[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Multifunktionsgerät, insbesondere einen Rollator.
[0002] Rollatoren sind aus dem Stand der Technik bekannt, insbesondere als Gehhilfen für
ältere Menschen und Menschen mit Gehbehinderung. Dabei sind diese Rollatoren gelegentlich
mit Taschen ausgestattet, welche beispielsweise am Rahmen des Rollators festgelegt
werden können. Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Rollatoren hat es sich
als problematisch erwiesen, dass diese zum einen oft sehr sperrig ausgelegt sind und
zum anderen meist nur eine oder zwei Funktionen ermöglichen, beispielsweise das Abstützen
und im begrenzten Maße das Transportieren kleiner Gegenstände.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines Multifunktionsgerätes,
welches eine Vielzahl von Funktionen übernehmen kann und dabei besonders einfach herzustellen
und zu handhaben ist.
[0004] Diese Aufgabe wird mit einem Multifunktionsgerät gemäß Anspruch 1 gelöst. Weitere
Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0005] Erfindungsgemäß umfasst das Multifunktionsgerät eine Rahmeneinheit und eine erste
Funktionseinheit, wobei die Rahmeneinheit einen ersten Rahmenbereich und einen zweiten
Rahmenbereich aufweist, wobei der erste und der zweite Rahmenbereich über mindestens
einen ersten Querbereich verbunden und beabstandet voneinander gehalten sind, wobei
der erste Rahmenbereich einen ersten Fußbereich und der zweite Rahmenbereich einen
zweiten Fußbereich aufweist, wobei an den Fußbereichen Rollkörper drehbar gelagert
sind, wobei der erste Rahmenbereich, der zweite Rahmenbereich und der erste Querbereich
einen ersten Halteabschnitt bilden, wobei am ersten Halteabschnitt die erste Funktionseinheit
formschlüssig festlegbar oder festgelegt ist. Die Rahmeneinheit ist dabei vorzugsweise
ein Gestell, welches zwei voneinander beabstandete Rahmenbereiche aufweist, wobei
die Rahmenbereiche über einen ersten Querbereich miteinander verbunden sind. Die Rahmeneinheit
bildet vorzugsweise einen von den beiden Rahmenbereichen und dem ersten Querbereich
geformten zusammenhängenden Körper. Von diesem Körper getrennt ist eine erste Funktionseinheit
vorgesehen, welche von einem Anwender in einem ersten Halteabschnitt formschlüssig
an der Rahmeneinheit festlegbar ist. Die Funktionseinheit ist für zumindest eine bestimmte
Funktion ausgelegt, wie beispielsweise das Bereitstellen einer Sitzfläche, einer Abstellfläche
oder eines Transportgefäßes. Besonders bevorzugt ist die Rahmeneinheit mit zumindest
einer von mehreren, verschiedenen Funktionseinheiten, welche jeweils eine bestimmte
Funktion ermöglichen, kombinierbar. Mit anderen Worten weisen die Funktionseinheiten
vorzugsweise ähnlich oder identisch ausgebildete Eingriffsbereiche für einen formschlüssigen
Eingriff mit derselben Rahmeneinheit auf. An dem ersten und dem zweiten Fußbereich
der Rahmeneinheit sind vorzugsweise vier Rollkörper drehbar und schwenkbar um je eine
vertikale Achse festgelegt. Die Rollkörper können dabei vorzugsweise als Vollgummirollen,
welche auf Kunststofffelgen laufen, ausgebildet sein. Alternativ bevorzugt sind die
Rollkörper vollkörperförmig aus Polyurethan ausgebildet, was auf Grund der geringeren
Härte die Geländegängigkeit des Multifunktionsgerätes verbessert.
[0006] Mit Vorteil sind der erste Rahmenbereich und der zweite Rahmenbereich rohrförmigen
ausgebildet. Rohrförmiges Material weist einen hohlen Querschnitt auf, welcher ein
hohes Flächenträgheitsmoment gegen Verbiegung besitzt und dabei gleichzeitig ein geringes
Gewicht ermöglicht. In einer bevorzugten Ausführungsform sind der erste und der zweite
Rahmenbereich aus Rohren mit rundem Querschnitt hergestellt. Diese Rohre sind besonders
einfach zu fertigen und weisen keine Kanten auf, welche einen Anwender des Multifunktionsgeräts
verletzen könnten. Besonders bevorzugt sind die Teile der Rahmeneinheit aus Aluminium
oder Stahl hergestellt.
[0007] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind der erste und der zweite Rahmenbereich
gemeinsam mit dem ersten Querbereich an einem einzigen, mehrfach gekrümmten Rohr ausgebildet.
Mit dieser Ausführungsform kann die Fertigung des Multifunktionsgeräts besonders vereinfacht
werden. Anstelle einer Vielzahl einzelner Rohrabschnitte, welche zusammengeschweißt
oder anderweitig zusammengefügt werden müssen, sind der erste und der zweite Rahmenbereich
gemeinsam mit dem ersten Querbereich an einem einzigen, einstückigen Rohr ausgebildet.
Hierfür wird das Rohr vorzugsweise mit einem Kalt- oder Warmumformverfahren an mehreren
Stellen gekrümmt, so dass der Querbereich und die an diesem festgelegten zwei Rahmenbereiche
ausgebildet werden. Die Festigkeit eines solchen einstückigen Rohres ist im Vergleich
zu einer Vielzahl zusammengeschweißter Rohrabschnitte deutlich erhöht.
[0008] Weiterhin bevorzugt ist ein zweiter Querbereich an dem ersten und dem zweiten Rahmenbereich
festgelegt und vom ersten Querbereich beabstandet. Der zweite Querbereich dient der
zusätzlichen Stabilisierung der Rahmeneinheit. Mit Vorteil ist der zweite Querbereich
an dem ersten und an dem zweiten Rahmenbereich mittels einer Schweißverbindung festgelegt.
Weiterhin bevorzugt dient der zweite Querbereich zur Bereitstellung einer weiteren
Festlegungsmöglichkeit, insbesondere eines zweiten Halteabschnitts, um weitere Funktionseinheiten
an der Rahmeneinheit festlegen zu können.
[0009] Besonders bevorzugt ist dabei der zweite Querbereich zwischen dem ersten Querbereich
und den Fußbereichen angeordnet. Mit anderen Worten ist also der erste Querbereich
bei einem auf seinen Rollkörpern stehenden Multifunktionsgerät oberhalb des zweiten
Querbereichs angeordnet. Besonders bevorzugt ist dabei der zweite Querbereich circa
auf halber Höhe zwischen den Fußbereichen und dem ersten Querbereich angeordnet. In
einer Seitenansicht auf das Multifunktionsgerät und insbesondere die Rahmeneinheit
gesehen ist dabei der erste Querbereich vorzugsweise ungefähr senkrecht oberhalb des
zweiten Querbereichs angeordnet. Durch das Anordnen des zweiten Querbereichs ungefähr
auf der Hälfte zwischen dem ersten Querbereich und dem Fußbereich kann eine besonders
gute Platzausnutzung am Multifunktionsgerät erreicht werden, da für die jeweils festlegbare
Funktionseinheit bestmögliche Platzverhältnisse erreicht werden können, wobei gleichzeitig
unterhalb des zweiten Querbereichs ausreichend Platz für die Beine des Anwenders verbleibt,
damit dieser mit dem Multifunktionsgerät laufen kann. Mit Vorteil kann sich ein Anwender
an verschiedenen Stellen an der Rahmeneinheit festhalten, wobei die Rahmeneinheit
mit Vorteil stabil genug steht, um auch einen außerhalb der Rahmeneinheit stehenden
Anwender abzustützen. Die Fußbereiche definieren mit Vorteil hierfür eine breitere
Standfläche als der obere Bereich der Rahmeneinheit, an welchem sich der Anwender
mit der Hand abstützt.
[0010] Besonders bevorzugt erstrecken sich der erste und der zweite Rahmenbereich im Wesentlichen
parallel zu einer Vertikalebene, wobei sich der erste Querbereich im Wesentlichen
parallel zu einer Horizontalebene erstreckt und wobei die Horizontalebene senkrecht
zur Vertikalebene steht. Als Erstreckung im Wesentlichen parallel zu einer Vertikalebene
wird insbesondere definiert, dass die größte Erstreckung des ersten und des zweiten
Rahmenbereichs parallel zur Vertikalebene gemessen werden kann. Verständlicherweise
weist die Materialdicke und insbesondere der Querschnitt des ersten und des zweiten
Rahmenbereichs auch eine Erstreckung senkrecht zur Vertikalebene auf, wobei diese
jedoch vergleichsweise klein zur Haupterstreckung des ersten und des zweiten Rahmenbereichs
ist. Auch ist eine Schrägstellung oder leichte Krümmung der Rahmenbereiche von der
vorliegenden Erfindung umfasst, wenn sie in einem Bereich von 5° -15° Schrägstellung
zur Vertikalebene resultiert. Eine Schrägstellung der Rahmenbereiche von jeweils 5°
-15° ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung sogar bevorzugt, da auf diese Weise
die Standfläche vergrößert und die Sicherheit gegen Umkippen des Multifunktionsgerätes
verbessert werden kann. Dieselbe Definition wird auch auf die im Wesentlichen parallel
zur Horizontalebene vorgesehene Erstreckung des ersten Querbereichs angewandt. Bei
einem auf ebener Oberfläche stehenden und abrollenden Multifunktionsgerät ist die
Vertikalebene vorzugsweise die senkrechte Ebene, welche mittig zwischen den Rahmenbereichen
durch das Multifunktionsgerät verläuft. Die Horizontalebene ist vorzugsweise die parallel
zur Aufstandsfläche des Multifunktionsgeräts verlaufende Ebene.
[0011] Mit Vorteil ergibt eine Projektion der Rahmeneinheit in die Horizontalebene eine
im Wesentlichen U-förmige Kontur, wobei der erste und der zweite Rahmenbereich die
Schenkel der U-förmigen Kontur und die Querbereiche den die Schenkel verbindenden
Quersteg der U-förmigen Kontur bilden. Mit anderen Worten ist das Multifunktionsgerät
und insbesondere die Rahmeneinheit von oben gesehen U-förmig ausgebildet. Dies hat
den Vorteil, dass die Rahmeinheit eine offene Seite definiert, an welcher, senkrecht
zur Horizontalebene betrachtet, die distalen Enden der beiden Rahmenbereiche, welche
von den Querbereichen abgewandt sind, angeordnet sind. In diese offene Seite der Rahmeneinheit
kann der Anwender des Multifunktionsgeräts zumindest bereichsweise eintreten und sich
mit nur wenig ausgestreckten Armen laufend mithilfe des Multifunktionsgeräts fortbewegen
und sich dabei am Multifunktionsgerät abstützen. Gleichzeitig bietet diese Auslegung
der Rahmeneinheit die Möglichkeit, dass, wenn eine der Funktionseinheiten als Sitzfläche
angelegt ist, der Anwender sich durch die offene Seite hindurch auf diese Funktionseinheit
setzen kann und der Schwerpunkt der vom Anwender auf die Rahmeneinheit übertragenen
Kraft im Wesentlichen mittig zu den Abstützpunkten, welche durch die Rollkörper definiert
werden, wirkt.
[0012] Besonders bevorzugt erstreckt sich auch der zweite Querbereich im Wesentlichen parallel
zur Horizontalebene. Durch die bevorzugte Erstreckung des ersten und vorzugsweise
auch des zweiten Querbereichs parallel zur Horizontalebene wird durch die Querbereiche
eine besonders universell einsetzbare Haltegeometrie definiert. Insbesondere können
dabei Funktionseinheiten, welche parallel zur Horizontalebene ausgerichtet sein sollen,
mit einer möglichst großflächigen Kontaktfläche auf dem ersten und/oder dem zweiten
Querbereich aufgelegt werden.
[0013] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform bilden der erste Rahmenbereich, der
zweite Rahmenbereich und der zweite Querbereich einen zweiten Halteabschnitt, wobei
eine zweite Funktionseinheit vorgesehen ist, die an dem zweiten Halteabschnitt festlegbar
oder festgelegt ist. Ähnlich zum ersten Halteabschnitt bilden auch der zweite Querbereich
gemeinsam mit den angrenzend angeordneten Rahmenbereichen einen Halteabschnitt. Es
versteht sich dabei, dass neben einer zusätzlichen zweiten Funktionseinheit auch die
erste Funktionseinheit derart ausgelegt sein kann, dass sie sowohl am ersten Halteabschnitt
als auch am zweiten Halteabschnitt festlegbar ist. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform sind dabei aber die erste Funktionseinheit und die zweite Funktionseinheit
unterschiedlich ausgebildet, so dass die erste Funktionseinheit dafür optimiert ist,
am ersten Halteabschnitt formschlüssig festgelegt zu werden und die zweite Funktionseinheit
dafür ausgelegt ist, am zweiten Halteabschnitt festgelegt zu werden. Es lassen sich
auf diese Weise die Funktionseinheiten besonders gut an ihre jeweils zu übernehmende
Funktion anpassen, wobei diese Anpassung gleichzeitig auch mit der richtigen Positionierung
der Funktionseinheiten an dem Multifunktionsgerät erreicht wird. So ist es für eine
als Tablett ausgebildete Funktionseinheit vorteilhaft, dass diese am ersten Halteabschnitt
festgelegt werden kann. Eine als Sitzelement ausgebildete Funktionseinheit wird dabei
vorzugsweise zur Festlegung am zweiten Halteabschnitt ausgelegt.
[0014] Weiterhin bevorzugt ist zwischen der ersten Funktionseinheit und dem Halteabschnitt
und/oder zwischen der zweiten Funktionseinheit und dem zweiten Halteabschnitt ein
Formschluss herstellbar, welcher in sämtlichen Richtungen parallel zur Horizontalebene
wirkt und nur in einer Richtung senkrecht zur Horizontalebene. Besonders bevorzugt
ist dabei der Formschluss derart ausgelegt, dass die Funktionseinheit gegen Verrutschen
parallel zur Horizontalebene relativ zur Rahmeneinheit gesichert ist. Gleichzeitig
ist mit Vorteil die Funktionseinheit nach oben hin, d.h. senkrecht zur Horizontalebene
in der von den Rollkörpern wegweisenden Richtung, aus dem Eingriff mit der Rahmeneinheit
entnehmbar. Gegen Verlagerung in Richtung der Rollkörper ist die Funktionseinheit
dabei vorzugsweise abgestützt, um insbesondere ihre eigene Gewichtskraft und auch
die Gewichtskraft des Anwenders oder von zu transportierenden Gütern an die Rahmeneinheit
übertragen zu können.
[0015] Besonders bevorzugt sind die erste Funktionseinheit und/oder die zweite Funktionseinheit
als Tablett ausgebildet und weisen eine im Wesentlichen ebene Abstellfläche auf. Als
Tablett ausgebildete Funktionseinheiten weisen den Vorteil auf, dass insbesondere
Lebensmittel mit Hilfe des Multifunktionsgeräts sicher von einem Ort an einen anderen
Ort transportiert werden kann.
[0016] Mit Vorteil ist die erste Funktionseinheit mit einer im Wesentlichen halbkreisförmigen
Aussparung versehen, in welcher der Bauch des Anwenders Platz findet, wobei sich der
Anwender an zwei auf der Oberseite der ersten Funktionseinheit vorgesehenen Auflagebereichen
mit seinen Unterarmen abstützen kann. Die Auflagebereiche sind mit Vorteil als längliche
Mulden ausgebildet und weiterhin bevorzugt mit einem polsternden, textilen Material
versehen. Dank dieser Auflagebereiche für die Unterarme kann ein erschöpfter Anwender
sich auf das Multifunktionsgerät aufstützend weiterfahren, ohne sich an dem oder den
Handgriffen festhalten zu müssen.
[0017] Weiterhin bevorzugt ist die zweite Funktionseinheit als Sitzelement ausgebildet.
Die zweite Funktionseinheit ist dabei vorzugsweise in einer Höhe angeordnet, welche
es für einen Anwender leicht macht, sich auf die zweite Funktionseinheit zu setzen
und auch wieder aufzustehen. Als bevorzugte Höhe hat sich ein Bereich von 40 cm bis
60 cm im Rahmen von Versuchen erwiesen. Darüber hinaus bevorzugt weist die zweite
Funktionseinheit in dieser Funktion vorzugsweise ein Sitzkissen auf, vorzugsweise
ein abwaschbares Polster.
[0018] Weiterhin bevorzugt kann die zweite Funktionseinheit als Toilettensitz ausgebildet
sein. Ein Toilettensitz weist eine entsprechende Aussparung auf, durch welche der
Anwender des Multifunktionsgeräts seine Notdurft entrichten kann. Gleichzeitig ist
der Toilettensitz vorzugsweise mit einem Deckel ausgestattet, so dass die zweite Funktionseinheit
auch als Sitzelement verwendet werden kann. Mit Vorteil ist die zweite Funktionseinheit
dabei in einer Höhe angeordnet, welches es dem Anwender ermöglicht, auf der zweiten
Funktionseinheit sitzend über eine Toilette zu rollen. In diesem Fall ist an der zweiten
Funktionseinheit kein Auffangbehälter vorgesehen. Alternativ zu dieser Ausführungsform
kann die zweite Funktionseinheit ein Toilettensitz mit Auffangbehälter sein. Bevorzugt
ist der Auffangbehälter von der Sitzfläche abnehmbar, um gesammelte Abfälle leicht
entsorgen zu können, ohne die Funktionseinheit von der Rahmeneinheit abnehmen zu müssen.
[0019] Besonders bevorzugt sind die erste Funktionseinheit und/oder die zweite Funktionseinheit
teilweise oder vollständig aus Holz, vorzugsweise Buchenholz, ausgebildet. Holz weist
den Vorteil auf, dass es für einen Anwender eine sehr angenehme Haptik und eine gute
Ergonomie erzeugt. Gleichzeitig ist Holz ein nachwachsender Rohstoff, anders als aus
fossilen Brennstoffen hergestellte Kunststoffteile. Insbesondere Buchenholz hat sich
dabei aufgrund seiner Stabilität beim Einsatz als erste und/oder zweite Funktionseinheit
bewährt.
[0020] Weiterhin bevorzugt ist die erste Funktionseinheit oder die zweite Funktionseinheit
als Transportbehälter ausgebildet und weist Eingriffsbereiche zum formschlüssigen
Eingriff am ersten und/oder am zweiten Halteabschnitt auf. Der Transportbehälter kann
dabei vorzugsweise eine wannenartige Kontur aufweisen, in dem sowohl Flüssigkeiten
als auch Festkörper eingebracht und mit Hilfe des Multifunktionsgeräts sicher transportiert
werden können. Insbesondere bevorzugt kann der Transportbehälter dabei abschließbar
sein, beispielsweise mittels eines Deckels, welcher wiederum als Sitzelement fungieren
kann. Weiterhin kann der Deckel des Transportbehälters auch als Tablett an einer mit
diesem Transportbehälter ausgeführten ersten Funktionseinheit vorgesehen sein.
[0021] Weiterhin bevorzugt sind die erste Funktionseinheit und/oder die zweite Funktionseinheit
als Schrank ausgebildet und weisen Eingriffsbereiche zum formschlüssigen Eingriff
am ersten oder am zweiten Halteabschnitt auf. Insbesondere kann dabei auch eine erste
Funktionseinheit, welche als Schrank ausgebildet ist, vorgesehen sein, welche mehrere
Eingriffsbereiche sowohl zum formschlüssigen Eingriff mit dem ersten als auch mit
dem zweiten Halteabschnitt aufweist. Auf diese Weise kann mit Hilfe der Funktionseinheit
eine besonders große Transportkapazität am Multifunktionsgerät bereitgestellt werden.
Um ein Umkippen der als Schrank ausgebildeten Funktionseinheit zu ermöglichen, ist
diese vorzugsweise mit mehreren Eingriffsbereichen zum Eingriff mit sowohl dem ersten
als auch dem zweiten Halteabschnitt ausgelegt.
[0022] Weiterhin bevorzugt sind die erste und/oder die zweite Funktionseinheit vorzugsweise
aus textilem Material ausgebildet. Insbesondere eine als Sitzfläche oder eine mit
einem textilen Netz oder Transportbeutel ausgebildete zweite Funktionseinheit ist
vorzugsweise aus textilem Material ausgebildet. Textiles Material weist den Vorteil
auf, dass es besonders leicht ist und nach Abnehmen von der Rahmeneinheit auch einfach
gewaschen werden kann. Gleichzeitig ist insbesondere eine als Sitzfläche ausgebildete
zweite Funktionseinheit aus textilem Material besonders anschmiegsam und bequem.
[0023] Mit Vorteil sind die erste Funktionseinheit und die zweite Funktionseinheit im Wesentlichen
identisch ausgebildet. Auf diese Weise können die Funktionseinheiten insbesondere
vertauscht werden oder es kann ein und dieselbe Funktionseinheit beispielsweise sowohl
als Tablett am ersten Halteabschnitt, als auch als Sitzfläche am zweiten Halteabschnitt
eingesetzt werden. Durch die Vereinheitlichung der Eingriffsgeometrien der Funktionseinheiten
sowie deren Erstreckung kann insbesondere die Fertigung der Funktionseinheiten und
somit des gesamten Multifunktionsgeräts begünstigt werden.
[0024] Weiterhin bevorzugt ist der erste Halteabschnitt zumindest 80 cm, vorzugsweise zumindest
86 cm und besonders bevorzugt mindestens 92 cm, oberhalb der Aufstandsfläche der Rollkörper
angeordnet. Als Aufstandsfläche der Rollkörper wird insbesondere der Boden angesehen,
auf welchem die Rollkörper sich abstützen. Durch eine Mindesthöhe von 80 cm ist es
möglich, die im ersten Halteabschnitt mit einer daran festgelegten ersten Funktionseinheit
vorzugsweise über einen Tisch rollen zu können. Weiterhin ist eine Mindesthöhe von
80 cm günstig, um zu verhindern, dass ein Anwender des Multifunktionsgeräts sich sehr
stark bücken muss, um auf der ersten Funktionseinheit abgestellte Gegenstände zu erreichen.
Die maximale Höhe von 92 cm oberhalb der Aufstandsfläche der Rollkörper ist insbesondere
dafür vorgesehen, um an Arbeitsflächen in Standardküchen, welche circa im Bereich
von 90 cm Höhe angeordnet sind, einen besonders geringen Spalt zu erzeugen, um Gegenstände
von der Arbeitsfläche auf die erste Funktionseinheit ohne Überwindung eines großen
Höhenunterschieds abstellen zu können.
[0025] Weiterhin bevorzugt weisen der erste Rahmenbereich und der zweite Rahmenbereich je
einen Handgriff auf, wobei die Handgriffe benachbart zum ersten Halteabschnitt angeordnet
sind. Insbesondere bevorzugt sind die Handgriffe an einem gekrümmten Abschnitt des
ersten und des zweiten Rahmenbereichs vorgesehen. So weisen die Rahmenbereiche im
Bereich des ersten Halteabschnitts eine vorzugsweise geradlinige Erstreckung auf,
während im Bereich des Handgriffs die Rahmenbereiche jeweils gekrümmt, vorzugsweise
kreisförmig gekrümmt ausgeführt sind. Insbesondere bevorzugt weist die Rahmeneinheit
dabei in der Seitenansicht eine Z-förmige Kontur auf, wobei am oberen Knie des Z's
vorzugsweise die Handgriffe vorgesehen sind. Der oder die Handgriffe sind vorzugsweise
mit einer Anti-Rutsch-Beschichtung versehen. Diese kann insbesondere als aufklebbare
TPE-Folie ausgebildet sein, welche eine Oberflächenstruktur mit feinen Rillen aufweist,
welche die Haftung der Haut verbessern und dabei die Auswirkung von Handschweiß reduzieren.
Weiterhin ist die Beschichtung biokompatibel und insbesondere abwischbar, wobei Keime
an der Oberfläche der Beschichtung besonders schlecht anhaften können.
[0026] Weiterhin bevorzugt ist der Querbereich, auf der den Handgriffen gegenüberliegenden
Seite des ersten und des zweiten Rahmenbereichs angeordnet. Auf diese Weise kann die
zuvor beschriebene U-förmige Kontur erreicht werden, welche es ermöglicht, den mit
den Handgriffen interagierenden Anwender teilweise in die Kontur der Rahmeneinheit
eintreten zu lassen.
[0027] Weiterhin bevorzugt ist eine Bremseinheit an der Rahmeneinheit vorgesehen, wobei
zumindest einer der Rollkörper mit einer Bremskraft beaufschlagbar ist, wobei sich
die Kraftübertragungsmittel der Bremseinheit im Wesentlichen innerhalb der Rahmeneinheit
erstrecken. Die Bremseinheit weist vorzugsweise einen oder zwei Griffe, welche in
unmittelbarer Nachbarschaft zu den Handgriffen angeordnet sind, auf. Als Bremshebel
oder Bremsgriff kann dabei vorzugsweise ein Bremshebel, wie er auch bei einer Fahrradbremse
zum Einsatz kommt, verwendet werden. Mit Vorteil können die Bremshebel oder Bremsgriffe
dabei über Bowdenzüge mit den entsprechenden Bremskörpern, welche mit den Rollkörpern
in Eingriff stehen, verbunden werden. Für den Fall, dass aufgrund der Rahmengestaltung
ein Umkippen des Multifunktionsgerätes bei einer abrupten Bremsung weniger wahrscheinlich
ist, können auch alle vier Rollkörper durch die Bremseinheit gebremst werden. Dies
verbessert die Handhabung und Sicherheit insbesondere beim Fahren auf rutschigen Böden,
wie beispielsweise mit Laub bedeckten Untergründen.
[0028] In einer alternativen Ausführungsform ist der Handgriff in der Draufsicht auf das
Multifunktionsgerät U-förmig ausgebildet, wobei mit Vorteil ein ebenfalls U-förmiger
Bremshebel vorgesehen ist, welcher sich entlang des U-förmigen Handgriffs erstreckt
und an seinen distalen Enden schwenkbar am Handgriff aufgehängt ist. Dieser U-förmige
Bremshebel ermöglicht eine deutlich größere Angriffsfläche für die Hände des Benutzers
als die kleineren, einer Fahrradbremse ähnelnden Bremshebel. Außerdem kann ein sehr
großer Hebelarm für die auf die Bremse übertragene Kraft erreicht werden, was insbesondere
für Anwender mit schwachen Händen von großem Vorteil ist, um das Multifunktionsgerät
sicher zum Stehen bringen zu können. Mit dem U-förmigen Bremshebel werden bevorzugt
alle Rollkörper, die mit der Bremseinheit in Verbindung stehen, gebremst
[0029] Besonders bevorzugt ist die Bremseinheit ausgelegt, die nächstliegend zu einem Handgriff
angeordneten Rollkörper mit einer Bremskraft zu beaufschlagen. Als nächstliegend zu
einem Handgriff angeordnete Rollkörper sind vorzugsweise die Rollkörper definiert,
welche im Wesentlichen unterhalb der Handriffe angeordnet sind. Besonders bevorzugt
sind somit die gebremsten Rollkörper auf der zum Anwender weisenden Seite des Multifunktionsgeräts
angeordnet, während die vom Anwender weg weisenden Rollkörper vorzugsweise ungebremst
sind. Auf diese Weise kann ein Umkippen des Multifunktionsgeräts bei einer zu starken
Bremsung durch den Anwender verhindert werden. Wäre die Möglichkeit gegeben, die vorderen
Rollkörper zu blockieren und gleichzeitig eine parallel zur Horizontalebene wirkende
Kraft auf die Handgriffe zu übertragen, so könnte der Anwender gemeinsam mit dem Multifunktionsgerät
nach vorn überkippen. Diese Gefahr wird durch die ungebremsten Vorderräder, bzw. Rollkörper
des Multifunktionsgestells vermieden. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
kann dabei die Bremseinheit einen Bremsgriff aufweisen, welcher seine Bremskraft gleichmäßig
auf die beiden hinteren Rollkörper überträgt. Auf diese Weise kann von einem Anwender
mit einer Hand gebremst werden. Alternativ hierzu kann an jedem Rahmenbereich jeweils
ein Bremsgriff zur Betätigung der Bremse vorgesehen sein, welcher mit dem jeweils
an diesem Rahmenbereich ausgebildeten Fußbereich und dem dort festgelegten Rollkörper
in Verbindung steht, wobei jeweils nur ein Rollkörper von einem Bremsgriff mit einer
Bremskraft beaufschlagt wird.
[0030] Mit Vorteil weist die Bremseinheit eine Vielzahl von Bremszylindern auf, wobei in
jedem Bremszylinder ein Stempel längsverschiebbar angeordnet ist, welcher mittels
eines Bowdenzuges betätigt und auf den Rollkörper gepresst wird. Die Bremszylinder
sind mit Vorteil in die Schwenklager der Rollkörper am Rahmen integriert und besonders
bevorzugt ist der Stempel jedes Bremszylinders innerhalb des Lagers geführt, welches
die Rotation der Aufhängung des Rollkörpers um eine Senkrechte zur Horizontalebene
ermöglicht. Die Stempel sind an ihrem zum Rollkörper gewandten Ende mit Vorteil mit
einem Bremsklotz versehen, welcher aus Metall und besonders bevorzugt aus rostfreiem
4A-Stahl, ausgebildet ist. Dies ermöglicht zum einen eine hohe Lebensdauer der Bremse
und zum anderen eine hohe Formstabilität des Bremsklotzes, welche wiederum genaue
Vorausberechnung der erreichbaren Bremskräfte und damit eine optimale Auslegung der
Bremseinheit erlaubt.
[0031] Weiterhin bevorzugt ist ein Stützelement vorgesehen, welches zur Festlegung am ersten
Querbereich ausgebildet ist und ausgelegt ist, den Rücken eines Anwenders abzustützen.
Das Stützelement kann dabei vorzugsweise eine Schaumstoffrolle sein, welche über den
ersten Querbereich gestülpt werden kann, um einem auf der als Sitzfläche ausgebildeten
zweiten Funktionseinheit sitzenden Anwender als Rücklehne zu dienen.
[0032] Weiterhin bevorzugt ist am ersten und am zweiten Rahmenbereich je eine Fußstütze
festlegbar. Die Fußstützen können dabei insbesondere im Bereich der Fußbereiche der
Rahmenbereiche festgelegt sein. Besonders bevorzugt sind die Fußstützen dabei klappbar.
Mit Hilfe der Fußstützen kann das Multifunktionsgerät auch als Rollstuhl fungieren,
um einen auf der zweiten Funktionseinheit sitzenden Anwender bei angehobenen Füßen
transportieren zu können.
[0033] Besonders bevorzugt sind die Rollkörper um eine Senkrechte zur Horizontalebene drehbar
am Fußbereich gelagert. Insbesondere bevorzugt sind die Rollkörper dabei um 360° um
eine senkrechte Achse an den Fußbereichen gelagert. Auf diese Weise kann das Multifunktionsgerät
sowohl leicht gedreht werden als auch in alle Fahrtrichtungen ohne weiteres und ohne
einzelne Rollkörper vom Boden abheben zu müssen gerollt werden. Die vollständig schwenkbare
Aufhängung der Rollkörper sorgt insbesondere für eine optimale Einsetzbarkeit des
Multifunktionsgeräts in einem Haushalt, insbesondere in einer kleinen Wohnung, in
der wenig Platz zum Rangieren vorhanden ist.
[0034] Weiterhin bevorzugt ist die erste Funktionseinheit derart ausgelegt, dass sie zumindest
mit dem ersten und dem zweiten Rahmenbereich in Eingriff bringbar ist. Die erste Funktionseinheit
kann ausschließlich am ersten und am zweiten Rahmenbereich eingehängt werden, wobei
der Querbereich in diesem Fall keine tragende Funktion für die Abstützung der Funktionseinheit
übernimmt. Insbesondere ein mittels zweier Drahtbügel an dem ersten und dem zweiten
Rahmenbereich eingehängter Korb kann dabei als erste Funktionseinheit an der Rahmeneinheit
festgelegt werden. Alternativ oder zusätzlich hierzu kann auch die zweite Funktionseinheit
jeweils nur zum Eingriff mit dem ersten und dem zweiten Rahmenbereich ausgelegt sein,
wobei die Querbereiche in diesem Fall lediglich eine Stabilisierungsfunktion der Rahmeneinheit
übernehmen.
[0035] Mit Vorteil ist ein Feststellmechanismus vorgesehen, mittels welchem die Drehbarkeit
eines Rollkörpers um die Senkrechte zur Horizontalebene blockiert werden kann. Der
Anwender kann vorzugsweise durch Betätigung mit dem Fuß den Feststellmechanismus aktivieren,
so dass ein Verschwenken der Aufhängung des Rollkörpers verhindert ist. Bevorzugt
lässt sich der Festellmechanismus durch nochmaliges Betätigen wieder deaktivieren.
Besonders bevorzugt können die Rollkörper dabei in der Stellung für Geradeausfahrt
blockiert werden, in welcher die Rotationsachsen dieser Rollkörper senkrecht zur Vertikalebene
verlaufen. Je ein Feststellmechanismus ist besonders bevorzugt an den hinteren Rollkörpern
des Multifunktionsgerätes vorgesehen, welche auch mit der Bremseinheit in Eingriff
stehen. Mithilfe des Feststellmechanismus kann ein seitliches Entgleiten des Multifunktionsgerätes
verhindert werden, wodurch die Abstützung des Anwenders verbessert wird. Mit Vorteil
umfasst der Feststellmechanismus zusätzlich auch eine Bremsfunktion, welche im aktivierten
Zustand eine Rotation des Rollkörpers um seine eigene Achse blockiert. Hierdurch kann
das Multifunktionsgerät nach Betätigen der Bremsfunktion am Feststellmechanismus abgestellt
werden und ist gegen wegrollen gesichert.
[0036] Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung mit Bezug auf die beigefügten Figuren. Es versteht sich, dass einzelne,
nur in ausgewählten der Darstellungen gezeigte Merkmale auch in Ausführungsformen
anderer Figuren Einsatz finden können, sofern dies nicht explizit ausgeschlossen wird
oder sich aufgrund technischer Gegebenheiten verbietet.
[0037] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht auf eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Multifunktionsgerätes,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht einer bevorzugten Ausführungsform der Rahmeneinheit eines Multifunktionsgerätes,
- Fig. 3
- eine weitere perspektivische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Multifunktionsgerätes,
- Fig. 4
- eine Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Multifunktionsgerätes,
- Fig. 5
- eine weitere Ansicht auf die Ausführungsform der Figuren 2 und 4 des erfindungsgemäßen
Multifunktionsgerätes,
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform der zweiten Funktionseinheit,
und
- Fig. 7
- eine perspektivische Ansicht einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der zweiten
Funktionseinheit.
[0038] Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Multifunktionsgeräts mit
einer Rahmeneinheit 2, wobei die Rahmeneinheit 2 einen ersten Rahmenbereich 21 und
einen zweiten Rahmenbereich 22 aufweist. Der erste Rahmenbereich 21 und der zweite
Rahmenbereich 22 sind voneinander beabstandet angeordnet und über einen ersten Querbereich
23 und einen zweiten Querbereich 24 voneinander beabstandet gehalten. Weiterhin weist
die Rahmeneinheit 2 einen ersten Fußbereich 25 und einen zweiten Fußbereich 26 auf.
Besonders bevorzugt sind der erste Rahmenbereich 21 und der zweite Rahmenbereich 22
im Wesentlichen identisch ausgebildet, wobei in der in Fig. 2 gezeigten Seitenansicht
auf diese Ausführungsform des Multifunktionsgerätes erkennbar wird, dass die Rahmenbereiche
21, 22 jeweils gemeinsam mit dem Fußbereich 25, 26 eine Z-förmige Kontur definieren.
Darüber hinaus bevorzugt ist der Fußbereich 25, 26 mit einem anderen Querschnitt,
im vorliegenden Fall einem Rechteckquerschnitt, ausgestattet als der erste und der
zweite Rahmenbereich 21, 22 sowie die Querbereiche 23, 24. Der erste Rahmenbereich
21, der zweite Rahmenbereich 22 und der erste Querbereich 23 definieren einen ersten
Halteabschnitt A, an welchem eine erste Funktionseinheit 4 formschlüssig festlegbar
ist. Weiterhin bevorzugt definieren der erste Rahmenbereich 21, der zweite Rahmenbereich
22 und der zweite Querbereich 24 einen zweiten Halteabschnitt B, an welchem bei der
in Fig. 1 gezeigten bevorzugten Ausführungsform jedoch keine zweite Funktionseinheit
5 festgelegt ist. Die in Fig. 1 gezeigte erste Funktionseinheit 4 ist vorzugsweise
als Tablett ausgebildet und weist an seinen Außenkanten Eingriffsmittel zum formschlüssigen
Eingriff mit dem Halteabschnitt A auf. Dabei wirkt der formschlüssige Eingriff zwischen
der ersten Funktionseinheit 4 und dem ersten Halteabschnitt A vorzugsweise in den
in der Mitte der ersten Funktionseinheit 4 dargestellten Richtungen. In drei Richtungen
parallel zu einer Horizontalebene H und in der nach unten weisenden senkrechten Richtung,
welche parallel zur Vertikalebene verläuft, ist die erste Funktionseinheit 4 gegen
Verlagerung relativ zur Rahmeneinheit 2 gesichert. In den übrigen Richtungen kann
die erste Funktionseinheit 4 mit Vorteil aus dem ersten Halteabschnitt A entnommen
werden. Die Rahmeneinheit 2 weist vorzugsweise zwei Handgriffe C auf, welche besonders
bevorzugt jeweils im gekrümmten Teil des ersten Rahmenbereiches 21 und des zweiten
Rahmenbereiches 22 angeordnet sind. Die Handgriffe können zusätzlich zu der ergonomischen
Krümmung des Rohres des ersten Rahmenbereiches 21 und des zweiten Rahmenbereiches
22 auch eine Schaumstoff- oder Lederbeschichtung aufweisen, welche einen besonders
ergonomischen Eingriff des Anwenders mit dem Multifunktionsgerät ermöglicht. Weiter
bevorzugt weist die Rahmeneinheit 2 eine Bremseinheit 9 auf, wobei die Bremseinheit
9 vorzugsweise zwei auf jeder Seite der Rahmeneinheit angeordnete Bremsgriffe und
entsprechende Bowdenzugverbindungen innerhalb des ersten Rahmenbereiches 21 und des
zweiten Rahmenbereiches 22 aufweist. Die Bremseinheit 9 bremst dabei vorzugsweise
nur die hinteren, das heißt die in Fig. 1 rechts dargestellten Rollkörper 6. Die vorderen,
in der Figur links dargestellten Rollkörper 6 sind vorzugsweise ungebremst.
[0039] In Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht auf die in Fig. 1 gezeigte bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Rahmeneinheit 2. Dabei ist die Blickrichtung vorzugsweise senkrecht
zur Vertikalebene V. Es zeigt sich, dass die Rahmeneinheit 2 und insbesondere der
erste Rahmenbereich 21, welcher in Fig. 2 sichtbar ist, und der zweite Rahmenbereich
22, welcher identisch zum ersten Rahmenbereich 21 ausgebildet ist, aber in Fig. 2
verdeckt ist, eine im Wesentlichen Z-förmige Kontur aufweisen. Gestrichelt dargestellt
ist in Fig. 2 die Bowdenzugverbindung der Bremseinheit 9 zwischen dem am ersten Rahmenbereich
21 festgelegten Bremsgriff bzw. Bremshebel und dem hinteren, in Fig. 2 rechts dargestellten
Rollkörper 6. Der erste Querbereich 23 ist im Wesentlichen vertikal oberhalb des zweiten
Querbereiches 24 angeordnet, wobei auf diese Weise eine besonders kompakte Auslegung
der Rahmeneinheit 2 erreicht werden kann.
[0040] Fig. 3 zeigt eine weitere perspektivische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Multifunktionsgerätes, wobei im Unterschied zu den zuvor gezeigten
Ausführungsformen an der Rahmeneinheit 2 zusätzlich zur ersten Funktionseinheit 4
eine zweite Funktionseinheit 5 festgelegt ist. Die übrigen Bereiche und Bauteile des
Multifunktionsgerätes entsprechen den Ausführungen der Figuren 1 und 2. Die zweite
Funktionseinheit 5 kann vorzugsweise durch Verschwenken um eine parallel zur Horizontalebene
liegende Achse in den Eingriff mit dem zweiten Halteabschnitt B gebracht werden. Im
eingesetzten Zustand ist die zweite Funktionseinheit dabei vorzugsweise vollständig
formschlüssig gegen lineare Verlagerungen parallel zur Horizontalachse und parallel
zur Vertikalachse gesichert. Bei der in Fig. 3 gezeigten, bevorzugten Ausführungsform
ist die erste Funktionseinheit wie in Fig. 1, als Tablett ausgebildet, während die
zweite Funktionseinheit 5 sowohl als Tablett, als auch als Sitzfläche dienen kann.
[0041] Fig. 4 zeigt eine Ansicht von hinten auf die bereits in Fig. 2 gezeigte bevorzugte
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Multifunktionsgerätes. Dabei ist zunächst zu
erkennen, dass sich der erste Rahmenbereich 21 und der zweite Rahmenbereich 22 im
Wesentlichen senkrecht, das heißt annähernd parallel zur Vertikalebene V erstrecken.
Hierbei ist eine geringe Neigung der Rahmenbereiche 21, 22 bevorzugt, um die Fußbereiche
25, 26 weiter voneinander zu beabstanden als die Breite des ersten Halteabschnitts
A und des zweiten Halteabschnitts B. Dabei sind der erste Rahmenbereich 21 und der
zweite Rahmenbereich 22 vorzugsweise um einen Winkel α zur Vertikalebene V geneigt,
wobei dieser Winkel α vergleichsweise gering ist und beispielsweise im Bereich von
1° bis 10° liegt. Mit der Formulierung "im Wesentlichen parallel zur Vertikalebene
V" ist somit ein Winkel α von 1 bis 10° Abweichung von der Parallelität zur Vertikalebene
V umfasst.
[0042] Fig. 5 zeigt eine Ansicht auf eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Rahmeneinheit 2 von unten. Dabei wird insbesondere die U-förmige Erstreckung der Rahmeneinheit
2 deutlich. Ein Anwender des Multifunktionsgerätes kann dabei in der als Pfeil dargestellten
Richtung in die Rahmeneinheit 2 eintreten und sich, an den Handgriffen C abstützend,
gemeinsam mit dem Multifunktionsgerät fortbewegen. Weiterhin ist gezeigt, dass die
Rahmeneinheit 2 in dieser Ansicht eine im Wesentlichen quadratische Kontur aufweist,
wobei eine Seite des Quadrats offen ist.
[0043] Fig. 6 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der zweiten Funktionseinheit 5, welche
als Toilettensitz ausgeführt ist. In dieser bevorzugten Ausführungsform der zweiten
Funktionseinheit 5 weist der Toilettensitz zusätzlich einen Auffangbehälter auf. Weiterhin
ist bevorzugt ein Deckel vorgesehen, welcher im geschlossenen Zustand des Toilettensitzes
als einfaches Sitzelement dient.
[0044] Fig. 7 zeigt eine weitere bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen zweiten
Funktionseinheit 5, wobei diese als Sitzelement ausgebildet ist, welches insbesondere
an seiner in der Figur rechts gezeigten Vorderkante eine ergonomische Krümmung aufweist,
um ein besonders bequemes Sitzen eines Anwenders des Multifunktionsgerätes auf der
zweiten Funktionseinheit 5 zu gewährleisten.
Bezugszeichen:
[0045]
- 2 -
- Rahmeneinheit
- 4 -
- erste Funktionseinheit
- 5 -
- zweite Funktionseinheit
- 6 -
- Rollkörper
- 9 -
- Bremseinheit
- 21 -
- erster Rahmenbereich
- 22 -
- zweiter Rahmenbereich
- 23 -
- erster Querbereich
- 24 -
- zweiter Querbereich
- 25 -
- erster Fußbereich
- 26 -
- zweiter Fußbereich
- α -
- Winkel
- A -
- erster Halteabschnitt
- B -
- zweiter Halteabschnitt
- C -
- Handgriff
- H -
- Horizontalebene
- V -
- Vertikalebene
1. Multifunktionsgerät, umfassend eine Rahmeneinheit (2) und eine erste Funktionseinheit
(4),
wobei die Rahmeneinheit (2) einen ersten Rahmenbereich (21) und einen zweiten Rahmenbereich
(22) aufweist,
wobei der erste und der zweite Rahmenbereich (21, 22) über mindestens einen ersten
Querbereich (23) verbunden und beabstandet voneinander gehalten sind,
wobei der erste Rahmenbereich (21) einen ersten Fußbereich (25) und der zweite Rahmenbereich
(22) einen zweiten Fußbereich (26) aufweist,
wobei an den Fußbereichen (25, 26) Rollkörper (6) drehbar gelagert sind, wobei der
erste Rahmenbereich (21), der zweite Rahmenbereich (22) und der erste Querbereich
(23) einen ersten Halteabschnitt (A) bilden, und
wobei am ersten Halteabschnitt (A) die erste Funktionseinheit (4) formschlüssig festlegbar
oder festgelegt ist.
2. Multifunktionsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der erste und der zweite Rahmenbereich (21, 22) gemeinsam mit dem ersten Querbereich
(23) an einem einzigen, mehrfach gekrümmten Rohr ausgebildet sind.
3. Multifunktionsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei ein zweiter Querbereich (24) an dem ersten und dem zweiten Rahmenbereich (21,
22) festgelegt und vom ersten Querbereich (23) beabstandet ist, wobei der zweite Querbereich
(24) zwischen dem ersten Querbereich (23) und den Fußbereichen (25, 26) angeordnet
ist.
4. Multifunktionsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei sich der erste und der zweite Rahmenbereich (21, 22) im Wesentlichen parallel
zu einer Vertikalebene (V) erstrecken,
wobei sich der erste Querbereich (23) im Wesentlichen parallel zu einer Horizontalebene
(H) erstreckt,
wobei die Horizontalebene (H) senkrecht zur Vertikalebene (V) steht.
5. Multifunktionsgerät nach Anspruch 3 und 4,
wobei eine Projektion der Rahmeneinheit (2) in die Horizontalebene (H) eine im Wesentlichen
U-förmige Kontur ergibt,
wobei der erste und der zweite Rahmenbereich (21, 22) die Schenkel der U-förmigen
Kontur und die Querbereiche (23, 24) den die Schenkel verbindenden Quersteg der U-förmigen
Kontur bilden.
6. Multifunktionsgerät nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
wobei der erste Rahmenbereich (21), der zweite Rahmenbereich (22) und der zweite Querbereich
(24) einen zweiten Halteabschnitt (B) bilden,
wobei eine zweite Funktionseinheit (5) vorgesehen ist, die an dem zweiten Halteabschnitt
(B) festlegbar oder festgelegt ist.
7. Multifunktionsgerät nach Anspruch 6,
wobei zwischen der ersten Funktionseinheit (4) und dem ersten Halteabschnitt (A) und/oder
zwischen der zweiten Funktionseinheit (5) und dem zweiten Halteabschnitt (B) ein Formschluss
herstellbar ist, welcher in sämtlichen Richtungen parallel zur Horizontalebene (H)
wirkt und nur in einer Richtung senkrecht zur Horizontalebene (H).
8. Multifunktionsgerät nach einem der Ansprüche 6 oder 7,
wobei die erste Funktionseinheit (4) und/oder die zweite Funktionseinheit (5) als
Tablett ausgebildet ist und eine im Wesentlichen ebene Abstellfläche aufweist.
9. Multifunktionsgerät nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
wobei die zweite Funktionseinheit (5) als Sitzelement ausgebildet ist.
10. Multifunktionsgerät nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
wobei die erste Funktionseinheit (4) und/oder die zweite Funktionseinheit (5) als
Transportbehälter ausgebildet ist und Eingriffsbereiche zum formschlüssigen Eingriff
am ersten und/oder am zweiten Halteabschnitt (A, B) aufweisen.
11. Multifunktionsgerät nach einem der Ansprüche 6 oder 7,
wobei die erste Funktionseinheit (4) und die zweite Funktionseinheit (5) im Wesentlichen
identisch ausgebildet sind.
12. Multifunktionsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der erste Rahmenbereich (21) und der zweite Rahmenbereich (22) je einen Handgriff
(C) aufweisen,
wobei die Handgriffe (C) benachbart zum ersten Halteabschnitt (A) angeordnet sind,
wobei der Querbereich (23) auf der den Handgriffen (C) gegenüberliegenden Seite des
ersten und des zweiten Rahmenbereiches (21, 22) angeordnet ist.
13. Multifunktionsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei eine Bremseinheit (9) an der Rahmeneinheit (2) vorgesehen ist, wobei zumindest
einer der Rollkörper (6) mit einer Bremskraft beaufschlagbar ist,
wobei sich die Kraftübertragungsmittel der Bremseinheit (9) im Wesentlichen innerhalb
der Rahmeneinheit (2) erstrecken.
14. Multifunktionsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei ein Stützelement vorgesehen und zur Festlegung am ersten Querbereich (23) und
zur Abstützung des Rückens eines Anwenders ausgebildet ist.
15. Multifunktionsgerät nach Anspruch 4,
wobei die Rollkörper (6) um eine Senkrechte zur Horizontalebene (H) drehbar am Fußbereich
(25, 26) gelagert sind,
wobei ein Feststellmechanismus vorgesehen ist, mittels welchem die Drehbarkeit eines
der Rollkörper (6) um die Senkrechte zur Horizontalebene (H) blockiert werden kann.