[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen mehrerer Ströme von Portionen,
die jeweils eine oder mehrere Scheiben umfassen, welche durch Aufschneiden von Lebensmittelprodukten
mittels einer Aufschneidevorrichtung, insbesondere eines Hochgeschwindigkeitsslicers,
erhalten worden sind. Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung, die unter anderem
eine Steuereinrichtung umfasst, welche dazu ausgebildet, die Vorrichtung gemäß einem
erfindungsgemäßen Verfahren zu steuern.
[0002] Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Betreiben einer Anlage zur Verarbeitung
von Lebensmittelprodukten, die mehrere Komponenten umfasst, nämlich eine Vorrichtung
zum Aufschneiden der Lebensmittelprodukte, insbesondere einen Hochgeschwindigkeitsslicer,
und eine oder mehrere der Aufschneidevorrichtung nachgeordnete Einrichtungen zur Handhabung
von Portionen, die jeweils eine oder mehrere durch das Aufschneiden erhaltene Scheiben
umfassen. Die Erfindung betrifft auch eine Anlage zur Verarbeitung von Lebensmittelprodukten,
die unter anderem eine Steuereinrichtung umfasst, welche dazu ausgebildet ist, die
Anlage gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren zu betreiben.
[0003] Derartige Verfahren und Vorrichtungen sind grundsätzlich bekannt. Beim Aufschneiden
von Lebensmittelprodukten, d.h. bei dem Betrieb von auch als Produktionslinien bezeichneten
Anlagen, die eine oder mehrere Aufschneidevorrichtungen, insbesondere Hochleistungsslicer,
umfassen, bildet bislang die Aufschneidevorrichtung insofern das "Herzstück" der Anlage,
als der Betrieb der Aufschneidevorrichtung die Abläufe aller anderen Anlagenkomponenten
bestimmt. Dies führt in der Praxis zu Problemen, die entweder in Kauf genommen werden
oder denen mit hohem konstruktiven und steuerungstechnischen Aufwand begegnet wird.
[0004] So kann beispielsweise ein grundsätzlich angestrebter kontinuierlicher Strom von
Portionen in Richtung einer der Aufschneidevorrichtung (im Folgenden auch einfach:
Slicer) nachgeschalteten Einheit, insbesondere einer Verpackungsmaschine, dann nicht
realisiert werden, wenn im Portionsstrom Pausen oder Unterbrechungen entstehen. Zu
derartigen Unterbrechungen kommt es zwangsläufig z.B. dann, wenn der Slicer mit neuen
Produkten beladen wird. Dem begegnet man insbesondere mit sogenannten Puffereinrichtungen
zwischen Slicer und Verpackungsmaschine, was unter anderem den Nachteil hat, dass
derartige Einrichtungen die gesamte Anlage vergrößern.
[0005] Besonders aufwendig gestaltet sich die Einhaltung eines zumindest einigermaßen kontinuierlichen
Portionsstroms in einer mehrspurigen Anlage, deren Slicer in mehreren Spuren nebeneinanderliegende
Produkte gleichzeitig aufschneidet. Zufuhrseitige Unterschiede in den einzelnen Spuren
zeigen sich in den einzelnen Portionsströmen hinter dem Slicer insbesondere in Form
von Lücken in den einzelnen Portionsströmen. Insbesondere können unvollständige Portionszeilen
entstehen, die von den dem Slicer nachfolgenden Einrichtungen nur schwer oder überhaupt
nicht weiterverarbeitet werden können. Gegenmaßnahmen sind derzeit vergleichsweise
lange Pufferstrecken und/oder eine Mehrzahl von sogenannten Querverteilern im Bereich
der Förder- und Sortierstrecken. Je höherspurig eine Anlage ist, desto größer ist
der Aufwand insbesondere hinsichtlich der Komplexität und der Kosten der Anlage. Selbst
technisch Machbares scheitert in der Praxis entweder an den zu hohen Kosten oder am
zu geringen Portionsdurchsatz, da vor allem das Schließen von Lücken im Portionsstrom
sehr viel Zeit insbesondere für das sogenannte Querverteilen und für das damit verbundene
Stoppen von Portionen kostet.
[0006] Die in der Vergangenheit erfolgte Verbesserung der Slicer insbesondere hinsichtlich
Schneidgeschwindigkeit und Gewichtsgenauigkeit kann folglich auch zu Nachteilen führen,
wenn der Betrieb einer Anlage auf eine Optimierung des Slicerbetriebs ausgerichtet
ist.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, hier Abhilfe zu schaffen und Möglichkeiten bereitzustellen,
insbesondere beim Einsatz von mehrspurigen Aufschneidevorrichtungen ohne inakzeptable
Einbußen bei Schneidgeschwindigkeit und Gewichtsgenauigkeit für eine möglichst einfache
und kontinuierliche Handhabung der mittels der Aufschneidevorrichtung erzeugten Portionen
auf dem Weg zu einer nachgeschalteten Einheit, insbesondere einer Verpackungsmaschine,
zu sorgen. Insbesondere soll dafür gesorgt werden, dass Lücken in einem Portionsstrom
bzw. unvollständige Portionszeilen sowie unvollständige Formatsätze überhaupt nicht
erst entstehen oder deren Anzahl wenigstens minimiert wird.
[0008] Die allgemeine erfinderische Idee, mit der diese Aufgabe gelöst wird, besteht in
einem intelligenten Betrieb der Aufschneidevorrichtung bzw. der eine oder mehrere
Aufschneidevorrichtungen enthaltenden Anlage, bei dem Umstände wie insbesondere spezielle
Betriebssituationen oder besondere Betriebszustände berücksichtigt werden, die bislang
zumindest für den Betrieb der Aufschneidevorrichtung keine oder nur eine untergeordnete
Rolle gespielt haben.
[0009] Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist bei dem Verfahren zum Erzeugen mehrerer Ströme,
bei dem in mehreren Spuren nebeneinanderliegende Produkte einem sich in einer Schneidebene
bewegenden Schneidmesser der Aufschneidevorrichtung zugeführt werden, mittels des
Schneidmessers von den Produkten Scheiben abgetrennt werden, aus den abgetrennten
Scheiben Portionen gebildet werden, und die Portionen in mehreren Strömen zu einer
nachgeordneten Einheit, insbesondere einer Verpackungsmaschine, transportiert werden,
erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Belegungen der Ströme erfasst werden und das
Aufschneiden in Abhängigkeit von den erfassten Belegungen durchgeführt wird.
[0010] Unter der "Belegung" eines Portionsstroms ist die Anzahl von Portionen zu verstehen,
die sich in einem Strom befindet, und zwar bezogen auf eine Längeneinheit der Transportstrecke,
längs welcher die Portionen strömen, und/oder bezogen auf eine Zeiteinheit, innerhalb
welcher Portionen in den Strom gelangen. Die Belegung eines Stromes kann folglich
auch als der Füllgrad der jeweils betrachteten Einrichtung oder der jeweils betrachteten
Einrichtungen im Anschluss an die Aufschneidevorrichtung bezeichnet werden.
[0011] Dieses Konzept der Erfindung stellt eine Möglichkeit dar, das Aufschneiden - also
den Betrieb der Aufschneidevorrichtung - in Abhängigkeit von einer Situation an einer
oder mehreren Einrichtungen der Gesamtanlage zu steuern, die der Aufschneidevorrichtung
nachgeordnet ist bzw. sind. Schlagwortartig ausgedrückt wird bei diesem Aspekt der
Erfindung der Slicer durch die nachgeordnete Transportstrecke oder einen Teil davon
gesteuert. So kann beispielsweise ein sogenannter Einleger, der einen Teil der Transportstrecke
bildet, die einen Teil des Slicers bildende Produktzufuhr steuern. Ein Einleger ist
dazu ausgebildet, jeweils eine Mehrzahl von Portionen umfassende Formatsätze nacheinander
an eine nachgeordnete Einheit, insbesondere an eine Verpackungsmaschine, zu übergeben.
[0012] So kann beispielsweise in Abhängigkeit von den erfassten Belegungen der einzelnen
Ströme auf dem Einleger eine Regelung derart erfolgen, dass der Slicer in einer Spur
der Produktzufuhr, die einem relativ unterbelegten Strom entspricht, den Portionsausstoß
erhöht bzw. in einer Spur der Produktzufuhr, die einem relativ überbelegten Strom
entspricht, den Portionsausstoß reduziert. Bei einer solchen Slicerregelung stellen
folglich die Belegungen der Ströme bzw. eine daraus abgelegte Größe die Regelgröße
dar.
[0013] Mit diesem allgemeinen Konzept dieses Erfindungsaspektes, das Aufschneiden in Abhängigkeit
von den erfassten Belegungen durchzuführen, lassen sich zumindest im zeitlichen Mittel
kontinuierliche Portionsströme in Richtung der nachgeschalteten Einheit realisieren.
Insbesondere diejenigen Einrichtungen der Transportstrecke zwischen Slicer und Verpackungsmaschine,
die zur Pufferung von Portionen und zur Bildung von Formatsätzen aus den Portionen
dienen, können bei kontinuierlichen Portionsströmen optimal insbesondere hinsichtlich
Durchsatz und Genauigkeit bei gleichzeitig minimalem Platzbedarf betrieben werden.
Das Gleiche gilt für den Vorgang des Einlegens der Portionen oder Formatsätze in Verpackungen
bzw. für die Übergabe der Portionen bzw. Formatsätze an eine Verpackungsmaschine durch
einen sogenannten Einleger.
[0014] Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung wird das Aufschneiden spurindividuell
in Abhängigkeit von Unterschieden in den Belegungen der einzelnen Ströme durchgeführt.
Unterschiede in den Belegungen der Ströme können folglich beim Betrieb der Aufschneidevorrichtung
berücksichtigt werden.
[0015] Bevorzugt ist vorgesehen, dass das Aufschneiden derart durchgeführt wird, dass Unterschiede
in den Belegungen der einzelnen Ströme minimiert werden. Insbesondere kann folglich
eine Regelung derart erfolgen, dass die einzelnen erfassten Belegungen bzw. eine daraus
abgeleitete Größe den Ist-Wert bildet und folglich als Regelgröße dient, wobei die
beabsichtigte Minimierung von Unterschieden in den Belegungen den Sollwert darstellt
und folglich als Führungsgröße der Regelung dient.
[0016] Die Erfindung ist nicht auf eine bestimmte Art und Weise zur Erfassung der Belegungen
der Ströme festgelegt. Beispielsweise können die Belegungen der Ströme jeweils durch
Erkennen von Lücken zwischen den Portionen eines jeweiligen Stromes erfasst werden.
Alternativ oder zusätzlich können die Belegungen der Ströme jeweils durch Bestimmen
des Portionsdurchsatzes in einem jeweiligen Strom erfasst werden.
[0017] Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, dass sie rein softwaremäßig in die Steuerung
vorhandener Anlagen integriert werden kann. Ohnehin beim herkömmlichen Betrieb einer
Anlage ermittelte Daten können verwendet werden, um jeweils ein Maß für die Belegungen
der Ströme mit Portionen zu bestimmen. Das Erkennen von Lücken sowie das Bestimmen
von pro Zeiteinheit in einen Strom gelangenden Portionen ist für sich genommen bekannt,
wird bislang aber zu anderen Zwecken verwendet. So sind grundsätzlich Erfassungsvorrichtungen
bekannt, die an einer oder mehreren Stellen der Transportstrecke zwischen Slicer und
Verpackungsmaschine angeordnet und dazu in der Lage sind, zwischen dem Vorhandensein
einer Portion und dem Fehlen einer Portion auf der jeweiligen Einrichtung der Transportstrecke
zu unterscheiden. Folglich kann nicht nur das Vorhandensein von Lücken an sich, sondern
gegebenenfalls auch festgestellt werden, wie viele Lücken pro Zeiteinheit an einer
bestimmten Stelle bzw. in einem bestimmten Strom erkannt werden.
[0018] Der Portionsdurchsatz kann beispielsweise durch Zählen von Portionen bestimmt werden,
die eine oder mehrere Messstellen pro Zeiteinheit passieren. Das erfindungsgemäße
Verfahren kann diese ohnehin vorhandenen Daten nutzen, um das Aufschneiden bzw. den
Betrieb der Aufschneidevorrichtung in der erfindungsgemäßen Weise durchzuführen.
[0019] Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird die Belegung in einem jeweiligen Strom verändert,
indem in einer zugeordneten Spur der Aufschneidevorrichtung der Portionsausstoß geändert
wird. Bei dem Portionsausstoß handelt es sich um die Anzahl der pro Zeiteinheit erzeugten
Portionen. Folglich wird durch eine Erhöhung des Portionsausstoßes die Belegung des
betreffenden Stromes erhöht, und umgekehrt.
[0020] Alternativ oder zusätzlich kann die Belegung in einem jeweiligen Strom verändert
werden, indem in einer zugeordneten Spur der Aufschneidevorrichtung zumindest eine
Eigenschaft wenigstens einer Portion geändert wird.
[0021] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung wird die Belegung in einem
jeweiligen Strom verändert, indem in einer zugeordneten Spur der Aufschneidevorrichtung
die Portionsausbeute pro Produkt geändert wird.
[0022] Die Portionsausbeute ist die Anzahl der pro Produkt erzeugten Portionen, die also
ohne eine die Belegung verringernde Beladeunterbrechung erzeugt werden. Eine Erhöhung
der Portionsausbeute erhöht also die Belegung des betreffenden Stromes, und umgekehrt.
[0023] Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass die Belegung in einem jeweiligen Strom verändert
wird, indem in einer zugeordneten Spur der Aufschneidevorrichtung die Anzahl der Beladeunterbrechungen
geändert wird.
[0024] Wenn ein Produkt vollständig aufgeschnitten worden ist, vergeht eine bestimmte Zeitspanne,
die auch als "Beladepause" bezeichnet wird und in der bis zum Beginn des Aufschneidens
des nächsten Produktes der Aufschneidebetrieb und folglich die Erzeugung von Portionen
unterbrochen ist. Eine Verringerung der Anzahl der Beladeunterbrechungen erhöht folglich
die Belegung in dem betreffenden Strom, und umgekehrt.
[0025] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung wird die Belegung in einem
jeweiligen Strom verändert, indem in einer zugeordneten Spur der Aufschneidevorrichtung
ein Sollwert für das Portionsgewicht verändert wird. Hierbei kann wenigstens eine
vorgegebene Toleranz ausgenutzt werden, insbesondere eine Toleranz für das Portionsgewicht
und/oder eine Toleranz für das Gesamtgewicht einer eine Vielzahl von Portionen umfassenden
Charge.
[0026] Hierbei werden folglich in einem jeweils durch die eine oder mehreren Toleranzen
erlaubten Rahmen, der insbesondere durch eine Verordnung - z.B. eine FPV (an anderer
Stelle näher erläutert) - vorgegeben sein kann, gezielt übergewichtige oder untergewichtige
Portionen erzeugt. Bei einem übergewichtigen Schneiden erfolgt die nächste Beladeunterbrechung
früher und wird die Belegung in dem betreffenden Strom folglich verringert, während
es beim untergewichtigen Schneiden bis zur nächsten Beladeunterbrechung länger dauert
und somit die Belegung in dem betreffenden Strom erhöht wird. Bei einem übergewichtigen
Schneiden können nämlich - bezogen auf eine bestimmte Produktlänge - weniger Portionen
erzeugt werden als bei einem untergewichtigen Schneiden, so dass die nächste Beladeunterbrechung
entsprechend früher bzw. später erfolgt.
[0027] Des Weiteren kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die Belegung in einem jeweiligen
Strom verändert wird, indem in einer zugeordneten Spur der Aufschneidevorrichtung
eine Produktreihenfolge unter Berücksichtigung eines oder mehrerer Produktkriterien
geändert wird. Ein Produktkriterium kann beispielsweise das Produktgewicht, die Produktdichte,
die Produktkontur, die Produktstruktur und/oder die Produktlänge sein.
[0028] Hierbei werden folglich die aufzuschneidenden Produkte auf der Belade- und/oder Zufuhrseite
gezielt in eine bestimmte Reihenfolge gebracht, die auf der Basis der erfassten Belegungen
entweder zu häufigeren oder selteneren Beladeunterbrechungen führt. Dies kann z.B.
durch ein Kombinieren, Sortieren und Umordnen der Produkte erfolgen. Wenn beispielsweise
relativ schwere und/oder relativ lange Produkte nacheinander aufgeschnitten werden,
verringert dies die Anzahl der Beladeunterbrechungen, was die Belegung in dem betreffenden
Strom erhöht, und umgekehrt.
[0029] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung wird die Belegung in einem
jeweiligen Strom verändert, indem in einer zugeordneten Spur der Aufschneidevorrichtung
die Produktlänge verändert wird, insbesondere durch Kombinieren, Sortieren, Umordnen,
Zerteilen und/oder Vereinigen von Produkten. Die Produktlänge kann auch durch eine
Schneidunterbrechung mit anschließendem erneuten Anschneiden erfolgen, wobei aber
der bei der Schneidunterbrechung noch vorhandene Produktrest am Produkthalter verbleibt.
[0030] Hierbei wird also die Produktlänge - und folglich die Anzahl der pro Zeiteinheit
aufgeschnittenen Produkte - sozusagen "künstlich" verändert. Wird ein Produkt zerteilt,
macht dies eine zusätzliche Beladeunterbrechung erforderlich, die ohne die Zerteilung
eines Produktes unterblieben wäre. Alternativ ist es beispielsweise möglich, zwei
zuvor separate Produkte derart zu vereinigen, dass sie wie ein einziges Produkt ohne
Beladeunterbrechung aufgeschnitten werden können. Die Vereinigung zweier separater
Produkte kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass sie durch geeignete Mittel miteinander
kraft-, form- oder stoffschlüssig verbunden werden.
[0031] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Erzeugen mehrerer Ströme von Portionen, die
jeweils eine oder mehrere Scheiben umfassen, umfasst eine Aufschneidevorrichtung,
insbesondere einen Hochgeschwindigkeitsslicer, zum Erzeugen der Scheiben durch Aufschneiden
von Lebensmittelprodukten, wenigstens eine Transporteinrichtung zum Transportieren
der Portionen in mehreren Strömen zu einer nachgeordneten Einheit, insbesondere einer
Verpackungsmaschine, eine Erfassungseinrichtung zum Erfassen der Belegungen der Ströme,
und eine Steuereinrichtung, die dazu ausgebildet ist, die Vorrichtung gemäß einem
Verfahren wie vorstehend erläutert zu steuern.
[0032] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist bei dem Verfahren zum Betreiben einer
Anlage zur Verarbeitung von Lebensmittelprodukten vorgesehen, dass der Betrieb der
Anlage zumindest teilweise jeweils von einer der Komponenten geführt und die Führung
in Abhängigkeit von einer Änderung an eine der anderen Komponenten abgegeben wird.
[0033] Die Anlagenkomponenten umfassen eine Vorrichtung zum Aufschneiden der Lebensmittelprodukte,
insbesondere einen Hochgeschwindigkeitsslicer, sowie eine oder mehrere der Aufschneidevorrichtung
nachgeordneten Einrichtungen zur Handhabung von Portionen.
[0034] Die jeweils führende Komponente kann als "Master" bezeichnet werden, während die
anderen Komponenten als "Slaves" betrachtet werden können. Bei den nachgeordneten
Komponenten handelt es sich insbesondere um Transporteinrichtungen wie beispielsweise
um Portioniereinrichtungen, Gruppiereinrichtungen, Puffereinrichtungen und Einleger,
sowie um eine Verpackungsmaschine.
[0035] Die jeweils führende Komponente muss nicht den Betrieb der gesamten Anlage führen.
Das Konzept dieses Erfindungsaspekts lässt sich auch realisieren, wenn lediglich ein
Teil des Anlagenbetriebs geführt und die Führung bei einer Änderung der Situation
abgegeben wird. Bei einem solchen Teil des Betriebs der Anlage kann es sich beispielsweise
um die sogenannte "Taktvorgabe" handeln. Hierbei handelt es sich um die Vorgabe, in
welchen der durch die Bewegung des Messers der Aufschneidevorrichtung gegebenen Schneidtakten
entweder Scheiben abgetrennt (und somit Portionen in die nachgeordneten Einrichtungen
gelangen) oder sogenannte Leerschnitte durchgeführt werden. Die jeweils führende Komponente
bestimmt hierbei folglich den Portionsausstoß in der betreffenden Spur der Produktzufuhr
der Aufschneidevorrichtung.
[0036] Der Begriff der "Änderung" bei diesem Aspekt der Erfindung ist breit zu verstehen.
Eine "Änderung" in diesem Sinne kann der Wechsel von einer Betriebsphase in die nächste
Betriebsphase sein, aber auch zum Beispiel eine Störung während einer Betriebsphase.
[0037] Die Kriterien für einen Führungswechsel können derart gewählt sein, dass für die
sich jeweils neu ergebende Betriebssituation der am besten geeignete "Master" ausgewählt,
d.h. auf diejenige Komponente der Anlage umgeschaltet wird, die den Anlagenbetrieb
in diesem Betriebszustand am besten - hinsichtlich vorgegebener Kriterien - steuern
kann.
[0038] Ein Umschalten zwischen zwei aufeinanderfolgenden Betriebsphasen kann beispielsweise
in Beladepausen, beim Wechsel von Schneidprogrammen oder bei einer Änderung vorgebbarer
Schneidparameter erfolgen.
[0039] Ein Umschalten auf einen anderen "Master" kann auch während des laufenden Anlagenbetriebs
und folglich in Abhängigkeit von dem jeweiligen Betriebszustand erfolgen. So kann
die Abgabe der Führung beispielsweise automatisch nach vorgebbaren Anlagen- und/oder
Komponentenparametern oder bestimmten Schwellwerten (die beispielsweise Produktparameter
und/oder Anlagenparameter betreffen) erfolgen, wobei es sich insbesondere um Parameter
bzw. Schwellwerte handelt, die ohnehin laufend überwacht werden. Bei diesen Parametern
kann es sich beispielsweise um die Anzahl der Leerschnitte pro Zeiteinheit handeln,
um auf diese Weise z.B. eine Leerschnitthäufung erkennen zu können. Auch Überfüllungen
oder Unterfüllungen von Puffereinrichtungen können erkannt und Anlass zu einem Führungswechsel
geben.
[0040] Alternativ oder zusätzlich kann ein Umschalten auf einen anderen "Master" auch nach
vorgebbaren manuellen Handlungen oder aktuellen Anlässen während des laufenden Anlagenbetriebs
erfolgen. Ein aktueller Anlass kann beispielsweise ein Schneidbeginn im Sinne eines
Hochfahrens der Anlage oder auch eine Betriebsstörung sein. Eine vorgebbare manuelle
Handlung kann beispielsweise eine Erhöhung der Drehzahl des Schneidmessers oder eine
gezielte Pausenfunktion sein.
[0041] Dieses erfindungsgemäße Konzept ermöglicht einen extrem flexiblen Betrieb einer Anlage
zur Verarbeitung von Lebensmittelprodukten, da ein Wechsel der jeweils führenden Komponente
schnell und grundsätzlich nach beliebigen Kriterien und aufgrund beliebiger Anlässe
erfolgen kann. Insbesondere lassen sich besondere Betriebsphasen wie das Anfahren
der Anlage oder das kontrollierte Leerfahren der Anlage oder einer bestimmten Anlagenkomponente
sehr gut durch eine entsprechende Folge von Führungswechseln abbilden bzw. steuern.
[0042] Ein konkretes Beispiel, welches diesen Aspekt der Erfindung veranschaulichen kann,
ist eine Betriebssituation, in welcher in der Verpackungsmaschine ein Folienwechsel
ansteht. Ist der Folienwechsel absehbar, übernimmt die Verpackungsmaschine die Führung
der Anlage. Die zentrale Anlagensteuerung wertet dabei ein von der Verpackungsmaschine
stammendes Signal zum erwarteten Folienende aus, woraufhin eine Rückkopplung zur Aufschneidevorrichtung
und/oder zu einer oder mehreren Puffereinrichtungen erfolgt, um entweder ein aktives
Leerfahren der Anlage zu veranlassen oder für eine entsprechend angepasste Beladung
der Aufschneidevorrichtung zu sorgen.
[0043] Wie vorbestehend bereits erwähnt, kann bei diesem erfindungsgemäßen Verfahren folglich
die Abgabe der Führung zwischen zwei aufeinanderfolgenden Betriebsphasen erfolgen.
Alternativ kann die Abgabe der Führung während einer Betriebsphase erfolgen.
[0044] Im Rahmen dieses erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betreiben einer Anlage zur Verarbeitung
von Lebensmittelprodukten kann das eingangs erläuterte Verfahren zum Erzeugen mehrerer
Ströme von Portionen als einer von mehreren möglichen "Betriebsmodi" angesehen werden,
der sich bei einem Anlagenbetrieb ergeben kann, wenn die betreffende Anlagenkomponente
der "Master" ist. Dementsprechend kann vorgesehen sein, dass nach Abgabe der Führung
an eine nachgeordnete Transporteinrichtung, insbesondere an eine Puffereinrichtung,
in dieser die Belegungen der Portionsströme erfasst werden und das Aufschneiden in
Abhängigkeit von den erfassten Belegungen durchgeführt wird.
[0045] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung kann vorgesehen sein, dass
bei Führung durch eine Komponente, bei der es sich nicht um die Aufschneidevorrichtung
handelt, der Portionsausstoß der Aufschneidevorrichtung verändert wird. Der Portionsausstoß
kann insbesondere gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung verändert werden, der
nachstehend erläutert wird und bei dem die Anzahl von Leerschnitten pro Zeiteinheit
verändert wird.
[0046] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist bei einem Verfahren zum Betreiben einer
Anlage zur Verarbeitung von Lebensmittelprodukten vorgesehen, dass zumindest zeitweise
die von der Aufschneidevorrichtung durchgeführte Anzahl von Leerschnitten pro Zeiteinheit
in Abhängigkeit von der Betriebssituation verändert wird.
[0047] Leerschnitte dienen herkömmlicherweise dazu, kurzzeitig keine Scheiben von einem
Produkt abzutrennen, damit eine aus den vorhergehenden Scheiben erzeugte Portion abtransportiert
werden kann, bevor mit dem Aufschneiden der nächsten Portion begonnen wird. Bei Hochgeschwindigkeitsslicern
ist die Zeitspanne zwischen zwei unmittelbar nacheinander, also ohne Leerschnitt,
abgetrennten Scheiben meist zu kurz, um eine fertige Portion aus dem Bereich, auf
den die abgetrennten Scheiben zur Portionsbildung fallen, abtransportieren zu können.
[0048] Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass Leerschnitte auch gezielt dazu eingesetzt werden
können, den Portionsausstoß in einer jeweiligen Spur zu beeinflussen, um dadurch auf
bestimmte Betriebssituationen bzw. auf Änderungen des Betriebszustands an einer der
anderen Komponenten der Anlage zu reagieren.
[0049] Insbesondere wird eine Regelung durchgeführt, bei der die Anzahl der Leerschnitte
pro Zeiteinheit die Stellgröße ist.
[0050] Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass durch die Veränderung
der Anzahl von Leerschnitten pro Zeiteinheit der Portionsausstoß der Aufschneidevorrichtung
an den Betrieb einer nachgeordneten Verpackungsmaschine angepasst wird.
[0051] Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass durch die Veränderung der Anzahl von Leerschnitten
pro Zeiteinheit der Portionsausstoß der Aufschneidevorrichtung im Anschluss an eine
zumindest teilweise Entleerung einer nachgeordneten Transporteinrichtung, insbesondere
einer Puffereinrichtung, erhöht wird.
[0052] Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass durch die Veränderung der Anzahl von Leerschnitten
pro Zeiteinheit der Portionsausstoß der Aufschneidevorrichtung jeweils während des
Aufschneidens von Produktanfängen verringert wird.
[0053] Die Produktanfänge können in der Praxis häufig insofern kritisch sein, als Größe
und somit Gewicht unmittelbar aufeinanderfolgender Scheiben vergleichsweise stark
variieren können. Um gleichwohl ein möglichst genaues Portionsgewicht erzielen zu
können, kann durch eine Erhöhung der Anzahl von Leerschnitten gewissermaßen eine Verlangsamung
des Aufschneideprozesses erreicht werden. In Bezug auf die Regelung einer der Aufschneidevorrichtung
nachgeordneten Portionswaage ausgedrückt, kann die Genauigkeit der Regelung dieser
Portionswaage erhöht werden, indem durch die Erhöhung der Anzahl der Leerschnitte
der sogenannte Regelversatz drastisch minimiert wird. Sobald die ersten vollständigen
Portionen die Portionswaage passiert haben und somit der Produktanfang vollständig
aufgeschnitten worden ist, kann dann der Portionsausstoß durch eine Reduzierung der
Anzahl der Leerschnitte pro Zeiteinheit gesteigert werden.
[0054] Bei diesem Ausführungsbeispiel erfolgt somit die Veränderung der Anzahl von Leerschnitten
pro Zeiteinheit im Rahmen der Regelung einer Portionswaage.
[0055] Unabhängig von dieser Art der Regelung kann erfindungsgemäß allgemein vorgesehen
sein, dass durch die Veränderung der Anzahl von Leerschnitten pro Zeiteinheit eine
wie auch immer geartete andere Regelung, die im Rahmen des Betriebs der Anlage erfolgt,
und/oder zumindest ein Parameter einer solchen anderen Regelung beeinflusst wird.
[0056] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass durch die
Veränderung der Anzahl von Leerschnitten pro Zeiteinheit der Portionsausstoß der Aufschneidevorrichtung
entsprechend dem Betrieb eines nachgeordneten Einlegers zeitlich variiert wird, der
dazu ausgebildet ist, jeweils eine Mehrzahl von Portionen umfassende Formatsätze nacheinander
an eine Verpackungsmaschine zu übergeben.
[0057] Der Füllgrad eines Einlegers kann jeweils folglich über die Anzahl der Leerschnitte
pro Zeiteinheit beeinflusst werden. Wenn beispielsweise die Steuereinrichtung der
Anlage am Einleger ein Stopp-Signal registriert, kann die Anzahl der Leerschnitte
pro Zeiteinheit erhöht werden, indem beispielsweise immer dann, wenn ohnehin ein Leerschnitt
durchzuführen ist, zwei Leerschnitte durchgeführt werden. Diese "Überhöhung" der Anzahl
von Leerschnitten sorgt folglich bereits an der Aufschneidevorrichtung für eine Verringerung
der Anzahl der pro Zeiteinheit in die der Aufschneidevorrichtung nachgeordneten Einrichtungen
gelangenden Portionen.
[0058] In einer die Anzahl der Leerschnitte auswertenden Regelung der den Betrieb der Anlage
steuernden Steuereinrichtung wird durch diese "Überhöhung" der Anzahl von Leerschnitten
dafür gesorgt, dass die Anzahl der Leerschnitte stärker in diese Regelung, also in
die von der Steuereinrichtung durchgeführte Leerschnitt-Auswertung, einfließt.
[0059] Generell kann gemäß diesem Aspekt der Erfindung über die an der Aufschneidevorrichtung
durchgeführten Leerschnitte eine Prozessbeobachtung durch die den Betrieb der Anlage
regelnde Steuereinrichtung erfolgen. Insbesondere ermöglicht dies eine bessere Anpassung
des Slicerbetriebs an eine Verpackungsmaschine als bisher.
[0060] Vorteilhaft ist dieses Konzept auch insofern, als nach dem Leerlaufen einer Puffereinrichtung
der Anlage dieser Rückstand mittels des Slicers bzw. des Aufschneidebetriebs wieder
aufgeholt werden kann, indem der Portionsausstoß erhöht wird.
[0061] Generell kann dieses intelligente Leerschnittmanagement folglich zu einer Prozessoptimierung
in der Anlage beitragen.
[0062] Allgemein kann bei diesem Erfindungskonzept mit der Veränderung der Anzahl von Leerschnitten
pro Zeiteinheit auf eine Änderung der Betriebssituation oder des Betriebszustands
einer der Anlagenkomponenten reagiert werden, um den Portionsausstoß entsprechend
anzupassen. Oder die Veränderung der Anzahl von Leerschnitten pro Zeiteinheit kann
eine gezielte Maßnahme sein, welche die Steuereinrichtung der Anlage ergreift, um
gezielt die Betriebssituation bzw. den Betriebszustand einer oder mehrerer bestimmter
Anlagenkomponenten zu verändern.
[0063] Wenn beispielsweise relativ empfindliche Produkte in die Maschine eingebracht werden
müssen, für welche die Beladung schonend erfolgen muss, oder wenn eine besonders hohe
Genauigkeit bei einer Vermessung der aufzuschneidenden Produkte an einer der Aufschneidevorrichtung
vorgelagerten Scannereinrichtung erforderlich ist, kann die Anzahl der Leerschnitte
erhöht werden, was die die Anzahl von Leerschnitten auswertende Regelung veranlasst,
einen Transport- bzw. Beladeprozess zu verlangsamen, wodurch die Produkte geschont
werden bzw. die Genauigkeit der Vermessung der Produkte erhöht wird.
[0064] Eine Veränderung der Anzahl von Leerschnitten pro Zeiteinheit kann sich unspezifisch
auf einen zeitlichen Mittelwert beziehen. Eine Veränderung der Anzahl von Leerschnitten
kann aber auch dadurch erfolgen, dass immer dann, wenn eine vorgegebene Zahl von Leerschnitten
durchgeführt wird, diese Zahl gezielt erhöht oder erniedrigt wird. Ist beispielsweise
in einer bestimmten Anwendung für einen ordnungsgemäßen Abtransport erzeugter Portionen
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Portionen jeweils ein Leerschnitt vorgesehen, kann
beispielsweise für eine vorübergehende gezielte Überhöhung der Anzahl von Leerschnitten
diese Zahl von eins auf beispielsweise zwei oder drei erhöht werden.
[0065] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist bei einem Verfahren zum Betreiben einer
Anlage zur Verarbeitung von Lebensmittelprodukten vorgesehen, dass unter Berücksichtigung
des Betriebszustands zumindest einer der nachgeordneten Einrichtungen und/oder einer
Produktzufuhr die Aufschneidevorrichtung derart betrieben wird, dass beim Aufschneiden
ganzer Produkte oder vorgegebener Teilbereiche von Produkten jeweils ununterbrochen
Portionen gebildet werden.
[0066] Bislang war der Anlagenbetrieb praktisch nur auf die erzeugten Portionen ausgerichtet,
d.h. unabhängig von der Belade- und Zufuhrsituation vor dem Slicer sowie der Betriebssituation
in den der Aufschneidevorrichtung nachgeordneten Einrichtungen wurden mit der Aufschneidevorrichtung
Portionen erzeugt. Auf Änderungen der Betriebssituation vor oder hinter dem Slicer
konnte dieser allenfalls mit Leerschnitten reagieren.
[0067] Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass ein solches Leerschnittmanagement zu Einbußen
bei der Schneidqualität führen kann, da die Durchführung von Leerschnitten mit einem
Stopp des Produktvorschubs und folglich mit Produktstauchungen und anschließenden
Produktentspannungen verbunden ist, was zu einem sogenannten Nachdrücken des Produktes
während des Aufschneidens führt. Dies kann die Erzeugung ungleichmäßiger Scheiben
sowie eine sogenannte Schnipselbildung zur Folge haben. Von Nachteil ist insbesondere,
dass die die Qualität der einzelnen Scheiben beeinflussenden Bedingungen insbesondere
in Verbindung mit den durch Leerschnitte auftretenden Stauchungen und Entspannungen
nicht für alle Scheiben, die von einem Produkt abgetrennt werden, gleich sind.
[0068] Diese Nachteile lassen sich durch das erfindungsgemäße Konzept vermeiden, indem entweder
ganze Produkte oder ganze vorgegebene Teilbereiche von Produkten unterbrechungsfrei
in dem Sinne aufgeschnitten werden, dass Portionen ununterbrochen gebildet werden.
Mit anderen Worten werden ganze Produkte bzw. ganze vorgegebene Teilbereiche von Produkten
jeweils "in einem Rutsch" aufgeschnitten. Wenn in diesem Zusammenhang von einer ununterbrochenen
Erzeugung von Portionen die Rede ist, dann schließt dies natürlich nicht aus, dass
erforderlichenfalls zur Erzielung eines ordnungsgemäßen Abtransports erzeugter Portionen
zwischen zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden Portionen ein oder mehrere Leerschnitte
durchgeführt werden, die auch als reguläre Leerschnitte bezeichnet werden können.
[0069] Durch die erfindungsgemäße Berücksichtigung des Betriebszustandes zumindest einer
der nachgeordneten Einrichtungen und/oder einer Produktzufuhr der Aufschneidevorrichtung
kann insbesondere entweder darauf gewartet oder aktiv durch eine entsprechende Steuerung
einer oder mehrerer Anlagenkomponenten dafür gesorgt werden, dass entweder ein ganzes
Produkt oder vorgegebene, d.h. sich nicht durch zufällige Ereignisse ergebende, möglichst
große Teilbereiche von Produkten in eine Folge von unmittelbar nacheinander - also
unterbrechungsfrei - erzeugten Portionen geschnitten werden kann.
[0070] Wenn ein ganzes Produkt bzw. ein ganzer Produktteil auf diese Weise unterbrechungsfrei
aufgeschnitten wird, besitzen alle abgetrennten Scheiben bzw. daraus erzeugten Portionen
die gleiche Qualität, da die das Stauchen und Entspannen bzw. Nachdrücken des Produkts
bestimmenden Parameter während des gesamten Aufschneideprozesses gleich sind.
[0071] Der Einfachheit halber soll immer dann, wenn nachstehend von einem ganzen Produkt
die Rede ist, darunter alternativ auch ein ganzer Produktteil zu verstehen sein, wobei
aber - wie erwähnt - dieser Produktteil einem gezielt vorgegebenen Teilbereich eines
Produktes entspricht und sich nicht zufällig ergibt.
[0072] Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird mit dem Aufschneiden erst begonnen, wenn eine
vorgebbare oder vorgegebene Belegung zumindest eines Portionsstromes wenigstens einer
nachgeordneten Einrichtung unterschritten wird.
[0073] Wenn beispielsweise dafür gesorgt wird, dass eine oder jede Puffereinrichtung und/oder
der Einleger vergleichsweise leer ist und somit vergleichsweise viele Portionen aufnehmen
kann, dann kann es während des Aufschneidens eines ganzen Produktes nicht zu Unterbrechungen
und somit Leerschnitten aufgrund einer Überfüllung am Puffer oder Einleger kommen.
[0074] Allgemein ausdrückt kann folglich bei diesem Aspekt der Erfindung in einer Variante
so spät wie möglich, aber so früh wie nötig mit dem Aufschneiden eines ganzen Produktes
oder einer Mehrzahl von unmittelbar aufeinanderfolgenden ganzen Produkten begonnen
werden.
[0075] Bei dieser Berücksichtigung des Betriebszustandes kann nach einzelnen Strömen der
jeweils betrachteten nachgeordneten Einrichtungen differenziert werden, es kann nach
Unterschieden zwischen einzelnen Strömen differenziert werden, oder es kann nach den
einzelnen nachgeordneten Einrichtungen differenziert werden. Alternativ kann stromabwärts
der Aufschneidevorrichtung die Gesamtbelegung mit Portionen berücksichtigt werden,
ohne nach einzelnen Strömen, Unterschieden zwischen einzelnen Strömen oder einzelnen
nachgeordneten Einrichtungen zu differenzieren.
[0076] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel kann als ein berücksichtigter Betriebszustand
der Portionsausstoß und/oder der Formatsatzausstoß und/oder die Belegung eines Einlegers
berücksichtigt werden.
[0077] Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass die Resultate einer Produktvermessung berücksichtigt
werden, die im Zuführungsweg der Produkte vor der Aufschneidevorrichtung oder zumindest
vor der Schneidebene vorgenommen wird.
[0078] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass Betriebsbedingungen
bei unterbrochener Portionsbildung geändert werden.
[0079] Um ein ununterbrochenes Aufschneiden ganzer Produkte nicht zu stören, kann folglich
mit einer Änderung der Betriebsbedingungen bis nach dem vollständigen Aufschneiden
eines ganzen Produktes gewartet werden. Insbesondere können vorhersehbare oder ohnehin
geplante Änderungen der Betriebsbedingungen, also solche Änderungen, die nicht aufgrund
zufälliger Ereignisse erforderlich werden, gezielt bei einer sich zwangsläufig ergebenden
(zwischen zwei ganzen Produkten) bzw. bei einer ohnehin geplanten (zwischen zwei Teilbereichen
eines Produktes) Unterbrechung der Portionsbildung vorgenommen werden.
[0080] Es kann ferner vorgesehen sein, dass jeweils beim Aufschneiden zweier unmittelbar
aufeinanderfolgender Teilbereiche eines Produktes vor der Portionsbildung aus dem
zweiten Teilbereich wenigstens eine nicht zu einer Portion gehörende Ausgleichsscheibe
von dem Produkt abgetrennt wird. Dadurch erfolgt letztlich ein Anschneiden, wie es
herkömmlicherweise beim Beginn des Aufschneidens an einem vorderen Produktende durchgeführt
wird.
[0081] Alternativ oder zusätzlich kann eine solche Ausgleichsscheibe auch nach einer unvorhergesehenen
Unterbrechung abgetrennt werden. Aufgrund der vorstehend erwähnten Effekte durch das
Stauchen und Entspannen des Produktes ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die erste
Scheibe nach einer Unterbrechung nicht die gewünschte Qualität aufweist, so dass mit
solchen Ausgleichsscheiben, die anschließend aus dem Prozess aussortiert werden, eine
gleichbleibende Schneidqualität erzielt werden kann.
[0082] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Betrieb der Aufschneidevorrichtung
in Abhängigkeit von den Belegungen der Portionsströme durchgeführt wird. Dabei kann
insbesondere nach dem eingangs erläuterten erfindungsgemäßen Verfahren zum Erzeugen
mehrerer Ströme von Portionen vorgegangen werden.
[0083] Dieses eingangs erläuterte Verfahren zum Erzeugen mehrerer Ströme von Portionen,
bei dem die Belegungen der Ströme erfasst werden und das Aufschneiden in Abhängigkeit
von den erfassten Belegungen durchgeführt wird, kann folglich als eine Weiterbildung
oder Ergänzung insbesondere im Sinne einer "Verfeinerung" des allgemeinen Gedankens
des hier vorgestellten Erfindungskonzeptes angesehen werden, ein - von regulären Leerschnitten
abgesehen - unterbrechungsfreies Aufschneiden allgemein von einem Betriebszustand
abhängig zu machen. Bei diesem Betriebszustand kann es sich entweder um Belegungsunterschiede
zwischen den einzelnen Portionsströmen oder um eine von Belegungsunterschieden unabhängige
Gesamtbelegung der nachgeordneten Anlagenteile handeln.
[0084] Ein genereller Vorteil dieses Erfindungskonzeptes besteht darin, dass die Zeit zwischen
Erzeugung und Verarbeitung, insbesondere Verpackung, der Portionen minimiert wird,
da ein ganzes Produkt bzw. ein ganzer vorgegebener Produktteil ununterbrochen aufgeschnitten
wird und somit letztlich garantiert ist, dass die hierbei erzeugte Folge unmittelbar
nacheinander gebildeter Portionen unmittelbar durch die nachgeordneten Anlagenkomponenten
weiterverarbeitet werden kann. Mit anderen Worten wird hierdurch erreicht, dass die
erzeugten Portionen nicht mehr so lange offen liegen, wie dies im Stand der Technik
der Fall sein kann.
[0085] Bei vergleichsweise langen Produkten kann eine ununterbrochene Erzeugung von Portionen
in Abhängigkeit von der Ausgestaltung sowie der Steuerung der jeweiligen Anlage an
ihre Grenzen stoßen. In solchen Fällen können die Produkte steuerungstechnisch gesehen
in mehrere Bereiche aufgeteilt werden. Diese Produktteile werden dann hinsichtlich
des Ablaufs des Schneidprozesses derart behandelt, als würde es sich bei diesen Produktteilen
jeweils um separate, jeweils ganze Produkte handeln. Potentiell ungleichmäßige Scheiben
können gegebenenfalls als Ausgleichsscheibe aussortiert werden, wie es vorstehend
beschrieben worden ist.
[0086] Die Erfindung betrifft auch eine Anlage zur Verarbeitung von Lebensmittelprodukten,
die eine Vorrichtung zum Aufschneiden der Produkte, insbesondere einen Hochgeschwindigkeitsslicer,
eine oder mehrere der Aufschneidevorrichtung nachgeordnete Einrichtungen zur Handhabung
von Portionen, die jeweils eine oder mehrere durch das Aufschneiden erhaltene Scheiben
umfassen, und eine Steuereinrichtung umfasst, die dazu ausgebildet ist, die Anlage
gemäß einem der vorstehend erläuterten erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben einer
Anlage zur Verarbeitung von Lebensmittelprodukten zu betreiben.
[0087] Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, dass unvollständige Formatsätze
und Lücken im Portionsstrom insbesondere am Einleger bzw. Puffer vermieden oder zumindest
hinsichtlich der Häufigkeit ihres Auftretens minimiert werden können, was insbesondere
bei mehrspurigen Aufschneidevorrichtungen mit spurindividueller Produktzufuhr von
Vorteil ist.
[0088] Das Erstellen von Formatsätzen und das Schließen von Lücken kann durch die Erfindung
einfach und schnell bei gleichzeitig minimalem apparativen Aufwand erfolgen, und zwar
auch dann, wenn zwei- oder mehrspurig aufgeschnitten und eine zwei- oder mehrspurige
Transportstrecke für die erzeugten Portionen im Anschluss an die Aufschneidevorrichtung
vorliegt, d.h. wenn die Portionen in zwei oder mehr Strömen der nachgeschalteten Einheit
zugeführt werden, bei der es sich insbesondere um eine Verpackungsmaschine handelt.
[0089] Vor allem für die einem Slicer nachgeschalteten Einheiten zur Formatbildung und Pufferung
sowie für das Einlegen der Portionen in Verpackungen bzw. das Übergeben der Portionen
an eine Verpackungsmaschine lässt sich durch die Erfindung technischer Aufwand einsparen.
Es können ferner Stillstandszeiten vermindert werden, die sich ansonsten z.B. durch
manuelle Korrekturen der Portionsströme bzw. der Formatsätze ergeben würden. Außerdem
kann generell eine hohe Flexibilität der Gesamtanlage realisiert werden.
[0090] Insbesondere kann die Erfindung eine hohe Anzahl von Querverteilungen von Portionen
überflüssig machen. Ohne die Erfindung käme es zumindest bei relativ großen Belegungsunterschieden
zwischen den einzelnen Strömen in einer Puffereinrichtung, also entweder aufgrund
einer Unterbelegung oder einer Überbelegung (in zumindest einem der Ströme), möglicherweise
zu Lücken in einem der Ströme, was sogar zu Leerpackungen führen könnte. Ohne die
Erfindung könnte eine entsprechende Automatisierung derartige negative Erscheinungen
möglicherweise vermeiden. Dies wäre allerdings entweder mit einem sehr hohen technischen
Aufwand verbunden oder hätte einen negativen Einfluss auf die Geschwindigkeit, mit
der Formatsätze gebildet werden können.
[0091] Die erfindungsgemäßen Vorteile kommen folglich insbesondere dann zum Tragen, wenn
mehrspurig, insbesondere drei- oder vierspurig, aufgeschnitten oder wenn eine besonders
variable Formatsatzbildung gewünscht wird.
[0092] Die Erfindung kann die einer Aufschneidevorrichtung nachgeordneten Einrichtungen
zur Verarbeitung von Portionsströmen entlasten und zudem für einen überschaubaren
technischen Aufwand für diese nachgeordneten Einrichtungen sorgen. Generell lassen
sich ein mehrspuriges Aufschneiden sowie eine mehrspurige Formatsatzbildung durch
die Erfindung besonders effizient gestalten.
[0093] In Abhängigkeit von der jeweiligen Ausgestaltung und Steuerung einer Anlage sowie
den jeweiligen Betriebsbedingungen kann die gelegentliche Entstehung einer Lücke im
Portionsstrom gleichwohl nicht ausgeschlossen werden. Untersuchungen der Anmelderin
haben jedoch gezeigt, dass dies in der Praxis nur in extremen Ausnahmefällen vorkommt,
beispielsweise dann, wenn mehrere Effekte zusammenkommen. Ein Problem kann z.B. dann
entstehen, wenn bei der Beladung eines Slicers keine Produktvorsortierung erfolgt
und zufällig die eine Spur leichte und kurze Produkte und die andere Spur schwere
und lange Produkte erhält.
[0094] Es hat sich aber auch gezeigt, dass die Wahrscheinlichkeit der Entstehung von Lücken
im Portionsstrom durch die Erfindung derart drastisch reduziert werden kann, dass
bei wirtschaftlicher Betrachtung eine manuelle Korrektur deutlich günstiger ist als
ein ohne die Erfindung zu betreibender manueller oder apparativer Aufwand zur Beseitigung
oder Vermeidung von negativen Erscheinungen wie insbesondere Lücken in einem Portionsstrom.
[0095] Weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Ansprüchen, der Beschreibung
sowie der Zeichnung angegeben.
[0096] Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft anhand der einzigen Figur beschrieben,
die schematisch eine erfindungsgemäße Anlage zur Verarbeitung von Lebensmittelprodukten
zeigt, die nach einem erfindungsgemäßen Verfahren betrieben werden kann.
[0097] Die erfindungsgemäße Anlage umfasst einen in diesem Beispiel zweispurigen Slicer
15, der eine Beladeeinrichtung 39 sowie eine Produktzufuhr 37 umfasst.
[0098] Die Beladeeinrichtung 39 dient dazu, aufzuschneidende Lebensmittelprodukte wie beispielsweise
Wurstriegel, Käseriegel, Schinken oder Fleischstücke in den Slicer 15 einzubringen.
[0099] Von der Produktzufuhr 37 ist für jede der beiden Spuren schematisch ein auch als
Produktgreifer bezeichneter Produkthalter 38 dargestellt, der dazu ausgebildet ist,
mit einem hinteren Produktende in Eingriff zu treten, um das Produkt 13 in Richtung
einer Schneidebene 19 zuzuführen, in der sich ein Schneidmesser des Slicers 15 bewegt.
Auf den Aufbau und die Funktionsweise eines Hochgeschwindigkeitsslicers soll an dieser
Stelle nicht näher eingegangen werden. Dies ist dem Fachmann grundsätzlich bekannt.
[0100] Des Slicer 15 sowie die dem Slicer 15 nachgeordneten Einrichtungen, auf die nachstehend
näher eingegangen wird, sind jeweils mehrspurig ausgebildet, hier zweispurig. Dies
ist in der Figur durch die strichpunktierte Linie angedeutet.
[0101] Die erfindungsgemäße Anlage kann zusätzlich dem Slicer 15 vorgeschaltete Einrichtungen
umfassen, die in der Figur nicht dargestellt sind. Eine solche vorgeschaltete Einrichtung
kann insbesondere ein sogenannter Produktscanner sein, mit dem die äußere Produktkontur
und/oder die innere Produktstruktur bestimmt werden kann. Diese Produktdaten können
von einer zentralen Steuereinrichtung 35 dazu genutzt werden, die Produktzufuhr 37
derart zu steuern, dass die durch das Abtrennen von Scheiben von den Produkten 13
erzeugte Portionen 11, gegebenenfalls innerhalb einer vorgegebenen Toleranz, ein bestimmtes
Portionsgewicht aufweisen. Da die den beiden Spuren zugeführten Produkte 13 unterschiedlich
sein können, sind die Produkthalter 38 zumindest innerhalb bestimmter Grenzen unabhängig
voneinander in Zufuhrrichtung bewegbar. Der Fachmann spricht in diesem Zusammenhang
von einer spurindividuellen Produktzufuhr 37.
[0102] Die Portionen 11 entstehen aus den abgetrennten Produktscheiben auf einer sich unmittelbar
an die Schneidebene 19 anschließenden Portioniereinrichtung 27. Um eine erzeugte Portion
11 ordnungsgemäß abtransportieren zu können, werden nach der letzten abgetrennten
Scheibe einer Portion ein oder mehrere Leerschnitte durchgeführt, indem bei sich weiterhin
im jeweils vorgegebenen Schneidtakt bewegendem Schneidmesser die Produktzufuhr 37
in der betreffenden Spur angehalten wird. Bei solchen Leerschnitten handelt es sich
also um reguläre Leerschnitte im Rahmen eines portionierten Aufschneidens.
[0103] Bei den weiteren in der Figur dargestellten Komponenten der Anlage handelt es sich
um eine Gruppiereinrichtung 29, zwei Puffereinrichtungen 31 und einen Einleger 33.
Auf diese Komponenten braucht an dieser Stelle nicht näher eingegangen zu werden,
da Aufbau, Zweck und Funktionsweise derartiger Einrichtungen dem Fachmann bekannt
sind.
[0104] Der Zweck der Gesamtanlage besteht letztlich darin, Formatsätze aus mehreren Portionen
11 zu erzeugen, die eine vorgegebene Anordnung und Ausrichtung der Portionen 11 untereinander
aufweisen (in der Figur eine 2 x 3 - Matrix) und die mittels des Einlegers 33 einer
Verpackungsmaschine 21 zugeführt werden. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen,
dass der Einleger 33 einzelne Formatsätze nacheinander in Verpackungen einlegt, die
z.B. in Form von Kunststoffschalen (sogenannten "Trays") vorliegen und in der Praxis
meist vor Ort in der Verpackungsmaschine 21 beispielsweise aus einer Folie in einem
Tiefziehverfahren erzeugt werden.
[0105] Durch die Punkte zwischen der Portioniereinrichtung 27 und der Gruppiereinrichtung
29 sowie zwischen den beiden Puffereinrichtungen 31 ist jeweils angedeutet, dass hier
noch weitere Anlagenkomponenten vorgesehen sein können. So kann sich beispielsweise
an die Portioniereinrichtung 27 eine Portionswaage anschließen, die der Steuereinrichtung
35 das tatsächliche Portionsgewicht jeder erzeugten Portion 11 mitteilt. Zwischen
den beiden dargestellten Puffereinrichtungen 31 können sich eine oder mehrere weitere
Puffereinrichtungen 31 befinden.
[0106] Die Figur deutet bei der Produktzufuhr 37 rein schematisch einen in der Praxis möglichen
Zustand an, bei dem in einer - hier der rechten - Spur noch ein Produkt 13 aufgeschnitten
wird, während in der linken Spur ein Produkt fertig aufgeschnitten und mit dem Aufschneiden
des nächsten Produktes 13 noch nicht begonnen worden ist.
[0107] Ein solcher Betriebszustand ist eine von vielen potentiellen Ursachen dafür, dass
in der Praxis im Anschluss an den Slicer 15 kein kontinuierlicher Portionsstrom vorliegt,
d.h. in zumindest einer Spur, also einem der in der Figur zwei Portionsströme, Lücken
23 entstehen, wie sie in der Figur rein exemplarisch einmal auf der Portioniereinrichtung
27 und einmal auf der Gruppiereinrichtung 29 dargestellt sind.
[0108] Insofern zeigt die Figur eine Situation, wie sie bislang im Stand der Technik unvermeidbar
war. Die Erfindung ermöglicht es dagegen, die Entstehung derartiger Lücken 23 zu vermeiden.
[0109] Wie im Einleitungsteil erläutert, besteht ein Aspekt der Erfindung darin, die Belegungen
der einzelnen Portionsströme zu erfassen und das Aufschneiden der Produkte 13 mittels
des Slicers 15 in Abhängigkeit von den erfassten Belegungen durchzuführen. Auf die
im Einleitungsteil dargelegten Details der Erfindung soll an dieser Stelle nicht noch
einmal eingegangen werden. Diesbezüglich und auch in Bezug auf die anderen Erfindungsaspekte
wird hiermit auf die Ausführungen im Einleitungsteil verwiesen.
[0110] Die Figur und die diesbezüglichen vorstehenden Ausführungen veranschaulichen die
potentiell auftretenden, durch die Erfindung tatsächlich vermiedenen Unterschiede
in den Belegungen der einzelnen Ströme. Zum in der Figur dargestellten fiktiven Zeitpunkt
sind in die linke Spur seit Erzeugung der im Einleger 33 vordersten Portionen 11 weniger
Portionen 11 gelangt als in die rechte Spur. Mit anderen Worten ist der Füllgrad des
linken Stromes geringer als der Füllgrad des rechten Stromes.
[0111] Mit einer in der Figur schematisch dargestellten Erfassungseinrichtung 25 lassen
sich die Belegungen der einzelnen Ströme bzw. die Unterschiede in den Belegungen der
einzelnen Ströme detektieren. Die Erfassungseinrichtung 25 kann entweder dazu ausgebildet
sein, die Anzahl der pro Zeiteinheit die betreffende Messstelle passierenden Portionen
11 zu bestimmen oder das Vorhandensein einer Portion 11 auf der hier als Beispiel
für die Erfassung dargestellten Gruppiereinrichtung 29 von einem Fehlen einer Portion
11 - also von einer Lücke 23 - zu unterscheiden.
[0112] Die Erfassungseinrichtung 25 ist ebenso wie die anderen dem Slicer 15 nachgeordneten
Anlagenkomponenten sowie die Verpackungsmaschine 21 an die bereits erwähnte zentrale
Steuereinrichtung 35 der Anlage angeschlossen.
[0113] Herkömmliche Anlagen zur Verarbeitung von Lebensmittelprodukten 13 sind häufig bereits
mit der für die Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahren erforderlichen Hardware
ausgestattet, d.h. die Erfindung kann in bestehende Anlagen ohne zusätzlichen apparativen
Aufwand integriert werden. Erforderlich für eine solche Umrüstung oder Nachrüstung
ist eine Programmierung der Anlagensteuerung zur Implementierung der erfindungsgemäßen
Verfahren, um die ohnehin beim Betrieb der Anlage ermittelten Daten für die Erfindung
zu nutzen.
[0114] Wie im Einleitungsteil bereits erwähnt, kann ein gezielt untergewichtiges oder übergewichtiges
Schneiden für einen Portionsstrom unter Ausnutzung einer oder mehrerer vorgegebener
Gewichtstoleranzen erfolgen. Die Bestimmung des tatsächlichen Portionsgewichts kann
beispielsweise durch eine sogenannte, in der Figur nicht dargestellte FPV-Waage (FPV
= Fertigpackungsverordnung) erfolgen, die am Ende der gesamten Aufschneide- und Verpackungslinie
als Kontrollwaage dient. Im Rahmen des von der Fertigpackungsverordnung als zulässig
definierten Spielraumes für über- bzw. untergewichtige Portionen bzw. Packungen in
einer Charge können dann mittels des Slicers 15 die Portionen 11 für eine Komplettierung
in den einzelnen Strömen entweder geringfügig schwerer oder geringfügig leichter geschnitten
werden. Insbesondere kann ausgenutzt werden, dass innerhalb einer Charge ein Anteil
von-je nach den einschlägigen Bestimmungen - zum Beispiel 2 % an von einem vorgegebenen
Portionsgewicht abweichenden Portionen 11 zulässig ist.
[0115] Für den Betrieb des Slicers 15 bedeutet dies, dass Portionen 11 für vergleichsweise
leere Ströme, die also eine "Unterdeckung" an Portionen 11 aufweisen, tendenziell
leichter geschnitten werden, d.h. aus einem Produkt 13 wird dadurch ein Mehr an Portionen
11 gewonnen und ein jeweiliges Untergewicht der betreffenden Portionen 11 wird in
Kauf genommen.
[0116] Weist dagegen ein Portionsstrom einen relativ hohen Füllgrad auf, werden die Portionen
11 tendenziell schwerer geschnitten. Dadurch ergibt ein Produkt 13 eine geringere
Anzahl von Portionen 11. Das bei diesem übergewichtigen Schneiden bewusst erzeugte
"Übergewicht" der Portionen 11 korrespondiert mit der zuvor erfassten Situation in
dem betreffenden Strom.
[0117] Bevorzugt erfolgt ein solches über- bzw. untergewichtiges Schneiden in Kombination
mit ohnehin bekannten Einstellmöglichkeiten und Parametern zur Bildung von Portionen
11 am Slicer 15. Hierzu gehören beispielsweise die sogenannte Portionskomplettierung,
bei der an der letzten Portion aus einem Produkt fehlende Scheiben durch vom nachfolgenden
Produkt abgetrennte Scheiben ersetzt werden, oder die Scheibendicken-Regelung, und
zwar insbesondere dann, wenn eine vorgegebene Sollanzahl und Solldicke der Scheiben
aus bestimmten Gründen nicht eingehalten werden kann und so eine oder mehrere Scheiben
der Portion hinzugefügt werden oder die Portion mit einer oder mehreren Scheiben weniger
gebildet wird. Dies kann beispielsweise beim Aufschneiden von Käse auftreten, wenn
aufgrund einer relativ hohen Anzahl von Löchern im Käseprodukt eine vorgegebene Scheibenanzahl
bzw. Scheibendicke nicht eingehalten werden kann.
[0118] Die Erfindung ermöglicht es folglich, über die Zeit die einzelnen Ströme insbesondere
im Bereich der Puffereinrichtungen 31 sozusagen "auszubalancieren" und trotzdem bei
der Produktion einer Charge von Portionen die Rahmenbedingungen der Fertigpackungsverordnung
(FPV) einzuhalten.
[0119] Wie ebenfalls im Einleitungsteil bereits erläutert, können Unterschiede in den Belegungen
der einzelnen Ströme dadurch ausgeglichen werden, dass eine intelligente Vorsortierung
der aufzuschneidenden Produkte vor dem Beladen und Schneiden und/oder eine intelligente
Vor-Teilung der Produkte bzw. Aufteilung der Produkte in einem in der Steuerung ablaufenden
Schneidprogramm vor dem Schneiden erfolgt.
[0120] Wird in einem Strom, insbesondere an einer Puffereinrichtung, eine "Unterdeckung"
festgestellt und folglich zufuhrseitig in der entsprechenden Spur ein höherer Portionsausstoß
erforderlich, d.h. "mehr Produktmasse" angefordert, so wird versucht, als nächstes
möglichst das schwerste verfügbare Produkt der Beladeeinrichtung bzw. der Produktzufuhr
der betreffenden Spur zuzuordnen. Liegt dagegen in einem Strom eine "Überfüllung"
vor, d.h. ein "Überschuss an Produktmasse", so wird in der betreffenden Spur in der
Produktzufuhr 37 der Portionsausstoß verringert, indem als das nächste aufzuschneidende
Produkt möglichst das leichteste zur Verfügung stehende Produkt der betreffenden Spur
zugeordnet wird.
[0121] Bei diesem Konzept können als Hilfsmittel verschiedene Zusatzeinrichtungen zum Einsatz
kommen, beispielsweise ein Beladepuffer, ein Belademagazin oder eine Anzeige zur Unterstützung
eines Bedieners, beispielsweise in Form eines Ampelsystems, das eine Empfehlung für
den Bediener zur manuellen Beladung, zur Entnahme, zur Ergänzung oder zur Umsortierung
insbesondere im Anschluss an einen Produktscanner ausspricht. Als weiteres Hilfsmittel
kann eine Produktwaage vorgesehen sein.
[0122] Grundsätzlich ist es auch möglich, die Produktzufuhr oder der Produktzufuhr vorgeschaltete
Bereiche, die allgemein als Zuführung bezeichnet werden, zumindest bereichsweise derart
auszubilden, dass die Produkte einen Spurwechsel durchführen können.
[0123] Prinzipiell ist auch eine vollautomatische Produktauswahl für die einzelnen Spuren
in Abhängigkeit von der jeweiligen Betriebssituation vorstellbar, sodass die Anlage
selbst aus einem vorhandenen "Pool" von Produkten mit für diesen Zweck bekannten Eigenschaften
die Aufschneide-Reihenfolge in den Spuren festlegen kann.
[0124] Wenn Produkte vor dem Aufschneiden gezielt zerteilt werden, um die Belegung in dem
jeweiligen Strom im Anschluss an den Slicer zu ändern, dann ist bevorzugt vorgesehen,
dass zuvor eine Produktvermessung erfolgt, damit eine intelligente Zerteilung der
Produkte in Abhängigkeit von den betreffenden Produktdaten erfolgen kann. Insbesondere
für das Aufschneiden von Käse können zur Detektion von Löchern grundsätzlich bekannte
Röntgenscanner eingesetzt werden.
[0125] Gleichzeitig können diese durch das Vermessen gewonnenen Produktdaten für die reguläre
spurindividuelle Produktzufuhr im Slicer verwendet werden. Ein zusätzlicher Produktscanner
ist dann nicht erforderlich.
[0126] Als Grundlage für diese Nutzung der Produktdaten können generell alle relevanten
Eigenschaften der jeweiligen Produkte dienen, insbesondere das Produktgewicht, die
Produktdichte, die Produktkontur (äußere Form), die Produktlänge sowie die innere
Produktstruktur. Die Produktstruktur ist allgemein durch die Verteilung der einzelnen
Produktbestandteile bestimmt. Auch in einem Käseprodukt enthaltene Löcher können in
diesem Sinne als ein Produktbestandteil bezeichnet werden, da Anzahl, Größe und Verteilung
der Löcher darüber bestimmen, wie das Produkt in Scheiben und Portionen aufgeschnitten
werden kann, die vorgegebene Bedingungen wie Scheibendicke, Scheibengewicht, Anzahl
der Scheiben pro Portion sowie Portionsgewicht erfüllen müssen. Andere relevante Produktbestandteile
sind Fett und andere Beigaben, deren Anteil und Verteilung im Produkt bestimmt werden
und in die Steuerung der Produktzufuhr einfließen können.
[0127] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist es der Einleger 33, der den Slicer und die
Vorrichtung zum Zerteilen der Produkte steuert. Dies bedeutet, dass die Zerteilung
der Produkte im Bereich der Zuführung bereits die Anforderungen in den einzelnen Spuren
bzw. Strömen hinsichtlich tendenziell dickerer oder dünnerer Scheiben berücksichtigen
kann.
[0128] Das Zerteilen von Produkten vor dem Aufschneiden gehört für sich genommen zum Stand
der Technik. Bislang sind die für das Zerteilen eingesetzten Vorrichtungen jedoch
nicht flexibel, d.h. die Vorrichtungen arbeiten mit einer festen Einstellung. Dementsprechend
erfolgt bislang die Vermessung der Produkte mittels eines Produktscanners erst nach
dem Zerteilen der Produkte, d.h. auf den Vorgang des Zerteilens der Produkte konnte
bislang nicht mit durch die Produktvermessung gewonnen Daten Einfluss genommen werden.
[0129] Diese aus dem Stand der Technik bekannte Vorgehensweise wird folglich durch diese
Weiterbildung der Erfindung gerade umgekehrt.
Bezugszeichenliste
[0130]
- 11
- Portion
- 13
- Produkt
- 15
- Aufschneidevorrichtung, Slicer
- 19
- Schneidebene
- 21
- Nachgeordnete Einheit, Verpackungsmaschine
- 23
- Lücke
- 25
- Erfassungseinrichtung
- 27
- Portioniereinrichtung
- 29
- Gruppiereinrichtung
- 31
- Puffereinrichtung
- 33
- Einleger
- 35
- Steuereinrichtung
- 37
- Produktzufuhr
- 38
- Produkthalter
- 39
- Beladeeinrichtung
- 41
- Formatsatz
1. Verfahren zum Erzeugen mehrerer Ströme von Portionen (11), die jeweils eine oder mehrere
Scheiben umfassen, welche durch Aufschneiden von Lebensmittelprodukten (13) mittels
einer Aufschneidevorrichtung (15), insbesondere eines Hochgeschwindigkeitsslicers,
erhalten worden sind, bei dem
- in mehreren Spuren nebeneinanderliegende Produkte (13) einem sich in einer Schneidebene
(19) bewegenden Schneidmesser der Aufschneidevorrichtung (15) zugeführt werden,
- mittels des Schneidmessers von den Produkten (13) Scheiben abgetrennt werden,
- aus den abgetrennten Scheiben Portionen (11) gebildet werden, und
- die Portionen (11) in mehreren Strömen zu einer nachgeordneten Einheit (21), insbesondere
einer Verpackungsmaschine, transportiert werden,
wobei die Belegungen der Ströme erfasst werden und das Aufschneiden in Abhängigkeit
von den erfassten Belegungen durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Aufschneiden spurindividuell in Abhängigkeit von Unterschieden in den Belegungen
der einzelnen Ströme durchgeführt wird, und/oder dass das Aufschneiden derart durchgeführt
wird, dass Unterschiede in den Belegungen der einzelnen Ströme minimiert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Belegungen der Ströme jeweils durch Erkennen von Lücken (23) zwischen den Portionen
(11) eines jeweiligen Stromes und/oder durch Bestimmen des Portionsdurchsatzes in
einem jeweiligen Strom erfasst werden, und/oder
dass die Belegung in einem jeweiligen Strom verändert wird, indem in einer zugeordneten
Spur der Aufschneidevorrichtung (15) der Portionsausstoß und/oder wenigstens eine
Eigenschaft zumindest einer Portion (11) geändert wird, und/oder
dass die Belegung in einem jeweiligen Strom verändert wird, indem in einer zugeordneten
Spur der Aufschneidevorrichtung (15) die Portionsausbeute pro Produkt (13) geändert
wird, und/oder
dass die Belegung in einem jeweiligen Strom verändert wird, indem in einer zugeordneten
Spur der Aufschneidevorrichtung (15) die Anzahl der Beladeunterbrechungen geändert
wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Belegung in einem jeweiligen Strom verändert wird, indem in einer zugeordneten
Spur der Aufschneidevorrichtung (15) ein Sollwert für das Portionsgewicht verändert
wird, vorzugsweise unter Ausnutzung zumindest einer vorgegebenen Toleranz, insbesondere
einer Toleranz für das Portionsgewicht und/oder einer Toleranz für das Gesamtgewicht
einer eine Vielzahl von Portionen (11) umfassenden Charge.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Belegung in einem jeweiligen Strom verändert wird, indem vor der Schneidebene
in einer zugeordneten Spur der Aufschneidevorrichtung (15) eine Produktreihenfolge
unter Berücksichtigung von Produktkriterien, insbesondere Produktgewicht, Produktdichte,
Produktkontur, Produktstruktur und/oder Produktlänge, geändert wird, und/oder
dass die Belegung in einem jeweiligen Strom verändert wird, indem in einer zugeordneten
Spur der Aufschneidevorrichtung (15) die Produktlänge verändert wird, insbesondere
durch Kombinieren, Sortieren, Umordnen, Zerteilen und/oder Vereinigen von Produkten
(13).
6. Vorrichtung zum Erzeugen mehrerer Ströme von Portionen (11), die jeweils eine oder
mehrere Scheiben umfassen, mit
- einer Aufschneidevorrichtung (15), insbesondere einem Hochgeschwindigkeitsslicer,
zum Erzeugen der Scheiben durch Aufschneiden von Lebensmittelprodukten (13),
- wenigstens einer Transporteinrichtung (27, 29, 31, 33) zum Transportieren der Portionen
(11) in mehreren Strömen zu einer nachgeordneten Einheit (21), insbesondere einer
Verpackungsmaschine,
- einer Erfassungseinrichtung (25) zum Erfassen der Belegungen der Ströme, und
- einer Steuereinrichtung (35), die dazu ausgebildet ist, die Vorrichtung gemäß einem
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5 zu steuern.
7. Verfahren zum Betreiben einer Anlage zur Verarbeitung von Lebensmittelprodukten (13),
die mehrere Komponenten umfasst, nämlich eine Vorrichtung (15) zum Aufschneiden der
Lebensmittelprodukte (13), insbesondere einen Hochgeschwindigkeitsslicer, und eine
oder mehrere der Aufschneidevorrichtung nachgeordnete Einrichtungen (27, 29, 31, 33)
zur Handhabung von Portionen (11), die jeweils eine oder mehrere durch das Aufschneiden
erhaltene Scheiben umfassen,
wobei der Betrieb der Anlage zumindest teilweise jeweils von einer der Komponenten
geführt und die Führung in Abhängigkeit von einer Änderung an eine der anderen Komponenten
abgegeben wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass nach Abgabe der Führung an eine nachgeordnete Transporteinrichtung (27, 29, 31, 33),
insbesondere an eine Puffereinrichtung (31), in dieser die Belegungen der Portionsströme
erfasst werden und das Aufschneiden in Abhängigkeit von den erfassten Belegungen durchgeführt
wird, insbesondere gemäß einem Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, und/oder
dass bei Führung durch eine Komponente, die nicht die Aufschneidevorrichtung (15) ist,
der Portionsausstoß der Aufschneidevorrichtung (15) verändert wird, insbesondere durch
Verändern der Anzahl von Leerschnitten pro Zeiteinheit gemäß einem Verfahren nach
einem der Ansprüche 9 bis 11.
9. Verfahren zum Betreiben einer Anlage zur Verarbeitung von Lebensmittelprodukten (13),
die mehrere Komponenten umfasst, nämlich eine Vorrichtung (15) zum Aufschneiden der
Lebensmittelprodukte (13), insbesondere einen Hochgeschwindigkeitsslicer, und eine
oder mehrere der Aufschneidevorrichtung (15) nachgeordnete Einrichtungen (27, 29,
31,33) zur Handhabung von Portionen (11), die jeweils eine oder mehrere durch das
Aufschneiden erhaltene Scheiben umfassen,
wobei zumindest zeitweise die von der Aufschneidevorrichtung (15) durchgeführte Anzahl
von Leerschnitten pro Zeiteinheit in Abhängigkeit von der Betriebssituation verändert
wird, wobei insbesondere eine Regelung durchgeführt wird, bei der die Anzahl der Leerschnitte
pro Zeiteinheit die Stellgröße ist.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch die Veränderung der Portionsausstoß der Aufschneidevorrichtung (15) an den
Betrieb einer nachgeordneten Verpackungsmaschine (21) angepasst wird, und/oder
dass durch die Veränderung der Portionsausstoß der Aufschneidevorrichtung (15) im Anschluss
an eine zumindest teilweise Entleerung einer nachgeordneten Transporteinrichtung (27,
29, 31, 33), insbesondere einer Puffereinrichtung (31), erhöht wird, und/oder
dass durch die Veränderung der Portionsausstoß der Aufschneidevorrichtung (15) jeweils
während des Aufschneidens von Produktanfängen verringert wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch die Veränderung der Portionsausstoß der Aufschneidevorrichtung (15) entsprechend
dem Betrieb eines nachgeordneten Einlegers (33) zeitlich variiert wird, der dazu ausgebildet
ist, jeweils eine Mehrzahl von Portionen (11) umfassende Formatsätze (41) nacheinander
an eine Verpackungsmaschine (21) zu übergeben.
12. Verfahren zum Betreiben einer Anlage zur Verarbeitung von Lebensmittelprodukten (13),
die mehrere Komponenten umfasst, nämlich eine Vorrichtung (15) zum Aufschneiden der
Lebensmittelprodukte (13), insbesondere einen Hochgeschwindigkeitsslicer, und eine
oder mehrere der Aufschneidevorrichtung (15) nachgeordnete Einrichtungen (27, 29,
31, 33) zur Handhabung von Portionen (11), die jeweils eine oder mehrere durch das
Aufschneiden erhaltene Scheiben umfassen,
wobei unter Berücksichtigung des Betriebszustands zumindest einer der nachgeordneten
Einrichtungen (27, 29, 31, 33) und/oder einer Produktzufuhr (37) die Aufschneidevorrichtung
(15) derart betrieben wird, dass beim Aufschneiden ganzer Produkte (13) oder vorgegebener
Teilbereiche von Produkten (13) jeweils ununterbrochen Portionen (11) gebildet werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass mit dem Aufschneiden erst begonnen wird, wenn eine vorgebbare oder vorgegebene Belegung
zumindest eines Portionsstromes wenigstens einer nachgeordneten Einrichtung (27, 29,
31, 33) unterschritten wird, und/oder
dass als ein Betriebszustand der Portionsausstoß und/oder der Formatsatzausstoß und/oder
die Belegung eines Einlegers (33) berücksichtigt wird, der dazu ausgebildet ist, jeweils
eine Mehrzahl von Portionen (11) umfassende Formatsätze (41) nacheinander an eine
Verpackungsmaschine (21) zu übergeben.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeweils beim Aufschneiden zweier unmittelbar aufeinanderfolgender Teilbereiche eines
Produktes (13) vor der Portionsbildung aus dem zweiten Teilbereich wenigstens eine
nicht zu einer Portion (11) gehörende Ausgleichsscheibe von dem Produkt (13) abgetrennt
wird, und/oder dass der Betrieb der Aufschneidevorrichtung (15) in Abhängigkeit von
den Belegungen der Portionsströme durchgeführt wird, insbesondere gemäß einem Verfahren
nach einem der Ansprüche 2 bis 5.
15. Anlage zur Verarbeitung von Lebensmittelprodukten (13), mit
- einer Vorrichtung (15) zum Aufschneiden der Produkte (13), insbesondere einem Hochgeschwindigkeitsslicer,
- einer oder mehreren der Aufschneidevorrichtung (15) nachgeordneten Einrichtungen
(27, 29, 31, 33) zur Handhabung von Portionen (11), die jeweils eine oder mehrere
durch das Aufschneiden erhaltene Scheiben umfassen, und
- einer Steuereinrichtung (35), die dazu ausgebildet ist, die Anlage gemäß einem Verfahren
nach einem der Ansprüche 7 bis 14 zu betreiben.