[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Leitschaufelkranz für eine Strömungsmaschine,
eine Strömungsmaschine und ein Verfahren zur Montage eines Leitschaufelkranzes.
[0002] Strömungsmaschinen wie Flugzeugtriebwerke und stationäre Gasturbinen haben zur Einstellung
optimaler Betriebsbedingungen häufig mindestens einen Leitschaufelkranz. Dieser umfasst
einen Innenring und eine Mehrzahl an Leitschaufeln, deren eines Ende am Innenring
angeordnet ist und die sich von diesem ausgehend radial nach außen erstrecken; die
Bezeichnungen "radial", "axial" und "in Umfangsrichtung" beziehen sich in dieser Schrift
- sofern nichts anderes angegeben ist - stets auf eine zentrale geometrische Achse
des Leitschaufelkranzes bzw. des Innenrings, was zur besseren Lesbarkeit nicht immer
extra ausformuliert ist. Sofern sich die jeweiligen Angaben auf Einzelteile des Leitschaufelkranzes
beziehen, sind sie in Bezug auf die vorgesehene Ausrichtung des jeweiligen Einzelteils
im Leitschaufelkranz zu verstehen.
[0003] Ein Leitschaufelkranz kann insbesondere verstellbar ausgebildet sein: In diesem Falle
sind die Leitschaufeln um eine vorgesehene Verschwenkungsachse verschwenkbar, die
im Allgemeinen mit einer Längsachse der Leitschaufeln übereinstimmt und im Wesentlichen
radial verläuft.
Die Verschwenkung kann über äußere Verstellkomponenten an den Leitschaufeln, insbesondere
mittels Verstellzapfen erfolgen, die in zugehörige Aufnahmen des Gehäuses eingesetzt
bzw. einzusetzen sind und die dann mit einer entsprechenden Verstelleinrichtung am
äußeren Gehäuse zusammenwirken können.
[0004] Eine innere Stabilisierung der Leitschaufeln erfolgt bei bekannten Leitschaufelkränzen
häufig über Lagerzapfen, die sich von einem jeweiligen Leitschaufelteller radial nach
innen erstrecken und die in Lagerbuchsen des Innenrings geführt sein können.
[0005] In der
EP 2 696 041 A1 wird ein verstellbarer Leitschaufelkranz vorgeschlagen, bei dem die Leitschaufeln
jeweils in Lagerkörpern gelagert sind, die eine quaderförmigen Grundform und eine
Lagerbohrung aufweisen. Der Innenring ist dabei aus zwei Halbringen zusammengesetzt,
die in Umfangsrichtung auf die Lagerkörper aufgeschoben wurden. Ein derartiger Leitschaufelkranz
bietet insbesondere die Vorteile einer einfachen Montage.
[0006] Allerdings können infolge von Fertigungstoleranzen bzw. Vibrationen Rezirkulationen
von Luft durch Spalte an den Randflächen der Lagerkörper auftreten. Dadurch wird der
Wirkungsgrad der Strömungsmaschine gemindert.
[0007] Die vorliegende Erfindung hat die Aufgabe, eine Technik bereitzustellen, mit der
die Vermeidung von Leckage unter Beibehaltung der einfachen Montage weiter verbessert
werden kann.
[0008] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Leitschaufelkranz für eine Strömungsmaschine gemäß
Anspruch 1, durch eine Strömungsmaschine gemäß Anspruch 10 und ein Verfahren zur Montage
eines Leitschaufelkranzes gemäß Anspruch 11. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in
den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Figuren offenbart.
[0009] Ein erfindungsgemäßer Leitschaufelkranz für eine Strömungsmaschine umfasst einen
Innenring mit einer an seiner radial äußeren Oberfläche in Umfangsrichtung verlaufenden
Aufnahmerinne, ferner eine Mehrzahl an Leitschaufeln und eine Mehrzahl an Lagerkörpern,
die in der Aufnahmerinne des Innenrings angeordnet sind. Ein radial inneres Ende (beispielsweise
ein Lagerungselement wie insbesondere ein Lagerzapfen) der Leitschaufeln ist dabei
jeweils in einen Lagerkörper (bzw. in eine darin befindliche Bohrung) eingesteckt.
Darüber hinaus umfasst der Leitschaufelkranz mindestens ein Dichtungselement zur Abdichtung
wenigstens eines Spalts zwischen dem Innenring und mindestens einem der Lagerkörper
und/oder zwischen zwei Lagerkörpern.
[0010] Eine erfindungsgemäße Strömungsmaschine umfasst einen erfindungsgemäßen Leitschaufelkranz
gemäß einer der in dieser Schrift offenbarten Ausführungsformen.
[0011] Ein erfindungsgemäßes Verfahren dient einer Montage eines Leitschaufelkranzes (insbesondere
eines erfindungsgemäßen Leitschaufelkranzes gemäß einer der in dieser Schrift offenbarten
Ausführungsformen). Es umfasst ein Auffädeln einer Mehrzahl an Lagerkörpern in die
Aufnahmerinne eines Innenringsegments des Leitschaufelkranzes. In die Lagerkörper
ist jeweils ein radial inneres Ende einer von mehreren Leitschaufeln des Leitschaufelkranzes
eingesetzt. Ein Spalt zwischen einer seitlichen Wandung der Aufnahmerinne und wenigstens
einem der Lagerkörper und/oder zwischen zwei Lagerkörpern wird durch mindestens ein
Dichtungselement abgedichtet. Das Verfahren kann zudem (vor dem Auffädeln der Lagerkörper)
ein Einsetzen der jeweiligen radial inneren Enden der Leitschaufeln in die Lagerkörper
(bzw. darin angeordnete Bohrungen) umfassen. Vorzugsweise sind die Leitschaufeln beim
Auffädeln der Lagerkörper an ihren radial äußeren Enden (z.B. mit einem jeweiligen
Verstellzapfen) in jeweilige gehäuseseitige Lagerungen eingesetzt.
[0012] Ein erfindungsgemäßer Leitschaufelkranz, eine erfindungsgemäße Strömungsmaschine
und ein erfindungsgemäßes Verfahren ermöglichen eine Abdichtung von Spalten am Innenring
und damit eine deutliche Reduzierung von Leckage. Insbesondere kann eine Rezirkulation
von Luft vermindert und so eine Erhöhung des Wirkungsgrades der Strömungsmaschine
bewirkt werden. Infolge der zusätzlichen Reibung am Dichtungselement wirkt dieses
zudem stabilisierend auf die Anordnung aus Innenring und Lagerkörpern.
[0013] Die radial inneren Enden der Leitschaufeln können in einen jeweils eigenen, zugeordneten
Lagerkörper eingesteckt sein bzw. werden, und/oder der Leitschaufelkranz kann Leitschaufeln
umfassen, deren radial innere Enden in einen gemeinsamen Lagerkörper eingesteckt sind
bzw. werden (z.B. zu zweit, zu dritt oder mit mehr Leitschaufeln). Insbesondere kann
der Leitschaufelkranz genauso viele Lagerkörper umfassen wie Leitschaufeln oder weniger
Lagerkörper als Leitschaufeln.
[0014] Der Leitschaufelkranz kann insbesondere für eine Verdichterstufe der Strömungsmaschine
vorgesehen sein.
[0015] Das mindestens eine Dichtungselement besteht vorzugsweise mindestens teilweise aus
Blech. Dadurch kann eine hohe Haltbarkeit gewährleistet werden.
[0016] Vorzugsweise ist das mindestens eine Dichtungselement ist mindestens teilweise in
einem jeweiligen Spalt angeordnet, den es abdichtet, und verengt und/oder überbrückt
diesen damit.
[0017] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die Aufnahmerinne
an einer seitlichen Wandung wenigstens eine Nut auf, in die ein Abschnitt des mindestens
einen Dichtungselementes eingesteckt (insbesondere eingezogen) ist bzw. wird, oder
weist die Aufnahmerinne an zwei einander zugewandten seitlichen Wandlungen jeweils
wenigstens eine Nut auf, in die jeweils ein Abschnitt des Dichtungselements (das dann
als ein Dichtungselement in beide Nuten eingesteckt ist) oder eines jeweiligen zugehörigen
Dichtungselements eingesteckt ist bzw. wird.
[0018] Analog kann (alternativ oder zusätzlich) mindestens einer der Lagerkörper wenigstens
eine Nut aufweisen, in die ein Teil (also ein Abschnitt) des mindestens einen Dichtungselements
eingesteckt ist bzw. wird.
[0019] Ein derart in eine oder mehrere Nut(en) eingestecktes Dichtungselement ist besonders
solide verankert, so dass es trotz der im Betrieb der Strömungsmaschine auftretenden
Vibrationen fixiert bleibt, und es bewirkt eine besonders hohe Effektivität der Abdichtung.
[0020] An einer Seite, die dem in eine jeweilige Nut eingesteckten Abschnitt bzw. Teil entgegengesetzt
ist, kann das Dichtungselement frei in den Spalt ragen oder an eine(r) Oberfläche
des jeweiligen Lagerkörpers bzw. an eine Seitenwandung der Aufnahmerinne anstoßen
und/oder umgebogen werden.
[0021] Alternativ kann das Dichtungselement an beiden Seiten in eine jeweilige Nut eingesteckt
sein (beispielsweise eingezogen worden sein): Insbesondere vorteilhaft ist eine Variante
der vorliegenden Erfindung, bei der ein Spalt zwischen einer seitlichen Wandung der
Aufnahmerinne und mindestens einem Lagerkörper durch das mindestens eine Dichtungselement
überbrückt wird. Beispielsweise können sowohl die seitliche Wandung der Aufnahmerinne
als auch mindestens einer der Lagerkörper jeweils eine Nut aufweisen, und das mindestens
eine Dichtungselements kann (entsprechend einer Nut-Feder-Verbindung) an einer Seite
in die Nut der seitlichen Wandung der Aufnahmerinne und an einer gegenüberliegenden
Seite in die Nut des mindestens einen Lagerkörpers eingesteckt sein bzw. werden.
[0022] Eine bevorzugte Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst ein
Einsetzen des mindestens einen Dichtungselements in eine in wenigstens einem Lagerkörper
angeordnete Nut, bevor der Lagerkörper in die Aufnahmerinne aufgefädelt wird. Dabei
kann das Dichtungselement beim Auffädeln in eine vorzugsweise in einer seitlichen
Wandung der Aufnahmerinne vorhandene Nut eingezogen werden oder an der seitlichen
Wandung anstoßen oder umgebogen werden.
[0023] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weisen mindestens
zwei in Umfangsrichtung hintereinander angeordnete Lagerkörper an ihren Kontaktflächen
jeweils eine Nut auf, in die (entsprechend einer Nut-Feder-Verbindung) ein gemeinsames
Dichtungselement an gegenüberliegenden Seiten eingesetzt ist bzw. wird. So kann das
Dichtungselement einen Spalt zwischen den Lagerkörpern über dessen gesamte Längserstreckung
oder teilweise, beispielsweise mindestens über die halbe Längserstreckung oder mindestens
ein Drittel der Längserstreckung des Spaltes überbrücken.
[0024] Die Lagerkörper können vorzugsweise jeweils eine im Wesentlichen quaderförmige Grundform
mit einer Bohrung für ein jeweiliges radial inneres Ende eine Leitschaufel aufweisen;
an bzw. in der Grundform kann zudem ein Profil ausgebildet sein, beispielsweise in
Form mindestens eines (insbesondere in axialer Richtung) erweiterten und/oder eines
verengten Bereichs, z.B. mindestens einer Stufe, mindestens eines Stegs und/oder -
wie oben erwähnt - mindestens einer Nut, mittels deren die Lagerkörper (beispielsweise
formschlüssig) miteinander, mit dem Dichtungselement und/oder mit dem Innenring verbunden
sein bzw. werden können. Die Lagerkörper können beispielsweise mindestens teilweise
aus Kohlenstoff bestehen. Sie können metallfrei ausgebildet sein oder ein beschichtetes
Metall umfassen.
[0025] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umläuft das
mindestens eine Dichtungselement in einer Nut des mindestens einen Lagerkörpers mindestens
teilweise eine Bohrung, in die das radial innere Ende einer Leitschaufel eingesteckt
ist. Bezogen auf eine zentrale Achse der Bohrung bzw. eine Längsachse der Leitschaufel
kann bei jedem Dichtungselement dabei beispielsweise ein Mittelachsenwinkel von mindestens
90°, mindestens 120° oder sogar mindestens 150° umspannt bzw. umlaufen werden.
[0026] Insbesondere kann das Dichtungselement beispielsweise einen im Wesentlichen bogenförmigen
Abschnitt mit einem derartigen Mittelachsenwinkel aufweisen. Dies ermöglicht zum einen
eine einfach zu fertigende und solide Ausbildung des Dichtungselements derart, dass
dieses sich ausgehend von einer seitlichen Wandung der Aufnahmerinne besonders weit
in einen Spalt zwischen zwei in Umfangsrichtung hintereinander angeordneten Lagerkörpern
hinein erstreckt, sodass eine besonders effektive Dichtung erreicht wird. Zum anderen
verhindert die Bogenform, dass sich Lagerkörper und Dichtungselement in Umfangsrichtung
gegeneinander verschieben. Das mindestens eine Dichtungselement kann aus einer Vielzahl
an Einzelelementen bestehen, die in Umfangsrichtung hintereinander angeordnet sein
bzw. werden können. Insbesondere kann die Vielzahl an Einzelelementen der Anzahl an
Lagerkörpern entsprechen oder ein (vorzugsweise ganzzahliges) Vielfaches dieser Anzahl
sein. Die Vielzahl an Einzelelementen kann durch die Lagerkörper miteinander verbunden
sein bzw. werden, beispielsweise indem jedes Einzelelement in Nuten von mindestens
zwei (in Umfangsrichtung hintereinander angeordneten) Lagerkörpern eingesteckt ist
bzw. wird.
[0027] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das mindestens eine Dichtungselement
als zusammenhängender (vorzugsweise einteilig bzw. monolithisch ausgebildeter) Teilring
ausgebildet, beispielsweise als (in Umfangsrichtung geteilter) Ringsektor. Er kann
dabei einen Mittelachsenwinkel des Innenrings von mindestens 90°, mindestens 120°
oder mindestens 180° umspannen, die zentrale Achse des Innenrings also zu mindestens
einem Viertel, mindestens einem Drittel bzw. mindestens zur Hälfte umlaufen. Insbesondere
vorteilhaft ist eine Ausführungsform mit zwei als derartige Teilringe ausgebildeten
Dichtungselementen, die an einander gegenüberliegenden Wandungen der Aufnahmerinne
angeordnet sind bzw. werden.
[0028] Der Innenring kann wenigstens ein Dämpfungselement aufweisen, das in der Aufnahmerinne
zwischen dem Innenring und der Mehrzahl an Lagerkörpern angeordnet sein bzw. werden
kann. Das Dämpfungselement kann beispielsweise als Federelement ausgebildet und/oder
dazu eingerichtet sein, die Lagerkörper und den Innenring in einem Abschnitt gegeneinander
zu drücken. Auf diese Weise kann eine vibrationsresistente Fixierung auch des mindestens
einen Dichtungselements verbessert werden. Ein derartiges Dämpfungselement kann mindestens
teilweise aus Metall gebildet sein und/oder eine wellige Struktur aufweisen; die Wellen
(bzw. deren Wellenfronten) einer derartigen Struktur können beispielsweise axial oder
in Umfangsrichtung verlaufen.
[0029] Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung
näher erläutert. Es versteht sich, dass einzelne Elemente und Komponenten fakultativ
sind und/oder auch anders kombiniert werden können als dargestellt.
[0030] Es zeigt schematisch:
- Figur 1:
- einen Teil eines exemplarischen erfindungsgemäßen Leitschaufelkranzes in perspektivischer
Darstellung.
[0031] In Figur 1 ist ein Teil eines verstellbaren Leitschaufelkranzes 1 gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dargestellt; zum besseren Verständnis des Aufbaus sind
dabei einzelne Elemente ungeachtet einer vorteilhaften Reihenfolge an Montageschritten
weggelassen.
[0032] Der Leitschaufelkranz 1 umfasst einen Innenring 10, der aus mehreren (z.B. zwei)
Innenringsegmenten zusammengesetzt ist bzw. wird; in der Figur gezeigt ist lediglich
ein Teil des Innenrings 10, nämlich ein Ende eines Innenringsegments, das eine Bohrung
14 zur Verbindung (mittels eines hindurchzuführenden, nicht dargestellten Stiftes)
mit einem Ende eines anderen, nicht dargestellten Ringsegments aufweist. Das Innenringsegment
weist an dem gezeigten Ende eine Eintrittsöffnung in eine in Umfangsrichtung U verlaufende
Aufnahmerinne 11 für Lagerkörper 20 auf; bei der Montage können durch diese Eintrittsöffnung
hindurch die Lagerkörper nacheinander auf das Innenringsegment (und damit auf den
Innenring) aufgefädelt werden. Im in der Figur gezeigten Ausführungsbeispiel sind
mehrere Lagerkörper bereits in der Aufnahmerinne aufgefädelt.
[0033] Der Leitschaufelkranz 1 umfasst weiterhin eine Mehrzahl an Leitschaufeln 30, die
jeweils mit ihrem radial inneren Ende 32 (das vorzugsweise ein Lagerelement wie beispielsweise
einen Lagerzapfen umfasst) in einen zugehörigen Lagerkörper 20 (d.h. in eine darin
befindliche Bohrung 21) eingesteckt sind. Das jeweilige radial innere Ende der Leitschaufeln
und/oder eine Oberfläche der Lagerkörper in der Bohrung können/kann zur Reduktion
von Reibung und/oder Verschleiß beschichtet sein. In der Figur ist der vorderste dargestellte
Lagerkörper 20 zur Verdeutlichung unbestückt gezeigt, d.h. ohne ein eingestecktes
Ende einer Leitschaufel.
[0034] Die Leitschaufeln weisen jeweils ein Schaufelblatt 31 auf und können über einen Verstellzapfen
33 verschwenkt werden, der dazu eingerichtet ist, in entsprechende Aufnahmen eines
(nicht dargestellten) Gehäuses eingesteckt zu werden.
[0035] Lagerkörper 20 und Innenring 10 sind in dem in der Figur dargestellten Ausführungsbeispiel
formschlüssig miteinander verbunden, und zwar vorliegend sowohl in axialer Richtung
X als auch in radialer Richtung R. Dazu weist die Aufnahmerinne 11 einen in axialer
Richtung X erweiterten Bereich 12 auf, in den ein entsprechender (in der Figur nicht
sichtbarer) Vorsprung der Lagerkörper 20 jeweils eingesetzt ist.
[0036] Der in der Figur dargestellte Leitschaufelkranz 1 umfasst zudem Dichtungselemente
40a, 40b, die einander gegenüber in jeweilige Nuten 15a, 15b in der seitlichen Wandung
der Aufnahmerinne 11 eingesteckt sind. Zur Verdeutlichung ist ein zugehöriger Lagerkörper,
in den einzugreifen die in der Figur sichtbaren Dichtungselemente 40a, 40b vorgesehen
sind, nicht dargestellt. Ein derartiger Lagerkörper weist an seinen den seitlichen
Wandungen der Aufnahmerinne 11 zugewandten Seiten jeweils Nuten auf, die dazu eingerichtet
sind, die Dichtungselemente 40a, 40b aufzunehmen. Diese überbrücken dann jeweils einen
Spalt zwischen den Wandungen der Aufnahmerinne 11 und dem Lagerkörper, und zwar vorliegend
über die volle Längserstreckung des jeweiligen Spaltes.
[0037] Vorzugsweise sind die Dichtungselemente 40a, 40b jeweils als Ringsektoren (z.B. Halbringe)
ausgebildet, die entlang der Aufnahmerinne die zentrale Achse des Innenrings 10 teilweise
umlaufen und sich dabei (was in der Figur nicht sichtbar ist) in entsprechenden Nuten
der gezeigten, in Umfangsrichtung U hintereinander angeordneten Lagerkörper 20 fortsetzen.
Die Dichtungselemente 40a, 40b greifen damit in Nuten benachbarter Lagerkörper an
deren Kontaktflächen (insbesondere an der Kontaktfläche 22 des in der Figur vordersten
Lagerkörpers) ein und überbrücken damit auch einen Spalt zwischen in Umfangsrichtung
hintereinander angeordneten Lagerkörpern. Im gezeigten Beispiel überbrücken die Dichtungselemente
40a, 40b zusammen dann mehr als 80% der Längserstreckung dieser Spalte.
[0038] In der Figur sind die Dichtungselemente 40a, 40b zur besseren Übersicht als bündig
mit dem Ende des gezeigten Innenringsegments abschließend dargestellt. Gemäß einer
vorteilhaften (nicht dargestellten) Ausführungsform ragen die Dichtungselemente über
eine Verbindung von Innenringsegmenten hinaus, überbrücken also diese Verbindung.
Alternativ oder zusätzlich kann ein Lagerkörper so angeordnet sein, dass er die genannte
Verbindung überbrückt (was ebenfalls nicht in der Figur dargestellt ist), indem er
zu einem Teil in die Aufnahmerinne eines ersten Innenringsegments und zum Teil in
die Aufnahmerinne eines zweiten Innenringsegments eingesetzt ist. Dadurch kann jeweils
eine Leckage an der Verbindung der Innenringsegmente vermindert werden.
[0039] Die Dichtungselemente 40a, 40b weisen jeweils einen bogenförmigen Abschnitt auf,
der dazu eingerichtet ist, in einer entsprechenden Nut eines Lagerkörpers 20 eine
darin angeordnete Bohrung 21 teilweise zu umlaufen, in die das radial innere Ende
einer jeweiligen Leitschaufel eingesetzt ist; im gezeigten Beispiel umspannt jedes
der Dichtungselemente 40a, 40b dabei einen Mittelachsenwinkel um eine Längsachse der
jeweiligen Leitschaufel, der mehr als 120° beträgt. Dadurch kann - trotz der vorhandenen
Bohrung - ein besonders tiefes Eingreifen des Dichtungselements in den jeweiligen
Lagerkörper 20 realisiert werden. Darüber hinaus verhindert die Bogenform, dass sich
Lagerkörper und Dichtungselement in Umfangsrichtung gegeneinander verschieben.
[0040] Der Leitschaufelkranz 1 umfasst weiterhin ein Dämpfungselement 50, das an einem (radial
innen liegenden) Boden der Aufnahmerinne 11 zwischen dem Innenring 10 und den Lagerkörpern
20 angeordnet ist. Gemäß einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist das Dämpfungselement
50 dazu eingerichtet, eine Verbindung des Innenringsegments mit einem anderen Innenringsegment
zu überbrücken, so dass es also auch im anderen Innenringsegment als Dämpfungselement
dienen kann.
[0041] Das Dämpfungselement 50 kann beispielsweise als ein Federelement ausgebildet sein
(z.B. aus einem Metallblech), dessen Federkraft die Lagerkörper 20 in radialer Richtung
R außen drückt. Im gezeigten Beispiel ist das Dämpfungselement als ein Streifen ausgebildet,
der eine wellige Struktur aufweist, deren Wellenfronten in axialer Richtung X verlaufen.
[0042] Mittels des Dämpfungselements 50 können Relativbewegungen zwischen Innenring 10 und
Leitschaufeln 30 gedämpft werden.
[0043] Überdies umfasst der Leitschaufelkranz 1 im gezeigten Ausführungsbeispiel eine (vorliegend
als Einlaufbelag ausgebildete) Dichtung 60 zum Abdichten eines Radialspaltes zwischen
Innenring und einem (nicht dargestellten) gegenüberliegenden Rotorabschnitt. Der Innenring
10 wirkt dabei als ein Dichtungsträger.
[0044] Ein erfindungsgemäßer Leitschaufelkranz 1 umfasst einen Innenring 10, an dessen radial
äußerer Oberfläche eine Aufnahmerinne 11 in Umfangsrichtung U verläuft, eine Mehrzahl
an Lagerkörpern 20, die in der Aufnahmerinne des Innenrings angeordnet sind, eine
Mehrzahl an Leitschaufeln 30, die jeweils mit ihrem radial inneren Ende 32 in einen
der Lagerkörper einsteckt sind, und mindestens ein Dichtungselement 40a, 40b zur Abdichtung
wenigstens eines Spalts zwischen dem Innenring 10 und mindestens einem der Lagerkörper
und/oder zwischen zwei Lagerkörpern.
[0045] Eine erfindungsgemäße Strömungsmaschine umfasst einen erfindungsgemäßen Leitschaufelkranz
1. Ein erfindungsgemäßes Verfahren dient einer Montage eines Leitschaufelkranzes 1.
Bezugszeichen
[0046]
- 1
- Leitschaufelkranz
- 10
- Innenring
- 11
- Aufnahmerinne
- 12
- erweiterter Bereich der Aufnahmerinne
- 14
- Bohrung zur Verbindung von Ringsegmenten
- 15a, 15b
- Nut in seitlicher Wandung der Aufnahmerinne
- 20
- Lagerkörper
- 21
- Bohrung
- 22
- Kontaktfläche
- 30
- Leitschaufel
- 31
- Schaufelblatt
- 32
- radial inneres Ende der Leitschaufel
- 33
- Verstellzapfen
- 40a, 40b
- Dichtungselement
- 50
- Dämpfungselement
- 60
- Dichtung
- R
- radiale Richtung
- U
- Umfangsrichtung
- X
- axiale Richtung
1. Leitschaufelkranz (1) für eine Strömungsmaschine, der umfasst:
einen Innenring (10), an dessen radial äußerer Oberfläche eine Aufnahmerinne (11)
in Umfangsrichtung (U) verläuft;
eine Mehrzahl an Lagerkörpern (20), die in der Aufnahmerinne des Innenrings angeordnet
sind;
eine Mehrzahl an Leitschaufeln (30), die jeweils mit ihrem radial inneren Ende (32)
in einen der Lagerkörper einsteckt sind; und
mindestens ein Dichtungselement (40a, 40b) zur Abdichtung wenigstens eines Spalts
zwischen dem Innenring (10) und mindestens einem der Lagerkörper und/oder zwischen
zwei Lagerkörpern.
2. Leitschaufelkranz gemäß Anspruch 1, wobei die Aufnahmerinne (11) an einer seitlichen
Wandung eine Nut (15a, 15b) aufweist, in die ein Abschnitt des mindestens einen Dichtungselements
eingesteckt ist.
3. Leitschaufelkranz gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die Aufnahmerinne an zwei
einander zugewandten seitlichen Wandungen je mindestens eine Nut (15a, 15b) aufweist,
in die ein jeweiliger Abschnitt des mindestens einen Dichtungselements oder in die
ein Abschnitt eines jeweiligen Dichtungselements (40a, 40b) eingesteckt ist.
4. Leitschaufelkranz gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mindestens einer
der Lagerkörper (20) eine Nut aufweist, in die ein Teil des mindestens einen Dichtungselements
(40a, 40b) eingesteckt ist.
5. Leitschaufelkranz gemäß Anspruch 4, wobei das mindestens eine Dichtungselement in
der Nut des mindestens einen Lagerkörpers eine Bohrung (21) des Lagerkörpers, in die
das radial innere Ende (32) einer Leitschaufel eingesteckt ist, mindestens teilweise
umläuft.
6. Leitschaufelkranz gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das mindestens eine
Dichtungselement (40a, 40b) mindestens einen Spalt zwischen zwei Lagerkörpern überbrückt.
7. Leitschaufelkranz gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das mindestens eine
Dichtungselement (40a, 40b) mindestens teilweise aus Blech besteht.
8. Leitschaufelkranz gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das mindestens eine
Dichtungselement (40a, 40b) als zusammenhängender Teilring ausgebildet ist, der einen
Mittelachsenwinkel von mindestens 90°, mindestens 120° oder mindestens 180° umspannt.
9. Leitschaufelkranz gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das mindestens eine
Dichtungselement aus einer Vielzahl an Einzelelementen besteht, die in Umfangsrichtung
(U) hintereinander angeordnet sind.
10. Strömungsmaschine mit einem Leitschaufelkranz (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis
9.
11. Verfahren zur Montage eines Leitschaufelkranzes (1), das umfasst:
ein Auffädeln einer Mehrzahl an Lagerkörpern (20), in die jeweils ein radial inneres
Ende (32) einer Leitschaufel (30) eingesetzt ist, in einer Aufnahmerinne (11) eines
Innenringsegments (10) des Leitschaufelkranzes,
wobei ein Spalt zwischen einer seitlichen Wandung der Aufnahmerinne und wenigstens
einem der Lagerkörper (20) und/oder zwischen zwei in Umfangsrichtung (U) hintereinander
angeordneten Lagerkörpern durch mindestens ein Dichtungselement (40a, 40b) abgedichtet
wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, das zudem ein Einsetzen des mindestens einen Dichtungselements
(40a, 40b) in eine Nut im wenigstens einen Lagerkörper umfasst, bevor dieses in der
Aufnahmerinne aufgefädelt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 oder 12, wobei das mindestens eine Dichtungselement
(40a, 40b) in eine Nut (15a, 15b) in einer seitlichen Wandung der Aufnahmerinne eingezogen
wird.