[0001] Die Erfindung betrifft eine Abgasklappenvorrichtung für eine Verbrennungskraftmaschine
mit einem Klappengehäuse, in dem ein von Abgas beströmter Abgaskanal ausgebildet ist,
wobei eine Abgasklappe vorgesehen ist, die drehbar im Abgaskanal angeordnet und im
Klappengehäuse gelagert ist, wobei ein in einem Motorgehäuse angeordneter Elektromotor
zum direkten oder indirekten Antrieb der Abgasklappe vorgesehen ist.
[0002] Derartige Abgasklappenvorrichtungen können im Bereich der Abgasrückführung, der Wärmerückgewinnung
oder als Abgasbremsen zur Differenzdruckerhöhung benutzt werden. Durch die hohen auftretenden
Temperaturen werden besondere Ansprüche an diese Abgasklappenvorrichtung gestellt,
um eine Funktionssicherheit zu gewährleisten. Dabei ist sowohl der Klappenkörper selbst
bzw. seine Lagerung für die thermische Belastung auszulegen, als auch der Aktor zum
Antrieb der Klappe. Aus diesem Grund werden häufig entweder temperaturunempfindliche
Steller, wie Vakuumsteller, zum Antrieb derartiger Klappen verwendet oder der Aktor
in ausreichender Entfernung zum heißen Abgas angeordnet. Zusätzlich werden thermisch
hoch belastbare Lager, wie beispielsweise Keramiklager, zur Lagerung der Klappenwelle
verwendet. Ein Beispiel zur Herstellung einer besonders temperaturunempfindlichen
Abgasklappenvorrichtung findet sich hierbei in der
DE 10 2012 103 374 B4, wobei im Klappengehäuse ein Kühlmittelkanal vorgesehen ist, um eine Kühlung der
Abgasklappenvorrichtung zu gewährleisten. Durch eine derartige Maßnahme werden zwar
das Klappengehäuse an sich und die Lager gekühlt, jedoch können der Abgaskanal und
die zugehörige Abgasklappe nicht davor bewahrt werden, in unterschiedlichsten Betriebssituationen
mit unterschiedlichsten Abgastemperaturen sehr voneinander abweichende Leckageraten
in einer "Geschlossen"-Stellung der Abgasklappe zuzulassen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Abgasklappenvorrichtung bereitzustellen,
die auf einfache und kostengünstige Weise den oben genannten Nachteil vermeidet.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass in dem Klappengehäuse eine Teflonbuchse angeordnet
ist, die zumindest teilweise den Abgaskanal ausbildet. Die Teflonbuchse ist aufgrund
des Werkstoffes "Teflon" sehr unempfindlich gegenüber hohen Temperaturschwankungen,
so dass ein definierter Leckagemassenstrom in der "Geschlossen"-Stellung in einem
weiten Temperaturbereich zu gewährleisten ist.
[0005] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Teflonbuchse im Klappengehäuse eingepresst,
wodurch die Abgasklappenvorrichtung auf besonders einfache und damit kostengünstige
Weise herstellbar ist.
[0006] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform weist die Teflonbuchse eine Anlagefläche
für einen Klappenkörper der Abgasklappe auf, wobei der Klappenkörper in einer den
Abgaskanal verschließenden "Geschlossen"-Stellung an eine Anlagefläche des Abgaskanals
anschlägt.
[0007] Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass an der Anlagefläche eine Anschlagkante durch
mehrmaliges Anschlagen des Klappenkörpers ausgebildet ist, wodurch eine besonders
dichte Abgasklappenvorrichtung bereitgestellt wird.
[0008] Um die Teflonbuchse auf einfache Weise während des Herstellungsprozesses der Abgasklappenvorrichtung
im Klappengehäuse positionieren zu können, kann die Teflonbuchse an einer nach außen
gerichtete Seite eine im Durchmesser vergrößerte Positionierfläche aufweisen.
[0009] Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn die Teflonbuchse zumindest an einer nach
außen gerichteten Seite eine Abdichtlippe bzw. -wulst aufweist.
[0010] Zur einfachen Montierbarkeit besitzt die Teflonbuchse eine Aussparung.
[0011] Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert, hierbei zeigt:
Figur 1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Abgasklappenvorrichtung,
Figur 2 eine Schnittansicht eines Klappengehäuses der Abgasklappenvorrichtung aus
Figur 1, und
Figur 3 eine Seitenansicht einer Teflonbuchse, die im Klappengehäuse der Figuren 1
und 2 einzusetzen ist.
[0012] Figur 1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht eine erfindungsgemäße Abgasklappenvorrichtung
2, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Niederdruck-AGR-Ventil ausgebildet
ist. Die Abgasklappenvorrichtung 2 weist ein Klappengehäuse 4 auf, durch welches ein
abgasdurchströmter Abgaskanal 8 radial begrenzt wird. In diesem Abgaskanal 6 ist eine
Abgasklappe 6 angeordnet. Die Abgasklappe 8 besteht hierbei aus einem Klappenkörper
10 sowie einer Welle 12, an der der Klappenkörper 10 befestigt ist. Die Welle 12 ist
im vorliegenden Ausführungsbeispiel an einer Seite des Abgaskanals 6 drehbar gelagert.
[0013] Die Welle 12 ist auf bekannte Weise über ein nicht weiter dargestelltes Getriebe,
das hier durch einen Gehäusedeckel 14 mit einem Motorstecker 16 verdeckt wird, mit
einem in einem Motorgehäuse 18 angeordneten, nicht sichtbaren Elektromotor, verbunden.
[0014] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind das Klappengehäuse 4 und das Motorgehäuse
18 einteilig ausgeführt. Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, dass in dem Klappengehäuse
4 eine Teflonbuchse 20 angeordnet ist, die den Abgaskanal 6 bildet. Diese Teflonbuchse
20 gewährleistet eine hohe Unempfindlichkeit des Abgaskanals gegenüber hohen Abgastemperaturen.
Auf diese Weise ist es möglich, die Abgasklappe 8 in einem weiten Betriebstemperaturbereich
einwandfrei zu betätigen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel dient ein Innenseitenbereich
22 der Teflonbuchse 20 als Anlagefläche für den Klappenkörper 10 der Abgasklappe 8.
Hierbei schlägt der Klappenkörper 10 in einer den Abgaskanal 6 verschließenden "Geschlossen"-Stellung
an die Anlagefläche 22 des Abgaskanals 6 an. Durch ein mehrmaliges Anschlagen des
Klappenkörpers 10 an der Anlagefläche 22 bildet sich eine Anschlagkante 24 aus, die
die Leckagedichtheit in einer "Geschlossen"-Stellung des Klappenkörpers 8 noch erhöht.
[0015] Figur 2 zeigt in einer Schnittansicht das einteilig ausgebildete Klappen-, Motorgehäuse
4, 18. In dem Klappengehäuse 4 ist die Teflonbuchse 20 eingepresst. Zur optimalen
Positionierung weist die Teflonbuchse 20 an einer nach außen gerichteten Seite 26
eine Positionierfläche 28 (siehe insbesondere Figur 3) auf, die einen größeren Außendurchmesser
aufweist als der übrige Bereich der Teflonbuchse 20. Diese Anlagefläche 22 kommt während
des Einpressvorganges an einem Absatz 30 des Klappengehäuses 4 zum Anliegen, wodurch
ein besonders einfaches Positionieren während des Herstellvorganges ermöglicht wird.
Hilfreich in diesem Zusammenhang ist auch eine Aussparung 32, wodurch die Teflonbuchse
auf einfache Weise nach Montage der Abgasklappe 8 eingesetzt werden kann.
[0016] Figur 3 zeigt nun in einer Seitenansicht die Teflonbuchse 20. Zur einfachen Montierbarkeit
ist hier die Aussparung 32 für die Welle 12 der Abgasklappe 8 vorgesehen. Zudem sind
an beiden nach außen gerichteten Seiten Abdichtwulsten 34, 36 vorgesehen, die die
Abgasklappenvorrichtung 2 und deren Abgaskanal 6 im Verbrennungsmotor verbauten Zustand
fluidisch abdichten.
1. Abgasklappenvorrichtung für eine Verbrennungskraftmaschine mit einem Klappengehäuse
(4), in dem ein von Abgas durchströmter Abgaskanal (6) ausgebildet ist, wobei eine
Abgasklappe (8) vorgesehen ist, die drehbar im Abgaskanal (6) angeordnet und im Klappengehäuse
(4) gelagert ist, wobei ein in einem Motorgehäuse (18) angeordneter Elektromotor zum
direkten oder indirekten Antrieb der Abgasklappe (8) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
in dem Klappengehäuse (4) eine Teflonbuchse (20) angeordnet ist, die zumindest teilweise
den Abgaskanal (6) ausbildet.
2. Abgasklappenvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Teflonbuchse (20) im Klappengehäuse (4) eingepresst ist.
3. Abgasklappenvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Teflonbuchse (20) eine Anlagefläche (22) für einen Klappenkörper (10) der Abgasklappe
(8) aufweist, wobei der Klappenkörper (10) in einer den Abgaskanal (6) verschließenden
"Geschlossen"-Stellung an eine Anlagefläche (22) des Abgaskanals (6) anschlägt.
4. Abgasklappenvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
an der Anlagefläche (22) eine Anschlagkante (24) durch mehrmaliges Anschlagen des
Klappenkörpers (10) ausgebildet ist.
5. Abgasklappenvorrichtung nach einen der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Teflonbuchse (20) an einer nach außen gerichteten Seite eine im Durchmesser vergrößerte
Positionierfläche (28) aufweist.
6. Abgasklappenvorrichtung nach einen der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Teflonbuchse (20) zumindest an einer nach außen gerichteten Seite eine Abdichtlippe
bzw. -wulst (34, 36) aufweist.
7. Abgasklappenvorrichtung nach einen der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Teflonbuchse (20) eine Aussparung (32) besitzt.