[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spinnereimaschine mit einer Vielzahl nebeneinander
und an zwei in Längsrichtung der Spinnereimaschine befindlichen Maschinenseiten angeordneten
Kreuzspuleinrichtungen, die jeweils zum Aufwinden von Garn auf Hülsen vorgesehen sind,
wobei die Kreuzspuleinrichtungen eine Vielzahl von Sektionen zusammengefasst sind,
mit mehreren Hülsenmagazinen zur Bevorratung von leeren Hülsen sowie mit einer entlang
einer Kreuzspuleinrichtung angeordneten Hülsentransportvorrichtung zur Versorgung
der Kreuzspuleinrichtungen mit leeren Hülsen aus dem Hülsenmagazin sowie ein Verfahren
zum Betreiben von Hülsentransportvorrichtungen an einer Spinnereimaschine.
[0002] Moderne Textilmaschinen, wie beispielsweise Offenend-Rotorspinnmaschinen oder auch
Spulmaschinen sind in der Lage unterschiedliche Garne an ihren vielen Arbeitsstellen
auf Spulen aufzuspulen. Für die einzelnen unterschiedlichen Garne ist es häufig erforderlich
oder zumindest zum späteren Erkennen des jeweiligen Garnes hilfreich, wenn unterschiedliche
Hülsenarten an der Textilmaschine zur Verfügung gestellt werden. Dabei wird eine Garnart
auf eine bestimmte Hülse, welche insbesondere farblich gekennzeichnet ist, aufgespult.
[0003] Aus der
DE 39 08 462 A1 ist eine Spinnmaschine mit einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten Spinnstellen,
die jeweils mit Spulvorrichtungen zum Aufwickeln von Kreuzspulen versehen sind, bekannt.
Zwischen den Spinnstellen und einer Hülsenladestation sind verfahrbare Spulenwechsler
angeordnet, die jeweils ein Magazin für leere Hülsen mit sich führen. An jeder Maschinenseite
befinden sich zwei Spulenwechsler, wobei jeder Spulenwechslerjeweils eine Maschinenhälfte
bedient.
[0004] Nachteilig ist hierbei allerdings, dass Hülsen aus einem Magazin nicht über die gesamte
Länge transportiert werden können. Die Bereitstellung der unterschiedlichen Hülsenarten
muss dementsprechend in jedem Magazin erfolgen, was sehr aufwändig ist.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit eine Spinnereimaschine zu schaffen,
welche in der Lage ist unterschiedliche Hülsenarten in einem Magazin zu speichern
und bei Bedarf an eine entsprechende Arbeitsstelle mit möglichst kurzer Transportzeit
transportieren zu können.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst mit einer Spinnereimaschine mit den Merkmalen der unabhängigen
Ansprüche.
[0007] Die erfindungsgemäße Spinnereimaschine weist eine Vielzahl nebeneinander und an zwei
in Längsrichtung der Spinnereimaschine befindlichen Maschinenseiten angeordnete Kreuzspuleinrichtungen
auf, die jeweils zum Aufwinden von Garn auf Hülsen vorgesehen sind. Die Kreuzspuleinrichtungen
sind in eine Vielzahl von Sektionen zusammengefasst. In jeder Sektion sind beispielsweise
8 oder 10 Kreuzspuleinrichtungen auf jeder Maschinenseite angeordnet. Die Spinnereimaschine
weist außerdem ein oder mehrere Hülsenmagazine auf, die zur Bevorratung von leeren
Hülsen dienen. Eine entlang der Kreuzspuleinrichtungen angeordnete Hülsentransportvorrichtung
dient zur Versorgung der Kreuzspuleinrichtungen mit leeren Hülsen aus dem Hülsenmagazin.
[0008] Erfindungsgemäß sind an jeder Maschinenseite mehrere Hülsenmagazine angeordnet und
jedem Hülsenmagazin ist eine eigene stationäre Hülsentransportvorrichtung zugeordnet.
An der gesamten doppelseitigen Maschine befinden sich somit mindestens vier Hülsenmagazine,
in denen die Hülsen gespeichert werden. In den Hülsenmagazinen können jeweils unterschiedliche
Hülsenarten gespeichert werden, wobei je nach Bedarf eine geeignete Hülse aus dem
Magazin entnommen und der stationären Hülsentransportvorrichtung übergeben wird. Die
stationäre Hülsentransportvorrichtung fördert sodann die entsprechende Hülse an die
Kreuzspuleinrichtung, an der die Hülse benötigt wird oder bei einer entsprechenden
Ausstattung der Maschine auch in ein Zwischenmagazin, das an einer Stelle der Maschinenseite
vorgesehen ist.
[0009] Die stationäre Hülsentransportvorrichtung hat den Vorteil, dass sie einfach in der
Anwendung und Ansteuerung ist. Es kann sich dabei um ein Transportband, auf dem die
zu transportierende Hülse aufgelegt wird oder eine Transportkette, gegebenenfalls
mit Fächern oder Haken handeln, mit dem die Hülse zu der anfordernden Arbeitsstelle
oder dem Zwischenmagazin transportiert wird. Durch die stationäre Anordnung wird eine
aufwändige Antriebssteuerung eines verfahrbaren Spulenwechslers zum Transport der
Hülsen vermieden. Der Spulenwechsler kann seine anspruchsvollere Tätigkeit des Wechsels
der vollen Spule mit der leeren Hülse schneller durchführen, womit die Produktivität
der Maschine gesteigert werden kann. Die Versorgung der richtigen Hülse an der entsprechenden
Kreuzspuleinrichtung bzw. Arbeitsstelle kann mit der stationären Hülsentransportvorrichtung
innerhalb kürzester Zeit erfolgen.
[0010] Durch entsprechende, bekannte Einrichtungen beispielsweise Greifer an den Kreuzspuleinrichtungen
bzw. Arbeitsstellen oder Zwischenspeichern werden die Hülsen von der Hülsentransportvorrichtung
entnommen. Ist an jeder Kreuzspuleinrichtung ein Einzelhülsenspeicher vorgesehen,
so wird die entsprechende Hülse von der zugeordneten Kreuzspuleinrichtung direkt aus
dem Einzelhülsenspeicher entnommen, sofern diese Kreuzspuleinrichtung die entsprechende
Art der Hülse benötigt. Andernfalls wird die Hülse aus dem Hülsenmagazin entnommen,
wie zuvor beschrieben auf die Hülsentransportvorrichtung gelegt und an die Spulstelle
verbracht, an welcher sie gerade benötigt wird. Ist ein Mehrfachhülsenspeicher vorgesehen,
so sind darin verschiedene Hülsen zwischengespeichert. Diese können entweder von derselben
Art sein, so dass in mehreren Mehrfachhülsenspeichern, die entlang der Maschine verteilt
sind, die geeigneten Hülsen zur Verfügung stehen. Es können darin die Hülsen sortenrein
aufbewahrt sein und auf die Transportvorrichtung gegeben werden, wenn die entsprechende
Hülse benötigt wird. Ebenso ist es möglich, dass in dem Mehrfachhülsenspeicher mehrere
verschiedene Hülsenarten gespeichert sind, welche bei einem entsprechenden Bedarf
ausgewählt und auf die Hülsentransportvorrichtung gegeben werden.
[0011] Vorzugsweise ist jedes Hülsenmagazin ausschließlich einer vorbestimmten Maschinenseite
zur Bevorratung von leeren Hülsen für diese Maschinenseite zugeordnet. Damit wird
die Ausführung der Hülsentransportvorrichtung besonders einfach möglich, da diese
nur geradlinig zu verlaufen braucht und die Hülse nicht auf die andere Maschinenseite
verbracht werden muss. Da in vielen Fällen die unterschiedlichen Hülsenarten nach
Maschinenseiten unterteilt sein werden, kann die Bestückung der Hülsenmagazine häufig
auf einfache Weise sortenrein erfolgen. Außerdem können die Hülsenmagazine die Hülsen
aber auch chaotisch bevorraten und mit einem entsprechenden Auswahlsystem die jeweilige
Hülsenart an die Arbeitsstelle transportieren.
[0012] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Hülsentransportvorrichtung ein entlang der
Kreuzspuleinrichtungen stationär angeordnetes Transportband ist. Das Transportband
ist kostengünstig in der Herstellung und ein bewährtes Hülsentransportmittel. Insbesondere
für den geradlinigen Transport der Hülsen eignet es sich sehr gut.
[0013] Ist in vorteilhafter Weise die Hülsentransportvorrichtung, insbesondere das Transportband
reversibel antreibbar, so können Hülsen aus dem Hülsenmagazin oder auch aus einem
Zwischenspeicher in beide Richtungen transportiert werden. Damit wird die Flexibilität
der Anlage weiter erhöht. Die Anforderung einer entsprechenden Hülse kann dementsprechend
derart erfolgen, dass sie von dem Hülsenmagazin abgeschickt wird, das der anfordernden
Arbeitsstelle am nächsten ist. Es ist auch möglich, dass die Hülse bei einer sortenreinen
Speicherung in den Magazinen von dem Magazin abgeschickt wird, das die angeforderte
Hülsenart aufweist. Durch den reversiblen Betrieb kann der Beginn des Transports einer
Hülse mit der ersten Hülsentransportvorrichtung und eine Fortsetzung des Transports
der Hülse mit der zweiten Hülsentransportvorrichtung erfolgen.
[0014] In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung verlaufen die Hülsentransportvorrichtungen
jeder Maschinenseite parallel nebeneinander oder übereinander. Die Handhabung der
Hülsen zum Anordnen auf der Hülsentransportvorrichtung bzw. zum Abnehmen von der Hülsentransportvorrichtung
ist damit besonders einfach zu realisieren, egal ob die Hülse mit der einen oder der
anderen Hülsentransportvorrichtung transportiert werden soll.
[0015] Sind die den einzelnen Hülsenmagazinen zugeordneten Hülsentransportvorrichtungen
vorzugsweise nur entlang eines Teils, insbesondere der Hälfte, der Kreuzspuleinrichtungen
einer Maschinenseite angeordnet und ergänzen sie einander bis zur Gesamtheit der Kreuzspuleinrichtungen
einer Maschinenseite, so wird die gesamte Maschinenseite mit den einzelnen Hülsentransportvorrichtungen
mit Hülsen versorgt. Die in Längsrichtung der Maschine geteilte ist kostengünstiger
herstellbar als zwei parallel verlaufende Hülsentransportvorrichtungen.
[0016] Vorteilhafterweise sind die mehreren Hülsenmagazine parallel zu Maschinenseite ausgerichtet.
Das erleichtert die Handhabung und die Beschickung der Hülsen aus dem Hülsenmagazin.
Darüber hinaus wird der Bauraum der Maschine verringert und die Zuordnung der einzelnen
Hülsenmagazine zu den einzelnen Maschinenseiten wird damit erleichtert. Insgesamt
wächst damit auch die Kapazität der Hülsenmagazine, da sie sich entlang der Maschinenseite
an die Maschine anschmiegen und somit mehrere Hülsenmagazine zur Verfügung gestellt
werden können.
[0017] Sind in einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung an jeder Maschinenseite mehrere
Hülsenmagazine nebeneinander angeordnet, so wird hierdurch die Kapazität der bereitgestellten
Hülsen gegenüber einer stirnseitigen Anordnung der Hülsenmagazine deutlich erhöht.
Es können damit wesentlich mehr Hülsen magaziniert werden. Das meist manuell durchgeführte
Bestücken der Hülsenmagazine mit Hülsen kann damit auch sehr rationell durchgeführt
werden, da durch die hohe Kapazität nur selten ein erneuter Bestückungsvorgang stattfinden
muss.
[0018] Vorzugsweise sind die mehreren Hülsenmagazine im Bereich von Versorgungseinheiten
der Spinnereimaschine, insbesondere an Antriebsgestell, Zwischengestell oder Endgestell
der jeweiligen Maschinenseite angeordnet. Damit können die Hülsenmagazine entlang
der Maschine verteilt sein und insgesamt eine Verkürzung der zuführenden Länge an
der Spinnereimaschine bewirken.
[0019] Weist das Hülsenmagazin in einer vorteilhaften Ausführung eine Übergabestation zur
Übergabe einer Hülse auf die Hülsentransportvorrichtung auf, so kann die Hülsentransportvorrichtung
sehr einfach Hülsen von dem Hülsenmagazin übernehmen und an die entsprechenden Hülsenspeicher
bzw. Arbeitsstellen fördern.
[0020] Vorteilhafterweise ist der Hülsenspeicher mit einer Aufnahme- und/oder Abgabeeinrichtung
versehen, um die Hülsen von bzw. auf die Hülsentransportvorrichtung aufnehmen bzw.
abgeben zu können. Die Hülsentransportvorrichtung kann somit für den Transport anderer
Hülsen freigehalten werden und wird nicht durch die zwischengespeicherten Hülsen in
den Hülsenspeichern blockiert.
[0021] Ein erfindungsgemäßes Verfahren dient zum Betreiben von Hülsentransportvorrichtungen
an einer Spinnereimaschine wie sie zuvor beschrieben wurde und die eine Vielzahl nebeneinander
und an zwei in Längsrichtung der Spinnereimaschine befindlichen Maschinenseiten angeordneten
Kreuzspuleinrichtungen, an denen jeweils Garn auf Hülsen aufgewunden wird, aufweist.
Die Hülsentransportvorrichtungen können reversibel angetrieben werden. Die den einzelnen
Hülsenmagazinen zugeordneten Hülsentransportvorrichtungen sind entlang eines Teils,
insbesondere der Hälfte, der Kreuzspuleinrichtungen einer Maschinenseite angeordnet
und ergänzen einander bis zur Gesamtheit der Kreuzspuleinrichtungen einer Maschinenseite.
Eine erste Hülsentransportvorrichtung wird in Richtung weg von dem ihr zugeordneten
ersten Hülsenmagazin angetrieben, um die ihr zugeordneten ersten Kreuzspuleinrichtungen
mit Hülsen aus dem ersten Hülsenmagazin zu versorgen. Eine zweite, der ersten Hülsentransportvorrichtung
benachbarte und anderen, zweiten Kreuzspuleinrichtungen zugeordnete Hülsentransportvorrichtung
wird in Richtung hin zu dem ihr zugeordneten zweiten Hülsenmagazin angetrieben. Damit
wird die Versorgung der zweiten Kreuzspuleinrichtungen mit Hülsen aus dem ersten Hülsenmagazin
ermöglicht.
[0022] Durch eine entsprechende Umkehrung des Transports wird es damit ebenso ermöglicht,
dass die Hülse aus dem zweiten Hülsenmagazin zuerst auf die zweite Hülsentransportvorrichtung
gegeben und zum Beginn der ersten Hülsentransportvorrichtung gefördert und dort von
der ersten Hülsentransportvorrichtung übernommen und weitergefördert wird. Die beiden
jeweils nur einen Teil der Textilmaschine abdeckenden Hülsentransportvorrichtungen
sind damit in der Lage Hülsen sowohl aus dem einen als auch aus dem anderen Magazin
an jede der Kreuzspuleinrichtungen bzw. Arbeitsstellen zu transportieren.
[0023] Vorzugsweise wird die mit der ersten Hülsentransportvorrichtung transportierte Hülse
an die benachbarte zweite Hülsentransportvorrichtung übergeben und in der Transportrichtung
der ersten Hülsentransportvorrichtung weitertransportiert. Ein schneller Transport
entlang aller Kreuzspuleinrichtungen ist damit möglich. Die Übergabe kann beispielsweise
durch eine entsprechende abgestimmte Antriebssteuerung der beiden Hülsentransportvorrichtungen
erfolgen.
[0024] Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das Verfahren sind gemäß der vorangegangenen
Beschreibung ausgebildet, wobei die genannten Merkmale einzeln oder in beliebiger
Kombination vorhanden sein können.
[0025] Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben.
Es zeigt
- Figur 1
- eine Spinnereimaschine mit mehreren Hülsenmagazinen an einem Maschinenende und jeweils
zwei Hülsentransportvorrichtungen pro Maschinenseite,
- Figur 2
- eine Spinnereimaschine mit mehreren Hülsenmagazinen an beiden Maschinenenden und jeweils
zwei Hülsentransportvorrichtungen pro Maschinenseite,
- Figur 3
- eine Spinnereimaschine mit mehreren Hülsenmagazinen an beiden Maschinenenden und jeweils
zwei Hülsentransportvorrichtungen pro Maschinenhälfte,
- Figur 4
- eine Spinnereimaschine gemäß Figur 3 mit einer Transfereinrichtung.
[0026] Bei der nachfolgenden Beschreibung der dargestellten alternativen Ausführungsbeispiele
werden für Merkmale, die im Vergleich zu den dargestellten anderen Ausführungsbeispielen
in ihrer Ausgestaltung und/oder Wirkweise identisch und/oder zumindest vergleichbar
sind, gleiche Bezugszeichen verwendet. Sofern diese nicht nochmals detailliert erläutert
werden, entspricht deren Ausgestaltung und/oder Wirkweise der Ausgestaltung und Wirkweise
der vorstehend bereits beschriebenen Merkmale.
[0027] In Figur 1 ist eine Draufsicht auf eine skizziert dargestellte Spinnereimaschine
1, beispielsweise eine Offenend-Rotorspinnmaschine oder eine Spulmaschine, dargestellt.
Die Spinnereimaschine 1 weist ein Triebgestell 2 und ein Endgestell 3 auf, welche
jeweils am Ende der Spinnereimaschine 1 angeordnet sind. Die Spinnereimaschine 1 weist
in Längsrichtung zwei Maschinenseiten auf, an welchen eine Vielzahl von Kreuzspuleinrichtungen
4 zwischen dem Triebgestell 2 und dem Endgestell 3 angeordnet sind. Aus Übersichtlichkeitsgründen
ist nur eine der Kreuzspuleinrichtungen 4 mit einem Bezugszeichen versehen. Die Vielzahl
der Kreuzspuleinrichtungen 4 ist in Sektionen 5.1 bis 5.5 zusammengefasst. In jeder
Sektion 5.1 bis 5.5 sind auf jeder Maschinenseite acht Kreuzspuleinrichtungen 4 angeordnet.
In jeder der Kreuzspuleinrichtungen 4 ist ein nicht dargestellter Halter für eine
Hülse vorgesehen, auf welche ein Garn kreuzweise aufgespult wird. Je nach Garnart
wird eine unterschiedliche Hülsenart benötigt. Dies ist erforderlich oder zumindest
hilfreich um die Garnart, die sich auf der Hülse befindet, später wieder leichter
identifizieren zu können, wenn sich die Spule nicht mehr an der Kreuzspuleinrichtung
4 befindet.
[0028] Entlang der Vielzahl der Kreuzspuleinrichtungen 4 sind an jeder Seite der Spinnereimaschine
1 jeweils zwei Hülsentransportvorrichtungen 6.1, 6.2 bzw. 6.3, 6.4 angeordnet. Die
Hülsentransportvorrichtungen 6.1 bis 6.4 sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel
jeweils als Transportband ausgebildet, auf welches Hülsen gelegt werden und an ein
vorbestimmtes Ziel transportiert werden. Die Hülsen befinden sich in einer großen
Anzahl in mehreren Hülsenmagazinen 7.1 bis 7.4. In dem Ausführungsbeispiel der Figur
1 sind in dem Endgestell 3 auf jeder Maschinenseite zwei Hülsenmagazine 7.1 und 7.2
bzw. 7.3 und 7.4 angeordnet. Die beiden Hülsenmagazine 7.1 und 7.2 bzw. 7.3 und 7.4
sind in Maschinenlängsrichtung hintereinander angeordnet. Hierdurch schmiegen sie
sich eng an die Spinnereimaschine 1 an und benötigen dadurch nur wenig Bauraum. Durch
die Aufteilung auf jeder Maschinenseite in zwei Hülsenmagazine 7.1 und 7.2 bzw. 7.3
und 7.4 wird die Anlage noch flexibler. Es ist eine sortenreine Magazinierung der
Hülsen möglich, so dass durch diese vier vorhandenen Hülsenmagazine 7.1 bis 7.4 beispielsweise
vier unterschiedliche Hülsenarten magaziniert sein können. Die Versendung der Hülsen
an die entsprechenden Kreuzspuleinrichtungen 4 kann steuerungstechnisch sehr einfach
erfolgen, da bekannt ist, welche Hülsenart sich in welchem der Hülsenmagazine 7.1
bis 7.4 befindet.
[0029] Die Hülsentransportvorrichtungen 6.1 bis 6.4 haben in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
eine einzige Transportrichtung in Pfeilrichtung. Dies bedeutet, dass die Hülsen aus
den Hülsenmagazinen 7.1 bis 7.4 entnommen, der Hülsentransportvorrichtung 6 übergeben
und von dieser in Pfeilrichtung bewegt werden.
[0030] Jede der Hülsentransportvorrichtungen 6.1 bis 6.4 erstreckt sich entlang aller Kreuzspuleinrichtungen
4 bzw. Sektionen 5.1 bis 5.5 und ist einem bestimmten Hülsenmagazin 7.1 bis 7.4 zugeordnet.
Jede Hülse, die in einem der Hülsenmagazine 7.1 bis 7.4 angeordnet ist, kann somit
einer beliebigen Arbeitsstelle bzw. Kreuzspulstelle 4 ihrer Maschinenseite zugeführt
werden.
[0031] Je nach Garnart an der entsprechenden Kreuzspuleinrichtung 4 wird eine Hülsenart
angefordert. Die Steuerung der Hülsentransportvorrichtungen 6.1 bis 6.4 ist derart
ausgelegt, dass aus dem Hülsenmagazin 7.1 bis 7.4, in welchem sich die angeforderte
Hülsenart befindet, die Hülse auf die Hülsentransportvorrichtung 6 gelegt wird.
[0032] Die Darstellung der Figur 2 zeigt ebenfalls eine Spinnereimaschine 1 in Draufsicht
und in skizzierter Darstellung. Sie entspricht im Wesentlichen der Anordnung der Spinnereimaschine
1 der Figur 1. Unterschiedlich ist hierbei, dass die Hülsenmagazin 7.1 bis 7.4 auf
das Triebgestell 2 und das Endgestell 3 verteilt sind. Die Hülsenversorgung erfolgt
somit von beiden Enden der Spinnereimaschine 1. Wiederum erstreckt sich jede der Hülsentransportvorrichtungen
6.1 bis 6.4 entlang aller Kreuzspuleinrichtungen 4 einer Maschinenseite. Die beiden
Hülsentransportvorrichtungen 6.1 und 6.2 bzw. 6.3 und 6.4 verlaufen parallel zueinander.
Sie sind hier nebeneinander, d.h. horizontal zueinander dargestellt. Sie können alternativ
aber auch übereinander, d.h. vertikal zueinander angeordnet sein. Ebenso wie bei Figur
1 ist jede Kreuzspulstelle von zwei Hülsentransportvorrichtungen 6.1 und 6.2 bzw.
6.3 und 6.4 aus mit Hülsen beschickbar. Bei einer sortenreinen Ablage der Hülsen in
den Hülsenmagazinen 7.1 bis 7.4 können auf jeder Maschinenseite zwei unterschiedliche
Garne aufgespult werden. Selbstverständlich ist es auch möglich, dass mehrere Hülsenarten
in einem Hülsenmagazin 7.1 bis 7.4 gespeichert werden und damit wesentlich mehr verschiedene
Garne bewickelt werden können. In den einzelnen Hülsenmagazinen 7.1 bis 7.4 muss dann
die Auswahl der benötigten Hülse erfolgen.
[0033] Die Versorgung der Kreuzspuleinrichtung 4 erfolgt durch die an dem Triebgestell 2
und dem Endgestell 3 angeordneten Hülsenmagazine 7.1, 7.2 bzw. 7.3, 7.4. Sollte die
Maschine sehr lang sein, kann es sinnvoll sein, dass entlang der Maschine eine oder
mehrere nicht dargestellte Hülsenspeicher angeordnet sind, in denen die Hülsen zwischengespeichert
werden können, bevor sie an der Kreuzspulstelle 4 benötigt wird. Damit kann die Zustellung
der Hülse an die Kreuzspulstelle 4 noch schneller erfolgen. Derartige Zwischenspeicher
sind auch bei den anderen Ausführungsbeispielen der Erfindung einsetzbar.
[0034] Figur 3 zeigt eine Spinnereimaschine 1, welche ähnlich aufgebaut ist wie die Spinnereimaschine
1 der Figur 2. Unterschiedlich ist bei der Ausführung gemäß Figur 3 die Anordnung
der Hülsentransportvorrichtungen 6.1 und 6.2 bzw. 6.3 und 6.4. Zwei der Hülsenmagazine
7.1, 7.3 sind an dem Endgestell 3 der Spinnereimaschine 1 angeordnet, während die
beiden anderen Hülsenmagazine 7.2, 7.4 am Antriebsgestell 2 angeordnet sind. Die Hülsentransportvorrichtungen
6.1 und 6.2 bzw. 6.3 und 6.4 erstrecken sich nur jeweils über die Hälfte einer Maschinenseite.
Jede Hülsentransportvorrichtung 6.1 und 6.2 bzw. 6.3 und 6.4 ist einem der Hülsenmagazine
7.1, 7.2 bzw. 7.3, 7.4 und einer Maschinenseite zugeordnet.
[0035] Es kann vorgesehen sein, dass die Hülsentransportvorrichtung 6.1 bis 6.4 in nur einer
Richtung transportieren können. In diesem Fall versorgt jedes Hülsenmagazin 7.1 bis
7.4 nur ein Viertel der Maschine mit Hülsen. In einer anderen Ausführung kann aber
auch vorgesehen sein, dass jede Hülsentransportvorrichtung 6.1 bis 6.4 in beiden Richtungen
Hülsen transportieren kann. In diesem Fall kann die Steuerung der Hülsentransportvorrichtung
6.1 bis 6.4 derart erfolgen, dass sie gleichlaufend betrieben werden und damit eine
Übergabe der Hülse von der einen Hülsentransportvorrichtung 6.1, 6.3 auf die andere
Hülsentransportvorrichtung 6.2, 6.4 stattfinden kann und umgekehrt. Wenn die Hülsentransportvorrichtungen
6.1 bis 6.4 derart betrieben werden, sind alle Kreuzspulstellen 4 einer Maschinenseite
von beiden Hülsenmagazinen 7.1, 7.2 bzw. 7.3, 7.4 mit Hülsen versorgbar. Dementsprechend
ist die Transportrichtung der Hülsentransportvorrichtung 6 durch Pfeile angedeutet,
die in beide Richtungen zeigen. So kann einerseits eine Hülse aus dem Hülsenmagazin
7.1 in Richtung zum Hülsenmagazin 7.2 und andererseits eine Hülse vom Hülsenmagazin
7.2 in Richtung auf das Hülsenmagazin 7.1 transportiert werden. Das Gleiche gilt für
die gegenüberliegende Maschinenseite analog.
[0036] Diese Anordnung kann hinsichtlich des Platzbedarfs günstiger sein und ermöglicht
auch, dass noch weitere Hülsenmagazine, ähnlich wie in Figur 1 und Figur 2 dargestellt
im Anschluss an das jeweilige Hülsenmagazin an der Spinnereimaschine 1 angeordnet
werden. Damit ist die Kapazität der magazinierbaren Hülsen noch mehr erweiterbar war.
[0037] Durch eine Verbindung der Hülsenmagazine 7.1, 7.3 bzw. 7.2, 7.4 oder durch eine entsprechende
Vorrichtung, welche Hülsen auf die andere Seite der Maschine bewegt, können die Hülsenmagazine
7.1 bis 7.4 auch eine Hülsenversorgung beider Maschinenseiten ermöglichen. Dies ist
in Figur 4 dargestellt. Dort ist eine Spinnereimaschine gemäß Figur 3 gezeigt, welche
an jedem Maschinenende eine Transfereinrichtung 8 aufweist. Mit der Transfereinrichtung
8 können Hülsen von der einen Maschinenseite zu der anderen Maschinenseite befördert
werden, wie durch den Doppelpfeil angedeutet ist. Die Transfereinrichtung kann aber
auch in der Mitte der Spinnereimaschine angeordnet sein, wo die Hülsentransportvorrichtungen
6.1 bis 6.4 enden. Analog ist eine solche Transfereinrichtung 8 auch bei anderen Ausführungsbeispielen
der Erfindung, wie zum Beispiel denen der Figuren 1 oder 2 möglich. Die Transfereinrichtung
8 kann auch einfach durch eine Umlenkung der Hülsentransportvorrichtungen 6.1 bis
6.4 erfolgen, so dass die Hülsen damit auf die andere Seite gefördert werden.
[0038] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sind ebenso möglich wie eine
Kombination der Merkmale, auch wenn diese in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen
dargestellt und beschrieben sind.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 1
- Spinnereimaschine
- 2
- Triebgestell
- 3
- Endgestell
- 4
- Kreuzspuleinrichtungen
- 5.1 bis 5.5
- Sektionen
- 6.1 bis 6.4
- Hülsentransportvorrichtungen
- 7.1 bis 7.4
- Hülsenmagazine
- 8
- Transfereinrichtung
1. Spinnereimaschine
mit einer Vielzahl nebeneinander und an zwei in Längsrichtung der Spinnereimaschine
(1) befindlichen Maschinenseiten angeordneten Kreuzspuleinrichtungen (4), die jeweils
zum Aufwinden von Garn auf Hülsen vorgesehen sind,
wobei die Kreuzspuleinrichtungen (4) in eine Vielzahl von Sektionen (5.1 bis 5.5)
zusammengefasst sind,
mit mehreren Hülsenmagazinen (7.1 bis 7.4) zur Bevorratung von leeren Hülsen sowie
mit einer entlang der Kreuzspuleinrichtungen (4) angeordneten Hülsentransportvorrichtung
(6.1 bis 6.4) zur Versorgung der Kreuzspuleinrichtungen (4) mit leeren Hülsen aus
dem Hülsenmagazin (7.1 bis 7.4),
dadurch gekennzeichnet, dass
an jeder Maschinenseite mehrere Hülsenmagazine (7.1 bis 7.4) angeordnet sind, und
jedem Hülsenmagazin (7.1 bis 7.4) eine eigene stationäre Hülsentransportvorrichtung
(6.1 bis 6.4) zugeordnet ist.
2. Spinnereimaschine nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Hülsenmagazin (7.1 bis 7.4) ausschließlich einer vorbestimmten Maschinenseite
zur Bevorratung von leeren Hülsen für diese Maschinenseite zugeordnet ist.
3. Spinnereimaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülsentransportvorrichtung (6.1 bis 6.4) ein entlang der Kreuzspuleinrichtungen
(4) stationär angeordnetes Transportband ist.
4. Spinnereimaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülsentransportvorrichtung (6.1 bis 6.4) reversibel antreibbar ist.
5. Spinnereimaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülsentransportvorrichtungen (6.1 bis 6.4) jeder Maschinenseite parallel zueinander
verlaufen.
6. Spinnereimaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die den einzelnen Hülsenmagazinen (7.1 bis 7.4) zugeordneten Hülsentransportvorrichtungen
(6.1 bis 6.4) entlang eines Teils, insbesondere der Hälfte, der Kreuzspuleinrichtungen
(4) einer Maschinenseite angeordnet sind und einander bis zur Gesamtheit der Kreuzspuleinrichtungen
(4) einer Maschinenseite ergänzen.
7. Spinnereimaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülsenmagazine (7.1 bis 7.4) parallel zur Maschinenseite ausgerichtet sind.
8. Spinnereimaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an jeder Maschinenseite mehrere Hülsenmagazine (7.1 bis 7.4) nebeneinander angeordnet
sind.
9. Spinnereimaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mehreren Hülsenmagazine (7.1 bis 7.4) im Bereich von Versorgungseinheiten der
Spinnereimaschine (1), insbesondere am Antriebsgestell, Zwischengestell oder Endgestell
der jeweiligen Maschinenseite angeordnet sind.
10. Spinnereimaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Hülsenmagazin (7.1 bis 7.4) eine Übergabestation zur Übergabe einer Hülse auf
die Hülsentransportvorrichtung (6.1 bis 6.4) zugeordnet ist.
11. Spinnereimaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Transfereinrichtung (8) vorgesehen ist, zur Übergabe einer Hülse von der einen
zu der anderen Maschinenseite.
12. Verfahren zum Betreiben von Hülsentransportvorrichtungen (6.1 bis 6.4) an einer Spinnereimaschine
(1) gemäß den vorherigen Ansprüchen, wobei die Hülsentransportvorrichtungen (6.1 bis
6.4) reversibel angetrieben werden können, dadurch gekennzeichnet,
dass die den einzelnen Hülsenmagazinen (7.1 bis 7.4) zugeordneten Hülsentransportvorrichtungen
(6.1 bis 6.4) entlang eines Teils, insbesondere der Hälfte, der Kreuzspuleinrichtungen
(4) einer Maschinenseite angeordnet sind und einander bis zur Gesamtheit der Kreuzspuleinrichtungen
(4) einer Maschinenseite ergänzen,
dass eine erste Hülsentransportvorrichtung (6.1, 6.3) in Richtung weg von dem ihr zugeordneten
ersten Hülsenmagazin (7.1, 7.3) angetrieben wird, um die ihr zugeordneten ersten Kreuzspuleinrichtungen
(4) mit Hülsen aus dem ersten Hülsenmagazin (7.1, 7.3) zu versorgen und
dass eine zweite, der ersten Hülsentransportvorrichtung (6.1, 6.3) benachbarte und zweiten
Kreuzspuleinrichtungen (4) zugeordnete Hülsentransportvorrichtung (6.2, 6.4) in Richtung
hin zu dem ihr zugeordneten zweiten Hülsenmagazin (7.2, 7.4) angetrieben wird, um
die Versorgung der zweiten Kreuzspuleinrichtungen (4) mit Hülsen aus dem ersten Hülsenmagazin
(7.1, 7.3) zu ermöglichen.
13. Verfahren nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet,
dass die mit der ersten Hülsentransportvorrichtung (6.1, 6.3) transportierte Hülse an
die benachbarte zweite Hülsentransportvorrichtung (6.2, 6.4) übergeben und in der
Transportrichtung der ersten Hülsentransportvorrichtung (6.1, 6.3) weitertransportiert
wird.