[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich in einem ersten Aspekt auf einen Verbrennungsmotor.
[0002] In einem zweiten Gesichtspunkt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben
eines Verbrennungsmotors.
[0003] In Verbrennungsmotoren wird ein Kraftstoff verbrannt, um Rotationsenergie zu erzeugen.
Je nach Anwendung kann die Rotationsenergie weiter in andere Energieformen umgewandelt
werden. Bei solchen Verbrennungsmotoren kann es sich insbesondere um Verbrennungsmotoren
für Fahrzeuge handeln, beispielsweise Otto-oder Dieselmotoren. Als Kraftstoff kann
aber auch Wasserstoffgas oder ein prinzipiell beliebiges anderes brennbares Fluid
eingesetzt werden. Verbrennungsmotoren der hier beschriebenen Art umfassen auch stationäre
Ausführungen, bei denen der Verbrennungsmotor beispielsweise zusammen mit einem Generator
elektrischen Strom erzeugt oder Bestandteil eines Kraftwerks ist.
[0004] Verbrennungsmotoren, die Gegenstand dieser Offenbarung sind, umfassen Drehkolbenmotoren.
Diese bieten gewisse Vorteile gegenüber Hubkolbenmotoren, beispielsweise einen oftmals
einfacheren Aufbau, wodurch eine robuste Bauform, ein geringeres Gewicht und Kostenersparnisse
resultieren können. Ein Beispiel eines bekannten Drehkolbenmotors ist der Wankelmotor.
Nachteilig an bekannten Drehkolbenmotoren ist die problematische Abdichtung der Drehkolben.
Zudem ist allgemein ein möglichst hoher Wirkungsgrad des Verbrennungsmotors wünschenswert.
[0005] Als eine
Aufgabe der Erfindung kann angesehen werden, einen möglichst effizienten und gleichzeitig
robusten Verbrennungsmotor sowie ein Verfahren zum Betreiben eines möglichst effizienten
und robusten Verbrennungsmotors anzugeben.
Erfindungsgemäße Lösung
[0006] Diese Aufgabe wird durch den Verbrennungsmotor mit den Merkmalen des Anspruchs 1
und durch das Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 15 gelöst.
[0007] Vorteilhafte Varianten des erfindungsgemäßen Verbrennungsmotors und des erfindungsgemäßen
Verfahrens sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche und werden außerdem in der folgenden
Beschreibung erläutert.
[0008] Ein erfindungsgemäßer Verbrennungsmotor umfasst eine erste Motoreinheit. Diese umfasst
wiederum eine erste Zündkammer, welche auch als Brennraum bezeichnet werden kann.
Die Zündkammer umfasst einen Kraftstoffeinlass für zu verbrennenden Kraftstoff und
eine Zündvorrichtung zum Entzünden von Kraftstoff in der ersten Zündkammer. Die erste
Motoreinheit umfasst außerdem ein erstes Kolbengehäuse, welches einen Innenraum bildet,
in dem mindestens zwei Drehkolben angeordnet sind, und einen schließbaren Einlass
von der Zündkammer zum Innenraum, um Abgas einzuleiten, welches durch Verbrennung
von Kraftstoff in der ersten Zündkammer entsteht. Der Innenraum des ersten Kolbengehäuses
weist außerdem einen Auslass für Abgas auf. Die mindestens zwei Drehkolben werden
vom Abgas angetrieben, welches von der Zündkammer durch den Innenraum zum Auslass
strömt. Jeder Drehkolben umfasst an seinem Außenumfang mindestens zwei Dichtleisten
und mindestens zwei Vertiefungen. Die Formen der Vertiefungen und der Dichtleisten
sind gewählt zum Eingreifen der Dichtleisten von jeweils einem der Drehkolben in die
Vertiefungen des jeweils anderen Drehkolbens derselben Motoreinheit. Die Dichtleisten
sind in Radialrichtung des jeweiligen Drehkolbens zum dichtenden Kontaktieren einer
Gehäuseinnenwand bemessen.
[0009] Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben eines Verbrennungsmotors umfasst
der Verbrennungsmotor eine erste Motoreinheit, welche wiederum eine erste Zündkammer
und ein erstes Kolbengehäuse umfasst. Das Kolbengehäuse bildet einen Innenraum, in
dem mindestens zwei Drehkolben angeordnet sind. Das Verfahren umfasst:
- Einlassen von zu verbrennendem Kraftstoff in die erste Zündkammer,
- Entzünden von Kraftstoff in der ersten Zündkammer mittels einer Zündvorrichtung,
- Öffnen und Schließen eines schließbaren Einlasses von der ersten Zündkammer zum Innenraum,
um Abgas einzuleiten, welches durch Verbrennung von Kraftstoff in der ersten Zündkammer
entsteht, wobei die mindestens zwei Drehkolben vom Abgas angetrieben werden,
- Ausleiten des Abgases aus dem Innenraum des ersten Kolbengehäuses durch einen Auslass
am Innenraum,
- wobei jeder Drehkolben an seinem Außenumfang mindestens zwei Dichtleisten und mindestens
zwei Vertiefungen aufweist, wobei die Formen der Vertiefungen und der Dichtleisten
gewählt sind zum Eingreifen der Dichtleisten von jeweils einem der Drehkolben in die
Vertiefungen des jeweils anderen Drehkolbens,
- wobei die Dichtleisten in Radialrichtung des jeweiligen Drehkolbens zum dichtenden
Kontaktieren einer Gehäuseinnenwand bemessen sind.
Weitere Ausführungsvarianten
[0010] Unter Abgas soll hier allgemein das Gemisch verstanden werden, das durch die Verbrennung
von Kraftstoff oder eines Kraftstoff-Luftgemisches in der Zündkammer entsteht. Durch
die Verbrennung des Kraftstoffs erhöht sich der Druck in der Zündkammer und wegen
der Verbindung zum Innenraum auch an den Drehkolben. Das bei der Verbrennung erzeugte
Abgas drückt daher gegen die Drehkolben und strömt an diesen entlang, wobei die Drehkolben
in Rotation versetzt werden. Diese Rotationsbewegung kann weiter genutzt werden. Beim
Beispiel eines Fahrzeugs wird die Rotationsenergie jedenfalls teilweise auf Antriebsräder
des Fahrzeugs übertragen.
[0011] Die Dichtleisten sind in Radialrichtung zum dichtenden Kontaktieren einer Gehäuseinnenwand
bemessen. Die Radialrichtung bezieht sich dabei auf den Radius des zugehörigen Drehkolbens,
womit die Radialrichtung quer oder senkrecht zur Rotationsrichtung des jeweiligen
Drehkolbens steht. Das an den Drehkolben entlang strömende Abgas drückt gegen einige
der Dichtleisten, wodurch diese Dichtleisten gegen die Gehäuseinnenwand gedrückt werden.
In diesem Zusammenhang ist die Gehäuseinnenwand als Mantelfläche in Bezug auf die
Drehachsen der Drehkolben des Innenraums zu verstehen, nicht als Stirnseiten des Innenraums.
Insbesondere kann je nach Drehstellung mindestens eine (oder genau eine) der Dichtleisten
von jedem Drehkolben dem einströmenden Abgas ausgesetzt sein und somit durch dieses
gegen die Gehäuseinnenwand gedrückt werden.
[0012] Vorzugsweise umfassen die Dichtleisten ein verformbares oder elastisches Material,
so dass sie durch den Abgasdruck verformt werden und dichtend gegen die Gehäuseinnenwand
drückbar sind. Das Material der Dichtleisten ist leichter verformbar oder elastischer
als ein die Dichtleisten umgebendes Material des Drehkolbens, insbesondere als das
Material, aus dem die später näher beschriebenen Nuten zum Aufnehmen der Dichtleisten
gebildet sind.
[0013] Der in der Zündkammer zu verbrennende Kraftstoff kann grundsätzlich eine beliebige
entzündbare Substanz sein. Beispielsweise kann der Kraftstoff Benzin oder Diesel sein
oder umfassen. Es kann bevorzugt sein, dass als Kraftstoff Ethanol oder ein ethanolhaltiger
Kraftstoff oder alternativ Wasserstoffgas oder ein Gemisch mit Wasserstoffgas verwendet
wird. Bei einer Zündvorrichtung zum Entzünden des Kraftstoffs kann es sich zum Beispiel
um Laser handeln. Unter einer Zündvorrichtung können auch Zündkerzen oder andere Vorrichtungen
zur Funken- oder Flammenerzeugung verstanden werden.
[0014] Damit ein durch die Verbrennung des Kraftstoffs entstehender Druck effizient auf
die Drehkolben wirken kann, kann es bevorzugt sein, dass die Zündkammer an den Innenraum
angrenzt, in welchem die Drehkolben angeordnet sind. Beispielsweise kann die Zündkammer
an das Kolbengehäuse des Innenraums angeflanscht sein. Alternativ können die Zündkammer
und der Innenraum auch durch ein Rohr oder eine andere Verbindungsleitung verbunden
sein.
[0015] Ein Druck von der Zündkammer kann verhältnismäßig gleichmäßig die Drehkolben antreiben.
Dadurch unterscheidet sich der Verbrennungsmotor wesentlich von beispielsweise 4-Takt-Verbrennungsmotoren,
welche aufgrund der aufeinander folgenden Takte eine kompliziertere Ansteuerung erfordern
und größere Spitzenbelastungen erzeugen.
[0016] Der schließbare Einlass von der ersten Zündkammer zum Innenraum erlaubt, dass durch
die Verbrennung entstehendes Abgas nur zu bestimmten Zeitintervallen aus der Zündkammer
in den Innenraum weitergelassen wird. Zudem kann durch den schließbaren Einlass ein
Druckabfall erzeugt werden, womit Belastungen der verformbaren Dichtleisten reduziert
werden.
[0017] Der Auslass aus dem Innenraum kann als schließbarer Auslass gebildet sein, welcher
prinzipiell gleich aufgebaut sein kann wie der schließbare Einlass. Die nachstehenden
Erläuterungen zum schließbaren Einlass sollen daher auch für einen schließbaren Auslass
gelten.
[0018] An jedem schließbaren Einlass kann jeweils ein Einlass-Schließkörper vorhanden sein,
welcher zum Freigeben und Schließen des Einlasses bewegbar ist. Der Einlass-Schließkörper
kann mit den Drehkolben gekoppelt sein, so dass eine Frequenz und Phase (als Rotationswinkel)
der Drehkolben vorgeben oder zumindest beeinflussen, zu welchen Zeitpunkten der Einlass-Schließkörper
öffnet und schließt. Die Kopplung kann über weitere Komponenten erfolgen, beispielsweise
über die Antriebswelle.
[0019] Der Einlass-Schließkörper kann auch durch die Dichtleisten gebildet sein. Durch die
Rotation der Dichtleisten können diese über den Einlass fahren und diesen vorrübergehend
dichtend abdecken. Ebenso können die Dichtleisten als AuslassSchließkörper dienen
und vorrübergehend einen oder mehrere Auslässe aus dem Innenraum dichtend abdecken.
[0020] Der schließbare Einlass (und/oder der schließbare Auslass) kann in einer Stirnseite
des Innenraums gebildet sein. Eine Kontaktfläche der Dichtleisten zur Stirnseite kann
größer sein als eine Kontaktfläche der Dichtleisten zu einer Mantelfläche des Innenraums.
Zur Mantelfläche hin ist eine kleine Kontaktfläche wünschenswert, um Reibungsverluste
gering zu halten. Hingegen bestimmt die Größe der Kontaktflächen zur Stirnseite, wie
lange der Einlass (oder Auslass) abgedeckt wird.
[0021] Eine Größe der Kontaktflächen der Dichtleisten zur Stirnseite kann dadurch definiert
sein, dass die Dichtleiste zur Stirnseite hin eine Kerbe aufweist. Im Bereich der
Kerbe kontaktiert die Dichtleiste nicht die Stirnseite des Innenraums. Somit wird
durch die Kerbe der schließbare Einlass freigelassen und eine Schließdauer des Einlasses
ist verkürzt. Alternativ oder zusätzlich können die Dichtleisten zur Stirnseite hin
eine Verbreiterung aufweisen, durch welche die Kontaktfläche zur Stirnseite vergrößert
ist. Durch die Verbreiterung wird eine Schließdauer des Einlasses (oder Auslasses)
erhöht.
[0022] Alternativ oder zusätzlich kann jeder Einlass-Schließkörper auch jeweils eine drehbar
gelagerte Rolle umfassen, welche einen Durchgang aufweist, so dass je nach Drehstellung
der Rolle der zugehörige Einlass geöffnet oder geschlossen ist. Die Rolle kann insbesondere
als Schlitzrolle oder zylindrische Walze gebildet sein, deren Durchgang ein Schlitz
ist. Eine Querschnittsfläche des Schlitzes zum Innenraum hin kann eine andere Größe
haben als eine Querschnittsfläche des Schlitzes zur Zündkammer hin. Hierdurch lassen
sich insbesondere Strömungscharakteristika des Einleitens von Abgas in den Innenraum
einstellen. Verkleinert sich die Querschnittsfläche von der Zündkammer zum Innenraum
hin, so erhöht sich damit die Geschwindigkeit des durchströmenden Abgases und eine
Einströmung erfolgt in einem relativ kleinem Kegelbereich, wodurch ein effizienter
Kraftübertrag auf die Dichtleisten zum Drehen des Drehkolbens möglich sein kann. Es
kann aber auch eine sich vergrößernde Querschnittsfläche von der Zündkammer zum Innenraum
vorgesehen sein, was hinsichtlich einer gleichmäßigeren Verteilung des Abgases im
Innenraum und, damit einhergehend, geringeren Belastungen der Drehkolben und ihrer
Dichtleisten vorteilhaft sein kann.
[0023] Die Rotationgeschwindigkeit und Rotationsstellung der Schlitzrolle kann getaktet
zu einer Zündung des Kraftstoffs in der Zündkammer erfolgen. So kann vorgesehen sein,
dass die Schlitzrolle (oder allgemeiner die Trennmittel) immer dann eine Verbindung
zum Innenraum mit den Drehkolben freigeben, wenn gerade die Zündung erfolgt, oder
wenn ein Druck nach der Zündung maximal wird, oder zu einem vorgegebenen Zeitpunkt
vor oder nach einem dieser Vorgänge.
[0024] Es kann auch ein Ventil, insbesondere ein Magnetventil, als Einlass-Schließkörper
oder Auslass-Schließkörper vorhanden sein. Das Ventil kann insbesondere dazu gestaltet
sein, eine im Wesentlichen konstante Dosierung von Abgas zu den Drehkolben zu bewirken.
[0025] Die Rotation der Drehkolben erzeugt eine Sogwirkung, durch welche ein Restgas, das
nach der Verbrennung des Kraftstoffs in der Zündkammer verbleibt, aus der Zündkammer
abgesaugt wird. Dadurch kann sodann für den nächsten Zündungsvorgang eine größere
Menge an Kraftstoff-Luftgemisch in die Zündkammer geleitet werden.
[0026] Die Dichtleisten können sich in eine Longitudinalrichtung erstrecken, welche im Wesentlichen
parallel zu den Rotationsachsen der beiden Drehkolben steht. Insbesondere kann ein
Winkel zwischen der Longitudinalrichtung und den Rotationsachsen kleiner als 20°,
vorzugsweise kleiner als 10°, sein.
[0027] Die Rotationsachsen der Drehkolben einer Motoreinheit können ebenfalls parallel zueinander
stehen oder zumindest in einem Winkel, der höchstens 40° oder vorzugsweise höchstens
20° beträgt. Zudem können die Drehkolben einer Motoreinheit identisch gebildet sein.
Werden asymmetrische Dichtleisten verwendet, wie später beschrieben, so können die
Drehkolben bis auf eine gespiegelte Anordnung oder Formung der Dichtleisten identisch
sein.
[0028] Unter einem Drehkolben kann ein Gegenstand verstanden werden, welcher drehbar gelagert
ist und bei Drehung eine Welle mitdreht. Die Drehung dieser Welle kann sodann verwendet
werden, um beispielsweise andere Objekte in Rotation zu versetzten oder über insbesondere
einen Generator elektrische Energie zu erzeugen.
[0029] Zur Befestigung der Dichtleisten an den Drehkolben können die Dichtleisten in Nuten,
also Rillen oder anderen Vertiefungen, aufgenommen sein, welche am jeweiligen Außenumfang
der Drehkolben geformt sind. Insbesondere können die Nuten in später näher beschriebenen
Zahnkränzen der Drehkolben gebildet sein. In den Nuten können die Dichtleisten in
prinzipiell beliebiger Weise befestigt sein. Die Dichtleisten können somit austauschbar
sein, womit bei einem Abrieb aufgrund des dichtenden Kontakts ein leichter Wechsel
der Dichtleisten möglich ist, ohne dass weitere Komponenten des Verbrennungsmotors
ausgetauscht werden müssten.
[0030] Bei einer bevorzugten Gestaltung sind die Dichtleisten als Nutensteine gebildet zum
haltenden Eingreifen in die Nuten in den Drehkolben. Darunter ist zu verstehen, dass
die Dichtleisten an ihrem jeweiligen inneren Ende, welches in den zugehörigen Drehkolben
aufgenommen ist, eine Verdickung oder einen Kragen aufweisen. Die Nuten, in welchen
die Dichtleisten aufgenommen sind, sind so geformt, dass die genannte Verdickung oder
der Kragen haltend eingreift.
[0031] Insbesondere können die Nuten als T-Nuten geformt sein und jeder der Nutensteine
kann einen seitlich hervorstehenden Kragen zum Eingreifen in eine der T-Nuten umfassen.
Grundsätzlich können alternativ oder ergänzend auch Schraubbefestigungen oder Klebeverbindungen
zum Befestigen der Dichtleisten in den Nuten vorgesehen werden.
[0032] Die Dichtleisten und die zughörigen Nuten können so geformt sein, dass die Dichtleisten
in radialer Richtung des zugehörigen Drehkolbens gehalten werden, also unbeweglich
sind. Hingegen kann etwa senkrecht hierzu, insbesondere in Richtung der Rotationsachse
des Drehkolbens, ein Bewegen (und damit ein Einsetzen und Entnehmen) der Dichtleisten
möglich sein. Somit können abgenutzte oder abgeriebene Dichtleisten leicht ausgetauscht
werden. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Dichtleisten unter Vorspannung in Richtung
der Rotationsachse eingesetzt werden, beispielsweise indem eine Feder genutzt wird.
Dies hat zur Folge, dass die Dichtleisten unter Vorspannung gegen die Stirnflächen
des Innenraums drücken. Befinden sich an diesen Stirnseiten der Einlass und der Auslass,
so können die Dichtleisten diese wegen der Vorspannung besonders zuverlässig abdichten.
[0033] In Längsrichtung der Dichtleisten (oder in Richtung der Rotationsachsen der Drehkolben)
sind die Dichtleisten vorzugsweise so bemessen, dass sie auch in dieser Richtung eine
Dichtung zum Boden und zur Decke des Gehäuseinnenraums bewirken.
[0034] Die dichtende Wirkung der Dichtleisten in radialer Richtung zu der Gehäuseinnenwand
hängt von der Verformung der Dichtleisten ab. Dabei ist es vorteilhaft, wenn der Abgasdruck
eine Verformung der Dichtleisten zur Gehäuseinnenwand hin bewirkt, und nicht etwa
eine Verformung weg von der Gehäuseinnenwand. Jeder der Dichtleisten hat eine Seite,
welche bei einer Drehwinkelstellung des zugehörigen Drehkolbens, bei welcher die Dichtleiste
die Gehäuseinnenwand kontaktiert, einströmendem Abgas zugewandt ist. Diese Seite wird
nachstehend als Abgaskontaktseite bezeichnet. Um eine Verformung zum dichtenden Kontaktieren
der Gehäuseinnenwand herzustellen, hat die Abgaskontaktseite vorzugsweise keine konvexe
Form oder zumindest an ihrem der Gehäuseinnenwand zugewandten Ende keine konvexe Form.
Bevorzugt kann die Abgaskontaktseite vielmehr eine konkave Form haben oder zumindest
an ihrem der Gehäuseinnenwand zugewandten Ende eine konkave Form haben. Alternativ
kann ein im Wesentlichen ebener Verlauf der Abgaskontaktseite für eine je nach Umständen
ebenfalls ausreichende Verformung sorgen.
[0035] Jede der Dichtleisten hat zudem eine Rückseite, welche der Abgaskontaktseite gegenüberliegt.
Diese Rückseite ist nicht einströmendem Abgas zugewandt, wenn eine Drehwinkelstellung
des zugehörigen Drehkolbens vorliegt, bei welcher die Dichtleiste die Gehäuseinnenwand
kontaktiert beziehungsweise zu dieser benachbart ist. Die Form der Rückseite hat ebenfalls
Auswirkungen auf die Verformung und damit die dichtende Wirkung. Die Rückseite ist
vorzugsweise nicht konkav oder zumindest an einem der Gehäuseinnenwand zugewandten
Ende nicht konkav. Bevorzugt ist die Rückseite konvex geformt oder zumindest an einem
der Gehäuseinnenwand zugewandten Ende konvex geformt. Eine hinreichende Dichtungswirkung
kann wiederum auch bei einer linearen oder ebenen Form der Rückseite möglich sein.
[0036] Die Dichtleisten können eine Kante aufweisen, an welcher ein dichtender Kontakt zur
Gehäuseinnenwand bewirkt wird. Eine Kante kann sich aus einem nicht runden Querschnitt
ergeben, insbesondere wenn die Abgaskontaktseite konkav und die Rückseite konvex ist.
[0037] Vorzugsweise verfügt jeder Drehkolben über (genau oder mindestens) drei Dichtleisten,
die in gleichen Winkelabständen am Außenumfang des Drehkolbens angeordnet sind. Insbesondere
können die Winkelabstände Drehwinkel von 120° um die Rotationsachse des zugehörigen
Drehkolbens sein. Zudem kann jeder Drehkolben drei Vertiefungen umfassen, welche sich
am Außenumfang an Winkelpositionen befinden, die ebenfalls um 120° zueinander versetzt
und vorzugsweise jeweils um 60° zu den Winkelpositionen der drei Dichtleisten versetzt
sind. Dadurch wird erreicht, dass einströmendes Abgas stets gegen eine der Dichtleisten
an jedem Drehkolben drückt und dadurch eine Rotation des Drehkolbens bewirkt. Zudem
wird durch diese Anordnung erreicht, dass unabhängig von einer momentanen Drehstellung
der Drehkolben stets eine Dichtung beider Drehkolben zur Gehäuseinnenwand bereitgestellt
wird.
[0038] Die Gehäuseinnenwand weist an den beiden Bereichen, in welchem der Kontakt zu den
Dichtleisten der zwei Drehkolben erfolgt, jeweils eine Kreisabschnittsform auf. Jede
dieser zwei Kreisabschnitte kann einen Winkelbereich von vorzugsweise mindestens 90°,
vorzugsweise mehr als 180° umfassen. Der Kreismittelpunkt von jedem der Kreisabschnitte
stimmt vorzugsweise mit der Rotationsachse von jeweils einem der Drehkolben überein.
Ein Radius der Kreisabschnitte ist vorzugsweise gleich oder geringfügig kleiner als
ein Radius der Drehkolben (gemessen bis zum äußeren Ende der Dichtleisten), was für
den dichtenden Kontakt förderlich ist.
[0039] Jeder der Drehkolben kann an seinem Außenumfang einen Zahnkranz aufweisen. Die Drehkolben
können sodann so angeordnet sein, dass ihre Zahnkränze ineinandergreifen. Hierdurch
wird weitgehend verhindert, dass Abgas zwischen den beiden Drehkolben hindurchströmt.
Vielmehr wird das Abgas am Rand zwischen den Drehkolben und der Gehäuseinnenwand befördert.
Die Zahnkränze können durch die Vertiefungen und Dichtleisten unterbrochen sein und
im Übrigen über den gesamten Umfang der beiden Drehkolben verlaufen. Unter einem Zahnkranz
kann verstanden werden, dass eine Außenumfangsfläche des zugehörigen Drehkolbens radial
hervorstehende Zähne aufweist. Vorzugsweise erstreckt sich jeder Zahn über die gesamte
Höhe der Drehkolben entlang deren Rotationsachsen.
[0040] Außer einer dichtenden Wirkung wird durch die ineinandergreifenden Zahnkränze sichergestellt,
dass beide Drehkolben mit gleicher Geschwindigkeit rotieren. Dadurch wird erreicht,
dass die Dichtleisten von einem der Drehkolben stets auf die Vertiefungen des jeweils
anderen Drehkolbens treffen.
[0041] Insbesondere durch Temperaturschwankungen kann sich die Relativposition der beiden
Drehkolben zueinander geringfügig ändern. Durch das Ineinandergreifen der Zahnkränze
kann aber auch bei solchen Positionsschwankungen weiterhin eine dichtende Wirkung
erreicht werden. Hingegen wären die Zahnkränze ungeeignet, eine Dichtung zur Gehäuseinnenwand
bereitzustellen. Denn hier würden Positionsschwankungen mangels ineinandergreifender
Zähne zu Leckströmen führen. Um dies zu vermeiden, wird eine Dichtung zur Gehäuseinnenwand
nicht durch die Zahnkränze, sondern durch die Dichtleisten bewirkt.
[0042] Je nach Drehstellung der beiden Drehkolben wird ein weitgehend dichtender Kontakt
zwischen diesen entweder durch die ineinandergreifenden Zahnkränze bereitgestellt,
oder durch eine der Dichtleisten von einem der Drehkolben, welche in eine der Vertiefungen
am anderen Drehkolben hineinragt.
[0043] Die Dichtleisten können in radialer Richtung von ihrem jeweiligen Drehkolben weiter
nach außen ragen als der jeweilige Zahnkranz. Dadurch ist der Zahnkranz stets beabstandet
von der Gehäuseinnenwand. Hierzwischen wird ein abgetrennter Bereich gebildet, über
welchen Abgas in Richtung der Austrittsöffnung gelangt. Der abgetrennte Bereich wird
in Umfangsrichtung der Drehkolben durch die Dichtleisten begrenzt. In radialer Richtung
erstreckt sich der abgetrennte Bereich, durch den Abgas geleitet wird, von dem Zahnkranz
bis zur Gehäusewand beziehungsweise dem Kreissegmentabschnitt der Gehäusewand.
[0044] Für die Größe der abgetrennten Bereiche ist auch die Anzahl an Dichtleisten wichtig.
Je mehr Dichtleisten vorgesehen sind, desto kleiner ist jeder der abgetrennten Bereiche.
Ein abgetrennter Bereich ist relevant für das Ansaugvolumen sowie das Expansionsvolumen
einer Motoreinheit, wobei sich das Expansionsvolumen durch mehrere Motoreinheiten
ergeben kann. Ein Größenverhältnis Ansaugvolumens und des Expansionsvolumens relativ
zur Zündkammer ist wiederum wichtig für ein Kompressionsverhältnis sowie ein Entspannungsverhältnis
und damit für den Wirkungsgrad. Eine Anzahl von drei oder vier Dichtleisten und entsprechenden
Vertiefungen pro Drehkolben kann besonders geeignet sein, um einen hohen Wirkungsgrad
zu erzielen.
[0045] Die Dichtleisten stehen über den jeweiligen Zahnkranz vorzugsweise um eine Radialstrecke
hervor, welche zwischen 5% und 30%, insbesondere zwischen 10% und 25%, eines Radius
des Zahnkranzes beträgt. Dieser Radius kann ab dem Mittelpunkt des Drehkolbens bis
zum Außenumfang des zugehörigen Zahnkranzes gemessen sein. Die hervorstehende Radialstrecke
beeinflusst die Größe einer Verformung der Dichtleistung und beeinflusst somit die
Dichtungseigenschaften. Zudem ist die hervorstehende Radialstrecke maßgeblich für
das Volumen an Abgas, das an dem zugehörigen Drehkolben vorbei befördert wird, und
somit entscheidend für Verdichtungsverhältnisse und den Wirkungsgrad des Verbrennungsmotors.
Es hat sich gezeigt, dass mit den vorgenannten Werten eine gute Dichtung und ein hoher
Wirkungsgrad erreicht werden können.
[0046] Eine radiale Größe von Zähnen der Zahnkränze beträgt vorzugsweise höchstens 20%,
vorzugsweise höchstens 15%, eines Radius des Zahnkranzes. Hiermit wird ein Abgasfluss
zwischen den beiden Zahnkränzen hindurch genügend weit reduziert.
[0047] Größere Zähne könnten je nach Abgas zudem nachteilige Wirkungen auf die Strömung
des Abgases haben. Der Radius des Zahnkranzes kann durch die Strecke von dessen Mittelpunkt
bis zu seinem äußeren Umfang, also dem äußeren Ende der Zähne, definiert sein.
[0048] Die Zündkammer, die auch als Brennraum bezeichnet werden kann, ist ein schließbarer
Raum, in dem Kraftstoff entzündet wird. Je nach Art des Kraftstoffs kann auch eine
Lufteinleitung in die Zündkammer vorgesehen sein, etwa wenn Benzin verbrannt wird.
Abhängig von der Gestaltung des schließbaren Einlasses und schließbaren Auslasses
ist die Zündkammer nicht zwingend zu einem bestimmten Zeitpunkt vollständig geschlossen.
[0049] Grundsätzlich kann der Verbrennungsmotor beliebigen Einsatzzwecken dienen, bei denen
Energie aus der Verbrennung von Kraftstoff genutzt werden soll. Beispielsweise kann
der Verbrennungsmotor Teil eines Fahrzeugs sein oder einer stationären Anlage, etwa
eines Kraftwerks.
[0050] Eine Motoreinheit ist hier meist mit zwei Drehkolben beschrieben. Grundsätzlich können
aber auch weitere Drehkolben im selben Innenraum vorhanden sein. Zudem kann die Anzahl
an Dichtleisten und zugehörigen Vertiefungen von der zu den verschiedenen Ausführungsformen
beschriebenen Anzahl abweichen.
Mehrere Motoreinheiten
[0051] Ein erfindungsgemäßer Verbrennungsmotor kann mehrere in Reihe angeordnete Motoreinheiten
umfassen, wobei außer der ersten Motoreinheit mindestens eine zweite Motoreinheit
vorhanden ist. Die zweite Motoreinheit kann umfassen:
- eine zweite Zündkammer, umfassend einen Einlass für zu verbrennenden Kraftstoff, einen
Abgaseinlass, der mit dem Auslass der ersten Motoreinheit verbunden ist, und eine
zweite Zündvorrichtung zum Entzünden von Kraftstoff in der zweiten Zündkammer,
- ein zweites Kolbengehäuse, welches einen zweiten Innenraum bildet, in dem mindestens
zwei weitere Drehkolben angeordnet sind,
- einen zweiten schließbaren Einlass von der zweiten Zündkammer zum zweiten Innenraum
zum Einleiten von Abgas, welches durch Verbrennung von Kraftstoff in der zweiten Zündkammer
entsteht, wobei die mindestens zwei weiteren Drehkolben vom Abgas angetrieben werden,
- wobei der zweite Innenraum einen zweiten Auslass für Abgas aufweist.
[0052] Indem mehrere Motoreinheiten hintereinander genutzt werden, kann ein höherer Wirkungsgrad
erreicht werden. Nach Durchströmen der ersten Motoreinheit hat Abgas noch eine verhältnismäßig
hohe Energie, die durch den Abgasdruck und die Abgastemperatur bestimmt ist. Diese
Energie wird zumindest teilweise genutzt, indem das Abgas von der ersten zur zweiten
Motoreinheit geleitet wird, was hier als Anordnung in Reihe bezeichnet wird. In der
zweiten Motoreinheit kann der noch vorhandene Abgasdruck zum Antreiben der Drehkolben
der zweiten Motoreinheit genutzt werden, zusammen mit weiterem durch Verbrennung von
Kraftstoff in der zweiten Zündkammer erzeugtem Abgas.
[0053] In analoger Weise können auf die zweite Motoreinheit weitere Motoreinheiten folgen,
zwischen denen Abgas jeweils weitergegeben wird. Die Weitergabe von Abgas von einer
Motoreinheit zur nächsten kann die Weitergabe des gesamtes Abgases oder bloß eines
Teils des Abgases bezeichnen.
Ausführungsvarianten betreffend mehrere Motoreinheiten
[0054] Es kann eine Antriebswelle vorhanden sein, mit welcher die Drehkolben der mehreren
Motoreinheiten gekoppelt sind. Insbesondere kann jeweils ein erster Drehkolben von
jeder Motoreinheit mit der Antriebswelle gekoppelt sein, während ein zweiter Drehkolben
der jeweiligen Motoreinheit beim Antreiben des zugehörigen ersten Drehkolbens mitwirkt.
Eine Kopplung muss nicht eine starre Verbindung bedeuten, sondern kann bezeichnen,
dass ein Kraftübertrag von einem rotierenden Drehkolben auf die Antriebswelle erfolgt,
um diese anzutreiben. Durch die Kopplung mehrerer Motoreinheiten können verhältnismäßig
einfach und leicht aufgebaute Motoreinheiten verwendet werden und dennoch kann an
der Antriebswelle ein hohes Drehmoment erzeugt werden.
[0055] Die Drehkolben der ersten Motoreinheit können bezüglich ihrer Drehachse oder bezüglich
der Antriebswelle rotativ versetzt zu den Drehkolben der zweiten Motoreinheit sein.
Auch die Drehkolben fakultativ vorhandener weiterer Motoreinheiten können rotativ
versetzt zu den Drehkolben der übrigen oder zumindest der benachbarten Motoreinheiten
sein. Ein rotativer Versatz wird dabei durch einen Rotationswinkel definiert, welcher
einen Drehwinkelunterschied zwischen den Drehkolben verschiedener Motoreinheiten angibt.
Ein Drehwinkelunterschied äußert sich durch eine andere Position der Dichtleisten
der betrachteten Drehkolben. Für diesen rotativen Versatz kann insbesondere stets
derjenige Drehkolben, der dem Einlass in den entsprechenden Innenraum zugewandt ist,
berücksichtigt werden. Der Rotationswinkel kann insbesondere 360° geteilt durch die
Anzahl an Motoreinheiten entsprechen. Durch eine solche gleichmäßige Aufteilung kann
ein unruhiges Laufen des gesamten Verbrennungsmotors verringert werden.
[0056] Eine letzte der Motoreinheiten kann einen Abgasauslass aufweisen, über den zumindest
ein Teil des Abgases zurückgeführt wird zu einem Abgaseinlass in der ersten Zündkammer
der ersten Motoreinheit. Insbesondere kann auch ein symmetrischer Aufbau gleichberechtigter
Motoreinheiten vorgesehen sein, wobei jede Motoreinheit Abgas zumindest Teilweise
zur nächsten Motoreinheit weitergibt. Es kann vorgesehen sein, dass jede Motoreinheit
einen Anteil des durchströmenden Abgases nicht etwa zu einer der Motoreinheiten, sondern
zu einem Abgasnachbehandlungssystem oder einer Auspuffanlage weitergibt. Dieser Abgasanteil
kann im laufenden Betrieb proportional zu einer gesamten Abgasmenge in den Motoreinheiten
festgelegt sein oder kann durch Überdruckventile festgelegt sein.
[0057] Eine elektronische Steuereinrichtung kann vorhanden und dazu eingerichtet sein, abhängig
von einer momentan geforderten Leistung eine Kraftstoffeinleitung in die jeweiligen
Zündkammern und eine Aktivierung der zugehörigen Zündvorrichtungen variabel vorzunehmen,
insbesondere entweder in alle oder nur in einen variabel einstellbaren Teil der Motoreinheiten
Kraftstoff einzuleiten und zu zünden, wobei die übrigen Motoreinheiten allein von
Abgas der vorhergehenden Motoreinheiten angetrieben werden. Hierdurch sind eine momentan
erzeugte Leistung und ein momentan erzeugtes Drehmoment variabel einstellbar. In anderen
Worten ausgedrückt kann eine Frequenz, mit der Kraftstoff eingeleitet und entzündet
wird, für die verschiedenen Motoreinheiten unterschiedlich sein, wobei diese Frequenzen
der verschiedenen Motoreinheiten zeitlich variabel verändert werden können, je nach
geforderter Leistung oder Drehmoment.
[0058] Die oder eine elektronische Steuereinrichtung kann auch dazu eingerichtet sein, Zündzeitpunkte
der Zündvorrichtungen unterschiedlicher Motoreinheiten so festzulegen, dass diese
nacheinander, das heißt zeitlich versetzt und nicht gleichzeitig erfolgen. Insbesondere
kann eine Verzögerung V zwischen den Zündzeitpunkten unterschiedlicher Zündvorrichtungen
festgelegt werden als V=D/n, wobei D die Dauer zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Zündzeitpunkten derselben Zündvorrichtung ist und n die Anzahl an Motoreinheiten ist.
Die Größe n kann auch die Anzahl momentan zur Zündung genutzter Motoreinheiten sein,
so dass sowohl bei einem Teillastbetrieb (bei welchem einige der Motoreinheiten nur
durch Abgas der vorherigen Motoreinheiten angetrieben werden und nicht selbst Kraftstoff
verbrennen) als auch bei einem Vollastbetrieb (bei dem sämtliche Motoreinheiten Kraftstoff
verbrennen) eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Zündzeitpunkte vorliegt. Von
einer exakt gleichmäßigen Verteilung der Zündzeitpunkte kann eine abweichende Korrektur
erfolgen, durch welche eine bestimmte Stellung der Dichtleisten zum Zündungszeitpunkt
erreicht wird.
[0059] Sind mindestens drei Motoreinheiten vorhanden, so kann eine letzte der mehreren Motoreinheiten,
insbesondere als einzige der mehreren Motoreinheiten, keine Zündvorrichtung und keinen
Einlass für zu verbrennenden Kraftstoff aufweisen. Drehkolben dieser letzten Motoreinheit
werden somit allein durch Abgas von einer oder mehreren vorhergehenden Motoreinheiten
angetrieben. Hierdurch kann erreicht werden, dass Abgas stets mindestens zwei Innenräume
verschiedener Motoreinheiten durchströmt, unabhängig davon, in welcher Zündkammer
Kraftstoff verbrannt wurde.
[0060] Alternativ kann auch nach einigen oder allen Motoreinheiten eine Aufteilung des Abgasstroms
erfolgen, so dass ein Teil des Abgases zur nächsten Motoreinheit geleitet wird und
ein Teil nicht mehr zu einer der Motoreinheiten geleitet wird, sondern beispielsweise
zu einem Abgasnachbehandlungssystem.
[0061] Prinzipiell können die Motoreinheiten beliebig positioniert werden. Es kann aber
bevorzugt sein, dass die mehreren Motoreinheiten in Richtung der Rotationsachsen der
Drehkolben übereinander angeordnet sind. Dies vereinfacht den mechanischen Aufwand,
um die Motoreinheiten mit ein und derselben Antriebswelle zu koppeln. Zudem wird hierdurch
ein kompakter Aufbau möglich, was vorteilhaft ist, wenn die mehreren Motoreinheiten
von einem gemeinsamen Wärmeisolationsgehäuse umgeben sind.
[0062] Ein Wärmeisolationsgehäuse bietet den Vorteil, dass das Abgas wenig Wärmeenergie
verliert und somit auch nur ein geringer Anteil des Abgasdrucks verloren geht. Durch
eine Anordnung übereinander können sich auch Vibrationen der einzelnen Motoreinheiten
zumindest teilweise kompensieren. Es kann aber auch eine Anordnung der Motoreinheiten
nebeneinander vorteilhaft sein, was insbesondere davon abhängen kann, ob eine Weiterleitung
von Abgas über eine Stirn- oder Mantelfläche von einem Innenraum einer Motoreinheit
erfolgen soll.
[0063] Eine elektronische Steuereinrichtung kann vorhanden und dazu eingerichtet sein, eine
Drehsinnumkehr der Drehkolben der Motoreinheiten auszuführen. Dies kann beispielsweise
wünschenswert sein, um bei Verwendung in einem Kraftfahrzeug einen Rückwärtsgang bereitzustellen.
Hierbei wird Abgas in umgekehrter Richtung durch den jeweiligen Innenraum der Motoreinheiten
geleitet, das heißt von einem Auslass des Innenraums zum Einlass desselben Innenraums.
Dies kann insbesondere erreicht werden, indem die Öffnungs- und Schließzeitpunkte
für den schließbaren Einlass und den schließbaren Auslass einer Zündkammer geändert
werden. Insbesondere wird die Reihenfolge vertauscht, in welcher der schließbare Einlass
und der schließbare Auslass, die an dieselbe Zündkammer angrenzen, geöffnet und geschlossen
werden. Bei diesem Betrieb mit umgekehrtem Drehsinn wird Abgas, das durch Verbrennung
von Kraftstoff in der zweiten Zündkammer der zweiten Motoreinheit entsteht, nicht
etwa zum Innenraum der zweiten Motoreinheit geleitet, sondern zum Innenraum der ersten
Motoreinheit. Abgas verlässt in diesem Betriebsmodus somit die zweite Zündkammer nicht
durch den schließbaren Einlass der zweiten Motoreinheit, sondern durch den schließbaren
Auslass der ersten Motoreinheit. Die erste Zündkammer wird bei diesem Betrieb mit
umgekehrtem Drehsinn entweder nicht zur Entzündung von Kraftstoff genutzt oder das
Abgas und der ersten Zündkammer wird zu einer anderen (insbesondere letzten) der Motoreinheiten
geleitet.
[0064] Um den Betriebsmodus mit umgekehrtem Drehsinn bereitzustellen, kann es vorteilhaft
sein, wenn die schließbaren Einlässe und schließbaren Auslässe gleichartig oder identisch
gebildet sind. Werden die Dichtleisten der Drehkolben zum Öffnen und Schließen der
schließbaren Einlässe und schließbaren Auslässe verwendet (wie an anderer Stelle in
dieser Offenbarung näher beschrieben), so wird für eine Drehsinnumkehr ein Rotationswinkelversatz
zwischen Drehkolben aufeinanderfolgender Motoreinheiten geändert, insbesondere umgekehrt.
[0065] Am Auslass des Innenraums des ersten Kolbengehäuses kann ein Auslass-Schließkörper
vorhanden ist, welcher eine schließbare Verbindung zur Zündkammer der zweiten Motoreinheit
bereitstellt. Eine elektronische Steuereinrichtung kann vorhanden und dazu eingerichtet
sein, die zweite Zündvorrichtung zu aktivieren, während der Auslass-Schließkörper
der ersten Motoreinheit geschlossen ist und insbesondere während der Einlass-Schließkörper
der zweiten Motoreinheit geöffnet ist. Wenn alternativ der Einlass-Schließkörper der
zweiten Motoreinheit bei der Zündung durch die zweite Zündvorrichtung noch geschlossen
ist, so öffnet jedenfalls der Einlass-Schließkörper der zweiten Motoreinheit früher
als der Auslass-Schließkörper der ersten Motoreinheit.
[0066] Die Drehkolben sind so dimensioniert und im Innenraum angeordnet, dass sie diesen
bei Stillstand dichtend teilen. Dadurch kann Abgas den Innenraum nur durchströmen
(also von der Zündkammer zu einer Austrittsöffnung gelangen, die sich im Innenraum
auf einer Seite der Drehkolben befindet, welche der Zündkammer gegenüber liegt), wenn
dabei die Drehkolben rotiert werden. Für diese Dichtung ist einerseits ein Kontakt
der beiden Drehkolben zueinander nötig. Durch diesen Kontakt kann wenig oder kein
Abgas zwischen den beiden Drehkolben hindurch gelangen. Andererseits wird für die
Dichtung auch ein Kontakt der beiden Drehkolben zu der Gehäuseinnenwand benötigt.
Dieser Kontakt besteht zumindest an einer nach außen gewandten Seite des jeweiligen
Drehkolbens, welche dem Kontaktbereich zwischen den Drehkolben abgewandt ist. Beispielsweise
kann jeder Drehkolben mittels seiner Dichtleisten einen dichtenden Kontakt zur benachbarten
Gehäuseinnenwand über einen Winkelbereich von mindestens 150°, bevorzugt mindestens
180° und besonders bevorzugt mehr als 180° bereitstellen.
[0067] Hierin angegebene Zahlenwerte sollen so verstanden werden, dass außer dem exakt angegebenen
Zahlenwert auch Abweichungen von 10% erfasst sind.
[0068] Die als zusätzliche gegenständlichen Merkmale beschriebenen Eigenschaften der Erfindung
sind auch als Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens aufzufassen, und umgekehrt.
Figurenbeschreibung
[0069] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung werden nachstehend mit Bezug auf die
beigefügten schematischen Figuren beschrieben. Hierin zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verbrennungsmotors;
- Fig. 2
- einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 1;
- Fig. 3
- einen Querschnitt eines weiteren Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verbrennungsmotors;
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Verbrennungsmotors.
[0070] Gleiche und gleich wirkende Bestandteile sind in den Figuren in der Regel mit denselben
Bezugszeichen gekennzeichnet.
[0071] In Fig. 1 ist schematisch ein Querschnitt eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Verbrennungsmotors 100 gezeigt. Ein vergrößerter Ausschnitt hiervon ist in Fig. 2
dargestellt.
[0072] Dargestellt ist eine Motoreinheit 1 des Verbrennungsmotors 100, wobei dieser mehrere
Motoreinheiten umfasst. Die übrigen Motoreinheiten können gleich aufgebaut sein wie
die dargestellte.
[0073] Die Motoreinheit 1 umfasst eine hier nicht dargestellte Zündkammer, in welche ein
Kraftstoff eingeleitet und mittels einer Zündvorrichtung entzündet wird. Von dieser
Zündkammer gelangt Abgas, das der Verbrennung des Kraftstoffs entsteht, über einen
schließbaren Einlass 13 in einen Innenraum 11 eines Kolbengehäuses 10 der Motoreinheit
1. Dort sind mindestens zwei Drehkolben 20, 30 angeordnet, welche durch den Druck
von Abgas in Rotation versetzt werden.
[0074] Als Abgas wird vorliegend verbrannter Kraftstoff oder verbranntes Kraftstoff-Gas-Gemisch
bezeichnet. Der Begriff des Abgases ist breit zu verstehen und soll die Gase oder
Fluide umfassen, die bei einer Entzündung des Kraftstoffs in der Zündkammer entstehen
und somit den Druck auf die Drehkolben 20, 30 bewirken.
[0075] Der Innenraum 11 des Kolbengehäuses 10 wird durch eine Gehäuseinnenwand 18 beschränkt,
welche zwei kreisabschnittsförmige Abschnitte hat, die jeweils einen der beiden Drehkolben
20, 30 umgeben. Für eine Dichtung zu den Drehkolben 20, 30 kann jeder der kreisabschnittsförmigen
Abschnitte einen Kreisabschnitt von über 180° abdecken.
[0076] Abgas durchströmt den Innenraum 11 vom schließbaren Einlass 13 zu einem schließbaren
Auslass 16, wozu es an den Drehkolben 20, 30 entlang strömt und diese in Rotation
versetzt.
[0077] Für eine effiziente Funktionsweise ist die Gestaltung der Drehkolben 20, 30 wichtig.
Diese sollen eine Dichtung zueinander und eine Dichtung zur umgebenden Gehäuseinnenwand
18 bereitstellen, so dass das Abgas bei Stillstand der Drehkolben 20, 30 nicht zum
Auslass 16 gelangen kann.
[0078] Gleichzeitig sollen die Drehkolben 20, 30 leicht durch das Abgas antreibbar sein,
also bereits bei geringem Druck rotieren. Zu diesen Zwecken verfügen die beiden Drehkolben
20 und 30 an ihren jeweiligen Außenseiten über Dichtleisten 25, 26, 35, 36. Die Außenseiten
können als Mantelflächen von in etwa zylinderförmigen Drehkolben 20, 30 angesehen
werden. Die Dichtleisten 25, 26, 35, 36 erstrecken sich vorzugsweise über die gesamte
Höhe des Innenraums 11, wobei die Höhe in Richtung von Rotationsachsen 21, 31 der
beiden Drehkolben 20 und 30 verlaufen kann. Die Rotationsachsen 21, 31 erstrecken
sich in die Zeichnungsebene hinein.
[0079] Der Drehkolben 20 verfügt über mindestens zwei Dichtleisten 25, 26. Ebenso sind am
Drehkolben 30 mindestens zwei Dichtleisten 35, 36 angeordnet. Die Dichtleisten 25,
26, 35, 36 ragen radial über den übrigen Außenumfang des zugehörigen Drehkolbens 20,
30 hinaus. Die Dichtleisten 25, 26, 35, 36 sind bevorzugt in Nuten am jeweiligen Drehkolben
20, 30 aufgenommen und können vorzugsweise aus einem anderen Material bestehen als
der Teil der Drehkolben 20, 30, in dem die Nuten gebildet sind. Insbesondere können
die Dichtleisten 25, 26, 35, 36 aus einem verformbaren Material bestehen. Bei diesem
kann es sich beispielsweise um Gummi, Harz oder einen Kunststoff handeln. Dadurch
können die Dichtleisten 25, 26, 35, 36 durch gegenströmendes Abgas geringfügig verformt
und gegen die Gehäuseinnenwand 18 gedrückt werden. Hiermit wird eine besonders gute
Dichtung zur Gehäuseinnenwand 18 erreicht. Prinzipiell können die Dichtleisten 25,
26, 35, 36 aber auch aus einem starren Material bestehen, etwa aus Metall. Alternativ
oder ergänzend können die Dichtleisten 25, 26, 35, 36 mit etwas Spielraum in ihren
zugehörigen Nuten aufgenommen sein, womit der Abgasdruck die Dichtleisten 25, 26,
35, 36 leicht verkippen kann. Dadurch können prinzipiell die Dichtleisten 25, 26,
35, 36 ebenfalls dichtend gegen die Gehäuseinnenwand 18 gedrückt werden.
[0080] Um einen Abgasfluss zwischen den Drehkolben hindurch weitgehend auszuschließen, sind
die beiden Drehkolben 20, 30 so im Innenraum 11 angeordnet, dass sie einander berühren.
Hierzu umfassen die Drehkolben 20, 30 an ihrem jeweiligen Außenumfang auch je einen
Zahnkranz 23, 33, welcher mit dem übrigen Teil des zugehörigen Drehkolbens 20, 30
starr verbunden ist. Die beiden Zahnkränze 23, 33 sind so bemessen und angeordnet,
dass sie ineinandergreifen. Dadurch drehen sich beide Zahnkränze 23, 33 zusammen und
bilden kaum Hohlräume zwischen einander. Abgas kann daher zwischen den beiden Zahnkränzen
23, 33 kaum durchtreten.
[0081] Außerdem umfassen die Drehkolben 20 und 30 an ihrem jeweiligen Außenumfang Vertiefungen
27, 28 und 37, 38. Die Anzahl der Vertiefungen 27, 28 des ersten Drehkolbens 20 ist
gleich der Anzahl an Dichtleisten 35, 36 des zweiten Drehkolbens 30 gewählt. Analog
ist die Anzahl der Vertiefungen 37, 38 des zweiten Drehkolbens 30 gleich der Anzahl
an Dichtleisten 25, 26 des ersten Drehkolbens 20 gewählt. Zudem sind die Vertiefungen
27, 28, 37, 38 und die Dichtleisten 25, 26, 35, 36 an den beiden Drehkolben 20, 30
so angeordnet, dass bei Rotation der beiden Drehkolben 20 und 30 die Dichtleisten
25, 26 des ersten Drehkolbens 20 gerade auf die Vertiefungen 37, 38 des zweiten Drehkolbens
30 treffen. Ebenso treffen die Dichtleisten 35, 36 des zweiten Drehkolbens 30 gerade
auf die Vertiefungen 27, 28 des ersten Drehkolbens 20. Eine Größe und Form der Vertiefungen
ist so gewählt, dass die Dichtleisten in diesen, insbesondere dichtend, aufgenommen
werden können.
[0082] Wie auch die Zahnkränze 23, 33 bewirken die Dichtleisten 25, 26 35, 36 zusammen mit
den Vertiefungen 27, 28, 37, 38, dass das Abgas kaum zwischen den beiden Drehkolben
hindurch treten kann.
[0083] Unabhängig von einer momentanen Drehstellung soll zudem stets eine der Dichtleisten
25, 26 35, 36 von jedem Drehkolben 20, 30 eine Dichtung zur Gehäuseinnenwand 18 bereitstellen.
Hierfür ist ein Drehwinkel relevant, über den dieselbe Dichtleiste 25, 26 35, 36 eine
Dichtung zur Gehäuseinnenwand 18 bewirkt. Dieser Drehwinkel kann, wie in Fig. 1 dargestellt,
größer als 180° sein und beispielsweise zwischen 185° und 240° betragen. Hierzu hat
die Gehäusewand 18 an jedem der Drehkolben eine Kreisabschnittsform, wobei diese Form
einen Kreisabschnitt von größer 180° bildet, also mehr als einen Halbkreis bildet.
[0084] Die Aufnahme der Dichtleisten 25, 26 35, 36 in ihren zugehörigen Nuten ist näher
in Fig. 2 erkennbar. Beispielhaft für alle Dichtleisten 25, 26 35, 36 ist dort die
Dichtleiste 35 in ihrem Querschnitt gezeigt. Die Dichtleiste 35 kann profilartig geformt
sein, also über ihre Länge (insbesondere in Richtung der Rotationsachse 31) hinweg
die gleiche Querschnittsform aufweisen. Wie dargestellt, bildet die Querschnittsform
einen Nutenstein. Bei diesem ist zum inneren Ende der Dichtleiste 35 hin ein Kragen
35C gebildet. Dieser greift in eine T-förmige Vertiefung/Nut ein. Dadurch wird verhindert,
dass sich der Nutenstein in radialer Richtung aus der Nut des Drehkolbens unbeabsichtigt
lösen kann. Ein Einsetzten und Entfernen des Nutensteins 35 ist in Längsrichtung,
also in Richtung der Rotationsachse 31, möglich. Durch die Bildung als Nutensteine
sind die Dichtleisten einerseits leicht zu befestigen. Andererseits wird auch ein
Austauschen vereinfacht. Dies ist bedeutsam, da es aufgrund des dichtenden Kontakts
zur Gehäuseinnenwand 18 zu einem allmählichen Abrieb der Dichtleisten 25, 26, 35,
36 kommen kann und so ein Austausch erforderlich werden kann.
[0085] Wie in Fig. 1 gezeigt, drückt das Abgas im Innenraum 11 gegen die Drehkolben 20,
30 und diejenigen Dichtleisten 25, 35, die in der momentanen Drehstellung der Drehkolben
20, 30 der Verbindung zum Zündkammer 40 zugewandt sind. Durch diesen Druck drehen
sich die Drehkolben 20, 30 in Richtung der in Fig. 1 eingezeichneten Pfeile.
[0086] Für die Drehung und insbesondere die dichtende Wirkung der Dichtleisten 25, 35 ist
ihre Form wichtig. Dies wird näher mit Bezug auf Fig. 2 beschrieben. Dort ist eine
Dichtleiste 35 gezeigt, welche radial vom Zahnkranz 33 hervorsteht. Die Dichtleiste
35 hat einen Punkt maximaler radialer Ausdehnung, beziehungsweise eine Kante, die
sich in die Zeichenebene hinein erstreckt (oder in Richtung der Rotationsachse 31
erstreckt). Von dieser Kante aus hat die Dichtleiste 35 eine Fläche 35A oder Abgaskontaktseite
35A, welche dem einströmenden Abgas zugewandt ist (dies gilt für Drehstellungen, in
denen die Dichtleiste 35 die Gehäuseinnenwand 18 kontaktiert). Auf der anderen Seite
der genannten Kante hat die Dichtleiste 35 eine weitere Fläche 35B, welche auch als
Rückseite 35B bezeichnet wird. Die Rückseite 35B ist nicht dem einströmenden Abgas
zugewandt, wenn die Dichtleiste 35 die Gehäuseinnenwand 18 kontaktiert.
[0087] Die Abgaskontaktseite 35A weist eine Vertiefung oder eine konkave Form auf, während
die Rückseite 35B eine nach außen gewölbte oder konvexe Form hat. Hierdurch wird das
äußere Ende der Dichtleiste 35, also der radial am weitesten hervorstehende Teil,
durch das gegenströmende Abgas quer oder in etwa senkrecht zur radialen Richtung verformt.
Somit wird die Dichtleiste 35 gegen die Gehäuseinnenwand 18 gedrückt. In Fig. 2 wird
das untere Ende der Dichtleiste 35 in etwa nach links und somit gegen die Gehäuseinnenwand
18 verformt.
[0088] Vorteilhafterweise kann dadurch eine besonders gute Dichtung erzeugt werden, ohne
aber eine ungebührend hohe Reibung zwischen den Dichtleisten und der Gehäuseinnenwand
zu erzeugen. Bereits bei verhältnismäßig niedrigem Abgasdruck können die Drehkolben
daher vorteilhafterweise in Rotation versetzt werden. Somit können auch Abgase mit
niedrigem Druck zur Energienutzung herangezogen werden.
[0089] Die erzeugte Rotationsenergie kann in prinzipiell beliebiger Weise genutzt werden.
Insbesondere kann sie in elektrische Energie umgewandelt werden, etwa mit einem Generator.
Ist der Verbrennungsmotor Teil eines Fahrzeugs, kann die elektrische Energie in ein
Bordnetz des Kraftfahrzeugs eingespeist und/oder in einer elektrochemischen Batterie
oder anderen Speichermitteln gespeichert werden. Alternativ kann die Rotationsenergie
auch auf Antriebsräder des Fahrzeugs übertragen werden.
[0090] Bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel befinden sich der Einlass 13 und
Auslass 16 an einer Stirnseite des Innenraums 11. Über bewegbare Schließkörper können
der Einlass 13 und der Auslass 16 geöffnet und geschlossen werden, um Abgas aus der
Zündkammer einzuleiten beziehungsweise Abgas aus dem Innenraum 11 auszulassen. Die
Anordnung vom Einlass 13 und Auslass 16 kann so sein, dass sie von den Dichtleisten
25, 26, 35, 36 überstrichen werden. Damit können die Dichtleisten 25, 26, 35, 36 als
Schließkörper für den Einlass 13 und/oder den Auslass 16 dienen. Die Dichtleisten
25, 26, 35, 36 stellen also nicht nur die bisher beschriebene Dichtung zu einer Mantelfläche
des Innenraums 11 her, sondern auch zum Boden und zur Decke des Innenraums 11, welche
als Stirnseiten bezeichnet werden. Alternativ können sich der Einlass 13 und Auslass
16 auch an den Mantelflächen befinden, wobei auch fakultativ durch die Dichtleisten
25, 26, 35, 36 ein Öffnen und Schließen von Einlass 13 und Auslass 16 bewirkt werden
kann.
[0091] Eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verbrennungsmotors ist schematisch
in Fig. 3 gezeigt. Diese unterscheidet sich von der Ausführung der Fig. 1 in dem Einlass
13, welcher die Zündkammer 40 mit dem Innenraum 11 verbindet. Bei Fig. 3 ist als bewegbarer
Schließkörper am Einlass 13 eine drehbar gelagerte Schlitzrolle 45 vorgesehen. Diese
umfasst einen oder mehrere Schlitze, welche je nach Drehstellung einen Durchlass für
Abgas zum Innenraum 11 bereitstellen oder einen Durchtritt von Abgas zum Innenraum
11 verhindern. Dadurch kann ein gewünschter Druck an den Drehkolben 20, 30 besser
eingestellt werden und Zeitpunkte für das Öffnen und Schließen des Einlasses 13 können
präzise und variabel einstellbar sein. Die Schlitzrolle 45 ist vorzugsweise mit den
Drehkolben gekoppelt, so dass eine feste, aber fakultative einstellbare, Beziehung
zwischen einer Drehposition der Schlitzrolle 45 und des Drehkolbens 20, 30 besteht.
[0092] An der Zündkammer 40 ist ein schematisch dargestellter Kraftstoffeinlass 15 vorhanden,
über welchen Kraftstoff, je nach Auslegung als Kraftstoff-Gas-Gemisch, in die Zündkammer
40 eingeleitet wird. Der Kraftstoffeinlass 15 kann beispielsweise eine oder mehrere
Einspritzdüsen umfassen. Zudem kann der Kraftstoffeinlass 15 separate Öffnungen für
ein Einleiten von Gas oder Frischluft (ohne Kraftstoff) umfassen.
[0093] Die Zündkammer 40 und der Innenraum 11 sind hier in voneinander getrennten Gehäusen
10 und 41 gebildet. Die beiden Gehäuse 10, 41 können auch voneinander beabstandet
sein, solange eine Abgasleitung zwischen ihnen ermöglicht ist. Vorzugsweise sind zwischen
den Drehkolben 20, 30 und dem Zündkammer 40 keine Komponenten vorhanden, welche durch
die Verbrennung freigesetzte Energie nutzen würden, womit der hier beschriebene Drehkolbenmotor
den wesentlichen Anteil der durch die Verbrennung freigesetzten Energie nutzen kann.
[0094] Bei dem Beispiel von Fig. 3 wird auch am Auslass 16 des Innenraums 11 eine Schlitzrolle
zum Öffnen und Schließen des Auslasses 16 verwendet. Anstelle von Schlitzrollen können
auch Rollen mit anderer Öffnungsform verwendet werden. Im dargestellten Beispiel sind
die Rotationsachsen der Schlitzrolle(n) parallel zu den Rotationsachsen der Drehkolben
20, 30. Dies ist insbesondere sinnvoll, wenn sich der Einlass 13 und der Auslass 16
an den Mantelflächen des Innenraums 11 befinden. Bei einer Anordnung vom Einlass 13
und Auslass 16 an den Stirnflächen kann die Rotationsachse einer Schlitzrolle auch
quer oder senkrecht zu den Rotationsachsen der Drehkolben 20, 30 stehen.
[0095] Fig. 4 zeigt schematisch einen Aufbau eines erfindungsgemäßen Verbrennungsmotors,
mit mehreren Motoreinheiten, von denen beispielhaft eine erste Motoreinheit 1 auch
eine zweite Motoreinheit 101 dargestellt sind. Die erste Motoreinheit 1 ist hier wie
zu Fig. 1 beschrieben gestaltet. Die zweite Motoreinheit 101 kann prinzipiell in gleicher
Weise aufgebaut sein. In Fig. 4 sind die beiden Motoreinheiten 1, 101 nur zur einfacheren
Darstellung nebeneinander abgebildet; bevorzugt sind die Motoreinheiten 1, 101 in
Richtung der Rotationsachsen 21, 31 übereinander gestapelt.
[0096] Komponenten zur zweiten Motoreinheit 101 sind mit Bezugszeichen gekennzeichnet, die
um Einhundert größer sind als Bezugszeichen von gleichen Komponenten der ersten Motoreinheit
1. Die zweite Motoreinheit umfasst demgemäß insbesondere: 120 und 130: Drehkolben;
121 und 131: Drehachsen; 125, 126, 135: Dichtleisten; 127, 137 und 138: Vertiefungen;
118: Gehäuseinnenwand; 123 und 133: Zahnkränze; 110: Drehkolbengehäuse; 111: Innenraum;
113 schließbarer Einlass; 116: schließbarer Auslass.
[0097] Die zweite Motoreinheit 101 umfasst ebenfalls eine hier nicht dargestellte Zündkammer.
Die Zündkammer der zweiten Motoreinheit 101 kann aufgebaut sein wie zur Zündkammer
der ersten Motoreinheit 1 beschrieben. Insbesondere umfasst die Zündkammer der zweiten
Motoreinheit einen Kraftstoffeinlass und eingelassener Kraftstoff wird über eine Zündvorrichtung
entzündet und verbrannt. Dabei entstehendes Abgas wird über den Einlass 113 in den
Innenraum 111 gelassen, um die Drehkolben 120, 130 der zweiten Motoreinheit 101 anzutreiben.
[0098] Als ein besonderes Merkmal verfügt die Zündkammer der zweiten Motoreinheit 101, welche
nachstehend als zweite Zündkammer bezeichnet wird, auch über einen Abgaseinlass, welcher
mit dem Auslass 16 der ersten Motoreinheit 1 verbunden ist. Abgas, das den Innenraum
11 der ersten Motoreinheit 1 durchströmt hat, wird somit (zumindest teilweise) in
die Zündkammer der zweiten Motoreinheit 101 geleitet. Dadurch wir ein noch vorhandener
Abgasdruck des Abgases der ersten Motoreinheit 1 auch zum Antreiben der Drehkolben
120, 130 der zweiten Motoreinheit 101 genutzt. Der Wirkungsgrad des Verbrennungsmotors
wird auch gesteigert, da die Wärmeenergie des Abgases der ersten Motoreinheit 1 für
die zweite Motoreinheit 101 genutzt wird.
[0099] Eine Verbindung vom Auslass 16 zum Abgaseinlass der zweiten Zündkammer kann rohrartig
aufgebaut sein. Ein einfacher und damit wenig fehleranfälliger Aufbau sieht vor, dass
ein einziger Schließkörper zum Öffnen und Schließen dieser Verbindung vorgesehen ist.
Dazu kann, wie oben beschrieben, der Auslass 16 als schließbarer Auslass gestaltet
sein, welcher durch beispielsweise die Dichtleisten oder eine rotierende Schlitzrolle
schließbar ist.
[0100] Die mehreren übereinander angeordneten Motoreinheiten 1, 101 können mit derselben
Antriebswelle gekoppelt sein, so dass die summierte Leistung der Motoreinheiten 1,
101 zusammen nutzbar ist.
[0101] Je nach momentan gewünschter Leistung (oder Drehmoment) kann es vorgesehen sein,
dass innerhalb eines Zyklus (welcher definiert sein kann als die Dauer zwischen zwei
Kraftstoffzündungen derselben Motoreinheit) nur ein bestimmter Anteil der Motoreinheiten
eine Kraftstoffeinleitung und -zündung durchführen. Je höher die momentan gewünschte
Leistung, desto mehr Motoreinheiten führen eine Kraftstoffeinleitung und -zündung
durch.
[0102] Mit dem erfindungsgemäßen Verbrennungsmotor können, insbesondere durch die Dichtleistengestaltung
und die Kaskadierung mehrerer Drehkolbenmotoreinheiten, bei einem robusten Aufbau
ein besonders hoher Wirkungsgrad erzeugt werden.
1. Verbrennungsmotor, umfassend
eine erste Motoreinheit (1) mit
- einer ersten Zündkammer (40), umfassend einen Kraftstoffeinlass (15) für zu verbrennenden
Kraftstoff und eine Zündvorrichtung (42) zum Entzünden von Kraftstoff in der ersten
Zündkammer (40),
- einem ersten Kolbengehäuse (10), welches einen Innenraum (11) bildet, in dem mindestens
zwei Drehkolben (20, 30) angeordnet sind,
- einem schließbaren Einlass (13) von der ersten Zündkammer (40) zum Innenraum (11),
um Abgas einzuleiten, welches durch Verbrennung von Kraftstoff in der ersten Zündkammer
(40) entsteht, wobei die mindestens zwei Drehkolben (20, 30) vom Abgas angetrieben
werden,
- wobei der Innenraum (11) des ersten Kolbengehäuses (10) einen Auslass (16) für Abgas
aufweist,
- wobei jeder Drehkolben (20, 30) an seinem Außenumfang mindestens zwei Dichtleisten
(25, 26, 35, 36) und mindestens zwei Vertiefungen (27, 28, 37, 38) aufweist, wobei
die Formen der Vertiefungen (27, 28, 37, 38) und der Dichtleisten (25, 26, 35, 36)
gewählt sind zum Eingreifen der Dichtleisten (25, 26, 35, 36) von jeweils einem der
Drehkolben (20, 30) in die Vertiefungen (27, 28, 37, 38) des jeweils anderen Drehkolbens
(20, 30),
- wobei die Dichtleisten (25, 26, 35, 36) in Radialrichtung des jeweiligen Drehkolbens
(20, 30) zum dichtenden Kontaktieren einer Gehäuseinnenwand (12) bemessen sind.
2. Verbrennungsmotor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass an jedem schließbaren Einlass (13) jeweils ein Einlass-Schließkörper vorhanden ist,
welcher zum Freigeben und Schließen des Einlasses (13) bewegbar ist und mit den Drehkolben
(20, 30) gekoppelt ist.
3. Verbrennungsmotor nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Einlass-Schließkörper durch die Dichtleisten (25, 26, 35, 36) gebildet ist.
4. Verbrennungsmotor nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der schließbare Einlass (13) in einer Stirnseite des Innenraums (11) gebildet ist
und
dass eine Kontaktfläche der Dichtleisten (25, 26, 35, 36) zur Stirnseite größer ist als
eine Kontaktfläche der Dichtleisten (25, 26, 35, 36) zu einer Mantelfläche des Innenraums
(11).
5. Verbrennungsmotor nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Größe der Kontaktflächen der Dichtleisten (25, 26, 35, 36) zur Stirnseite dadurch
definiert ist, dass die Dichtleisten (25, 26, 35, 36) zur Stirnseite hin eine Kerbe
aufweisen, welche den schließbaren Einlass (13) freilässt, und/oder
dass die Dichtleisten (25, 26, 35, 36) zur Stirnseite hin eine Verbreiterung aufweisen,
durch welche die Kontaktfläche zur Stirnseite vergrößert ist.
6. Verbrennungsmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dichtleisten (25, 26, 35, 36) ein verformbares Material umfassen, so dass sie
durch das Abgas dichtend gegen die Gehäuseinnenwand (12) drückbar sind.
7. Verbrennungsmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass jede der Dichtleisten (25, 26, 35, 36) bei einer Drehwinkelstellung des zugehörigen
Drehkolbens (20, 30), bei welcher diese Dichtleiste (25, 26, 35, 36) die Gehäuseinnenwand
(12) kontaktiert, eine Abgaskontaktseite (35A) aufweist, welche einströmendem Abgas
zugewandt ist, und
dass die Abgaskontaktseite (35A) eine konkave Form hat.
8. Verbrennungsmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass jede der Dichtleisten (25, 26, 35, 36) eine Rückseite (35B) aufweist, welche der
Abgaskontaktseite (35A) gegenüberliegt und bei einer Drehwinkelstellung des zugehörigen
Drehkolbens (20, 30), bei welcher diese Dichtleiste (25, 26, 35, 36) die Gehäuseinnenwand
(12) kontaktiert, nicht einströmendem Abgas zugewandt ist, und
dass die Rückseite (35B) konvex geformt ist.
9. Verbrennungsmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder der Drehkolben (20, 30) an seinem Außenumfang einen Zahnkranz (23, 33) aufweist,
dass die Drehkolben (20, 30) so angeordnet sind, dass ihre Zahnkränze (23, 33) ineinandergreifen,
und
dass die Dichtleisten (25, 26, 35, 36) in radialer Richtung von ihrem jeweiligen Drehkolben
(20, 30) weiter nach außen ragen als der jeweilige Zahnkranz (23, 33).
10. Verbrennungsmotor nach einem der Ansprüche 2 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Einlass-Schließkörper jeweils eine drehbar gelagerte Rolle (45) umfasst, welche
einen Durchgang aufweist, so dass je nach Drehstellung der Rolle (45) der zugehörige
Einlass (13) geöffnet oder geschlossen ist.
11. Verbrennungsmotor nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rolle (45) als Schlitzrolle (45) gebildet ist, deren Durchgang ein Schlitz ist,
wobei eine Querschnittsfläche des Schlitzes zum Innenraum (11) hin eine andere Größe
hat als eine Querschnittsfläche des Schlitzes zur Zündkammer (40) hin.
12. Verbrennungsmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere in Reihe angeordnete Motoreinheiten vorgesehen sind, welche außer der ersten
Motoreinheit (1) zumindest eine zweite Motoreinheit (101) umfassen,
dass die zweite Motoreinheit (101) aufweist:
- eine zweite Zündkammer (140), umfassend einen Kraftstoffeinlass (15) für zu verbrennenden
Kraftstoff, einen Abgaseinlass, der mit dem Auslass (16) der ersten Motoreinheit (1)
verbunden ist, und eine zweite Zündvorrichtung (140) zum Entzünden von Kraftstoff
in der zweiten Zündkammer (140),
- ein zweites Kolbengehäuse (110), welches einen zweiten Innenraum (111) bildet, in
dem mindestens zwei weitere Drehkolben (120, 130) angeordnet sind,
- eine zweite schließbare Verbindung (113) zwischen dem zweiten Innenraum (111) und
der zweiten Zündkammer (140) zum Einleiten von Abgas, welches durch Verbrennung von
Kraftstoff in der zweiten Zündkammer (140) entsteht, wobei die mindestens zwei weiteren
Drehkolben (120, 130) vom Abgas angetrieben werden,
- wobei der zweite Innenraum (111) einen zweiten Auslass (116) für Abgas aufweist.
13. Verbrennungsmotor nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mehreren Motoreinheiten (1, 101) in Richtung der Rotationsachsen der Drehkolben
(20, 30, 120, 130) übereinander angeordnet sind,
dass die mehreren Motoreinheiten (1, 101) von einem gemeinsamen Wärmeisolationsgehäuse
umgeben sind,
dass eine Antriebswelle vorhanden ist, mit welcher die Drehkolben (20, 30, 120, 130) der
mehreren Motoreinheiten (1, 101) gekoppelt sind.
14. Verbrennungsmotor nach einem der Ansprüche 12 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass am schließbaren Auslass (16) des Innenraums (11) des ersten Kolbengehäuses (10) ein
Auslass-Schließkörper vorhanden ist,
dass eine elektronische Steuereinrichtung vorhanden und dazu eingerichtet ist, die zweite
Zündvorrichtung (142) zu aktivieren, während der AuslassSchließkörper der ersten Motoreinheit
(1) geschlossen ist und insbesondere während der Einlass-Schließkörper der zweiten
Motoreinheit (101) geöffnet ist.
15. Verfahren zum Betreiben eines Verbrennungsmotors,
wobei eine erste Motoreinheit (1) des Verbrennungsmotors eine erste Zündkammer (40)
und ein erstes Kolbengehäuse (10) umfasst, welches einen Innenraum (11) bildet, in
dem mindestens zwei Drehkolben (20, 30) angeordnet sind, wobei das Verfahren umfasst:
- Einlassen von zu verbrennendem Kraftstoff in die erste Zündkammer (40),
- Entzünden von Kraftstoff in der ersten Zündkammer (40) mittels einer Zündvorrichtung
(42),
- Öffnen und Schließen eines schließbaren Einlasses (13) von der ersten Zündkammer
(40) zum Innenraum (11), um Abgas einzuleiten, welches durch Verbrennung von Kraftstoff
in der ersten Zündkammer (40) entsteht, wobei die mindestens zwei Drehkolben (20,
30) vom Abgas angetrieben werden,
- Ausleiten des Abgases aus dem Innenraum (11) des ersten Kolbengehäuses (10) durch
einen Auslass (16) am Innenraum (11),
- wobei jeder Drehkolben (20, 30) an seinem Außenumfang mindestens zwei Dichtleisten
(25, 26, 35, 36) und mindestens zwei Vertiefungen (27, 28, 37, 38) aufweist, wobei
die Formen der Vertiefungen (27, 28, 37, 38) und der Dichtleisten (25, 26, 35, 36)
gewählt sind zum Eingreifen der Dichtleisten (25, 26, 35, 36) von jeweils einem der
Drehkolben (20, 30) in die Vertiefungen (27, 28, 37, 38) des jeweils anderen Drehkolbens
(20, 30),
- wobei die Dichtleisten (25, 26, 35, 36) in Radialrichtung des jeweiligen Drehkolbens
(20, 30) zum dichtenden Kontaktieren einer Gehäuseinnenwand (12) bemessen sind.