach Anspruch 10 mit den folgenden zusätzlichen Merkmalen:
a. der Hohlstutzen (66) ist am innere Dichtabschnitt (74) des Dichtungsbauteils (70)
befestigt und
b. der innere Dichtabschnitt (74) des Dichtungsbauteils (70) weist eine sich über
die Ebene des Flaschendichtungsabschnitts (72) erhebende Dichtstruktur auf, die einen
Innenraum (76) definiert, und
c. die Ventilkörperfläche (67) am Hohlstutzen (66) ist an einem Ventilabschnitt des
Hohlstutzens (66) vorgesehen, der in dem von der Dichtstruktur definierten Innenraum
(76) angeordnet ist.
13. Flüssigkeitsspender (10) zum Austrag von kosmetischen Produkten mit den folgenden
Merkmalen:
a. der Flüssigkeitsspender (10) verfügt über einen Flüssigkeitsspeicher (20) mit einem
Kopplungsstutzen (22) zur Abkoppelung an einen Austragkopf (30), und
b. der Flüssigkeitsspender (10) verfügt über einen Austragkopf (30) mit einer Kopplungseinrichtung
(44) zur Ankoppelung an den Flüssigkeitsspeicher (20),
gekennzeichnet durch das zusätzliche Merkmal:
c. der Austragkopf (30) ist nach einem der vorstehenden Ansprüche ausgebildet.
14. Flüssigkeitsspender nach Anspruch 13 mit den folgenden Merkmalen:
a. der Flüssigkeitsspeicher (20) weist eine im Wesentlichen rotationssymmetrische
oder bezüglich mindestens zwei Ebenen ebenensymmetrische Wandung auf, die eine Mittelachse
(A) des Flüssigkeitsspeichers definiert, und
b. der Austragkopf (30) und der Flüssigkeitsspeicher (20) sind derart ausgebildet
und aufeinander abgestimmt, dass bei geöffnetem Auslassventil (86) und einer Ausrichtung
des Austragkopfes derart, dass die Mittelachse mit einer Horizontalen einen Winkel
von 15°, abfallend in Richtung des Austragkopfes (30), einschließt, mindestens 90%
der Flüssigkeit ausgehend von einem vollständig gefüllten Flüssigkeitsspeicher durch
das Auslassventil (86) hindurch ausfließen können und maximal 10% als Restflüssigkeit
im Flüssigkeitsspeicher (20) verbleiben.
15. Flüssigkeitsspender nach einem der Ansprüche 13 oder 14 mit mindestens einem der folgenden
Merkmale:
a. der Flüssigkeitsspeicher (20) ist mit einer kosmetischen Flüssigkeit befüllt, insbesondere
mit einer Make-Up-Flüssigkeit und/oder
b. der Hohlstutzen (66) ist derart am Austragkopf angeordnet, dass er zumindest im
niedergedrückten Zustand des Applikatorabschnitts (61) bzw. des Schwammträgers (60)
bis in den Flüssigkeitsspeicher (20) hineinragt.