[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Betrieb mindestens einer
Sanitäreinrichtung bzw. einer Vielzahl von Sanitäreinrichtungen eines Sanitärsystems,
z.B. in einer Wohnung oder in einem Haus.
[0002] Sanitärsysteme für Wohnungen oder Häuser werden typischerweise als Gesamtsystem für
einen Sanitärbereich konzipiert (z.B. ein Duschthermostat mit mehreren Brausen). Dadurch
geht die Flexibilität moderner Konzepte verloren, denn eine Anpassung eines derartigen
Sanitärsystems ist vielfach nur mit enormen Aufwand und erheblichen Kosten zu realisieren.
Zudem sind nur eine begrenzte Anzahl von vordefinierten bzw. abgestimmten Konzepten
verfügbar, die oft nicht allen Anforderungen des Benutzers voll entsprechen können.
Es können Funktionalitäten fehlen, die den Benutzer wichtig sind. Die Anforderungen
des Benutzers können dabei das Design, die Anzahl der Bedienelemente, Art der Bedienelemente
(Tasten, Sensoren, Touch etc.) und/oder deren Funktionalitäten (Anzahl der Zapfstellen,
Voreinstellungen, etc.) betreffen.
[0003] Für einen verbesserten Komfort können die Bedienelemente und die Aktorik des Sanitärsystems
separat ausgeführt sein, so dass ein Koppelmodul bedarfsorientiert eine Regelung der
Aktorik über die vordefinierten und vorinstallierten Bedienelemente ermöglicht. Dadurch
kann das Bedienelement vorbekannten Designvorstellungen angepasst werden. Nachteilig
kann sein, dass (nachträglich) keine Flexibilität bei der Auswahl der Bedienelemente
besteht (es gibt z. B. nur Funk-Bedienelemente), bzw. dann nicht mehrere unterschiedliche
Arten von Bedienelemente miteinander kombiniert werden können.
[0004] Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zu
schaffen, die die genannten Nachteile lindern oder sogar vermeiden. Insbesondere soll
die Vorrichtung ermöglichen, dass Kundenanforderungen mit hoher Flexibilität und Vielfalt
und kosteneffizient erfüllbar sind.
[0005] Diese Aufgaben werden gelöst mit einer Vorrichtung und einer Verwendung gemäß den
unabhängigen Patentansprüchen. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen
Patentansprüchen angegeben. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Beschreibung, insbesondere
im Zusammenhang mit den Figuren, weitere Einzelheiten und Weiterbildungen der Erfindung
anführen, die mit den Merkmalen aus den Patentansprüchen kombinierbar sind.
[0006] Hierzu trägt eine Vorrichtung bei, welche zumindest eine Sanitäreinrichtung sowie
eine Kommunikationseinheit umfasst, wobei die Kommunikationseinheit mit der mindestens
einen Sanitäreinrichtung datenleitend verbindbar ist. Die Kommunikationseinheit hat
zudem eine Mehrzahl von Schnittstellen zur Kommunikation mit einer Mehrzahl von unterschiedlichen
Bedienungseinrichtungen.
[0007] Die Vorrichtung kann fest montiert und installiert sein. Es ist möglich, dass die
Vorrichtung nach Art eines Bausatzes vorliegt. Die Vorrichtung kann eine oder mehrere
Sanitäreinrichtungen sowie eine oder mehrere Kommunikationseinheiten aufweisen. Die
datenleitende Verbindung (kabelgebunden und/oder kabellos) kann permanent und/oder
temporär bestehen bzw. eingerichtet sein. Die datenleitende Verbindung kann kabelgebunden
oder kabellos einrichtbar sein. Die Kommunikationseinheit kann nach Art einer Rechenmaschine
ausgeführt sein, als Hardware und/oder als Datenverarbeitungsprogramm. Die Schnittstellen
können als Hardware und/oder als Datenverarbeitungsprogramm ausgeführt sein. Die Mehrzahl
von Bedienungseinrichtungen unterscheiden sich insbesondere durch unterschiedliche
Datenformate, mit denen mit der Kommunikationseinrichtung kommuniziert wird. Die Kommunikation
kann unidirektional oder bidirektional einrichtbar sein. Für die unterschiedlichen
Datenformate kann jeweils eine entsprechend eingerichtete Schnittstelle bei der Kommunikationseinrichtung
vorgesehen sein. Die Kommunikationseinrichtung kann so eingerichtet sein, dass diese
die unterschiedlichen Datenformate für die mindestens eine Sanitäreinrichtung standardisiert
bzw. umwandelt und/oder standardisierte Datenformate der Sanitäreinrichtung in die
unterschiedlichen Datenformate der Bedienungseinrichtungen umwandelt bzw. spezifiziert.
Die ermöglicht, dass Informationen bzw.
[0008] Befehle, die von den anschließbaren Sanitäreinrichtungen und/oder den vorliegenden
Bedienungseinrichtungen aufeinander abgestimmt werden können.
[0009] Die Kommunikationseinrichtung ist insbesondere eingerichtet, zumindest mehrere der
folgenden Datenformate der Bedienungseinrichtungen entgegenzunehmen, zu verarbeiten
und/oder zu versenden: Bluetooth, (insbesondere IEEE 802.15), Z-Wave, ZigBee, Wi-Fi,
RFID (
Radio Frequency Identification), Powerline, ISM-Bänder (
Industrial, Scientific and Medical), Ethernet, NAS (
Network Attached Storage - Dateiserver), Upnp (
Universal Plug and Play), IPTV (
Internet Protocol Television), ...
[0010] Insbesondere ist die Kommunikationseinrichtung eingerichtet mit einem Android oder
iOS Smartphone bzw. Tablet zu kommunizieren. Bei der Kommunikationseinrichtung kann
es sich um die Schaltzentrale handeln, die ermöglicht, eine Vielzahl von Sanitäreinrichtungen
zum Beispiel über eine App zu steuern. Alternativ ist auch die Steuerung über eine
Cloud, inklusive Einbindung in eine Smarthome Steuerung, möglich.
[0011] Die Kommunikationseinrichtung ist insbesondere eingerichtet, zumindest mehrere der
folgenden Datenformate der Sanitäreinrichtungen (und/oder Elektronikeinrichtung) entgegenzunehmen,
zu verarbeiten und/oder zu versenden: Binär (NPN, PNP, push/pull), IO-Link (insbesondere
IEC 61131-9), Bluetooth (insbesondere IEEE 802.15), Z-Wave, ZigBee, Wi-Fi, RFID (
Radio Frequency Identification), Powerline, ISM-Bänder (
Industrial,
Scientific and Medical), ...
[0012] Die Kommunikationseinrichtung kann ein AS-Interface (
Actuator-Sensor-Interface) umfassen. Dies ist ein Standard für die Feldbus-Kommunikation, der zum Anschluss
von Aktoren und/oder Sensoren bereitstellt und eine Parallelverkabelung ersetzen kann.
Das AS-Interface ist ein internationaler Standard nach EN 50295 und IEC 62026-2.
[0013] Die zumindest einen Sanitäreinrichtung kann zumindest eine der folgenden Sanitärkomponenten
umfassen:
- einen Aktuator zur Einstellung eines Wasserdurchflusses durch einen Leitungsabschnitt,
- einen Sensor zur Erfassung zumindest eines Parameter einer Sanitäreinrichtung.
Es kann vorgesehen sein, dass eine Vielzahl von Sanitäreinrichtung bzw. Aktuatoren
und/oder Sensoren an die Kommunikationseinrichtung koppelbar sind. Als Aktuator wird
insbesondere ein Bauteil angesehen, dass einen Wasserfluss eines Sanitärsystems lokal
einstellt, also zum Beispiel eine Durchflussmenge reguliert. Aktuatoren in diesem
Sinne können z. B. Ventile, Schieber oder dergleichen sein. Als Aktuator kann auch
ein Bauteil angesehen werden, dass eine Eigenschaft des Wassers des Sanitärsystems
verändert. Aktuatoren in diesem Sinne können Heizungen, Thermostate, Verdampfer, Carbonisierer,
oder dergleichen sein. Ein Sensor ist eingerichtet, zumindest einen Parameter der
Sanitäreinrichtung bzw. des Sanitärsystems zu ermitteln. Als ermittelbarer Parameter
können insbesondere ein Druck, eine Temperatur, eine Menge, eine Zeit oder dergleichen
bestimmbar sein. Der Sensor kann somit geeignet sein, eine Wassertemperatur, eine
Umgebungstemperatur, einen Wasserdruck, einen Umgebungsdruck, eine Wasserdurchflussmenge,
ein Zeitintervall, einen Feuchtegrad, einen Füllstand, eine Leckage oder dergleichen
zu ermitteln. Die Sanitäreinrichtung kann beispielsweise einem Wasserleitungssystem
für eine Küche, ein Bad, eine Dusche, ein WC oder dergleichen zuordenbar sein. Bevorzugt
sind die Mehrheit der oder sogar alle Sanitäreinrichtungen einer Wohnung oder eines
Hauses mit der Kommunikationseinheit datenleitend verbindbar bzw. über die Kommunikationseinheit
ansprechbar bzw. regelbar.
[0014] Die Kommunikationseinheit kann eingerichtet sein, den Betrieb der mindestens einen
Sanitäreinrichtung zumindest vorzugeben oder nachzuhalten. Die Kommunikationseinrichtung
kann so eingerichtet sein, dass Befehle zur Einstellung, Veränderung oder Regelung
von Aktuatoren übermittelbar und ggf. überprüfbar sind. Die Kommunikationseinrichtung
kann so eingerichtet sein, dass Messwerte von Sensoren übermittelbar und ggf. weiterverarbeitbar
sind. Die Kommunikationseinrichtung kann einen Speicher umfassen, in dem insbesondere
auch die Messwerte der Sensoren temporär oder permanent abgelegt werden. Die Kommunikationseinrichtung
kann insbesondere auch Messwerte über ein Zeitintervall überwachen bzw. auswerten
und bedarfsgerecht Informationen an mindestens eine Bedienungseinrichtung übermitteln
bzw. den Betrieb der Aktuatoren (automatisch) daran anpassen.
[0015] Eine Kommunikation von Kommunikationseinheit mit mindestens einer der Bedienungseinrichtung
kann kabellos einrichtbar sein. Über die Kommunikationseinrichtung und die entsprechende
Schnittstelle können neue bzw. weitere Bedienungseinrichtungen angemeldet und eindeutig
identifiziert werden, und es kann eine datensichere Kommunikation temporär oder permanent
aufgebaut werden. Eine kabellose Verbindung kann via Funk, Bluetooth, IrDA (
Infrared Data Association), ZigBee, NFC (
Near Field Communication), WiBree (
Bluetooth Low Energy,
BLE), WiMAX (
Worldwide Interoperability for Microwave Access), Wireless LAN oder ähnliche einrichtbar sein. Bevorzugt ist die Kommunikationseinrichtung
so gestaltet, dass diese zumindest 2, 3, 4, 5 oder mehr dieser kabellosen Verbindung
einrichten kann.
[0016] Die Mehrzahl der Bedienungseinrichtungen können zumindest teilweise verschiedene
Eingabeeinrichtungen aufweisen. Die Eingabeeinrichtung kann ein physisches Bauteil
und/oder eine Software-Applikation der Bedienungseinrichtung sein. Eine Eingabeeinrichtung
kann ein Touchscreen, eine Taste, eine Tastatur, ein Schieber bzw. Slider (als Teil
einer graphischen Oberfläche), ein Mikrophon (zur Spracheingabe), eine Kamera (zur
Gestensteuerung) oder ähnliches sein.
[0017] Die Kommunikationseinheit kann eingerichtet sein, zusätzliche den Betrieb mindestens
einem einer Haustechnik zugeordneten Elektronikkomponente vorzugeben oder nachzuhalten.
Der Betrieb der Elektronikkomponente kann insbesondere in Abhängigkeit des Betriebs
und/oder der Informationen mindestens einer Sanitäreinrichtung (abgestimmt) erfolgen.
Es ist möglich, dass ausgehend von einer Bedienungseinrichtung übermittelte Befehle
(nur) eine Sanitäreinrichtung ansprechen, die Kommunikationseinrichtung daraufhin
zusätzlich zu der Sanitäreinrichtung einen Befehl an mindestens eine Elektronikkomponente
der Haustechnik übermitteln. Die Elektronikkomponente kann eine separate oder in eine
Datenverarbeitungsanlage integrierte Steuerungsmaschine sein (Hardware oder Software),
die einen Betrieb mindestens einer Haustechnik-Komponente steuert bzw. überwacht.
Eine Haustechnik-Komponente in diesem Sinne kann beispielsweise ein Beleuchtungskörper,
eine Audioanlage, ein Rollo, eine Jalousie, eine Videoanlage, ein Fernseher, ein Dufterzeuger,
ein Heizelement, ein Stellmotor für eine Tür, für einen WC-Deckel, für ein Fenster
oder ähnliches, ein Telefon, ein Server (Hardware), ein Alarmanlage, eine Freisprecheinrichtung,
oder ähnliches sein.
[0018] Die Kommunikationseinheit kann zumindest eine erste Kommunikationsanordnung für Signale
der Mehrzahl von unterschiedlichen Bedienungseinrichtungen haben, zudem eine Transformationsmaschine
zur Aufbereitung der Signale gemäß einem vorgebbaren Standard und eine zweite Kommunikationsanordnung
für standardisierte Daten zum Austausch mit der mindestens einen Sanitäreinrichtung.
Die erste Kommunikationsanordnung, die die Mehrzahl von Schnittstellen umfassen kann,
ist eingerichtet die Signale (insbesondere hinsichtlich Übertragungsstandard und Datenformat
und Befehlsinhalt) entgegenzunehmen und interpretieren zu können. Die Transformationsmaschine,
die als Hardware oder als Software ausgeführt sein kann, kann die der Bedienungseinrichtung
spezifischen Signale in für die Kommunikation mit der angesprochenen Sanitäreinrichtung
geeignete Daten umwandeln. Diese umgewandelten, für die Sanitäreinrichtung standardisierten
Daten können dann über die zweite Kommunikationsanordnung übermittelt werden. Da diese
Kommunikation auch ausgehend von einer Sanitäreinrichtung hin zur Kommunikationseinheit
und/oder weiter zu mindestens einer Bedienungseinrichtungen stattfinden kann, können
die erste Kommunikationsanordnung und/oder die zweite Kommunikationsanordnung zum
Empfang und/oder Versenden von Signalen bzw. Daten eingerichtet sein.
[0019] Die Kommunikationseinheit kann nach Art eines Hub, insbesondere als so genannter
Bridging-Hub, ausgeführt sein. Als Kommunikationseinheit wird insbesondere kein Router
eingesetzt. Als Hub wird insbesondere ein Gerät angesehen, welches mehrere (unterschiedliche)
Schnittstellen (Eingang/Ausgang) miteinander verbindet. Ein Hub in diesem Sinne ist
insbesondere ein Gerät, das eine oder mehrere datenleitende Schnittstellen miteinander
kommunizieren lässt, unabhängig von Verbindungstyp, oder Verbindungsprotokoll.
[0020] Insbesondere wird die Verwendung einer Kommunikationseinheit, welche eine Mehrzahl
von Schnittstellen zur Kommunikation mit einer Mehrzahl von unterschiedlichen Bedienungseinrichtungen
hat, zum Betrieb und/oder der Überwachung von zumindest einer Sanitäreinrichtung vorgeschlagen.
Hinsichtlich der Verwendung wird auf die Erläuterungen zur Vorrichtung verwiesen,
die hier vollumfänglich auch zur Charakterisierung der Verwendung herangezogen werden
kann.
[0021] Die hier vorgeschlagene systemische Trennung von Bedienungseinrichtungen einerseits
und Aktorik und/oder Sensorik andererseits ist konsequent eingerichtet. Damit können
unterschiedliche Bedienungseinrichtungen über eine Steuer-Bridge bzw. einen Hub nach
spezifizierten Benutzeranforderungen zu einem virtuellen Sanitärsystem zusammengeschaltet
werden wobei ggf. einfach weitere Bedienungseinrichtungen (nachträglich) integrierbar
sind.
[0022] Zum Beispiel können mehrere Thermostatboxen an eine (einzige) Kommunikationseinrichtung
angeschlossen sein und über unterschiedliche Bedienungseinrichtungen angesteuert werden.
Dazu können Funktionalitäten (Licht, Sound, Video etc.) entsprechend den Benutzerwünschen
integriert bzw. erweitert werden. Insbesondere erlaubt die Kommunikationseinrichtung,
Bedienungseinrichtungen unterschiedlicher Hersteller/Branchen einzubinden, wodurch
eine kontinuierliche Erweiterung/Anpassung der Vorrichtung bzw. des Sanitärsystems
ermöglicht ist.
[0023] Damit ist ein System geschaffen, das aus beliebigen Bedienungseinrichtungen und beliebigen
Sanitäreinrichtungen zusammengestellt werden kann. Welche dieser Einrichtungen integriert
sind und wie diese über die Kommunikationseinrichtung interagieren, ist frei konfigurierbar.
[0024] Als Beispiel einer Erweiterung für ein Dusche-Sanitärsystem können folgende zumindest
einige der nachfolgend genannten Komponenten ergänzt werden:
- Sanitäreinrichtung (hier: Sensoren): Durchflusssensor, Temperatursensor, Anwesenheitssensor,
Füllstandssensor, Feuchtesensor, Leckagesensor, Gesundheitssensor (zur Erfassung von
körpereigenen Werten, wie beispielsweise Blutdruck, Puls, Blutsauerstoff, Lungenfunktion,
etc.), und vieles mehr.
- Bedienungseinrichtung (per Funk oder Kabel): Touchscreen-Steuerung, Smartphone/Tablet
als Steuer-/Anzeigeelemente, und vieles mehr.
- Haustechnik: Lichtelemente, Audio Ein-/Ausgabe, Dampfgenerator
- Internetanbindung
- Zeitserver, Mediaserver
- Entertainment-Geräte, wie z. B. Fernseher, Stereo-Anlage, Videogeräte
[0025] Nachfolgend werden beispielhaft einige Benutzerszenarien zur Veranschaulichung der
Einsatz- bzw. Verwendungsmöglichkeiten angeführt:
- Am Smartphone (erste Bedienungseinrichtung) werden Ambiente-Einstellungen für das
Wellnessbad vor Betreten des Bads gestartet. Daraufhin kann die Kommunikationseinrichtung
das Licht, den Sound, und/oder die Stellung der Jalousien angepasst einstellen lassen.
Parallel dazu könnte eine Anlaufphase und/oder Aufwärmphase zumindest eines Gerätes
(insbesondere einer Sanitäreinrichtung) gestartet werden, so dass beim Betreten des
Bads die gewünschte Atmosphäre und ein (sofort) voll verfügbares Sanitärsystem zur
Verfügung steht. Die Einstellungen könnten dann ggf. unter der Dusche an einem Touchscreen
(erste Bedienungseinrichtung) beliebig geändert werden.
- Während des Duschvorgangs (oder während eines Bades) klingelt es an der Haustür oder
es wird ein verdächtiges Geräusch wahrgenommen. Statt die Dusche verlassen zu müssen,
kann am Touchscreen (Bedienungseinrichtung) eine Kamera an der Tür und/oder eines
Alarmsystems (Haustechnik) einsehen und entsprechend reagiert werden. Gleichartig
kann bei eingehenden Anrufen eine Verbindung mit einem Telefon (Haustechnik) hergestellt
werden.
- Bedienungseinrichtungen unterschiedlicher Sanitärsysteme bzw. Sanitärbereiche (wie
z. B. von Dusche, Wanne, Waschtisch, WC, Sauna, Pool, etc.) können erweitert werden
bzw. eine Doppelfunktion erhalten, um Zugriff und/oder eine Steuerung von Multimediaquellen
einzurichten, wie beispielsweise NAS (Network Attached Storage - Dateiserver), Upnp (Universal Plug and Play), IPTV (Internet Protocol Television), etc..
- Bereits bestehende Sanitärsysteme können mit einer hier vorgeschlagenen Kommunikationseinrichtung
nachgerüstet werden, so dass dieses neue Funktionen erhält.
[0026] Damit sind Benutzeranforderungen vielfältigster Art zu angepassten Kosten erfüllbar.
[0027] Die Erfindung und das technische Umfeld werden nachfolgend anhand einer Figur näher
erläutert. Die Darstellungen sind schematisch und nicht zur Veranschaulichung von
Größenverhältnissen vorgesehen. Die mit Bezug auf einzelne Details einer Figur angeführten
Erläuterungen sind extrahierbar und mit Sachverhalten aus der vorstehenden Beschreibung
frei kombinierbar, es sei denn, dass sich für einen Fachmann zwingend etwas anderes
ergibt bzw. eine solche Kombination hier explizit untersagt wird.
[0028] Fig. 1 zeigt beispielhaft Sanitärsystem, wie es für ein Bad, eine Wohnung oder ein
Haus eingerichtet sein kann. Dargestellt ist Vorrichtung 1, umfassend eine Vielzahl
von verschiedenen Sanitäreinrichtungen 2, eine (einzelne) Kommunikationseinheit 3,
die mit den Sanitäreinrichtungen 2 datenleitend verbunden sind, wobei die Kommunikationseinheit
3 eine Mehrzahl von Schnittstellen 4 zur Kommunikation mit einer Mehrzahl von unterschiedlichen
Bedienungseinrichtungen 5 hat.
[0029] Im oberen Bereich sind mehrere Bedienungseinrichtungen 5 veranschaulicht, die sich
hier insbesondere (auch) aufgrund verschiedener Eingabeeinrichtungen unterscheiden
(von links nach rechts beispielhaft: Touchscreen, Kamera, Mikrophon, Taste). Jede
Bedienungseinrichtungen 5 hat eine eigene (bidirektionale) Datenleitung 15 hin zur
Kommunikationseinheit 3, wobei diese kabellos und/oder kabelgebunden sein kann. Auch
wenn es hier nicht veranschaulicht ist, könnten die Bedienungseinrichtungen 5 auch
direkt und/oder mittelbar über die Kommunikationseinheit 3 miteinander kommunizieren
bzw. Daten oder Informationen (Bilder, Töne,...) teilen. Es ist weiter dargestellt,
dass jede der Bedienungseinrichtungen 5 bzw. die zugehörige Datenleitung 15 über eine
entsprechend eingerichtete Schnittstelle 4 mit der Kommunikationseinheit 3 kommuniziert.
[0030] Aus jedem der bei den Schnittstellen 4 eingehenden Datenpakete bzw. Datenformate
kann bedarfsgerecht eine (ausgewählte) Sanitäreinrichtung 2 angesprochen werden. Es
ist auch möglich, dass (gleichzeitig) mehrere Sanitäreinrichtungen 2 angesprochen
werden. Die eingehenden Datenpakete bzw. Datenformate der Bedienungseinrichtungen
5 können von den Schnittstellen 4 bzw. eine erste Kommunikationsanordnung 12 an eine
oder mehrere Transformationsmaschinen 13 übergeben und dort zu einem Datenpaket bzw.
Datenformat umgewandelt werden (soweit erforderlich), welche für die (angesprochene)
Sanitäreinrichtung 2 verständlich bzw. standardisiert ist. Diese standardisierten
Daten können dann ausgehend von zweiten Kommunikationsanordnung 14 und über eine oder
mehrere (kabelgebundene und/oder kabellose) Datenleitungen 15 mit mindestens einer
Sanitäreinrichtung 2 ausgetauscht werden. Die zweiten Kommunikationsanordnung 14 kann
ebenfalls eine Mehrzahl von Schnittstellen umfassen (hier nicht dargestellt, aber
ggf. ähnlich/gleich wie mit Bezug auf die erste Kommunikationsanordnung 12 erläutert),
welche jeweils an die bzw. eine Sanitäreinrichtung(en) 2 angepasst sind.
[0031] Unten links sind beispielhaft Sanitäreinrichtungen 2 nach Art eines Aktuators 6 und
eines Sensors 8 dargestellt, die ggf. auch miteinander (direkt oder mittelbar) kommunizieren
können. Rechts daneben sind beispielhaft zwei Sanitäreinrichtungen 2 nach Art eines
Aktuators 6 und eines Sensors 8 dargestellt, welche einem Leitungsabschnitt 7 zugeordnet
sind, also z. B. einer Wasserleitung, einer Wasserarmatur, einer Dampfleitung, etc..
Rechts außen sind noch eine Mehrzahl von Elektronikkomponenten 11 der Haustechnik
10 veranschaulicht, die ebenfalls von der Kommunikationseinheit 3 angesteuert werden
können. Es ist auch möglich, dass zumindest ein Teil der Sanitäreinrichtungen 2 (z.B.
mittelbar über die Kommunikationseinheit 3) mit den Elektronikkomponenten 11 einer
Haustechnik 10 oder eines Entertainment-Systems, eines Multimedia-Systems, eines Alarm-Systems,
etc. kommuniziert bzw. deren Betrieb vorgibt/steuert.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 1 Vorrichtung
- 2 Sanitäreinrichtung
- 3 Kommunikationseinheit
- 4 Schnittstelle
- 5 Bedienungseinrichtung
- 6 Aktuator
- 7 Leitungsabschnitt
- 8 Sensor
- 9 Eingabeeinrichtung
- 10 Haustechnik
- 11 Elektronikkomponente
- 12 erste Kommunikationsanordnung
- 13 Transformationsmaschine
- 14 zweite Kommunikationsanordnung
- 15 Datenleitung
1. Vorrichtung (1), umfassend zumindest eine Sanitäreinrichtung (2) sowie eine Kommunikationseinheit
(3), die mit der mindestens einen Sanitäreinrichtung (2) datenleitend verbindbar ist,
wobei die Kommunikationseinheit (3) eine Mehrzahl von Schnittstellen (4) zur Kommunikation
mit einer Mehrzahl von unterschiedlichen Bedienungseinrichtungen (5) hat.
2. Vorrichtung (1) nach Patentanspruch 1, wobei die zumindest eine Sanitäreinrichtung
(2) zumindest eine der folgenden Sanitärkomponenten umfasst:
- einen Aktuator (6) zur Einstellung eines Wasserdurchflusses durch einen Leitungsabschnitt
(7),
- einen Sensor (8) zur Erfassung zumindest eines Parameter einer Sanitäreinrichtung
(2).
3. Vorrichtung (1) nach Patentanspruch 1 oder 2, wobei die Kommunikationseinheit (3)
eingerichtet ist, den Betrieb der mindestens einen Sanitäreinrichtung (2) zumindest
vorzugeben oder nachzuhalten.
4. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei eine Kommunikation
von Kommunikationseinheit (3) mit mindestens einer der Bedienungseinrichtung (5) kabellos
einrichtbar ist.
5. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die Mehrzahl
der Bedienungseinrichtungen (5) zumindest teilweise verschiedene Eingabeeinrichtungen
(9) aufweisen.
6. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die Kommunikationseinheit
(3) eingerichtet ist, zusätzliche den Betrieb mindestens einem einer Haustechnik (10)
zugeordneten Elektronikkomponente (11) vorzugeben oder nachzuhalten.
7. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die Kommunikationseinheit
(3) zumindest eine erste Kommunikationsanordnung (12) für Signale der Mehrzahl von
unterschiedlichen Bedienungseinrichtungen (5) hat, eine Transformationsmaschine (13)
zur Aufbereitung der Signale gemäß einem vorgebbaren Standard und eine zweite Kommunikationsanordnung
(14) für standardisierte Daten zum Austausch mit der mindestens einen Sanitäreinrichtung
(2).
8. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die Kommunikationseinheit
(3) nach Art eines Hub ausgeführt ist.
9. Verwendung einer Kommunikationseinheit (3), welche eine Mehrzahl von Schnittstellen
(4) zur Kommunikation mit einer Mehrzahl von unterschiedlichen Bedienungseinrichtungen
(5) hat, zum Betrieb oder der Überwachung von zumindest einer Sanitäreinrichtung (2).